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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 68

1874 - Mainz : Kunze
68 Mittel-Europa. miges Land übergehen, so daß man, von dieser Seite kommend, sich kaum einem hohen Gebirge zu nähern glaubt. In dieser Abdachung finden sich manche Naturmerkwürdig- keiteu: z. B. bei Schedenberg eine Reihe Basaltsäulen von 12—16 m. Höhe, wie Orgelpfeifen neben einander, Orgelberg genannt; und nördlich davon bei Ehren- friedersdorf der Greifenstein, ein aus 9 senkrechten 52 m. hohen Spitzeu bestehender Granitfels. — Am südlichen Abfall des Gebirges sind viele Heilquellen und Bäder. Die nördliche Seite ist reicher an Mineralien, besonders an Metallen; kein Bergland kann mit größerem Recht ein Erzgebirg heißen. In der Nähe des Vogtländischen Städtchens Schöneck ragt in rauher Waldgegend der Schneckenstein, ein in Ltheile gespaltener an 20 m. hoher Fels, in dessen zahllosen Höhlungen sich die schönen gelben Topas-Krystalle herausgebildet haben. Die fleißigen Bewohner der Nordseite haben ihr Möglichstes gethan, um alles zu benutzen, was die Höhen und Thäler und der Schoß der Erde ihnen bieten. Im Gebirge werden viele Holzwaaren verfertigt und Beeren, Schwämme, Morcheln, gute Kräuter und isländisch Moos gesucht. Weuu oben rauhes Klima und Wald den Ackerbau nicht erlauben, so wird er zwischen Vorbergen und im Hügelland desto sorgfältiger betrieben. Viehzucht ist bedeutend. Die Wolle der kur- sächsischen oder meisnischen Schafe (Electoralwolle genannt) kommt der spanischen gleich. Neben der Wolle wird in vielen Orten emsig Baumwolle gesponnen und zu ungeheuren Massen trefflicher Waare verwebt. Im Gebirge aber nährt und beschäftigt Flachsspin- nerei, Leinmweberei, Holzschnitzen, Posamentiren und Spitzengeklöppel eine Menge Menschen, die sonst gar arm wären. Man zählt im Erzgebirge gegen 30000 Spitzen- klöpplerinnen. Die Lehrmutter des Spitzeuklöppelns, Barbara Uttmaun, starb 1575 zu Annaberg, wo noch jetzt die Hauptniederlage der Spitzen ist. — Die Metalle werfen das reichste Einkommen ab. Besonders ist der ganze nördliche oder sächsische Abhang des Gebirgs fast eine einzige Fabrikstätte; es gibt dort 600 Erzgrube» mit 12000 Bergleuten. In den Metallfabriken sind an 50000 Arbeiter beschäftigt. Da wird in Hochöfen das Erz geschmolzen, wiederum in andern Schmelzhütten durch frisches Feuer in andre Formen gebracht, in Blech- und Drahthütteu verarbeitet und in Fabriken zu Waffen aller Art, Spaten, Sensen, Sicheln, Blechwaaren, Blasinstrumenten, Nadeln u. s. w. umgewandelt. Auch Kupfer und Zinn wird gegraben. Selbst an Silber fehlt es nicht, wovon man jährlich etwa 54000 Pfund oder 27000 Kilogramm ausbeutet und zuweilen große gediegene Stücke oder Stufen findet, z. B. im Jahre 1750 eins von 62 Kilo. In früherer Zeit war die Ausbeute an Silber größer; so soll im Jahre 1478 zu Schneeberg eine Stufe von 20000 Kilogramm gefunden worden sein, woran die Meisnische (Kursächsische) Fürsteufamilie einmal der Merkwürdigkeit wegen zu Tische saß. — Von der fleißigen Fabrikation ist auch der Ort Klingenthal ein Be- weis, wo jährlich wohl 8000 Geigen, 150 Bässe und mehrere 1000 Lauten, Harfen und Zithern verfertigt werden. Das Erzgebirg ist hoch hinauf bis an seinen Scheitel be- wohnt — die höchste Wohnung liegt 1154 rn. hoch am Fichtelberge — und bebaut, ist überhaupt das am stärksten bevölkerte Gebirg Europas. Südlich zur nahen Eger rinnen nur Bäche und unbedeutende Flüßcheu; auf der nördlichen Seite entspringen größere Wasser, namentlich: die Zwickauer Mulde zwischen Schöneck und Klingenthal, mit dem Schwarz-

