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1. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 220

1847 - Eßlingen : Dannheimer
220 Dritter Theil. Die politische Geographie. raten, Hindis, Bengalesen, Assamesen, Nepalesen, Talenger, Shiks) und in die Draweda-Völker im südlichen Indien (Tamuler, Kanaresen, Malayalaer, Tuluer, Haivaer, Kandyer auf Ceylon), wozu noch die Bar- bar en-Stämme des innern Tafellandes kommen (Bhils, Kunds, Pu- jarris u. s. w., Zigeuner). b. Die persische Familie: Parsen, Perser, Kurden und Luren, Osseten, 2lfghanen, Beludschen. e. Die kaukasische Familie: Armenier, Georgier, Grusier, Tscherkessen, Lesghier und andere Völker im Kaukasus. d. Die griechisch-lateinische Familie: Griechen, Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, Provenzalen, Walachen, Romanen und Ladiner, Albanesen. 6. Die keltische Familie: Irländer, Hochschotten, Armorikaner (Lrewns), Bewohner von Wales. î. Die germanische Fa mi lie: Deutsche mit Friesen, Holländern und Flamändern, Norweger, Schweden, Dänen, Isländer, Anglo-Briten. g. Die slavische Familie: Russen, Bulgaren, Bosnier, Servier, Kroaten, Slavonier, Dalmaner, Montenegriner, karnische, krainische und steyrische Wenden, Polen mit den Masuren, Kassuben und Goralcn, Czechen, Hannaken, Slawaken, Serben oder Sorben. h. Die lettische Familie: die alten Preußen, Litthauer, Kuren, Liven, Esthen. i. Die Semiten: Juden, Syrer, Araber, Abyssinier, Kopten. k. Die Basken oder Eskaldunak. ^ Drittes Dapitel. Die Lebensweise der Völker. 8. 359. Die Eintheilung des Menschengeschlechts nach der Lebensweise. 1. Die Nahrungs- und Lebensweise der Völker wird durch das Klima und überhaupt durch die natürliche Beschaffenheit des Wohnortes bedingt und bestimmt. Auf der andern Seite üben auch die geistigen Anlagen eines Volkes und die geschichtlichen Ereignisse einen eben so großen Einfluß auf die Lebensweise der Völker aus, wie die physikalische Beschaffenheit des hei- mathlichen Bodens. 2. Nach der Lebensweise zerfallen die Völker in 3 Abtheilungen: in wilde Völker, in Hirtenvölker und in Ackerbau treibende Völker. 8. 360. Die wilden Völker. 1. Es sind diejenigen, welche zur Erhaltung ihres Lebens auf den Ertrag der Jagd und des Fischfanges angewiesen sind. 2. Die rohesten Jäger ziehen an den Küsten der Hudsons Bai umher. Weniger roh sind die Iägerhorden von Canada und den West-Gegenden von Nord-Amerika, die Horden in Guyana, Paraguay, Brasilien, Peru, Chili und Patagonien. In Asien sind die Wogulen das einzige Völkchen, das man den Jägern zuzählen kann. 3. Zu den Fischervölkern gehören einzelne Horden von Neu See- land, die Kamtschadalen, die Grönländer, die Moskitos, die meisten Völker

2. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 230

1847 - Eßlingen : Dannheimer
230 Dritter Theil. Die politische Geographie. Westen des Erdtheils haben sich die römisch-katholische und die protestanti- sche Kirche getheilt, und zwar so, daß die romanischen oder lateinischen Völker vorherrschend der ersteren, die germanischen hauptsächlich der letzte- ren angehören. In Deutschland, Frankreich, in der Schweiz, in England, Schottland und Irland sind beide Kirchen gemischt. Ausschließlich gehören der katholischen Kirche nur die hesperischen und italischen Halbinseln und Inseln an; die protestantische Kirche ist aber die entschieden vorherrschende in Dänemark und Skandinavien. Armenische Christen findet man haupt- sächlich in Rußland und in der Türkei, wenigere in Oesterreich. 4. Die Juden sind über den ganzen Erdtheil zerstreut. Am zahlreich- sten finden sie sich in Polen und in den angrenzenden russischen Provinzen, sodann in den deutschen Staaten. 5. Die Muhamedaner leben auf der griechischen Halbinsel und im Uferland des schwarzen und kaspischen Meeres, also in Rußland und in der Türkei. 6. Die Heiden sind über die weiten Flächen der Petschora und am kaspischen See, über die unwirthbaren uralischen und lappischen Gebirgs- höhen und über die eisigen Küsten von Kola zerstreut. 8. 375. Die Kultur-Verhältnisse. 1. Fast alle Bewohner Europa's haben feste Wohnsitze und beschäf- tigen sich mehr oder weniger mit den verschiedenen Zweigen der physischen^ technischen und geistigen Kultur. Nur die Barbaren-Völker Rußlands vom tschudischen und mongolischen Volksstamm, wie Lappen, Wogulen, Tschere- missen, Samojeden und Kalmücken sind noch Nomaden. Zu diesen gehö- ren auch die Zigeuner, welche als Spielleute, Wahrsager und Diebe herum- ziehen. Unter den 254 Millionen Menschen, die in Europa leben, findet sich nur etwa 1 Million Nomaden. 2. Das Hirten leben findet man im südlichen Rußland, wo die Rinderheerden das Fett zu den großen Talgsiedereien Rußlands liefern; in Ungarn, vorzüglich in der keskemeter Heide und im Bakony Wald, wo die Rinder-, Pferde- und Sauhirten einen gewissen Ruf erlangt haben; in dem europäischen Alpenland, wo Rinder und Ziegen gemeinschaftlich die grünen Matten abweiden; in Spanien, wo die Merino-Heerden wie Zugvögel von N. nach S. und umgekehrt ziehen; in Lappland und in den nördlichen Ebenen Rußlands, wo der einzige Reichthum der Bewohner in Nennthier- Heerdcn besteht. 3. Der Ackerbau ist in ganz Europa verbreitet. Am höchsten ist er in Deutschland, England, Schottland und Frankreich ausgebildet. 4. Der Bergbau beschäftigt in den skandinavischen, schottischen, eng- lischen, deutschen, karpathischen und uralischen Gebirgen, in den Alpen und Pyrenäen, auf der iberischen, italischen, selbst auch auf der griechischen Halbinsel, mehr oder weniger Hände. 5. Die Gewerbe haben sich zu einer unübertroffenen, fort und fort sich steigernden Höhe der Entwickelung aufgeschwungen. Die technische Kul- tur, besonders die Spinnerei, Weberei und Eisenbereitung ist in England aufs Höchste getrieben, nächstdem in Frankreich, Belgien und Deutschland. 6. Der Handel und die Schifffahrt sind eine der Hauptursachen- durch welche Europa und seine Kultur zur Weltbedeutung erhoben worden ist. England, nächstdem Holland, Frankreich und Rußland sind die mäch-

3. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 221

1847 - Eßlingen : Dannheimer
1. Die Völker und Staaten der Erde im Allgemeinen. 221 in Guyana, einzelne Stämme der Lappen, die Ostjaken, Samojeden und Tungusen, gewisser Maßen auch die Irländer und die uralischen Kosaken. 4. Die meisten Neger an Afrika's Küsten und fast alle süd-asiatischen Völker malayischer Abkunft leben auch vorzüglich von Fischen, oder mehr von Fischen als Fleisch; man kann sie aber doch nicht unter die Fischernalionen rechnen, weil sie den Feld- oder Gartenbau und mehrere andere Handthie- rungen zu gleicher Zeit treiben oder verstehen. §. 361. Die Hirtenvölker. 1. Die Hirtenvölker, auch Barbaren genannt, sind zur Erhal- tung ihres Lebens auf den Ertrag der Viehzucht angewiesen. Die Lebensart der Nomaden ist nicht allen Klimaten angemessen. 1. In Europa ziehen nur kleine Nomadcn-Stämme in einzelnen Al- pengauen, auf den Karpathen, in Hoch-Schottland und auf den Hebriden, und auch nur im Sommer umher. Zahlreiche Nomaden finden sich an den Küsten des schwarzen Meeres. 3. In Nord-Europa und Asien nomadisiren Lappen, und die üb- rigen finnischen Stämme. In Inner-Asien wandern die Mongolen und Kalmücken umher, an der Ost-Seite des kaspischen Sees die Kirgisen, die Karakalpaken, am Ural und in den Angrenzungen von Sibirien und dem eu- ropäischen Rußland die Baschkiren, Tscheremissen. Mordwinen und Tschuwa- schen; in Iran, Turan, Syrien und Arabien, in Aegypten und in Nord- Afrika die Kurden, Turkomannen und Araber. 4. Die^Völker Süd-Afrika's sind meistens Nomaden. 8. 362. Die Ackerbau treibenden Völker. 1. Mit dem Betrieb des Ackerbaues sind in der Regel feste Wohnsihe verknüpft (auch die Nomaden treiben zuweilen etwas Landbau); mit diesem aber immer die Möglichkeit zur Erlangung einer höheren Kultur des Geistes und sittlicher Vollkommenheit. Die Ackerbau treibenden Völker bilden daher die civilisirten oder aufgeklärten Völker. 2. Je nach dem Stand der Ausbildung ihres Denkvermögens zerfallen sie in h a l b k u l t i v i r t e und ganz gebildete Völker. 3. Zu den halb aufgeklärten Völkern gehören mehrere Süd- See-Insulaner, mehrere afrikanische Völker, vornemlich im Sudan, in Guinea, an der Ost-Küste und die Abyssinier; in Amerika die Peruaner und Mexicaner; die süd-asiatischen Völker, insbesondere die Hindus, alle großen mohamedanischen Nationen, unter denen die Perser und Türken die auf- geklärtesten sind; die Chinesen und Japaner. 4. Aufgeklärte Völker sind die christlichen Bewohner Europa's und die europäischen Beherrscher der neuen Welt, besonders alle diejenigen Völker, welche dem germanischen Sprachstamme und dem lateinischen Zweige der griechijch-lareinijchen Familie angehören. Bei diesen Völkern blühen Ackerbau und Viehzucht, Handwerke, Gewerbe und Handel, Wissenschaften und Künste am meisten; sie haben die besten Staats-Einrichtungen und Verfassungen.

4. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 265

1847 - Eßlingen : Dannheimer
2. Die Völker und die Staaten in Europa. 265 Eismaffen umlagert und unbewohnbar. Grönland ist nicht wegen seiner Produkte, sondern wegen des Fischreichthums der angrenzenden Meere von Wichtigkeit. Die Jagd des Walisisches, der Robbenschlag, der Fang des Narvals u. s. w. sind sehr ergiebig und beschäftigen alljährlich mehrere Schiffe des Mutterlandes. 8- 414. Die Besitzungen in Asien. 1. Sie bestehen aus einigen Handelsplätzen und haben nur eine kom- mercielle Bedeutung. 2. t Serampore, 13„000 E. Trankebar, 12,000 E., mit dem Fort Dansborg. 8. 415. Die Besitzungen in Afrika. Sie sind blos zur Begünstigung und Beschirmung des dänischen Han- dels an jener Küste angelegt und bestehen aus einigen Faktoreien und Forts. Das Fort Chri stia ns bu rg bei der Stadt Akkre ist der Sitz des Gou- verneurs. Zweites Rapirei. Das Königreich Schweden. 8. 416. Die Grundmacht. 1. Schweden hat 8,124 Q.m. und 3,150,006 E. Auf eine Q.m. kommen 387 Menschen. Dazu kommmt die westindische Insel St. Darthe- lemy mit 3 Q.m. und 2,000 E.; so das der ganzestaat 8,127 Q.m. und 3,152,000 E. hat. 2. Das Königreich zerfällt in 3 Hauptbestandtheile: Swea- land, Gvthland und Norrland; diese sind wieder in 24 Provin- zen oder Länen eingetheilt. 3. Die Schweden sind germanischer Abkunft. Im Norden wohnen e. 5,000 Lappen, hie und da finnische Kolonisten. 4 Stände: Ritterschaft und Adel, Prediger, Bürger- und Bauernstand. 4. Alle Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche. 4,000 Katholiken. 1,000 Iuden. 8. 417. Die Kultur. 1. Die physische, Kultur. Der Ackerbau kann nur im südlichen Schweden und in den geschützten nördlichen Thälern getrieben werden. Wichtiger ist die Viehzucht, welche sich bei den Lappen hauptsächlich mit dem Rennthier beschäftigt, so wie die Waldwirthschaft, da das Land eigentlich nur einen großen Wald mit wenigen beackerten Lichtungen bildet. Außerdem beschäftigt man sich mit der Fischerei, der Jagd und dem Bergbau. Letzterer liefert vortreffliches Eisen, etwas Gold und Silber, Kupfer, Blei, Steinkohlen u a. 2. Die rechn il che Kultur ist von geringem Belang und hat sich be- sonders in den größeren Städten concentrirt; lebhafter Hütcenherrieb. 3. Der Handel ist hauptsächlich Seehandel und von Wichtigkeit. Stockholm, Nyköping, Karlökrona, Ystadt, Helsingborg, Göteborg sind die

5. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 267

1847 - Eßlingen : Dannheimer
2. Die Völker und die Staaten in Europa. 267 Kirche. Zn Finnmarken leben gegen 15,000 Lappen (Finnen) und wirk- liche Finnen (Quänen), von denen noch manche Heiden oder nur dem Na- men nach Christen sind. 8- 422. Die Kultur. 1. Die physische Kultur. Da der kärgliche 2s cf er bau bei Weitem nicht den Bedarf erzeugt, so ist das Land der Kornzufuhr sehr bedürftig. Die Viehzucht, die sich im N. mit dem Nennthier beschäftigt, ist nicht sehr bedeutend. Fischerei und Jagd bilden eine Hauptbeschäftigung, be- sonders der Uferbewohner. Den Hauptreichthum machen die Wälder und Bergwerke auf Silber (Stlberbergwerk von Kongsberg), auf Eisen und Kupfer aus. 2. Die technische Kultur beschränkt sich blos auf Waldprodukte und den Hüttenbetrieb. 3. Der Seehandel und die Schifffahrt sind die Hauptbeschäfti- gung der Norweger. Der Binnenhandel wird meistens durch Küstenfahrer betrieben. Zm N. Finnmarken ist der Tauschhandel gewöhnlich. Die bedeu- tendsten Handelsstädte: Christiania, Drammen, Bergen, Stavanger, Trondheim. 4. Die geistige Kultur steht auf einer hohen Stufe. Der Volks- unterricht so wie der höhere Unterricht werden gut gepflegt. 1 Universität. 8- 423. Die Verfassung und die Verwaltung. 1. Norwegen ist eine konstitutionelle, nach dem Recht der Erstge- burt in männlicher Linie erbliche Monarchie. Der König ist bei der fast republikanischen Verfassung außerordentlich beschränkt. Seit 1814 ist der König von Schweden auch König von Norwegen; -er wird durch einen Statthalter oder Vicekönig vertreten. 2. Die Kriegsmacht besteht aus einem bis auf 21,000 Mann zu erhöhenden Landheer und einer noch im Werden begriffenen Flotte. Festungen: Aggerhuus, Frederiksstad, Frcderikssteen (bei Friedrichshall) Kongsvinger. Die Hauptstation der Flotte war bisher der Kriegshafen von Frederiksvären; künftig soll es der Kriegshafen von Horten im Fjord von Christiania sein. Kleinere Geschwader der Skären-Flotte stationiern auch zu Christiansand, Bergen und Tryndheim. 8. 424. Die bedeutendsten Wohnorte. 1. Stift (Christiania. 11 Christiania, 25,000 E. u. Friederichö- stadt, 3,000 E. F. H. Fried er ich s ha ll, 5,400 E. F. H. Drammen, 8,000 E. H. Kongs berg, 4,300 E. Laurvig, 3,600 E. H. 2. Stift Ehristiansand. Arendal, 2,300 E. H. Ch ri sti an fand , 8,800 C. H. Stavanger, 4,400 E. H. 3. Stift Bergen. Bergen, 24,500 E. H. Dabei die Citadelle Ber- ge n h u u 6. 4. S t ist Trondheim. Trondheim, 13 500 F. H. Chr i sti a n fund , 2,500 E. H. Röraas, 3,200 C. In Finnmarken: Alrengaard; Hammerfest, 400 E. H.; die Festung Wardöehuus mit 10j E. auf der Insel Wardöe: die Hafenstadt Kielvig auf der Insel Mageröe.

6. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 340

1847 - Eßlingen : Dannheimer
340 Dritter Theil. Die politische Geographie. . 8- 513. Die Völker an der Mosquito-Küste. 1. Die Mosquito-Küste an dem Ost-Gestade von Mittel-Amerika wird von den Ueberresten der Völker bewohnt, welche ehemals Mittel-Ame- rika inne hatten, aber von den Spaniern in das Küstenland verdrängt worden sind. 2. Diese Völker haben unter der Negierung eigener Häuptlinge ihre Unabhängigkeit bewahrt, sind aber Verbündete der englischen Krone. Außer dem Fischfang treiben sie einige Arbeiten der technischen und physischen Kultur.

7. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 309

1847 - Eßlingen : Dannheimer
2. Die Volker und die Staaten in Europa. 309 hauptsächlich unter den Kalmücken, Kirgisen und den sibirischen Völkerschaf- ten. Die Schamanen, besonders in Sibirien unter den uralischen Tschu- den, Samojeden und Lappen, und die amerikanischen Heiden zählen 6. 1,300,000 Seelen. 8- 483. Die Kultur. 1. Die verschiedenartige Beschaffenheit des Bodens und die große Mannigfaltigkeit der klimatischen Verhältnisse des russischen Reiches be- dingen hauptsächlich die Beschäftigungen und die Lebensweise seiner Ein- wohner. Man kann in dieser Beziehung 5 Zonen unterscheiden. 9. Die Zone der Fischer und Jäger, zu beiden Seiten und im Norden des Polar-Kreises; eine ärmliche nur auf Moos und wenige Sträu- cher beschränkte Vegetation; zahlreiche Rennthierheerden und großer Fisch- reichthum der Flüsse; wenige schweifende Jägerhorden, die auf See- und Pelzthiere, Schwäne und wilde Gänse Jagd machen. b. Die Zone der nördlichen Nomaden oder der Wälder, der H e e r d e n z u ch t u n d des b egin nend en Ackerbaues, im S. der vori- gen bis zu einer von der Dwina- zur-Jrtysch-Mündung und zum Kap Lo- patka gezogenen Linie. Ungeheure Waldungen; viel Wild; üppige Gras- fluren; e. ll/2 Mill. meist Jäger und Hirtenstämme; wo der Ackerbau mög- lich ist, gibt es feste Ansiedlungen. o. Die Zone des Kulturlandes und der festen Wohnsitze reicht in Europa bis zum 48° N. Br., in Sibirien ist sie auf d.rthalgründe an den nördlichen Gebirgsausgängen des hinter-asiatischen Hochlandes be- schränkt. Ausdehnte Waldungen; große Getreidefluren; im N. werden Roggen, Gerste, Hafer, Flachs und Weizen, im südlichen Theil auch Oel- pflanzen, Taback, Hanf, Hirse, Obstbäume u. s. w. gebaut; große Wiesen- flächen und bedeutende Viehzucht; Gewerbe, Handel und Schifffahrt haupt- sächlich im europäischen Rußland; 50 Mill. Einwohner in Städten und Dörfern. cl. Die Zone des südlichen Steppen- und Nomaden- landes und der sporadischen Acker- und Garten-Kultur bis zum schwarzen und kaspischen Meere und den kaukasischen Vorbergcn. Weite, baumlose Salz-, Sand- oder Grassteppen, mit Nomadenvölkern; Wald- mangel, Wasserarmuth, Heuschreckenzüge; einzelne Kulturstellen mit dem Anbau von Weizen, Mais, Hirse, Obst und Weinreben; Handelsstädte an den Strömen und Küsten; von etwa 4 Mill. Menschen bewohnt. e. Die transkaukasische Zone mit Alpenwirthschaft und Heer- denzucht in den Gebirgsländern, mit subtropischem Klima und Vegetation in den Thalgründen und in den Ebenen, indem hier nicht blos Getreide, son- dern auch Weinreben, Oelbäume, Edelfrüchte, Baumwolle und Zuckerrohr gedeihen und eine wichtige Seidenzucht getrieben wird. 2. Die technische Kultur. Die Bevölkerung des Reiches beschäf- tigt sich meistens mit der Erzeugung von rohen Produkten; die Gewerbs- thätigkeit ist weder sehr bedeutend, noch von großer Ausbreitung, obgleich die Regierung sie auf jede Art zu fördern und zu steigern sucht. Die meisten Gewerbe haben ihren Sitz in den Gouvernements Moskau, Wladimir, Ka- luga und Tula; sie liefern hauptsächlich Gewebe aus Wolle, Baumwolle, Linnen und Seide, ferner Leder, Taue, Seife und Metallwaaren.

8. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 360

1832 - Kempten : Dannheimer
r 360 Indian. Nordamerika, u. vereinigte Staaten von und umschreibt ein Areal von mehr als 6000^ M., worauf etwa 24-000 Indianer herumschwarmen. Ans der Tüdwestgrenze strömt der Mi ssi si p p i, vom b ri tti sch en Gebiete scheidet eine politische Grenze. Das Land enthält niedrige Gebirge und viele Wälder und Ebenen, mit einem ziemlich rauhen Clima. Städte gibt cs nicht, sondern wenige Forts zum Schutze der Weißen, und als Anhaltspunkte künfti- ger Cultur. 5) Das Gebiet O r eg a n, erst 1822 gebildet, ist die westlichste Besitzung der Union, und dehnt sich zwischen den mexikanischen und brittischen Ländern, so ^vic zwischen dem F e l s e n g e b i r g e und dein stillen Meere aus. Seine Größe beträgt gegen 16 000 ^M-, woraus über 120.000 wilde Indianer wohnen. Der größte Fluß jst der O reg an oder der Columbia, der in das stille Meer fällt, und der Hauptrcichthnm sind Pelzwaaren, vorzüglich S e e 0 tt e r b ä lg e. An der Mündung des Columbia ist das Fort A st0 r i a mit einem Hafen, die einzige Niederlassung der Amerikaner, und der Sitz ihres Gouverneurs. 5) Das indianische Noroamerika. Wir verstehen darunter den ungeheuren innern Land- strich Nordamerikas, von der B ehring sftraße bis zur Hud- sonsbai, und vom 400 bis zum 70° Nordbreite — eine Flache von mehr als 100.000 b M., an Größe fast Europa gleich. Das Land dehnt sich also zwischen dem Eismeere, Neu- wales/den Freistaaten und den Westküstenländern aus, und ist im Ganzen noch sehr wenig bekannt, obwohl den nördlichen Theil die Britten, den südlichen die Nord- amerikaner zu ihren Besitzungen rechnen. Man trifft hier große Heerden von Renn- und Elenthie- ren, wilden Ochsen und kostbaren Pelzthieren an, vor- züglich schwarze Füchse, Wölfe, Biber rc, Die Einwohner thei- len sich mehr südwärts in unzählige Stämme wilder In- dianer, die theils nomadisch, theils ansäßig in dorfweis gereiheten Hütten unter Oberhäuptern, Ka z iken genannt, leben, und sich mit Jagd, Fischerei und Krieg beschäftigen. Im hohen Norden leben Eskimos, welche gegen die India- ner tödtlichen Haß nähren. Beide Nationen treiben mit den Amerikanern und "Europäern Tauschhandel; sie zahlen meist mit Biberfellen, und tauschen dafür Schießgewehre, und Branntwein ein, dessen übermäßiger Genuß die unglück- lichen Einwohnerwehr entsittlichet und vermindert, als ihre Kriege unter einander, und der Europäer und Nordamerikaner wucherische Gebietsvergrößerungen. 6) Die vereinigten Staaten von Mexiko, H. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser große Staaten bund, einem unregelmäßigen Dreiecke ähnlich, Nordamerikas schönstes und reichstes Land, und vormals das spanische Bice königreich Neu- spanien ausmachend, liegt südwestlich von den vereinig-

9. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 18

1832 - Kempten : Dannheimer
«8 Politische Geographie. welcher alle Amerikaner unter obiger Ausnahme ge-ahlt werden, und 5) in die malaische mit schwarzbrauner Hautfarbe, wohin man Malaien, dann die Bewohner der Südsee-In fein rc. rechnet. §. 50. Sprachen der Menschen. Die Sprachen der Menschen sind beinahe eben so verschie- den, als ihre Länder. Es gibt Hauptsprachen, die einander völlig fremd sind, und verwandte, die mit einer oder mehre- ren andern eine Aehnlichkeit haben. Rohe, ungebildete Völker haben rauhe und wortarme; ge- bildete Völker hingegen wohlklingende und wortreiche Spra- chen. Eine der gebildetsten ist die deutsche. Sie zahlt 80.000 Wörter, die französische nur 24.000. §. 5i. Kultur der M e u sch c n. Nach Verschiedenheit der Bild ungsgrade, worauf die Men- schen stehen, unterscheidet man nachstehende drei Hauptstufen: \) die niedrigste Stufe. Darauf stehet der rohe Natur- mensch als Fischer und Jager in einfachen Hütten wohnend, ohne Schreibkunst, sinnlich und stark geübt. 2) Die mittlere Stufe. Ihr gehört der halbwilde Hirt oder Nomade an, der von seiner Heerde lebt, in wandelbaren Ge- zeiten wohnt, Schreibkunst und Tauschhandel treibt. 3) Die höchste Stufe, die der kultivirte Mensch inne hat. Seßhaft in Dörfern und Städten, ist er Freund der Künste und Wissenschaften, und lebt in wohleingerichteten Staaten. H. 52. N e l i g i o n. Religion ist Verehrung des höchsten Wesens. Nicht alle Menschen beten Gott auf dieselbe Weise an, einige verehren sogar mehrere Gottheiten. Daher scheiden sich die Menschen in Hinsicht auf Religion in zwei Hauptklassen: s) in Monotheisten, die nur Ein höchstes Wesen ver- ehren, und b) in Polytheisten oder Heiden, welche mehrere Gotthei- ten anbeten. §. 55. Verschiedenheit der Monotheisten. Zu den Monotheisten gehören: ») die Juden, b) die Muhamedaner, und c:) die Christen. Die Christen theilen sich wieder in drei Kirchen: a) in die römisch-katholische (abendländische, lateinische), b) in die griechisch-katholische (morgenländische), und c) in die evangelische (protestantische) Kirche. Die Letztere spaltet sich in vier Zweige: «) in die lutherische, b) iu die resormirte oder kalvinische,

10. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 273

1832 - Kempten : Dannheimer
J / Europäisches Rußland. 273 braunes oder weißgelbcs Haar, und ihre taktmäßige rauhe Spra- che. Dabei sind sie ehrlich und gastfrei, Freunde von Musik und Tanz, sehr unreinlich, aber voll wirthschaftlichen Fleißes. ^ 5) Die Tataren, heut zu Tage fast durchaus ansäßig, da sie ehemals als Nomaden umherzogen, haben gute Gewerbe, und sind nüchterne, arbeitsame, friedfertige, aber im Kriege tapfere Leute. Ihr Körper ist schön gebildet, ihr Anstand edel und frei, ihr Charakter offen, theilnehmend und gastfreundlich. 4) Die Samojeden leben an den Küsten des Eismeeres von ihren Rennthieren, so wie von Jagd und Fischerei. Ihr Körper ist schwächlich, kaum über 4 Fuß hoch und vor Kalte zwergartig zusammengeschrumpft:^ ihre Gesichtsfarbe ist gelb, und von Schmutz und Fett glänzend. §.12. Verfass» n g. Das russische Kaiserthum ist eine völlig uneingeschränkte Monarchie, worin der Wille des Herrschers als einzi- ges Gesetz gilt. Die Krone gehört dem ältesten Sohne des Kaisers und dessen ganzer männlichen Nachkommenschaft; in Er- manglung dieser Descendenz wird der zweite Sohn und dessen männliche Nachkommenschaft zum Throne berufen; erst nach dem Erlöschen der ganzen männlichen Descendenz kann die weibliche Linie zur Thronfolge gelangen. Der Regent, ehemals Czaar genannt, führt den Titel: Kaiser und Selbstherrscher aller Reußen; die kaiserlichen Söhne und Töchter werden Großfürsten oder Großfürstinnen von Rußland mit dem Prädikate: kaiserliche Hoheit geheißen. §. 1z. E i n t h e i l u n g. Der ganze Körper des europäischen Rußlands ist in 40 Gouvernements oder Statthalterschaften, und jede Statthalterschaft in Kreise abgetheilt, die ihre besondern Unter- behörden haben. Am leichtesten werden wir den großen Länderkomplex über- schauen, wenn wir ihn nach seinen Hauptbestandtheilen, die fünf große Provinzen bilden, aufführen. Diese sind: 1) Die Ostsee-Provinzen, längs der Ostsee und deren 3 Meerbusen, mit 5 Statthalterschaften, meistens Eroberungen von Schweden; 2) Grvßrußland, das eigentliche Stamm land des Rei- ches, welches den nördlichen und mittlern Theil von Ruß- land umfaßt, und aus ly Statthalterschaften bestehet; .5) K l c i n r u ß l a n d, im W e st e u d e s s ü d l. Theiles v v n G r o ß- rußland, und um den mittlern Dnieper, aus 4 Statthal- terschaften bestehend, und größten Theils von Kosaken bewohnt; 4) S ü d cußla nd, im Süden des Reiches, und an der N v r b- küst e d es schwarzen Meeres, in vier S t a t t h a l t e r s cb a f- ten und das Land der dänischen Kosaken eingetheilt, fast lau- ter Eroberungen, den Türken entrissen; 5) W e st r u ß l a n d, im Süden der Ostsee Provinzen, und längs der preußischen, polnischen und galizischen Grenzen, aus 7 Statt- halterschaften bestehend, und fast ganz durch die Theilungen Polens an Rußland gekommen. Cammcrers Lehrb. d. Erdkunde. 6te Auñ. ' 18
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