50
Kartographie.
Mittlere Tiefland des
Westl. Östl. Orinoco
Cordillère
Tolima (5600 m)
Hochland von Guayana
Abb. 31.
Durchschnitt durch den nördlichen Teil Südamerikas.
(120-fach überhöht.)
Höhe desselben entsprechenden gleichmäßigen Schatten an, indem
man mit dem Stifte leicht über das Papier fährt. Die höher
gelegenen Teile des Gebirges hebe man dann durch dunklern
Schatten, der durch stärkeres Aufdrücken des Stiftes entsteht,
hervor. Der
steilere oder
sanftereabfall
prägt sich
hierbei von
selbst aus. Der
technische
Vorzug des
körnigen
Schattens vor
dem Strich-
schatten leuchtet beim Vergleich zweier Zeichnungen sofort ein:
die Höhenunterschiede in der Landschaft kommen viel deut-
licher und klarer zur Ausprägung. Auch ist die Führung
des Stiftes leichter. Der Strichschatten, dessen einzelne Striche
in ihrer Länge, Stärke und
Richtung genau zu einander
abgepaßt werden müssen,
verlangt schon eine ziem-
lich sichere Hand. Den
Vorzug verdient er aber für
das Zeichnen mittels der
Kreide auf der glatten Fläche
der Wandtafel. Recht
wirkungsvolle Karten-
bilder erhält man durch Ver-
wendung von farbiger Kreide bezw. von Farbstiften. Die
Gebirge stelle man in brauner, die Flüsse in blauer oder, auf der
schwarzen Tafel, in weißer, die Wege und Eisenbahnlinien in gelber
und die Städte in roter Farbe dar.
Cordil» Anti- Tiefland des
lere cordillère Paraná
Aconcagua (7040 m)
Abb. 32. Durchschnitt durch den südlichen
Teil Südamerikas. (120-fach überhöht.)
c) Das Profil.
§ 40. Unter Profil versteht man einen senkrechten Dure h-
wert. schnitt durch eine Erhebung der Erdoberfläche oder durch die
Üderrthöhens Erdrinde überhaupt. Profilzeichnungen, die solche Durchschnitte
von vorne gesehen darstellen, haben für die Geographie deshalb
einen hohen Wert, weil sie über die Höhenverhältnisse, über
welche die Karte nur mittelbar Auskunft geben kann, eine un-
mittelbare, nämlich räumliche Aufklärung geben. (Abb. 31
u. 32.) Meist ist aber eine bedeutende Übertreibung der Höhe
nötig, damit meßbare und vorstellungsfähige Durchschnitte ent-
stehen. Nur bei großem Kartenmaßstabe können diese in den natür-
lichen Maßverhältnissen gezeichnet werden. Bei Übertreibungen
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
32
Kartographie.
zwischen Punkten, Linien, Flächen und Körpern, unter Richtung
den örtlichen Wechsel, die Fortbewegung (die wirkliche oder
gedachte) irgend eines dieser Raumgebilde. Die Bestimmung der
Lage und der Richtung spielt in der Erdkunde eine sehr große Rolle.
Naturwatfrhdt Um der Aufgabe, Raumklarheit zu vermitteln, gerecht werden
zu können, muß die Kartographie bei allen kartographischen Dar-
stellungen nach möglichster Naturwahrheit streben. Sie er-
reicht dies am sichersten dadurch, daß sie die Weltkörper als
Ganze, also in ihrer wirklichen Gestalt und alle Einzelheiten der
Oberfläche dementsprechend darzustellen sucht. Sie sucht in diesem
Falle das Körperliche durch das Körperliche zu veranschau-
lichen. Nicht immer ist dies möglich. Bei der Darstellung ein-
zelner Teile der Erdoberfläche müßte eine Naturkarte, die als
ein Teil der Erdkugel, eines Globus zu denken ist, angefertigt
werden. Da aber das Auge die Rundung der Erde im Rahmen
des Horizonts nicht zu erkennen vermag, wurde früher die Erde
als Scheibe und die Erdoberfläche als ebene Fläche aufge-
faßt. So ist die Erfindung des allgemeinsten Darstellungsmittels
der Geographie, der Karte, zu erklären. Auf dieser sind schein-
bar nur Flächen, die Teile der Erdoberfläche, darzustellen. In
Wirklichkeit ist bei allen Flächendarstellungen der Erde auch die
dritte Dimension zu berücksichtigen. Die Krümmung der Erd-
oberfläche ist auf die wagerechte Fläche zu übertragen, die Kugel-
form zu verebnen, auf die Ebene zu projicieren (v. lat.
