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vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche
Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von
Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch
jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so
gesegneten Landstrich macht.
Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen
und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal
gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum
Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen
und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt.
In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen-
weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe
bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein
sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt
man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas".
B. Die eigenttiche Kalöinset
hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen
aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von
Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in
zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die
östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an.
Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich
nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel.
Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin.
Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna
fast 3300 m hoch.
Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
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— 242
Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La
Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik.
Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter,
besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind:
Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.).
Tie Republik Paraguay
(253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner,
Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige
Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des
geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer
Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge-
braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.).
Tie Republik Uruguay
(179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße
und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum
Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh-
zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich
den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist
der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i.
verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern
und Getreide ausgeführt.
Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung
(250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz.
Die Republik Chile
(776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del
Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als
ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas
bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1
schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^
ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere»
und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches
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Extrahierte Ortsnamen: La
Plata Rosario Cordoba Paraguay Südamerika Asuncion Paraguay Uruguay Atlantischen_Ocean Montevideo Chile Amerikas Peru
— 188 —
klein und unscheinbar, ist Palästina für uns von größter Wichtig-
keit; denn hier wurde das Heil der Welt geboren, das uns die Er-
lösung gebracht hat.
Hauptfluß ist der Jordan. (Sr entspringt am Berge Hermon,
fließt in einer tiefen Thalspalte südlich, durchströmt den lieblichen See
Genezareth und mündet in das Tote Meer, die tiefste sicht-
bare Stelle der Erde, 394 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres.
Der Jordan scheidet Palästina in das östliche Steppenland Peräa und
die westlichen drei Landschaften Jndäa, Samaria und G aliläa.
In Judäa ist Jaffa (Joppe) mit 12000 E. die Hafenstadt
für Jerusalem, mit dem es nunmehr durch eine Eisenbahn ver-
Kunden ist. Die heilige Stadt liegt in öder, wasserloser Gegend
und zählt jetzt 41000 E., zum kleinern Teile Christen aller Be-
kenntnisse, zum größern Mohammedaner und Inden. Seit frühester
christlicher Zeit ist Jerusalem das Ziel unzähliger Pilger, die mit
heiliger Ehrfurcht die Stadt betreten, in der Jesus Christus lebte,
lehrte und den Kreuzestod erlitt (Näheres s. S. 299). — Südlich
ist Bethlehem (d. i. Haus des Brotes). Unter einer prachtvollen
Kirche liegt die Grotte, in welcher der Heiland geboren wurde.
Samaria enthält die Stadt Nabulus, das alte Sichem.
Galiläa war der Lieblingsaufenthalt des Heilandes, dessen
Heimatsstadt Nazareth hier in anmutiger Berggegend liegt.
C. Kteinasien.
Kleinasien, „die Brücke zwischen Asien und Europa", bildet eine
weit vorgestreckte, stark gegliederte Halbinsel zwischen dem Schwarzen,
Marmara-, Ägäischen und Mittelmeer. An der Westseite ist Klein-
asien von vielen Inseln umlagert, deren wichtigste Rhodos (Bild 64),
Samos, Chios und Mytilini (früher Lesbos) sind.
Das Junere der Halbinsel ist ein ungefähr 1000 m hohes Pla-
teau, das von mächtigen Randgebirgen umgeben ist. — Die größten
Flüsse sind der Kisil-Jrmak (Halys) und der Menderes (Mäander).
— Das Plateau ist größtenteils steppenartig, während die Küsten-
striche mildes, oceanisches Klima und reiche Bodenerzeugnisse haben.
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— 190 —
Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein
wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum
Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor.
Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau-
kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil-
lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen
die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen.
Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine
Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am
Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu
sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere.
Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen-
land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur
einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit
aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle.
Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist
die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan.
Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und
Kokaud (82 000 E.).
Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen
Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft.
Nordasien.
Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein-
genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt.
An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa;
dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west-
liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die
Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die
einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die
europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte
Verbrecher und dereu Nachkommen.
Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz
und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem
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Extrahierte Ortsnamen: Kaukasus Tiflis Baku Taschkent Samarkand Buchara Nordasien Nordasien Sibirien Sibirien Europa Sibiriens
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- 58 —
gelangen, wenn er nicht die niedern vorher inne gehabt hatte. Da nun die Debilität einen ungeheuren Geldaufwand, also ein bedeutendes Vermögen erforderte, so mußte es bah in kommen, daß von ihr an gerechnet die Aemter nur in den Hauben sehr Begüterter waren. Auf diese Weise hatte sich von selbst ein Beamten- und Geldadel (die Mobilität) gebilbet, der in scharfem Gegensatz zu der unvermögenden Klasse staub.
Die gewesenen Prätoren und Konsuln würden nach ihrem Amtsjahr als Verwalter in die Provinzen geschickt und benutzten nur zu häufig diese Gelegenheit sich und ihre Familien zu bereichern, was nicht ohne schwere Bebrückung der Provinzialen geschehen konnte. Diese würde durch die Art der Besteuerung noch erhöht. Die Einnahmen einer ganzen Provinz waren nämlich an Finanzleute, meistens aus dem Ritterstanbe, verpachtet, welche die Einziehung der Steuern und Zölle an Untereinnehmer vergaben. Da jeber der Betheiligten einen möglichst großen Vortheil zu ziehen suchte, so hatten die Provinzen eine weit höhere Summe auszubringen, als ihnen zukam und in die Staatskasse floß. Allmählich mußte bieses System zu großer Unzufriedenheit führen, und wirklich würde es auch erst unter den Kaisern in biefer Hinsicht besser.
Als Rom Hauptstabt der Welt geworben war, zog sich der Groß-hanbel immer mehr borthin; bereichern konnten sich durch benselbeu aber nur die Kapitalisten, also die Mitglieber der Mobilität, die ab und zu von ihrem Ueberfluffe der armen Stadtbevölkerung Getreidespenden zukommen ließen, um dem Ausbruche des Volksnnwillens vorzubeugen. Die von auswärts nach Rom strömenden Getreidemasseu drückten die Preise des italienischen Kornes so herab, daß sich für die kleinen Grundbesitzer , welche ohnedies durch den hannibalifcheu Krieg tief heruntergekommen waren, die Bearbeitung ihrer Felder nicht mehr lohnte. Sie verkauften dieselben daher an die Kapitalisten, welche nun Großgrundbesitzer wurden und an Stelle der freien Arbeit auf ihren Landgütern I Latifundien) Sklavenwirtfchaft einführten. Der kleine Mann hatte die ihm ausgezahlte Summe bald verzehrt und vermehrte dann mit feiner Familie das Proletariat. So gieng der Bauernstand in Italien immer mehr feinem Ende entgegen.
Diese Misstande, sowie die Parteilichkeit der richterlichen Personen traten hauptsächlich nach Beendigung des hannibalifcheu Krieges ein; sie waren aber ums Jahr 133 bereits zu solcher Höhe gediehen, daß ein wahrer Volksfreund, der eine Besserung herbeizuführen unternahm, auf den Beifall und Beistand einer nicht geringen Zahl von Bürgern rechnen durfte.
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— 97 —
die Bekehrung der Friesen aufzunehmen, ward aber von einem heidnischen Schwarm zu Dokkum 755 erschlagen. Seine Leiche ruht in Fulda.
Mit Recht betrachten wir ihn als den Apostel der Deutschen, rühmen seine uneigennützige Hingabe an sein Werk, ehren seinen Freimut den geistlichen und weltlichen Großen gegenüber und finden selbst sein Anlehnen an Rom gerechtfertigt, das er als die festeste Stütze der Kirche betrachten mußte.
§ 7. Karl der Große.
