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1. Lehrstoff der Klassen V und IV - S. 24

1908 - Hannover [u. a.] : Hahn
24 Berlin ist die bedeutendste Handelstadt des Binnenlandes. Nach allen Richtungen der Windrose laufen von hier Eisenbahnlinien aus. Westlich von Berlin liegt an der Havel ° Potsdam, mitten zwischen schönen Havelseen, mit vielen königlichen Schlössern (Sans- souci, das Schloß Friedrichs des Großen; Babelsberg, der Lieblings- ansenthalt Kaiser Wilhelms I.). "Spandau, Festung an der Mündung der Spree in die Havel. Östlich von Berlin liegen "Frankfurt a. d. Oder und Küstrin an der Warthemündung, eine wichtige Festung, die Berlin von Osten her schützt. 6) Pommern liegt nördlich von Brandenburg, ebenfalls zu beiden Seiten der Oder, und zerfällt in drei Regierungsbezirke: Stralsund, Stettin und Cöslin. Die Provinzialhauptstadt ^Stettin, oberhalb der Odermündung, ist eine sehr wichtige Handelstadt. Nach der See hin wird * «Stettin durch die Festung Swinemünde gedeckt. Westlich der Oder (in Vorpommern) liegen die Universitätstadt Greifswald und, der Insel Rügen gegenüber, Stralsund. Östlich der Oder (in Hinterpommern) Cöslin und Colberg, das durch die vou Gneiseuau und Nettelbeck geleitete Verteidigung im Jahre 1807 berühmt geworden ist. 7) Sachsen westlich von Brandenburg im Gebiete der Elbe, mit den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Der Regierungsbezirk Magdeburg umfaßt den nördlichsten Teil der Provinz. Provinzialhauptstadt ist ^Magdeburg an der Elbe, starke Festung, große Industrie- und Handelstadt. Südwestlich nach dem Harze zu liegt Halberstadt. An der Saale ist außer Merseburg die wichtige Industrie- und Universitätstadt *Halle erwachsen, westlich davon Eisleben, wo Luther' geboren und gestorben ist. An der Elbe liegt Wittenberg, wo die Reformation ihren Ursprung nahm. Ganz üu Südwesten nach dem Thüringer Walde zu liegt im gleich- namigen Regierungsbezirk die wichtige Stadt ^Erfurt, die durch ihren Gartenbau berühmt ist. 8) Hannover, das im Osten bis zur Elbe, im Westen bis über die Ems reicht, hat sechs Regierungsbezirke: Lüneburg, Stade, Hannover, Hildesheim, Osnabrück und Aurich. Das schöne, gewerbfleißige ^Hannover ist Provinzialhauptstadt.

2. Lehrstoff der Klassen V und IV - S. 23

1908 - Hannover [u. a.] : Hahn
23 Thorn, starke Festung, liegt unterhalb der Stelle, wo die Weichsel in das preußische Staatsgebiet eintritt. Ebenfalls an der Weichsel die Festung Grandenz, ruhmvoll bekannt durch Courbieres Verteidigung im Jahre 1807. .Ein großer Teil der Bewohner hat polnische Muttersprache. 3) Posen ist das Land um die Warthe und die Netze und zerfällt in die Regierungsbezirke Posen und Bromberg. Provinzialhauptstadt ist *Posen an der Warthe, sehr starke Festung gegen Rußland. °Bromberg an der Brahe (Bromberger Kanal). Auch in Posen haben viele Bewohner polnische Muttersprache. 4) Schlesien, das Gebiet zu beiden Seiten der oberen Oder, ist die größte Provinz. Die drei Regierungsbezirke heißen Oppeln, Breslau und Liegnitz. Provinzialhauptstadt ist ^Breslau an der Oder, die zweitgrößte Stadt Preußens, mit 480 T. E>, Universität. ^Breslau ist der Haupt- platz für den Handel nach dem slawischen Osten. Oppeln liegt eben- falls an der Oder. "Liegnitz an der Katzbach, westlich von ^Breslau. (1813 siegte hier Blücher über die Franzosen.) ° Görlitz an der Görlitzer Neiße. An der Nordgrenze der Provinz liegt das durch feinen Weinbau bekannte Grünberg. Der Südosten des Bezirks Oppeln ist reich an Steinkohlen und Metallen. Deswegen haben sich hier mehrere Industriestädte entwickelt. Am wichtigsten sind "Benthen und "Königshütte. 5) Brandenburg liegt nordwestlich von Schlesien, gleichfalls zu beiden Seiten der Oder, erstreckt sich aber nach Westen über die Havel und die Spree bis an die Elbe. Brandenburg zerfällt in die Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt und den Stadt- bezirk Berlin. Haupt- und Residenzstadt ist Berlin, mit mehr als 2 Mill. E. Zu merken sind das Königliche Schloß, das Zeughaus, die Straße „Unter den Linden" vom Denkmale Friedrichs des Großen bis an das Brandenburger Tor, der Tiergarten mit der Siegesallee. Das Grabdenkmal (Mausoleum) Friedrich Wilhelms Iii., der Königin Luise, Wilhelms I. und der Kaiserin Augusta ist in ^Charlottenburg errichtet, das zum Teil schon mit Berlin verwachsen ist.

