363
Erzähle, woher die Bau mannshöhle ihren
Namen erhallen hat!
Die Baumannshöhle ist eine Tropfsteinhöhle. Der Eingang
in dieselbe ist nicht breiter und höher als eine Hausthür. Die
Höhle selbst besteht aus mehreren Teilen, deren größte Räume
so groß sind wie ein ziemlich geräumiges Zimmer. Der Fuß-
boden ist durch aufgeschüttete Sägespäne geebnet, die Decke hoch-
gewölbt. Die Seitenwände dagegen sind unregelmäßig über-
einanderliegende. bald weiter vor-, bald mehr zurücktretende
Marmorfelsen vou bedeutendem Umfange. Alle Felsmassen sind
mit Tropssteinaebilden überzogen, welche die verschiedensten Fi-
guren bilden. Man zeigt z. B. in der Höhle das Leiden Christi,
eine knieende, betende Nonne, eine Orgel, einen Taufstein, ein
Schloß, einen Mönch, ein Roß, eine Säule, welche beim An-
schlagen klingt u. a. m., wie sich die Phantasie diese Gebilde
gedeutet hat.
Beschreibe das Innere der Höhle!
Wie diese Tropssteinsiguren im Laufe von Jahrtausenden
entstanden, kann man noch heute sehen. Zerlege das Wort
Tropfstein! Was bemerkt man also an der Steinmasse? Diese
Tropfen erhärten, nachdem das Wasser sich verdunstet hat, wieder
zu Srein. Verhält man sich nämlich ganz ruhig in der Höhle,
so hört man deutlich überall das Geräusch herabfallender Wasser-
tropfen. Die Feuchtigkeit von außen, Tau und Regentropfen
dringen nämlich nach und nach in das Gestein ein, sickern äurch
und lösen kalkige Teile des Gesteins auf. Der Kalk nun, oen
diese Tropfen enthalten, lagert sich in der Höhle wieder ab,
nachdem das Wasser verdunstet ist, und so entsteht der Tropf-
stein. Abfragen!
Gieb an, wie die Tropf st einfigu ren e n t st e h e n!
Wie heißt der weltliche Teil des Harzgebirges? Der Ober-
harz hat ein rauhes Klima; er ist mit dunklen Fichtenwäldern
bedeckt. Der Oberharz ist reich an Metallschätzen, wie Silber,
Eisen und Kupfer. Welches wird wohl die Hauptbeschäftigung
der Bewohner hier fein? (Bergbau.) Besonders reich an Erzen
ist das Gebirge bei Eisleben in der ehemaligen Grafschaft Mans-
feld. Abfragen!
Erzähle, was du vom Oberharz gehört ha st!
Welches ist die höchste Erhebung des Harzes? Der Brocken
hat eine Höhe von 1100 rn. Von Wernigerode und Jlsenburg aus
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Christi Eisleben Wernigerode
377
schaffenheit? (Das westdeutsche Tiefland ist ganz eben.) Welche
Höhenzüge durchziehen dagegen das altdeutsche Tiefland? Was
lehrt euch die Karte über die Bewässerung? (Im ostdeutschen
viele Seeen, dort nicht.) Auch hinsichtlich der Abstammung feiner
Bewohner besteht in beiden Gebieten ein Unterschied. Welcher?
(Im westlichen nur Deutsche, im östlichen viel Slaven.) Wo-
durch unterscheiden sie sich hinsichtlich des Bodens? (Im west-
lichen viel Marschland, im östlichen Heideland.) Welche Provinzen
weisen namentlich Heideland auf? (Ost- und Westpreußen, Hin-
terpommern.)
Wiederhole, worin sich die beiden Hauptteile
des deutschen Tieflandes voneinander unter-
scheiden!
In früheren Zeiten, vor Jahrtausenden war das ganze Ge-
biet, das wir hier betrachteten, vom Meere bedeckt. Welche Ge-
birge bildeten: seine Südufer? (Die deutschen Mittelgebirge.)
Später hob sich der Meeresboden, und das Meer trat zurück.
