Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Kulturgeographie - S. 2

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
2 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. auf den Gesamtverkehr des Atlantischen Ozeans den größten Einfluß, der einmal in seiner vermittelnden und ausgleichenden Stellung und sodann in seiner Vodengestalt be- gründet liegt; denn es ist im allgemeinen die nördliche Abdachung des hohen europäischen Rumpfgebirges, der Alpen. Diese reichen im Süden an das Meer und gewähren von da nur schwer den Zutritt nach Mittel-, Nord- und Osteuropa; hingegen haben im Norden Menschen und Güter völlige Bewegungsfreiheit und können ohne größere orographische Hindernisse von Westen nach Osten und umgekehrt fluten. Deutschland verknüpft den Atlantischen Ozean mit Mittel- und Osteuropa. Seine Flüsse, seine Kanäle, seine Landstraßen und Eisenbahnen führen direkt in die europäische Mitte hinein. Darum ist das Deutsche Reich in stetig wachsendem Maße ein Durchgangsland für Roh st offe und Nahrungsmittel geworden, mit denen die inner n und nordeuropäischen Länder von der See aus versorgt werden. Da es aber fernerhin den Kern der wirtschaftlich tätigsten und tüchtigsten Staaten Europas bildet und diese Staaten in Bezug auf die Einwohnerzahl überflügelt, so hat es die Nach- barstaaten wirtschaftlich an sich gefesselt. Auch die Lage zu seinen zwei Meeren ist für Deutschland recht günstig. Da wo sich der deutsche Boden allmählich verflacht, umspülen die Meereswogen einen langgestreckten Küstensaum. Außerhalb einer Küstenferne von 350 km liegen nur das Elsaß, Baden, Württemberg, Bayern und Oberschlesien. Die meer- fernste Gegend Deutschlands, 725 km, ist das Berchtesgadener Land im Südosten Bayerns. Nachdem innerhalb der großen Grenzsäume Alpen und Meer, Weichsel und Rhein die Größe der deutschen Lande mannigfach im Laufe der Geschichte gewechselt, hat das Deutsche Reich nach dem Kriege 1870/71 eine Größe von 540743 qkm mit einer Ein- wohnerzahl von 41 Millionen Köpfen (1910 dagegen 65 Millionen) eingenommen. (Vgl. statistischen Anhang 1 und Li.) Damit ist es die drittgrößte staatliche Ländermasse Europas geworden. Nur Rußland und Österreich-Ungarn sind größer, Frankreich ist nahezu gleichgroß, wesentlich kleiner sind die übrigen europäischen Staaten (vgl. stat. Anh. Iii). Deutschland bildet ein Zoll- und Handels- gebiet. Die Zollgrenze fällt im allgemeinen mit der Reichs- grenze zusammen. Ausgeschlossen von ihr sind 71 qkm mit 17600 Einwohnern, nämlich die Freihafengebiete von Hamburg, Bremerhaven und Geestemünde, ein Teil der Gemeinde Cuxhaven, die Insel Helgoland und ein sehr kleines Gebiet im südlichen Baden an der Grenze des Kantons Schaffhausen. Eingeschlossen sind in die Zollgrenze außer dem Reichsgebiet das Großherzog- tum Luxemburg (2600 qkm mit 260000 E.) und die kleinen österreichischen Gemeinden Jungholz (im Süden von Kempten) und Mittelberg (Vorarlberg) mit 6 qkm und reichlich 1400 Be- wohnern. Somit hat das deutsche Zollgebiet oder Wirt-