3. Hannover und Umgebung - S. 92

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
92 Geschichtliches. Der siegreiche Feldzug war beendet. Hannovers Söhne hatten auch in diesem Kampfe die alte Tapferkeit gezeigt, und die Sieger kehrten heim. Am 1. Juli 1871 führte der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm sie unter dem Jubel der Bevölkerung wieder ein in unsere Stadt. Sie hatten, wie er beim Festmahle sagte, mehr als ihre Schuldigkeit gethan. Durch sein leutseliges Wesen gewann er sich die Herzen der Hannoveraner. Auf dem Waterlooplatze verteilte er die ihm gespendeten Blumen an die Verwundeten, und vor dem Schlosse im Georgengarten unterhielt er sich mit Landleuten, die von nah und fern herbeigeeilt waren, ihre heimkehrende Söhne zu begrüßen. In den Jahren 1873, 74 und 81 fanden in der Nähe Hannovers große Manöver statt. Kaiser Wilhelm I. schlug sein Quartier in unserer Stadt aus. Er wurde jedesmal festlich empfangen und jubelnd begrüßt. Friedrich Iii. hat als Kaiser Hannover nicht betreten. Tiefe Trauer herrschte, als beide Kaiser in kurzer Zeit starben. Ihnen folgte unser jetziger Kaiser, Wilhelm Ii. Am 12. September 1889 zog er mit seiner Gemahlin Auguste Viktoria in Hannover ein. Ein begeisterter Empfang ward ihm bereitet. Die Glocken lauteten von allen Türmen, und die ganze Stadt prangte im Lichterglanz und Farbenschmuck. Tausende von Menschen füllten die Straßen; alle Gasthäuser waren mit Fremden überfüllt. Besonders laut jubelte die Jugend, die an diesem Tage ihren Kaiser begrüßen durfte. Alljährlich hat seitdem der Kaiser seine Hannoveraner besucht, immer von neuem wieder herzlich begrüßt. Immer enger knüpfen sich die Bande zwischen ihm und uns. „Denn was die Sachsen ergreifen, das halten die Sachsen fest." Heil, Kaiser, Dir!

