— 203
Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola,
das große Gebiet südlich der Kongomündung.
Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende
Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt)
reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des
Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil
seines Stromgebietes aus.
(Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge-
biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.)
Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun,
3. Deutsch-Südwestafrika.
Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa
100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste
und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang,
ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen
steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch-
ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er-
zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist
Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.).
Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche
Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt
am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und
Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.°
östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen-
gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen
und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen
wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes
Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt.
Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun-
gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der
Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr-
artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester
Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an-
gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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— 207
Nördlich schließt sich daran das deutsche Schutzgebiet Deutsch-
Ostafrika (941000 qkm, also fast zweimal so groß als Deutschland,
und 3 Mill. E., darunter etwa 700 Deutsche). Das Gebiet erstreckt
sich an der Küste vom Rovuma bis zum Wangafluß und landeinwärts
über den Kilima-Ndscharo quer durch den Victoriasee und entlang
dem Tauganyika- und Nyassasee. Die politischen Grenzen sind:
Im Norden Britisch-Ostasrika, im Westen der Kongostaat, im Süden
Britisch-Centralasrika und der portugiesische Freistaat von Ostafrika.
Bild 75. Abessinier (König Menelik Ii.). und reichlichen Ertrag. Bei dem
lichen Verkehrsweges in das Innere kann der in Aussicht genommene
Bau einer Eisenbahn für die Erschließung des Landes und Förderung
des Handels von großer Bedeutung werden. Ausfuhrartikel siud: Elfen-
bein, Kautschuk (verdickter Saft einer Schlingpflanze), Kopal (bernstein-
artiges Harz) und Tabak. Der Regierungssitz ist Dar-es-Saläm
mit 6000 E. (Bild 74). Größere Handelsplätze sind: Tanga (4000 E.),
Pangani (4000 E.) und vor allem Bagamoyo (10000 E.).
Britisch-Ostasrika (über 1 Mill. qkm mit angeblich
6 Mill. E.) umschließt das Saud nördlich von Deutsch-Ostafrika bis
zum Jubfluß. Hauptort ist Mombasa (15 000 E.).
Das Kaiserreich Abessinien (Habesch) (508 000 qkm, 41f2 Mill.
E.) auf dem mächtigen, schwer zugänglichen Hochland gl. N. ist ein
Wie Kamerun, so hat auch
Deutsch-Ostafrika einen schmalen,
stark bewässerten, fruchtbaren,
aber ungesunden Küstenstrich, dem
sich nach innen ein grasreiches,
von Gebirgen durchzogenes Hoch-
land anschließt. An der Nord-
grenze erhebt sich die vulkauische
p fruchtbar. Die Anpflanzung von
Kaffee und Tabak verspricht guten
Masse des Kilima-Ndscharo bis
zu 6130 m. Das Gebiet ist
vollständigen Mangel eines natür-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Tauganyika- Süden
Britisch-Centralasrika Ostafrika Britisch-Ostasrika Deutsch-Ostafrika Mombasa Abessinien Kamerun Deutsch-Ostafrika
— 81 —
Lechfeld. — Lindau, in
lieblichster Lage auf einer
Insel im Bodensee, treibt
lebhaften Handel mit der
Schweiz. — Kempten
(18 000 E.) an der Jller
vermittelt die Ausfuhr von
Käse und Butter des dnrch
treffliche Rindviehzucht be-
kauuteu Algäues.
Das Königreich Sachsen
(15000 qkm, 3 788000 E.)
breitet sich vom Nord-
abhange des Erz- und Lan-
sitzer-Gebirges bis in die
norddeutsche Tiefebeue aus
und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe.
Die Bewohner sind größten-
teils protestantisch.
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Die Dresdener Kreishauptmaunschaft. Dresden,
in schöner Lage an der Elbe (390 000 E.), ist Haupt- und Resi-
denzstadt. Seiner prächtigen Bauten wie auch der reicheu Kunst-
sammlungen (weltberühmte Gemäldegalerie) wegen wird es „Elb-
Florenz" genannt. Technische Hochschule. — Meißen an der
Elbe (19 000 E.) hat die älteste Porzellanfabrik Europas. — Frei-
berg an der Mulde (30 000 E.), inmitten des großen Bergwerk-
bezirkes gelegen, hat eine Bergakademie.
