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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 91

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser und Ems. 91 Wilh. Ferdinand, die beide, dieser 1806 und jener 1815, im Kampfe gegen Napoleon ihren Tod fanden, theils zu Ehren Schills und seiner von den Franzosen gefangenen und hier erschossenen Gefährten; jetzt anch zum Andenken Lessings, dessen Standbild aus Erz, ein Werk Rietschels, 1853 aufgestellt worden. Die in Deutschlands Kultur- geschichre nie zu vergessende Amalia von Weimar war eine brauuschweigische Prinzessin; anch der berühmte Mathematiker und Astronom Ganß ist von hier, und Campe, der Jugendschriftsteller. Helmstedt, an der Straße nach Magdeburg, bis 1809 eine geschätzte Universität. H. 6. Das Flachland der untern Weser und der Ems. Das Gebiet des Küstenflusses Ems legt sich links an das der untern Weser, und hat gleiche Beschaffenheit des Bodens und Klimas; wir fügen es deshalb hinzu. Die Ems, mit allen ihren Krümmungen nur 51 Mln. lang (gerader Abstand der Mündung von der Quelle 30 Mlu.), entspringt aus bruchiger Stelle auf der Sennerhaide am südwestl. Abhang des Teuto- burger Waldes und fließt durch ebene meist wiesige Gründe; die Dollart-Bai ist ihre Mündung, die H aase ihr größter Nebenfluß. Rechnet man zu dem Gebiet der Ems noch die Huuse, einen Moor-Ausfluß, der seitwärts mit dem Dollart in Verbindung steht, so zieht die Grenze des Ems- Gebiets von der Quelle bis zur Meerbucht Lauwer see, indem die Gebiete der Lippe, Vechte und kleiner holländischer Küstenflüsse links bleiben. Ehe wir indes das untere Weser- nebst dem Emsgebiet näher betrach- en, ist ein Blick auf das ganze norddeutsche Flachland nöthig. Die Karte zeigt, daß die meisten deutschen Müsse nach der Nord- und Ostsee strömen, und unser Laud sich von den Gebirgen des Innern anfangs hügelicht, dann in großer Ebene, dahin abdacht. Als Grenze dieser Ebene läßt sich eine Linie ziehen, die von Antwerpen über Roermonde, Wesel, Münster. Osnabrück, Minden, Steinhude? See, Hannover, Braunschweig, Helmstedt zur Leipziger Ebene und südlich von Torgau über die Elbe nach Kamenz, Liegnitz und im Westen der Oder aufwärts bis Oppeln zieht. Am schmälsten ist also das Flachland zwischen Minden und dem Meere, nach O. aber wird es immer breiter. Es ist iu einer Längenausdehnung von 160 Mln. dem deutschen Berglande vorgelagert und nimmt ungefähr ein Drittel des ganzen deutschen Bodens ein. Trotz der großen Ausdehnung ist es doch nur ein Theil der großen Tiefebene, die am Fuße der Pyrenäen in Frankreich beginnt, das mitteleuropäische Gebirgsland im W. und N. umfaßt und ostwärts der deutschen Grenze in das weite osteuropäische oder sarmatische Tiefland übergeht, welches durch den Gebirgswall des Ural vom nordasiatischeu Tieflande geschieden wird. Indes darf man sich dieses Tiefland nicht als völlig gleichförmige Ebene vor- stellen; es bietet Abwechslung und sogar auch landschaftliche Reize. Zwei Landrücken, einer vom Süd-, einer vom Nordende des Uralgebirges ausgehend, durchziehen dasselbe und reichen auch in den deutscheu Theil des ungeheuren Flachlandes herein. Der erste derselben, uralisch^karpathischer Landrücken genannt', berührt Deutschland mit