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 773

1874 - Mainz : Kunze
Deutsch es Reich — Natur des Bodens. 773 Produkte. Richtet sich nun die Produktion im allgemeinen nach jener klimatischen Mitte Europas, so daß unser Boden ftir Getreide undobst verschiedener Art, für Wiesen^ und Gartenbau, für Oelpflanzen, Flachs und Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Würzpflanzen, mehrere Farbekräuter, eßbare Garten- und Waldbeeren, Hasel-- und Wallnüsse gemacht ist, so gedeihen aber auch in den wärmeren Strichen süße Kastanien (diese sogar noch bei Blankenburg am Harz), Mandeln, Feigen und Wein.— Der Getreidebau hat seine Hauptsitze in den sämmtlichen Küstenländern des Deut- scheu Reiches, ferner in den preußischen Provinzen Posen, Sachsen und Schlesien (im allgemeinen), in den kleinen Ländern Anhalt und Braunschweig, in der Lommatscher, Leipziger und Altenbnrger Gegend, in mehreren Strichen Süddeutschlands, besonders in Oberschwaben (südl. der Donau), in der Straubinger Gegend, im Altmühlthal und Ries:c. Die Bergländer freilich erzeugen meist ihren Bedarf nicht, sind aber dafür von gesegneten Getreidegegenden umgeben, welche jeuen nicht bloß den nöthigen Bedarf an Brotfrncht^liefern, sondern noch ansehnliche Mengen ins Ausland abgeben können. — Der Obstbau verlangt zu seinem regelmäßigen Gedeihen noch eine jährliche Mittel- tempcratnr von mindestens 6" und ist im allgemeinen schon ziemlich unsicher im Norden des uralisch-karpathischen Landrückens, wiewohl besondere Verhältnisse (z. B. tiefe oder geschützte'lage) den Obstbau auch nördlich desselben zuweilen sogar noch in ansehnlichem Umfange gestatten (z. B. von Grünberg über Guben bis an die Havel, die Hamburger Vierlande, Rostocker und Stettiner-Gegend, die Weichselwerder, das Memelthal :c.); wichtig für den Obstbau ist auch die Elbgegend von Pirna abwärts bis tief in die Provinz Sachsen hinein, die Ebenen um den Harz, das nördliche Thüringen. Die Hauptgegend des Obstbaues finden wir aber erst im S. des Fichtelgebirges, de? Thürin- gerwaldes, der Rhön, des Vogelsberges und des Taunus, da diese Gebirge in den meisten Jahren die schädlichen Winde abhalten und nur selten ihre Eigenschaften als Schutzmauern gegen dieselben verlieren. In Süddeutschland gedeiht das Obst bis zur Höhe von 500m. (daher nicht auf der schwäbisch-baierischen Hochebene), und besonders in der oberrheinischen Tiefebene und in allen davon ausgehenden Nebenthälern (Main- thal bis zuni Fichtelgebirg, Neckarthal bis an den Fuß des Jura, Gegend um den Bodensee, ferner im Mosel- und Lahnthale) wird es in großartigem Maßstabe gebaut. — Die eigentliche Gartenkultur (Gemüsebau, Blumenzucht:c.) hat ihre Hauptsitze in dem Oberrheinthal, in der Gegend von Ulm, Nürnberg (Knoblauchsland), Bamberg, Erfurt, Dresden, Quedlinburg, Hamburg, Potsdam?c. — Kulturpflanzen, die fabrik- mäßig benützt werden, gibt es in großer Zahl, manche werden als Nebenbau überall kultivirt, in gewissen Gegenden aber besonders massenhaft, manche gedeihen nur in einzelnen Landstrichen, so z. B. Raps u. a. Oelgewächse vorzüglich in den Mar- schen und Getreidegegenden Norddeutschlands, in Brandenburg und Anhalt, in süddent- schen Ebenen; Flachs und Hanf in Schlesien, in der Lausitz, in Westfalen, in Han- nover, Pommern und Preußen, in den Gebirgsgegenden des Südens, nämlich im baierischen Wald, am Jura, in der Rhön, in den Vogesen; Hopfen in Posen, am Harz, in Baden, im obern Neckarthal, vor allem aber in dem baierischen Kreise Mittel- franken (Spalt, Neustadt a. d. Aisch, Hersbruck :c.) und in anderen Gegenden Baierns;,

