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und Bayern von den Franzosen, Schweden und Hessen unter Turenne bei Allersheim (in der Nhe von Nrdlingen) in demselben Jahre besiegt; Mercy fiel.
In den letzten Jahren spielte der Krieg hauptschlich in Bayern und Bhmen. Torstensons Nachfolger, Wrangel, und Turenne verheerten 1646 und 1648 Bayern: der schwedische General Knigsmark hatte 1648 die kleine Seite von Prag erobert, als am 24. October 1648 zu Mnster und Osnabrck der (westflische) Frieden zu Stande kam.
S. Der westflische friede.
a. In Bezug auf das Ausland. Schweden bekam Vorpommern, Rgen und einen kleinen Theil von Hinter-Pommern lngs der Oder mit Stettin, das Stiftsland von Bremen als Herzogthum, das Stiftsland von Verden als Frstenthum, die Stadt Wismar.
Frankreich, obgleich es geringere Anstrengungen gemacht hatte als Schweden, bekam doch eine grere Beute: das fter-reichische Elsa, Breisach auf dem rechten Rheinufer, eine der strksten Festungen der damaligen Zeit, das Besatzungsrecht in Philippsburg (bei Speier). In diesen franzsischen Besitzungen hrten alle Beziehungen zum deutschen Reiche auf. Straburg und' andere Städte blieben reichsunmittelbar. Der Besitz von Metz, Toul und Verdun wurde Frankreich besttigt. Die schweizerische Eidgenossenschaft und Holland wurden nun auch recht-lich vom deutschen Reiche losgelst, tatschlich waren sie es schon.
b. In Bezug auf das Reich. Brandenburg, welchem ganz Pommern nach dem Aussterben der Herzoge 1637 als Erbe htte zufallen sollen, erhielt fr Vorpommern das Erz-bisthum Magdeburg als Herzogthum, die Bisthmer Halberstadt, Minden und Camin als Frstenthmer, dann den stlichen Theil von Hinterpommern.
Der Pfalzgraf Karl Ludwig, Friedrichs V. (f 1632) Sohn, erhielt die Pfalz am Rhein (Hauptstadt Heidelberg), sowie die achte Kurstimme. Bayern behielt die (nach der
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Knigsmark Metz Karl_Ludwig Karl Ludwig Friedrichs_V. Friedrichs_V.
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Hessen Allersheim Bayern Prag Stettin Bremen Wismar Frankreich Schweden Breisach Rheinufer Philippsburg Frankreich Holland Brandenburg Magdeburg Minden Hinterpommern Rhein_(Hauptstadt_Heidelberg
Eintheiwng der deutschen Geschichte.
I. Mittelalter.
Erster Zeitraum.
Die deutschen Vlkerschaften von den ltesten Zeiten bis zur Bildung eines selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun (843).
Erste Abtheilung.
Die Deutschen im Kampfe mit den Rmern bis zur Vlker-Wanderung 375.
Zweite Abtheilung.
Von der Vlkerwanderung bis zum Untergange d?sj westrmischen Reiches 375476.
Dme Abteilung.
Von dem Untergange des westrmischen Reiches bis zur Grndung ttnes selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun 476843.
Zweiter Zeitraum.
Von der Bildung eines selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun bis zum Regierungs-antritt Rudolfs von Habsburg 8431273.
Erste Abtheilung.
Von dem Vertrage zu Verdun bis zum Regierungsantritt der schsischen Kaiser 843919.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
250
Zweite Abtheilung.
Die schsischen Kaiser 9191024.
Dritte Abtheilung.
Die frnkischen oder salischen Kaiser und Lothar der Sachse 10241137.
Vierte Abtheilung.
Die hohenstaufischen Kaiser 11381254.
Dritter Zeitraum.
Von Rudolf von Habsburg bis zur Entdeckung von Amerika oder bis zur Reformation 1273 bis 1492 oder 1517.
Erste Abtheilung.
Von Rudolf von Habsburg bis zum Regierungsantritt Karls Iv. resp. bis zur goldenen Bulle 12731347 oder 1356. Zweite Abtheilung.
Von Karls Iv. Regierungsantritt resp. von der goldenen Bulle bis zur Entdeckung Amerikas oder bis zur Reformation von 1347 oder 13561492 ober 1517.
Ii. Weuere Zeit.
Erster Zeitraum.
Von dem Anfange der neueren Zeit bis zum westflischen Frieden 14921648.