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 106

1874 - Mainz : Kunze
106 Mittel-Europa. berührt, zeichnet sich links der Königstein 354 m. hoch, und rechts der steilfelsige noch höhere Lil gen stein ans. Ans jenem liegt eine Feste, die wenig Besatzung bedarf, nur ein einziger Zugang ist zu vertheidigen; Platz zu Vorräthen von Nahruugs- Mitteln ist hinreichend da, und ein Brunnen 331 m. tief, liefert das nöthige Wasser. Unterhalb Pirna endet die Gebirgswelt und beginnt wellenförmige Thaluug, liuks die große Flur von Dörfern und Aeckern von anmuthigeu Hügelgruppen verschönert, und rechts eine Kette von Weinhügeln und hübschen Landgütern. Hier liegt die Som- merresidenz des sächsischen Hofes, das schöne Schloß Pillnitz, bekannt durch die fol- genschweren Beschlüsse vom 27. August 1791 , hier prangt die Hauptstadt Dresden, durch Lage und Kunstschätze das „deutsche Florenz." Aber nicht bloß dicht am Flusse ists schön, seitwärts an den Bächen und Flüffen hinauf gibt es gepriesene Thäler, vor- züglich am rechten Ufer in einem großen Halbkreis um den Lilgensteiu her, zwischen den Orten Lohmen, Hohenstein, Sebnitz, Schandau und dem kleinen und großen Win- terberg. Man nennt diese in reizender Unordnung umherliegende Masse von Felsen, engen Thäleru, Waldhöhen und Schluchten nur die kleine Schweiz der Dresdner oder sächsische Schweiz. Vom großen Winterberg ist sie ganz zu überblicken, indem man die Elbe dicht seitwärts in der Tiefe hat. Steigt man südlich vom Berge nach dem nächsten böhmischen Dorfe hinunter, so kann man auf einem Kahne die angenehmste Fahrt nach Schandau hinab und eine Stunde weiter nach Königstein machen. — Dresden, mit 177,000 Bew., eine der schönsten Städte Deutschlands. Die steinerne Brücke, wodurch Alt- und Neustadt verbunden sind, wölbt sich in 16 großen Vogen über 17 mächtigen Pfeilern hin, 552 Schritte lang, mit eisernen Geländern eingefaßt' und führt gerade auf die prächtige katholische Hofkirche zu, die vor der Zeit des sieben- jährigen Krieges gebant wurde; merkwürdig ist das große Altargemälde von Mengs. Neben der Brücke in der Altstadt steigt man auf steinerner Treppe zu der vielbesuchten Brühl'schen Terrasse, wo man unter Bäumen die angenehmste Aussicht, besonders strom- aufwärts, genießt. Zu den Merkwürdigkeiten gehören ferner: das sogenannte grüne Gewölbe im kgl. Schloß, das in 8 großen Zimmern Sachen enthält von ebenso kost« barem Stoff als von künstlicher Arbeit, denn an edlen Gesteinen und Metallen ist kein Mangel; die Gemäldegallerie, die über 1300 Gemälde (darunter Rafaels Madonna) von 400 Meistern zählt, die bedeutendste unter den cisalpinischen Sammlungen; eine Samm- lnng Gefäße aus japanischem, chinesischem und meißnischem Porzellan; das Münz- kabinet, der Antikensaal, mehrere Museen, die 220,000 Bände starke Bibliothek, die Akademie der bildenden Künste n. s. w. Die Dresdner galten stets für Leute von feiner Bildung; die Maler Heß, Retzsch und Vogel, der berühmte katholische Theologe Wessen- berg (gest. U60 zu Konstanz), der kriegerische Dichter Th. Körner, an den ein Denk- mal erinnert, der Bildhauer Rietschel (geb. zu Pulnitz in der Lausitz 1804) u. a. m. gingen aus ihrer Mitte hervor. Auch am Hofe wird Wissenschaft und Kunst mit Liebe gepflegt; König Johann ist bekannt als geistvoller Bearbeiter Daute's und die jüngst (Sept. 1870) verstorbene Prinzessin Amalia, „Amalia Heiter", als Verfasserin ange- nehmer sittenreiner Schauspiele. — In der Nähe: der kohlenrciche Plauen'sche Grund, welchen die Weißeritz durchläuft. Bei Planen wird das Thal reizend und windet sich zwischen malerischen Umgebungen, worin Tharand mit einer berühmten

