Vorwort
Die zweite Auflage dieses dritten Theils ist in gleicher
Weise wie die beiden ersten Theile bearbeitet worden.
Aus der Geschichte der neuesten Zeit, welche der Verfasser
nur bis 1851 geführt hatte, konnten nur die wichtigsten
Ereignisse in übersichtlicher Darstellung ausgenommen
werden.
Fulda, im Sommer 1868.
Dr. Stacke.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden.
105
Malerei zuerst unter niederländischem Einflüsse; bald aber zeigten sich Hol-
selbständige Richtungen. Der Porträtmaler Haus Holbein der Jüngere
1554) erhob sich durch Klarheit, Würde der Form und schönes
Colorit zu den lonibardischen Meistern. In seinem berühmten Todten-
tanz übertrifft er in tragischem Humor und vernichtender Ironie alle
ähnlichen Leistungen. In Nürnberg bildete sich eine eigene fränkische
Schule, deren Streben auf mannigfaltige Charakteristik gerichtet war.
Ihr gehört Michael Wohlgemuth und sein größerer Schüler Albrecht ^brecht
Dürer (4 1528) an, welcher neben einer Reihe ausgezeichneter Ge-
mälde vorzugsweise religiösen Inhalts auch Kupferstiche verfertigte und
nach seinen Zeichnungen Holzschnitte anfertigen ließ, welche zu seinen
bedeutendsten Sachen gehören. Zu dieser Schule zählt auch Lucas
Kranach (f 1553) von Kronach in Franken, welcher frühzeitig in die
Dienste des sächsischen Hofes getreten war und in seinen Arbeiten eine Di- nieder-
ähnliche heitere Seite anschlägt, wie Hans Sachs in seinen Dichtungen Schule.
(S. 42). Unter den niederländischen Malern sind Peter Paul Rubens
und sein gemüthvollerer Schüler Anton van Dyck ('s 1641), sowie
Paul Rembrandt (4 1674) hervorzuheben. Murillo und Velasquez
sind die bedeutendsten spanischen Maler jener Zeit gewesen. Auch Mei- Italienische,
sterwerke der Dichtkunst erschienen im 16. und 17. Jahrhundert in
Italien und Spanien. Der heitere, ironische Ariosto (4 1533) dichtete Dichter,
den rasenden Roland (Ii. S. 57), Torquato Tasso die Befreiung
Jerusalems zur Verherrlichung der Thaten Gottfrieds von Bouillon
und der Kreuzfahrer. Der spanische Dichter Cervantes (4 1616),
welcher ein bewegtes Kriegsleben geführt, bei Lepanto 1571 (S. 64)
einen Arm eingebüßt und viele Jahre die Sklavenketten in Algier ge-
tragen hatte, schrieb den komischen Roman Don Quixote; der durch
seine Frömmigkeit ausgezeichnete Lopez de Vega schrieb vortreffliche Schau-
spiele und der Portugiese Camoens ein Heldengedicht „die Lusiade", in
welchem er die Großthaten seines Volkes verherrlichte.
Einen unsterblichen Namen hat sich Nikolaus Koperuikus von Nikolaus
Thorn (1473—1543) durch die Begründung der neueren Astronomie
gemacht. Er stürzte das sogenannte Ptolemäische Weltsystem, welches
die Erde als den Mittelpunkt des Weltalls annahm, und stellte ein
neues System auf, dessen Hauptsätze folgende find: 1) Im Sonnen-
system bildet die Sonne und nicht die Erde den Mittelpunkt; 2) um
die Sonne bewegen sich die Planeten in Kreisen und zwar in folgender
Ordnung: Merkur, Venus, Erde und Mond, Mars, Jupiter, Saturn.