Eine sandige, thonhaltige Tiefebene entstand. Abfragen!
Wiederhole, wie das norddeutsche Tiefland
e n t st a n d e u i st!
Lange Zeit waren die Gelehrten über die einstige Entstehung
dieses Tieflandes im Unklaren. Man wunderte sich stets über
die in der Ebene überall vorkommenden Steine, auf welche Weise
diese hierhergekommen sind. Ihrer Art nach bestehen sie aus
Granil und Quarz. Da Deutschland selbst diese Steinmasse in
seinen Gebirgen hat, so kam man zu dem Schluß, daß sie von
andersher stammen müßten, aus einer Gebirgsgegend, welche
aus dieser Steinmasse besteht. Das Ergebnis des Nachforschens
war, daß sie aus Skandinavien stammen müssen und wahrschein-
lich durch die Kraft des Eises hierher getragen und niederge-
gelegt worden sind. Weiter findet man in den deutschen Ge-
biren allerhandg Versteinerungen von Meertiercn, z. B. Muscheln,
Eidechsen, Fische. Verschiedene Gegenden Norddeutschlands bergen
im Erdinnern große Braunkohlen- und Steinsalzlager. Das alles
weist uns darauf hin, daß Norddeutschland ursprünglich Meeres-
boden war. Abfragen!
Zeige, a u s welchen Gründen man Norddeutsch-
landalsursprünglichen Meeresgrundbetrachtet!
Dem Tieflande sind vier Tiere eigentümlich, nämlich Pferd
und Rind in den Marschen, Schch und Biene in den Heiden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Skandinavien Norddeutschlands Norddeutschland Norddeutsch-
455
den jagdbaren Tieren zählen und der Jäger ein Interesse daran
hat, die Tiere gut durch den Winter hindurch zu bringen.
5b Bodenarten.
Wir haben bei unseren Betrachtungen schon öfter von frucht-
baren und unfruchtbaren Gegenden gesprochen; wir haben ge-
sehen, daß der .Hamster Sandgegenden nicht aufsucht, wir haben
den Lehm und den Thon kennen gelernt. Es ist also nun ein-
mal an der Zeit, uns die Bodenarten überhaupt etwas genauer
anzusehen.
Den Thon kennen wir als eine fette, schwere Erde. Auch
der Sani) ist uns bekannt, aber als eine lockere zusammenhangs-
lose Masse. Beide sind für den Feldbau nicht recht geeignet. Der
Landmann wählt darum meist für seine Ackerbestellung einen
anderen Boden, der weniger zusammenhält als der Thon, aber
doch dichter ist als der Sand, der weder rot noch grau, sondern
schwarz von Farbe ist. Solchen guten Ackerboden nennt man
Humus.
a) Der Thon ist uns schon bekannt. Eine neue Thonart wollen
wir aber hier noch kennen lernen, welche der Landmann gern
zum Düngen benutzt, indem er sie über seinen Acker streut, das
ist der Mergel, ein grauer Thon, der etwas lockerer ist, weil
in ihm ein gutes Teil Kalk enthalten ist. Dadurch wird der
Thon erdiger und für den Landmann als Düngemittel brauch-
barer.
b) Der Sand. Sehen wir uns reinen Sand genau an, so
finden wir, daß er aus lauter kleinen Steinstücken besteht, die
unter sich gar keinen Zusammenhang haben. Diese Stücke be-
stehen meist aus Quarz oder aus Klesel, auch aus Feldspat
oder aus anderen Steinen, welche mit der Zeit vor vielleicht
vielen Jahrtausenden durch das Wasser klein gescheuert worden
sind. Dadurch besteht der Sand aus rein mineralischen Bestand-
teilen von sehr großer Festigkeit und es ist unmöglich, daß
sich in ihm viel Wasser hält, daß Pflanzenwurzeln in ihm
haften u. s. w. Wo der Sandboden als Ackerboden gebraucht
wird, iß es nicht reiner Sand, sondern er ist mit anderen Erden,
mit Thon oder mit Humus vermischt, so daß er eher Feuchtigkeit
hält. So unterscheidet man moorigen Sand oder auch Sandmoor-
boden. Beide sind gut für den Ackerbau, weil sie locker sind und
feucht.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
es muß darum genau aufgepaßt werden, wenn es soweit ist.