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 773

1874 - Mainz : Kunze
Deutsch es Reich — Natur des Bodens. 773 Produkte. Richtet sich nun die Produktion im allgemeinen nach jener klimatischen Mitte Europas, so daß unser Boden ftir Getreide undobst verschiedener Art, für Wiesen^ und Gartenbau, für Oelpflanzen, Flachs und Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Würzpflanzen, mehrere Farbekräuter, eßbare Garten- und Waldbeeren, Hasel-- und Wallnüsse gemacht ist, so gedeihen aber auch in den wärmeren Strichen süße Kastanien (diese sogar noch bei Blankenburg am Harz), Mandeln, Feigen und Wein.— Der Getreidebau hat seine Hauptsitze in den sämmtlichen Küstenländern des Deut- scheu Reiches, ferner in den preußischen Provinzen Posen, Sachsen und Schlesien (im allgemeinen), in den kleinen Ländern Anhalt und Braunschweig, in der Lommatscher, Leipziger und Altenbnrger Gegend, in mehreren Strichen Süddeutschlands, besonders in Oberschwaben (südl. der Donau), in der Straubinger Gegend, im Altmühlthal und Ries:c. Die Bergländer freilich erzeugen meist ihren Bedarf nicht, sind aber dafür von gesegneten Getreidegegenden umgeben, welche jeuen nicht bloß den nöthigen Bedarf an Brotfrncht^liefern, sondern noch ansehnliche Mengen ins Ausland abgeben können. — Der Obstbau verlangt zu seinem regelmäßigen Gedeihen noch eine jährliche Mittel- tempcratnr von mindestens 6" und ist im allgemeinen schon ziemlich unsicher im Norden des uralisch-karpathischen Landrückens, wiewohl besondere Verhältnisse (z. B. tiefe oder geschützte'lage) den Obstbau auch nördlich desselben zuweilen sogar noch in ansehnlichem Umfange gestatten (z. B. von Grünberg über Guben bis an die Havel, die Hamburger Vierlande, Rostocker und Stettiner-Gegend, die Weichselwerder, das Memelthal :c.); wichtig für den Obstbau ist auch die Elbgegend von Pirna abwärts bis tief in die Provinz Sachsen hinein, die Ebenen um den Harz, das nördliche Thüringen. Die Hauptgegend des Obstbaues finden wir aber erst im S. des Fichtelgebirges, de? Thürin- gerwaldes, der Rhön, des Vogelsberges und des Taunus, da diese Gebirge in den meisten Jahren die schädlichen Winde abhalten und nur selten ihre Eigenschaften als Schutzmauern gegen dieselben verlieren. In Süddeutschland gedeiht das Obst bis zur Höhe von 500m. (daher nicht auf der schwäbisch-baierischen Hochebene), und besonders in der oberrheinischen Tiefebene und in allen davon ausgehenden Nebenthälern (Main- thal bis zuni Fichtelgebirg, Neckarthal bis an den Fuß des Jura, Gegend um den Bodensee, ferner im Mosel- und Lahnthale) wird es in großartigem Maßstabe gebaut. — Die eigentliche Gartenkultur (Gemüsebau, Blumenzucht:c.) hat ihre Hauptsitze in dem Oberrheinthal, in der Gegend von Ulm, Nürnberg (Knoblauchsland), Bamberg, Erfurt, Dresden, Quedlinburg, Hamburg, Potsdam?c. — Kulturpflanzen, die fabrik- mäßig benützt werden, gibt es in großer Zahl, manche werden als Nebenbau überall kultivirt, in gewissen Gegenden aber besonders massenhaft, manche gedeihen nur in einzelnen Landstrichen, so z. B. Raps u. a. Oelgewächse vorzüglich in den Mar- schen und Getreidegegenden Norddeutschlands, in Brandenburg und Anhalt, in süddent- schen Ebenen; Flachs und Hanf in Schlesien, in der Lausitz, in Westfalen, in Han- nover, Pommern und Preußen, in den Gebirgsgegenden des Südens, nämlich im baierischen Wald, am Jura, in der Rhön, in den Vogesen; Hopfen in Posen, am Harz, in Baden, im obern Neckarthal, vor allem aber in dem baierischen Kreise Mittel- franken (Spalt, Neustadt a. d. Aisch, Hersbruck :c.) und in anderen Gegenden Baierns;,

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 774

1874 - Mainz : Kunze
774 Europa — Deutsches Reich. Tabak vorzüglich im Elsaß, in der Pfalz rechts und links vom Rhein, in Hessen, in 'Nürnbergs Umgegend, in Brandenburg und Pommern, an der nntern Weser; Zucker- rüben vor allem in der Magdeburger Börde, dann in der ganzen Provinz Sachsen, in Anhalt und Braunschweig', in Schlesien, der Rheinprovinz, in der badischen und baierischen Pfalz, im Elsaß; Krapp, Saflor, Scharte, Waid :c. in den prenßi- schen Provinzen Sachsen und Schlesien. — Der Weinbau erreicht in Deutschland seine Polargrenze, die nirgends auf der Erde soweit nordwärts geschoben erscheint als bei uns; doch muß der deutsche Weinbau mehr künstlich durch hohe Eingangszölle auf sremde Weine erhalten werden, da Klima, Boden und Lage nicht überall zusammen« treffen, wo vielleicht der eine oder der ander: dieser notwendigen Faktoren des Wein- baues wohl vorhanden wäre. Im allgemeinen erfordert derselbe eine Luftwärme von R. im jährlichen Durchschnitt und in Süddeutschland eine Lage unter 400, nördlich des Thüringer Waldes und Erzgebirges unter 200 m. Seehöhe. Man baut den Wein an vielen Orten Mittel- und Süddeutschlands; doch nördlich von 51" Breite nur mit geringem Erfolg, denn das Getränk von Naumburg au der Saale nrh von Meißen an der Elbe ist nicht besonders, und noch geringer ist das von Grünberg an der Oder und von Witzenhausen an der Werra; die Weinberge bei Potsdam :c. liefern bloß Tafel- trauben. Besser ist der Wein an der Tauber, am Bodensee und am Neckar im Wür- tembergischen, an der Nahe, Mosel und Ahr; in Franken (vorzüglich bei Würzburg, wo Leisten- und Steinwcin) und in den Rheingegenden, wo der Markgräfler an süd- westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die W^ne im Elsaß, an der Hart, in der Pfalz, an der Bergstraße, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hoch yeim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine wachsen im eigentlichen Rheingan am Abhänge des Taunus unterhalb Eltville, wo Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Markbrunner, Asmannshänser u. a. 'Ein- und Ausfuhr des Weines halten sich im Reiche so ziemlich das Gleichgewicht: 250000 Ctr. werden ans-, 275000 Ctr. eingeführt; die Fläche, auf welcher der Wein- 'bau betrieben wird, beläuft sich auf etwa 124000 Hektaren und die jährliche Gesammt- Produktion auf 3,800000 Hektoliter. Preußen erzeugt davon nur etwa am meisten bringen Elsaß-Lothringen (1,250000 Hektoliter, also etwa '/s des Ganzen) und Baden (800000 Hektoliter) hervor. — Von dem Gesammtareale des Deutschen Reiches sind 49°/o (4800 Q.-M.) als Acker- und Gartenland verwendet, 18°/« bilden Wiesen und Weiden, 25°/u sind noch bewaldet und die übrigen 8°/o (ca. 800 Q.-M.) sind unpro- duktive Fläche. An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Ausbeute Gold freilich findet sich nur wenig im Sande einiger Flüsse. Silber dagegen im Harz und im Erzgebirge. Zinn in Sachsen, Blei besonders in den Gebirgen des rheinischen Schieferplateaus (wo am Bleiberge bei Kommern an der nördlichen Ab- dachung der Eifel die beträchtlichste Bleiablagerung ganz Europas), im Harz, in Sachsen bei Freiberg, im Tarnchvitzer Landrücken, Zink, das bekanntlich mit Kupfer das Messing "bildet, vor allem im Tarnowitzer Plateau und bei Aachen, und in größerer Menge als in irgend einem anderen Lande, so daß allein nach England für 6 Mill. Thlr. aus- geführt werden, Kupfer in Schlesien, im Harz, im Schiefergebirg an beiden Seiten "oen Rheines, im Schwarzwald, Nickel im Schiefergebirge bei Coblenz, ferner im

