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die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Otto Ottos Albrecht Johann Ernst August Georg Ernst_Augusts Ernst Augusts Georg_Ii Georg Anna_König Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Staufen Mainz Göttingen Braunschweig Celle Lüneburg Ottos Lüneburg Hannover Celle Calenberg Diepholz Schaumburg Lauenburg Lüneburg Bremen Schweden England England Frankreichs England England Amerika England Hannover
Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund
und frifch wie die Natur feiner Heimat. Sein gewöhnlicher Gruß ist:
„Glück auf!"
Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgehenden Natur führt, schärft
seine Sinne und gibt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende
Bergluft kräftigt seine Brust, so daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik
und Gesang liebt, sich dieser Neiguug uach Herzenslust hingeben kann. Die Fröh-
lichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an
Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu
seineu Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen
im Harze sucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns
auf der einen Seite den Körper, so untergräbt sie ans der anderen Seite nicht
selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der
sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergsucht, die sich besonders in Atmnngs-
beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sogen. Hüttenkatze
(Bleikrankheit) geqnält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Ab-
zehrung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren,
die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten,
religiösen Sinn.
Au deu Harzhöheu hat sich eine recht bunte Bevölkerung zusammen-
gefunden. Niedersachsen, Thüringer, auch Franken, selbst slavische
Volksreste sind noch in den Bewohnern der Randtäler kenntlich. Dazu
sind dann zu Luthers Zeiteu die bergbaukundigen Obersachsen gekommen,
die noch heute die harzische Bergbanbevölkerung ausmachen. Ihre ober-
sächsische Mundart haben sie treu bewahrt; wie folgendes Gedicht beweist:
Schlechter Mai.
Nun aber, Mosjö Mai, so schlecht
Kommt er uicht ebeu vielen recht.
Er nimmt den Winter schön anss Korn!
Er treibt's ja ärger als der Horuung.
Die armen Blümlein, ganz erschreckt,
Die halten sich im Gras versteckt.
Warum? das laß er sich nur sagen:
Er kommt ja wie der Wauwau an.
Man soll ihn loben? Den Teufel auch!
Die Berge weiß, der Himmel gran,
Eine Kälte, ein Wetter, lästerlich, —
Ist das eine Ordnung? schäm' er sich!
Ja schämen! Scheltet ihn, schimpft
ihn aus;
Er macht sich eben so viel draus!
Er macht's nicht, wie man sich's bestellt.
Man muß ihu nehmen, wie er fällt.
Städte. Seit dem frühen Mittelalter führte der Kaiserweg durch
das Gebirge, zu dem man von Goslar und vou Harzburg in den Harz
stieg. Er zog über die Hochebene von Klansthal, an der Südseite des
Brockens vorbei aus die Psalz Elbingerode zu und von dort weiter nach
Schlachter Mä.
Na oder, Mufche Mä, fu fchlacht
Kimm! har net ahm vielen rächt.
Har nimmt im Winter fchieu ofs Korn'!
Har treibts ju ärger wie dr Horn.
Die arm Bliemla, ganz verschreckt,
Die halten sich in Gros verschteckt.
Worim? dos losser er sich mant saan:
Har kummt jn wie dr Wauwau ahn.
Mersollne lohm? Dan Teisel ah!
De Barge weiß, dr Himmel gra,
Ne Kelt, ä Watter, lasterlich, —
Ist dos ne Ordnung? schamer sich!
Ja schama! Schalttne, ehrtne aus;
Har macht sich ahm su viel draus!
Har machts net, wiemer sichs beschtellt,
Mermußne uamme, wiere seilt.
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Frankreich Dänemark Deutschlands Frankreichs Hamburg Bremen Paris Ungarn Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Niederlanden Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schwaben Bayern Lothringen Deutschland Deutschland Sachsen
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1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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2. Die Bestandtheile des menschlichen Körpers sind entweder
flüssig oder fest, und ihre Grundelemente sind die Zellen. Je
nachdem sich diese verschieden an einander legen, wodurch sie ihre
Form mannigfach verändern können, und je nach ihrer chemischen
Beschaffenheit entstehen die verschiedenen Gewebe des Körpers
(z. B. Muskel-, Knochen-, Knorpel-, Binde- sz. B. die sehnigen
Häute), Nervengewebe re.). Die Gewebe bilden, indem sich mehrere
zu einem Ganzen vereinigen, die Organe. Mehrere Organe,
die aus gleichen Geweben gebildet sind und gleiche Eigen-
schaften und Verrichtungen haben, bilden ein organisches
System. Wir betrachten die organischen Systeme der Be-
wegung (Knochen- und Muskelsystem), der Empfindung
(Nervensystem) und der Ernährung (Verdauungs-, Gefäß- und
Atmungssystem).