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 774

1874 - Mainz : Kunze
774 Europa — Deutsches Reich. Tabak vorzüglich im Elsaß, in der Pfalz rechts und links vom Rhein, in Hessen, in 'Nürnbergs Umgegend, in Brandenburg und Pommern, an der nntern Weser; Zucker- rüben vor allem in der Magdeburger Börde, dann in der ganzen Provinz Sachsen, in Anhalt und Braunschweig', in Schlesien, der Rheinprovinz, in der badischen und baierischen Pfalz, im Elsaß; Krapp, Saflor, Scharte, Waid :c. in den prenßi- schen Provinzen Sachsen und Schlesien. — Der Weinbau erreicht in Deutschland seine Polargrenze, die nirgends auf der Erde soweit nordwärts geschoben erscheint als bei uns; doch muß der deutsche Weinbau mehr künstlich durch hohe Eingangszölle auf sremde Weine erhalten werden, da Klima, Boden und Lage nicht überall zusammen« treffen, wo vielleicht der eine oder der ander: dieser notwendigen Faktoren des Wein- baues wohl vorhanden wäre. Im allgemeinen erfordert derselbe eine Luftwärme von R. im jährlichen Durchschnitt und in Süddeutschland eine Lage unter 400, nördlich des Thüringer Waldes und Erzgebirges unter 200 m. Seehöhe. Man baut den Wein an vielen Orten Mittel- und Süddeutschlands; doch nördlich von 51" Breite nur mit geringem Erfolg, denn das Getränk von Naumburg au der Saale nrh von Meißen an der Elbe ist nicht besonders, und noch geringer ist das von Grünberg an der Oder und von Witzenhausen an der Werra; die Weinberge bei Potsdam :c. liefern bloß Tafel- trauben. Besser ist der Wein an der Tauber, am Bodensee und am Neckar im Wür- tembergischen, an der Nahe, Mosel und Ahr; in Franken (vorzüglich bei Würzburg, wo Leisten- und Steinwcin) und in den Rheingegenden, wo der Markgräfler an süd- westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die W^ne im Elsaß, an der Hart, in der Pfalz, an der Bergstraße, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hoch yeim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine wachsen im eigentlichen Rheingan am Abhänge des Taunus unterhalb Eltville, wo Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Markbrunner, Asmannshänser u. a. 'Ein- und Ausfuhr des Weines halten sich im Reiche so ziemlich das Gleichgewicht: 250000 Ctr. werden ans-, 275000 Ctr. eingeführt; die Fläche, auf welcher der Wein- 'bau betrieben wird, beläuft sich auf etwa 124000 Hektaren und die jährliche Gesammt- Produktion auf 3,800000 Hektoliter. Preußen erzeugt davon nur etwa am meisten bringen Elsaß-Lothringen (1,250000 Hektoliter, also etwa '/s des Ganzen) und Baden (800000 Hektoliter) hervor. — Von dem Gesammtareale des Deutschen Reiches sind 49°/o (4800 Q.-M.) als Acker- und Gartenland verwendet, 18°/« bilden Wiesen und Weiden, 25°/u sind noch bewaldet und die übrigen 8°/o (ca. 800 Q.-M.) sind unpro- duktive Fläche. An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Ausbeute Gold freilich findet sich nur wenig im Sande einiger Flüsse. Silber dagegen im Harz und im Erzgebirge. Zinn in Sachsen, Blei besonders in den Gebirgen des rheinischen Schieferplateaus (wo am Bleiberge bei Kommern an der nördlichen Ab- dachung der Eifel die beträchtlichste Bleiablagerung ganz Europas), im Harz, in Sachsen bei Freiberg, im Tarnchvitzer Landrücken, Zink, das bekanntlich mit Kupfer das Messing "bildet, vor allem im Tarnowitzer Plateau und bei Aachen, und in größerer Menge als in irgend einem anderen Lande, so daß allein nach England für 6 Mill. Thlr. aus- geführt werden, Kupfer in Schlesien, im Harz, im Schiefergebirg an beiden Seiten "oen Rheines, im Schwarzwald, Nickel im Schiefergebirge bei Coblenz, ferner im