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 807

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Statistisches. 807 Äustrielande am untern Rhein, wo Steinkohle und Eisen in so günstiger Verkehrslage sich finden, daß sich hier ein Volkscentrum wie um Manchester und Liverpool bilden konnte. Ueberhaupt macht sich das ganze Rheinthal von Basel bis hinab nach Nym- wegen zusammt seinen Nebenthälern (Neckar, Untermain, Lahn, besonders Wipper und Ruhr) auf der Volksdichtigkeitskarte außerordentlich geltend als ein, die Normalziffer durchaus Überschreiteudes zusammenhängendes Centrum, welches dem volksreichsten Ge- biete Mitteldeutschlands von der obern Oder bis zum Fuße des Harzes und bis Magde- bürg nur an Breite etwas nachsteht, es dagegen au Intensität theilweise noch übertrifft. Außer diesen beiden großen Hauptgebieten der dichtesten Bevölkerung finden sich Gebiete mit einer Bevölkerungsdichtigkeit über der Durchschnittsziffer nur noch inselartig in Deutschland: um Würzburg, am schou erwähnten Thüringerwald, in Westfalen zwischen Pyrmont, Bielefeld, Minden und Osnabrück, um Bremen, an der Unterelbe, um Lübeck und um Kiel, endlich zwischen Hunsrück und Hart an der Saar und um Ulm an der oberen Donau. Hinsichtlich der Zunahme der Bevölkerung nimmt das Deutsche Reich einen hohen Rang nnter den Staaten Europas ein. England verdoppelt seine Bevölkerung in 52, Preußen in 54 Jahren, dagegen braucht Frankreich zur Erzielung desselben Zn- Wachses 198 Jahre. Im Jahr 1791 hatte das damalige Deutsche Reich 27 Mill. 23ett>., bei Entstehung des Deutschen Bundes 1315 umfaßte derselbe 30 Mill., eine Berechnung für 1830 für den gegenwärtigen Umfang des Reiches (also ohne Oesterreich!) er- gab etwa 29 Mill. und die Zählung von 1867 über 40 Mill. Natürlich erfolgt die Zunahme der Bevölkerung nicht überall in Deutschland in gleicher Weise, und die oben angeführten, für die Volksdichtigkeit förderlichen oder hinderlichen Einflüsse, sowie auch nur zeitweilig wirkende Ursachen sind hierfür maßgebend; ja manche Landstriche Deutsch- lands zeigen sogar eine gleichmäßige und andauernde Abnahme der Bevölkerung.. Im Deutschen Reichewerden gegenwärtig durchschuittl. jährl. 16/10 Mill. Kinder geboren, während l^/io Mill. Menschen sterben, so daß der Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen, wodurch in Deutschland wesentlich die Bevölkerungszunahme bewirkt wird, jährlich, d. h. wenn nicht außerordentliche Sterblichkeit herrscht, in runder Summe 4/io Mill. beträgt. In Preußen betrug dieser Ueberschuß in den letzten Jahren ca. 224000, in Baiern ca. 40000, in Sachsen ca. 25000, in Würtemberg ca. 20000 u. f. w. Die Zunahme der Bevölkerung im Deutschen Reiche war bis 1840 in allen Theilen eine ziemlich gleich- mäßige und erstreckte sich auch in fast gleichen Verhältnissen über Stadt und Land; mit der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Eoncentration der Industrie auf gewisse Gegenden und Städte trat zuerst (bis 1848) eine allmähliche, dann eine rasch und rascher fortschreitende Aendernug ein, die, bei einer im allgemeinen für das Ganze gleich- bleibenden Zunahme, äls ein Hindrängen der Bevölkerung nach gewissen Gegenden und Städten und als eine langsame, aber stetige Bevölkerungsverminderuug in den minder begünstigten Theilen sich bemerklich macht, während zugleich die Revolutionsstürme von 1848 und deren Folgen eine steigende Auswanderung iu vielen Theilen Deutschlands und so dort auch eine Abnahme der Bevölkerung bewirkten.—Ueberhaupt ist die Ans- Wanderung ein für die Bewegung der Bevölkerung in Deutschland sehr wichtiger Punkt. Würde der ganze Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen im Reiche bleiben, so würde die Bevölkerungszunahme eine viel größere sein; allein ein großer