2. Die Leipziger Kreishauptmaunschaft. Die Univer-
fitätsstadt Leipzig am Zusammenfluß der Pleiße und Weißen
Elster (430 000 E.) liegt in einer Ebene, auf welcher schon wieder-
holt entscheidende Schlachten geschlagen wurdeu (Völkerschlacht iiu
Bild 26. Nürnberg: Dürerhaus.
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Sachsen Sachsen Dresden Europas Leipzig Nürnberg
— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
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— 202 —
welche in früher Jahreszeit nach Europa versandt werden, ferner von
Getreide, Wein, Olivenöl, Vieh, Korkholz und Halfa, d. i. Steppen-
gras, welches zur Papierbereitnng verwendet wird. — Die Haupt-
stadt Algier (alsche, arabisch El-Dschesair) mit 92 000 E. steht in
lebhafter Handelsverbindung mit Marseille. — Andere größere Orte
sind: Oran mit 81 000 und Konstantine mit 48000 E.
Marokko
(812 009 qkm und 8 Millionen E.)
ist ein Snltanat, dessen mohammedanische Einwohner dnrch ihren
wilden Haß gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit
Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht ver-
waltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes. zugleich wichtigster
Handelsplatz des Innern, mit etwa 150 000 E. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko (ca. 50 000 E.) liegt prächtig am Fuße des schnee-
bedeckten Atlas. — Tanger (20 000 E.), unfern der Straße von
Gibraltar, ist der bedeutendste Seehandelsplatz.
West- und Südafrika.
Mit Ausnahme der Negerrepnblik Liberia an der Pfeffer-
küste (85 000 qkm und 2 Mifi. E.) ist das ganze Gebiet in den
Händen europäischer Mächte.
Frankreich besitzt: 1. Senegambien und dessen Hinterland
am Niger bis zu der bedeutenden Karawanenhandelsstadt Timbnktu,
2. die Elfeubeiuküste und Dahoine in Oberguinea, 3. Französisch-
Kongo in Niederguinea.
Zu Großbritannien gehört: 1. das Land am untern
Gambia, 2. Sierra Leone, 3. die Goldküste, 4. Lagos mit der
lebhasten Handelsstadt gl. N. (37 000 E.) und das Gebiet des
untern Niger, 5. die Kapkolonie und Natal, endlich 6. Britisch-
Süd- und Centralasrika, das sich vom Kapland nordwärts bis
Deutsch-Ostafrika und dem Kongostaat erstreckt.
1
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Extrahierte Personennamen: Sierra_Leone Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Algier Marseille Marokko Marokko Tanger Negerrepnblik_Liberia Frankreich Niger Karawanenhandelsstadt_Timbnktu Oberguinea Niederguinea Gambia Niger Deutsch-Ostafrika
Schöne Künste und Wissenschaften. 287
Das Detail der Kunstgeschichte überlassen wir den Acsthetikern.
Unserem Zwecke mögen weinige Säze genügen.
1) Von eben so rohem Anfänge, als bei den barbarischen Völkern,
ging die griechische Kunst ans. Phönizier mögen sie etwas
verbessert haben. Aber ihre eigentliche Weihe und ihre charakteristi-
sche Gestalt erhielt sic durch die Mythologie oder durch die Göt-
ter- und Heroen-Geschichte, welche ihrerseits der Poesie den Ur-
sprung dankte. Was Phidias laut bekannte, daß er das Ideal sei-
nes olympischen Jupiter in Homer gefunden, das mochte von allen
griechischen Künstlern gelten. Nicht die Natur, die sie umgab, so an-
muthig sie war, nicht die Menschengestalten in Hellas, so schön sie
sich entfalteten, wurden hie Modelle ihrer Werke. Etwas Höheres,
was nur in der Dichterphantasie, nicht in der Wirklichkeit lag,
schwebte als Urbild den Künstlern vor, und ließ sich selbst in jenen
Gestalten erkennen, deren äußeren Umriß oder deren einzelne Züge
sie von Sterblichen entnommen.
