152
Zweite Periode der neueren Geschichte.
unter dem
Hause Rurtk
862-1613
und Roma-
now.
Über das Land nach dem Wunsche der Slaven, und ihr streitbarer
Fürst Rurik gründete 862 das russische Reich, welches seinen Sitz in
Nowgorod am Ilmen-See hatte. Rurik ward der Stammvater eines
Fürstenhauses, welches bis 1598 über Rußland herrschte. Seine
Nachfolger verlegten ihre Residenz nach Kiew und trotzten dem griechi-
schen Kaiser einen Tribut ab. Wladimir der Große (980—1015)
erzwang sich sogar die Hand einer griechischen Kaisertochter, einer
Schwester Theophanias (Ii. S. 77), welche den deutschen Kaiser Otto Ii.
geheirathet hatte, und ließ sich taufen (988). Er führte das Christen-
thum nach dem Lehrbegriffe der griechischen Kirche ein und erhob es
zur Landesreligion. Die Theilung des Reiches unter die zwölf Söhne
Wladimirs führte innere Kriege herbei, und die von Wladimir ange-
ordneten Großfürsten zu Kiew waren nicht mächtig genug, das Ganze
zusammen zu halten. Die Zwistigkeiten im Innern dauerten über
200 Jahre fort bis zur Eroberung des ganzen Reichs durch die
Mongolen (Ii. 133). Erst als diese selbst in sich zerfielen, gelang es
dem Großfürsten Iwan Wasiljewitsch von Moskau (1462—1505),
wohin sein Großvater nach Kiew's Eroberung durch die Litthauer die
Residenz verlegt hatte, sein Reich wieder zu befreien, Nowgorod, die
reiche Hansastadt, welche sich eine republikanische Verfassung gegeben
hatte, zu erobern und sein Land zu vergrößern. Mit Erfolg weckte er
unter seinem rohen Volke die ersten Keime europäischer Bildung, indem
er Handwerker und Bauleute aus Deutschland und Italien kommen
ließ. Er legte zum Schutze seiner Hauptstadt Moskau eine Citadelle,
den Kreml, an und setzte die Einheit und Untheilbarkeit des russischen
Reiches fest. Sein Enkel, Iwan der Schreckliche, legte sich zuerst den
Titel Czar oder Selbstherrscher aller Reußen bei, eroberte Kasan und
Astrachan und errichtete eine Schützenschaar, die Strelitzen, welche für
die spätere Geschichte von großer Bedeutung wurden. Mit Iwans
Schn Feodor I. starb 1598 der männliche Stamm des Hauses Rurik
aus. Es folgten innere Kriege, da mehrere Betrüger „die falschen
Demetrius" sich für den lange zuvor getödteten Bruder Feodors, De-
metrius, ausgaben, bis endlich 1613 die Großen des Reichs den
17jährigen Bischofssohn Michael Romanow auf den Thron beriefen*).
Er und sein Sohn Alexei förderten des Reiches Wohlfahrt durch treffliche
Einrichtungen und Gesetze, welche die nächsten Nachfolger Feodor Ii.,
und Peter der Große, noch vermehrten.
*) Michael Romanow regierte von 1613—1645, Alexei von 1645—1676,
Feodor Ii. 1676—1682.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Theophanias Otto Otto Wladimir Iwan_Wasiljewitsch Michael_Romanow Alexei Feodor_Ii Peter_der_Große Michael_Romanow Alexei_von_1645—1676 Feodor_Ii
158
Zweite Periode der neueren Geschichte.
Karl Xii.
rückt ins In-
nere von
Rußland
und wird bei
Pultawatotal
geschlagen
1709.