projicere = hinwerfen). Dies kann nach verschiedenen Projek-
tionsmethoden geschehen.
2. Die kartographische Darstellung als Mittel zur
Gewinnung von geographischem Raumwissen.
Die kartographischen Darstellungsmittel, insbesondere die
Karten, sind für uns die wichtigsten Mittel geographischer
Belehrung geworden; denn die Ferne, die das Auge nicht schauen
kann, wird durch sie in die Nähe unseres Vorstellens gerückt. In
dem Streben, Raumklarheit zu vermitteln, hat die Kartographie
ihre mathematische Grundlage gewonnen, in dem Streben,
Raumwissen, erdkundliches Wissen zu vermitteln, ist sie eine
darstellende Kunst geworden.
a) Die Kartenzeichen (Signaturen).
§ 24. Die Karte malt uns die Nähe und die Ferne und zwar in
wahi der ihrer eigenen Weise. Sie gibt allen geographischen Erscheinungen
Kartenzeichen. passen¿e Zeichen. Diese sind möglichst nach den auffälligsten,
typischsten Vorstellungsmerkmalen ausgewählt. Die Höhen-
linien und Grenzlinien sind durch einfache, gleich starke, ge-
schlossene oder punktierte Linien dargestellt, weil es sich bei ihnen
ausschließlich um die Längenausdehnung und den Linienverlauf
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
38 Kartographie.
dian (die Himmels-Mittagslinie) veranschaulicht, dem Höhenquad-
ranten, der zur Feststellung der geographischen Breite und des
Abstandes von Örtlichkeiten benutzt wird, den Stundenscheiben,
die am Nord- und Südpol angebracht sind, der Ekliptik, die eigent-
lich nur am Himmelsglobus darzustellen ist, und dem Kompaß
ausgerüstet. Dieser ist am Fuß angebracht und dient dazu den
Globus zu orientieren, d. h. nach den Himmelsgegenden einznstellen.
Zeichnung. aaf ^en Globen angebrachte Kartenzeichnung der
Erdoberfläche entspricht der gewöhnlichen kartographischen Dar-
stellungsweise. Sind auf ihnen die Bodenerhebungen plastisch
dargestellt, so nennt man die Globen Reliefgloben. Auf den
Globen kleineren Maßstabes, wie sie in den Schulen gebraucht
werden, sind die Höhen stark übertrieben.
Es soll berechnet werden, wieviel Durchmesser ein Erdglobus haben
müßte, damit der Brocken, der 1100 m, rund also 1000 m oder 1 km hoch
ist, 1 cm hoch dargestellt werden könnte. Der Durchmesser der Erde beträgt
12 750 km, l km == 100) m = 100000 cm; der Maßstab muß also 1 :100000
betragen. 12750km 12750000 m = 1275000000 cm : 100000 = 12750 cm
oder 127 Va m. Der Globus müßte also einen Durchmesser von 127 l/a m erhalten.
2. Das Relief.
§ 27. Das Relief (Titelbild) stellt den Übergang von der kör per-
Vorzüge und liehen Wirklichkeit zur Flächensymbolik der Karte dar.