Nach Pipins Tode 768 herrschten seine Söhne Karl und Karlmann, und nachdem der letztere 771 gestorben, dem Willen des fränkischen Volkes entsprechend, Karl allein. Den Grundsätzen seines Vaters treu wurde er Schirmvogt der römischen Kirche, vermehrte die pipinische Schenkung und sicherte sie durch den Untergang, welchen er dem Langobardenreich in zwei Feld-zügen bereitete (774 u. 776). Den entthronten König desselben Desiderius schickte er in ein Kloster; sein Land vergrößerte das Frankenreich.
Wichtiger war Karls Krieg gegen die Sachsen. Nicht blos der Eifer sie zu bekehren reizte ihn zum Kampfe, sondern auch
die beständigen Raubzüge derselben in fränkisches Gebiet. Auf
dem ersten Zuge gegen sie 772 zerstörte er die feste Ehresburg
und die Jrminfäule, drang bis zur Wefer vor und ließ sich
Treue schwören. Der Schwur wurde gehalten, so lange seine Nähe schreckte; war er aber an einer andern Grenze des Reichs beschäftigt, so achteten die Sachsen sein Gebot für nichts. Besonders der Westfalenherzog Widukind reizte sie immer von neuem zum Abfall. 782 glaubte Karl fest auf ihren Gehorsam rechnen zu können und wollte sie sogar an einem Feldzug gegen die slavischen Sorben jenseits der Saale theilnehmen lassen. Allein sie vergalten sein Vertrauen schlecht, indem sie das ganze Frankenheer am Berge Süntel niedermetzelten. Um die Seinen zu rächen und die Feinde von weiterer Empörung abzuschrecken, befahl Karl 4500 derselben zu Verden an der Aller hinzurichten, aber der letztere Zweck wurde nicht erreicht, vielmehr
Eben, Geschichtsabriß. n
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Extrahierte Personennamen: Apostel Karl_der_Große Karl Karl Karl Karlmann Karlmann Karl Karl Karls Karls Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Dokkum Fulda Rom Sachsen Sachsen
— 103 —
hat er durch die Verkettung Deutschlands und Italiens für beide
Länder schweres Unheil heraufbeschworen.
Sein Sohn Ätto Ii. (973—983) demütigte seinen Vetter, Heinrich den Zänker von Baiern, zog um einen Ueberfall der Franzosen auf Aachen zu rächen mit einem großen Heere vor Paris, ohne etwas anderes auszurichten, als daß man die Zugehörigkeit Lothringens zu Deutschland zugestand. In Italien focht er unglücklich gegen die Araber (Sarazenen) bei Cotrone (982) und starb schon im folgenden Jahre in Rom, ehe er die jener Niederlage folgende allgemeine Gährnng in den Slavenländern gedämpft hatte. Unter der Vormundschaft der Mutter und Großmutter bestieg der dreijährige Htto Iii. den Thron (983—1002), der von Gerbert von Reims erzogen zu einem Wunder von Gelehrsamkeit gedieh. Aber durch die fremde Bildung ward er deutscher Art abhold und verschwendete zum Jüngling herangewachsen seine besten Kräfte in Italien mit Welt- und kirchenverbessernden Träumen. Er gab Rom zwei Päpste, wollte selbst Pontisex werden, unterdrückte den Republikaner Crescentius, gefiel sich in Bußübungen und einsiedlerischem Leben, betete zu Gnesen an der Ruhestätte seines als Missionar in Preußen ermordeten Freundes Adalbert von Prag, ließ sich in Aachen die Gruft des großen Karl öffnen und fand rastlos hin und herschwankend ein frühes Ende zu Rom.