Karl flieht in
die Türkei,
erhält Hülfe
vom Sultan
an dem mühsamen Bau in morastigem Boden; viele erlagen dem
Sumpfsieber und den übermäßigen Strapazen. Da man anfangs nur
hölzerne Häuser baute, so konnte die Stadt schon im zweiten Jahre
nach der Gründung bewohnt und befestigt werden. Die Versuche der
Schweden, den Bau zu stören, blieben erfolglos. Da erschien (1708)
Karl nach seinem Abzüge aus Sachsen aus russischem Gebiet, nachdem
er die unwegsamsten Moräste unter Entbehrungen aller Art mit seinen
Truppen durchwatet hatte. Er gedachte zuerst graden Weges auf
Moskau loszugehen, um sich im Herzen Rußlands festzusetzen, allein
der Plan des ehrgeizigen Kosaken-Hetmans Mazeppa brachte ihn hiervon
wieder ab. Dieser war bisher dem Czaren zinsbar gewesen und hoffte
nun mit Karls Beistand sich in den unumschränkten Besitz der Ukraine *),
seines Gebietes, zu setzen. Er bot Karl X!k. ein Hülfscorps und Le-
bensmittel an, wenn er ihm die Ukraine verschaffe. Karl ging auf
diesen Vorschlag ein und brach nach der Ukraine auf, ohne seine frischen
Truppen abzuwarten, welche ihm der tapfere General Löwenhaupt zu-
führte. Peter der Große griff dieselben an, als sie über den Dniepr
gegangen waren, und trieb sie nach argen Verlusten vor sich her, bis
sie sich mit Karl vereinigten. Die Nachricht, daß der Czar mit einem
ungeheuren'heere herannahe, hatten Mazeppas Bemühungen, das Volk
der Ukraine aufzuwiegeln, gänzlich vereitelt. Noch wäre es Zeit für
Karl gewesen, umzukehren, aber Karl mochte nichts unternehmen, was
einer Flucht ähnlich sah, und marschirte auf Pultawa los. Wegen
Mangel an Geschütz konnte er jedoch nichts ausrichten; er verlor noch
obendrein die polnischen Hülfstruppen, welche zum Feinde übergingen,
und erhielt bei einem Ausfalle der russischen Besatzung einen gefähr-
lichen Schuß durch den Knöchel des linken Fußes. Zu allem Unglück
erschien noch Peter der Große mit 65,000 Mann. Jetzt kam es zur
unglücklichen Schlacht bei Pultawa, in welcher General Löwenhaupt mit
16,000 Mann das Gewehr strecken mußte und Karls Armee sich auflöste.
Karl überschritt nach dieser Niederlage die türkische Grenze und
bewog den Sultan, den Russen den Krieg zu erklären. Sobald diese
in die Moldau einrückten, traten ihnen 200,000 Türken entgegen und
umzingelten sie. Peter der Große sah den Augenblick herankommen,
wo er mit seinen Truppen entweder verhungern oder sich ergeben muffe.
Aus dieser Noth befreite ihn seine Gemahlin Katharina, eine kluge
Frau, welche eine Leibeigene gewesen und durch ihre Schönheit, sowie
*) Die Ukraine ist eine Landschaft in Rußland links am Dniepr; ihre be-
deutenste Stadt ist Charkow.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Karl Karl Karl Karl Mazeppa Karls Karl_X!k Karl Karl Karl Löwenhaupt Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls Karl Karl Katharina
Extrahierte Ortsnamen: Rußland Schweden Sachsen Moskau Karls Ukraine Ukraine Pultawa Karls Rußland Charkow
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart.
261
Worten der heiligen Schrift, welche allen Menschen befehle, sich als
Brüder zu betrachten, wollten sie durch die Bande einer wahren und
unaufhörlichen Brüderschaft vereinigt bleiben, sich als Landsleute be-
trachten, einander Hülfe und Beistand leisten und sich als Familien-
väter ihrer Heere und Unterthanen ansehen; 2) sollte sowohl zwischen
ihnen selbst, als zwischen ihren Unterthanen das einzig herrschende
Prinzip sein, sich gegenseitige Dienste zu leisten und sich insgesammt
nur als Mitglieder einer und derselben christlichen Nation zu betrachten;
daher wollten die drei verbündeten Monarchen sich nur als von Gott
Bevollmächtigte ansehen, um drei Zweige einer und derselben Familie
zu regieren, und es öffentlich bekennen, daß die christliche Nation in
der That keinen anderen Herrscher habe, als den, welchem allein die
Macht gebühre, weil sich in ihm allein alle Schätze der Liebe, der
Wissenschaft und der unendlichen Weisheit vereinigten." Alle Staaten
traten diesem Bunde bei, nur England und der Papst nicht.