Erste Abtheilung.
Von dem Anfange der neueren Zeit bis zum Augsburger Re-ligionsfrieden oder bis zur Abdankung Karls V. 14921555 oder 1556.
Zweite Abtheilung.
Von dem Augsburger Religionsfrieden oder von der Abdankung Karls V. bis zum dreiigjhrigen Krieg 1555 oder 15561618.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf_von_Habsburg Rudolf Karls Karls Karls_V. Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Karls Karls Amerikas Karls Karls
Deutsch es Reich —
Natur des Bodens.
773
Produkte.
Richtet sich nun die Produktion im allgemeinen nach jener klimatischen Mitte
Europas, so daß unser Boden ftir Getreide undobst verschiedener Art, für Wiesen^
und Gartenbau, für Oelpflanzen, Flachs und Hanf, Hopfen, Tabak,
Cichorien, Würzpflanzen, mehrere Farbekräuter, eßbare Garten- und Waldbeeren, Hasel--
und Wallnüsse gemacht ist, so gedeihen aber auch in den wärmeren Strichen süße
Kastanien (diese sogar noch bei Blankenburg am Harz), Mandeln, Feigen und Wein.—
Der Getreidebau hat seine Hauptsitze in den sämmtlichen Küstenländern des Deut-
scheu Reiches, ferner in den preußischen Provinzen Posen, Sachsen und Schlesien (im
allgemeinen), in den kleinen Ländern Anhalt und Braunschweig, in der Lommatscher,
Leipziger und Altenbnrger Gegend, in mehreren Strichen Süddeutschlands, besonders in
Oberschwaben (südl. der Donau), in der Straubinger Gegend, im Altmühlthal und
Ries:c. Die Bergländer freilich erzeugen meist ihren Bedarf nicht, sind aber dafür
von gesegneten Getreidegegenden umgeben, welche jeuen nicht bloß den nöthigen Bedarf
an Brotfrncht^liefern, sondern noch ansehnliche Mengen ins Ausland abgeben können. —
Der Obstbau verlangt zu seinem regelmäßigen Gedeihen noch eine jährliche Mittel-
tempcratnr von mindestens 6" und ist im allgemeinen schon ziemlich unsicher im Norden
des uralisch-karpathischen Landrückens, wiewohl besondere Verhältnisse (z. B. tiefe oder
geschützte'lage) den Obstbau auch nördlich desselben zuweilen sogar noch in ansehnlichem
Umfange gestatten (z. B. von Grünberg über Guben bis an die Havel, die Hamburger
Vierlande, Rostocker und Stettiner-Gegend, die Weichselwerder, das Memelthal :c.);
wichtig für den Obstbau ist auch die Elbgegend von Pirna abwärts bis tief in die
Provinz Sachsen hinein, die Ebenen um den Harz, das nördliche Thüringen. Die
Hauptgegend des Obstbaues finden wir aber erst im S. des Fichtelgebirges, de? Thürin-
gerwaldes, der Rhön, des Vogelsberges und des Taunus, da diese Gebirge in den
meisten Jahren die schädlichen Winde abhalten und nur selten ihre Eigenschaften als
Schutzmauern gegen dieselben verlieren. In Süddeutschland gedeiht das Obst bis zur
Höhe von 500m. (daher nicht auf der schwäbisch-baierischen Hochebene), und besonders
in der oberrheinischen Tiefebene und in allen davon ausgehenden Nebenthälern (Main-
thal bis zuni Fichtelgebirg, Neckarthal bis an den Fuß des Jura, Gegend um den
Bodensee, ferner im Mosel- und Lahnthale) wird es in großartigem Maßstabe gebaut. —
Die eigentliche Gartenkultur (Gemüsebau, Blumenzucht:c.) hat ihre Hauptsitze in
dem Oberrheinthal, in der Gegend von Ulm, Nürnberg (Knoblauchsland), Bamberg,
Erfurt, Dresden, Quedlinburg, Hamburg, Potsdam?c. — Kulturpflanzen, die fabrik-
mäßig benützt werden, gibt es in großer Zahl, manche werden als Nebenbau überall
kultivirt, in gewissen Gegenden aber besonders massenhaft, manche gedeihen nur in
einzelnen Landstrichen, so z. B. Raps u. a. Oelgewächse vorzüglich in den Mar-
schen und Getreidegegenden Norddeutschlands, in Brandenburg und Anhalt, in süddent-
schen Ebenen; Flachs und Hanf in Schlesien, in der Lausitz, in Westfalen, in Han-
nover, Pommern und Preußen, in den Gebirgsgegenden des Südens, nämlich im
baierischen Wald, am Jura, in der Rhön, in den Vogesen; Hopfen in Posen, am
Harz, in Baden, im obern Neckarthal, vor allem aber in dem baierischen Kreise Mittel-
franken (Spalt, Neustadt a. d. Aisch, Hersbruck :c.) und in anderen Gegenden Baierns;,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
774
Europa —
Deutsches Reich.