Das festgefügte Reich Ottos I. schien zu zerfallen, doch Heinrich Ii. von Sb aiern (1002—1024), ein Urenkel des ersten Heinrich, that das Möglichste zu seiner Rettung. In Oberitalien hielt er sich gegen Ardnin von Jvrea, empfing auch in Rom die Kaiserkrone, Unteritalien dagegen mußte er den sich darum streitenden Griechen und Sarazenen als Zankapfel überlassen, denen übrigens in den feit dieser Zeit sich dort ansiedelnden Normannen ein gewaltiger Feind erwuchs. Gegen die Slaven, besonders den ruhmreichen (Chrabry) Polenherzog Boleslav, richtete er wenig aus, doch blieb Böhmen dem Reiche erhalten. Im Westen erfocht er die Erbfolge des deutschen Kaisers in Burgund, jenem Lande, das einst ein Theil des Lothar'schen Reiches sich selbständig unter eigene Fürsten hingestellt hatte. In Deutschland selbst vermochte Heinrich die Herzogsgewalt, die fast schon erblich geworden, nicht mehr zu brechen; er gab ihr deshalb dadurch ein Gegengewicht, daß er sich auf die von ihm ernannten geistlichen Fürsten und ihre reichen Pfründen stützte. Er war fromm, doch nicht schwach wie Ludwig I. In Bamberg, wo er einen reichen Bischofssitz gegründet hatte, liegt er begraben.
§ 10. Das fränkische Herrscherhaus.
Da Heinrich Ii. keine Nachkommenschaft hatte, wählten die deutschen Großen zu seinem Nachfolger Konrad Ii. (1024—1039), einen
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Gerbert_von_Reims Republikaner_Crescentius Karl Karl Ottos_I. Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Heinrich Jvrea Chrabry)_Polenherzog_Boleslav Heinrich Heinrich Ludwig_I. Heinrich_Ii Heinrich Konrad_Ii Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Italiens Baiern Aachen Paris Lothringens Deutschland Italien Rom Italien Rom Gnesen Prag Aachen Rom Ottos Oberitalien Rom Unteritalien Burgund Deutschland Bamberg
— 113 —
§ 14. Friedrich Ii.
Keinriäi Vi. (1190—1197), Barbarossas ältester Sohn, besaß wohl die Kraft, nicht aber die Milde seines Vaters. Besonders hart zeigte er sich in Unteritalien, wo man ihm sein Erbrecht bestreiten wollte. In Deutschland hatte Leopold von Oesterreich den vom Kreuzzug heimkehrenden Richard Löweuherz gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dies Ereignis sprengte den welfischen Bund im Norden, au dessen Spitze noch immer Heinrich der Löwe stand. Dagegen bereitete die heimliche Vermählung eines Sohnes des letzteren mit einer Base des Kaisers, Agnes von Stahleck, die Versöhnung der Parteien vor, in Folge deren Richard gegen jährlichen Tribut seiner Haft entlassen wurde, der Löwe aber Verzeihung erhielt. Derselbe starb 1195, ein großer für Deutschlands Macht im Osten thätiger Mattn, dessen Unglück es war, daß er den Weg eines noch Größeren zum Schaden des Reiches zu oft kreuzte.
Des jungen Kaisers Seele war gewaltiger Pläne voll; zunächst wollte er die Kroue erblich machen und versprach bagegen den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie, dann zerriß er das Lehensbanb zwischen dem Papste und Sübitalieu und Toskana, waltete überhaupt in ganz Welschlaub wie ein unumschränkter Herr, enblich gebachte er das Reich vott Byzanz und den ganzen Orient von sich abhängig zu machen. Allen diesen hohen Entwürfen machte sein früher Tod eilt Ende, der von den Armen und Gebrückten, welche er gegen geistliche ititb weltliche Anmaßung wacker und gerecht geschützt hatte, aufs tiefste beklagt wurde. Er hinterließ seinem dreijährigen Söhnlein, zuerst Konstantin, dann Friedrich genannt, die italischen Erblande.