Nach den Bestimmungen des Wiener Congresses trat an die Stelle Der deutsche
des alten deutschen Wahlkaiserthums der unauflösliche deutsche Bund, ^'fttantfurt
dessen Zweck die Erhaltung der inneren und äußeren Sicherheit Deutsch- i8ie.
lands und der Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesstaaten war. Die
Zahl der souverainen Bundesstaaten belief sich damals auf neun und
dreißig*). Die wichtigsten Bestimmungen der deutschen Bundesakte sind
folgende: Alle Bundesglieder haben als solche gleiche Rechte. Die ge-
meinsamen Angelegenheiten werden durch eine Bundesversammlung be-
sorgt, bei welcher Oestreich den Vorsitz führt; sie hat ihren beständigen
Sitz zu Frankfurt am Main. Der Bundestag soll sich zuerst mit der
Abfassung der Grundgesetze und seiner organischen Einrichtung in Be-
zug auf seine auswärtigen, kriegerischen und inneren Verhältnisse be-
schäftigen. Alle Bundesglieder versprechen mit einander gegen jeden
Angriff zu stehen, und wenn der Bundestag Krieg erklärt, keine ein-
seitige Unterhandlung mit dem Feinde einzugehen oder Frieden zu
schließen. Sie wollen unter keinerlei Vorwand einander bekriegen, sondern
ihre Streitigkeiten bei der Bundesversammlung vorbringen. In allen
Bundesstaaten wird eine landständische Verfassung stattfinden. Die
christlichen Religionsparteien genießen gleiche Rechte. Wie eine Ver-
*) Die Hohenzollerschen Fürstenthümer wurden 1851 an Preußen abgetreten,
Anhalt-Cöthen starb aus, Reuß Lobenstein trat sein Land an Reuß-
Schleiz ab (1848). Die Landgrafschaft Hessen-Homburg fiel nach dem
Tode des jetzt regierenden Landgrafen an Hessen-Darmstadt. Der deutsche
Krieg von 1866 hatte die Auflösung des deutschen Bundes zur Folge.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Vorwort
Die zweite Auflage dieses dritten Theils ist in gleicher
Weise wie die beiden ersten Theile bearbeitet worden.
Aus der Geschichte der neuesten Zeit, welche der Verfasser
nur bis 1851 geführt hatte, konnten nur die wichtigsten
Ereignisse in übersichtlicher Darstellung ausgenommen
werden.
Fulda, im Sommer 1868.
Dr. Stacke.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
102
Erste Periode der neueren Geschichte.
2) Schweden bekommt Vorpommern und Rügen, Stettin und
Wismar, die Bisthünier Bremen und Verden, Sitz und Stimme auf
dem deutschen Reichstage und 5 Millionen Thaler.
3) Hessen-Kassel empfängt für seine treue Anhänglichkeit an
Schweden die Abtei Hersfeld und 600,000 Thlr.
4) Brandenburg wird init den Stiftern Minden, Halberstadt,
Kamin und Magdeburg abgefunden.
5) Mecklenburg wird mit den Bisthüniern Schwerin und Ratze-
burg entschädigt.
6) Baiern wird die Oberpfalz nebst der Kurwürde zuerkannt;
die Rheinpfalz bekommt nebst der achten, neu errichteten Kurwürde der
Sohn des geächteten Königs Friedrich V.
7) Die Unabhängigkeit der Niederlande von Spanien und der
schweizerischen Eidgenossenschaft vom deutschen Reiche wird anerkannt.
8) Der Augsburger Religionsfriede wird für die lutherischen
Stände gesichert und auch auf die Resormirten als Religionsverwandte
ausgedehnt; sie dürfen alle Kirchen und Güter behalten, welche sie seit
1624 besaßen. Der k. Januar des Jahres 1624 wurde als Norm für
den Besitzstand der beiden Confessionen festgestellt. Einem jeden Reichs-
stande wurde die Duldung Andersgläubiger zur Pflicht gemacht; in
Oestreich sollte aber nicht einmal durch das Normaljahr die landes-
herrliche Gewalt beschränkt werden. Als die freie Religionsübung auch
für dieses Land gefordert wurde, erklärte der kaiserliche Gesandte, daß
sein Herr eher Land und Leute verlassen, als hierein willigen werde.
Nur der Papst verweigerte beharrlich die Anerkennung des westfälischen
Friedens.
Mit gerechtem Schmerze gewahrte das gesammte Volk, daß Aus-
länder, Franzosen und Schweden, die Gewährleistung der deutschen
Reichsverfaffung und des Friedens übernahmen und so lange sich in
dem armen, ausgehungerten Lande füttern ließen, bis Alles aus das
Genaueste erfüllt war.
2^'uerjund @0 denn der namenlos schreckliche Krieg geendet. Welche
deutschen Feder vermöchte all den Jammer, all das Elend und Ungemach zu ver-
dem^ Kriege 3^*^ / das er herbeigeführt! Deutschland, mit Blut über und über
getränkt, mit Brandstätten und Schutthaufen allenthalben bedeckt, mit
räuberischem Gesindel aller Orten erfüllt — bot einen herzzerreißenden
Anblick. 1000 Ortschaften lagen in Trümmern, die ein Spiel räuberischer
Horden geworden waren. Rühmte sich doch Bauers Unterfeldherr, er
habe allein mehr als 800 Dörfer in Aschenhaufen verwandelt. In
Thüringen stand meilenweit kein Dorf, kein Kirchlein. In Würtemberg
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
184
Zweite Periode der neueren Geschichte.
Die letzten
Jahre der
Kaiserin
Maria
Theresia.
erledigt wurde, verlangte die russische Kaiserin Katharina Ii., welche
die innere Zwietracht Polens aus eigennützigen Absichten schürte (S. 165),
die Krone für ihren Günstling, den Grafen Stanislaus Poniatowsky,
welcher früher Gesandte an ihrem Hofe gewesen war. Als russische
Truppen in Polen einrückten, um Katharinas Wunsch Nachdruck zu
geben, ward Poniatowsky gewählt. Allein der größere Theil der
Nation war unzufrieden über diese unfreie Wahl, einigte sich zu einer
Verbindung, Conföderation genannt, und erregte einen blutigen Bürger-
krieg. Rußland mehrte die Zwietracht fortwährend zu derselben Zeit,
wo es die Türken bekriegte. Es hoffte, Preußen und Oestreich werde
zu einer Theilung Polens zu gewinnen sein, und fand Preußen ge-
neigt. Maria Theresia war, 'so lange ihr Gemahl lebte, diesem Plane
durchaus abgeneigt*). Als aber Joseph Ii. 1769 an dessen Stelle
trat, wurden er und Kaunitz bald gewonnen. Der Letztere hielt es
für rathsam, die zwischen Oestreich und Preußen herrschende Spannung
beizulegen und eine engere Verbindung anzubahnen. Darum mußte
Joseph Ii. 1769 den König von Preußen in Neisse besuchen, und im
folgenden Jahre erwiderte Friedrich diesen Besuch in des Kaisers Lager
bei Neustadt in Mähren. Dieser Zusammenkunft wohnte auch Kaunitz
bei. Im Sommer 1772 waren Rußland, Oestreich und Preußen
einig und theilten ungefähr 4500 Ouadratmeilen unter sich. Rußland
erhielt den größten, Oestreich den fruchtbarsten und Preußen den kleinsten
Theil von Polen, welches fortan nur noch 9570 Quadratmeilen um-
faßte. Dies war die erste Theilung Polens.