4. Hannover und Umgebung - S. 80

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
^0 Geschichtliches. Äfftr%3f ä!? Ätä ä: F-L gemt mvben tonnte. Im Jahre 1833 erhielt das Laub dtäk ©tstatsgrunbgefefc, nach welchem die Regierung fünftia einaericktet mm Lrt/is* ?rnrsmbteuten 9ereic^te besonbers das Ablösungsgesetz zum Vorteil. Viele Bauern mußten nämlich jebes Jahr Abaaben an re Gutsherren und Prebiger in Naturalien liefern, ober auch Land- und Spannbienste leisten. Nun bürsten sie sich von solchen Miaen Verpflichtungen durch eme Gelbentschäbigung ein für allemal loskaufen der Cholera die 1831 bis Hamburg und Lüneburg volza, Sa för *anh Ä*We Krankenhaus zu Linben gebaut. Ein 11 9 t c. und Stadt Hannover war es, als am 18 ^uni 1832 Ss 647ä dem jetzig7n Walpl'tzk oas 04,/ m hohe Waterloobenkmal eingeweiht würde. n 8q7?er§°ä ^olf von Cambribge weilte bis zum Tode Wilhelms Iv ft*« M ^ un--« sch°id°n und Ur ihm Ii. Hannover unter Crnst August. •Ä«? «ft» ,5 ?i£S ~ , König Ernst August war am 5. Juni 1771 als der vierte Sohn des Königs Georg Iii. geboren. Im Alter von 15 Jahren be-S gn’ff ^et ruö[rn die Universität Güttingen. Aber für Kunst i Äei9? P^uz wenig Neigung, besto mehr für das Soldatenwesen. Deshalb trat er 3y2 Jahre später in ein Dragoner benznnhrim “"e 6atb der kühnste und gewandteste Reiter. In Mutof? intnh' encf T m«n ^ Franzosen brachte ihn sein tollkühner auck fnrrft Jnfi 9efa^' V^lov im Kampfe ein Auge und würde ^erbröa Li er oerro“nbet- ^ einem Gefechte Mann gegen Mann zerbrach lerne Klinge; dennoch lenkte er mit dem Bruchstück beit Hieb W ifh Är nß biesen vom Pferbe und schleppte ihn ins Lager. Auch m der Schlacht bei Kulm (1813) gab er Beweise feiner Tapferkeit. (Frbmpfhlr ^ vermahlte er sich mit Frieberike, der verwitweten in £ r ?9m £m1e üon Preußen. Er wohnte dann zu- nächst n Berlin, und Hier würde am 27. Mai 1819 fein Sohn, der nachmalige Komg Georg V. von Hannover, geboren. ... . , . ■ Auni 1837 hielt er unter Kanonenbonner und Glocken- geläute lernen Einzug tn Hannover. Er versprach den Bürgern: „Ich u m^Hnen em gerechter und gnäbiger König sein"; aber er hob sogleich ba§ Staatsgrundgesetz aus und gab 1840 nach vielen Streitigkeiten dem

5. Hannover und Umgebung - S. 82

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
82 Geschichtliches. Ernst August starb am 18. November 1851 im Alter von über 80 Jahren. Er ruht neben seiner Gemahlin in dem von ihm erbauten Mausoleum zu Herrenhausen. In dem herrlichen Ernst-August-Denkmal hat „Dem Landesvater sein treues Volk" seine dankbare Liebe ausgedrückt. Iii. Hannover unter König Georg Y. Nach dem Tode des Königs Ernst August wurde sein Sohn Georg V. König von Hannover. Dieser unglückliche Fürst war bereits in seinen Knabenjahren erblindet. Er ertrug diese Schickung Gottes geduldig und fühlte sich durchaus nicht unglücklich; denn seine übrigen Sinne bildeten sich um so schärfer aus. Besonders sein war sein Gehör; große Freude bereitete ihm daher stets die Musik. König Georg war nach allen Seiten hin hochbegabt und edel. An seinem Wollen war kein Fehl, und mit voller Überzeugung trat er für das Recht ein. Er suchte fortzuführen, was sein Vater angebahnt hatte. Darum trachtete auch er immer darnach, feine Residenz auszuschmücken. Er erbaute das Welsenschloß; das Ernst-August- und das Schiller-Denkmal wurden mit seiner Hülse errichtet. Durch das Wohlwollen des Königs unterstützt und gefördert, entstanden mancherlei Anstalten zur Belehrung und Erholung der Hannoveraner, z. B. das Museum an der Sophienstraße, der Zoologische Garten, Tivoli und Odeon. Auch das Theater hob sich durch die stete Fürsorge und thätige Unterstützung des Königs; die bedeutendsten Künstler rechneten es sich damals zur Ehre an, im hiesigen Schauspiel oder in der Oper mitzuwirken. Unvergänglich aber ist der Ruhm, welchen sich König Georg und feine Gemahlin Marie erworben haben durch ihre Fürsorge für die Kirche und für die Armen. Die Christuskirche, eine Stiftung Georgs V., und das Henrietten-Stift, eine Diakonissen-Anstalt, durch die Königin Marie gegründet, sind noch heute Zeugen ihrer frommen Denkungsart. Auch die Blinden-Anstalt, für die der blinde König stets ein besonderes Interesse zeigte, hat ihm viel zu danken. Im Jahre 1866 brach der Krieg aus zwischen Preußen und Hannover. Es kam am 27. Juni zur Schlacht bei Langensalza, in welcher die Preußen — trotz verzweifelter Gegenwehr — besiegt wurden. Dieser Sieg war indes für die Hannoveraner unnütz. König Georg wußte, daß feine Krieger zu ermattet und zu schlecht ausgerüstet waren, um den Kampf fortzusetzen, und suchte in edler Selbstlosigkeit fein Heer durch eine freiwillige Übergabe vor den Gefahren einer zweiten Schlacht zu bewahren. Die hannoverschen Soldaten wurden in die Heimat entlassen, und König Georg zog in die Verbannung, um fein geliebtes Hannoverland nie wieder zu betreten. Er starb am 12. Juni 1878 in Paris und wurde ant 24. Juni desselben Jahres in der St. Georgskapelle zu Windsor in England beigesetzt. Das Königreich Hannover wurde eine preußische Provinz. 18. Johann und Georg Lgestorff. Die jetzige Stadt Linden war vor 100 Jahren nur ein unbedeutendes Dorf, dessen Bewohner fast nur vom Ackerbau lebten. Die