1. Wo am Kopf liegen: Stirn, Hinterhaupt, Scheitel, Schläfen? —
2. Wo am Körper sind: der Ellenbogen, die Achsel oder die Schulter, der
Nacken, der Rücken, die Ferse, der Hacken, die Handwurzel? — 3. Bei
vielen Menschen ist die rechte Seite stärker entwickelt als die linke. Wo-
her kommt das? — 4. Was sind Zellen? — 5. Wodurch entstehen die
verschiedenen Gewebe des Körpers? — 6. Was heißt „Organ"? Nenne
Organe!
§ 3. Das Knochensystem. Die Knochen (das Knochen-
gerüst oder Skelett) sind die feste Grundlage und Stütze unseres
Körpers. Sie bestehen etwa aus 2/3 Knochenerde und l/s Knochen-
knorpel. Die Knochenerde, meist phosphorsaurer Kalk, bleibt zurück,
wenn man einen Knochen eine Zeitlang ins Feuer legt; übergießt
inan den Knochen mit Salzsäure, so bleibt die Knorpelmasse zurück,
die sich durch Kochen in Leim verwandelt. Der Form nach
unterscheidet man lange oder Röhrenknochen (inwendig mit
Mark ausgefüllt), schalenförmig gebogene und unregel-
mäßige Knochen. Sie sind entweder beweglich (Gelenk) oder
unbeweglich mit einander verbunden. Bei den Gelenken sind
die Knochen überknorpelt und von einer Kapsel umschlossen;
Bänder, Muskeln und der Luftdruck befestigen das Gelenk, und
die Gelenkschmiere beseitigt die Reibung. — 1. Der Kopf,
a) Der Schädel bildet eine Höhle, in der das Gehirn liegt.
Er besteht aus 8 durch Nähte unbeweglich verbundene Knochen.
Diese sind: das Stirnbein, die 2 Scheitelbeine, das Hinterhaupts-
bein, das Keilbein, die 2 Schläfenbeine, das Siebbein, d) Das
Gesicht besteht aus 14 sehr verschiedenartig geformten Knochen.
Die wichtigsten derselben sind: die Nasenbeine, die. Kiefer, die
Wangenbeine. Zn den Kiefern stecken 8 Schneide-, 4 Eck- und
20 Backenzähne = ~~ ^—j-—~. (Milchzähne, Weisheilszahn;
Zahnwurzel, -kröne, -schmelz). Zur Erhaltung der Zähne ist das öftere
Reinigen derselben notwendig. — 2. Der Rumpf. Die knöcherne
Grundlage desselben ist die schwach Lsörmig gebogene) Wirbelsäule.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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267
schwimmt. Er ist ein durch unterirdisches Feuer veränderter
Kieselstein und findet sich als Lava in vulkanischen Gegenden,
z. B. in Italien 2c. Man benutzt ihn zum Schleifen und Polieren.
1. Welche der genannten Steine finden sich in deiner Gegend? —
2. Woraus besteht der weiße Sand, und wodurch ist der gelbe und braune
Sand verunreinigt? — 3. Wie unterscheidet sich Feuerstein von Bergkrystall?
— wie von dichtem Quarz? — 4. Wie benutzte man früher, wie benutzt
man jetzt den Feuerstein? — 5. Was sind Krystalldrusen? — 6. Beschreib
den Bergkrystall! — 7. Wie erfährt man, daß Quarz härter ist als
Fensterglas? — 8. Was sind Edelsteine? — Halbedelsteine? — 9. Woraus
besteht der Diamant? — 10. Wie unterscheiden sich die Opale von den
Quarzen? — 11. Was ist Achat? Onyx? Alauns Granat? Antimon?
Jaspis? Borax? Korund? Arsenik? Bernstein? Chalcedon? Salmiak?
Rauschgelb? Rubin? — 12. Welche Anwendung macht man von den
einzelnen dieser Mineralien?