2) Die Kunst war nach ihrer Anwendung und ihren Gegenstän-
den ganz oder größtcntheils öffentlich. Nicht zur Ausschmückung
von Privathänsern, zur Befriedigung der Liebhaberei oder der Laune
der Reichen, sondern einzig und allein zum öffentlichen Genuß
und zum öffentlichen Bedürfniß arbeitete sie. Die Kunst wurde,
fo wie die Wissenschaft, als etwas Hohes, dem ganzen Volke oder
der Menschheit Angehörigcs betrachtet; und so konnten auch ihre
Produkte nicht Privateigenthum seyn. Sie erbaute Tempel für Göt-
ter; Hallen, Theater, Gymnasien, Odeen für's Volk und die Ma-
gistrate; sie verherrlichte solche Gebäude und die öffentlichen Pläze
durch Statuen der Götter und Heroen oder der Sieger in Kampf-
spielcn, durch Abbildung mythologischer und Helden-Geschichten, durch
sinn - und geschmackvolle allegorische Verzierung; gewöhnlich auf
öffentliche Anordnung, oft auch auf jene von Privaten, welche die
Andacht zu Weihgeschenken, patriotische Freigebigkeit oder Eitelkeit
zur Errichtung von Denkmalen trieb. Es ist wohl begreiflich, daß
solche Zwecke und Darstellungen geeigneter seyen, den Künstler zu be-
geistern, als die knechtische Arbeit im Dienste von Privaten oder zu
alltäglichem und unedlem Gebrauche. Indessen hatte freilich der all-
gemeine Kunstsinn der Nation auch ans geringere Produkte, auf Ge-
räthsehaften und Fabrikate Einfluß; selbst der Gcwerbsmann in Grie-
chenland arbeitete mit Geschmack. Die Schmeichelei gegen die Ge-
waltigen, denen man Statuen bei ihrem Leben schon errichtete, und
die Portraitmalerei, endlich der überhandnehmende Lnrus führten die
Kunst allmälig auch in'ö Privatleben ein. Jedoch im eigentlichen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
26
zu steuern, dem Volke neue Bundesgenossen zu erwerben und zugleich die alten, die da und dort Neigung zum Abfall zeigten, durch strenges und energisches Einschreiten im Gehorsam zu erhalten. Zu gleicher Zeit erweiterte er die Volksfreiheit durch Beschrnkung der Befugnisse des Areopag, und suchte Athen durch verstndige Frderung der knstlerischen und Wissenschaft-lichen Bestrebungen, durch groartige Bauten (456 die langen Mauern" zwischen Athen und Pirns, 438 der groe Athenetempelauf der Burg vollendet)zugleich zu krftigen und zu schmcken. Seine Vaterstadt sollte, die Spar-taner berflgelnd, die Hauptstadt des unter ihrer Leitung ge-einigten Griechenlands werden.
2) Kunst und Dichtung jener Zeit.
Aus dieser Zeit stammen, zum Theil unter Perikles un-mittelbarer Anregung entstanden, die grten Meisterwerke der Baukunst und der Bildhauerkunst. Der erste der vielen damals lebenden Knstler war Phidias, mit welchem Perikles in freundschaftlichem Verkehr stand. Phidias leitete die Arbeiten am Parthenon, schuf das Standbild der Pallas Athene fr den innersten Raum dieses Tempels, auer vielen andern auch das Ko lossalstandbild des Zeus zu Olym-pia: die Ruine des Parthenon (Athenetempel) steht noch, und ansehnliche Reste der Bildwerke, mit denen Phidias es ge-schmckt, befinden sich jetzt im britischen Museum zu London. Auch auf dem Boden der Dichtung reifte in dieser Zeit eine neue Frucht, das Drama. Es entwickelte sich aus den Chor-liebem, welche beim Feste des Weingottes seit alter Zeit zum Tanze gesungen wrben: aus dem Chorlieb wrbe Wechsel-gesang, Gesprch und Hanbluug: trotz Solons Groll (nun werben wir den Scherz balb in den Vertrgen haben") bricht die Neuerung sich Bahn, und Thespis, der sie eingefhrt, sand in den attischen Drfern vielen Beifall. Die kunstlieben-ben Pisistratiben begnstigten diese neue Dichtungsart: sie machte weitere Fortschritte, und im I. 500 v. Chr. wurde das
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Athen Griechenlands Pallas_Athene London
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Zanzibar, Mosambik.