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 4

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
4 1. Deutschlands Größe und Machtstellung. Cuxhaven im Hintergrund und dem Bremerhaven und Bremer- verkehrsgebiet in der Nachbarschaft. An der Ostseeküste wird die Kieler und Lübecker Bucht von dem Küstenwinkel umschlossen. Die Lübecker Bucht dringt bis auf eine Entfernung von 52 km nach der Elbe vor und erreicht diese selbst durch den Elbe-Trave- kanal. Im Hintergrund des Küstenwinkels, der mit seiner Schenkel- Verlängerung bis Greifswald, der „wendischen Küste," das Zentrum des Machtbereichs der Hanse war, liegen Warnemünde, Wismar, Lübeck, die Ostmündung des Kaiser Wilhelm-Kanals und Kiel, der größte deutsche Kriegshafen; alle sind sie berufen, zur Neu- belebung des neuen deutschen Seeverkehrs beizutragen. Messen wir die Länge der deutschen Küste ohne die tiefen Einschnitte und Inseln, so erhalten wir eine Länge von 1270 km, d. i. ein Fünftel der Küstenlänge Italiens oder zwei Fünftel der Küstenlänge Frankreichs. Auf 1 km Küstenlänge entfallen in Deutschland 425 qkm, in Italien 45 qkm. Das könnte augenschein- lich gegen eine günstige Küstenentwicklung Deutschlands sprechen. Man kann aber wohl kaum behaupten, daß für einen kontinen- talen Staat wie Italien trotz seiner ausgesprochenen Halbinsel- natur ist, die große Ausdehnung der Küste ein besonderer Vorteil sei; denn im Vergleich zu seinem Flächeninhalt hat Italien eine viel zu große Küstenentwicklung, wodurch Italien gezwungen ist, sofern es in dem modernen Verkehr und Handel tätig eingreifen will, mehr Seemacht als Landmacht zu sein. Letztere leidet ent- schieden darunter. Die deutschen Küsten — die Nordseeküste mehr wie die Ostseeküste — beweisen, daß nicht jedesmal die lange und gegliederte Küste den Handel an sich ziehen muß, sondern dies auch durch eine weniger gute und kürzere Küste geschehen kann, wenn nur ein oder wenige geeignete Pforten vorhanden sind, durch die es der Ausdehnungsfreudigkeit und Ausdehnungskrast eines Volkes ermöglicht wird, nach den nächsten und Verkehrs- reichsten Weltmeeren und Überseeländern über- und einzugreifen. Diese bemerkenswerte Eigenschaft der deutschen Küste wird durch die große Bedeutung erhöht, die sie für unfern Wohlstand und unsere Macht dadurch hat, daß fast das ganze Gebiet des Deutschen Reichs zu ihrem wirtschaftlichen Hinterland gehört. Die Nordseeküste ist die ozeanischste der deutschen Küsten; denn an ihr machen sich die Gezeiten und Sturmfluten eines der stürmereichsten Meeres bemerkbar. Infolgedessen ist die Nordsee- küste auch vielmehr der Zerstörung als die Ostseeküste ausgesetzt, hier arbeitet mehr Frost und Eis an der Zerstörung des Küsten- saumes. Beständig ist an beiden Küsten der Mensch im Kampf mit den Unbilden des Meeres, und durch Deiche und Dämme schützt der Nordseeküstenbewohner sein kostbares Marschland, das in den Dithmarschen bis 16 km breit ist, und durch Verhaue (Buhnen) und Bepflanzung sucht der Ostseeküstenbewohner die ver- Verblichen Flugsanddünen zu befestigen. Wenn der Mensch nicht

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 18

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
18 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. regen Wettbewerbes. Die See ist die Zukunft eines jeden intelligenten Volkes, dem seine engen Landgrenzen den Atem zu rauben drohen. Die See aber muß erobert werden. Jahrhundertelang kann die See an die Küste branden, ohne das von ihr berührte Volk zur Seeherrschaft zu drängen. In der Hansezeit beherrschten wir wohl eine Zeitlang die uns nächst gelegenen Meere. Nach der Blütezeit der Hansa war unser Volk seefremd geworden. Wohl waren die alten Hansestädte Bremen und Hamburg noch Hüter der deutschen Flagge, jedoch war es nichts Imponierendes. Nach der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten 1776 war Bremen vor allem bemüht, als eine der ersten deutschen Handelsstädte, lebhaftere Verbindung mit dem fernen Land (Nordamerika) anzuknüpfen. Zu jenen Zeiten gebrauchten die Segler 50 bis 60 Tage von Europa nach Nordamerika. Gering war damals noch der Handelsverkehr zwischen Deutschland, d. h. in der Hauptsache zwischen Vremen-Hamburg und Nordamerika; er betrug 8 Millionen Mark oder '/m der nordamerikanischen Aus- fuhr, die 1816 250 Millionen Mark umfaßte, 1910 hingegen be- trug die Ausfuhr der Vereinigten Staaten 7,2 Milliarden Mark, wovon auf den deutschen Handel 1188 Millionen Mark, also annähernd Ve, das Jahr vorher sogar ^/s, entfielen. Am Anfang der dreißiger Jahre des vergangenen Jahr- Hunderts beginnt der deutsche Seehandel sich mehr zu regen. Auf ihn war die Auswanderung, die hauptsächlich über Bremen ging, von großem Einfluß. Fast gleichzeitig ging in der Schiff- fahrt eine bedeutende Umwälzung vor sich: der Dampf begann über das Segel zu triumphieren. Die ersten transatlantischen Dampfer „Sirius" und „Great Western" gingen 1838 von England aus. Größere Seeschiffahrtgesellschaften wurden ge- gründet, in England die Eunard-Linie, in Deutschland 1847 die Hamburg-Amerika Linie in Hamburg und zehn Jahre später der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Indessen hatte die deutsche Schiffahrt bis 1870 nur einen langsamen Fortschritt zu verzeichnen. Nach dem deutsch-französischen Kriege kam ein auffälliger Aufschwung. Mit überraschender Schnelligkeit vollzog sich eine be- deutungsvolle Umwälzung der wirtschaftlichen Existenzbedingungen: Deutschland wurde aus einem vorwiegend Landwirtschaft treibenden Staat ein Land mit vorherrschenden Jndustrieinteressen. Ein- und Ausfuhr mußten wachsen und damit der Seehandel. Das Bedürfnis nach möglichst schnellen Handelsbedingungen wurde immer lauter. „Zeit ist Geld" wurde zum Leitmotiv des Kauf- manns. Während die transatlantischen Dampfer früher 8 See- meilen in einer Stunde bewältigten, wurde bis 1878 die Fahr- schnelligkeit auf 12 Seemeilen in der Stunde gesteigert. Da wurde im Jahre 1878 in Glasgow ein Dampfer mit einer Schnelligkeit von 16 Seemeilen gebaut, das war für damalige

