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vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche
Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von
Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch
jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so
gesegneten Landstrich macht.
Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen
und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal
gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum
Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen
und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt.
In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen-
weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe
bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein
sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt
man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas".
B. Die eigenttiche Kalöinset
hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen
aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von
Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in
zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die
östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an.
Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich
nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel.
Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin.
Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna
fast 3300 m hoch.
Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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— 242
Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La
Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik.
Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter,
besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind:
Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.).
Tie Republik Paraguay
(253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner,
Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige
Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des
geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer
Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge-
braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.).
Tie Republik Uruguay
(179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße
und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum
Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh-
zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich
den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist
der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i.
verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern
und Getreide ausgeführt.
Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung
(250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz.
Die Republik Chile
(776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del
Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als
ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas
bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1
schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^
ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere»
und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches
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Extrahierte Ortsnamen: La
Plata Rosario Cordoba Paraguay Südamerika Asuncion Paraguay Uruguay Atlantischen_Ocean Montevideo Chile Amerikas Peru
— 188 —
klein und unscheinbar, ist Palästina für uns von größter Wichtig-
keit; denn hier wurde das Heil der Welt geboren, das uns die Er-
lösung gebracht hat.
Hauptfluß ist der Jordan. (Sr entspringt am Berge Hermon,
fließt in einer tiefen Thalspalte südlich, durchströmt den lieblichen See
Genezareth und mündet in das Tote Meer, die tiefste sicht-
bare Stelle der Erde, 394 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres.
Der Jordan scheidet Palästina in das östliche Steppenland Peräa und
die westlichen drei Landschaften Jndäa, Samaria und G aliläa.
In Judäa ist Jaffa (Joppe) mit 12000 E. die Hafenstadt
für Jerusalem, mit dem es nunmehr durch eine Eisenbahn ver-
Kunden ist. Die heilige Stadt liegt in öder, wasserloser Gegend
und zählt jetzt 41000 E., zum kleinern Teile Christen aller Be-
kenntnisse, zum größern Mohammedaner und Inden. Seit frühester
christlicher Zeit ist Jerusalem das Ziel unzähliger Pilger, die mit
heiliger Ehrfurcht die Stadt betreten, in der Jesus Christus lebte,
lehrte und den Kreuzestod erlitt (Näheres s. S. 299). — Südlich
ist Bethlehem (d. i. Haus des Brotes). Unter einer prachtvollen
Kirche liegt die Grotte, in welcher der Heiland geboren wurde.
Samaria enthält die Stadt Nabulus, das alte Sichem.
Galiläa war der Lieblingsaufenthalt des Heilandes, dessen
Heimatsstadt Nazareth hier in anmutiger Berggegend liegt.
C. Kteinasien.
Kleinasien, „die Brücke zwischen Asien und Europa", bildet eine
weit vorgestreckte, stark gegliederte Halbinsel zwischen dem Schwarzen,
Marmara-, Ägäischen und Mittelmeer. An der Westseite ist Klein-
asien von vielen Inseln umlagert, deren wichtigste Rhodos (Bild 64),
Samos, Chios und Mytilini (früher Lesbos) sind.
Das Junere der Halbinsel ist ein ungefähr 1000 m hohes Pla-
teau, das von mächtigen Randgebirgen umgeben ist. — Die größten
Flüsse sind der Kisil-Jrmak (Halys) und der Menderes (Mäander).
— Das Plateau ist größtenteils steppenartig, während die Küsten-
striche mildes, oceanisches Klima und reiche Bodenerzeugnisse haben.
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— 190 —
Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein
wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum
Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor.
Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau-
kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil-
lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen
die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen.
Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine
Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am
Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu
sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere.
Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen-
land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur
einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit
aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle.
Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist
die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan.
Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und
Kokaud (82 000 E.).
Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen
Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft.
Nordasien.
Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein-
genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt.
An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa;
dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west-
liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die
Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die
einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die
europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte
Verbrecher und dereu Nachkommen.
Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz
und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem
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Extrahierte Ortsnamen: Kaukasus Tiflis Baku Taschkent Samarkand Buchara Nordasien Nordasien Sibirien Sibirien Europa Sibiriens
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- 58 —
gelangen, wenn er nicht die niedern vorher inne gehabt hatte. Da nun die Debilität einen ungeheuren Geldaufwand, also ein bedeutendes Vermögen erforderte, so mußte es bah in kommen, daß von ihr an gerechnet die Aemter nur in den Hauben sehr Begüterter waren. Auf diese Weise hatte sich von selbst ein Beamten- und Geldadel (die Mobilität) gebilbet, der in scharfem Gegensatz zu der unvermögenden Klasse staub.
Die gewesenen Prätoren und Konsuln würden nach ihrem Amtsjahr als Verwalter in die Provinzen geschickt und benutzten nur zu häufig diese Gelegenheit sich und ihre Familien zu bereichern, was nicht ohne schwere Bebrückung der Provinzialen geschehen konnte. Diese würde durch die Art der Besteuerung noch erhöht. Die Einnahmen einer ganzen Provinz waren nämlich an Finanzleute, meistens aus dem Ritterstanbe, verpachtet, welche die Einziehung der Steuern und Zölle an Untereinnehmer vergaben. Da jeber der Betheiligten einen möglichst großen Vortheil zu ziehen suchte, so hatten die Provinzen eine weit höhere Summe auszubringen, als ihnen zukam und in die Staatskasse floß. Allmählich mußte bieses System zu großer Unzufriedenheit führen, und wirklich würde es auch erst unter den Kaisern in biefer Hinsicht besser.
Als Rom Hauptstabt der Welt geworben war, zog sich der Groß-hanbel immer mehr borthin; bereichern konnten sich durch benselbeu aber nur die Kapitalisten, also die Mitglieber der Mobilität, die ab und zu von ihrem Ueberfluffe der armen Stadtbevölkerung Getreidespenden zukommen ließen, um dem Ausbruche des Volksnnwillens vorzubeugen. Die von auswärts nach Rom strömenden Getreidemasseu drückten die Preise des italienischen Kornes so herab, daß sich für die kleinen Grundbesitzer , welche ohnedies durch den hannibalifcheu Krieg tief heruntergekommen waren, die Bearbeitung ihrer Felder nicht mehr lohnte. Sie verkauften dieselben daher an die Kapitalisten, welche nun Großgrundbesitzer wurden und an Stelle der freien Arbeit auf ihren Landgütern I Latifundien) Sklavenwirtfchaft einführten. Der kleine Mann hatte die ihm ausgezahlte Summe bald verzehrt und vermehrte dann mit feiner Familie das Proletariat. So gieng der Bauernstand in Italien immer mehr feinem Ende entgegen.
Diese Misstande, sowie die Parteilichkeit der richterlichen Personen traten hauptsächlich nach Beendigung des hannibalifcheu Krieges ein; sie waren aber ums Jahr 133 bereits zu solcher Höhe gediehen, daß ein wahrer Volksfreund, der eine Besserung herbeizuführen unternahm, auf den Beifall und Beistand einer nicht geringen Zahl von Bürgern rechnen durfte.
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— 149 —
ihnen ausgebrochen und Mansfeld auf Plünderung ausgezogen war, unterlag der Durlacher bei Wimpfen und Christian bei Höchst. In weniger als einem Vierteljahr war die Pfalz in den Händen des Kaisers, der, während er die rheinischen Lande für sich zu behalten gedachte, den östlichen Theil mit der Kurwürde an Maximilian verlieh, so daß wie einst nach der Wittenberger Kapitulation die beiden sächsischen, jetzt die beiden Wittels-bachischen Linien tauschten. Die große an Handschriften reiche Universitätsbibliothek zu Heidelberg war von Tilly dem Papste geschenkt und nach Rom geschickt worden.