Mangel. regt ¿arum unmittelbarer als letztere zur Vorstellungs-
tätigkeit an und vermittelt leichter und schneller eine richtige
Anschauung der Bodenform der Landschaft. Namentlich Relief-
darstellungen in großem Maßstabe siud geographische Schau-
stücke von hohem Werte. Mit der Verkleinerung des Maß-
stabes aber nimmt auch der unterrichtliche Wert des Reliefs
ab. Dieser wird auch dadurch beeinträchtigt, daß dem Relief
im Schulzimmer selten eine günstige Aufstellung gegeben werden
kann. Damit seine plastischen Formen zur vollen Geltung kommen,
muß es von einer Seite scharf beleuchtet werden. Empfängt es
dagegen das Licht schräg oder sogar gerade von vorn, so daß
auch die Täler beleuchtet erscheinen, so geht die Plastik fast
ganz verloren. Auch verlangt das Schulrelief, daß es aus der
Nähe betrachtet werde. Dem kann aber bei seiner -Aufstellung
wohl niemals entsprochen werden, vielmehr muß ihm, weil es
wegen seiner Schwere nicht handlich ist, stets ein entfernter Platz
an der Wand gegeben werden. Endlich verhindert auch die Kost-
spieligkeit des Reliefs seine allgemeine Verwendung in Schulen.
Dagegen dürfte es sich doch ermöglichen lassen, von typischen Land-
schaftsformen Reliefdarstellungen zu beschaffen. Solche Typen-
Reliefs bilden gleichsam den geographischen Baukasten, aus
dem die Phantasie beim Kartenlesen ihre Bilder gestaltet. Ein
Ersatz für Reliefdarstellungen von Ländergebieten kann durch
reliefartige Karten geboten werden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Math.-symbol. Raumdarstelluiig d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 39
Iii.
Die mathematisch-symbolische Raumdarstellung der
Erdoberfläche oder die Kartenprojektion.
1. Die Karte.
Es ist scharf zu unterscheiden zwischen der Projektion §28.
des darzustellenden Gebiets im Ganzen und zwischen der Pro-
jektion der einzelnen geographischen Erscheinungen in
diesem Gebiete, also zwischen dem Entwurf des Kartennetzes
und der Projektion des Karteninhalts. Beide sind mathe-
matische Aufgaben und unterliegen mathematischen Gesetzen.
a) Die Kartenentwürfe.
Der Netzentwurf der Karte kann nach den verschie-
densten Projektionsmethoden hergestellt werden. Nur die
wichtigsten können berücksichtigt werden. Besonders drei Arten
von Kartenentwürfen lassen sich unterscheiden: die azimutalen
Entwürfe, die abwickelbaren und die modifizierten Karten-
entwürfe.
aa) Die azimutalen Entwürfe.
Die azimutalen Entwürfe werden so genannt, weil sie Artetl-
den Azimutwinkel (vergi. § 3) richtig darstellen, d.h. weil jede
vom Kartenmittelpunkte aus festgestellte Richtung zum Mittel-
meridian den nämlichen Winkel wie auf der Erdkugel hat. Man
kann sie wieder in perspektivische und nichtperspek-
tivische Entwürfe einteilen.
cc) Die perspektivischen Entwürfe.
Je nachdem man sich das die Projektionsstrahlen sammelnde § 29.
Auge (den Augenpunkt) in unendlicher oder endlicher Entfernung wahi des
denkt, geschieht die Herstellung der Kartenentwürfe entweder nach Augenpunktes-
den Gesetzen der Parallelprojektion oder der Zentralprojek-
tion. Entwürfe der ersten Art nennt man orthographische
(v. griech. orthôs = gerade, recht), weil die Projektionsstrahlen die
Erdkugel gerade und die Projektionsebene rechtwinklich treffen,
so wie die Sehstrahlen, die von einem entfernten Weltkörper, etwa
vom Monde ausgehen. Entwürfe der andern Art werden stereo-
graphische (v. griech. stereos = starr, fest, d. h. die Linien des
Bildes festlegend, zeichnend ; unter Stereographie versteht man
demnach die perspektivische Darstellung eines Körpers auf die
Fläche) genannt, weil die Projektionsstrahlen unsern Sehstrahlen
entsprechen und diese beim Zeichnen zur Fixierung des Bildes
benutzt werden (man denke sich die Globuskugel aus Glas und
durchsichtig).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
46
Kartographie.