4. Deutsche Kulturgeographie - S. 6

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
6 I- Deutschlands Größe und Machtstellung. Von mehr als 200 Strömen und Flüssen wird es mit einer gewaltigen Süßwassermenge gespeist und findet nur durch schmale Meeresstraßen, die Belte und den Sund, eine Verbindung mit dem Kattegat, dem Vorhof zum Atlantischen Ozean. Im Salz- gehalt des Ostseewassers spricht sich die mehr oder minder große Abhängigkeit vom Ozean aus. Während der Salzgehalt im Skagerak bei Skagen noch 30 Promille beträgt, im Großen Belt bei Korsör 18 und im Kieler Hafen 15 Promille, sinkt er rasch nach Osten und beträgt im Norden von Rügen nur noch 8—9, in der Danziger Bucht 6—7 und bei Haparanda, also an der Nordspitze des Bosnischen Meerbusens, 1,5 Promille. Nicht bloß der Lage sondern auch dem Salzgehalt nach zeigt sich die Nordsee oder das Deutsche Meer als ein echtes ozeanisches Randmeer; denn der Salzgehalt betrügt in der Nordsee 34 Promille, südlich von Helgoland, angesichts der Elbe- und Wesermündung, nur 32 Promille. Der offene Atlantische Ozean besitzt durchschnittlich 35,5 Promille Salzgehalt. Wie schon gesagt, wird das Nordseewasser von Sturmfluten und Gezeiten aufgewühlt. In unsern deutschen Häfen ist die Fluthöhe im Mittel in Emden 2,76 m, in Wilhelmshaven 3,46 m, in Bremerhaven 3,30 m, in Cuxhaven 2,80 m, im Hafen von Hamburg 1,88 m. Die höchsten Springfluten gehen dagegen fast auf das Doppelte der genannten Werte, ganz abgesehen von den Sturmfluten, bei denen die nord- westlichen Winde das Wasser staut. Für die Schiffsbewegung er- weisen sich die Gezeiten als ein Segen; die Flut trägt die See- schiffe weit in den Mündungsarmen der Flüsse hinauf, und der Ebbestrom nimmt sie wieder mit zum offenen Meer zurück. Die deutschen Meere sind verhältnismäßig seicht; während die Nordsee nur eine mittlere Tiefe von 89 in erreicht, besitzt die Ostsee die geringere mittlere Tiefe von 67 m. Beide Meere ver- halten sich" ihren Arealen nach wie 4 : 5. Die Ostsee bedeckt 430000 qkm, die Nordsee 550000 qkm, sie hat demnach annähernd die Flächengröße des Deutschen Reichs. Beide Meere sind indessen recht klein gegenüber der Ausdehnung der Weltmeere; sie betragen zusammen rund 1/90 des Atlantischen Ozeans (90 Mill. qkm) und l!,ub des Großen Ozeans. - //A Die deutschen Nachbarn. Das Deutsche Reich, das nachbarreichste Land Europas, wird begrenzt von drei Großmächteni Rußland, Osterreich- Ungarn und Frankreich; von vier Mittelstaaten: den drei König- reichen Belgien, den Niederlanden und Dänemark und dem republikanischen Staatenbund der Schweiz, und endlich von einem Kleinstaat, dem Großherzogtum Luxemburg. Die Vielbegrenztheit des Deutschen Reichs ist eine Folge der mitteleuropäischen Kern- läge. Geschichte, Natur und Verkehr drücken den nachbarlichen Beziehungen zu jedem Einzelstaat besondere Merkmale auf.