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 234

1874 - Mainz : Kunze
234 Mittel-Europa. beiden Seiten des Jura, und vom Genfer See an der Rhone hinab. Es kam ebenfalls ans deutsche Reich; seine Nordgrenze von der Aarmündung über Basel zu den Moni? Faucilles. 5) Deutschland als eignes Königreich. Die Grenze desselben gegen Frankreich war folgende: Vom Urtyrang der Maas links des Flusses zu den Argonnen und diesen Wald entlang zu den Ardeunen, von wo nach Westen zur Oberscheld? (Cambray oder Kammerik blieb deutsch) und längs der Wasserscheide beim Vorgebirg der Grauen Nase (Gris Nez*)) ans Meer. Sieben Jahrhunderte bestand diese Grenze, bis erst in neuerer Zeit die französischen Könige die Wasserscheide gegen die Scheide hin überschritten und daö Lothringer-Land (an Obermaas und Ob:rmosel) und das Elsaß au sich rissen, nachdem sie früher schon den größten Theil Burgunds (W. vom Jura und Sw. des Genfer Sees an der Rhone) genommen hatten. Elsaß und etwa */i Lothringens gehören jetzt wieder zu Deutsch- laud. Das Königreich der Deutschen umfaßte aber anfangs die Völkerschaften: 1) Franken im Maingebiet, int Rheinland bei Speier, Worms und Mainz, und am Stromufer hinab bis unter Köln. 2) Schwaben oder Allemannen zwischen Vogesen, Lech und Gottharde 3) Baiern mit Kärnten zwischen Fichtelgebirg und Italien, zwischen Lech und Leitha, wo sie mit den Magyaren grenzten. 4) Thüringer. 5) Sachsen und Friesen. 6) Lothringer, denen anfangs anch Trier und die Niederlande gehörten. Hierzu kam noch des jedesmaligen Kaisers Oberhoheit über Burgund und Italien. Allein auch im Osten vergrößerte sich das Reich; man bekämpfte die Wenden und nahm einen großen Strich der Länder, wo in der Vorzeit die Deut» schen seßhaft gewesen. Fast überall ward uach verheerenden Kriegen eine solche Masse deutscher Kolonisten dorthin geführt, daß wendische Sprache und Sitte größtenteils verschwand. So dehute sich Deutschland östlich an der Elbe und Oder wieder aus. Selbst an der Ostsee, östlich der Weichsel, eroberte man Preußen und gründete deutsche Ortschaften in Kurland, Livland und Esthland. In der Geschichte der Deutschen wird erzählt^ wie die alten Herzogthümer zergin- gen, und statt ihrer eine Menge geistlicher und weltlicher Staaten und freier Städte entstand. Zwei Länder sogar lösten sich ganz vom deutschen Reiche ab, eins am Ur- sprnng, eins am Ende des Rheins. Es sind: I) Die Schweiz. Ans Wilhelm Tells gerechte Nothwehr folgte der Aufstand in den Hirtenthälern Schwyz, Uri und Unterwalden mit dem Neujahr 1308. Ver- geblich bemühten sich in zwei Jahrhunderten die habsburg-österreichischen Fürsten, das *) Etwas verschieden davon ist die heutige Grenze unsrer Sprache gegen Westen: die obere Hälfte von Wallis ist deutsch, dann zieht die Sprachgrenze durch Freiburg, am Murten- und westlich des Vieler Sees hin zur schweizerisch-dentsch-fmn- zösischen Grenze bei Reschlach lrösches) zwischen Dattenried (Delle) und Pfirt (gerette), nordwestlich zum elsaßer Bclchen und läugs des Vogesenrückens znm Donon (Sam quell); von hier Nordwest!, zwischen den Qnellen der deutschen und der französi- schen Nied durch Lothringen gegen Falkenberg und znr Mosel, die sie zwischen Metz und Dudenhofen überschreitet; au der Südseite Luxemburgs über Hussigny uach Lougwy, dann westlich von Arlon vorbei nach Bastogne, Malmedy und Limburg, uuterhalb Lültich über die Maas nach Tirlemont, und füdl. von Brüssel hin noch Eourtray (Kortryk) und Hazebrook bis anö Meer.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 97

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet d e r Elbe. 95 Krieg an den Lausitzer Bergen hin und her; Schlacht bei Bautzen den 2t. Mai und bei Dresden den 26. August 1813. Ortschaften. — 1) Rechts von der Elbe: Bautzen ans einer Granithöhe, an deren Fuße die Spree vorbcifließt, Manufakturstadt mit 13000 Einw., Geburtsort Meißners , Verfassers der Skizzen. Ans Rammenau bei Bischofswerda war der Philosoph Fichte. Herrnhut, Stammort der evan- gelischen Brüdergemeinde, welche der fromme Graf Zinzendorf stiftete; die Zahl der auf der Erde verbreiteten wirklichen Mitglieder ist etwa 55,000. Der Ort ist nett gebaut, sehr reinlich gehalten, mit betriebsamen Handwerkern, Fabrikanten und Kaufleuten. — Kamen;, ein Städtchen an der Elster, merkwürdig als die Wiege des gelehrten Denkers und Dichters G. E. Lessing, geb. 1729. 2) An den Elb ufern. Wo der Strom sich aus den Gebirgen hervor windet, und hinab bis Meisten, gewähren seine Ufer reizende Ansichten und werden zu den schönsten Gegenden unsers Vaterlandes gerechnet. Unter den Höhen, deren Fuß er berührt, zeichnet sich links der Köuigstein 1400' hoch, und rechts der steilfelsige noch höhere Li lien sie in ans. Auf jenem liegt eine Feste, die wenig Besatzung bedarf, nur ein einziger Zugang ist zu vertheidigen; Platz zu Vorräthen von Nahrungsmitteln ist hinreichend da und ein Brunnen 585 Ellen tief, liefert das nöthige Wasser. Unterhalb Pirna endet die Gebirgs- welt und beginnt wellenförmige Thalung, links die große Flur von Dörfern und Aeckern von anmuthigen Hügelgrnppen verschönert, und rechts eine Kette von Weinhügeln und hübschen Landgütern. Darin prangt die Hauptstadt Dres- den. Aber nicht blos dicht am Flusse ist's schön, seitwärts an den Bächen und Flüssen hinaus gibt es gepriesene Thäler, vorzüglich am rechten Ufer in einem großen Halbkreis um den Lilienstein her, zwischen den Orten Lohmen, Hohen- stein, Sebnitz, Schandau und dem kleinen und großen Winterberg. Man nennt diese in reizender Unordnung umherliegende Masse von Felsen, engen Thälern, Waldhöhen und Schluchten, nur die kleine Schweiz der Dresdner oder sächsi- sche Schweiz. Vom großen Winterberg ist sie ganz zu überblicken, indem man die Elbe dicht seitwärts in der Tiefe hat. Steigt man südlich vom Berge nach dem nächsten böhmischen Dorfe hinunter, so kann man ans einem Kahne die angenehmste Fahrt nach Schandau hinab und eine Stunde weiter nach Königstein machen. — Dresden, mit 96,000 Bew. einschließlich das Militär, Hauptstadt des Königreichs Sachsen, eine der schönsten Städte Deutschlands. Die steinerne Brücke, wodurch Alt- und Neustadt verbunden sind, wölbt sich in 16 großen Bögen über 17 mächtigen Pfeilern hin, 552 Schritt lang, mit eisernen Geländern eingefaßt. Zu den Merkwürdigkeiten gehört: das sogenannte grüne Gewölbe, das in 8 großen Zimmern Sachen enthält von eben so kostbarem Stofs als von künstlicher Arbeit, denn an edeln Gesteinen und Metallen ist kein Man- gel; die Gemäldegallerie, die über 1400 Gemälde von 370 Meistern zählt; eine Sammlung Gefäße aus japanischem, chinesischem und meißnischem Porzellan; das Münzkabinet, der Antikensaal, die 220,000 Bände starke Bibliothek, die Aka- demie der bildenden Künste, Blochmanns Erziehungsanstalt u. s. w. Die Dresdner galten stets für Leute von feiner Bildung; Maler Mengs (gest. 1779

