Nordamerika
— Entde ckungen im Norden.
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bewährte Seemann John Roß einer der Führer war. Erst im folgenden Jahre, als
Edward Parry das Kommando der Segler Hella und Griper erhielt, ward der
Laucaster^-Sund. welchen man eben noch für undurchdringlich gehalten, glücklich
überwunden, desgleichen die Barrowstraße entdeckt und durchfahren, und andre
Jnselküsten berührt, soweit der kurze Sommer es zuließ. Vom Eise gepackt mußten
beide Schiffe an der Südseite der Insel Melville, vor sich den beeisten großen
Melville-Snnd und eine Insel in weiter Ferne (Banks Land), Stand halten.
Das Vollbrachte war außerordentlich und uicht minder die Art, wie Parry hier im
Winterhafen 10 Monate lang (1819—20) seine Mannschaft zu beschäftigen, zu ermun-
teru, gesund zu erhalten verstand. Im Jahr 1821 ward Parry zum zweitenmal? aus-
gesandt und zwar mit den Schiffen Fury und Hekla, um zu erforschen, ob nicht in der
Hudsonsbai, da Banks Land nicht zu erreichen gewesen, eine Oeffnung nach Westen
vorhanden sei. Vergeblich. Er überwintert an der Melville-Halbinsel (nördlich
der Insel Southampton), entdeckt im nächsten Sommer die Fury-Heklastraße
(zwischen Cockburn-Insel und Melville- Halbinsel), verbringt dort einen zweiten
Winter, versucht dann sie zu durchschiffen, doch umsonst, und muß, die vom Eis gepackte
Fury im Stich lassend, sich zur Heimkehr entschließen. Er hatte drei Winter im Eise
verlebt, erbot sich aber noch zu einer Reise nach Spitzbergen, vielleicht daß es ihm ge-
länge, von dort auf dem Eise polwärts zu schlitteu. Es geschah; er brachte 60 Tage
dort auf dem Eise zu, legte 126 geogr. Meilen in Schlitten zurück, kam aber, da die
zerrissenen Schollen sich häufig südwärts bewegten, nur bis 82° 45' der Breite, freilich
weiter als man noch je polwärts gekommen. John Roß wollte nicht hinter dem
jüngeren Parry zurückstehen. Aus eignem Vermögen und von dem Kaufmanne Booth
fürstlich unterstützt, rüstet er eine Victory aus und nimmt seinen Neffen James Roß
mit. Ein Land, das er entdeckt und das sich nachmals als eine Halbinsel des Fest-
landes erwies, nennt er dem Gönner zu Ehren Boothia und noch mit dem Beina-
men Felix, und glücklich war es für ihn, da er dort — 70° 5' Br. — den magne-
tischen Pol auffand (1831). Es war aber auch ein Unglücksland, wo er zwei Winter
von furchtbarer Kälte (über 40°) aufgehalten wird und endlich sein Schiff im Stich
lassen muß. Unter unsäglichen Beschwerden wendet er sich nordwärts, gelangt zu dem
Wrack der Fury, deren noch vorhandene Lebensmittel ihn und die Seinigen vorm
Hungertode bewahren, und hat endlich das Glück, am Lancaster-Sunde ein Schiff an-
zutreffen, das zu seiner Rettung abgeschickt worden. Nach mehr als vierjähriger Ab-
Wesenheit kommt John Roß 1833 nach England zurück *).
Unterdes hatte die englische Regierung zu Land und mit Booten die Nordgrenze
Amerikas erforschen lassen. Damit war 1820 John Franklin beauftragt worden,
ein Mann von Kenntnissen und Unternehmungsgeist, der schon in früher Jugeud die
große Nelsonschlacht bei Trafalgar mitgemacht, vor keinem Hindernis zurückschreckend,
und von festem Charakter und zugleich so leutselig, daß er überall hohe Achtung und
*) Der Neffe James Clarke Roß ward bald darauf mit den Schiffen Erebus
und Terror von der Admiralität in die antarktischen Meere gesandt, wo er wichtige
Entdeckungen machte und unter anderem 1841 den magnetischen Südpol entdeckte
(S. S. 367).