«) Die Höhenschichtenkarte.
votzü^etnd Höhenschichtenkarte hat großen unterricht-
Nachteile.
liehen Wert, obschon sie nur in rein schematischer Weise über
die Höhenlage aufklärt. Zahlreiche Punkte gleicher Höhe, etwa
von 100, 200, 500, 1000 m. u. s. w., sind durch Höhenlinien,
Isohypsen genannt, verbunden und die Zwischenräume mit Farbe
von verschiedener Helligkeit oder verschiedenem Tone ausgefüllt.
Bei glücklicher Farbenwahl heben sich die Höhenzonen sehr
deutlich voneinander ab. Auch die Fernwirkung der Höhen-
schichtenkarten ist gewöhnlich groß. Sie haben aber den Mangel,
daß sie viele wichtige Linien im Antlitze des Erdbildes, nämlich
die Kämme, Bruchränder und Wasserscheiden der Gebirge, nicht
zur Darstellung bringen. Dies vermag nur die beleuchtete Karte.
Die Zahl der Höhenlinien läßt sich durch Verkleinerung der
Höhenabstände beliebig vermehren, was jedoch eine starke Ver-
größerung des Kartenmaßstabes voraussetzt. Auf den von der
Plankammer der Königl. preußischen Landesvermessung heraus-
gegebenen Meßtischblättern, die im Maßstabe von 1 : 25000
gezeichnet sind, bezeichnen z. B. die stärkern Linien Höhenabstände
von 20 m ; in flachem Gelände sind aber noch viel kleinere Höhen-
abstände, bis zu 1 m, durch feinere Linien abgegrenzt.
ß) Die beleuchtete Karte.
§ 36. Die beleuchtete Karte sucht durch eine zweckmäßige Ver-
Herstellung teilung von Licht und Schatten eine ausdrucksvolle Aus-
der piastik. pr^gung ^er Formen der Erdoberfläche zu erzielen. Dies
kann durch Schraffen oder durch Schummerung, ja schon durch
ein schwägeres und stärkeres Ausziehen der Isohypsen
geschehen. Es gibt zwei Arten von beleuchteten Karten, solche,
die die senkrechte, und solche, die die schiefe oder schräge
Beleuchtung anwenden.
Befeuchtung Wählt man eine Lichtquelle, die sich senkrecht über dem
darzustellenden Erdraume befindet, so erscheinen die wagerechten
Flächen im hellsten Tone, als Weiß, die senkrechten, die aber
nicht als Flächen dargestellt werden können, im dunkelsten Tone,
als Schwarz. Zwischen Weiß und Schwarz liegen die Licht- bezw.
Schattentöne der schräg gerichteten Abhänge. Da aber sehr steile
Abhänge selten, fast gar nicht vorkommen, so dürften sehr dunkle
Töne auf Karten, die die senkrechte Beleuchtung anwenden, eigent-
lich kaum angewendet werden. Die Folge würde sein, daß dem
Kartenbilde jede Kraft des plastischen Ausdrucks fehlte : die
Plastik müßte verblassen unter der Fülle des Lichtes.
Man sah sich deshalb gezwungen, den dunkelsten Farbton, nämlich
Schwarz, schon bei einer geringen Neigung zu wählen, nach der Leh-
mannschen Bergstrichskala bereits bei 45° Neigung. (Abb. 22).