Kommt es aber doch vor, daß dieser Zeitpunkt versäumt wird,
so fangen die Ränder und Henkel u. s. w. des Geschirrs an sich
zu verbiegen, und daher kommt es, daß beim Porzellan viel
minderwertige Ware ist, die nicht die richtige Form des Ge-
schirrs hat.
Der Erfinder des Porzellans hieß Böttcher. Eine der be-
rühmtesten Porzellanfabriken befindet sich in Meißen, dessen
Porzellan in der ganzen Welt gern gekauft wird.
so. Die Ziegelei.
Die Eigenschaften des Thones im Feuer werden besonders
auch bei der Herstellung von Mauer- und Ziegelsteinen ver-
wertet. Wenn man ihn in größeren dichteren Massen in den
Ofen bringen würde, so würden die so gebrannten Steine leicht
Risse bekommen, da die Einwirkung des Feuers nicht gleichmäßig
durch die fettige Masse des Thones hindurchdringt.
Um ihn aber doch verwendbar zu machen, vermischt man ihn
mit einer ihm sehr verwandten Erde, dem Lehm, der lange
nicht so zähe ist wie der Thon, leichter auseinanderbröckelt und
eine etwas gelbe Farbe besitzt.
Zu Töpferwaren könnte man den Lehm nicht gebrauchen,
weil er nicht so gut zusammenhält wie der Thon. Darum ver-
setzt man den Lehm mit einer bestimmten Menge Thon und Sand,
formt ihn zu Steinen und brennt ihn so. Dieses geschieht in so-
genannten Ziegeleien.
Ziegeleien finden wir dort, wo viel Lehm und Thon zu
f)aben ist und meist am Wasser, weil durch die Verladung in
Schiffe die Fracht für die Steine nicht zu teuer wird.
a) Die Erden werden in bestimmter Mischung in Gräben
mit Wasser versetzt und zusammengemengt. Das geschieht mittelst
größerer Maschinen, damit die Mischung eine recht gleichmäßige
wird. Dadurch entsteht ein dichter, gelber Brei, der aus einem
Ende der Maschinen herauskommt und zwar gleich in der Form
von Mauersteinen, welche bloß in bestimmter Länge abgeschnitten
zu werden brauchen. Diese Form von Steinen kann auch in
kleinen Ziegeleien durch Menschenhand geschehen, dauert aber
natürlich viel länger.
b) Die so geformten Steine werden nun in große Trocken-
schuppeu gebracht und an der Luft getrocknet. Hierzu gehört
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
441
2. Nahrung: Mäuse, Ratten, Hamster, Heuschrecken, Kreuz-
ottern, selten auch Hasen und Rebhühner. Was die Katze dem
Hause ist, das ist der Mäusebussard dem Felde.
3. Einrichtung, besonders als Raubvogel:
a) Scharfes Auge,
b) Große Flügel und schneller Flug,
c) Lange starke Zehen mit scharfen und spitzen Krallen,
ä) Starker gebogener Schnabel mit scharfen Rändern.
4. Schutz des Vogels:
a) Steht im Wald auf hohen Bäumen,
b) Stärker als zu erbeutende Tiere,
e) Füße und Zehen sind mit Schildern versehen.
5. Verwandte: Hühnerhabicht, Sperber, Turmfalke, Adler,
Geier.
G- harze.
Aus den Stämmen der Tannen und Kiefern sehen wir oft
eine Masse herausquellen, welche klebrig ist und im Feuer leicht
brennt. Daher kommt auch der eigentümliche Geruch der Nadel-
hölzer und ihre leichte Brennbarkeit.