5. Deutsche Kulturgeographie - S. 20

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
20 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. hat sich von 1900 bis 1909 um 374 Millionen Mark oder 56 °/0 erhöht. Das ist unstreitig eine herrliche Entwicklung der deutschen Handelsflotte, umso bedeutungsvoller, als die Entwicklung nicht das Ergebnis einer staatlichen Subventions- (Unterstützungs-) Politik, wie in England, Frankreich und Japan ist, sondern das Werk des privaten und kommunalen Unternehmungsgeistes. Der Aufschwung der deutschen Handelsflotte ist eng verknüpft mit dem gewaltigen Wachsen unserer beiden großen Reedereien, der Hamburg-Amerika Linie (Hamburg - Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellfchaft oder kurzweg H.a.p.a.g. = Hapag) und des Norddeutschen Lloyds. Innerhalb eines Menschen- alters haben beide Gesellschaften eine glänzende Entwicklung genommen (vgl. statist. Anhang Viii) und den Ruhm und die Tüchtigkeit deutscher Seefahrt weit in alle Welt hinausgetragen. Mit dem Jahr 1911 ist ein Markstein in der Entwicklung der Hamburg-Amerika Linie und die bisher noch nie dagewesene Tatsache erreicht, daß mehr als 1 Million Registertonnen unter einer Reedereiflagge sich vereinigt finden. Gleichzeitig ist dies ein nicht uninteressanter Beleg für die überall wahrnehmbare Tatsache des Wachstums der Großbetriebe. Auf der Hamburger Werft des Stettiner Vulkans wird jetzt für die Hamburg-Amerika Linie ein Riesenfracht- und Passagierschiff gebaut, das 50000 Registertonnen (== 1415000 cbm) groß ist, also bedeutend größer als die gegenwärtig größten Schiffe Deutschlands, die nicht 30000 Registertonnen erreichen oder als das englische Riesenschiff „Olympic" mit 45 000 Registertonnen brutto. Das neue deutsche Riesenschiff führt den Namen „Imperator." Ein Schwesterschiff des „Imperators" wird auf der Werft von Vlohm und Voß in Hamburg gebaut, und ein drittes Schiff von gleicher Größe hat die Hamburg-Amerika Linie bereits in Auftrag gegeben. Nord- und Ostsee sind die nächsten Verkehrsgebiete für unsere Handelsflotte. In der Ostsee waren 1911 rund 950 Schiffe mit 500000 Registertonnen brutto beheimatet, in der Nordsee 3730 Schiffe mit 4 Millionen Registertonnen brutto. Es verhalten sich demnach die Schiffsräume der Ostsee zur Nordsee wie 1:8, vor zwanzig Jahren und mehr war das Verhältnis für die Ost- see günstiger (vgl. stat. Anh. Ix). Dagegen verhält sich der Seeverkehr beider Gebiete roie 1:3, insofern 1909 die deutschen beladenen Schiffe in der Ostsee 7,4 Millionen Registertonnen aus- wiesen und in der Nordsee 21,1 Millionen. Das Verhältnis war früher auch günstiger für die Ostseegebiete, so im Jahre 1874 wie 2:3. Der Schiffahrtverkehr in den deutschen Häfen hat sich seit 1871 sowohl der Zahl wie dem Raumgehalt nach ganz außer- ordentlich entwickelt (vgl. stat. Anh. X). In dem Verkehr der deutschen Häfen ist gegenwärtig die deutsche Handelsflotte am