Der durch seine Armuth, seine protestantische Glaubenstreue und seinen
Scharfsinn ausgezeichnete Astronom Johann Keppler von Weil im -i- i63o,
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Michael_Wohlgemuth Albrecht_^brecht
Dürer Albrecht Lucas
Kranach Hans_Sachs Peter_Paul_Rubens Anton_van_Dyck Paul_Rembrandt_( Roland_( Lepanto Lopez_de_Vega Camoens Nikolaus_Koperuikus_von_Nikolaus
Thorn Nikolaus Nikolaus Johann_Keppler Johann
Die Weltgeschichte
für
höhere Töchterschulen und den Privatunterricht
mit
besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Frauen
bearbeitet
von
r" ^
Pros. Dr. Heinrich Cassian,
Leh rer an der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. M
Zweiter Theil.
Geschichte des Mittelalters.
Zweite verbesserte und vermehrte Auflage.
Bon
Dr. Ludwig Stacke/ " -
Lyzeum
mit
Isstscher Aufbauschule
Sondershaiisen
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Cassian Heinrich Ludwig_Stacke/ Ludwig
Htssbuch
fr den
ersten Anterricht
in der
deutschen Geschichte
X
(Pensum der Tertia)
Von
Prof. Dr. Gottfried Eckertz,
Oberlehrer am K. Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Kln.
Siebente Auflage.
Im Anschlu an das Hlfsbuch fr den ersten Unterricht in alter Geschichte von Direktor Jger.
Mainz.
C. G. Kunze's Nachfolger. 1877.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Deutsch es Reich —
Natur des Bodens.
773
Produkte.
Richtet sich nun die Produktion im allgemeinen nach jener klimatischen Mitte
Europas, so daß unser Boden ftir Getreide undobst verschiedener Art, für Wiesen^
und Gartenbau, für Oelpflanzen, Flachs und Hanf, Hopfen, Tabak,
Cichorien, Würzpflanzen, mehrere Farbekräuter, eßbare Garten- und Waldbeeren, Hasel--
und Wallnüsse gemacht ist, so gedeihen aber auch in den wärmeren Strichen süße
Kastanien (diese sogar noch bei Blankenburg am Harz), Mandeln, Feigen und Wein.—
Der Getreidebau hat seine Hauptsitze in den sämmtlichen Küstenländern des Deut-
scheu Reiches, ferner in den preußischen Provinzen Posen, Sachsen und Schlesien (im
allgemeinen), in den kleinen Ländern Anhalt und Braunschweig, in der Lommatscher,
Leipziger und Altenbnrger Gegend, in mehreren Strichen Süddeutschlands, besonders in
Oberschwaben (südl. der Donau), in der Straubinger Gegend, im Altmühlthal und
Ries:c. Die Bergländer freilich erzeugen meist ihren Bedarf nicht, sind aber dafür
von gesegneten Getreidegegenden umgeben, welche jeuen nicht bloß den nöthigen Bedarf
an Brotfrncht^liefern, sondern noch ansehnliche Mengen ins Ausland abgeben können. —
Der Obstbau verlangt zu seinem regelmäßigen Gedeihen noch eine jährliche Mittel-
tempcratnr von mindestens 6" und ist im allgemeinen schon ziemlich unsicher im Norden
des uralisch-karpathischen Landrückens, wiewohl besondere Verhältnisse (z. B. tiefe oder
geschützte'lage) den Obstbau auch nördlich desselben zuweilen sogar noch in ansehnlichem
Umfange gestatten (z. B. von Grünberg über Guben bis an die Havel, die Hamburger
Vierlande, Rostocker und Stettiner-Gegend, die Weichselwerder, das Memelthal :c.);
wichtig für den Obstbau ist auch die Elbgegend von Pirna abwärts bis tief in die
Provinz Sachsen hinein, die Ebenen um den Harz, das nördliche Thüringen. Die
Hauptgegend des Obstbaues finden wir aber erst im S. des Fichtelgebirges, de? Thürin-
gerwaldes, der Rhön, des Vogelsberges und des Taunus, da diese Gebirge in den
meisten Jahren die schädlichen Winde abhalten und nur selten ihre Eigenschaften als
