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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 87

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser. 87 vom Riesen Bodo und Emma, der Königstochter des Riesengebirgs. Seitwärts von der Roßhufklippe gelangt man durch laubigen Bergwald zum Tanzplatz, einer felsi- gen Stelle, von 475 m. Höhe. Dicht vor der tiefen Schlucht, wo die Bode heraus- tritt, liegt im Wiesengrund der kleine Hüttenort Thale, wo stattliche Blechhämmer. L) Das Oderthal mitten im Oberharz. Eine Viertelmeile hinter Andreasberg be- ginnt ein von Tannen beschatteter Damm, der an dem gemauerten Oderkanal bis zum Oderteichthal sich hinstreckt. Zur linken Seite hat man den rauschenden Fluß, über welchen der steile und doch belaubte Rehberg (892 m. hoch, 248 m. unter dem Horizont des Brockenhauses) aufragt; zur Rechten aber ist ein tiefer Absturz voll Wälder, und drüber die Achtermannshöhe mit ihrem kahlen Gipfel. Vor der Reh- bergerklippe, einer riesigen Felsmasse, ist der Anblick ani angenehmsten. 4) Das sagen- verherrlichte Jlsethal beginnt an der Ostseite des Brocken zwischen der Heinrichs- höhe und der Zeterklippe, und wird bald an nördlicher Abdachung des Brocken bei Jlsenbnrg sehr reizend, wo außer Eisenhütten und Kupferhämmern noch ein 75 na. hoher uackter Granitfels, der Jlfestein, den Wanderer anzieht, und unten im klaren Flusse Forellen spielen. 5) Die Gegend von Blankenburg am nordöstl. Abfall des Harzes ist um so merkwürdiger, da man im dortigen Schloßparke eine lange Allee zahmer Kastanien antrifft, deren Früchte in guten Jahren reif und schmackhaft werden. Nur 1x/2 Stunde davon, nahe dem Hüttenorte Rübeland an der Bode, finden sich auf entgegengesetzten Flußufern im Kalkfelsen die Baumauus- und Bielshöhle, worin die manchfaltigsten Stalaktiten oder Naturgebilde aus Tropfstein. 6) Auch am Süd- harze ist eine Höhle oder Grotte, die Kelle unweit Ellrich, 93 m. lang 81 m. breit, die Oeffuuug 49 m. hoch, und im Innern ein 36 m. tiefes Wasser von ungeheurer Kälte, so daß Fische und Frösche darin erstarren. Die Höhle bei Scharzfeld ist 289 m. lang. 7) Gepriesene Punkte des Selkethales siud: das Alexisbad, das Eisenhüttenwerk Mägdesprung und die alte Burg Falkenstein, ans welcher der Sachsenspiegel, das älteste der deutschen Rechtsbücher, von dem anhaltinischen Ritter Ebko von Rebkow um 1226 in niedersächsischer Mundart geschrieben wnrde; Falken- stein ist ferner das Schloß „mit Manern wie Silber, mit Dächern wie Stahl, mit Fenstern wie brennende Spiegel," das Bürger — zu Molmersweude in der Nähe des Falkenstein 1747 geboren — in seiner Pfarrerstochter von Taubenhain (das unter dem Schlosse gelegene Pansselde) erwähnt. 8) Die Aussicht vom Brocken. Die- ser poetisch vielfach verherrlichte Berg ist der höchste des nördl. Deutschlands und scheint um so höher, da er nach N. tiefen Abfall hat, von wo er einen erhabnem Anblick gewährt, als irgend ein Gipfel des Fichtel- und Erzgebirges. Sein Gestein ist Gra- nit, und da an den Hängen bis in die Schluchten und Thalsohlen zahllose Granit- blöcke wie Trümmer eines Gebirgs umherliegen, so vermnthet mau, sein kahler Schei- tel sei in uralter Zeit viel höher gewesen. Bon ungeheurer Tannenwalduug, wohl Va Om. einnehmend, ist er umlagert. In der Höhe von 1930 m. schwindet schon der Baumwuchs, nachdem er zuvor niedrig und krüpplicht geworden: nur Moose (is- ländisches z. B.), Bergkräuter und die Brocken-Anemone überziehen die nicht felsigen Stellen des kahlen Gipfels. Auf der Kuppe liegen 2 Feldstücke, Hexenaltar und Teu- felskanzel, und der Hexenbrunn, ein heller sehr kalter Quell, der nie versiegt. Unweit