6. Deutsche Kulturgeographie - S. 8

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
8 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. ist der Hauptdruck dieser Macht nach Osten (Ostasien) und Süden (Persien) gerichtet; und der russische Druck wird nie zu stark auf der deutschen Ostgrenze lasten, wenn sich das Zarenreich stets seiner Hauptaufgabe bewußt ist, den starken Posten zwischen der westeuropäischen Kultur und den Ausdehnungsgebieten der gelben Nasse sorgsam zu bewahren. Wirtschaftlich besteht ein engerer Zusammenhang zwischen Deutschland und Rußland. Fast die Hälfte des Wertes der Handelsartikel, die nach Nußland ein- geführt werden, ist in Deutschland zahlbar, während wir an dem Ausfuhrwert der russischen Waren mit einem Drittel beteiligt sind. Im Südwesten der deutschen Neichsgrenze stoßen wir gleich- falls auf eine fremde, eine romanische Nation. Die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland sind sehr wechselreich gewesen. Namentlich flutete durch die burgundische Pforte seit altersher ein bedeutender Völker- und Warenverkehr. Nordfrankreich hat mancherlei Gemeinsames in Lage, Klima und Bodenkultur mit Süddeutschland. Zu Norddeutschland finden wir kein Gegen- stück in Frankreich, und dieses hat wiederum im Süden sein eigenes Gebiet, mit dem es am mediterranen Klima und Kultur- kreis teilnimmt. Erfreulicherweise wachsen von Jahr zu Jahr die gegenseitigen Verkehrsbeziehungen, und beide Länder senden sich gegenseitig Waren im Werte von je xj2 Milliarde Mark. Größer nur als der Verkehr Frankreichs mit Deutschland ist der mit England, während sich der Umsatz des belgischen Verkehre mit Frankreich direkt an den deutschen anschließt. Belgien, Luxemburg und die Niederlande sind stücke des alten Lotharingens, das sich allmählich zu einem Mischgebiet an dem Berührungssaum des westfränkischen und ostfränkischen Reichs entwickelte. Auch heute noch sind Belgien und Luxemburg (fast möchte man Lothringen hinzurechnen) das Gebiet der deutsch-französischen Übergänge, Übergriffe, Kämpfe und Verdrängungen. Hat in Luxemburg das germanische Element gesiegt, so steht es in Belgien, obwohl der Kopfzahl nach im Übergewicht, noch im stetem Kampfe mit dem Franzosentum. Luxemburg, von der deuschen Zollgrenze umschlossen und industriell und verkehrstechnisch von Deutschland abhängig, hat den Charakter als Grenzland verloren, nur Belgien und die Niederlande liegen als neutrale Staaten wie große Seen an den deutschen Grenzen. Kein Grenzstück ist aber so schlecht und unorganisch wie die deutsch-holländische Grenze zwischen Aachen und dem Dollart. Während in dem belgischen Auslandverkehr die erste Stelle Deutschland mit Frankreich teilen muß, herrscht in dem holländischen der deutsche Anteil bei weitem vor, ja von der Ausfuhr Hollands passiert genau die Hälfte die deutsche Grenze. Im Norden hat das Deutsche Reich nur ein kurzes Stück Landgrenze gegenüber Dänemark, quer über die von Natur

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 22

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
22 1- Deutschlands Größe und Machtstellung. 7. Deutschlands Weltpolitik und das größere Deutschland. Mehr als in frühern Jahrzehnten hören und lesen rvir heute von dem „Kampf ums Dasein". Mehr als in frühern Zeiten drängt sich die _ bittere Notwendigkeit des Kampfes ums Dasein in das menschliche Leben hinein. Für den Kampf ums Dasein können wir ebensogut sagen „Kampf um Raum". Der Kampf um Raum ist das hervorragendste Merkmal jeglicher Lebensentroicklung auf Erden, nicht bloß der Lebensentwicklung des Individuums, des Einzelnen, sondern eines ganzen Volkes, überhaupt des Staates. Jede vorwärtstreibende und vorwärtsstrebende Staatsentwicklung schreitet von engen Räumen zu weiten Räumen fort. Nach diesem Gesetz der zunehmenden Räume wächst jede Land- und Seemacht. Der Raum des Landes ist vielfach begrenzt, er beschränkt auch die politische Auffassung der Völker, wenn nicht gerade weite Becken oder Tiefländer etwas von der Wirkung des weiten Meeres auf die politische Ausdehnungskraft der Völker übertragen. Warum haben sich in der Zone der deutschen Mittelgebirge die deutschen Kleinstaaten, in den Alpen die Schweizer Kantone und Kantönchen, auf der Valkanhalbinsel ein Staatengemisch gebildet, warum entwickelte sich auf der oberdeutschen Hochebene der größte süddeutsche Staat Bayern, im norddeutschen Tiefland das größte deutsche Staatswesen Preußen und auf dem weit ausgedehnten ebenen Osten Europas der größte europäische Staat? Tieferes Nachdenken über die Abhängigkeit des Bodens vom Staate wird die Antwort darauf geben. Der Meeresraum mit seinen endlosen Horizonten hat vor- zugsweise zur Schärfung und Erweiterung des politischen und wirtschaftlichen Blickes beigetragen und einen großen Zug von Kühnheit in den politischen Charakter der Seevölker hineingetragen. Alle See- und Vinnenlandvölker beweisen dies. Das Meer hat die Seevölker zur Staatenbildung hin- gedrängt. In der Europäisierung der Erde hat die größte See- und Kolonialmacht, Großbritannien, das meiste geleistet. Selbst wer dem Engländer nichts nachrühmen wollte, müßte doch an- erkennen, daß die staatenbildende Kraft den Mittelpunkt der geistigen Anlagen des Engländers ausmache. Überall, wo das Jnselvolk hinkam, fand es gewisse Ähnlichkeiten mit den Küsten seines Heimatlandes und benachbarter Länder wieder, und so wuchs ein Gefühl der Weltbeheimatung in das englische Volk hinein. Die Seevölker sind viel schneller politisch reif geworden als die Vinnenlandvölker. Sie lernten beizeiten das Meer zu meistern, andere Küstengestade sich untertänig zu machen und ihre geistige und pekuniäre Machtfülle zu mehren. Länder, deren Wirtschaftsleben ursprünglich im Kontinente wurzelte und all- mählich, hauptsächlich durch die Bevölkerungszunahme getrieben,