Schutzmauern gegen dieselben verlieren. In Süddeutschland gedeiht das Obst bis zur
Höhe von 500m. (daher nicht auf der schwäbisch-baierischen Hochebene), und besonders
in der oberrheinischen Tiefebene und in allen davon ausgehenden Nebenthälern (Main-
thal bis zuni Fichtelgebirg, Neckarthal bis an den Fuß des Jura, Gegend um den
Bodensee, ferner im Mosel- und Lahnthale) wird es in großartigem Maßstabe gebaut. —
Die eigentliche Gartenkultur (Gemüsebau, Blumenzucht:c.) hat ihre Hauptsitze in
dem Oberrheinthal, in der Gegend von Ulm, Nürnberg (Knoblauchsland), Bamberg,
Erfurt, Dresden, Quedlinburg, Hamburg, Potsdam?c. — Kulturpflanzen, die fabrik-
mäßig benützt werden, gibt es in großer Zahl, manche werden als Nebenbau überall
kultivirt, in gewissen Gegenden aber besonders massenhaft, manche gedeihen nur in
einzelnen Landstrichen, so z. B. Raps u. a. Oelgewächse vorzüglich in den Mar-
schen und Getreidegegenden Norddeutschlands, in Brandenburg und Anhalt, in süddent-
schen Ebenen; Flachs und Hanf in Schlesien, in der Lausitz, in Westfalen, in Han-
nover, Pommern und Preußen, in den Gebirgsgegenden des Südens, nämlich im
baierischen Wald, am Jura, in der Rhön, in den Vogesen; Hopfen in Posen, am
Harz, in Baden, im obern Neckarthal, vor allem aber in dem baierischen Kreise Mittel-
franken (Spalt, Neustadt a. d. Aisch, Hersbruck :c.) und in anderen Gegenden Baierns;,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
774
Europa —
Deutsches Reich.
Tabak vorzüglich im Elsaß, in der Pfalz rechts und links vom Rhein, in Hessen, in
'Nürnbergs Umgegend, in Brandenburg und Pommern, an der nntern Weser; Zucker-
rüben vor allem in der Magdeburger Börde, dann in der ganzen Provinz Sachsen,
in Anhalt und Braunschweig', in Schlesien, der Rheinprovinz, in der badischen und
baierischen Pfalz, im Elsaß; Krapp, Saflor, Scharte, Waid :c. in den prenßi-
schen Provinzen Sachsen und Schlesien. — Der Weinbau erreicht in Deutschland
seine Polargrenze, die nirgends auf der Erde soweit nordwärts geschoben erscheint als
bei uns; doch muß der deutsche Weinbau mehr künstlich durch hohe Eingangszölle auf
sremde Weine erhalten werden, da Klima, Boden und Lage nicht überall zusammen«
treffen, wo vielleicht der eine oder der ander: dieser notwendigen Faktoren des Wein-
baues wohl vorhanden wäre. Im allgemeinen erfordert derselbe eine Luftwärme von
R. im jährlichen Durchschnitt und in Süddeutschland eine Lage unter 400, nördlich
des Thüringer Waldes und Erzgebirges unter 200 m. Seehöhe. Man baut den Wein
an vielen Orten Mittel- und Süddeutschlands; doch nördlich von 51" Breite nur mit
geringem Erfolg, denn das Getränk von Naumburg au der Saale nrh von Meißen
an der Elbe ist nicht besonders, und noch geringer ist das von Grünberg an der Oder und
von Witzenhausen an der Werra; die Weinberge bei Potsdam :c. liefern bloß Tafel-
trauben. Besser ist der Wein an der Tauber, am Bodensee und am Neckar im Wür-
tembergischen, an der Nahe, Mosel und Ahr; in Franken (vorzüglich bei Würzburg,
wo Leisten- und Steinwcin) und in den Rheingegenden, wo der Markgräfler an süd-
westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die W^ne im Elsaß, an der Hart, in der
Pfalz, an der Bergstraße, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hoch
yeim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine
wachsen im eigentlichen Rheingan am Abhänge des Taunus unterhalb Eltville, wo
Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Markbrunner, Asmannshänser u. a.