6. Hannover und Umgebung - S. 69

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Herrenhausen. — Hannover im 18. Jahrhundert. 69 denkmal der Kurfürstin Sophie (f 8. Juni 1714) und die große Fontaine, die ihre Wasser 67 m hoch schleudern kann. Getrieben werden sämmtliche Fontainen durch ein Druckpumpenwerk auf der „Kunst" bei Limmer. Dort sind auch die alten Maschinen zu sehen, welche nach den Angaben von Leibniz angefertigt sind, und noch heute gebraucht werden können. Das Schloß selbst ist ein höchst einfaches, niedriges Gebäude aus Fachwerk mit zwei Seitenflügeln. Dem Schlosse gegenüber befindet sich der Berggarten, einer der berühmtesten botanischen Gärten. In dem großen, aus Glas und Eisen gebauten Palmenhause befindet sich die ausgezeichnetste Palmensammlung Deutschlands. Außerdem finden wir hier und in den zahlreichen Gewächshäusern die seltensten Pflanzen. Im nördlichen Teile des Gartens befindet sich das Mausoleum, in welchem die Gebeine des Königs Ernst August und seiner Gemahlin Friederike ruhen. 15. Hannover im 18. Jahrhundert. Nachdem Hannover im dreißigjährigen Kriege zur Residenz erhoben war, ließ der Landesfürst seine Hauptsorge sein, die Stadt stärker zu befestigen. Zwar war Hannover noch mit Mauern und Gräben umgeben, aber diese mittelalterliche Befestigung entsprach nicht mehr den Anforderungen der neueren Zeit. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde deshalb rings um die Alt- und Neustadt ein hoher Wall mit 13 Bastionen aufgeworfen und vor demselben ein breiter Graben ausgehoben. In einer der Bastionen der calenberger Neustadt wurde von 1710 bis 1718 die katholische Kirche erbaut; ihr Hauptaltar mußte, entgegen den Regeln des christlichen Kirchenbaues, in den westlichen Teil der Kirche verlegt werden, da der Wall der Bastion, in welcher sie lag, nur an der Ost-seite Platz für den Eingang übrig ließ. Hinter dieser neuen, auf Kosten des Landesherrn errichteten Befestigung, die um das Jahr 1680 vollendet wurde, stand nun die alte, von den Bürgern im Mittelalter errichtete. Dieser doppelte Gürtel umschloß die Stadt bis etwa 1780. Damals ließ nämlich der Landesherr, König Georg Iii., um die Hauptstadt nicht der Gefahr einer Belagerung auszusetzen, sämtliche Festungswerke abtragen. Mauern und Türme wurden bis auf geringe Reste niedergerissen, die Gräben größtenteils zugeschüttet und an ihrer Stelle Straßen angelegt. So entstand damals die Friedrich- und Georgftraße (1787). Aber die Bürger bauten sich nur ungern außerhalb der alten Stadt an, und obgleich der König für jeden Neubau an der nach ihm benannten Straße eine Beihülfe von 500 Thalern zusicherte und der Magistrat die Hausplätze für den niedrigen Preis von 72 Thalern verkaufte, ging die Bebauung der Straße nur langsam von statten. Ein Rest des alten Walles ist noch erhalten in dem Hügel beim Waterlooplatze, auf welchem unter einem von Säulen getragenen Kuppeldache die Büste des berühmten Philosophen Leibniz (f 1716) steht, der