In die Kartenbilder brachte man auf diese Weise zwar mehr Schatten-
ton, aber der Ausdruck des Kartenbildes war nun ein un-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
48
Kartographie.
Pläne (Stadtpläne), die in sehr großem Maßstabe (1:500 bis
1:10000) gezeichnet sind, die Meßtischkarten (1:25000), die
die Grundlage der preußischen und deutschen Landesvermessung
bilden, die topographischen Karten (v. griech. topos = Gegend,
Stelle) und Generalstabskarten (Karte des Deutschen Reiches,
1 : 100000, Topographische Spezialkarte von Mittel-Europa,
1:200000), geographische Karten und zwar Spezial-
karten (1:50000 bis 1:500000, wie die Vogelsche Karte des
Deutschen Reiches, 1:500000) und Generalkarten (eine Karte
der Erde im Maßstabe 1 : 1000000 ist in den meisten Kulturstaaten
in Bearbeitung genommen).
stehungswefse Nach der kartographischen Darstellungsweise unter-
scheidet man, wie schon in früheren Abschnitten gezeigt wurde,
Vogelschaukarten, Isohypsenkarten, Höhenschichten-
karten, beleuchtete Karten und zwar Karten mit senkrechter
und schräger oder schiefer Beleuchtung, Reliefkarten usw.
Inhalte"1 Nach dem Karteninhalte und dem Zwecke der Be-
lehrung kann man physikalische Karten, die wieder in
Gebirgskarten oder orographische, Flußkarten oder
hydrographische, geologische Karten, Klimakarten usw.
eingeteilt werden können, politische, ethnographische, kultur-
und wirtschaftsgeographische, statistische, historische
Karten usw. unterscheiden.
^ che i du nge n r~ Ferner spricht man von Weltkarten, Karten der Erd-
hälften oder Planigloben, Länderkarten, Heimatkarten,
Schulkarten, Eisenbahnkarten und andere Verkehrskarten,
Land- und Seekarten, Himmelskarten, Sternkarten usw.
Eine Sammlung von Karten wird Atlas1) genannt.
2. Das Kroki, die kartographische Zeichnung und
das Profil.
Die genannten Darstellungsarten, das Kroki, die karto-
graphische Zeichnung und das Profil, ergänzen die Karte
oder treten an ihre Stelle. Sie haben hauptsächlich den Zweck,
die geographische Anschauung zu vertiefen und zu befestigen.
a) Das Kroki.
§ 38. Das Zeichnen von Krokis wird namentlich in militärischen
Ausführung. Kreisen zur Aufklärung im Gelände benutzt. Der Zeichner sucht
Wert- dabei den zurückgelegten Weg und die Erscheinungen, die ihm zur
Orientierung wichtig erscheinen, in einer sehr einfachen Karten-
skizze darzustellen. Wer zu geographischen Zwecken Krokis
zeichnen will, darf sich durch die Beobachtung und Fixierung des
Weges nicht zu sehr von der Betrachtuug der Landschaft ablenken
Die Bezeichnung Atlas führte der Sohn Merkators ein. Der erste
Schulatlas erschien 1707 bei Hohmann in Nürnberg.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Vorwort
Vorliegende „Mathematische Geographie und Karto-
graphie" ist als Ergänzungsheft zur Ausgabe A des Lehr-
buchs der Erdkunde gedacht und stellt diese Lehrstoffe so dar,
wie sie auf den Lehrer- und Lehrerinnenseminaren zur Be-
handlung gelangen können. Es war das doppelte Ziel gesteckt,
nicht nur das notwendige Wissen aus diesen beiden wichtigen
Gebieten der Erdkunde zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeit,
in ihnen selbst wieder zu unterrichten, in den angehenden Lehrern
schon zu entwickeln. Darum wurde das Hauptgewicht darauf
gelegt, klare Vorstellungen zu erzeugen und den Weg zum
Verständnis der zum Teil recht schwierigen Lehrstoffe durch
Beobachtung und Messung zu öffnen. In dieser Hinsicht dürfte
sich namentlich die Kartographie, bei deren Bearbeitung der
Verfasser sich auf seine frühere Schrift „Die erdkundlichen
Raumvorstellungen", Verl. v. Dietrich Reimer (E. Vohsen), Berlin
1899, stützen konnte, von den entsprechenden Abschnitten in
andern erdkundlichen Lehrbüchern nicht wenig unterscheiden.