'Ein- und Ausfuhr des Weines halten sich im Reiche so ziemlich das Gleichgewicht:
250000 Ctr. werden ans-, 275000 Ctr. eingeführt; die Fläche, auf welcher der Wein-
'bau betrieben wird, beläuft sich auf etwa 124000 Hektaren und die jährliche Gesammt-
Produktion auf 3,800000 Hektoliter. Preußen erzeugt davon nur etwa am meisten
bringen Elsaß-Lothringen (1,250000 Hektoliter, also etwa '/s des Ganzen) und Baden
(800000 Hektoliter) hervor. — Von dem Gesammtareale des Deutschen Reiches sind
49°/o (4800 Q.-M.) als Acker- und Gartenland verwendet, 18°/« bilden Wiesen und
Weiden, 25°/u sind noch bewaldet und die übrigen 8°/o (ca. 800 Q.-M.) sind unpro-
duktive Fläche.
An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Ausbeute
Gold freilich findet sich nur wenig im Sande einiger Flüsse. Silber dagegen im
Harz und im Erzgebirge. Zinn in Sachsen, Blei besonders in den Gebirgen des
rheinischen Schieferplateaus (wo am Bleiberge bei Kommern an der nördlichen Ab-
dachung der Eifel die beträchtlichste Bleiablagerung ganz Europas), im Harz, in Sachsen
bei Freiberg, im Tarnchvitzer Landrücken, Zink, das bekanntlich mit Kupfer das Messing
"bildet, vor allem im Tarnowitzer Plateau und bei Aachen, und in größerer Menge als
in irgend einem anderen Lande, so daß allein nach England für 6 Mill. Thlr. aus-
geführt werden, Kupfer in Schlesien, im Harz, im Schiefergebirg an beiden Seiten
"oen Rheines, im Schwarzwald, Nickel im Schiefergebirge bei Coblenz, ferner im
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
778
Europa — Deutsches Reich.
Die Kleistsche oder Leydener elektrische Flasche 1745 gleichzeitig erfunden von Kleist zu
Kamin in Pommern und von dem Holländer Muschenbroek. — 1747 findet Marggraf
zu Berlin den Zuck erst off der weißen Runkelrübe krystallisirbar. — Die söge-
nannten französischen Schlösser erfindet Freitag zu Gera 1748. — Glasglockenharmonika
von Schmittbauer zu Rastatt 1750. — Leidenfrosts Phänomen 1756. — Der Mecha-
uiker Kempelen aus Presburg verfertigt den berühmten Schachspieler 1768 und später
die Sprachmaschine. — Scheele aus Stralsund lehrt die Fabrikation des Phosphors
aus Knochen 1776, entdeckt auch den Sauerstoff, den Chlor und die Blau-
säure. — Elektrische Lampe oder Zündmaschine durch Fürsteuberger zu Basel 1778. —
Lichtenbergs zu Göttingen elektrische Staubfiguren 1777. — Hiudenburgs zu Leipzig
kombinatorische Analysis 1779. — Herschel aus Hannover entdeckt den Uranus 1781
und verfertigt das 40 füßige Spiegelteleskop 1785. — Hermstedt zu Berlin entwickelt
Sauerstoffgas aus Braunstein 1786. — Hahnemann aus Meißen tritt mit der Homöo-
pathie auf 1793, und Gall aus Tiefeubruun in Würtemberg mit der Schädellehre
1798. — Die Lithographie wird erfunden von Senefelder aus Prag 1794. —
Chladuis aus Wittenberg Clavicylinder 1799; schon 1787 hatte er seine Entdeckungen
bezüglich des Klanges veröffentlicht. — Olbers und Harding zu Bremen entdecken die
Planetoiden Pallas, Juno und Vesta 1802 bis 1808, und Hencke, Luther, Goldschmidt
und Marth in den folgenden Jahrzehnten noch viele andere dieser kleiner Planeten. —
Fraunhofer in München erfindet die wichtigsten optischen Instrumente und außer-
ordentlich manchsaltige Lichtphänomene, z. B. die nach ihm benannten Linien um