Schacht, Lehrb. d. Geographie 8. Aufl. 65
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Extrahierte Personennamen: John_Roß Edward_Parry Hella Parry Parry Hekla John_Roß Parry Booth Felix Felix John_Roß John_Franklin James_Clarke
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Southampton Melville-_Halbinsel) Spitzbergen Boothia Lancaster-Sunde England Amerikas
1018 Nordamerika — Entdeckungen im Norden.
Zutrauen genoß. Die Aufgabe, die er und ihm zunächst Back und Rich ardson lösen
sollten, war nicht minder schwierig und gefahrvoll als das Durchbrechen der arktischen
Snnde. Die Strapazen und Entbehrungen waren so groß, daß von der Mannschaft
auf diesen Expeditionen nur 4 Männer am Leben blieben. Allein der Kupferminen-
flnß ward bis zur Mündung, die Küste auf weite Strecken nach West und Ost
erkundet und hinter dem eisführenden Meer Land gesehen, das zum großen Archipel
gehörte; 1827 kehrte Franklin heim, um seinen Nachfolgern Deafe, Simpson, Rae
die weitere Aufnahme der Grenzen nach Ost zu überlassen. Einige Jahre Governor
von Vandiemenslaud in Australien, folgte er, obschon sechzigjährig, aufs neue dem Rufe
der Admiralität, wieder in die Reihe der Entdecker zu treten, und fuhr 1845 mit den
Schiffen Erebns und Terror und einer aus eiuer Schaar Freiwilliger ausgewählten
Mannschaft in die arktischen Snnde, wo in der Zwischenzeit wenig Fortschritte gemacht
worden waren. Ihn begleitete die Hoffnung, daß es, wenn irgend einem, ihm gelingen würde,
Parrys Weg noch weiter nach Westen zu führen. Anfangs langten günstige Nachrichten
in England an; dann aber hörte man nichts weiter, auch durch andre an die Behrings-
straße ihm entgegen Gesandte nicht, weder im Jahr 1846 noch 1847, so daß sich Un-
ruhe über sein Ausbleiben verbreitete. Die Admiralität sandte deshalb 1848 mehrere
Schiffe unter erprobten Führern aus; aber sie kehrten ohne Resultat wieder heim.
Da steigerte sich die Theilnahme an Franklins vermnthlich traurigem Schicksale. Lady
Franklin setzte einen Preis von 3000 Pfund ans, wer ihr Knude bringe, das Parla-
ment noch höheren Preis, und die Admiralität sandte mehrere getrennte Expeditionen
mit angemessenen Aufträgen in den polarischen Archipel. Auch der alte, nun 72jährige
John Roß macht sich auf, vielfach von Privatpersonen unterstützt, und Lady
Franklin rüstet nicht allein ein eignes Schiff ans, sie reist anch nach New-Iork, um
dort die Theilnahme am Schicksal ihres Gemahls zu erhöhen; was auch gelingt, denn
auf Kaufmann Grinnells Kosten werden zwei amerikanische Schiffe mit der Auf-
suchung Franklins beauftragt. Diese allzumal, ihrer zehn, steuerten in den Straßen
des Archipels umher nach verschiedenen Richtungen. Sie fanden zwar Spuren von
Franklins erstem Winterlager 1845—46, trafen in der Unionsbai zusammen, zer-
streuten sich zu neuen Nachforschungen: allein so viele Küsten und Caps sie auch be-
rührten, so viel sie während der Winterlager auf Schlitten auch umherstreiften, Franklin
fanden sie ebensowenig, als eine unbeeiste Oeffnung für die gewünschte Durchfahrt nach
Westen. Sie kehren 1850 und 1851 heim.
Die Admiralität indes, wie schon verschiedenemal, hatte eine neue Expedition an-
georduet, um durch die Behringsstraße, trotz der vor dem hohen Nordwesten Amerikas
lagernden Eiswüsten, zum arktischen Archipel zu gelangen und sowohl eine Durchfahrt
als auch Franklin aufzufinden. Mac Clure, der eines der Schiffe befehligte, hatte am
meisten Glück. Er umsegelte Cap Barrow und wagte zwischen der fast hafenlosen Küste
und dem Packeise nach Osten zu fahren. Mehrere Versuche seitwärts mislaugeu. Da
eröffnete sich an einem Jnsel-Cap — er nannte es Cap Parry — eine Straße nordöstlich.
Er schlug sie ein und nannte sie Prinz-Wales-S traße (Nordwest-Passage);
links lag Banks Land (Barings Insel), das rechte nannte er Alberts Land.
Der plötzlich einbrechende Winter nöthigte zur Überwinterung in der Johnsonbai
1850—51. Auf Schlitten wurden beide Küsten — Banks und Alberts Land —
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Extrahierte Personennamen: Franklin Simpson Lady
Franklin John_Roß Lady
Franklin Franklin Cap_Barrow Cap_Parry Barings Alberts Alberts
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Ost Australien Parrys_Weg England Franklins New-Iork Franklins Franklins Amerikas Johnsonbai
frieden erklärte und wiederholt in das Land einfiel, trat Philipp dem schwäbischen Städtebunde bei, wodurch er Ruhe erhielt.
Philipp der Großmütige.
Sickingen überzog auch den Kurfürsten von Trier mit Krieg. Jetzt verband sich Philipp mit dem Kurfürsten von der Pfalz gegen ihn. Sie trieben Sickingen zurück und belagerten ihn in seiner Burg Landstuhl. Von einem Splitter tödlich in der Seite getroffen, mußte
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp