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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 187

1878 - Mainz : Kunze
Königreich Italien, Istrien und Dalmatien an Napoleon persönlich, Tyrol und Vorarlberg an Baiern, Vorderösterreich an Würtem-berg und Baden. Die beiden ersteren verbündeten deutschen Staaten wurden zu Königreichen, der letztere zu einem Großherzogtum erhoben. Rußland und England schlossen keinen Frieden, die Kunde der schweren Niederlage aber beschleunigte den Tod des großen Pitt. Preußen, das durch die Unentschlossenheit seines Ministers Haugwitz neutral geblieben war, mußte Ansbach und Baireuth sowie das rechtsrheinische Cleve abtreten, wofür es Hannover und die Feindschaft Englands eintauschte. Napoleon war so mächtig geworden, daß er ganze Reiche an Glieder seiner Familie austheilte, z. B. Neapel und Holland an seine Brüder Joseph und Ludwig, Italien an seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais, Cleve-Berg an seinen Schwager Mürat. Am 12. Juli 1806 stiftete er den Rheinbund (Baiern, Würtemberg, Baden, Mainz, Darmstadt, Berg u. s. w.), über dessen Truppen er als Protektor uneingeschränkt verfügte, und dessen Verwaltung sich ganz dem französischen Muster anbequemen mußte. Jetzt war es nur mehr eine leere Formalität, daß Franz Ii, seit 1792 Leopolds Ii. Nachfolger, am 6. August die deutsche Kaiserkrone niederlegte und damit das mehr als tausendjährige Reich für erloschen erklärte. § 47. Preußens Fall und Wiedergeburt. Ter preußische Staat hatte durch die Neutralität, welche er sich im Basler Frieden auferlegt, den Ruhm, der Vorkämpfer Deutschlands zu. sein, verscherzt und die Achtung des übrigen Europas zum Theil eingebüßt. Als nun Ende 1797 Friedrich Wilhelms Ii. Tod die Regierung in die Hände seines Sohnes Ariedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) legte, erwartete man von diesem neuen Herrscher Besserung. Diese Hoffnung erfüllte sich auch in mancher Beziehung, indem das Wöllnersche Religionsedikt aufgehoben, eine bessere Ordnung der Finanzen hergestellt und mehr durch das Beispiel des edlen Familienlebens des königlichen Pares als durch Verfügungen der guten Sitte am Hofe und im Lande wieder eine Stätte bereitet wurde. Aber zum vollständigen Bruche mit dem alten System durch Wahl energischer Minister konnte der König sich noch nicht entschließen, und seine Friedfertigkeit, Unentschlossenheit und wohl auch Mistrauen in seine Hilfsmittel ließ ihn die Fessel der Neutralität geduldig weiter tragen. Doch wäre es'1805 bei seiner Zusammen-

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 189

1878 - Mainz : Kunze
daß wenigstens einige Festungen sich tapfer hielten, besonders Graudenz und Colberg, wo Bürger und Soldat, Nettelbeck und G n e i s e n a u an Mut und Zähigkeit mit einander wetteiferten. Doch die Niederlage bei Friedland (14. Juni), wo Marengos Sonne dem französischen Kaiser leuchtete, entmutigte Alexander, der seines Versprechens uneingedenk auf Unterhandlungen mit dem Feinde eingieng, welche zu dem Frieden von Tilsit führten (7. und 9. Juli). Hier trat die edle Königin Luise dem anmaßenden Sieger trotz alles Schmerzes würdevoll entgegen, im tiefsten Leid Preußens Berechtigung zum Kampfe nicht verleugnend. Friedrich Wilhelm verlor die Hälfte seines Gebietes, alles Land westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Theilung; den Rest ließ ihm Napoleon, wie er höhnend sagte, aus Achtung für den Zaren, der selber sich nicht scheute an der Beraubung Preußens theil-zunehmen. Von den deutschen Verbündeten Preußens erhielt Weimar Gnade, Sachsen sogar als Belohnung das Großherzogtum Warschau und den Königstitel, das Kurfürstentum Hessen und Braunschweig hörten auf zu bestehen, und aus ihrem Gebiete und den westelbischen preußischen Landestheilen stoppelte Napoleon das Königreich Westfalen zusammen, welches er seinem jüngsten liederlichen Bruder Hieronymus verlieh. Rührend war der Abschied, welchen Friedrich Wilhelm von seinen Unterthanen nahm, erhebend die plattdeutsche Antwort der Markaner, in welcher sie ihm treuere Generale und klügere Minister wünschten. Ihr Wunsch sollte sich erfüllen; zum Leiter des Landes wurde der Reichsfreiherr vom Stein berufen, der die Erb-unterthänigkeit vollends aufhob, eine freisinnige Gemeinde- und Städteordnung ins Leben rief und durch seine Verwaltungsmaßregeln den Argwohn und die Besorgnis Napoleons in dem Maße erregte, daß er ihn von Madrid aus 1808 ächtete und so in den Augen Europas als seinen gefährlichsten Feind adelte. Fast zwei Jahre nach seiner Amtsniederlegung gelangte Hardenberg ans Ruder, der ruhiger und deshalb weniger angefochten in Steins Geiste weiter wirkte. Die Sorge für das Heer übernahmen Scharnhorst und