Tabak vorzüglich im Elsaß, in der Pfalz rechts und links vom Rhein, in Hessen, in
'Nürnbergs Umgegend, in Brandenburg und Pommern, an der nntern Weser; Zucker-
rüben vor allem in der Magdeburger Börde, dann in der ganzen Provinz Sachsen,
in Anhalt und Braunschweig', in Schlesien, der Rheinprovinz, in der badischen und
baierischen Pfalz, im Elsaß; Krapp, Saflor, Scharte, Waid :c. in den prenßi-
schen Provinzen Sachsen und Schlesien. — Der Weinbau erreicht in Deutschland
seine Polargrenze, die nirgends auf der Erde soweit nordwärts geschoben erscheint als
bei uns; doch muß der deutsche Weinbau mehr künstlich durch hohe Eingangszölle auf
sremde Weine erhalten werden, da Klima, Boden und Lage nicht überall zusammen«
treffen, wo vielleicht der eine oder der ander: dieser notwendigen Faktoren des Wein-
baues wohl vorhanden wäre. Im allgemeinen erfordert derselbe eine Luftwärme von
R. im jährlichen Durchschnitt und in Süddeutschland eine Lage unter 400, nördlich
des Thüringer Waldes und Erzgebirges unter 200 m. Seehöhe. Man baut den Wein
an vielen Orten Mittel- und Süddeutschlands; doch nördlich von 51" Breite nur mit
geringem Erfolg, denn das Getränk von Naumburg au der Saale nrh von Meißen
an der Elbe ist nicht besonders, und noch geringer ist das von Grünberg an der Oder und
von Witzenhausen an der Werra; die Weinberge bei Potsdam :c. liefern bloß Tafel-
trauben. Besser ist der Wein an der Tauber, am Bodensee und am Neckar im Wür-
tembergischen, an der Nahe, Mosel und Ahr; in Franken (vorzüglich bei Würzburg,
wo Leisten- und Steinwcin) und in den Rheingegenden, wo der Markgräfler an süd-
westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die W^ne im Elsaß, an der Hart, in der
Pfalz, an der Bergstraße, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hoch
yeim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine
wachsen im eigentlichen Rheingan am Abhänge des Taunus unterhalb Eltville, wo
Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Markbrunner, Asmannshänser u. a.
'Ein- und Ausfuhr des Weines halten sich im Reiche so ziemlich das Gleichgewicht:
250000 Ctr. werden ans-, 275000 Ctr. eingeführt; die Fläche, auf welcher der Wein-
'bau betrieben wird, beläuft sich auf etwa 124000 Hektaren und die jährliche Gesammt-
Produktion auf 3,800000 Hektoliter. Preußen erzeugt davon nur etwa am meisten
bringen Elsaß-Lothringen (1,250000 Hektoliter, also etwa '/s des Ganzen) und Baden
(800000 Hektoliter) hervor. — Von dem Gesammtareale des Deutschen Reiches sind
49°/o (4800 Q.-M.) als Acker- und Gartenland verwendet, 18°/« bilden Wiesen und
Weiden, 25°/u sind noch bewaldet und die übrigen 8°/o (ca. 800 Q.-M.) sind unpro-
duktive Fläche.
An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Ausbeute
Gold freilich findet sich nur wenig im Sande einiger Flüsse. Silber dagegen im
Harz und im Erzgebirge. Zinn in Sachsen, Blei besonders in den Gebirgen des
rheinischen Schieferplateaus (wo am Bleiberge bei Kommern an der nördlichen Ab-
dachung der Eifel die beträchtlichste Bleiablagerung ganz Europas), im Harz, in Sachsen
bei Freiberg, im Tarnchvitzer Landrücken, Zink, das bekanntlich mit Kupfer das Messing
"bildet, vor allem im Tarnowitzer Plateau und bei Aachen, und in größerer Menge als
in irgend einem anderen Lande, so daß allein nach England für 6 Mill. Thlr. aus-
geführt werden, Kupfer in Schlesien, im Harz, im Schiefergebirg an beiden Seiten
"oen Rheines, im Schwarzwald, Nickel im Schiefergebirge bei Coblenz, ferner im
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Deutsches Reich
— Statistisches.