Im Holz der Nadelbäume sitzt nämlich Harz. Das .Harz ist
ein Produkt der Pflanzen. Wo nun aber in der Erde seit Jahr-
tausenden solche Nadelhölzer lagern und zu Kohlen geworden
sind, haben sich auch die .Harze zu mineralischen Massen ge-
bildet, welche wir in den verschiedensten Gestalten vorfinden.
Zu diesen Harzen gehört das Petroleum, der Asphalt, der
Bernstein, auch das Paraffin und das Kolophonium.
a) Das Petroleum.
Wie wir das Petroleum zum Brennen in unseren Lampen
gebrauchen, kommt es aus der Erde hervorgequollen. Solcher
Quellen finden wir besonders in Nordamerika und Südamerika,
in China, auch in unserer Provinz Hannover.
Entstehung: Durch das Zusammendrücken der Stämme in
der Erde ist Hitze entstanden, infolgedessen sich Dünste aus den
Holzmassen bildeten und an kalten Stellen niederschlugen. Das
kann man nachsehen, wenn man aus Holz Theer kochen will.
Diese flüssigen Massen haben sich in Hohlräumen der Erde
gesammelt.
Gewinnung: Wenn man Löcher in die Erde bohrt, lvie
es ja bei Bergwerken immer geschehen muß, so kommt man auf
447
sind natürlich auch eine Stätte, wo die im Gebirge vorkommenden
Steine nutzbar gemacht werden. Jedes Gebirge besteht ja aus
besonderen Steinmassen.
Heute haben wir einen Stein vor uns, der zum Pflastern
gebraucht wird, als Treppenstufen Verwendung findet und haupt-
sächlich in den Städten als Bordstein der Bürgersteige und als
Grundlage der Häuser dient. Der Granit ist ein eigentümlicher
Stein, der uns nicht nur durch seine Härte auffällt, sondern
hauptsächlich durch seine Farbe, welche uns erkennen läßt, das;
er nicht aus einer Masse besteht, sondern aus mehreren Stein-
arten zusammengesetzt ist.
Die rötlichen und graugefärbten Teile bestehen aus Feld-
spat, die weißen, welche wie Glas glänzen, sind Quarz und
die gelblichen und grauen Streifen, welche einen schimmernden
Glanz besitzen, sind Glimmer.
Aus welchen drei Bestandteilen ist der Granit zusammen-
gesetzt?
Von den Gebirgen, welche aus Granit oder zum Teil aus
solchem bestehen, nennen wir das Riesengebirge, den Harz, den
Schwarzwald, die norwegischen Gebirge und die Alpen.
Es kommt jedoch vor, daß man Granitmassen in größeren
und kleineren Stücken auch dort findet, wo gar kein Gebirge
ist, in der großen norddeutschen Ebene. Schon mancher hat sich
den Kopf zerbrochen, wie wohl diesen Steine dorthin gekommen
sein mögen.
Ganz einzeln liegen sie und man nennt sie darum Findlinge.
Sicher kann man annehmen, daß in früheren Jahrtausenden,
als noch viel Eis in Norddentschland war, solche Blöcke im
hohen Norden Norwegens losgelöst worden und mit dem Eise
nach Süden weiter geschwommen sind. Bei größerer Wärme
hat sich das Eis ausgelöst und die Findlinge sind zu Boden ge-
sunken. Man kann dies glauben, weil die Findlinge aus dem-
selben Granit bestehen wie die norwegischen Gebirge.
Wo haben wir in unserer Gegend solche Findlinge, auch
erratische Blöcke genannt? Sag uns noch einmal, wozu der Granit
bei uns verwendet wird? Aus welchem Grunde ist er hierzu be-
sonders zu gebrauchen?
Da der Granit durch die verschiedenen Bestandteile auch ver-
schieden gefärbt ist, je nachdem der eine oder andere Teil in
größerer Menge vertreten ist, so findet er auch Verwen-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
448
düng zu Sachen, die mehr der Schönheit als der Nützlichkeit
dienen. Granit wird gebraucht bei Pfeilern, Denkmälern, Grab-
monumenten und kleinen Steinmetzarbeiten, wie Vasen, Figuren,
Tischplatten.