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 807

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Statistisches. 807 Äustrielande am untern Rhein, wo Steinkohle und Eisen in so günstiger Verkehrslage sich finden, daß sich hier ein Volkscentrum wie um Manchester und Liverpool bilden konnte. Ueberhaupt macht sich das ganze Rheinthal von Basel bis hinab nach Nym- wegen zusammt seinen Nebenthälern (Neckar, Untermain, Lahn, besonders Wipper und Ruhr) auf der Volksdichtigkeitskarte außerordentlich geltend als ein, die Normalziffer durchaus Überschreiteudes zusammenhängendes Centrum, welches dem volksreichsten Ge- biete Mitteldeutschlands von der obern Oder bis zum Fuße des Harzes und bis Magde- bürg nur an Breite etwas nachsteht, es dagegen au Intensität theilweise noch übertrifft. Außer diesen beiden großen Hauptgebieten der dichtesten Bevölkerung finden sich Gebiete mit einer Bevölkerungsdichtigkeit über der Durchschnittsziffer nur noch inselartig in Deutschland: um Würzburg, am schou erwähnten Thüringerwald, in Westfalen zwischen Pyrmont, Bielefeld, Minden und Osnabrück, um Bremen, an der Unterelbe, um Lübeck und um Kiel, endlich zwischen Hunsrück und Hart an der Saar und um Ulm an der oberen Donau. Hinsichtlich der Zunahme der Bevölkerung nimmt das Deutsche Reich einen hohen Rang nnter den Staaten Europas ein. England verdoppelt seine Bevölkerung in 52, Preußen in 54 Jahren, dagegen braucht Frankreich zur Erzielung desselben Zn- Wachses 198 Jahre. Im Jahr 1791 hatte das damalige Deutsche Reich 27 Mill. 23ett>., bei Entstehung des Deutschen Bundes 1315 umfaßte derselbe 30 Mill., eine Berechnung für 1830 für den gegenwärtigen Umfang des Reiches (also ohne Oesterreich!) er- gab etwa 29 Mill. und die Zählung von 1867 über 40 Mill. Natürlich erfolgt die Zunahme der Bevölkerung nicht überall in Deutschland in gleicher Weise, und die oben angeführten, für die Volksdichtigkeit förderlichen oder hinderlichen Einflüsse, sowie auch nur zeitweilig wirkende Ursachen sind hierfür maßgebend; ja manche Landstriche Deutsch- lands zeigen sogar eine gleichmäßige und andauernde Abnahme der Bevölkerung.. Im Deutschen Reichewerden gegenwärtig durchschuittl. jährl. 16/10 Mill. Kinder geboren, während l^/io Mill. Menschen sterben, so daß der Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen, wodurch in Deutschland wesentlich die Bevölkerungszunahme bewirkt wird, jährlich, d. h. wenn nicht außerordentliche Sterblichkeit herrscht, in runder Summe 4/io Mill. beträgt. In Preußen betrug dieser Ueberschuß in den letzten Jahren ca. 224000, in Baiern ca. 40000, in Sachsen ca. 25000, in Würtemberg ca. 20000 u. f. w. Die Zunahme der Bevölkerung im Deutschen Reiche war bis 1840 in allen Theilen eine ziemlich gleich- mäßige und erstreckte sich auch in fast gleichen Verhältnissen über Stadt und Land; mit der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Eoncentration der Industrie auf gewisse Gegenden und Städte trat zuerst (bis 1848) eine allmähliche, dann eine rasch und rascher fortschreitende Aendernug ein, die, bei einer im allgemeinen für das Ganze gleich- bleibenden Zunahme, äls ein Hindrängen der Bevölkerung nach gewissen Gegenden und Städten und als eine langsame, aber stetige Bevölkerungsverminderuug in den minder begünstigten Theilen sich bemerklich macht, während zugleich die Revolutionsstürme von 1848 und deren Folgen eine steigende Auswanderung iu vielen Theilen Deutschlands und so dort auch eine Abnahme der Bevölkerung bewirkten.—Ueberhaupt ist die Ans- Wanderung ein für die Bewegung der Bevölkerung in Deutschland sehr wichtiger Punkt. Würde der ganze Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen im Reiche bleiben, so würde die Bevölkerungszunahme eine viel größere sein; allein ein großer

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 88

1874 - Mainz : Kunze
88 Mittel-Europa. davon steht ein Gasthaus mit einer Thurmwarte, um zu übernachten und der weiten Aussicht zu genießen. Die Weite der Aussicht hat 17 Meileu im Halbmesser, also das Doppelte im Durchmesser. Man sieht in dämmernder Ferne die Städte Magdeburg, Brauuschweig und Hannover. Die Elbe vermuthet man in einem seinen Silberstreif am Horizonte. Gegen S. liegen Hunderte von Gipfeln, dunkle Tannenwälder und zwischenschimmernde grüne Gebirgswieseu. Heber die ganze Harzbreite hinweg sieht man bis zum Schlosse von Gotha und zum Herknles bei Kassel. Nur fehlt in der nächsten Umgebung ein bedeutender Wasserspiegel, Strom oder See. Vom Brocken- haus südöstl. ist nur 1/i M. zur kahlen Granitkuppe Heiurichshohe, und ebenfalls nicht weit zu den Hirschhörnern oder Felsspitzen des Königsberges, 77 m. unter dem Horizont des Brockenhauses. — Im Unterharz sind die bedeutendsten Gipfel der granitne Ramberg (Bicrorshöhe) bei Mägdespruug und der Auerberg (Josephs- höhe) bei Stollberg. Ungeachtet mehrerer kleinen Flüsse hat das Gebirg doch keine Wasserfülle; wenig- stens vom Oberharz kann man sagen, daß er ärmer an lebendigen Wassern sei als andere Gebirge Deutschlands; man trifft dort 2—3 Stunden weit keinen Quell an. Deshalb ist nur in den sanfteren Schluchten und Thalungen guter Graswuchs, Die Herden der Harzdörfer weiden zwischen den Wäldern an Berghängen und auf niederen Kuppen, aber auf höheren Kuppen ists öde. Sieh Jucht belebt im allgemeinen das Gebirg weniger, als z. B. manche Alpengegenden, obschon hie und da das Schellen- gelänte der Bergkühe den Wanderer erfreut, treffliche Milch ihn erquickt, und in den nächsten Nachbarlaudeu die kleinen Harzkäse beliebt sind. Die größten Reichthümer des Harzes bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden. Berg- bau und Hüttenwesen erstreckt sich aber nicht wie Biehhütung und Milchwirthschast über ein ganzes Gebirg, sondern sammelt die Thätigkeit der Menschen mir an einzel- nen Stellen. Daher ists oft so einsam auf dem düsteren Harze. Wie einsam, schauer- lich und durch wilde Thiere gefahrvoll muß es vor 1000 Jahren gewesen sein, ehe das Herausfördern und Verarbeiten der Metalle Anlaß zu Errichtung von Dörfern und Städten gab. Dies geschah erst, als die Herzoge der Sachsen zugleich Könige über ganz Deutschland waren. Der erste unter ihnen, Heinrich der Finkler, ein tapfe- rer, edelmüthiger und volksfreundlicher Herr, hat sich den Namen Städlegründer er- worbeu. Er zog waffenfähige Männer vom Land in die kleinen Orte Sachsens und Thüringens, die er zum Schutz gegen die damals Deutschland bedrohenden Ungarn oder Magyaren mit Mauern und Thürmen umgeben ließ, und so erhoben sich viele Städte, andern deutschen Ländern zum Muster. Zu diesen gehört Quedlinburg (nahe der Gegend der Roßtrappe), wo Heinrich begraben liegt. In einer der Vor- städte zeigt man den Finkenherd, ans dem nach der Sage dem mit Vogelfang beschäf- tigten Sachsenherzoge die deutsche Köuigskrone augeboten wurde. Zur Zeit seines Soh- nes Otto des Großen ward im Rammelsberge (im Oberharz) Silber entdeckt, und die Ansbente war anfangs so bedeutend, daß Sachsen die reichste Gegend des deutschen Vaterlandes ward. Bloßes Silber macht nicht reich, aber die Thätigkeit, welche der Grubenbau anregt. Nun ward der Bergbau allmählich paßlicher betrieben, an meh-