807
Äustrielande am untern Rhein, wo Steinkohle und Eisen in so günstiger Verkehrslage
sich finden, daß sich hier ein Volkscentrum wie um Manchester und Liverpool bilden
konnte. Ueberhaupt macht sich das ganze Rheinthal von Basel bis hinab nach Nym-
wegen zusammt seinen Nebenthälern (Neckar, Untermain, Lahn, besonders Wipper und
Ruhr) auf der Volksdichtigkeitskarte außerordentlich geltend als ein, die Normalziffer
durchaus Überschreiteudes zusammenhängendes Centrum, welches dem volksreichsten Ge-
biete Mitteldeutschlands von der obern Oder bis zum Fuße des Harzes und bis Magde-
bürg nur an Breite etwas nachsteht, es dagegen au Intensität theilweise noch übertrifft.
Außer diesen beiden großen Hauptgebieten der dichtesten Bevölkerung finden sich Gebiete
mit einer Bevölkerungsdichtigkeit über der Durchschnittsziffer nur noch inselartig in
Deutschland: um Würzburg, am schou erwähnten Thüringerwald, in Westfalen zwischen
Pyrmont, Bielefeld, Minden und Osnabrück, um Bremen, an der Unterelbe, um Lübeck
und um Kiel, endlich zwischen Hunsrück und Hart an der Saar und um Ulm an der
oberen Donau.
Hinsichtlich der Zunahme der Bevölkerung nimmt das Deutsche Reich einen
hohen Rang nnter den Staaten Europas ein. England verdoppelt seine Bevölkerung
in 52, Preußen in 54 Jahren, dagegen braucht Frankreich zur Erzielung desselben Zn-
Wachses 198 Jahre. Im Jahr 1791 hatte das damalige Deutsche Reich 27 Mill. 23ett>.,
bei Entstehung des Deutschen Bundes 1315 umfaßte derselbe 30 Mill., eine Berechnung
für 1830 für den gegenwärtigen Umfang des Reiches (also ohne Oesterreich!) er-
gab etwa 29 Mill. und die Zählung von 1867 über 40 Mill. Natürlich erfolgt die
Zunahme der Bevölkerung nicht überall in Deutschland in gleicher Weise, und die oben
angeführten, für die Volksdichtigkeit förderlichen oder hinderlichen Einflüsse, sowie auch
nur zeitweilig wirkende Ursachen sind hierfür maßgebend; ja manche Landstriche Deutsch-
lands zeigen sogar eine gleichmäßige und andauernde Abnahme der Bevölkerung.. Im
Deutschen Reichewerden gegenwärtig durchschuittl. jährl. 16/10 Mill. Kinder geboren, während
l^/io Mill. Menschen sterben, so daß der Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen,
wodurch in Deutschland wesentlich die Bevölkerungszunahme bewirkt wird, jährlich, d. h.
wenn nicht außerordentliche Sterblichkeit herrscht, in runder Summe 4/io Mill. beträgt.
In Preußen betrug dieser Ueberschuß in den letzten Jahren ca. 224000, in Baiern
ca. 40000, in Sachsen ca. 25000, in Würtemberg ca. 20000 u. f. w. Die Zunahme
der Bevölkerung im Deutschen Reiche war bis 1840 in allen Theilen eine ziemlich gleich-
mäßige und erstreckte sich auch in fast gleichen Verhältnissen über Stadt und Land; mit
der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Eoncentration der Industrie auf gewisse
Gegenden und Städte trat zuerst (bis 1848) eine allmähliche, dann eine rasch und
rascher fortschreitende Aendernug ein, die, bei einer im allgemeinen für das Ganze gleich-
bleibenden Zunahme, äls ein Hindrängen der Bevölkerung nach gewissen Gegenden und
Städten und als eine langsame, aber stetige Bevölkerungsverminderuug in den minder
begünstigten Theilen sich bemerklich macht, während zugleich die Revolutionsstürme von
1848 und deren Folgen eine steigende Auswanderung iu vielen Theilen Deutschlands
und so dort auch eine Abnahme der Bevölkerung bewirkten.—Ueberhaupt ist die Ans-
Wanderung ein für die Bewegung der Bevölkerung in Deutschland sehr wichtiger
Punkt. Würde der ganze Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen im Reiche
bleiben, so würde die Bevölkerungszunahme eine viel größere sein; allein ein großer
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Liverpool Basel Nym- Deutschland Thüringerwald Westfalen Bielefeld Minden Donau Europas England Frankreich Oesterreich Deutschland Deutschland Baiern Sachsen Würtemberg Deutschlands Deutschland
234
Mittel-Europa.