Die Theilnahme Maria Theresias an der Theilung Polens und
ihre Einwilligung zur Vertreibung der Jesuiten waren ihre letzten
wichtigen Negierungshandlungen in ihrem vielfach bewegten Leben. Sie
hatte erst ihr 64. Jahr erreicht, als ihre sonst feste Gesundheit zu
wanken begann. Eine hartnäckige Erkältung, welche sie sich bei einer
Prozession zugezogen hatte, führte ihren Tod herbei (1780). Allge-
mein war die Trauer im ganzen Lande, als die edle Fürstin, die
Beschützerin des Rechtes, die Mutter der Armen, verschieden war.
*) Maria schrieb in dieser Angelegenheit an Kaunitz: „In dieser Sach, wo
nit allein das offenbare Recht himmelschreyent wider Uns ist, mueß be-
khenncn, daß zeitlebens nit so beängstigt mich befunten und mich sehen
zu lassen schäme. Bedenkh der Fürst, waß wir aller Welt für ein
Exempel geben, wenn wir um ein ellendes stück von Pohlen oder von der
Moldau und Walachey unser ehr und reputation in die schanz schlagen.
Ich merkh woll, daß ich allein bin und nit mehr en vizuour, darum lasse
ich die Sachen, jedoch nit ohne meinen größten Gram, ihren Weg gehen."
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Maria
Theresia Maria Theresia Katharina_Ii Stanislaus_Poniatowsky Poniatowsky Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Kaunitz Joseph_Ii Friedrich Friedrich Kaunitz Oestreich Maria_Theresias Maria Theresias Maria Maria Kaunitz
228
Dritte Periode der neueren Geschichte.
verhaftet, aber vom Pöbel befreit und im Triumphe auf das Rath-
haus geführt. Allein der Convent sprach das Todesurtheil über ihn
aus, und die Nationalgarde rückte gegen den Pöbel. Dieser floh. Als
Robespierre seine Sache verloren gab, versuchte er mit einem Pistolen-
schuß seinem Leben ein Ende zu machen; allein er zerschmetterte sich
nur die Kinnlade. Er ward zum Schaffet geführt und siel mit seinem
Bruder und vielen seiner Anhänger unter dem Fallbeil. Simon und
Carrier entgingen der verdienten Strafe nicht; Collot d'herbois ward
nach Guyana deportirt, wo er einem hitzigen Fieber erlag.
Die dritte Sofort wurden die Gefängnisse geöffnet und viele Tausende befreit.
vom^Jahre" ®’e ®c^rec^en^e*i hatte innerhalb 14 Monaten 2 Millionen Menschen
1795. das Leben gekostet. Nachdem der berüchtigte Iakobinerklub geschlossen
war, erlangte die gemäßigte Partei entschieden die Oberhand. Der
Convent löste sich auf, und am 28. Oktober 1795 erschien die dritte
Constitution, nach welcher ein Rath von 500 Männern Gesetze vor-
schlagen, der Rath der Alten (250 Männer) solche prüfen und fünf Direk-
toren die Vollziehungsbehörde bilden sollten. Diese neue Verfassung
wurde nicht ohne heißen Kampf in den Straßen von Paris eingeführt;
General Napoleon Bonaparte hatte die Erhebung der Sektionen von
Paris mit Gewalt unterdrückt.
§. 20. Der Untergang Polens 1795.
Di« Kaiserin Seit der ersten Theilung Polens übte Rußland auf die Verhält-
K^harina dieses Landes den entschiedensten Einfluß. Die Kaiserin Katharina Ii.