Hierzu verwendet man einen Granit, der eine mehr röt-
liche Farbe hat, auch gelblich oder grünlich.
Di-e Quarzkrpstalle kann man deutlich in dem Feldspat
eingebettet sehen. Da dieser Granit etwas härter ist als der
gewöhnliche und da er beim Polieren und Schleifen eine sehr
schöne Politur annimmt, so wird er zu kostbaren Bildhauer-
arbeiten gebraucht. Man nennt ihn Porphyr und findet ihn
am Harz, im Schwarzwald und in Thüringen.
24- Der Steinbruch.
Steine, welche wie der Granit in großer Menge gebraucht
werden, müssen aus den Gebirgen geholt werden, wo sie na-
türlich nicht fertig herumliegen, sondern, wo sie erst gebrochen
und behauen werden müssen.
Anlagen, wo solches geschieht, nennt man Steinbrüche. Die
Erde, welche über dem Gestein gelagert ist, wird bei Seite ge-
schafft : sie bildet den Abraum. Nun wird das Gestein von oben-
her abgelöst, die nutzbaren Stücke fortgeschafft, die kleineren
Abfülle beiseite gebracht, klein geklopft und zum Pflaster ge-
braucht, wie wir es aus unseren Chausseen haben.
Die Steine selbst werden im Steinbruch durch Hauen mittelst
Pickel und Haue los gemacht. Beim Granit ist dieses wegen seiner
Festigkeit sehr schwer ausführbar: Mau muß darum zu anderen
Mitteln greifen und bedient sich hierzu des Pulvers oder des
Dynamits. Das Gestein wird also gesprengt. Zu diesem Zwecke
müssen Sprenglöcher gebohrt werden. Mit scharfem Meißel und
Hammer klopft der Arbeiter ein Loch in den Stein. Ein Arbeiter
hat den Meißel in der Hand, der andere schlügt mit dem Hammer
darauf: nach jedem Schlage wird der Meißel etwas gedreht, wo-
durch das Loch rundlich wird. Das Loch wird bei fortdauernder
Arbeit immer tiefer, wobei die Steinmassen oder das Stein-
pulver aus dem Loche herausgepustet wird. Solche Löcher werden
im Laufe der Arbeit mehrere gemacht. Wenn es nun Mittag ist
oder Abend, und alle Arbeiter aus dem Steinbruch heraus-
gehen, werden die Löcher „besetzt", d. h. man schüttet Pulver {
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
44 § 2(1. Telegraphenwesen. §27. Blick in dleur;eitschleswig-Holsteins.
Apenrade und Hadersleben, und siebt nach Süden mit dem
übrigen Deutschland und weiter, nach Norden mit Dänemark
in Verbindung. Von Neumünster geht eine Linie über Sege-
berg nach Lübeck mit einer Zweiglinie von Segcberg nach
Neustadt, und eine nach Plön. Von Kiel führt eine Linie
über Oldenburg und Heiligenhafen nach Burg auf Febmarn,
und eine andere nach Friedrichsort. Von Flensburg geht eine
Verbindung über Sonderburg nach Dänemark mit einer Zweig-
linie nach Angustenburg und Norburg, eine andere über Ten-
dern nach Dänemark, und eine dritte über Husum und Gar-
ding nach England mit einer Abzweigung nach Tönning und
Friedrichsstadt und von hier über Lunden, Heide, Melders,
Brunsbüttel, Itzehoe, Glückstadt und Elmshorn.
Telegramme bis 20 Wörter kosten nach inländischen
Stationen 11 ß, längere Deveschen verbältnißmäßig mehr,
und werden von und nach den Stationen mit Tag- und Nacht-
dienst (Altona, Kiel, Schleswig. Flensburg) ;it jeder Zeit,
von und nach denen mit vollem Tagesdienst. (Itzehoe, Rends-
burg, Neumünster) den ganzen Tag, und von und nach den
Stationen mit beschränktem Dienst nur während bestimmter
Stunden am Tage befördert.