beiden Seiten des Jura, und vom Genfer See an der Rhone hinab. Es kam ebenfalls
ans deutsche Reich; seine Nordgrenze von der Aarmündung über Basel zu den Moni?
Faucilles. 5) Deutschland als eignes Königreich. Die Grenze desselben gegen
Frankreich war folgende: Vom Urtyrang der Maas links des Flusses zu den Argonnen
und diesen Wald entlang zu den Ardeunen, von wo nach Westen zur Oberscheld?
(Cambray oder Kammerik blieb deutsch) und längs der Wasserscheide beim Vorgebirg
der Grauen Nase (Gris Nez*)) ans Meer.
Sieben Jahrhunderte bestand diese Grenze, bis erst in neuerer Zeit die französischen
Könige die Wasserscheide gegen die Scheide hin überschritten und daö Lothringer-Land
(an Obermaas und Ob:rmosel) und das Elsaß au sich rissen, nachdem sie früher schon den
größten Theil Burgunds (W. vom Jura und Sw. des Genfer Sees an der Rhone)
genommen hatten. Elsaß und etwa */i Lothringens gehören jetzt wieder zu Deutsch-
laud. Das Königreich der Deutschen umfaßte aber anfangs die Völkerschaften:
1) Franken im Maingebiet, int Rheinland bei Speier, Worms und Mainz, und am
Stromufer hinab bis unter Köln. 2) Schwaben oder Allemannen zwischen Vogesen,
Lech und Gottharde 3) Baiern mit Kärnten zwischen Fichtelgebirg und Italien,
zwischen Lech und Leitha, wo sie mit den Magyaren grenzten. 4) Thüringer.
5) Sachsen und Friesen. 6) Lothringer, denen anfangs anch Trier und die
Niederlande gehörten. Hierzu kam noch des jedesmaligen Kaisers Oberhoheit über
Burgund und Italien. Allein auch im Osten vergrößerte sich das Reich; man bekämpfte
die Wenden und nahm einen großen Strich der Länder, wo in der Vorzeit die Deut»
schen seßhaft gewesen. Fast überall ward uach verheerenden Kriegen eine solche Masse
deutscher Kolonisten dorthin geführt, daß wendische Sprache und Sitte größtenteils
verschwand. So dehute sich Deutschland östlich an der Elbe und Oder wieder aus.
Selbst an der Ostsee, östlich der Weichsel, eroberte man Preußen und gründete deutsche
Ortschaften in Kurland, Livland und Esthland.
In der Geschichte der Deutschen wird erzählt^ wie die alten Herzogthümer zergin-
gen, und statt ihrer eine Menge geistlicher und weltlicher Staaten und freier Städte
entstand. Zwei Länder sogar lösten sich ganz vom deutschen Reiche ab, eins am Ur-
sprnng, eins am Ende des Rheins. Es sind:
I) Die Schweiz. Ans Wilhelm Tells gerechte Nothwehr folgte der Aufstand in
den Hirtenthälern Schwyz, Uri und Unterwalden mit dem Neujahr 1308. Ver-
geblich bemühten sich in zwei Jahrhunderten die habsburg-österreichischen Fürsten, das
*) Etwas verschieden davon ist die heutige Grenze unsrer Sprache gegen
Westen: die obere Hälfte von Wallis ist deutsch, dann zieht die Sprachgrenze durch
Freiburg, am Murten- und westlich des Vieler Sees hin zur schweizerisch-dentsch-fmn-
zösischen Grenze bei Reschlach lrösches) zwischen Dattenried (Delle) und Pfirt
(gerette), nordwestlich zum elsaßer Bclchen und läugs des Vogesenrückens znm Donon
(Sam quell); von hier Nordwest!, zwischen den Qnellen der deutschen und der französi-
schen Nied durch Lothringen gegen Falkenberg und znr Mosel, die sie zwischen Metz und
Dudenhofen überschreitet; au der Südseite Luxemburgs über Hussigny uach Lougwy,
dann westlich von Arlon vorbei nach Bastogne, Malmedy und Limburg, uuterhalb
Lültich über die Maas nach Tirlemont, und füdl. von Brüssel hin noch Eourtray
(Kortryk) und Hazebrook bis anö Meer.