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 204

1874 - Mainz : Kunze
204 Mittel-Europa. 4x/2 M, in der Länge und oben eine Fläche von 2000 Schritt im Durchmesser, wo Kartoffeln und Hafer wachsen und Rinder weiden, während die Nbhäuge von Eichen, Buchen und Birken umgürtet sind; der höchste Punkt des Donnersberges heißt der Königstuhl. — Wenn in den südlichen Wasgangipselu das Urgebirg aufsteigt, so herrscht in dem nördlichen niedrigeren Zuge und in der Hart der bunte Sandstein vor. Gegen die Rheinebene hinab lagert sich Molasse dem Gebirg an und geht in ein anfge- schwemmtes Laud über. — Das Vieh auf den Vogesen liefert gnte Milch und treff- liche Käse, unter andern den Vachelin; doch ist es fast überall klein. In manchen Gegenden ist gute Ausbeute an Metallen, und die Ost- oder deutsche Seite des Gebirgs, bei weitem die reichere und schönere, ist häufig mit Reben bedeckt. Die westl. Seiten- arme und Qnerthäler, die sich weit in Lothringen hinein lagern, sind rauher und wil- der; dort gibts noch zahlreiche Wölfe. Im Osten znm Rhein ist der Abfall des Ge- birgs viel kürzer und verliert sich in der breiten, zwischen Jll und Rhein sandigen Rheinebene. Unter den hochromantischen und industriereichen Thälern der Vogesen merken wir: 1) im Süden: das von Amarin, von der Thür, das Blumen- oder Gebweiler Thal (Florival), von der Lauch durchflössen, und das von der reißenden Fecht gebildete Münsterthal (nicht zu verwechseln mit den schweizerischen gl. Namens), das anmuthigste und interessanteste von allen, ein Alpenthal mit luftigen hohen Wei- den; der 351 m. tiefe Darmsee. In schauerlicher Gegend des obern Urbisthales ist der weiße und der schwarze See, etwa 5 Stunden westl. von Kolmar. 2) In dem mittleren Wasgan erinnert das Thal der Breusch (Mündung bei Straßburg) ort die menschenfreundliche Wirksamkeit des Pfarrers Oberlin zu Waldbach im Stein- thale. 3) Das Dahuerthal an der Lanter zwischen malerischen Bergen. Der Schwarzwald. Die Abdachung der Schweiz erreicht ihre größte Tiefe in der von O. nach W. quer vorliegenden Niederung, worin der Rhein nach seinem Austritt aus dem Bodeusee ge- nöthigt war, westwärts zu fließen. Gebildet wird diese Niederung dadurch, daß von nördlichen Bergen her ebenfalls Höhen und Thalnngen dahin abstreichen. Zu jenen nördl. Bergen gehört der Schwarzwald. Unterhalb der Aarmündung liegen auf der Strecke gegen Basel 4 Städte am Rhein: Waldshut, Laufenburg. Gückingen (bekannt durch Scheffels „Trompeter") und Rhemfelden; man nennt sie die 4 Waldstädte. Aus ihrer Nähe steigt der Schwarzwald vom Rheinthal hinanf und erstreckt sich dann fast parallel mit dem rechten Ufer des Oberrhein 22 Mln. weit Nno. bis zum Thore von Pforzheim-Dur lach (Pfinzthal). Der Schwarzwald, im S. wohl 9, im N. nur noch an 3 M. breit, stellt sich als zusammenhängende Bergmasse dar, woraus mehrere bedeutende Kuppen hervorragen. Den Namen führt er vom dunkelgrünen Nadelholz, womit Hänge und Kronen reichlich bewachsen sind. Der Hanptknoten, von welchem Aeste nach allen Richtungen sich ausstrecken, wird durch die Feldberggruppe, zw. Wiesen und Dreisam, So. von Freiburg, gebildet. Das den ganzen Zug von Sso. nach Nnw. durchschneidende Kinzigthal scheidet den obern und den untern Schwarz- wald. In jenem entspringen: Wutach, Alb, Wiesen, Elz mit Dreisam, Schutter und Triberger Gutach (zur Kinzig); Breg und Brigach; in diesem: Kinzig, Mnrg, Psinz, Enz und Nagold.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 208