Mansfeld und Christian traten nun in holländische Dienste und halfen gegen die Spanier sümpfen, weil sie aber nicht einmal die befreundeten Gebiete verschonten, entließ man sie, und ihre Raubscharen brandschatzten den westfälischen Kreis zwischen Niederrhein und Weser. Gegen sie zog Tilly aus, schlug Christian bei Stadt Loo (August 1623) und unterdrückte, wo und wie er nur konnte, die in jener Gegend zahlreichen Protestanten. Die Gefahr lag nahe, daß auch der niedersächsische Kreis zu beiden Seiten der Unterelbe den Katholiken zur Beute würde.
§ 31. Die dänische Periode.
In diesem Kreise war der bedeutendste Fürst König Christian von Dänemark, ein Mann, der bisher sich eher als einen Feind Deutschlands bewiesen hatte. Und doch übertrug man ihm jetzt die Führung der protestantischen Sache, während Mansfeld und der Braunschweiger unter ihm befehligen sollten.
Für den Kaiser war es beschämend, daß er alle früheren Erfolge nur seinen Verbündeten, der Liga und Spanien, verdankte; er glaubte an Ansehen und Macht nur dann dauernd gewinnen zu können, wenn ihm ein eigenes Heer zu Gebote stünde. Dieses schuf ihm der katholische Renegat Albrecht Wallenftein, der durch Heirat und böhmische Güterkäufe in den Besitz eines bedeutenden Vermögens gelangt war. Wie Mansfeld und seine Genossen dachte auch er den Krieg durch den Krieg zu nähren, d. h. seine Truppen durch Plünderung zu erhalten, und ließ in Schwaben und Franken die Werbetrommeln rühren. Von allen Seiten strömten Beutelustige ohne Unterschied des Bekenntnisses zu seinen Fahnen, an welche er sie durch sein imponierendes Wesen, durch
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Extrahierte Personennamen: Christian Maximilian Maximilian Tilly Christian Tilly Christian August Christian_von_Dänemark Albrecht_Wallenftein Albrecht
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Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt.
Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen.
Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg.
Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu.
V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne".
Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg.
§ 34. Folgen -es Krieges.
Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler
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Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Holland Frankreich Alt-Breisach Philippsburg Stettin Wismar Rheinpfalz Sachsen Hessen_Hersfeld Schaumburg Mecklenburg_Schwerin Ratzeburg Brandenburg Minden Magdeburg Hinterpommern Oesterreich Deutschland
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bald nach seinem Regierungsantritte persönliche Beziehungen anknüpfte. So lange Maria Theresia lebte, war Oesterreich für seine Reformideen verschlossen, das übrige Deutschland theils zu selbständig theils unempfänglich. Demnach richtete er seine Aufmerksamkeit zuerst auf Mehrung der österreichischen Hausmacht. Bei der ersten Theilung Polens fiel ihm Galizien zu; doch das war slavisches Land, welches erst der Cultur gewonnen werden mußte. Eine wichtigere Erwerbung dünkte ihm Baiern zu sein, dessen Fürstenhaus 1777 erlosch. Mit dem berechtigten Erben Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach, der Jülich-Berg besaß und kinderlos war, wurde er leicht handelseins, auch die übrigen Mächte ließen sich für seinen Plan gewinnen, sogar der Herzog von Würtemberg war nahe daran für Modena sein Land zu vertauschen, so daß dann Oesterreich fast das ganze südliche Deutschland in Besitz gehabt hätte. Da trat Friedrich Ii. hindernd in den Weg und begann durch feinen Einmarsch in Böhmen den bairischen Erbfolgekrieg (1778). Nach einigen unbedeutenden Gefechten kam der Friede zu Teschen (1779) zu Stande, in welchem das Jnnviertel an Oesterreich fiel und Karl Theodor gezwungen das Kurfürstentum Baiern annahm.