8. Deutsche Kulturgeographie - S. 23

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
7. Deutschlands Weltpolitik und das größere Deutschland. 23 nach der Wasserkante vor- und darüber hinausgeschoben wurde, wachsen heute zu Mächten aus, die berufen sind, den alten Jnsularstaaten einen Teil ihrer Macht einzuschränken. Deutsch- land gehört zu diesen Ländern. Noch stehen rvir in einer Zeit des Übergangs. Das alte Weltmächteprogramm, das zur Zeit Bismarcks nur durch das Konzert der europäischen Staaten ge- geben war, ist durch das wirtschaftliche und politische Eingreifen der Vereinigten Staaten und Japans verschoben worden und zu einem wirklichen Weltmächteprogramm geworden. Eine europäische Großmacht kann nicht mehr bloß europäische Politik treiben, sondern muß die ganze Welt in ihre Berechnung ziehen. Für ein Volk wie die Engländer ist Weltpolitik nichts Neues; das britische Reich ist schon lange ein Weltreich. Groß- britannien steht außerhalb Europas, es bildet gewissermaßen einen Kontinent für sich, und seine Staatsmänner sind, um einen von Cecil Rhodes geprägten Ausdruck zu gebrauchen, gewohnt, „in Kontinenten zu denken". Für Deutschland ist es viel schwerer, seine Anschauungen den veränderten, ins Weite gehenden Ver- Hältnissen anzupassen, weil es im Herzen Europas liegt und vor allem erst für die Sicherheit seiner europäischen Stellung Sorge tragen mußte, bevor es den Blick hinausrichten konnte. Allmählich wird unser Volk reifer in seinem weltpolitischen Denken. Das zeigt einmal der Ausbau unserer Flotte, ein andermal das Verständnis für Kolonialbesitz. Das Erkennen dringt tiefer und tiefer, daß die Seemacht den Völkern den besten Schutz ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit gewährt und daß die Wahrung der überseeischen Interessen ohne Kriegsmarine und ohne ein größeres Übersee-Deutschland nicht möglich ist. Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis der Weltwirtschaft, und das recht- zeitige Verstehen dieser großen Wahrheit, dieser Wertschätzung der seepolitischen und see- und konialwirtschaftlichen Machtfaktoren, dieser Großzügigkeit der Gegenwart ist ein Kennzeichen der heutigen Staats- und Handelspolitik Deutschlands. Die Kolonialbewegung der letzten Jahre gibt ein schönes Zeugnis von dem Einfühlen in den Wert des Besitzes eines größern Deutschlands. Landbesitz ist die Grundlage politischer Macht. Darum ist die koloniale Ausdehnung noch immer das Zeichen eines starken Volkes, und das ständige Verharren in den althergebrachten Grenzpfählen ist noch immer ein Zeichen des politischen und volklichen Siechtums. „Im engen Kreis verengert sich der Sinn, es wächst der Mensch mit seinen größern Zwecken." Dies Schillersche Wort gilt vom Einzelnen wie vom Staat. Das Volk, das am meisten kolonisiert, ist das erste der Welt. In der Kolonisation zeigt sich die Ausdehnungs- freudigkeit und Ausdehnungskraft eines Volkes, das auf diese Weise einen Teil der Welt seinen Ideen, seinen Gesetzen und seiner Sprache unterwirft und dadurch seinen wirtschaftlichen und