1809. — 1814 Erfindung des Schnelldrucks durch König aus Eisleben und Andreas
Bauer aus Würtemberg. — Des Steiermärkers Tendier merkwürdige Automate 1820. —
Die Entzündlichst des Wasserstoffes durch Platinschwamm, folglich auch die Platin-
seuerzeuge, entdeckt 1823 Döbereiner zu Jeua. — Fuchs zu München erfindet das
Wafferglas 1825, und in gleichem Jahre erscheint die Wellenlehre der Brüder Weber
zu Leipzig. — Ressel in Trieft verfertigt das erste Schraubenboot 1826. — Christian
Gmelin zu Stuttgart erfindet ein Ultramarin, das vorher nur aus dem Lazurstein gemacht
werden konnte, 1828. — Ehrenbergs Entdeckungen in der Jnfuforienwelt 1833;
und Dreyses Zündnadelgewehr. — Die Galvanoplastik wird 1840 von dem beut-
schen Chemiker Jakobi in Petersburg entdeckt. — Der große Chemiker Liebig wird der
Gründer der Agrikultur-Chemie 1840. — Elektromagnetischer Telegraph
von Professor Steinheil in München. — Die Schießbaumwolle durch Schönbeiu in
Basel und Böttger in Frankfurt 1846. — Leuchtgas aus Holz von Pettenkofer zu
München 1852. — Pfnor zu Darmstadt gibt wichtige Verbesserungen des Jacquardschen
Webstuhls an 1857. — Wilhelm Bauers aus Dillingen grandiose Erfindungen zur
unterseeischen Schisfahrt und zur Heraufschaffung versunkener Schiffe 1850 bis
1860. — Kirchhoff und Buusen in Heidelberg erfinden die Spektralanalyse 1861.
Geschichtlicher Ueberblick.
(Man vergleiche die geschichtlichen Abrisse S. 185 ff. und S. 232 ff., sowie die
Angaben über die Verbreitung der Germanen in der allgemeinen Ueberficht der euro-
päischen Völker und Sprachen S. 633 und 634).
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Marggraf Scheele Hahnemann Senefelder Olbers Hencke Luther Marth Andreas
Bauer Christian
Gmelin Jakobi Liebig Wilhelm_Bauers Wilhelm Kirchhoff
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Holländer_Muschenbroek Berlin Gera Rastatt Stralsund Basel Hannover Berlin Braunstein Homöo- Würtemberg Prag Wittenberg Pallas Goldschmidt München Eisleben Würtemberg Leipzig Stuttgart Petersburg München Basel Frankfurt Darmstadt Heidelberg
Deutsches Reich
— Statistisches.
807
Äustrielande am untern Rhein, wo Steinkohle und Eisen in so günstiger Verkehrslage
sich finden, daß sich hier ein Volkscentrum wie um Manchester und Liverpool bilden
konnte. Ueberhaupt macht sich das ganze Rheinthal von Basel bis hinab nach Nym-
wegen zusammt seinen Nebenthälern (Neckar, Untermain, Lahn, besonders Wipper und
Ruhr) auf der Volksdichtigkeitskarte außerordentlich geltend als ein, die Normalziffer
durchaus Überschreiteudes zusammenhängendes Centrum, welches dem volksreichsten Ge-
biete Mitteldeutschlands von der obern Oder bis zum Fuße des Harzes und bis Magde-
bürg nur an Breite etwas nachsteht, es dagegen au Intensität theilweise noch übertrifft.
Außer diesen beiden großen Hauptgebieten der dichtesten Bevölkerung finden sich Gebiete
mit einer Bevölkerungsdichtigkeit über der Durchschnittsziffer nur noch inselartig in
Deutschland: um Würzburg, am schou erwähnten Thüringerwald, in Westfalen zwischen
Pyrmont, Bielefeld, Minden und Osnabrück, um Bremen, an der Unterelbe, um Lübeck
und um Kiel, endlich zwischen Hunsrück und Hart an der Saar und um Ulm an der
oberen Donau.