§113. Thonerdige Steine. 1. Vergleich und unterscheide:
Lehm, Töpferthon, Scherben von irdenen Gefäßen,
Tassen 2c., Schiefertafel und Griffel, Wetzstein, Rötel,
ein Stück Granit rc. 2. Diese Mineralien enthalten als wesent-
lichen Bestandteil Thonerde. Dieselbe entsteht durch Zersetzung
verschiedener Felsarten und bildet dichte, erdige Massen, die sich
mit Wasser zu einem Teig formen und im Feuer hart
brennen lassen. Gesteine, welche Thonerde enthalten, geben,
wenn sie angehaucht werden, einen Thongeruch von sich.
Die wichtigsten thonerdigen Steine sind folgende: a) Feldspat
bildet (mit Quarz und Glimmer) einen wesentlichen Gemengteil
des Granits, hat fleischrote, graue oder weiße Farbe und einen
milden (Glas- bis Perlmutter-) Glanz. Er krystallisiert in
schiefen (rhombischen) und in sechsseitigen Säulen, kommt aber
auch in dichten (unkrystallinischen) Massen vor als Feldstein.
Leicht verwitternd, bildet er einen wesentlichen Bestandteil des
Ackerbodens und der thonerdigen Steine, b) Thon im
weiteren Sinne, aa) Die Porzellanerde (Kaolin), eine
weiße, leicht zerreibliche Masse, die sich mager anfühlt, ist durch
Verwitterung des Feldspats entstanden und giebt mit diesem das
Porzellan. Sie findet sich selten. Zn China war sie schon
lange bekannt, in Sachsen wurde sie von Böttcher 1706 entdeckt,
bb) Durch Kalk, Sand, Eisen u. s. w. verunreinigt, heißt der
Thon: Wetzschiefer (zu Schleif- und Wetzsteinen); Thon-
schiefer (Dach-, Tafel-, Griffelschiefer); Bolus, braun, gelb,
rot, dient zur Entfernung von Fettflecken, e) Thon im engen
Sinne bildet eine mehr oder weniger knetbare (plastische)
Masse, saugt begierig Wasser ein und ist dann für Wasser un-
durchdringlich. Er brennt sich um so mehr rot, je mehr er durch
Eisen verunreinigt ist. — Töpferthon, das Hauptmaterial
für Töpferei (Steingut, Fayence rc.), wird durch Brennen weiß,
gelb oder rot. Lehm ist Thon, welcher durch Sand, Kalk und
Eisen stark verunreinigt ist. Er dient zur Verfertigung von
Backsteinen, Ziegeln, Öfen und schlechten Töpferwaren.
J
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
269
in welchem Kalk gelöst ist, nennt man hartes Wasser. Dasselbe
ist zum Kochen der Hülsenfrüchte und zum Waschen nicht
geeignet. Aus dem kalkreichen Meerwasser bilden die Muscheln
und Schnecken ihre Schalen, Korallen ihre Gehäuse.
Die wichtigsten kalkerdigen Steine sind: a) Kalk (kohlensaurer
Kalk), aa) Marmor oder körniger Kalkstein, von krystallinisch-
körnigem Gefüge, dicht und hart, läßt sich polieren und zu Kunst-
werken: Statuen, Säulen, Grabmälern rc. verarbeiten. Vorzüg-
lich geschätzt ist der weiße Marmor. Die Griechen holten ihn
von der Insel Paros, in Italien ist der Marmor von Car-
rara berühmt. — bb) Kalkspat krystallisiert in sehr vielen
Formen. Reiner Kalkspat ist weiß bis wasserhell. Doppel-
spat bricht das Licht so, daß ein Strich rc. hinter demselben
doppelt erscheint. — cc) Dichter Kalkstein, von verschiedener
Farbe, meistens weißgrau, ist weit verbreitet, bildet ganze
Gebirgszüge und wird als Baumaterial benutzt. Sprich dich
aus über Brennen des Kalkes, — Ätzkalk, — Löschen, —
Mörtel, — Kalkmilch. — Ein dichter schieferiger Kalkstein
ist der lithographische Stein im deutschen Jura: Solen-
hofer Schiefer. (Senefelder erfand 1799 den Steindruck.)
Muschelkalk besteht fast ganz aus versteinerten Muscheln.