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 240

1868 - Mainz : Kunze
240 Dritte Periode der neueren Geschichte. Erlasse wurde das tyrannische System der Continentalsperre noch weiter ausgebildet. Im Frieden König Friedrich Wilhelm Iii. suchte von Königsberg aus durch ner^Preu'ßen Öro^e ^Pfer ten Frieden von Napoleon zu erlangen; allein da dieser den grbßern immer härtere Bedingungen stellte, so sah sich der König zur Fortsetzung 3:1fflrttlte!*8 ^v*e9e§ genöthigt und schloß mit dem Kaiser Alexander von Ruß- land ein Bündniß. Hinter der Oder bereinigten sich beide Heere, und nach einer zweitägigen mörderischen Schlacht bei Eilau (1807) rühmten sich beide Parteien des Sieges, zogen sich aber beide zurück. In der folgenden Schlacht bei Friedland siegte jedoch Napoleon so entscheidend, daß Rußland Friedensanträge stellte. Auf einem Floße mitten im Niemen, unweit der für neutral erklärten Stadt Tilsit, kamen zuerst die beiden Kaiser und später auch der König zu einer Unterredung zu- sammen. Hier ward ein sür Preußen empfindlicher Friede zu Stande gebracht, wonach es alle seine Länder zwischen Rhein und Elbe und alle seit 1772 gewonnenen polnischen Länder abtreten mußte. Aus den an den König ersteren bildete er das Königreich Westfalen, zu dem noch Kurhessen Westphalen unl? Braunschweig gezogen wurden, mit der Hauptstadt Cassel und be- und an den lehnte damit seinen Bruder Ierome, aus den letzteren das Großher- ^Sa'chsen" Warschau, welches der König von Sachsen empfing. Rußland erkannte die Brüder Napoleons als Könige, sowie den Rheinbund als zu Recht bestehend an. Die vergeb- In Tilsit war auch die edle Königin Louise von Preußen er- ltchenbemüh- schienen. Sie sollte versuchen den gewaltigen Gebieter Europas zu ^Kdnigi/ milderen Gesinnungen gegen Preußen zu stimmen. „Was mich dieser Louise von Schritt kostet", schrieb sie damals in ihr Tagebuch, „weiß mein Gott allein; denn wenn ich diesen Mann nicht geradezu hasse, so betrachte ich ihn doch als den, welcher meinen Gemahl und das preußische Volk ins Elend gebracht hat. Gegen ihn höflich und artig zu sein, wird mir höchst schwer werden; aber man fordert diese Selbstverläugnung von mir, und ich bin es schon gewohnt, Opfer zu bringen." Ihre Fürsprache war vergeblich; Napoleon ließ sich Nichts abdringen. Die Königin schrieb nach dem verhängnißvollen Friedensschlüsse von Tilsit an ihren Vater die prophetischen Worte: „Wir bleiben sittlich frei und das wird politische Freiheit herbeiführen. Ich bin überzeugt, daß die Art, in der dieser Friede geschlossen ist, gewiß früher oder später (viel- leicht erlebe ich cs gar nicht) ein Segen für Preußen sein wird." Wie wahr hatte die edle Königin gesprochen!
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