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 180

1855 - Mainz : Kunze
178 Mittel-Europa 1622) von der Uebcrmacht Tillys besiegt, und in der äußersten Noth war, wo es kaum möglich schien zu eutrinneu, da beschlossen 400 treue Pforzheimer Bür- ger sich aufzuopfern; sie allein hielten mit Löwenmuth die Feinde auf und fanden ihren Tod, während der Fürst mit den Seinigen glücklich entkam. Hall oder- schwäbisch Hall am Kocher, ehemalige Reichsstadt mit einer Saline, die jährlich 95000 Ctr. liefert; Heimat Gräters, der für deutsche Alterthümer und nordische Mythologie viel gethan. Die Häller (eine kleine Münze) wurden hier zuerst ge- prägt. Zu Kupferzell, nördl. davon, schrieb Jnlius Weber seine Briefe eines durch Deutschland reisenden Deutschen — Mancher kleine Ort des Neckargebiets hat genievolle und gelehrte Männer hervorgebracht; ans Jagstadt war der Histo- riker Schlözer, aus Nürtingen der Theolog Plank, aus Leonberg der Theolog Paulus und der Philosoph Schelling, aus Waldenbuch der Bildhauer Dannecker, aus Tiefenbrunn der anatomische Forscher Gall u. a. m. 8. 7. Mittelrheinisches Gebiet mit den bedeutenden Nebenflüssen Main und Mosel. Ebenen finden sich hier wenige; selbst die am untern Main ist nur als kleine Fort- setzung der oberrheinischen zu betrachten. Fast alles ist entweder sanf- teres Hügelland, oder bergiges im Durchschnitt 1000 bis 1500' hohes Plateau, mit mehr oder weniger vorragenden Kuppen. Das Hügelland finden wir besonders im Maingebiete, und an der obern Mosel west- wärts von den Vogesen. Am meisten gebirgig, links über die mittlere Maas hinaus und rechts bis zur Eder und Diemel, ist der große Land- strich, der inmitten vom Rheinstrom, quer von Osten uno Westen her von der Lahn und Mosel durchschnitten wird, und seines vorherrschen- den Gesteins wegen Rheinische Schiefergebirge heißt. — Sehr verschie- den ist also das mittelrheinische vom oberrheinischen Gebiete, außer daß die weite Maingegend in Annehmlichkeit und Fruchtbarkeit mit der am Neckar, so wie die Landschaft von Wiesbaden bis über Rüdesheim hinaus mit der Westseite des Schwarzwalds um den Vorrang streiten kann. Der Strom selbst aber, der sich als Oberrhein in flacher un- schöner Umgebung hinwindet, erhält erst bei Mainz und mehr noch bei Bingen an der Mündung der Nahe jene Herrlichkeit, die ihn zum ersehnten Reiseziel aller Freunde der schönen Natur macht. Wir gehen nun zur Betrachtung der einzelnen Gebirge über, und zwar zunächst derer, die das rheinische Schiefergebirg bilden. Der Hunsrück (Hundsrücken) niedriger als die Vogesen, doch an einigen Stellen, besonders im Hochwald, 2500' hoch, ist ein rauhes Kalk- und Schiefergebirg zwischen Rhein, Nahe und Mosel. Er steigt zwischen Trier und der obern Nahe bedeutend als Hochwald und Jdarwald in langgedehnten Bergen auf. Von da zieht ein Rücken No. zu dem mächtigen dunkeln Sonwald, der südl. gegen Kreuznach und Bingen ab-