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Extrahierte Personennamen: Cambray Gris Wilhelm Falkenberg Hussigny
802
Europa —
Deutsches Reich.
voranging und welche die Grundlagen derselben wissenschaftlich feststellte..
In dem bestandenen Riesenkampfe war indes das Schwert im Dienste höhe-
rer als nationaler und bloßer Machtzwecke: es siegte im Namen
des Selb st be stimmungsrechtes eines großen Kultur-
Volkes. In der Geschichte wogen die Völkergeschicke auf und nieder und
im Laufe der Jahrhunderte löst eine Nation die andere in weltbeherrschen-
der Stellung ab; die Voraussetzungen, auf welchen das neue Deutschland
ruht, die Riesensumme der Geistesarbeit, durch welche es geschaffen wurde,
ist eine Bürgschaft nicht bloß der langen und glanzvollen Dauer in Macht
und Ehren, sondern auch der friedlichen Entwickelung, der geistigen und
materiellen Erhebung und Veredlung des gestimmten Menschengeschlechtes.
(Statistisches.
Das Deutsche Reich hatte vor Ausbruch der französischen Revolution trotz des Ver-
lustes der meisten allmählich vom Kerne abgelösten Außeuproviuzen doch noch ungefähr
12600 Qm., aber nur 27 Mill. Einw. Es bestand nach der Einteilung v. 1.1512;
a) aus 10kreisen, nämlich: Oesterreich — Baiern — Schwaben zwischen Lech
und dem vbern Rhein, ins Unendliche zersplittert — Fr anken in der Mitte Deutsche
lands — Oberrhein, Stücke des Elsasses, ein Nordstück der Vogesen und Hessen links
und rechts vom Nntermain begreifend — Knr- oder Niederrhein, die 4 Kurstaateu
Pfalz, Mainz, Trier, Köln ^ Niedersachsen oder Ostfalen, worin Hannover, Braun-
schweig, Magdeburg, auch Holstein und Mecklenburg — O b erfa chfen d. H.thüringen,
Meißen (Kursachsen), Mausfeld, Anhalt, Brandenburg und Pommern — Westfalen^
d. h. das westl. Altsachfen nebst Stücken links vom Unterrhein und sogar Lüttich —
Burgund oder österreichisches Niederland ans der Erbschaft Karl des Kühneu;
und d) aus den 4 Nebenländern Böhmen, Mähren, Schlesien, Lausitz, bei
Schaffung der Kreisverfassung ganz in habsbnrgischem Besitz. — Zum Kaiser hatte man
5eit 1437 stets den Erbfürsten Oesterreichs gewählt. Sobald dieser zu Frankfurt ge-
krönt war, hieß er: „Von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser, zu allen
Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien König." Hatten die Wahl- oder Kur-
fürsten den Sohn ihres Kaisers als künftigen Nachfolger anerkannt, so ward derselbe
römischer König betitelt. Es gab 2 höchste Reichsgerichte, den Reichshof rath
zu Wien und das Reichskammergericht zu Wetzlar. Die Reichsstände (d. h. alle
unter dem Kaiser unmittelbar stehenden fürstlichen und städtischen freien Regierungen)
hatten eine kleine Reichssteuer zu zahlen, nämlich Kammerzieler zur Erhaltung des '
Kammergerichtes, und Römermonate für etwaige Reichskriege und außergewöhnliche
Fälle; das Verzeichnis derselben hieß Matrikel. Unter den Kaisern standen: 1) die
Kurfürsten, anfangs 7, später 9, nämlich die geistlichen Mainz, Trier, Köln, und
die weltlichen Sachsen, Pfalz, Brandenburg, Baiern (seit 1623), Hannover (feit 1692);
Böhmen hatte auch eine Kur, sein Fürst war aber der österreichische, der Kaiser selbst; 2) die
übrigen 28 geistlichen Fürsten, sowohl Erzbischöfe als Bischöfe und gefürstete Aebte;.
