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1. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 50

1911 - Trier : Lintz
50 Kartographie. Mittlere Tiefland des Westl. Östl. Orinoco Cordillère Tolima (5600 m) Hochland von Guayana Abb. 31. Durchschnitt durch den nördlichen Teil Südamerikas. (120-fach überhöht.) Höhe desselben entsprechenden gleichmäßigen Schatten an, indem man mit dem Stifte leicht über das Papier fährt. Die höher gelegenen Teile des Gebirges hebe man dann durch dunklern Schatten, der durch stärkeres Aufdrücken des Stiftes entsteht, hervor. Der steilere oder sanftereabfall prägt sich hierbei von selbst aus. Der technische Vorzug des körnigen Schattens vor dem Strich- schatten leuchtet beim Vergleich zweier Zeichnungen sofort ein: die Höhenunterschiede in der Landschaft kommen viel deut- licher und klarer zur Ausprägung. Auch ist die Führung des Stiftes leichter. Der Strichschatten, dessen einzelne Striche in ihrer Länge, Stärke und Richtung genau zu einander abgepaßt werden müssen, verlangt schon eine ziem- lich sichere Hand. Den Vorzug verdient er aber für das Zeichnen mittels der Kreide auf der glatten Fläche der Wandtafel. Recht wirkungsvolle Karten- bilder erhält man durch Ver- wendung von farbiger Kreide bezw. von Farbstiften. Die Gebirge stelle man in brauner, die Flüsse in blauer oder, auf der schwarzen Tafel, in weißer, die Wege und Eisenbahnlinien in gelber und die Städte in roter Farbe dar. Cordil» Anti- Tiefland des lere cordillère Paraná Aconcagua (7040 m) Abb. 32. Durchschnitt durch den südlichen Teil Südamerikas. (120-fach überhöht.) c) Das Profil. § 40. Unter Profil versteht man einen senkrechten Dure h- wert. schnitt durch eine Erhebung der Erdoberfläche oder durch die Üderrthöhens Erdrinde überhaupt. Profilzeichnungen, die solche Durchschnitte von vorne gesehen darstellen, haben für die Geographie deshalb einen hohen Wert, weil sie über die Höhenverhältnisse, über welche die Karte nur mittelbar Auskunft geben kann, eine un- mittelbare, nämlich räumliche Aufklärung geben. (Abb. 31 u. 32.) Meist ist aber eine bedeutende Übertreibung der Höhe nötig, damit meßbare und vorstellungsfähige Durchschnitte ent- stehen. Nur bei großem Kartenmaßstabe können diese in den natür- lichen Maßverhältnissen gezeichnet werden. Bei Übertreibungen

2. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 32

1911 - Trier : Lintz
32 Kartographie. zwischen Punkten, Linien, Flächen und Körpern, unter Richtung den örtlichen Wechsel, die Fortbewegung (die wirkliche oder gedachte) irgend eines dieser Raumgebilde. Die Bestimmung der Lage und der Richtung spielt in der Erdkunde eine sehr große Rolle. Naturwatfrhdt Um der Aufgabe, Raumklarheit zu vermitteln, gerecht werden zu können, muß die Kartographie bei allen kartographischen Dar- stellungen nach möglichster Naturwahrheit streben. Sie er- reicht dies am sichersten dadurch, daß sie die Weltkörper als Ganze, also in ihrer wirklichen Gestalt und alle Einzelheiten der Oberfläche dementsprechend darzustellen sucht. Sie sucht in diesem Falle das Körperliche durch das Körperliche zu veranschau- lichen. Nicht immer ist dies möglich. Bei der Darstellung ein- zelner Teile der Erdoberfläche müßte eine Naturkarte, die als ein Teil der Erdkugel, eines Globus zu denken ist, angefertigt werden. Da aber das Auge die Rundung der Erde im Rahmen des Horizonts nicht zu erkennen vermag, wurde früher die Erde als Scheibe und die Erdoberfläche als ebene Fläche aufge- faßt. So ist die Erfindung des allgemeinsten Darstellungsmittels der Geographie, der Karte, zu erklären. Auf dieser sind schein- bar nur Flächen, die Teile der Erdoberfläche, darzustellen. In Wirklichkeit ist bei allen Flächendarstellungen der Erde auch die dritte Dimension zu berücksichtigen. Die Krümmung der Erd- oberfläche ist auf die wagerechte Fläche zu übertragen, die Kugel- form zu verebnen, auf die Ebene zu projicieren (v. lat. projicere = hinwerfen). Dies kann nach verschiedenen Projek- tionsmethoden geschehen. 2. Die kartographische Darstellung als Mittel zur Gewinnung von geographischem Raumwissen. Die kartographischen Darstellungsmittel, insbesondere die Karten, sind für uns die wichtigsten Mittel geographischer Belehrung geworden; denn die Ferne, die das Auge nicht schauen kann, wird durch sie in die Nähe unseres Vorstellens gerückt. In dem Streben, Raumklarheit zu vermitteln, hat die Kartographie ihre mathematische Grundlage gewonnen, in dem Streben, Raumwissen, erdkundliches Wissen zu vermitteln, ist sie eine darstellende Kunst geworden. a) Die Kartenzeichen (Signaturen). § 24. Die Karte malt uns die Nähe und die Ferne und zwar in wahi der ihrer eigenen Weise. Sie gibt allen geographischen Erscheinungen Kartenzeichen. passen¿e Zeichen. Diese sind möglichst nach den auffälligsten, typischsten Vorstellungsmerkmalen ausgewählt. Die Höhen- linien und Grenzlinien sind durch einfache, gleich starke, ge- schlossene oder punktierte Linien dargestellt, weil es sich bei ihnen ausschließlich um die Längenausdehnung und den Linienverlauf

3. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 38

1911 - Trier : Lintz
38 Kartographie. dian (die Himmels-Mittagslinie) veranschaulicht, dem Höhenquad- ranten, der zur Feststellung der geographischen Breite und des Abstandes von Örtlichkeiten benutzt wird, den Stundenscheiben, die am Nord- und Südpol angebracht sind, der Ekliptik, die eigent- lich nur am Himmelsglobus darzustellen ist, und dem Kompaß ausgerüstet. Dieser ist am Fuß angebracht und dient dazu den Globus zu orientieren, d. h. nach den Himmelsgegenden einznstellen. Zeichnung. aaf ^en Globen angebrachte Kartenzeichnung der Erdoberfläche entspricht der gewöhnlichen kartographischen Dar- stellungsweise. Sind auf ihnen die Bodenerhebungen plastisch dargestellt, so nennt man die Globen Reliefgloben. Auf den Globen kleineren Maßstabes, wie sie in den Schulen gebraucht werden, sind die Höhen stark übertrieben. Es soll berechnet werden, wieviel Durchmesser ein Erdglobus haben müßte, damit der Brocken, der 1100 m, rund also 1000 m oder 1 km hoch ist, 1 cm hoch dargestellt werden könnte. Der Durchmesser der Erde beträgt 12 750 km, l km == 100) m = 100000 cm; der Maßstab muß also 1 :100000 betragen. 12750km 12750000 m = 1275000000 cm : 100000 = 12750 cm oder 127 Va m. Der Globus müßte also einen Durchmesser von 127 l/a m erhalten. 2. Das Relief. § 27. Das Relief (Titelbild) stellt den Übergang von der kör per- Vorzüge und liehen Wirklichkeit zur Flächensymbolik der Karte dar. Mangel. regt ¿arum unmittelbarer als letztere zur Vorstellungs- tätigkeit an und vermittelt leichter und schneller eine richtige Anschauung der Bodenform der Landschaft. Namentlich Relief- darstellungen in großem Maßstabe siud geographische Schau- stücke von hohem Werte. Mit der Verkleinerung des Maß- stabes aber nimmt auch der unterrichtliche Wert des Reliefs ab. Dieser wird auch dadurch beeinträchtigt, daß dem Relief im Schulzimmer selten eine günstige Aufstellung gegeben werden kann. Damit seine plastischen Formen zur vollen Geltung kommen, muß es von einer Seite scharf beleuchtet werden. Empfängt es dagegen das Licht schräg oder sogar gerade von vorn, so daß auch die Täler beleuchtet erscheinen, so geht die Plastik fast ganz verloren. Auch verlangt das Schulrelief, daß es aus der Nähe betrachtet werde. Dem kann aber bei seiner -Aufstellung wohl niemals entsprochen werden, vielmehr muß ihm, weil es wegen seiner Schwere nicht handlich ist, stets ein entfernter Platz an der Wand gegeben werden. Endlich verhindert auch die Kost- spieligkeit des Reliefs seine allgemeine Verwendung in Schulen. Dagegen dürfte es sich doch ermöglichen lassen, von typischen Land- schaftsformen Reliefdarstellungen zu beschaffen. Solche Typen- Reliefs bilden gleichsam den geographischen Baukasten, aus dem die Phantasie beim Kartenlesen ihre Bilder gestaltet. Ein Ersatz für Reliefdarstellungen von Ländergebieten kann durch reliefartige Karten geboten werden.

4. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 39

1911 - Trier : Lintz
Math.-symbol. Raumdarstelluiig d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 39 Iii. Die mathematisch-symbolische Raumdarstellung der Erdoberfläche oder die Kartenprojektion. 1. Die Karte. Es ist scharf zu unterscheiden zwischen der Projektion §28. des darzustellenden Gebiets im Ganzen und zwischen der Pro- jektion der einzelnen geographischen Erscheinungen in diesem Gebiete, also zwischen dem Entwurf des Kartennetzes und der Projektion des Karteninhalts. Beide sind mathe- matische Aufgaben und unterliegen mathematischen Gesetzen. a) Die Kartenentwürfe. Der Netzentwurf der Karte kann nach den verschie- densten Projektionsmethoden hergestellt werden. Nur die wichtigsten können berücksichtigt werden. Besonders drei Arten von Kartenentwürfen lassen sich unterscheiden: die azimutalen Entwürfe, die abwickelbaren und die modifizierten Karten- entwürfe. aa) Die azimutalen Entwürfe. Die azimutalen Entwürfe werden so genannt, weil sie Artetl- den Azimutwinkel (vergi. § 3) richtig darstellen, d.h. weil jede vom Kartenmittelpunkte aus festgestellte Richtung zum Mittel- meridian den nämlichen Winkel wie auf der Erdkugel hat. Man kann sie wieder in perspektivische und nichtperspek- tivische Entwürfe einteilen. cc) Die perspektivischen Entwürfe. Je nachdem man sich das die Projektionsstrahlen sammelnde § 29. Auge (den Augenpunkt) in unendlicher oder endlicher Entfernung wahi des denkt, geschieht die Herstellung der Kartenentwürfe entweder nach Augenpunktes- den Gesetzen der Parallelprojektion oder der Zentralprojek- tion. Entwürfe der ersten Art nennt man orthographische (v. griech. orthôs = gerade, recht), weil die Projektionsstrahlen die Erdkugel gerade und die Projektionsebene rechtwinklich treffen, so wie die Sehstrahlen, die von einem entfernten Weltkörper, etwa vom Monde ausgehen. Entwürfe der andern Art werden stereo- graphische (v. griech. stereos = starr, fest, d. h. die Linien des Bildes festlegend, zeichnend ; unter Stereographie versteht man demnach die perspektivische Darstellung eines Körpers auf die Fläche) genannt, weil die Projektionsstrahlen unsern Sehstrahlen entsprechen und diese beim Zeichnen zur Fixierung des Bildes benutzt werden (man denke sich die Globuskugel aus Glas und durchsichtig).

5. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 46

1911 - Trier : Lintz
46 Kartographie. «) Die Höhenschichtenkarte. votzü^etnd Höhenschichtenkarte hat großen unterricht- Nachteile. liehen Wert, obschon sie nur in rein schematischer Weise über die Höhenlage aufklärt. Zahlreiche Punkte gleicher Höhe, etwa von 100, 200, 500, 1000 m. u. s. w., sind durch Höhenlinien, Isohypsen genannt, verbunden und die Zwischenräume mit Farbe von verschiedener Helligkeit oder verschiedenem Tone ausgefüllt. Bei glücklicher Farbenwahl heben sich die Höhenzonen sehr deutlich voneinander ab. Auch die Fernwirkung der Höhen- schichtenkarten ist gewöhnlich groß. Sie haben aber den Mangel, daß sie viele wichtige Linien im Antlitze des Erdbildes, nämlich die Kämme, Bruchränder und Wasserscheiden der Gebirge, nicht zur Darstellung bringen. Dies vermag nur die beleuchtete Karte. Die Zahl der Höhenlinien läßt sich durch Verkleinerung der Höhenabstände beliebig vermehren, was jedoch eine starke Ver- größerung des Kartenmaßstabes voraussetzt. Auf den von der Plankammer der Königl. preußischen Landesvermessung heraus- gegebenen Meßtischblättern, die im Maßstabe von 1 : 25000 gezeichnet sind, bezeichnen z. B. die stärkern Linien Höhenabstände von 20 m ; in flachem Gelände sind aber noch viel kleinere Höhen- abstände, bis zu 1 m, durch feinere Linien abgegrenzt. ß) Die beleuchtete Karte. § 36. Die beleuchtete Karte sucht durch eine zweckmäßige Ver- Herstellung teilung von Licht und Schatten eine ausdrucksvolle Aus- der piastik. pr^gung ^er Formen der Erdoberfläche zu erzielen. Dies kann durch Schraffen oder durch Schummerung, ja schon durch ein schwägeres und stärkeres Ausziehen der Isohypsen geschehen. Es gibt zwei Arten von beleuchteten Karten, solche, die die senkrechte, und solche, die die schiefe oder schräge Beleuchtung anwenden. Befeuchtung Wählt man eine Lichtquelle, die sich senkrecht über dem darzustellenden Erdraume befindet, so erscheinen die wagerechten Flächen im hellsten Tone, als Weiß, die senkrechten, die aber nicht als Flächen dargestellt werden können, im dunkelsten Tone, als Schwarz. Zwischen Weiß und Schwarz liegen die Licht- bezw. Schattentöne der schräg gerichteten Abhänge. Da aber sehr steile Abhänge selten, fast gar nicht vorkommen, so dürften sehr dunkle Töne auf Karten, die die senkrechte Beleuchtung anwenden, eigent- lich kaum angewendet werden. Die Folge würde sein, daß dem Kartenbilde jede Kraft des plastischen Ausdrucks fehlte : die Plastik müßte verblassen unter der Fülle des Lichtes. Man sah sich deshalb gezwungen, den dunkelsten Farbton, nämlich Schwarz, schon bei einer geringen Neigung zu wählen, nach der Leh- mannschen Bergstrichskala bereits bei 45° Neigung. (Abb. 22). In die Kartenbilder brachte man auf diese Weise zwar mehr Schatten- ton, aber der Ausdruck des Kartenbildes war nun ein un-

6. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 48

1911 - Trier : Lintz
48 Kartographie. Pläne (Stadtpläne), die in sehr großem Maßstabe (1:500 bis 1:10000) gezeichnet sind, die Meßtischkarten (1:25000), die die Grundlage der preußischen und deutschen Landesvermessung bilden, die topographischen Karten (v. griech. topos = Gegend, Stelle) und Generalstabskarten (Karte des Deutschen Reiches, 1 : 100000, Topographische Spezialkarte von Mittel-Europa, 1:200000), geographische Karten und zwar Spezial- karten (1:50000 bis 1:500000, wie die Vogelsche Karte des Deutschen Reiches, 1:500000) und Generalkarten (eine Karte der Erde im Maßstabe 1 : 1000000 ist in den meisten Kulturstaaten in Bearbeitung genommen). stehungswefse Nach der kartographischen Darstellungsweise unter- scheidet man, wie schon in früheren Abschnitten gezeigt wurde, Vogelschaukarten, Isohypsenkarten, Höhenschichten- karten, beleuchtete Karten und zwar Karten mit senkrechter und schräger oder schiefer Beleuchtung, Reliefkarten usw. Inhalte"1 Nach dem Karteninhalte und dem Zwecke der Be- lehrung kann man physikalische Karten, die wieder in Gebirgskarten oder orographische, Flußkarten oder hydrographische, geologische Karten, Klimakarten usw. eingeteilt werden können, politische, ethnographische, kultur- und wirtschaftsgeographische, statistische, historische Karten usw. unterscheiden. ^ che i du nge n r~ Ferner spricht man von Weltkarten, Karten der Erd- hälften oder Planigloben, Länderkarten, Heimatkarten, Schulkarten, Eisenbahnkarten und andere Verkehrskarten, Land- und Seekarten, Himmelskarten, Sternkarten usw. Eine Sammlung von Karten wird Atlas1) genannt. 2. Das Kroki, die kartographische Zeichnung und das Profil. Die genannten Darstellungsarten, das Kroki, die karto- graphische Zeichnung und das Profil, ergänzen die Karte oder treten an ihre Stelle. Sie haben hauptsächlich den Zweck, die geographische Anschauung zu vertiefen und zu befestigen. a) Das Kroki. § 38. Das Zeichnen von Krokis wird namentlich in militärischen Ausführung. Kreisen zur Aufklärung im Gelände benutzt. Der Zeichner sucht Wert- dabei den zurückgelegten Weg und die Erscheinungen, die ihm zur Orientierung wichtig erscheinen, in einer sehr einfachen Karten- skizze darzustellen. Wer zu geographischen Zwecken Krokis zeichnen will, darf sich durch die Beobachtung und Fixierung des Weges nicht zu sehr von der Betrachtuug der Landschaft ablenken Die Bezeichnung Atlas führte der Sohn Merkators ein. Der erste Schulatlas erschien 1707 bei Hohmann in Nürnberg.