Kalksinter (Tropfstein) bildet sich noch fortwährend in den
Höhlen des Kalkgesteins aus kalkhaltigem Wasser. (Baumanns-
und Bielshöhle im Harz rc.) Kalktuff, Tuffstein (Duckstein),
schlägt sich gleichfalls aus kalkhaltigen! Duellwasser nieder. —
dd) Kreide bildet auf der Insel Rügen, den Ostseeinseln und
an der englischen und französischen Küste rc. große Felsen. —
ee) Mergel ist Kalkerde mit Thon und Sand vermischt. Er
dient zur Verbesserung des Ackerbodens. — b) Gips — schwefel-
saurer Kalk und Wasser — kommt krystallisiert, in körnig-
krystallisierten Massen und erdig vor. Der krystallisierte Gips
ist glas- bis seidenglänzend und oft wasserklar und wird deshalb
Fraueneis, Marienglas genannt. Schöne Krystalle finden
sich in Höhlen und Klüften der Kalk- und Steinsalzgebirge.
Fester krystallisierter Gips heißt Alabaster; er wird wie
Marmor zu Vasen, Säulen und andern kleinen Bildhauerarbeiten
verwandt. Durch Brennen (gebrannter Gips) verliert der
Gips sein Wasser, saugt begierig Wasser ein und erhärtet rasch
zu einer festen Masse. Er dient zu Formen und Modellen, Ver-
zierungen an Wänden und Decken (Stuccaturarbeiten),
Mörtel, Gipsabgüssen (Gipsfiguren) und in Pulverform zum
Düngen der Felder und Wiesen.
1. Beschreib das Kalklöschen! Gieb die Anwendung des gelöschten
Kalkes an! — 2. Was ist Marmor? — Wozu benutzt man ihn? Nenne
bemerkenswerte Fundorte! — 3. Wie unterscheiden sich Marmor und
Alabaster, Marmor und Kalkspat, Kalkspat und Gipsspat? — 4. Was ist
Stuccaturarbeit? — 5. Was ist Mergel? Wozu wird er verwandt? —
J
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Vierte Abteilung.
'Ahystk und Khemre.
A. phystk.
I. Feste Körper.
§ 1. Fest, tropfbar-flüssig, lustsörmig. — Aggre-
gatzustand. 1. Vergleich und unterscheide: a) Eis, Wasser,
Dampf; b) Holz, Milch, Kohlensäure (Luftblasen aus Bier und
Selters)! e) Eisen, Öl, Leuchtgas! — 2. Erklärung. Alle
irdischen Körper sind entweder fest, oder tropfbarflüssig,
oder luftförmig, a) Feste Körper haben eine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile lassen sich nicht leicht verschieben oder trennen.
b) Tropfbarflüssige Körper haben keine bestimmte Gestalt;
ihre Teile lassen sich leicht verschieben oder trennen; sie bilden
Tropfen; im Zustande der Ruhe ist ihre Oberfläche wagerecht.
c) Luftförmige Körper haben gleichfalls keine bestimmte Ge-
stalt; ihre Teile haben das Bestreben, sich auszudehnen, und
füllen einen luftdicht verschlossenen Raum gleichmäßig aus. —
Feste Körper haben bestimmte Gestalt und bestimmtes Volumen;
tropfbarflüssige haben ein bestimmtes Volumen, aber keine
bestimmte Gestalt; luftförmige haben weder bestimmte Gestalt,
noch bestimmtes Volumen. — Die Art und Weise, wie die
kleinsten Teile eines Körpers mit einander verbunden sind, nennt
man den Aggregatzustand. Die kleinsten Teile (Aggregate, Mole-
küle) der Körper werden durch eine Kraft zusanunengehalten, welche
Kohäsion heißt. Sie ist am größten in den festen, am kleinsten
in den luftförmigen Körpern. Bei den letzteren überwiegt die
Abstoßungs- oder Expansivkraft. — Feste Körper können hart,
weich, spröde, biegsam, zähe, dehnbar, elastisch, — flüssige können
leicht- oder schwerflüssig sein.
1. Such feste Körper, die elastisch, spröde, weich, hart, zähe sind! —
2. Wie probiert man die Härte zweier Körper an einander? — 3. Wie
benutzt man die Elasticität der Körper? — 4. Nenne flüssige Körper,
die leichtflüssig, schwerflüssig sind! — 5. Warum bildet das Wasser-
Tropfen? — 6. Gieb den Unterschied zwischen festen, tropfbarflüssigen und
luftförmigen Körpern an! — 7. Was ist Kohäsion? Expansivkraft? Aggre-
gatzustand? — 8. Nenne Körper, welche in allen drei Aggregatzuständen
vorkommen?