507
mosen, Adansonien, Kaffee- und wilden Zimmtbäumen,
Kokos- und anderen Palmen. Angebaut werden: Durrab,
Reis, Mais, Buchwaizen, Jams, Maniok, Wassermelonen,
Kaffee, Zuckerrohr, Pisang, Pfeffer, Taback, Baumwolle,
Indigo, Senna re. re. — Ebenso reich ist die Thierwelt:
die großen Dickhäuter, Büffel und Wildschweine, die
Löwen, Leoparden und Hyänen, Krokodile, Schildkröten,
Schlangen rc. re.; auf den Grasebenen Strauße, Giraf-
fen, Antilopen, Zebra und wilde Esel u. s. w. An Mi-
neralen Gold, Kupfer, Eisen, Steinkohlen, Salz; heiße
Heilquellen.
In den nördlichen Gebieten hausen noch wilde heid-
nische Gallas, die südwärts Raubzüge machen. Den
Küstensaum hüten die muhammedanischen Mischlinge
Suahilis, ca. 400,000 Köpfe, welche nicht leicht Euro-
päer durchlassen, aus Furcht den Alleinhandel zu ver-
lieren ; sie gehorchen dem Imam. Zwischen ihnen An-
siedlungen handeltreibender Araber. Viele ackerbauende
Völker, Wauika rc., verwandt mit den Kaffern. Dem
Seehandel mit Elfenbein,' Kopal, Pfeffer, Reis; Vieh,
Kauris; Sklaven rc. dienen die Städte Mombasa, Rabbai
Mpia, Kilwa und die Inseln Mafia, Pemba, Lamu.
Tiefer im Innern, im Lande Ukambani, die merk-
würdigen Wakamba, mit republikanischer Verfassung,
und Meister in Eisen, durch ihren ausgebreiteten Handel
sehr wohlhabend; Hauptort Kitui. Dagegen die Waki-
lemma, Gebirgsbewohner in zerstreuten Höfen, stehen
unter einem despotischen Herrscher. Weiter nach S. trei-
den die Unjamwesi starken Handel, des. mit Karawanen
an die Ostküste; ihr Hauptort Kazeh ein Haudelsmittel-
punkt. Tiefer landeinwärts davon in W. trefflich ange-
bautes Land, mit Reis, Zuckerrohr und allen Produkten
Indiens in größter Ueppigkeit.
Die portug. Kolonie Mosambik, auf ca. 13,000
Q.m. mit 300,000 Bew. berechnet, ist durch den Sklaven-
handel, der ihr Leben ansmacht, bis auf einzelne ver-
fallene und verarmte Strasstationen längs der Küste und
22*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Karagwe, Balonda. 509
6000' mit isolirtcn Kegelbergen bis 9400' b. (Mfumbira).
Das Volk dieses Reichs zeichnet sich noch günstiger vor
allen Nachbarn ans, und doch muß auch hier znm Wohl
des Staats alltäglich ein Mensch getödtet werden. —
Weiter südw. (4—13° südl. Breite) das mächtige Reich
Moluwa in einem reich bewässerten mit hohen Waldun-
gen bedeckten Hügellande, das sich nach O. und S. senkt
und an den Tauganyika reicht, im Innern aber auch
weite Wüsten einschließt. Das Land hat ein angenehmes
Klima, Nachts nicht selten Frost; in den niedrigen, perio-
dischen Ueberschwemmungen der Flüsse (Kafsabi rc. :c )
ausgesetzten Ebenen jedoch herrschen Fieber und Rühren.