9. Deutsche Kulturgeographie - S. 28

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
28 I. Deutschlands Größe und Machtstellung. hat ähnliche vielseitige und tiefgründige geschichtliche, geographische und sprachliche Werke geschaffen. Eine Weltgeschichte zu schreiben war nur dem Deutschen möglich. Unsere Geschichts- forschungen über andere Länder sind diesen mustergültig. Auch sonst _ blickt man auf deutsche wissenschaftliche Arbeitsmethoden (wie in der Chemie) und Institute als maßgebende. Deutschlands Bergakademien sind die Zentralstätten bergmännischer Bildung für das Ausland geworden. Einen ähnlich weiten Einfluß üben die deutschen Forstakademien aus; so sind z. V. die Forst- akademien in Vorderindien und Burma von Deutschen nach deutschem Muster eingerichtet worden. Die deutsche Art, Wissenschaft zu treiben, wird immer höher von andern Kulturländern ge- schätzt. Das bezeugt der reiche Besuch der deutschen Hoch- schulen von Ausländern, die aus dem reichen Brunnen deutscher Wissenschaft trinken und ein Stück deutschen Geistes mit in ihre Heimat zurücknehmen. Viel weniger hat der Deutsche es nötig, zu seiner wissenschaftlichen Vervollkommnung ins Ausland zu gehen, wohl aber ist er zur wissenschaftlichen und praktischen Betätigung weit durch alle Länder gezogen und ist überall an- utreffen. In allen Ländern der Erde, wo sich nur einigermaßen das Streben nach modernen Kulturgütern regt, begegnen wir dem deutschen Lehrer, sei es, daß er in deutschen Schulen im Auslande oder auch in ganz fremden Schulen tätig ist, sei es, daß er als Privatlehrer seinen Lebensunterhalt erwirbt. Die vornehmen Familien von England, Nordamerika, Italien, Nuß- land, der Türkei vertrauen die heranwachsende Jugend mit Vor- liebe deutschen Erzieherinnen an. Die Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien, Chile, Brasilien, Japan, China, Ägypten, die Türkei haben deutsche Professoren und Gelehrte in ihr Land und an ihre Hochschulen berufen. Unter den Archäologen in den Museen Vorderindiens sind viele Deutsche, da England selbst genügende Leute für dieses Fach nicht vorbilden kann. Auch sonst begegnen wir dem deutschen Professor häufig in Griechenland, Italien, Spanien wie überhaupt in den Rand- gebieten des Mittelländischen Meeres. An der Entschleierung unsers Erdballes haben deutsche Reisende und Forscher einen hervorragenden Anteil. Viel- fach sind sie hier bahnbrechend vorgegangen. Südamerika ist nach Alexander von Humboldts Vorgang ein beliebtes Ziel deutscher Forschungstätigkeit (R. Schomburg k, H. Bur- meister, R. A. Philippi, A. St übel, W. Reiß, von den Steinen u. a. m.). An der Erhellung des dunklen Erdteils haben Fr. Hornemann, E. Vogel, Heinrich Barth, G. Nachtigal, G. Rohlfs, Emin Pascha, G. Schwein- furth und viele andere Deutsche erfolgreich gearbeitet. Die Erkenntnis des australischen Festlandes und Ozeaniens ist in vielen Stücken der unermüdlichen und heldenhaften Arbeit

10. Deutsche Kulturgeographie - S. 15

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
5. Die deutsche Land- und Seemacht. 15 Friedriedrichsort bei Kiel und Wilhelmshaven, die kleinern Kriegs- Häfen Pillau, Danzig, Swinemünde und Cuxhaven und die Strandbefestigungen bei Memel, Neufahrwasser und Weichselmünde, an der Kieler Förde, bei Brunsbüttel, Geestemünde, auf Helgo- land und an der untern Weser bewachen die deutsche Küste. Das deutsche Heer umfaßt 23 Armeekorps, 17 preußische, 3 bayrische, 2 sächsische und 1 württembergisches *). Die Friedens- stärke unsers Heeres umfaßt gegenwärtig rund 26000 Offiziere und 600000 Gemeine und Unteroffiziere (vgl. stat. Anhang Iv). Man schätzt die im Kriegsfall zur Not aufzustellenden Streiter- massen bis zu 5 Millionen. Neben der Armee beginnt die Kriegsflotte dazu beizu- tragen, uns den Frieden in Ehren zu sichern. Das deutsche Volk das durch seine tätige Anteilnahme am Welthandel und Weltverkehr zu einer Seemacht wurde, hat erkannt, daß nur eine solche Macht zur Erweiterung des Handelsgebietes führt, den Unternehmungs- geist stärkt und die Sicherheit des Absatzes erhöht. Eine schlag- fertige und genügend große Flotte zu besitzen, ist nicht bloß wünschenswert, sondern geradezu Pflicht für einen an das Meer grenzenden Staat. Ein Land, das durch seine Kriegsflotte nicht feine Handelsflotte zu schützen vermag, schlägt seinem Nationalvermögen direkt Wunden. In der Erkenntnis dieser Bedeutung der Kriegsflotte fand darum auch im deutschen Volk das Kaiserwort: „Vitter Not tut uns eine starke deutsche Flotte" lauten Wiederhall. Als in den Jahren 1899/1900 die „Flottenvorlage" im Reichs- tage die Gemüter in Deutschland aufrüttelte, konnte man wahr- nehmen, daß es gerade die Flottenfrage gewesen ist, die die in ihren sonstigen Ansichten leider nur zu oft auseinandergehenden Parteien im Reichstage im nationalen Sinne zu nationaler Tat geeinigt hat. Vülow fand damals im Reichstage lebhafte Zu- stimmung, als er in eindrucksvoller Rede die friedlichen Ziele unsers beabsichtigten Flottenausbaues darlegte, dabei aber betonte „die Zeiten müssen vorbei sein, wo der Fremde im Auslande auf uns herabsehe, wie hochnäsige Kavaliere auf den armen Haus- lehrer. — Die Periode politischer Ohnmacht und wirtschaftlicher Demut dürfte nicht wiederkehren." *) 1 Armeekorps setzt sich zusammen aus 2 Divisionen, jede Division aus 2 Jnfanteriebrigaden, 1 Kavalleriebrigade und 1 Feldartilleriebrigade. 1 Brigade besteht aus 2 Regimentern. Dem Armeekorps sind noch ver- schiedene andere Truppenteile zugewiesen, so Maschinengewehr-, Luftschiffer-» Telegraphen-, Kraftfahrabteilungen:c. 1 Infanterie-Regiment setzt sich im allgemeinen zusammen aus 3 Bataillonen, 1 Bataillon aus 4 Kompagnien (Führerzügen). 1 Kompagnie zählt in der Friedensstärke 120 Mann, im Kriege 250 Mann. 1 Kavallerie-Regiment besteht im Frieden aus 5, im Kriege aus 4 Schwadronen (Eskadronen), jede Schwadron zu 150 Pferden. 1 Artillerie-Regiment besitzt 3 Abteilungen, und jede Abteilung in der Regel 3 Batterien. 1 Batterie = 6 Geschütze.
   bis 10 von 230 weiter»  »»
230 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 230 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 6
2 1
3 4
4 118
5 2
6 10
7 3
8 3
9 1
10 8
11 5
12 0
13 13
14 1
15 17
16 0
17 0
18 9
19 7
20 0
21 5
22 24
23 0
24 28
25 9
26 2
27 0
28 5
29 82
30 2
31 3
32 0
33 1
34 20
35 8
36 0
37 5
38 16
39 38
40 4
41 25
42 9
43 0
44 1
45 46
46 11
47 1
48 2
49 41