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 89

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser. 89 reren Stellen des Gebirgs nach Erz gesucht, und Werkstätten der Betriebsamkeit ent- standen, wo es zuvor nur wilde Jagd auf Eber und Bären gab. Am Rammelsberge erblühte die Stadt Goslar, wo sich Kaiser, nicht mehr sächsischen, sondern rheinsrän- tischen Ursprungs, niederließen. Heinrich Iii. und Iv. zogen den dortigen Sitz den lachenden Gegenden am Rhein und Neckar vor. Noch erinnern daran die nahen Trümmer der kaiserl. Harzbnrg. Damals erhoben sich auch andere Schlösser auf und am Gebirg, besonders auf den milderen Vorbergen des südöstl. Unterharzes, wie Anhalt, Hohnstein, Stollberg, Mansfeld, Scharzfeld n. a., jetzt in Trümmern oder größtenteils verlassen; und die erste, welche fiel, war die kaiserl. Harzburg selbst. Heiurich Iv. ein junger, unbesonnener, leidenschaftlicher Fürst, hatte durch Unsittlichst und Härte die Sachsen so sehr beleidigt, daß sie ihn endlich vertrieben und sein Gebäude zerstörten (1073). Aber die Städte dauern, denn noch ist der Schatz im Innern der Berge nicht erschöpft. Noch sind die Gruben und Hüt- tenwerke von Andreasberg, Klausthal und Zellerfeld, Goslar, Grund und Lauterberg von stets gleicher Bedeutung; noch bewundert man bei Grund den Georg st ollen, der 10504 m. lang, an einigen Stellen 329 m. tief, die Gruben- wasser abzuführen dient, und im Selkethal (auf dem Unterharz) das Eisenwerk der wildschönen Gegend Mägdesprung, sowie nicht weit davon die Silber- und Eisen- gruben nebst Kupfer-, Eisen- und Vitriolhütten von Harzgerode. Im allgemeinen steht jedoch der Unterharz an Metallreichthnm hinter dem Oberharze zurück, ist aber milder, bevölkerter und von romantischen Thälern durchfurcht, in welche sich allsommer- lich der Schwärm der Touristen ergießt. Die mächtigen Feuer der Hochöfen, Hämmer n. s. w. verzehren eine ungeheure Menge Kohlen, weshalb in den Harzwäldern gar viele Kohlenmeiler rauchen, und die meisten Wege durchs Tannendickicht und in d en Thälern schwarz sind. Trotz des Holzverbrauches, da auch die Ofenheizung im rauhen Bergklima viel v er- langt, kann der Harzer doch Massen von Brenn- und Bauholz ins Nachbarland ver- kaufen, Pech und Theer sieden und eine ungeheure Menge Bütten voll Kienruß aus- führen. Am Fuß und an den Vorlanden des Harzes wird Flachs gebaut, mit dessen Spinnen und Weben sich viele im Winter beschäftigen. Manche nähren sich auch durch Verfertigung von Zündhölzern, Körben, Eimern, Bütten, Znbern, Käfigen und anderm Holzgeschirr, und in Klausthal wird jetzt auch das künstliche Holzschnitzeu gelehrt, wie im Schwarzwald und in den Alpen getrieben wird; manche fangen Vögel zum Verkauf (Andreasberg) und sammeln die Beeren des Waldes und isländische? Moos, nm sie in den Ebenen der Nachbarschaft feil zu bieten. Denn kömmt auch viel Erz aus dem Schöße der Erde, so werden doch Bergleute und das Volk des Gebirgs nicht reich davon. Grubenbau und Hüttenwerke fordern Kapitalien zur Anlage, die nur die Gutsherrn und reichen Kaufleute in den weiteren Thälern und seitab liegenden Städten besitzen; ja die Hauptbergwerke gehören den Regierungen. Wer also mit eignen Händen Erzadern sprengt, schmelzt, hämmert, der hat die Mühe und nicht den Ertrag, mag er nun Silber oder Gold, oder Eisen und Kupfer zu Tag bringen. Doch freut ihn gute Ausbeute, als wäre sie sein; denn er ist arm, aber zufrieden. Die Be- wohner des Oberharzes sind seit alter Zeit Kolonisten aus dem Fränkischen und sprechen