Schlangen werden von den Eingebornen verspeist. In
den unbewohnten Gegenden sind die Elephanten von
hoher Schönheit und Größe, und haben bisweilen Stoß-
zähne von mehr als 500 Pfund das Paar. Die Ba-
londa, ca. 1 Million, zeichnen sich durch ihr hochwüchsi-
ges schönes Aeußere vor andern Südafrikanern aus; auch
ragen sie durch ihre selbsterlangte Kulturstufe hervor.
Sie bebauen den Boden gut, erzeugen viel Maniok, Mais,
und afrikanische Hirse (Sorghum), pflanzen stellenweise
auch Zuckerrohr, Ananas und Bananen,*) halten Rind-
vieh, Ziegen, Schafe und Hühner, und verfertigen viel-
farbige Baumwollgewebe und feine Matten, auch hübsche
Schmuckwaaren, z. B. prächtige Arm- und Halsbänder
mit Perlen und Vogelfedern geziert, haben auch vor-
zügliches Eisen. Bewaffnet sind sie theilweise schon mit
*) Kaffee, den wir in Ostafrika in so großer Ausdehnung
trafen, wächst auch noch in Centralafrika in großer Menge. So z.
B. in Muanjeh ungef. in 1° nördl. Br., wo er in weiten Pflan-
zungen gezogen wird und das Hauptnahrungsmittel bildet; nicht als
warmes Getränke, sondern entweder zerstoßen und zu Suppe oder
Kuchen gemacht, oder die Bohne roh sammt der Schale gegessen.
Die Watiri, nackte Neger am Ukerewe, die den sehr stürmischen
See mit Kähnen befahren, leben fast ausschließlich von Fischen und
Kaffee.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Neubritannien.
663
Venedig, ist 6 Monate mit Schnee bedeckt, obgleich die
drei Sommermonate über 21 ° Wärme haben. Jedoch
weiter gegen W. wird das Klima auch in A. bedeutend
milder, daher auch das Land geeignet, eine starke euro-
päische Bevölkerung aufzunehmen.
Die Indianer freilich wehren sich, wo sie nicht Chri-
sten werden, gegen jede regelmäßige Arbeit, gegen blei-
bende Wohnsitze, und so auch gegen den Anbau des Lan-
des. Dagegen sind sie ausgezeichnete Fischer und Jäger
in den waldreichen Gebieten der Mitte und in den Prai-
rieen (Wiesensteppen) des W., die alle mit einer zahlrei-
chen Thierwelt erfüllt sind. Biber, schwarze, silberfarbne,
rothe und blaue Füchse, Wölfe, braune und weiße Bären,
Luchse, Marder, Fluß-Ottern. Bisamratten sind die Pelz-
thiere. Der Nahrung wegen werden gejagt: Renthiere,
Elennthiere,' Bisone (Büffel, aus deren Fleisch die Haupt-
speise, der Pemmican, bereitet wird), Bisamsiiere, Hirsch-
und Reharten, Hasen. Zudem wimmeln Seen, Flüsse
und Meere von Fischen und deren Ufer von Vögeln aller
Art.
Auf 140 festen Niederlassungen, theils verpallisadirten
Forts, theils Handelsposten, betreibt in diesem Neubri-
tannien die Hudsonsbai-Compagnie (seit 1670, jetzt aus
240 Mitgliedern bestehend) einen geregelten Tauschhandel
mit den Indianern, die für ihre kostbaren Pelze Messer,
Scheeren, Schießbedarf, Kleidung und Nahrungsmittel
erhalten. Branntwein wurde schon länger verboten, doch
führen ihn Nordamerikauer aus dem S. ein; das Han-
delsmonopol der Compagnie hat nämlich 1859 aufgehört,
und auch ihr Landbesitz ist jetzt bedroht. Den Handel
haben meist Franzosen aus Canada eingerichtet und be-
trieben, daher die französischen Namen der Orte rc. Die
Angestellten haben die Pelze in bestimmte Ablageplätze
zu bringen, wozu das ganze ungeheure Gebiet in vier De-
partements eingetheilt ist. Jene Ueberspannung des Lan-
des mit dem wunderbaren Gewässernetze ermöglichte es,
eine so ungeheure Wildniß durch Handelsposten für Cu-
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