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Tie Erde als Weltkörper.
sie sich erstreckt, worauf sie dort ruht, und was noch weiter unten hinter
dem Fundamente vorhanden ist, wer kann das ergründen? Selbst den Rand
der Scheibe aufzusuchen, mag gefährlich sein; wer weiß auch, ob es über-
Haupt möglich ist, sich ihm zu nähern? Vielleicht stützt sich grade dort auf
den Kreisrand der Erde das ungeheure Gewölbe des Himmels, woran
Sonne, Mond und Sterne ihre Bahnen ziehen. Wo freilich diese leuchten-
den Körper beim Aufgang herkommen, wo sie beim Untergang hingehen,
das ist ein Räthsel; aber daß sie kommen und gehen, ist gewiß.'
So oder ähnlich lautet sicher noch jetzt die Meinung vieler Millionen,
und so hat sie vor alters unter den Völkern der Erde gelautet, ehe man
durch vielfältige Erfahrungen auf andere Ansichten und, durch Fortschritte
in mathematischer Wissenschaft, zu Ueberzengnngen kam, die man trotz aller
Phantasie und Erfindungskraft früher nicht haben konnte.
Der Dichter Homer — etwa 1000 Jahre vor Chr. — dachte sich die Erdscheibe
vom Oceamis, einem Strome, umflossen, und dahinter Säulen als Stützen des Him-
mels. Bei den Hebräern, z. B. in Jesaias Zeit, 750 vor Chr. Geb., war man
zweifelhaft, ob sie eine kreisartige oder viereckige Platte sei, doch floß das Meer herum;
und wie dem Homer seiu Griechenland, so war ihnen die Stadt Jerusalem die Mitte
derselben; nur glaubten sie nicht, wie jener Dichter, daß die Sonne ein Gott sei, der
abends mit seinen Strahlen in den Oceanns tauche undvon W. nach O. die Erde
umfahrend, morgens am Himmel wieder aufsteige. Auf der Mitte der Erde zu wohnen,
war übrigens ein Vorzug, den sich nicht leicht ein Volk nehmen ließ. So hielten die
Hindu oder Jndier den Götterberg Mern (ihren Olymp) für das Centrum der
von Gebirgen eingefaßten, anf dem Weltmeer schwimmenden Erdscheibe. Schwimmend
dachte sie auch der Philosoph Thal es aus Milet, einer der 7 Weisen Griechen-
lauds; er sah in der Erde eine walzenförmige Masse, lehrte indes schon die wahre Ur-
fache der Sonnen- und Mondfinsternisse und wußte die Sounenverfinsterung vom
30. Sept. 610 vorherzubestimmen. Sein Schüler Pythagoras aus Samos (um
550 v. Chr.) studirte auch in Indien und Aegypten und lehrte schon die doppelte Bewegung
der Erde um sich und die Sonne, sowie die Kugelgestalt der Erde und wird deshalb
der „Großvater der Kopernikaner" genannt. Zwar wollten nur wenige daran glauben,
denn noch 100 Jahre später lächelte der völkerkundige Herodot darüber; aber Nu-
stoteles aus Stagira (um 350), indem er zuerst auf die runde Begrenzung des Erd-
fchatteus bei Mondfinsternissen hinwies, pflichtete bei und dachte sich die Kngel frei schwe-
bend, obwohl an gleicher Stelle und unbeweglich, rings von der Luft, inmitten der
Himmelskugel, umgeben.
Die meisten dieser Kenntnisse haben die Griechen uns nur überliefert, ohne sie
selbst durch Beobachtungen erworben zu haben; dieselben stammen vielmehr von den
Babyloniern und noch weit mehr von den Aegyptern, die durch das Fallen und Stei-
gen des Nils zu Himmelsbeobachtuugen genöthigt wurden. Sie waren es auch, welche
die Sterne in Sternbilder abtheilten, und im Tempel zu Denderah am Nil sogar eine
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Cirkel von der perpendikulären Fußscala ab und setzt sie mit einem
Punct grade über jeden Ort. Nun zieht man von der Grenze des
Meers (oder Mündung des Flusses) zum nächsten Puncte, von
diesem wieder Zum nächsten und sofort bis zur Flußquelle eine
Linie. Auf solche Weise ist ungefehr die Abdachung des Landes
den Strom entlang zu versinnlichen. Doch behalt die Zeichnung
immer den sehr groben Fehler, daß die Scala der Seehöhe (der
in Fußen besteht) in gar keinem Verhältnisse steht mit der Scala
der Ortseutfernungen in Meilen. Ueberdem macht der Fluß viele
Krümmen nach verschiedenen Richtungen, und hier erscheint er in
grader Richtung, wenn auch bergab.
Zur Wiederholung der bisherigen Paragrafen und zur fortge-
setzten Vorübung im Chartenzeichnen dient auf Tab. Iii. das all-
gemeine Chärtchen, das die meisten auf Landcharten vorkom-
menden Gegenstände enthält. Nur ist dabei, wie schon früher er-
örtert, auf bestimmte Böschungswinkel keine Rücksicht genommen.