Hinsichtlich der Zunahme der Bevölkerung nimmt das Deutsche Reich einen
hohen Rang nnter den Staaten Europas ein. England verdoppelt seine Bevölkerung
in 52, Preußen in 54 Jahren, dagegen braucht Frankreich zur Erzielung desselben Zn-
Wachses 198 Jahre. Im Jahr 1791 hatte das damalige Deutsche Reich 27 Mill. 23ett>.,
bei Entstehung des Deutschen Bundes 1315 umfaßte derselbe 30 Mill., eine Berechnung
für 1830 für den gegenwärtigen Umfang des Reiches (also ohne Oesterreich!) er-
gab etwa 29 Mill. und die Zählung von 1867 über 40 Mill. Natürlich erfolgt die
Zunahme der Bevölkerung nicht überall in Deutschland in gleicher Weise, und die oben
angeführten, für die Volksdichtigkeit förderlichen oder hinderlichen Einflüsse, sowie auch
nur zeitweilig wirkende Ursachen sind hierfür maßgebend; ja manche Landstriche Deutsch-
lands zeigen sogar eine gleichmäßige und andauernde Abnahme der Bevölkerung.. Im
Deutschen Reichewerden gegenwärtig durchschuittl. jährl. 16/10 Mill. Kinder geboren, während
l^/io Mill. Menschen sterben, so daß der Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen,
wodurch in Deutschland wesentlich die Bevölkerungszunahme bewirkt wird, jährlich, d. h.
wenn nicht außerordentliche Sterblichkeit herrscht, in runder Summe 4/io Mill. beträgt.
In Preußen betrug dieser Ueberschuß in den letzten Jahren ca. 224000, in Baiern
ca. 40000, in Sachsen ca. 25000, in Würtemberg ca. 20000 u. f. w. Die Zunahme
der Bevölkerung im Deutschen Reiche war bis 1840 in allen Theilen eine ziemlich gleich-
mäßige und erstreckte sich auch in fast gleichen Verhältnissen über Stadt und Land; mit
der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Eoncentration der Industrie auf gewisse
Gegenden und Städte trat zuerst (bis 1848) eine allmähliche, dann eine rasch und
rascher fortschreitende Aendernug ein, die, bei einer im allgemeinen für das Ganze gleich-
bleibenden Zunahme, äls ein Hindrängen der Bevölkerung nach gewissen Gegenden und
Städten und als eine langsame, aber stetige Bevölkerungsverminderuug in den minder
begünstigten Theilen sich bemerklich macht, während zugleich die Revolutionsstürme von
1848 und deren Folgen eine steigende Auswanderung iu vielen Theilen Deutschlands
und so dort auch eine Abnahme der Bevölkerung bewirkten.—Ueberhaupt ist die Ans-
Wanderung ein für die Bewegung der Bevölkerung in Deutschland sehr wichtiger
Punkt. Würde der ganze Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen im Reiche
bleiben, so würde die Bevölkerungszunahme eine viel größere sein; allein ein großer
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Liverpool Basel Nym- Deutschland Thüringerwald Westfalen Bielefeld Minden Donau Europas England Frankreich Oesterreich Deutschland Deutschland Baiern Sachsen Würtemberg Deutschlands Deutschland
Deutsches Reich
— Sachsen.
841
indem Kaiser Karl V. dem Herzog Moritz aus dem jungem Hause 1547 das Kurland
gab. So kam es, daß die ältere oder ernestinische Linie in den Westen versetzt wurde,
wo sie in mehrere herzogliche sich theilte und 1583 einen großen Theil des gräflich
Hennebergischen Besitzthnmes (Hildburghausen, Meiningen :c) erhielt, während der Rest
des henuebergischen Erbes theils an Hessen (Schmalkalden), theils an die jüngere, nun-
mehr kurfürstliche Linie fiel. Diese hielt ihre Länder zusammen und erwarb im 17.