7. Hannover und Umgebung - S. 79

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Hannover in der Franzosenzeit. — Hannover als Hauptstadt des Königreichs. 79 übernachteten. Da vernahm man mit Freude von Wallmodens Sieg bei der Göhrde; größer noch mar der Jubel, als man von der Einnahme Kassels und der Flucht des Königs Jerome hörte (1. Oktober). Die französische Polizei und Gensdarmen verließen die Stadt. Bald kamen neue Siegesnachrichten, und unbeschreiblich mar der Jubel, als Buchhändler Hahn am 23. Oktober die erste briefliche Nachricht von der gewaltigen Völkerschlacht bei Leipzig mitteilen konnte. Man wagte kaum zu glauben, daß die Befreiung schon so nahe sei. Da rückten am Montag, den 25. Oktober, die ersten Truppen der Verbündeten — es war eine kleine Abteilung hannoverscher Jäger und Husaren — in Hannover ein. Es wurde „Heil unserm König Heil" gespielt und dem Könige Georg Iii. ein dreifaches Hoch ausgebracht. Eine unabsehbare Menschenmenge war zusammengeströmt. Alles drückte einander die Hände und jubelte. Ant 31. Oktober sang man in den Kirchen von Herzensgrund ein feierliches Tedeum. Am 4. November empfing man mit lautem Jubel den Herzog von Eumberland (spätern König Ernst August); dann rückte das schwedische Heer ein, und nach dem Abzüge desselben hielt am 19. Dezember der von früher her allbeliebte Herzog Adolf von Cambridge seinen feierlichen Einzug in die Stadt; er übernahm für feinen königlichen Vater die Regierung des Landes, und die Franzofenzeit hatte damit für Hannover ein Ende. Freilich konnte der fremde Unterdrücker noch nicht ruhen; er entfloh von Elba, sammelte in Frankreich noch einmal hunderttausend und aber hunderttausend Krieger und begann den Kampf aufs neue; aber in blutigem Ringen wurde feine Macht in der Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 für immer vernichtet. Da erkämpften sich die Truppen der deutschen Legion — die Hannoveraner — unter General Graf von Alten vor allen unsterblichen Ruhm. Im Februar 1816 kehrten sie in die Heimat zurück. Zum Andenken an ihre Thaten, die in der Schlacht bei Waterloo einen so würdigen Abschluß gefunden, erstand die am 18. Juni 1832 enthüllte Waterloofäule. Dem tapfern Oberbefehlshaber der Hannoveraner, dem Grafen Karl von Alten, wurde im Jahre 1849 in der Nähe des Waterlooplatzes ein Denkmal errichtet. 17. Hannover als Hauptstadt des Königreichs. I. Hannover unter dem Vizekönig Adolf von Cambridge. Auf dem Wiener Kongreß erhielt das Kurfürstentum Hannover einen bedeutenden Zuwachs an Land, z. B. die Fürstentümer Oftfriesland und Hildsheim, das Herzogtum Aremberg-Meppen, die Grafschaft Singen, die Stadt Goslar und das hannoversche Eichsfeld. Dazu wurde Hannover am 12. April 1814 zum Königreich erklärt. Der jüngste Sohn des englischen Königs Georg Iil, der allbeliebte Herzog Adolf von Cambridge, wurde zur Freude des Landes zum General-Statthalter von Hannover ernannt und behielt dieses Amt auch unter der Regierung feiner Brüder, Georgs Iv. (1820—1830) und Wilhelms Iv.