Zeichnet der Lehrer es vor, so hat er erst die Quadrate (das qua-
drirte Netz) zu ziehen, was die Schüler auf ihrem Papier eben-
fals anlegen müssen. Es ist ein Hülfsmittel, wodurch man das
richtigere Copiren erleichtert.
Auf dem allgemeinen Chärtchen sind auch Insel, Halbinsel,
Erdenge, Meerenge, Meerbusen, Erdzunge und Vorgebirg ange-
bracht. Inseln sind Länder, die aus dem Wasser hervorragen und
rings davon umflossen sind; Halbinseln sind nur größtentheils
vom Wasser umgeben und hängen mit dem festen Lande zusammen.
Ist die Verbindung zwischen festem Land und Halbinsel (oder zwi-
schen zwei Landern) schmal, so nennt man sie eine Erdcnge. Eben
so ist Meerenge die schmale Wafferverbindung zwischen zwei Mee-
ren. Die Einschnitte oder Buchten des Meers tief ins Küstenland
hinein heißen, wenn sie klein sind, Buchten; Baien und
Meerbusen odergolfe, wenn sie besonders groß sind. Streckt
sich ein schmales Stück Land gleichsam leckend in die See hinein,
so heißt es Er dz unge. Alle Spitzen der Küsten aber, die ins
Meer ragen, werden Vorgebirge (Cap's, Promontorien) ge-
nannt; sie sind auch Ausläufer oder Enden von Gebirgsästen und
Landrücken.
Nicht unpäßlich mag cs auch sein, sich im Erfinden von Ge-
genden zu üben. Man kann Aufgaben daraus machen, z. B.: Zeich-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Die Oberfläche der Erve.
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Meridiane und Breitenkreise durchschneiden sich dann überall in reckten
Winkeln, wobei die Länder und Meere, je weiter sie vom Aequator
abstehen, desto mehr auseinandergezogen werden. Man nennt diese
Entwerfungsart nach ihrem Erfinder (einem Niederländer im 16.
Jahrhundert) Mercator's Projection, und braucht sie noch immer,
da sie zu Uebersichten Vortheilhaft ist, besonders in Seekarten.
Die Schüler mögen versuchen, den Globns von verschiedenen Seiten perspek-
tivisch zu zeichnen, um solche Zeichnung mit cuiem Planiglob zu vergleichen.
Je kleiner die Landstriche sind, die man auf einer besondern Karte darstellt, je
ähnlicher ist das Abbild, da kleinere Landstriche der Erde weniger an die Kugel-
gestalt erinnern. Planigloben und Karten großer Erdstriche heißen Generalkarteu,
die der einzelnen Länder oder Meere: Specialkarten.
§. 26. Die Kontinente.
Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land. Man
betrachte den Globus auch in dieser Hinsicht. Sieht man grade aus
den Südpol, so nimmt das Wasser den größten Raum ein, während
auf der Nordhälfte das meiste Land ist. Hält man den Globus so
vor sich, daß der 210. Grav des Aequators den Mittelpunkt der Halb-
kugel bildet, so gewahrt man wiedertim fast lauter Wasser; auf der
andern Seite dagegen mehr Land. Vergleichen wir beides, so ergibt
sich, daß bei weitem der größte Theil der Erdoberfläche mit Wasser
bedeckt ist, und zwar so: Die ganze Kugelfläche macht 9'/3 Mill. Om.
aus; davon kommen nicht ganz 2'/, Mill. aufs Land, fast 7 Mill.
aber aufs Wasser. Die großen Landmassen heißen feste Länder oder
Continente, die kleineren werden Inseln genannt. Nehmen wir
den Meridian von Ferro als Haupttheiler der Kugel, so enthält die
östl. Hemisphäre ein großes Festland, dessen Hauptmasse nördl.
vom Aequator liegt, und ein kleines in Südost, mit großen und klei-
nen Inseln dazwischen; die westliche Hemisphäre dagegen nur ein
Festland nebst Inselgruppen. Man spricht aber stets von 5 Weltthei-
len, indem man das große Continent der östl. Hemisphäre in 3 Theile
zerlegt. Sie heißen: Asia, Afrika, Europa, Australien auf der
östl., und Amerika auf der westl. Hemisphäre*). Vor Alters hatte
*) Zwischen Asia und Afrika ist ein so tieser Meereseinschnitt, daß man sie
für 2 Welttheile gelten lassen kann, die aber durch die Erdenge von Suez ver-
bunden sind. Europa hingegen hängt in großer Breite mit Asia zusammen, und
heißt nur deshalb ein eigner Welttheil, weil im Alterthum, wo die Benennungen
entstanden, jener Zusammenhang unbekannt war. Amerika könnte eher 2 Welt-
theile ausmachen, da von seiner Nordmasse nur die schmale Erdenge von
Panama zur Südmasse führt. — Bei den Phöniziern sollen die Namen Europa
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TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Australien Amerika Afrika Suez Europa Amerika Panama