Jahrhundert noch die von Oesterreich abgetrennte Lausitz dazu. Gegen Ende des 17.
Jahrhunderts (1697) nahm der prachtliebende August, zum großen Nachtheile seines
Volkes, die polnische Wahlkrone an und trat deshalb zur römischen Kirche über, wobei
seine Nachkommen auch später, als sie Polen nicht mehr besaßen, verblieben sind. Ehren-
voller als die 2 Auguste, die zugleich Könige von Polen hießen, regierte Friedrich
August, „der Landesvater" von 1768 bis 1827. Er bekam, wie Baiern und Wür-
temberg, von Napoleon den Königstilel; der Umfang des Landes aber, der früher 740
Q.-M. betragen, sank 1814 auf 272 Q.-M. herab. Jetziger König: Albert, Sohn
des am 29. Oktober 1873 verstorbenen geistvollen Königs Johann.
14 — 17. Die sächsischen Herzogthümer.
Aus der vorhin erwähnten ernestinischen Linie stammen die 4 regierenden Häuser-
Weimar, Meiningen, Koburg-Gotha und Altenburg, auf beiden Seiten des Thüringer-
Waldes (S. o. Statistisches).
a) Das Großherzogthum Weimar, nur ein kleiner Staat Deutschlands, jedoch
glänzend in der Geschichte nnsrer Literatur. Die Periode von 1759 bis 1831 wird
unvergeßlich sein; denn von 1759 führte die herzogliche Wittwe Amalie die Vormund-
schaft bis 1775, von da regierte ihr Sohn Karl August bis 1828, und Goethe
starb 1832. Der jetzige Regent heißt Karl Alexander. — Städte: Weimar an
der Ilm mit 16000 E. und dem Lustschloß Belvedere. Man pflegt diese Stadt das
deutsche Athen, wie Dresden das deutsche Florenz zu nennen. Dresden ist jetzt, bezüg-
lich der Kunst, von München überboten; die Poesie wird aber so bald kein zweites Wei-
mar wieder finden. Herder ward von der Fürstin Amalie mit nach Italien genommen,
der alte Wieland hatte seinen Platz in der herzoglichen Theaterloge, und in der Herzog-
lichen Gruft ruhen Goethe und Schiller neben dem bronzenen Sarkophage Karl
Augusts. — Jena, Gesammt-Universität der 4 Herzogthümer, von Johann Friedrich
nach dem Verluste Wittenbergs gestiftet. Apolda. — Eisenach , Seb. Bachs Geburts-
ort, mit 14000 E. Ruhla, zum Theil gothaisch. — Ilmenau am Thüriugerwald
und das von baierischem Gebiete umklammerte Ost heim vor der Rhön waren ehmals
hennebergisch.
b) Herzogthum Meiningen, ehemals wie Hildburghausen und Kobnrg Henne-
bergisch; das Heunebergische Fürstenhaus erlosch 1583. Jetziger Regent: Georg. —
Orte: Meiningen mit 8900 und Hildburghausen, beide an der Werra schön
gelegen; in der Nähe des ersteren Schloß Henneberg. Sonneberg am Franken-
wald, wichtigster Fabrikort des Thüringer Waldes; „Sonneberger Waaren." Saal-
seid a. d. Saale.
Schacht, Lehrb. d. Geographie 8. Ansl.
54
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Moritz August Friedrich
August Friedrich August Napoleon Albert Königs_Johann Johann Amalie Karl Karl August Goethe Karl_Alexander Karl Alexander Amalie Wieland Goethe Schiller Karl
Augusts Karl Augusts Johann_Friedrich Johann Friedrich Bachs Ruhla Georg Schloß_Henneberg
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Mittel-Europa.
beiden Seiten des Jura, und vom Genfer See an der Rhone hinab. Es kam ebenfalls
ans deutsche Reich; seine Nordgrenze von der Aarmündung über Basel zu den Moni?