Im Jahre daraus starb Maria Theresia, und nun begann Joseph, als wenn er die kurze Dauer seiner Regierung geahnt hätte, mit unüberlegter Hast am Alten zu rütteln und Verbesserungen einzuführen, die nicht einmal von denen, welchen sie zu gute kamen, gewürdigt wurden. Er wollte seinen besonnenen Meister Friedrich in jedem Stücke überbieten, versuchte sogar die Aufhebung der Todesstrafe, erklärte allen Standesvorrechten den Krieg, stellte in seinen fast durchgängig katholischen Erblanden den Katholizismus den übrigen Konfessionen gleich, hob mehr als die Hälfte der Klöster auf, deren Vermögen den Zwecken der Volksbildung diente, und achtete den Widerspruch des Papstes für nichts. Dabei gab er seine Absichten aus Baiern zum Nachtheil der Zweibrücker Linie nicht auf, so daß Friedrich Ii. abermals sich zur Abwehr gezwungen sah, diesmal nicht durch Waffengewalt sondern durch Stiftung des Fürstenbundes.
Mitten unter großen Plänen, gekränkt durch den Widerspruch seiner Völker, gehemmt durch eine Revolution in den österreichischen Niederlanden, bedroht durch einen ungarischen Aufstand riß ihn während eines unglücklichen Türkenkrieges der Tod hinweg (1790), aber die Saat, die er gepflanzt hatte, konnte nicht ganz erstickt werden, und die josephinische Regierung ist für sein Land immerhin
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Theodor_von_Pfalz-Sulzbach Karl Friedrich_Ii Friedrich Karl_Theodor Karl Maria_Theresia Maria Theresia Joseph Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Deutschland Galizien Jülich-Berg Würtemberg Modena Oesterreich Deutschland Teschen Oesterreich Baiern Baiern
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Im Innern gab es Urwälder von großer Ausdehnung, reich an Wild, dessen Jagd eine Hauptbeschäftigung deutscher Männer bildete. Ackerbau, zu dessen Pflege das damalige rauhe und feuchte Klima wenig einlud, trieben sie nothdürstig; ihre Heimstätten, mitten in ihren Husen gelegen, erbauten sie, wo eine Lichtung, ein Bach, ein Rain ihnen gefiel. Die Frauen genossen großes Ansehen; die Sklaven, denen der Feldbau oblag, wurden im allgemeinen milde behandelt. Krieg zu führen war das Vorrecht der Freien (Frilinge); ihre selbstgewählten Anführer, die Herzoge, legten nach dem Feldzuge ihre Würde nieder. Oft indes unternahmen auch einzelne durch Geburt hervorragende Männer (Edelinge) einen Krieg auf eigene Faust; dann schlossen sich denselben freiwillige Begleiter als Gefolgschaft an, die im Falle der Niederlage mit ihrem Fürsten (Ersten, Anführer) starben, im Falle des Sieges von ihm aus der Beute reich belohnt wurden. Aus solchen Kriegszügen scheint das Königtum bei verschiedenen Stämmen erwachsen zu sein, doch war die Macht der Könige sehr beschränkt, da jede Entscheidung in der Hand der Volksgemeinde lag.
Die Religion war fast reiner Naturdienst. Den obersten Rang nahm Wotan, der Gott des Himmels ein. Er besaß nur ein Auge, wie am Firmament nur eine Sonne glänzt. Als wilder Jäger zieht er unter Sturm und Regen in den Lüften dahin, von einem großen Heere begleitet. Sein Sohn Donar fährt auf einem mit Böcken bespannten Wagen und tobtet mit seinem Hammer die unholden Riesen. In der Schlacht steht ihm der einarmige Schwertgott Ziu zur Seite. Nachklänge an diese Göttergestalten leben noch in den Namen folgender Wochentage: Dienstag —Ziustag, Donnerstagdonarstag, der englische Wednesday (Mittwoch) = Wotansdag. Die Benennung Freitag rührt von der Gemahlin Wotans Freya her, die bei den verwandten Skandinaven als Göttin der Liebe verehrt ward, bei den Germanen kaum erwähnt wird. Dagegen hatten diese die Göttin Hel, welche bald als Himmelsgöttin prächtig erscheint (daher Bertha —Pracht genannt), bald als Herrscherin des Todtenreichs die Gestorbenen birgt und verhehlt.
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