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Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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(unbenannte) Zahl, welche angiebt, wie viel mal schwerer ein
Körper ist, als eine gleich große Menge Wasser heißt das speci-
fische Gewicht. — Das gewöhnliche Gewicht heißt das absolute
Gewicht. Man findet das specifische Gewicht eines Körpers, wenn
man sein absolutes Gewicht durch den Gewichtsverlust im Wasser
(§ 11) dividiert.
1. Merke das specifische Gewicht einiger Körper: Platin 22, Gold 19,
Quecksilber 13,5, Blei 11,5, Silber 10,5, Eisen 7,5, Zinn 7, Zink 7, Glas
3,5—2,4, Eis 0,88, Eichenholz 1,17, Ahorn 0,9, Buchen 0,8, Tannen 0,7,
Erlen 0,6, Linden 0,5, Pappeln 0,4, Kork 0,24. Milch 1,03, Leinöl 0,95,
Petroleum 0,84, Weingeist 0,79, Wachs 0,97. — 2. Leg ein Ei erst in
Wassers dann in Salzwasser! Was bemerkst du? Erkläre die Erscheinung!
— 3. Wenn man Quecksilber, Öl und Wasser zusammen in ein Glas gießt,
so sondern sich die Flüssigkeiten bald — wie? warum? — 4. Warum
schwimmt Eis auf dem Wasser? — 5. Weshalb sinken Schiffe im Fluß-
wasser tiefer, als im Meerwasser? — 6. Warum steigen Luftblasen, die
sich ans dem Boden einer Flüssigkeit gebildet „haben, rasch in die Höhe? —
7. Warum wiegt ein Körper im Wasser, in Öl, Spiritus 2c. weniger, als
außerhalb desselben? — 8. Warum ist Weingeist um so besser, je tiefer
ein Körper (die Branntweinswage, — das Aräometer) hineinsinkt? —
9. Warum ist cs mit der Milch umgekehrt? — 10. Wie erfährt man, ob
ein Goldstück mit Silber, Kupfer, Blei rc. versetzt ist? (Archimedes.)
§ 13. Adhäsion und Kapillarität. 1. Lege zwei
glatte Glasplatten, Eisstücke rc. auf einander und versuche, sie
zu trennen. Was bemerkst du? Beachte, was geschieht, wenn
man Wasser auf einen reinen Bogen Papier, auf die Hand rc.
gießt. Was aber, wenn das Wasser auf fettiges Papier, auf
dichten Staub re. fällt! — Stellt man in ein Gefäß mit Wasser
sehr enge Röhren (Haarröhren), so steigt dasselbe in den letztern
viel höher, als es im Gefäße' steht. — 2. Flüssige und feste
Körper, die einander berühren, werden durch eine Kraft an ein-
ander festgehalten. Man nennt diese Kraft Adhäsion. (Was
ist Kohäsion?) Es hasten sowohl feste und feste, als feste und
flüssige Körper aneinander. — Die Adhäsion zwischen einer
Flüssigkeit in sehr engen Röhren und den Wänden der Röhren,
vermöge welcher die Flüssigkeit hoch emporsteigt, heißt Haar-
röhr ch e n a n z i e h u n g (K apill arität).
1. Erkläre das Schreiben mit Kreide, mit der Bleifeder, mit Tinte,
das Naßwerdcn, Malen, Leimen, das Zusammenschmieden (Schweißen)
zweier Eisenstücke! — 2. Warum setzt sich Ruß im Schornstein, Staub an
den Wänden und unter der Zimmerdecke fest? — 3. Weshalb kann man
mit gewöhnlicher Tinte nicht auf fettigem Papier schreiben? — 4. Weshalb
ist es zweckmäßig, Holz mit Ölfarbe zu bestreichen? — 5. Wie kommt es,
daß eine Flüssigkeit, die man ausgießen will, an der Außenwand des
Gefäßes herunterfließt? Wozu sindtöpfe mit einem Ausguß versehen? —
6. Erkläre das Hinaufsteigen des Öls im Lampendocht, des Wassers in
Löschpapier, in Zucker, feuchten Mauern, Sandhaufen, Blumentöpfen? —
7. Wie kann man mittels hölzerner Keile Felsen sprengen? — 8. Erkläre
das Hinaufsteigen der Säfte in den Pflanzen! — 9. Was ist Adhäsion,
Kohäsion, Reibung, Beharrung, specifisches Gewicht, absolutes Gewicht?
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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