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 91

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser und Ems. 91 Wilh. Ferdinand, die beide, dieser 1806 und jener 1815, im Kampfe gegen Napoleon ihren Tod fanden, theils zu Ehren Schills und seiner von den Franzosen gefangenen und hier erschossenen Gefährten; jetzt anch zum Andenken Lessings, dessen Standbild aus Erz, ein Werk Rietschels, 1853 aufgestellt worden. Die in Deutschlands Kultur- geschichre nie zu vergessende Amalia von Weimar war eine brauuschweigische Prinzessin; anch der berühmte Mathematiker und Astronom Ganß ist von hier, und Campe, der Jugendschriftsteller. Helmstedt, an der Straße nach Magdeburg, bis 1809 eine geschätzte Universität. H. 6. Das Flachland der untern Weser und der Ems. Das Gebiet des Küstenflusses Ems legt sich links an das der untern Weser, und hat gleiche Beschaffenheit des Bodens und Klimas; wir fügen es deshalb hinzu. Die Ems, mit allen ihren Krümmungen nur 51 Mln. lang (gerader Abstand der Mündung von der Quelle 30 Mlu.), entspringt aus bruchiger Stelle auf der Sennerhaide am südwestl. Abhang des Teuto- burger Waldes und fließt durch ebene meist wiesige Gründe; die Dollart-Bai ist ihre Mündung, die H aase ihr größter Nebenfluß. Rechnet man zu dem Gebiet der Ems noch die Huuse, einen Moor-Ausfluß, der seitwärts mit dem Dollart in Verbindung steht, so zieht die Grenze des Ems- Gebiets von der Quelle bis zur Meerbucht Lauwer see, indem die Gebiete der Lippe, Vechte und kleiner holländischer Küstenflüsse links bleiben. Ehe wir indes das untere Weser- nebst dem Emsgebiet näher betrach- en, ist ein Blick auf das ganze norddeutsche Flachland nöthig. Die Karte zeigt, daß die meisten deutschen Müsse nach der Nord- und Ostsee strömen, und unser Laud sich von den Gebirgen des Innern anfangs hügelicht, dann in großer Ebene, dahin abdacht. Als Grenze dieser Ebene läßt sich eine Linie ziehen, die von Antwerpen über Roermonde, Wesel, Münster. Osnabrück, Minden, Steinhude? See, Hannover, Braunschweig, Helmstedt zur Leipziger Ebene und südlich von Torgau über die Elbe nach Kamenz, Liegnitz und im Westen der Oder aufwärts bis Oppeln zieht. Am schmälsten ist also das Flachland zwischen Minden und dem Meere, nach O. aber wird es immer breiter. Es ist iu einer Längenausdehnung von 160 Mln. dem deutschen Berglande vorgelagert und nimmt ungefähr ein Drittel des ganzen deutschen Bodens ein. Trotz der großen Ausdehnung ist es doch nur ein Theil der großen Tiefebene, die am Fuße der Pyrenäen in Frankreich beginnt, das mitteleuropäische Gebirgsland im W. und N. umfaßt und ostwärts der deutschen Grenze in das weite osteuropäische oder sarmatische Tiefland übergeht, welches durch den Gebirgswall des Ural vom nordasiatischeu Tieflande geschieden wird. Indes darf man sich dieses Tiefland nicht als völlig gleichförmige Ebene vor- stellen; es bietet Abwechslung und sogar auch landschaftliche Reize. Zwei Landrücken, einer vom Süd-, einer vom Nordende des Uralgebirges ausgehend, durchziehen dasselbe und reichen auch in den deutscheu Theil des ungeheuren Flachlandes herein. Der erste derselben, uralisch^karpathischer Landrücken genannt', berührt Deutschland mit