1874 - Mainz : Kunze
208 Mittel-Europ Die No. Theile des schwäb. Iura, Aal buch und Härtfeld, sind schon oben S. 74 geschildert. Das von diesen Gebirgen begrenzte Hügelland des Neckars gehört zu den schönsten des deutschen Vaterlandes ; der ergibige Boden der sanften Hängen und Höhen ist für Korn, Obst und Wein geeignet und wird von den zahlreichen Bewohnern fleißig bebaut. Noch schöner sind die meisten Gegenden des Oberrheinthales. Dies ist die zwischen Wasgan und Hart, Schwarz- und Odenwald gelegene 3—5 Mln. breite Ebene von Basel bis gegen den Main, worin viele Nebenthäler aus den genann- ten Bergwäldern sich münden. Der Strom fließt so ziemlich in der Mitte, bevor er sich zu den Abstufungen der Hart hinwindet. Das Klima dort ist wohl das mildeste in Deutschland; 28° Wärme im Schatten ist häufiger, als 16« Kälte. Kirschen, Pflan- men, Aprikosen blühen schon in der ersten Hälfte des April. Reife Kirschen gibts an- fangs Jnni. An den wärmsten Abhängen der Berge gedeiht die Mandel; hie und d& sind kleine Kastanienwäldchen. Besonders schön sind die Umgebungen der Bergstraße von Heidelberg bis zum Melibokus; es ist eine mehrere Mln. lange von prächtigen Obstbäumen beschattete Allee. Noch reizender sind die Abhänge des Schwarzwaldes bis zur Murg. Die Wehte an der Hart und die Markgräfler, ebenso manche Elsaßweine werden sehr gelobt. Berühmt ist die Landwirtschaft der Pfalz, d. h. der Lander an beiden Seiten des untern Neckars und gegenüber zur Hart. — Nur zwischen Rhein und Jll ists saudig, ebenso in der Gegend von Karlsruhe, und im nördlichsten Theil der Ebene zwischen Darmstadt und Mainz. Ortschaften, l) Am Strome selbst: Straß bürg, die „Amazone des Elsasses", am Zusammenfluß der Brensch und Jll, ehemals deutsche freie Reichsstadt, 1681—lö70 stanz. Festung, mit 86,000 E. Unter den Gebäuden ist der 752 Stufen (142 m.) hohe Münsterthurm eins der schönsten Werke deutscher Baukunst. Meister Erwin aus Steinbach, im 13. Jahrhundert, entwarf den Plan dazu und leitete den Bau bis an seinen Tod; erst im 15. Jahrhundert vollendete der Kölner I. Hülz die Spitze des einen Thurms, der andere ist unvollendet geblieben. Wenn die Bürger ihren 2 rühm- würdigen Landsleuteu aus alter Zeit, dem Minnesänger Meister Gottfried (Verfasser von Tristan und Isolde 1230) und dem Geschichtschreiber Twinger von Königshofen, der 1380 die erste Chronik in deutscher Prosa schrieb, ein Denkmal setzen wollten, so verdiente es im Münster zu stehen. Neulich haben sie Bildsäuleu Gutenbergs und des Generals Kleber errichtet, doch nur der letztere war ein Straßburger von Geburt. Die 1872 wiederhergestellte deutsche Hochschule wird großen Einfluß üben auf die Verbrei- tung deutscher Bildung und Kultur im Elsaß; auch die beim Bombardement von 1870 zu Grunde gegangene Bibliothek wird durch edlen Wetteifer des gesammten deutschen Volkes und seine Schwesternationen wieder erneuert. Straßburg gegenüber und durch einige Brücken mit ihm verbunden Kehl, gleichfalls befestigt. — Speier, links am Rhein, ehemalige Reichsstadt, groß, doch schwach bevölkert (13,000 E.). Der ehr- würdige Dom mit 8 Kaiserdenkmälern (die Gräber haben die Franzosen zerstört) näm- lich Heinrich Iii., der noch ein wirklicher Kaiser des Reichs war, Rudolf von Habs- bürg :c. ist wieder hergestellt und von Maler Schraudolf ausgeschmückt. — Mann- heim, an der Neckarmündung, neu und regelmäßig gebaut, mit 39,600 E., einer der Hauptrheinhäfen und natürlicher Stapelplatz des Verkehrs für die Gebiete des Neckars,