Kreuzburg O/S., 1. Mai 1911.
Heinrich Kerp.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Dietrich_Reimer Heinrich_Kerp Heinrich
Math.-symbol. Raumdarstellung d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 49
lassen. Die Richtungsbestimmung geschieht mit Hülfe des
Kompasses, die Entfernungen werden entweder geschätzt oder
durch allerlei Mittel so genau als möglich festgestellt. Entfernt
liegende Gegenstände, die als wichtig für die Orientierung erscheinen,
werden durch „Peilung" mit Hülfe des Kompasses festgestellt.
Auf ähnliche Weise, wie der Krokizeichner verfährt, machen
die geographischen Forschungsreisenden ihre Routenaufnahmen
in fremden Ländern.
b) Die kartographische Zeichnung.
Der Wert der karthographischen Zeichnung liegt haupt- § 39.
sächlich in ihrer Vereinfachung des Kartenbildes. Diese zweck,
wird schon durch Ausscheidung des überflüssigen Karten-
stoffes erreicht. Sie kann ferner noch durch ein starkes
Verallgemeinern in der Darstellung gefördert werden. Durch
solche Maßnahmen wird das Kartenbild zugleich klar und anschaulich.
Die meisten Schwierigkeiten bereitet beim Karten zeichnen or¡£"rdser
die Darstellung der Gebirge. Es sind drei Hauptarten der darstellung.
Gebirgsdarstellung zu unterscheiden, nämlich der Seydlitzsche
Strich, die Kirchhoffsehen Bogenreihen und die Mat-
zatsche Flächendarstellung, von denen jede für bestimmte
Zwecke empfohlen werden kann. Der Seydlitzsche Strich
ist eine Darstellungsweise der Gebirge, die merkwürdigerweise das
wichtigste Raummerkmal, die Höhe, ganz außer acht läßt. Sie
kann deshalb bloß in rohen Faustzeichnungen Verwendung finden,
bei denen es sich bloß um die Gewinnung einer Übersicht über
ein Gebirgssystem handelt. Die Kirch höfischen Bogenreihen
haben schon eine viel größere Ausdrucksfähigkeit. Mit ihnen läßt
sich auch die Breitenausdehnung der Gebirge darstellen, indem
man sie in beliebiger Entfernung voneinander zeichnet, desgleichen
die annähernde Höhe und Neigung, indem man ihnen eine ver-
schiedene Stärke gibt. Es ist jedoch nicht die Möglichkeit
gegeben, die allmählichen Übergänge in der Höhe und die Höhen-
lage eines Gebiets auszudrücken. Trotz dieser Mängel können die
Kirchhoffschen Bogenreihen bei vielen Gelegenheiten mit Nutzen
verwertet werden, nämlich stets dann, wenn es sich vorzugsweise
um die Klarstellung der Lage, Richtung, Ausdehnung und Steilheit
der Erhebungen handelt. Sobald aber eine genauere Darstellung
der Höhenverhältnisse von Wert ist, verdient die Matzatsche
Flächendarstellung, die sich zu einer Höhenschichten-
darstellung ausbilden läßt und im Grunde genommen eine solche
ist, den Vorzug. Doch sei folgende technische Verbesserung
des Verfahrens empfohlen: Statt des Strichschattens diene zur
Ausprägung der Bodenerhebungen ein körniger Schatten.