3) die übrigen weltlichen Fürsteu, mehr als 40 an der Zahl, nämlich Herzöge,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Deutsch es Reich — Braun schweig und Anhalt. 837
Bremischen. — b) Im ehem. Bisthum Lübeck das angenehme Städtchen Eutin. —
c) Im Fürstenthum Birkeiifeld am Hnnsrück, 56 Meilen von Oldenburg: Birken-
feld und das romantisch gelegene Ob er st ein an der Nahe.
5. Herzogthum Braunschweig.
Vorhin bei Hannover wurde des Dannebergers August erwähnt, der seinen Sitz
in Wolfenbüttel nahm. Von diesem Angnst, dem Gründer der berühmten Bibliothek,
stammt das jetzige Fürstenhaus. Ihm folgten seine Söhne: Rudolf August (der die
fast unabhängig gewordene hansische Quartierstadt Braunschweig 1671 eroberte) und
Anton Ulrich in gemeinschaftlicher Negierung. Ulrichs Enkel Karl, Bruder Amalien«
von Weimar, verlegte 1754 die Residenz auf immer nach Braunschweig, wo er das
treffliche Collegium Carolinum gründete. Sein Sohn und Nachfolger Karl Wilh.
Ferdinand erwarb sich als Regent und Schützer der Wiffenschaften hohe Achtung.
Der jetzige Herzog Wilhelm (Bruder des 1830 vertriebenen Karl) ist dessen Enkel;
er besitzt auch das schleiche Mediatfürstenthum Oels. Da er kinderlos ist, steht eine
Erledigung des herzogl. Thrones in Aussicht. — Mehrere braunschweigische Herzöge
thaten sich in der Kriegsgeschichte Deutschlands hervor: Herzog Ferdinand war der
Alliirte Friedrichs des Großen und der ge feierte Sieger von Minden und Crefeld
K. W. Ferdinand wnrde bei Anerstädt tödtlich verwnndet, Friedrich Wilhelm,
fiel bei Quatrebras.
Das Herzogthum besteht aus 3 größern und 2 kleinen Theilen. Orte: Braun-
schweig a. d. Ocker mit 57000 E., siehe oben S. 90. Wolfen büttel mit Biblio-
thek. Helmstedt gewesene Universität. — Königslutter mit den Gräbern Kaisers
Lothar und Heinrichs des Stolzen, Gandersheim, Holzminden an der Weser
(in dessen Nähe das Stammschloß der jetzt regierenden Linie Bevern). — Im östl.
Stück: Blankenburg am Harz.
6. Herzogthum Anhalt.
Fruchtbares Ländchen im mittleren Elbgebiete, umgeben von der preuß. Provinz
Sachsen. Das Fürstenhaus stammt von den verfallenen Schlössern Anhalt (unweit
Ballenstedt) und Askanien unweit Aschersleben. Schon gegen das Jahr 1000 kommt
ein askanifcher Graf Esiko von Ballenstedt vor, und 1134 wird sein Großenkel Alb-
recht der Bär mit der Altmark (Salzwedel) belehnt, womit sich bald darauf die den
Wenden abgenommene Mark Brandenburg verband. Des Bären einer Sohn Otto
folgte in der Mark, der andre Bernhard in dem anhaltfchen Stammlande. Als mit
Heinrichs des Löwen Fall. das große Herzogthum Sachsen zerstückelt wurde, erhielt
Bernhard einen kleinen Theil davon, Lanenbnrg a. d. Elbe (wozu später Wittenberg
kam) und den Titel Herzog von Sachsen. Diese Erwerbung ging auf seinen jüngern
^ohn Albrecht über, während sein älterer, Heinrich von Askanien, das Anhaltische
behielt und 1252 starb. Die jüngeren askanischen Linien zu Brandenburg, Wittenberg,
Lauenburg sind ausgestorben; von dem genannten Heinrich stammten die Linien des
Stammlandes, deren es im vorigen Jahrhundert i gab: Dessau, Bernburg, Köthcn,
Zerbst. Die letztere (Katharina Ii. von Rußland war eine Prinzessin von Zerbst) er»
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Extrahierte Personennamen: August Rudolf Rudolf August Anton_Ulrich Ulrichs_Enkel_Karl Karl Karl_Wilh Karl Ferdinand Wilhelm Karl) Karl Ferdinand Ferdinand Friedrichs Crefeld
K._W._Ferdinand Ferdinand Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Lothar Heinrichs Otto Bernhard Heinrichs Bernhard Albrecht Heinrich_von_Askanien Heinrich Heinrich Heinrich Katharina_Ii
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Europa
— Deutsches Reich.