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 234

1874 - Mainz : Kunze
234 Mittel-Europa. beiden Seiten des Jura, und vom Genfer See an der Rhone hinab. Es kam ebenfalls ans deutsche Reich; seine Nordgrenze von der Aarmündung über Basel zu den Moni? Faucilles. 5) Deutschland als eignes Königreich. Die Grenze desselben gegen Frankreich war folgende: Vom Urtyrang der Maas links des Flusses zu den Argonnen und diesen Wald entlang zu den Ardeunen, von wo nach Westen zur Oberscheld? (Cambray oder Kammerik blieb deutsch) und längs der Wasserscheide beim Vorgebirg der Grauen Nase (Gris Nez*)) ans Meer. Sieben Jahrhunderte bestand diese Grenze, bis erst in neuerer Zeit die französischen Könige die Wasserscheide gegen die Scheide hin überschritten und daö Lothringer-Land (an Obermaas und Ob:rmosel) und das Elsaß au sich rissen, nachdem sie früher schon den größten Theil Burgunds (W. vom Jura und Sw. des Genfer Sees an der Rhone) genommen hatten. Elsaß und etwa */i Lothringens gehören jetzt wieder zu Deutsch- laud. Das Königreich der Deutschen umfaßte aber anfangs die Völkerschaften: 1) Franken im Maingebiet, int Rheinland bei Speier, Worms und Mainz, und am Stromufer hinab bis unter Köln. 2) Schwaben oder Allemannen zwischen Vogesen, Lech und Gottharde 3) Baiern mit Kärnten zwischen Fichtelgebirg und Italien, zwischen Lech und Leitha, wo sie mit den Magyaren grenzten. 4) Thüringer. 5) Sachsen und Friesen. 6) Lothringer, denen anfangs anch Trier und die Niederlande gehörten. Hierzu kam noch des jedesmaligen Kaisers Oberhoheit über Burgund und Italien. Allein auch im Osten vergrößerte sich das Reich; man bekämpfte die Wenden und nahm einen großen Strich der Länder, wo in der Vorzeit die Deut» schen seßhaft gewesen. Fast überall ward uach verheerenden Kriegen eine solche Masse deutscher Kolonisten dorthin geführt, daß wendische Sprache und Sitte größtenteils verschwand. So dehute sich Deutschland östlich an der Elbe und Oder wieder aus. Selbst an der Ostsee, östlich der Weichsel, eroberte man Preußen und gründete deutsche Ortschaften in Kurland, Livland und Esthland. In der Geschichte der Deutschen wird erzählt^ wie die alten Herzogthümer zergin- gen, und statt ihrer eine Menge geistlicher und weltlicher Staaten und freier Städte entstand. Zwei Länder sogar lösten sich ganz vom deutschen Reiche ab, eins am Ur- sprnng, eins am Ende des Rheins. Es sind: I) Die Schweiz. Ans Wilhelm Tells gerechte Nothwehr folgte der Aufstand in den Hirtenthälern Schwyz, Uri und Unterwalden mit dem Neujahr 1308. Ver- geblich bemühten sich in zwei Jahrhunderten die habsburg-österreichischen Fürsten, das *) Etwas verschieden davon ist die heutige Grenze unsrer Sprache gegen Westen: die obere Hälfte von Wallis ist deutsch, dann zieht die Sprachgrenze durch Freiburg, am Murten- und westlich des Vieler Sees hin zur schweizerisch-dentsch-fmn- zösischen Grenze bei Reschlach lrösches) zwischen Dattenried (Delle) und Pfirt (gerette), nordwestlich zum elsaßer Bclchen und läugs des Vogesenrückens znm Donon (Sam quell); von hier Nordwest!, zwischen den Qnellen der deutschen und der französi- schen Nied durch Lothringen gegen Falkenberg und znr Mosel, die sie zwischen Metz und Dudenhofen überschreitet; au der Südseite Luxemburgs über Hussigny uach Lougwy, dann westlich von Arlon vorbei nach Bastogne, Malmedy und Limburg, uuterhalb Lültich über die Maas nach Tirlemont, und füdl. von Brüssel hin noch Eourtray (Kortryk) und Hazebrook bis anö Meer.