Faucilles. 5) Deutschland als eignes Königreich. Die Grenze desselben gegen
Frankreich war folgende: Vom Urtyrang der Maas links des Flusses zu den Argonnen
und diesen Wald entlang zu den Ardeunen, von wo nach Westen zur Oberscheld?
(Cambray oder Kammerik blieb deutsch) und längs der Wasserscheide beim Vorgebirg
der Grauen Nase (Gris Nez*)) ans Meer.
Sieben Jahrhunderte bestand diese Grenze, bis erst in neuerer Zeit die französischen
Könige die Wasserscheide gegen die Scheide hin überschritten und daö Lothringer-Land
(an Obermaas und Ob:rmosel) und das Elsaß au sich rissen, nachdem sie früher schon den
größten Theil Burgunds (W. vom Jura und Sw. des Genfer Sees an der Rhone)
genommen hatten. Elsaß und etwa */i Lothringens gehören jetzt wieder zu Deutsch-
laud. Das Königreich der Deutschen umfaßte aber anfangs die Völkerschaften:
1) Franken im Maingebiet, int Rheinland bei Speier, Worms und Mainz, und am
Stromufer hinab bis unter Köln. 2) Schwaben oder Allemannen zwischen Vogesen,
Lech und Gottharde 3) Baiern mit Kärnten zwischen Fichtelgebirg und Italien,
zwischen Lech und Leitha, wo sie mit den Magyaren grenzten. 4) Thüringer.
5) Sachsen und Friesen. 6) Lothringer, denen anfangs anch Trier und die
Niederlande gehörten. Hierzu kam noch des jedesmaligen Kaisers Oberhoheit über
Burgund und Italien. Allein auch im Osten vergrößerte sich das Reich; man bekämpfte
die Wenden und nahm einen großen Strich der Länder, wo in der Vorzeit die Deut»
schen seßhaft gewesen. Fast überall ward uach verheerenden Kriegen eine solche Masse
deutscher Kolonisten dorthin geführt, daß wendische Sprache und Sitte größtenteils
verschwand. So dehute sich Deutschland östlich an der Elbe und Oder wieder aus.
Selbst an der Ostsee, östlich der Weichsel, eroberte man Preußen und gründete deutsche
Ortschaften in Kurland, Livland und Esthland.
In der Geschichte der Deutschen wird erzählt^ wie die alten Herzogthümer zergin-
gen, und statt ihrer eine Menge geistlicher und weltlicher Staaten und freier Städte
entstand. Zwei Länder sogar lösten sich ganz vom deutschen Reiche ab, eins am Ur-
sprnng, eins am Ende des Rheins. Es sind:
I) Die Schweiz. Ans Wilhelm Tells gerechte Nothwehr folgte der Aufstand in
den Hirtenthälern Schwyz, Uri und Unterwalden mit dem Neujahr 1308. Ver-
geblich bemühten sich in zwei Jahrhunderten die habsburg-österreichischen Fürsten, das
*) Etwas verschieden davon ist die heutige Grenze unsrer Sprache gegen
Westen: die obere Hälfte von Wallis ist deutsch, dann zieht die Sprachgrenze durch
Freiburg, am Murten- und westlich des Vieler Sees hin zur schweizerisch-dentsch-fmn-
zösischen Grenze bei Reschlach lrösches) zwischen Dattenried (Delle) und Pfirt
(gerette), nordwestlich zum elsaßer Bclchen und läugs des Vogesenrückens znm Donon
(Sam quell); von hier Nordwest!, zwischen den Qnellen der deutschen und der französi-
schen Nied durch Lothringen gegen Falkenberg und znr Mosel, die sie zwischen Metz und
Dudenhofen überschreitet; au der Südseite Luxemburgs über Hussigny uach Lougwy,
dann westlich von Arlon vorbei nach Bastogne, Malmedy und Limburg, uuterhalb
Lültich über die Maas nach Tirlemont, und füdl. von Brüssel hin noch Eourtray
(Kortryk) und Hazebrook bis anö Meer.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Cambray Gris Wilhelm Falkenberg Hussigny