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 29
1 128
2 1
3 175
4 239
5 63
6 65
7 27
8 139
9 215
10 56
11 61
12 75
13 34
14 0
15 18
16 188
17 461
18 12
19 123
20 18
21 156
22 10
23 50
24 66
25 22
26 12
27 29
28 72
29 53
30 3
31 0
32 24
33 9
34 64
35 7
36 104
37 84
38 112
39 177
40 97
41 274
42 82
43 221
44 61
45 332
46 56
47 8
48 46
49 84
50 38
51 81
52 72
53 0
54 149
55 0
56 77
57 61
58 24
59 49
60 342
61 206
62 16
63 4
64 35
65 41
66 24
67 24
68 120
69 68
70 134
71 81
72 200
73 25
74 61
75 60
76 178
77 454
78 30
79 44
80 99
81 45
82 84
83 70
84 64
85 41
86 79
87 137
88 5
89 6
90 50
91 129
92 777
93 28
94 331
95 66
96 38
97 17
98 120
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 8
2 0
3 4
4 1
5 5
6 0
7 8
8 0
9 0
10 1
11 15
12 0
13 1
14 7
15 0
16 5
17 0
18 2
19 25
20 1
21 0
22 0
23 0
24 4
25 1
26 0
27 0
28 1
29 6
30 1
31 3
32 4
33 8
34 5
35 3
36 2
37 0
38 3
39 4
40 1
41 0
42 1
43 3
44 4
45 0
46 0
47 12
48 5
49 1
50 1
51 0
52 58
53 0
54 40
55 0
56 0
57 0
58 0
59 5
60 2
61 0
62 2
63 0
64 1
65 2
66 5
67 8
68 0
69 0
70 1
71 4
72 0
73 0
74 5
75 6
76 3
77 1
78 136
79 1
80 2
81 9
82 1
83 14
84 0
85 0
86 43
87 2
88 1
89 0
90 1
91 11
92 0
93 2
94 6
95 3
96 1
97 1
98 1
99 0
100 0
101 13
102 0
103 4
104 7
105 0
106 0
107 8
108 1
109 8
110 4
111 0
112 0
113 1
114 5
115 1
116 0
117 1
118 0
119 6
120 0
121 3
122 26
123 0
124 2
125 0
126 19
127 37
128 9
129 18
130 5
131 2
132 4
133 23
134 0
135 1
136 47
137 6
138 0
139 6
140 2
141 0
142 3
143 0
144 0
145 2
146 0
147 0
148 8
149 0
150 0
151 4
152 2
153 5
154 11
155 0
156 1
157 1
158 1
159 8
160 3
161 0
162 0
163 0
164 2
165 9
166 5
167 0
168 0
169 0
170 0
171 11
172 0
173 6
174 7
175 9
176 15
177 2
178 3
179 2
180 3
181 0
182 14
183 52
184 3
185 0
186 1
187 0
188 55
189 0
190 0
191 0
192 0
193 6
194 0
195 0
196 0
197 2
198 0
199 2