Conföde- nährte absichtlich die inneren Zwistigkeiten des unglücklichen Landes, um
rativn Vortheil daraus zu ziehen. Die Polen ertrugen den russischen Einfluß
nicht, und als Rußland in einen Krieg mit der Türkei verwickelt war,
glaubten sie, es sei die Zeit gekommen, die frühere Selbständigkeit
wieder zu erlangen. Zunächst entwarfen sie eine neue Verfassung,
welche mit Preußens Zustimmung ungeachtet des widersprechenden Adels
ins Leben trat. Die Edelleute baten daher die Kaiserin um ihren
Beistand zur Wiederherstellung der alten Wahlverfassung und schlossen
vcn Targo- die Conföderation zu Targowicz. Die erbetene Hülfe säumte nicht dem
wicz herbei. Wunsche der Conföderirten zu entsprechen; russische Colonnen rückten
in Polen ein und unterdrückten die Bestrebungen der Patrioten. An
ihre Spitze stellte, sich der edle Kosciusko, welcher in Nordamerika unter
Georg Washington mit Auszeichnung gefochten hatte; er kämpfte auch
in seinem Vaterlande anfangs mit glücklichem Erfolge. Allein Verrath
und Zwietracht hemmten den Fortgang des begonnenen Kampfes. So-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Simon Napoleon_Bonaparte Napoleon Katharina_Ii Georg_Washington
Extrahierte Ortsnamen: Guyana Paris Paris Polens Polens Polen Nordamerika
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart.
bald der schwache König Stanislaus Poniatowsky den Aufforderungen
der Kaiserin Gehör gab und sich den Conföderirten anschloß, mußten Die Patrio-
die Patrioten die Waffen niederlegen und ihr Vaterland verlassen. Zu ten
spät gewahrten die Conföderirten ihren Irrthum; Rußland und Preußen
erklärten eine neue Theilung Polens für unerläßlich. Da der polnische
Reichstag sich nicht gefügig erwies, umstellten russische Truppen das
Sitzungshaus und setzten es durch, daß Litthauen, Kleinpolen, der Rest
von Volhynien, Podolien und der Ukraine an Rußland, Großpolen
nebst Danzig und Thorn an Preußen abgetreten wurden. Polen blieb
nunmehr auf den dritten Theil seines früheren Gebietes beschränkt.
Das rücksichtslose Auftreten des russischen Gesandten Igelström Nufstand der
erbitterte die polnische Nation und veranlaßte sie, abermals zu den lintct
Waffen zu greifen. Ein allgemeiner Aufstand verbreitete sich durch das
ganze Land, und Kosciusko trat an die Spitze der bewaffneten Mann-
schaft. Die russische Besatzung in Warschau wurde theils niederge-
hauen, theils gefangen genommen. Igelströms Palast ward ein Raub
der Flammen, und vier der angesehensten Anhänger der russischen
Partei mußten ihren Verrath am Galgen büßen. Auch die Preußen,
welche nach der Eroberung von Krakau das stark befestigte Warschau
belagerten, wurden von Kosciusko, Dombrowsky und Joseph Ponia-
towsky, dem Neffen des Königs, zum Rückzüge gezwungen. Als aber
die russische Armee unter Suwarows Oberbefehl in Polen einrückte, Niederlage
mußte Kosciusko der Uebermacht weichen. In der Schlacht bei
Matschiewicz (1794) wurden die Polen besiegt. Kosciusko, von einer
Kugel getroffen, sank mit dem Schmerzeusrufe: „Finis Poloniae4' vom
Pferde und fiel in russische Gefangenschaft. Praga und Warschau
mußten sich ergeben. Der grausame Suwaroff hatte, um Warschau
zu schrecken, 12,000 wehrlose Menschen in Praga ermorden oder er-
säufen lassen.