7. Mathematische Geographie und Karthographie - S. V

1911 - Trier : Lintz
Vorwort Vorliegende „Mathematische Geographie und Karto- graphie" ist als Ergänzungsheft zur Ausgabe A des Lehr- buchs der Erdkunde gedacht und stellt diese Lehrstoffe so dar, wie sie auf den Lehrer- und Lehrerinnenseminaren zur Be- handlung gelangen können. Es war das doppelte Ziel gesteckt, nicht nur das notwendige Wissen aus diesen beiden wichtigen Gebieten der Erdkunde zu vermitteln, sondern auch die Fähigkeit, in ihnen selbst wieder zu unterrichten, in den angehenden Lehrern schon zu entwickeln. Darum wurde das Hauptgewicht darauf gelegt, klare Vorstellungen zu erzeugen und den Weg zum Verständnis der zum Teil recht schwierigen Lehrstoffe durch Beobachtung und Messung zu öffnen. In dieser Hinsicht dürfte sich namentlich die Kartographie, bei deren Bearbeitung der Verfasser sich auf seine frühere Schrift „Die erdkundlichen Raumvorstellungen", Verl. v. Dietrich Reimer (E. Vohsen), Berlin 1899, stützen konnte, von den entsprechenden Abschnitten in andern erdkundlichen Lehrbüchern nicht wenig unterscheiden. Kreuzburg O/S., 1. Mai 1911. Heinrich Kerp.

8. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 49

1911 - Trier : Lintz
Math.-symbol. Raumdarstellung d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 49 lassen. Die Richtungsbestimmung geschieht mit Hülfe des Kompasses, die Entfernungen werden entweder geschätzt oder durch allerlei Mittel so genau als möglich festgestellt. Entfernt liegende Gegenstände, die als wichtig für die Orientierung erscheinen, werden durch „Peilung" mit Hülfe des Kompasses festgestellt. Auf ähnliche Weise, wie der Krokizeichner verfährt, machen die geographischen Forschungsreisenden ihre Routenaufnahmen in fremden Ländern. b) Die kartographische Zeichnung. Der Wert der karthographischen Zeichnung liegt haupt- § 39. sächlich in ihrer Vereinfachung des Kartenbildes. Diese zweck, wird schon durch Ausscheidung des überflüssigen Karten- stoffes erreicht. Sie kann ferner noch durch ein starkes Verallgemeinern in der Darstellung gefördert werden. Durch solche Maßnahmen wird das Kartenbild zugleich klar und anschaulich. Die meisten Schwierigkeiten bereitet beim Karten zeichnen or¡£"rdser die Darstellung der Gebirge. Es sind drei Hauptarten der darstellung. Gebirgsdarstellung zu unterscheiden, nämlich der Seydlitzsche Strich, die Kirchhoffsehen Bogenreihen und die Mat- zatsche Flächendarstellung, von denen jede für bestimmte Zwecke empfohlen werden kann. Der Seydlitzsche Strich ist eine Darstellungsweise der Gebirge, die merkwürdigerweise das wichtigste Raummerkmal, die Höhe, ganz außer acht läßt. Sie kann deshalb bloß in rohen Faustzeichnungen Verwendung finden, bei denen es sich bloß um die Gewinnung einer Übersicht über ein Gebirgssystem handelt. Die Kirch höfischen Bogenreihen haben schon eine viel größere Ausdrucksfähigkeit. Mit ihnen läßt sich auch die Breitenausdehnung der Gebirge darstellen, indem man sie in beliebiger Entfernung voneinander zeichnet, desgleichen die annähernde Höhe und Neigung, indem man ihnen eine ver- schiedene Stärke gibt. Es ist jedoch nicht die Möglichkeit gegeben, die allmählichen Übergänge in der Höhe und die Höhen- lage eines Gebiets auszudrücken. Trotz dieser Mängel können die Kirchhoffschen Bogenreihen bei vielen Gelegenheiten mit Nutzen verwertet werden, nämlich stets dann, wenn es sich vorzugsweise um die Klarstellung der Lage, Richtung, Ausdehnung und Steilheit der Erhebungen handelt. Sobald aber eine genauere Darstellung der Höhenverhältnisse von Wert ist, verdient die Matzatsche Flächendarstellung, die sich zu einer Höhenschichten- darstellung ausbilden läßt und im Grunde genommen eine solche ist, den Vorzug. Doch sei folgende technische Verbesserung des Verfahrens empfohlen: Statt des Strichschattens diene zur Ausprägung der Bodenerhebungen ein körniger Schatten. Dieser läßt sich leicht auf einem etwas rauhen Papier mit einem weichen Stifte hervorbringen. Zuerst lege man in der ganzen Ausdehnung des darzustellenden Gebirgszuges einen der allgemeinen Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausg. A. Mathem. Geogr. u. Kartographie. 4

9. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 51

1911 - Trier : Lintz
Math.-symbol. Raumdarstellung d. Erdoberfläche od. d. Kartenprojektion. 51 der Höhe ist jedoch darauf zu seheu, daß die Naturwahrschein- lichkeit erhalten bleibt. Eine große Rolle spielen die Profilzeichnungen in der Geologie, Gep¡.°f1se(;he weil sie eine Darstellung und Veranschaulichung der Bodenschichten und des Baues der Erdrinde gestatten. Die Anfertigung derselben geschieht auf ähnliche Weise wie die der geographischen Profile. Eine Übertreibung der Höhe ist bei ihnen in der Regel eben- falls nötig. Die geologischen Profile sind jedoch stets reicher gotsj &Jersfer+/woc- Víí'a Oòe?*e 7&vzo¿e. I 17er¿¿<xr, Archäisch, il J J~at¿oc.oz o c\s eh. liüj Bun fscxno¿s?ezn i Kssj A7z¿<=rc7¿e¿Áloi Za. | l-C^ Áteccner: [ ) L/a-s ! tfozz'/A. z 77 Abb. 33.1 .Geologischer Durchschnitt durch das Pariser Becken von W nach O. (40-fach überhöht.) gegliedert, weil für die Ausprägung von Einzelheiten nicht nur Höhenunterschiede, sondern auch Verschiedenheiten im Bau der Erdrinde, im Wechsel der Gesteinsschichten und Wechsel ihrer Lagerung maßgebend sind. Während die Anfertigung von geolo- gischen Profilen ein reiches geologisches Wissen voraussetzt, werden durch sie auch schon dem in der Geologie Unbewanderten wert- volle Kenntnisse, die auf anderem Wege kaum gewonnen werden können, vermittelt. (Abb. 33.)

10. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 30

1911 - Trier : Lintz
Zweiter Teil. Kartographie. i. Die Aufgabe der geographischen Raumdarstellung. § 22. Die Geographie ist die Wissenschaft des Erdräumlichen. Begriff. Die geographische Hülfswissenschaft, die sich mit der geographischen Raummessung und Raumdarstellung beschäftigt, nennen wir Kartographie. Unter Karte im weitern Sinne müssen wir demnach jegliche geographische Raumdarstellung verstehen; unter der Karte im engern Sinne verstehen wir die flächen- mäßige geographische Raumdarstellung. Rau™ndrheit Kartographie muß zweierlei berücksichtigen: erstens die Raumwissen. Raumeigenschaften an sich, zweitens die Gegenstände, an denen die Raumeigenschaften haften, also die geographischen Er- scheinungen. Durch Berücksichtigung der Raumeigenschaften gewinnt die Karte ihre mathematische Grundlage, durch Beachtung der geographischen Erscheinungen ihren geographischen Inhalt. Durch ersteres gibt sie uns Raumklarheit, also klare erdkundliche Raum Vorstellungen, durch letzteres Raumwissen von der Erde, also erdkundliche Belehrung. 1. Die kartographische Darstellung als Mittel zur Gewinnung geographischer Raumklarheit. § 23. Die Ra um klar h eit kann nur aus der Klarheit der einzelnen Die wesenti. Raumvorstellungen entstehen. Es gibt eigentlich nur drei Raum vor steil, wesentliche geographische Raummerkmale oder erdkund- liche Raumvorstellungen, nämlich der Länge, der Breite und der Höhe (Tiefe); hierzu kommen noch die beiden geographischen Raumbeziehungen der Lage und Richtung. Auf die drei Raummerkmale und Raumverhältnisse der Länge, Breite und Höhe oder Tief e lassen sich alle geographischen Raummerkmale, die wir an den geographischen Erscheinungen zu erkennen vermögen, zurückführen. Sie sind demnach als die Hauptbegriffsmerkmale der erdkundlichen Gegenstände zu betrachten. Die Aufgabe der Kartographie ist es, diese
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