Dieser läßt sich leicht auf einem etwas rauhen Papier mit einem
weichen Stifte hervorbringen. Zuerst lege man in der ganzen
Ausdehnung des darzustellenden Gebirgszuges einen der allgemeinen
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausg. A. Mathem. Geogr. u. Kartographie. 4
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Math.-symbol. Raumdarstellung d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 51
der Höhe ist jedoch darauf zu seheu, daß die Naturwahrschein-
lichkeit erhalten bleibt.
Eine große Rolle spielen die Profilzeichnungen in der Geologie, Gep¡.°f1se(;he
weil sie eine Darstellung und Veranschaulichung der Bodenschichten
und des Baues der Erdrinde gestatten. Die Anfertigung derselben
geschieht auf ähnliche Weise wie die der geographischen Profile.
Eine Übertreibung der Höhe ist bei ihnen in der Regel eben-
falls nötig. Die geologischen Profile sind jedoch stets reicher
gotsj &Jersfer+/woc-
Víí'a Oòe?*e 7&vzo¿e.
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Archäisch, il
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z 77
Abb. 33.1 .Geologischer Durchschnitt durch das Pariser Becken von W nach O.
(40-fach überhöht.)
gegliedert, weil für die Ausprägung von Einzelheiten nicht nur
Höhenunterschiede, sondern auch Verschiedenheiten im Bau der
Erdrinde, im Wechsel der Gesteinsschichten und Wechsel ihrer
Lagerung maßgebend sind. Während die Anfertigung von geolo-
gischen Profilen ein reiches geologisches Wissen voraussetzt, werden
durch sie auch schon dem in der Geologie Unbewanderten wert-
volle Kenntnisse, die auf anderem Wege kaum gewonnen werden
können, vermittelt. (Abb. 33.)
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Zweiter Teil.
Kartographie.
i.
Die Aufgabe der geographischen Raumdarstellung.
§ 22. Die Geographie ist die Wissenschaft des Erdräumlichen.
Begriff. Die geographische Hülfswissenschaft, die sich mit der geographischen
Raummessung und Raumdarstellung beschäftigt, nennen wir
Kartographie. Unter Karte im weitern Sinne müssen wir
demnach jegliche geographische Raumdarstellung verstehen;
unter der Karte im engern Sinne verstehen wir die flächen-
mäßige geographische Raumdarstellung.
Rau™ndrheit Kartographie muß zweierlei berücksichtigen: erstens die
Raumwissen. Raumeigenschaften an sich, zweitens die Gegenstände, an denen
die Raumeigenschaften haften, also die geographischen Er-
scheinungen. Durch Berücksichtigung der Raumeigenschaften
gewinnt die Karte ihre mathematische Grundlage, durch
Beachtung der geographischen Erscheinungen ihren geographischen
Inhalt. Durch ersteres gibt sie uns Raumklarheit, also klare
erdkundliche Raum Vorstellungen, durch letzteres Raumwissen
von der Erde, also erdkundliche Belehrung.
1. Die kartographische Darstellung als Mittel zur
Gewinnung geographischer Raumklarheit.
§ 23. Die Ra um klar h eit kann nur aus der Klarheit der einzelnen
Die wesenti. Raumvorstellungen entstehen. Es gibt eigentlich nur drei
Raum vor steil, wesentliche geographische Raummerkmale oder erdkund-
liche Raumvorstellungen, nämlich der Länge, der Breite
und der Höhe (Tiefe); hierzu kommen noch die beiden geographischen
Raumbeziehungen der Lage und Richtung.
Auf die drei Raummerkmale und Raumverhältnisse der
Länge, Breite und Höhe oder Tief e lassen sich alle geographischen
Raummerkmale, die wir an den geographischen Erscheinungen zu
erkennen vermögen, zurückführen. Sie sind demnach als die
Hauptbegriffsmerkmale der erdkundlichen Gegenstände zu
betrachten. Die Aufgabe der Kartographie ist es, diese
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]