Rußland, Oestreich und Preußen theilten nunmehr Polen ganz Finis
unter sich. Oestreich erhielt Galizien mit 800 Q. M., Preußen das Poloniae
Land links der Weichsel nebst der Hauptstadt Warschau, ungefähr 1?95'
1000 Q. M., und den Rest mit 2000 Q. M. zog Rußland an sich.
Stanislaus Poniatowsky entsagte der Königskrone und lebte bis 1798
in Petersburg von einem Gnadengehalte der Kaiserin. Kosciusko,
welchen der Kaiser Paul I. freigab, ging nach der Schweiz und
lebte hier bis 1817 \ er starb in Solothurn. Seine Gebeine wurden
nach Krakau gebracht und in der Schloßkirche neben Johann Sobieski
und Joseph Poniatowsky beigesetzt.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Rußland,
England und
Oestreich er-
kennen ihn
nicht an.
Schlacht bei
Austerlitz
1805.
Die Stiftung
des Rhein-
bunds hat die
Auflösung
des deutschen
Reichs zur
Folge 1806.
236 Dritte Periode der neueren Geschichte.
wurde er als Napoleon I. von Papst Pius Vii. in der Kirche von
Notre Dame gekrönt, wobei er sich selbst die Krone aufsetzte und nach
deren Einsegnung auch die Kaiserin Iosephine krönte.
Rußland und England erkannten den neuen Kaiser der Franzosen
nicht an und wußten auch Oestreich für ihre Vereinigung zu gewinnen.
Die Seele dieses Bundes war der englische Minister Pitt; mit Napo-
leon verbündeten sich — Baiern, Baden und Würtemberg. Nachdem
Napoleon auch die lombardische Krone zu Pavia empfangen und dabei
die inhaltschweren Worte gesprochen hatte: „Gott gab sie mir; wehe
Dem, der sie anrührt," ließ er Hannover besetzen, dessen Fürsten seit
1740 die englische Krone trugen. Preußen blieb neutral.
Mit 160,000 Mann rückte Napoleon in Deutschland ein und
erfocht durch seine unglaubliche Raschheit Sieg auf Sieg. Den östreichi-
schen General Mack schloß er bei Ulm ein und nahm ihn mit seinem
Heere gefangen, während der ritterliche Erzherzog Ferdinand sich mit
einigen Reiterhaufen nach Böhmen durchschlug und bald wieder ein
Heer von 20,000 Mann gesammelt hatte. Ohne Widerstand rückte
Napoleon in Wien ein und wandte sich dann nach Mähren, wo das
russische und östreichische Heer sich vereinigt hatten. Kaiser Franz und
Alexander befanden sich bei ihren Armeen und hofften durch ihre Ge-
genwart die Truppen anzufeuern. Am 2. Dezember 1805 kam es bei
Austerlitz unweit Brünn zu einer großen entscheidenden Schlacht, in
welcher die Verbündeten gänzlich geschlagen wurden. Der linke russische
Flügel wollte sich über einen gefrornen See retten. Napoleon ließ
das Eis durch Kanonen zerschmettern, und viele Russen ertranken.
Kaiser Franz, bekümmert um das Loos seines Landes und Volkes,
schloß nach einer persönlichen. Unterredung mit Napoleon den Frieden
zu Preßburg: Oestreich mußte Venedig an Frankreich, Throl an
Baiern und seine Besitzungen in Schwaben an Würtemberg ab-
treten. Zugleich erhielten der Kurfürst von Baiern und der
Herzog von Würtemberg von ihrem Beschützer den Königstitel. Um
den schmählichen Untergang des deutschen Reiches zu vollenden, stiftete
Napoleon den Rheinbund (1806). Sechzehn deutsche Fürsten, darunter
Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hchen-
zollern, Lichtenstein, trennten sich vom bisherigen Reichsverband, be-
kamen kleinere Reichsstände zu Unterthanen und erkannten den Kaiser
Napoleon als Beschützer des Rheinbundes an. Dafür versprachen sie
ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Kaiser
Franz erklärte aber in einem Manifest, daß er, überzeugt von der
gänzlichen Unmöglichkeit nach der geschehenen Lostrennuug der Stände
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Napoleon_I. Iosephine Napoleon Napoleon Mack Ferdinand Ferdinand Napoleon Franz Franz Alexander Alexander Napoleon Franz Franz Napoleon Oestreich Würtemberg Napoleon Napoleon Napoleon Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: England Rhein- England Baiern Baden Würtemberg Pavia Hannover Deutschland Ulm Wien Frankreich Baiern Schwaben Würtemberg Baiern Rheinbund Baiern Würtemberg Baden Hessen-Darmstadt Nassau
240
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Erlasse wurde das tyrannische System der Continentalsperre noch weiter
ausgebildet.