c) Herzogthum Koburg-Gotha, ebensoviel Wald als Acker, besteht aus 2 nicht
allein räumlich, sondern auch durch Verfassung und Verwaltung getrennten Thülen;
denn so oft man auch schon von den verschiedensten Seiten, auch vonseiten des gemein«
samen Herzogs, die endliche Vereinigung der beiden Herzogtümer Kobnrg und Gotha
angestrebt hatte, immer scheiterten die Versuche an der kleinlichen Rivalität der koburgischen
und der gothaischen Abgeordneten, so daß das Ländchen von 174000 Einwohnern dop-
pelte Ministerien, Regierungen und den ganzen schwerfälligen Apparat verschiedener
Verwaltnugeu und Landtage zu zahlen hat. Jetziger Herzog: Ernst Ii., dessen Bruder
Albert als Gemahl der Königin von England in hoher Achtung stand. König Leopold
von Belgien war ein Bruder des Vaters; ein Neffe des letzteren wurde Gemahl der
portugiesischen Königin Maria Ii. — Kobnrg a. d. Jtz mit 12800 E., Residenz.
Gotha mit 20600 E., wo das verdienstvolle Perthes-Petermannifche geographische In-
stitut, war bis 1825, in welchem Jahre die herzogl. gothaische Linie erlosch, Hauptstadt
eines besondern Herzogthums. Ohrdruf mit dem Schlosse der 1631 ausgestorbenen
Grafen von Gleichen. Walters hausen.
ä) Herzogthum Altenburg. Negeut: Ernst. Orte: Altenburg mit 20000
Einw. an der Pleiße, war schon vor alters Hauptort im sogenannten Osterlande.
Kleinere Orte sind: Ronneburg, Eisenberg, Kahla, Orlamüude :c.
An merk.: Die Karte von Deutschland sieht am buntesten aus, wo diese und
andre kleine Staaten zwischen Hessen u. Königreich Sachsen liegen. Es sind 20 größere
und über 30 kleinere Länderstückchen, deren Grenzen fast verwirrend durcheinander laufen,
ähnlich wie ehemals in Schwaben. Unter den Fürsten dieser Ländchen hat sich aber
schon mancher zum Ruhme Deutschlands ausgezeichnet.
18 u. 19. Die zwei Fiirstenthiimer Reuß
liegen am Frankenwald und an der Elster, und sind am bevölkertsten in der Fabrik-
gegend um Ger«. Die männlichen Personen des regierenden Hauses heißen allzumal
Heinrich, seit langer Zeit. Schon zu Ottos I. Zeiten verwaltete einer ihrer Vor-
fahren ein Grafenamt unter den Slaven im obern Elstergebiet (Vogtland); später wnr-
den sie selbständig. Da sie nun damals sich durch Beinamen unterschieden, so traf sichs,
daß zwei Brüder Heinrich der Reuß (Russe?) und der Böhm hießen. Die Nachkam-
men des erstern, im 14. Jahrhundert, behielten den Namen bei, und wurden nicht
mehr Vögte sondern Renße von Plauen genannt, später bloß Renße; denn Plauen
und andre Orte des Vogtlands kamen an Meissen. Und da die Beinamen aufgehört,
unterschieden sich die Heinriche, regierende und nicht regierende, durch Zahlen. Im
Jahre 1616 theilte sich das Haus Reuß in eine ältere und eine jüngere Linie; in der
älteren Linie werden die Heinriche bis 100 gezählt, in der jüngeren Linie wird die
Zahl nur für ein Jahrhundert in fortlaufender Reihenfolge angegeben, worauf dann
von vorn anzufangen ist. Im vorigen Jahrhundert ward die Familie, bis dahin gräf-
lich, in den Fürstenstand erhoben.
a) R. ältere Linie (R.-Greiz): Greiz, Residenz an der weißen Elster, mit
11600 E.; gewerbthätig in verschiedenen Zweigen der Weberei, ebenso Zeulenroda.—
Jetziger Fürst: Heinrich Xxii.
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Extrahierte Personennamen: Herzogtümer_Kobnrg Ernst Albert Leopold
von_Belgien Leopold Maria Negeut Ernst Heinrich Heinrich Ottos_I. Heinrich Heinrich_Xxii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Gotha England Gotha Ohrdruf Altenburg Ronneburg Eisenberg Kahla Deutschland Hessen Sachsen Schwaben Deutschlands Frankenwald Ottos Meissen Greiz