In Deutschland aber fand eine zwiespältige Wahl statt, indem die Staufen (Ghibelliuen) bcs Kaisers Bruder H^hikipp, die Welfen Hlto Iv. zum Könige machten. Obwohl der kräftige Papst Innocenz Iii. sich für den letzteren erklärte, behielt Philipp in zehnjährigem Ringen die Oberhand und war im Begriffe des Brubers Pläne zu verfolgen, als ihn der Stahl eines Mörders, eines Wittelsbachers, traf. Da einigte sich ganz Deutschland in der Anerkennung Ottos, umsomehr, da er den Morb seines Gegners scharf ahnbete und feine Tochter sich zur künftigen Gemahlin bestimmte. Allein er verfeindete sich bald mit dem Papste, dem er die gegebenen Versprechungen nicht hielt- So stellte bettn biefer selbst bett jungen Friedrich, seinen Mündel, als Gegenkönig aus und sandte ihn mit seinem Segen und Gelbe über die Alpen (1212). Bereits 1215 war berfelbe in ganz Deutschland anerkannt, Otto aber starb verlassen und verarmt 1218 auf der Harzburg.
Eben, Geschichtsabriß. g
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Keinriäi Barbarossas Barbarossas Leopold_von_Oesterreich Leopold Richard_Löweuherz Heinrich Agnes_von_Stahleck Konstantin Friedrich Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Philipp Philipp Ottos Friedrich Friedrich Otto
Extrahierte Ortsnamen: Unteritalien Deutschland Deutschlands Sübitalieu Toskana Byzanz Deutschland Staufen Deutschland Ottos Deutschland Harzburg
— 149 —
ihnen ausgebrochen und Mansfeld auf Plünderung ausgezogen war, unterlag der Durlacher bei Wimpfen und Christian bei Höchst. In weniger als einem Vierteljahr war die Pfalz in den Händen des Kaisers, der, während er die rheinischen Lande für sich zu behalten gedachte, den östlichen Theil mit der Kurwürde an Maximilian verlieh, so daß wie einst nach der Wittenberger Kapitulation die beiden sächsischen, jetzt die beiden Wittels-bachischen Linien tauschten. Die große an Handschriften reiche Universitätsbibliothek zu Heidelberg war von Tilly dem Papste geschenkt und nach Rom geschickt worden.
Mansfeld und Christian traten nun in holländische Dienste und halfen gegen die Spanier sümpfen, weil sie aber nicht einmal die befreundeten Gebiete verschonten, entließ man sie, und ihre Raubscharen brandschatzten den westfälischen Kreis zwischen Niederrhein und Weser. Gegen sie zog Tilly aus, schlug Christian bei Stadt Loo (August 1623) und unterdrückte, wo und wie er nur konnte, die in jener Gegend zahlreichen Protestanten. Die Gefahr lag nahe, daß auch der niedersächsische Kreis zu beiden Seiten der Unterelbe den Katholiken zur Beute würde.
§ 31. Die dänische Periode.
In diesem Kreise war der bedeutendste Fürst König Christian von Dänemark, ein Mann, der bisher sich eher als einen Feind Deutschlands bewiesen hatte. Und doch übertrug man ihm jetzt die Führung der protestantischen Sache, während Mansfeld und der Braunschweiger unter ihm befehligen sollten.
Für den Kaiser war es beschämend, daß er alle früheren Erfolge nur seinen Verbündeten, der Liga und Spanien, verdankte; er glaubte an Ansehen und Macht nur dann dauernd gewinnen zu können, wenn ihm ein eigenes Heer zu Gebote stünde. Dieses schuf ihm der katholische Renegat Albrecht Wallenftein, der durch Heirat und böhmische Güterkäufe in den Besitz eines bedeutenden Vermögens gelangt war. Wie Mansfeld und seine Genossen dachte auch er den Krieg durch den Krieg zu nähren, d. h. seine Truppen durch Plünderung zu erhalten, und ließ in Schwaben und Franken die Werbetrommeln rühren. Von allen Seiten strömten Beutelustige ohne Unterschied des Bekenntnisses zu seinen Fahnen, an welche er sie durch sein imponierendes Wesen, durch
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Christian Maximilian Maximilian Tilly Christian Tilly Christian August Christian_von_Dänemark Albrecht_Wallenftein Albrecht