Im Frieden König Friedrich Wilhelm Iii. suchte von Königsberg aus durch
ner^Preu'ßen Öro^e ^Pfer ten Frieden von Napoleon zu erlangen; allein da dieser
den grbßern immer härtere Bedingungen stellte, so sah sich der König zur Fortsetzung
3:1fflrttlte!*8 ^v*e9e§ genöthigt und schloß mit dem Kaiser Alexander von Ruß-
land ein Bündniß. Hinter der Oder bereinigten sich beide Heere, und
nach einer zweitägigen mörderischen Schlacht bei Eilau (1807) rühmten
sich beide Parteien des Sieges, zogen sich aber beide zurück. In der
folgenden Schlacht bei Friedland siegte jedoch Napoleon so entscheidend,
daß Rußland Friedensanträge stellte. Auf einem Floße mitten im
Niemen, unweit der für neutral erklärten Stadt Tilsit, kamen zuerst die
beiden Kaiser und später auch der König zu einer Unterredung zu-
sammen. Hier ward ein sür Preußen empfindlicher Friede zu Stande
gebracht, wonach es alle seine Länder zwischen Rhein und Elbe und
alle seit 1772 gewonnenen polnischen Länder abtreten mußte. Aus den
an den König ersteren bildete er das Königreich Westfalen, zu dem noch Kurhessen
Westphalen unl? Braunschweig gezogen wurden, mit der Hauptstadt Cassel und be-
und an den lehnte damit seinen Bruder Ierome, aus den letzteren das Großher-
^Sa'chsen" Warschau, welches der König von Sachsen empfing. Rußland
erkannte die Brüder Napoleons als Könige, sowie den Rheinbund als
zu Recht bestehend an.
Die vergeb- In Tilsit war auch die edle Königin Louise von Preußen er-
ltchenbemüh- schienen. Sie sollte versuchen den gewaltigen Gebieter Europas zu
^Kdnigi/ milderen Gesinnungen gegen Preußen zu stimmen. „Was mich dieser
Louise von Schritt kostet", schrieb sie damals in ihr Tagebuch, „weiß mein Gott
allein; denn wenn ich diesen Mann nicht geradezu hasse, so betrachte
ich ihn doch als den, welcher meinen Gemahl und das preußische Volk
ins Elend gebracht hat. Gegen ihn höflich und artig zu sein, wird
mir höchst schwer werden; aber man fordert diese Selbstverläugnung
von mir, und ich bin es schon gewohnt, Opfer zu bringen." Ihre
Fürsprache war vergeblich; Napoleon ließ sich Nichts abdringen. Die
Königin schrieb nach dem verhängnißvollen Friedensschlüsse von Tilsit
an ihren Vater die prophetischen Worte: „Wir bleiben sittlich frei und
das wird politische Freiheit herbeiführen. Ich bin überzeugt, daß die
Art, in der dieser Friede geschlossen ist, gewiß früher oder später (viel-
leicht erlebe ich cs gar nicht) ein Segen für Preußen sein wird." Wie
wahr hatte die edle Königin gesprochen!
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Königsberg Napoleon Alexander_von_Ruß- Alexander Napoleon Rußland_Friedensanträge Cassel Napoleons Louise_von_Preußen Napoleon