8. Hannover und Umgebung - S. 68

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
68 Geschichtliches. Hochberühmt war der nach dem Vorbilde Ludwigs Xiv. eingerichtete Hofstaat; er galt neben den Höfen zu Wien und Dresden als der glänzendste. Der Verkehr und Wohlstand Hannovers hob sich ganz bedeutend. Von nah und fern strömten Fremde herbei, welche die bei festlichen Gelegenheiten entfaltete Pracht bewunderten. Den geistigen Mittelpunkt des Hofes bildete die gelehrte und feingebildete Kurfürstin Sophie, welche ebenso wie ihre hochbegabte Tochter Sophie Charlotte, die Großmutter Friedrichs des Großen, am liebsten sich mit Leibniz über wissenschaftliche Dinge unterhielt. Höher noch stieg der Glanz des kurfürstlichen Hofes unter Georg Ludwig. Derselbe erbte 1705 das Herzogtum Lüneburg und bestieg unter dem Namen Georg I. den englischen Königsthron (1714). Nun mußte er zwar seine Residenz Hannover verlassen, aber damit dieselbe nicht allzugroßen Nachteil davon haben sollte, wurde unter ihm und seinen Nachfolgern der kurfürstliche Hofhalt in Hannover ganz in der frühern Weise fortgeführt. Georg I. und sein Nachfolger Georg Ii. haben ihre Stadt Hannover des öftern mit ihrem Besuche erfreut, und im ganzen darf man wohl behaupten, daß der Stillstand in der Ent- wickelung der Stadt nicht auch zu einem Rückgänge wurde. 14. Herrenhaujen. Den Schauplatz der fürstlichen Hofhaltung bildete im Sommer nicht das Schloß in der engen Stadt Hannover, sondern Herrenhausen mit seinen herrlichen Gärten und Anlagen. Es ist noch heute der schönste Punkt in der Nähe der Stadt. Die erste Anlage zu diesem herrlichen Fürstensitze machte schon Johann Friedrich auf seinem Vorwerke in Herrenhausen. Unter seinen beiden Nachfolgern erhielt das Ganze durch fortwährende Erweiterung und Verschönerung seine jetzige Gestalt. Ein wunderschöner Weg führt uns vom Königsworter Platz aus nach Herrenhausen hin. Es ist die im Jahre 1726 angelegte berühmte Herrenhäuser Allee. Sie ist etwa 2km lang und 36 m breit und besteht aus 1312 Linden, welche, in vier Reihen gepflanzt, eine Fuß-, Fahr- und Reitbahn bilden. Zur rechten Seite läuft neben der Allee die Nienburger Straße, die jetzt nicht nur durch die Menge von Lastfuhrwerk, sondern auch durch den Betrieb der elektrischen Bahn einen äußerst lebhaften Verkehr aufweist. An der linken Seite wird die Allee auf ihrer ganzen Länge von dem (1835—1842) nach den Regeln der englischen Gartenkunst angelegten Georgengarten begleitet. Das in seiner Mitte liegende Schloß gehörte früher dem Grafen Wallmoden. Der Große Garten am Ende der Allee wurde nach dem Plane eines französischen Meisters der Gartenkunst ausgeführt (1698—1705) und erinnert deshalb in allen Teilen an die Schöpfung Ludwigs Xiv. Die größten Sehenswürdigkeiten des Gartens sind die Kaskaden neben dem Schlosse, das sog. Luststück vor demselben, welches mit Blumenbeeten und Standbildern aus Sandstein geschmückt ist, das Gartentheater, die offene Halle mit dem Marmor-
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