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 47

1831 - Mainz : Kunze
47 42000 Mark oder 210(%) îï akm'entet. Zuweilen findet man große gediegene Stücke oder Stufen dieses Metalls, z. B. im Jahre 1750 eins von */« Sent» nern. Zn früherer Zeit war die Ausbeute größer. So soll im Zahr 1478 zu Schneeberg eine Stufe von 400 Ctn. (196 Kilogrammen) gefunden sein, wo- ran die Meisnische (Kursächsifche) Fürstenfamilie einmal der Merkwürdigkeit wegen zu Tisch saß. Südlich zur nahen Eger rinnen nur Bäche und unbedeutende Flüßchen; dagegen gibt es auf der nördlichen Seite größere Was- ser. Die nenneuswerthestcn sind: Zwickau er Mulde, worin das Schwarzwasser vom schwarzen Waldberg. Sie vereint sich im flacheren Lande mit der Freiberger Mulde, die aus der Gegend des Kahlenbergs kommt und die Zschopau aufnimmt. Vereint hei- ßen sie Mulde, die in die Elbe fließt. — Die Elster entspringt unweit Asch. Nach der Quelle bei Oelsnitz führt sie Perlmuscheln. In der Ebene nimmt sie die Pleiße auf, die aus den Vorbergen kommt und mündet in die Saale. Da die Abdachung des Gebirgs nach N sich wohl 12 bis 18 Stunden erstreckt, eh sie in wellenförmiges Land übergeht, so un- terscheidet man: das obere Gebirgland auf und am Rücken, das Mittclgebirg und das Untergcbirg. Unter den Orten im Obergebirg zu merken: 1) Auf der südlichen Seite: Zoachimsthal, ehmals mit Silberbergwerken. Die Thaler wurden hier zuerst geprägt und heißen nach dem Orte. Gottesgab nahe dem Fichtenberg, so hoch gelegen, daß kaum etwas zur Reife gedeiht. 2) Auf der sächsischen Seite: St. Georgstadt am Schwarzwasser, 2365" hoch, wo mit Spitzen, Vitriol, Schwefel u. a. Gebirgproducten gehandelt wird. Altenberg mit Zinngru- den, 2288". Zm Mittel g ebirg liegen die meisten Gruben und Bergstädte, wie An- naberg, Schneeberg, Aue, Auerbach u. a. — Schneeberg liegt noch 1464" hoch. F reib er g 1179" hoch, ist die vornehmste unter den Bergstädten, doch schon im Untergebirg oder wellenförmigen Unterlande gelegen. Sie ist Sitz des sächsischen Oberbergamts und einer Bergakademie, woran der kürzlich verstorbne berühmte Mineralog Werner gelehrt hat. Mit der Akademie ist eine Mine- raliensammlung und Modellkammer verbunden, d. h. eine Sammlung aller zum Bergland irgend brauchlichen Werkzeuge und Maschinen, im Kleinen als Modelle oder Muster gearbeitet. Die Hüttenwerke Freibergs liegen aufwärts im Mul-- dethal und bestehen aus 8 Schmelz-, 14 Reverberiröfen und 1 Amalgamirwerk. Das Holz dazu wird aus dem Gebirg auf der Mulde herbeigeführt. Die wich- tigste Silbergrube in der Nähe heißt Himmelfürst. Von der fleißigen Fabrika- tion ist auch der Ort Klingenthal an der obern Elster ein Beweis. An 80

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 60

1831 - Mainz : Kunze
(50 sinn« Fr. Jakobs Vorsteher, und großes Museum. Im Schloßgarten das Grabmal des Herzogs Ernst, der sich als Vater seines kleinen Staates bewies, und noch in dankbarem Andenken steht. So. von der Stadt die Sternwarte zu Seeberg, und 2v2 Stunden entfernt Schnep- fenthal, des edeln Salzmann's Erziehungsanstalt. Fulda an der Fulda schon gelegene Stadt; im Dom Winfrieds oder Bonifacius Grab- mal. Auf dem Schlosse Stöckelberg 2 M. v. Fulda ward Ulrich v. Hutten geboren. — Cassel an der Fulda, Hauptort des Kurfürstenthums Hessen, in ebener von Höhen umkränzt« Gegend mit 26000 E. Die Stadt hat schöne öffentliche Plätze und treffliche Garten-Anlagen, und in der Nähe das fürstliche Lustschloß Wilhelmshöhe mit herrlichen Wasserkünsten; ein Wasserstrahl springt 180 Fuß hoch. Die Cassel« Bücherei (Bibliothek) 70,000 Bände stark, besorgt von Jak. Grimm, dem deutschen Sprachforscher und Sammler der Hausmährchen. — Waldeck, Stammschloß eines im gebirgichten rauhen Lande der obern Eder regirenden Fürsten, dessen Residenz weiter nördlich zu Arolsen im Diemelgebiet. — Frankenberg an der Eder und N. davon Sach- senberg, kleine Städtchen; ihre Namen erinnern daran, daß in der Vorzeit, ehe der wackere angelsächsische Prediger Winfried oder Boni- facius das Christenthum dem dortigen Volk verkündete, die Lande der Franken (wozu die Hessen gehörten) und der Sachsen einmal an einander grenzten. Was man jetzt Sachsen heißt, nemlich die Lande zwischen der Werra und mittl. Elbe, das hieß vor einigen Jahrhunderten nicht so; denn das altdeutsche Sachsenvolk wohnte nördlich von Rothlager und Dühn bis zur Nordsee. Voni- faz predigte nur an ihrer Grenze. Karl der Große aber brachte, nicht wie Jesus geboten, durch Belehrung, sondern mit der Gewalt des Schwerts das Christen- thum in ihr Land, und nahm ihnen zugleich ihre Unabhängigkeit, trotz ihrer 30- jährigen tapfern Gegenwehr. Er hatte die Uebermacht. §. 6. Das Gebiet der mittleren Weser von Münden bis Minden. Ein Hügelland, wohl bebaut oder mit schönem Laubwald bewach- sen. Gebirge sind: 1) Links: die Egge oder Äsen ecke, auch Teutoburger Wald genannt, beginnt vom Rothlager am linken Ufer der Dicmel zwischen Brilon und Stadtbcrgcn, und zieht als ein breiter Hauptkamm, der zur Weser tiefern und bergichtern Abfall hat, bis in die Gegend von Horn, von wo nordwestlich bis ins Osnabrückische gleichlaufende Reihen streichen, und kleine Längen-
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