§ 27. Blick in die Urzeit Schleswig-Holsteins.
In der Dilnvialveriode der vorgeschichtlichen Zeit (8 4.)
bildete das große, zusammenhängende Tieffand im Nordosten
Europas den Boden eines ansaedehnten Meeres. Die Wellen
bespülten die Abhänge des sächstschen Erzgebirges, der Sudeten,
Karpathen, sowie des Uralgebirges. Die norddeutschen Mittel-
gebirge ragten als Inseln daraus hervor. In späterer Zeit
ist durch Hebung des Bodens dieser Meeresgrund trocken ge-
legt und auch in unserem Lande trat allmäblig das Land aus
dem Wasser hervor (Reste von Seetbieren, Schalen von Mu-
scheln und Schnecken, Haifischzähne, Versteinerungen.) Sowie
der Boden verwitterte, bedeckte er sich nach und nach mit einer
Vegetation.
Im Laufe der Zeit hat aber der trocken gelegte Boden
unseres Landes noch 'wesentliche Umgestaltungen erfahren:
seine natürlichen Grenzen sind verändert worden;
innerhalb derselben haben bedeutsame Wandlungen Statt gehabt;
dasalima des Landes ist heut zu Tage anders, als vor Zeiten.
Diese Veränderungen sind hervorgerufen durch die Ein-
wirkung des Meeres.
■ ■ >- »
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oldenburg Heiligenhafen Flensburg Sonderburg Dänemark Angustenburg Norburg Dänemark Husum England Heide Itzehoe Elmshorn Altona Kiel Schleswig Flensburg Itzehoe Schleswig-Holsteins Europas Karpathen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
7
§ 3. Flüsse und Seen. — § 4. Der Boden.
der Oft- und Nordsee, ist in den Jabren 1777 bis 1784 für
reichlich 4,500,000 $ gebaut und von der Kieler Bückt bis
zur Verbindung mit der Obereider 4'/2 M. laug. Seine
Breite beträgt oben 100, unten 54, seine Tiefe 11'/2
Schiffe mit über 100 Fuß Länge, 26 Fuß Breite und mehr
als Iov2 Fuß Tiefgang können ihn nickt passiren. Auf der
6 Meilen langen Strecke von der Kieler Bucht bis Rendsburg
sind 6 Schleusen: bei Holtenau, Knoop, Ratbmannsdorf,
Königsförde, Eluvensiek und Rendsburg, und 7 Brücken: bei
Holtenau, Knoop, Levensau, Landwehr, Königsförde, Eluven-
siek und Rendsburg. — Ungefähr 4000 Schiffe passiren ihn
jährlich. Ueber die Eider unterhalb Rendsburgs führen keine
Brücken, sondern Fähren, und zwar: die Fähre bei Nübbel,
die Lexfäbre, die Hohnerfähre, die Fähre bei Pahlhude, Bargen,
Süderstapel, Horst, Friedrichstadt, Wollersum und Tönning,
indeß nicht alle für Fuhrwerk.
Landfeen giebt es in Schleswig-Holstein viele, die meisten
sind aber nicht groß. Zu nennen sind: der Plöner See,
4 Meilen im Umkreis, Seelenter See, 3'/2, Doberftorfer See,
Gruber See, (Klostersee), Wardersee, Kndensee, Fielersee,
Westensee, Flemhuder See, Wittensee, Langsee, Bottschlotter-
see, Gotteskoogsee.
§ 4. Der Boden.
Der Boden der Herzogthümer ist ein Theil der nord-
deutschen Ebene, die sich südlich bis zu den Weserbergen,
dem Harze, dem Riesengebirge rc. erstreckt, nördlich durch
Jütland, westlich der Küste folgend durch Holland, Belgien,
Frankreich, bis an die Pyrenäen, östlich durch Rußland bis
an das Uralgebirge sich fortsetzt. — Die bei weitem größte
Oberfläche der Herzogthümer ist Diluvium, d. i. diejenige
Oberflächenbildnng, die zunächst vor der Schöpfung der Men-
schen entstanden ist, also der vorhistorischen Zeit angehört.