9. Kleine Schulgeographie - S. 30

1841 - Mainz : Kunze
I 30 Deutschlands land gehören; desgleichen welche der genannten Städte in, und welche außerhalb Deutschland liegen. Anmerkung. In einigen Landstrichen des östlichen Deutsch- lands wohnen Nachkömmlinge eingewanderter Slaven; so wird z. B. zwischen Böhmerwald und Glazer Bergen größtentheils böh- misch gesprochen, nahe den oberschlesischen Bergen an der obern Oder polnisch, an der mittleren Drau wendisch; am Adriameer hört man schon italienisch. Dagegen ist der größte Theil der Schweiz deutsch, eben so das Elsaß; in Nordbelgien und Holland wird ein niederdeutscher Dialect gesprochen; in Ungarn sind mehrere deutsche Städte, selbst in Siebenbürgen ist ein Theil des Volks völlig deutsch. An der Ostsee ist die deutsche Sprache bis in die Nähe von Petersburg herrschend. §. 23. Products Deutschlands. Sie sind mannigfaltig, a) Tbierreich. Man hat die Raubthiere fast ausgerottet; Wölfe sind nur noch an Ost- und Westgrenze, nahe den Kar- pathen und auf dem Hunsrück; Luchse hin und wieder in den Alpen. Wildpret ist nicht mehr in solcher Menge als ehemals vorhanden. Dagegen pflegt man die Hausthiere. Die Schafzucht ist sehr veredelt, besonders östlich des Riesen- und nördlich des Erzgebirgs. Das stattlichste Rindvieh auf den Alpen und in den Marschländern an der Nordsee. Pferdezucht besonders stark im nordischen Flachlande, friesische und meklenburgische Pferde. Gänse vorzüglich an der Ostsee. Bienenzucht besonders in den Haide- ländern.— b) Mineralreich. Blos das Flachland im Norden hat Mangel an Steinen. Edelsteine vorzüglich im obern Elb- gebiet, doch keine Dianmnten. Eisen fast überall, namentlich in den Steirischen Alpen, auf dem Harz, auf der Westseite des Rodlagers. Zinn im Erzgebirg, Quecksilber in den Krainischen Alpen (Jdria), Kupfer besonders im südöstlichen Deutschland, Silber besonders im Erzgebirg und Harz. Gold, das in den ungarischen Karpathen reichhaltig vorhanden ist, findet sich in Deutschland spärlich; dagegen viel Salz und Steinkohlen. — c) Pflanzenreich. Getraide hinreichend und noch zum Ver- kauf ins Ausland. Futterkräuter ersetzen häufig den Mangel fetter Wiesen. Gartengewächse je nach Beschaffenheit des Bodens sorgfältig gepsiegt. Obst in vielen veredelten Sorten; in wär- meren Gegenden Nüsse, Kastanien, Weintrauben und Mandeln.

10. Kleine Schulgeographie - S. 31

1841 - Mainz : Kunze
Klima und Produkte. 31 Würz- und Medicinalpstanzen als: Hopfen, Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander, Münze, Melisse, Majoran und Thymian, Wermuth, Kamille, Rhabarber, Salbei, Enzian, Kalmus u. a. m. wachsen hie und da zum Theil wild, zum Theil eigens angebaut. Eben so baut man mehre Fabrik- und Handelsgewächse als: Lein oder Flachs, Hanf, Raps, Mohn, Cichorien, Waid, Krapp, Safran, Süßholz. Beeren gibt es vielerlei Arten und in Menge. Holz besitzt Deutschland nicht mehr so viel wie vor Alters; in- deß sind noch Waldungen ziemlich genug vorhanden, und wo es daran fehlt, wie z. B. im Flachlande zwischen Ems und Weser, da hilft der Torf aus. Blumen, einheimische und fremde Arten. §. 24. Klima. Die Pflanzenwelt richtet sich 1) nach der Beschaffenheit des Bodens. Gegensatz z. B. der Haiden und Marschen — 2) nach der Seehöhe, nach Son- nen- und Mitternachtseite der Höhen. Oberdonau- und Neckarthal. Naabgegeud und die Elbe bei Dresden. Lage des Rheingaus — 3) nach der mehr oder weniger nördlichen Lage. Im Ganzen ist Norddeutschland kälter als Süddeutsch- land. Südlich des Harzes kommt der Frühling um einige Tage früher als nördlich des Gebirgs. Kein Weinbau nordwärts von Bonn (warum aber auch nicht nordwärts vom Taunus und Rhön? warum bei Würzburg und nicht bei München?). Hundert Meilen nordwärts von Deutschland gedeiht kein Waizen und kein Obst mehr, 100 Meilen südlich von Deutschland wachsen Citronen und Orangen im Freien. Nahe dem Eismeer finden sich nur verkrüppelte Birken und Moos; auf der Insel Sicilien fördert die heiße Sonne das Zuckerrohr. Merkwürdig ist auch, daß es nach Osten verhältnißmäßig kühler ist als nach Westen. Woher diese Unterschiede des Klimas? wie geht es zu daß, je weiter von uns nach Süden, desto höher die Sonne am Himmel aufsteigt, und je weiter nach Norden, desto tiefer? Dies und noch viel anderes erklärt das folgende Kapitel.
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