Ni ch t zum Diluvium gehören :
1. Das Alluvium, d. i. der Theil der Oberfläche, wel-
cher jünger ist als das Diluvium und in dem jetzigen Zeit-
raum der Erdbildnng, welcher durch das Vorhandensein des
Menschen ausgezeichnet ist, in meist ruhiger Weile gewöhnlich
mit ebener Oberfläche auf dem Diluvium sich abgelagert hat.
Dazu gehören vor allem die Marschen, im Südwesten und
Westen belegen, bei Vierlauden an der Elbe anfangend, in
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Knoop Knoop Horst
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Kieler_Bucht Rendsburg Holtenau Eluvensiek Rendsburg Holtenau Rendsburg Friedrichstadt Schleswig-Holstein Seelenter_See Doberftorfer_See Gruber_See Kndensee Westensee Wittensee Langsee Gotteskoogsee Holland Belgien Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schleswig-Holstein
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
§ 4. Der Boden.
8
Dithmarschen die größte Breite erlangend und in abnehmender
Breite bis in Jütland hinein sich erstreckend, an mehreren
Stellen, namenllich von Altona bis Wedel, von Husum bis
Schobüll und nördlich von Hoyer durch höheres Küstenland
unterbrochen. Auch die vielen vor den Marschen liegenden
Inseln haben größtentheils Marschboden, sind meistens wie die
Festlandsmarschen durch Deiche geschützt, die kleineren Inseln
ohne Deiche werden Hallig genannt. Südlich der Elbe
fangt der Marschboden schon oberhalb Lauenburgs an und folgt
dem User der Elbe und der Nordseeküste bis in Belgien hinein,
in den Niederlanden (Holland^ hohles Land) am ausgedehn-
testen, oft unter mittlerer Meereshöhe liegend. Der fette,
außerordentlich fruchtbare Thon der Marsch (Klai) ist ein
Product der Ablagerung deö Meeres und der Flüsse. — Dem-
nächst sind die Torfmöre und die Wiesen bildenden Ab-
lagerungen aus den an Flüssen, Seen und Meeresbuchren
liegenden Niederungen das bedeutendste Alluvium. Auch die
meist noch jetzt wandelbaren Dünen an vielen Stellen der
Westküste und der Marschgrenze (Donn) gehören ¿um Alluvium.
Oft thürmen die Dünen sich, wie z. B. aus Sylt, gebirgs-
artig aus.
2. Die Erdschichten, welche älter sind als das Diluvium.
Sie finden sich in unserm Lande nur an wenigen Stellen.
Die zunächst vor dem Diluvium gebildete 'Braunkohlen-
formation (Tertiärformation), während deren Bildungszeit die
warmblütigen Thiere zuerst in größerer Menge auftreten,
taucht nur an einzelnen Orten in geringer Ausdehnung aus,
z. B. auf der Insel Sylt (Glimmerthon,■ Kaolinsand, Eisen-
sandstein), im nördlichen Schleswig bei Gramm (Alaunerde),
Spandet, Lygumkloster, südlich von Kiel bei Blumenthal
(Walkererde), in der Gegend von Dergedorf, zwischen Altona
und Wedel, bei Stets) (Elmshorn) u. s. w. In der Tiefe ist
diese Formation gewiß sehr ausgebreitet. Brannkohlenlager
hat man jedoch, Kleinigkeiten ans Sylt abgerechnet, noch nicht
entdeckt, aber auch wenig gesucht. — Die noch ältere Kreide-
bildung findet sich in der Umgegend von Itzehoe (Lägerdorf
und Oelixdorf) als Schreibkreide, im östlichen Holstein (Neu-
dorf, Heiligenhafen) als festes Gestein. Der Segeberger
Gypsberg gehört einer noch älteren Bildung, wahrscheinlich
dem sogenannten Keuper an. Von der noch älteren Stein-
kohlensormation findet man hier keine Spur; um so weniger
ist hier an Auffindung von Steinkohlen zu denken.
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