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 81

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser. 81 Hausen (links der Eder), Frankenberg und Frankenau (rechts der Eder) be- zeugen, daß dort in der Vorzeit, nach Auflösuug des Reiches der Thüringer durch den Franken Theodorich (Chlodwigs Sohn, 528) und ehe der Angelsachse Winfried oder Bonifatius dem dortigen Volk predigte, die Lande der Franken (wozu Hessen gehörte) und der Sachsen einmal an einander grenzten. Haina, ein Dorf östlich von Eisenach, an der Nesse, Heimat der Malerfamilie Tischbein. Anmerkung. Das altdeutsche Sachsenvolk wohnte nördlich vom Rothlager und Düu bis zur Nordsee. Bouifaz predigte nur an ihrer Grenze. Karl der Große brachte, nicht durch Belehrung wie Jesus geboten, sondern mit der Gewalt des Schwerts das Christenthum in ihr Land, und nahm ihnen zugleich ihre Unabhängigkeit, trotz ihrer 30jährigen tapfern Gegenwehr; er hatte die Uebermacht. H. 4. Das Gebiet der mittleren Weser von Münden bis Minden. Gebirge: 1) Links von der Weser: der Ausdruck „Teutoburger Wald" ist ein bei Tacitus vorkommender, jetzt aber nur iu der Welt der Bücher existirender Gesammtuame für verschiedene Einzelbeneuuungeu von kettenförmigen Höhenzügen und Hügellandschaften, die, meist mit schönem Laubholz bewachsen, durch das Plateau von Brilon mit dem Rothlager in Verbindung stehen, von Stadtbergen an als hohe Lau (439 m *j) an der linken Diemelseite No. hinziehen, dann vom Alpberge (397 m.) an als Egge und weiterhin unter dem Namen „Auf dem Walde" als breiter, rückeusörmiger Westrand des zur Weser ungemein rasch abfallenden Pla- teaus von Paderborn (Köterberg M der Weser abwärts Holzminden 489 m., 1507') bis zum Belm er Stoot (468 m.), einer imposanten Berg- masse als Grenzpfeiler zwischen dem Paderborner und Lippe'schen Berg- lande (durch das Flußthal der Emmer geschieden), zunächst nach N. streichen. Hier wendet sich der Zug nach Nw. und zwar als Doppelkette bis zum Paß von Bielefeld, durch welchen die Eisenbahn von Bielefeld nach Hamm führt. Durch die Dörenschlucht wird dieser Theil in 2 Partien geschieden: die So.-Partie, Lippe'scher Wald, auch bloß Wald genannt, hat als höchste Erhebung den Barnaken (460 m.), erwähnenswerth ist ferner die Grotenbnrg, westlich von Detmold, ein 388 m. hoher, weit vorspringender, unten bewaldeter, oben freier und abgerundeter Berg, welcher als Erinnerung an den Cheruskerhelden das Hermannsdenkmal trägt. Auf kolossalem, 30 m. hohem „wie für die Ewigkeit gebautem" massivem Unterbau wird die in Kupfer getriebene 20 m. hohe Figur stehen, in der Faust eine 7^ m. lange Schwert- klinge mit der Inschrift: „Deutsche Einigkeit meine Stärke, Meine Stärke Deutschlands Macht" *) Ueber dem Nordseespiegel. Schacht, Lehrb. d. Geographie 8. Aufl. 6

5. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 83

1874 - Mainz : Kunze
Gebiet der Weser. 83 2) Rechts: der Solling, zwischen dessen ziemlich steilem Abhang und dem Reinhartswald sich die Weser bei Karlshafen durchdrängt, beginnt nördlich von Adelepsen und erhebt sich im Moosberge So. von Holz- minden bis zu 512 m.. Seine Forste überlagern eine Strecke von 9 Uumln. Einzelne Hügel-und Waldzüge zwischen Leine und Weser, wie Elvas, Vogler, Hils, Ith, Lauensteiner Berge u. s. w. machen die Verbindung mit dem Deister und links mit dem Süntel, welcher nur durch ein Seitenthal vom Deister getrennt ist und als eine Kette schön bewaldeter Berge unter dem Namen östliche Weserkette bis zur Weser zieht und mit dem 171m. hohen Jakobsberge an der Scharte endet. — Nur wenige Stunden davon ist die nördlichste Erhebung des norddeutschen Ge- birgsystems, die Reh burger Berge, 168 w., nahe dem flachgelegenen halbbesnmps-- ten Sleinhnder See. Auf den lichten Stellen des waldigen Süntel und der Weserberge gibts reizende Aussichten, besonders auf dem Großen Süntel, 446 ra., auf der Lüh den er Klippe, die 364 m. hoch ihre Wand gegen Rinteln schroff ab- senkt, ferner auf der 362 m. hohen Pasch enbnrg, deren unteren Vorsprung die Trümmer der Schauenburg zieren, und auf dem Hohenstein. Von diesen Standpunkten sieht man in das lachende Thal der von Ost nach West (von der Nähe Hamelns bis über Rinteln hinab) sich drehenden Weser, an deren linkem oder südl. Ufer bald wieder bebaute und bewaldete Höhen aufwärts ziehen. Das ganze Thal ist über 6 Stunden lang, an manchen Stellen über eine Stunde breit, wenn man den sanft ansteigenden Fuß der nördl. und südl. Berge nicht mitrechnet, denn sonst würde die Breite an 2 Stunden enthalten. „Schwerlich, sagt ein neuerer Reisender, gibt es im nördlichsten Deutschland eine schönere Gegend, wo kein Fuß breit unangebaut liegt, wo die reichen Aecker der Thalfläche und die trefflich gehaltenen For- sten des aufsteigenden Gebiets den reichen Boden und den Fleiß der umwohnenden Menschen beurkunden." Und grade dieses Thal ist es, dessen Hälfte am rechten Ufer in der deutschen Vorzeit den berühmten Namen Jdistavisns geführt hat. Das ganze mittlere Wesergebiet ist durch wichtige Vorfälle in der altdeutschen Geschichte merkwürdig geworden. Ehe die dortigen Volkschaften nebst vielen Nachbarn sich den Sachsen anschlössen und gemeinsam mit ihnen ein großes Volk ausmachten, hießen die, so ostwärts vom Teutoburger Wald bis zum Harzgebirg wohnten, Cherusker; die auf der Westseite Brukterer und Marser, und grenzten im Diemelgebiet an die Chatten. Diese tapferen Völker retteten Deutschland vom römischen Joch, und ihnen ist das heutige Dasein eines deutschen Volkes zu danken. Hermann der Cherusker leitete den Ausstand und vernichtete das römische Heer nnweit der Grotenbnrg im Jahre 9 nach Christi Geburt. 6 Jahre später suchten die Römer die erlittene Schmach zu rächen. Ihr Feldherr Germanikus siel mit Heeresmacht ins Land, hätte aber bald das gleiche Loos gehabt wie Varns. Nur durch Geschicklichkeit zog er sich glücklich aus dem Teutoburger Wald und rüstete Flotten am Rheinstroni, um an der Nordsee Zu landen. Von der Mündung der Ems zog er mit 100,000 Mann, ohne den ver- hängnisvollen Bergwald zu berühren, an die Weser und setzte in der Gegend von 6'

6. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 773

1874 - Mainz : Kunze
Deutsch es Reich — Natur des Bodens. 773 Produkte. Richtet sich nun die Produktion im allgemeinen nach jener klimatischen Mitte Europas, so daß unser Boden ftir Getreide undobst verschiedener Art, für Wiesen^ und Gartenbau, für Oelpflanzen, Flachs und Hanf, Hopfen, Tabak, Cichorien, Würzpflanzen, mehrere Farbekräuter, eßbare Garten- und Waldbeeren, Hasel-- und Wallnüsse gemacht ist, so gedeihen aber auch in den wärmeren Strichen süße Kastanien (diese sogar noch bei Blankenburg am Harz), Mandeln, Feigen und Wein.— Der Getreidebau hat seine Hauptsitze in den sämmtlichen Küstenländern des Deut- scheu Reiches, ferner in den preußischen Provinzen Posen, Sachsen und Schlesien (im allgemeinen), in den kleinen Ländern Anhalt und Braunschweig, in der Lommatscher, Leipziger und Altenbnrger Gegend, in mehreren Strichen Süddeutschlands, besonders in Oberschwaben (südl. der Donau), in der Straubinger Gegend, im Altmühlthal und Ries:c. Die Bergländer freilich erzeugen meist ihren Bedarf nicht, sind aber dafür von gesegneten Getreidegegenden umgeben, welche jeuen nicht bloß den nöthigen Bedarf an Brotfrncht^liefern, sondern noch ansehnliche Mengen ins Ausland abgeben können. — Der Obstbau verlangt zu seinem regelmäßigen Gedeihen noch eine jährliche Mittel- tempcratnr von mindestens 6" und ist im allgemeinen schon ziemlich unsicher im Norden des uralisch-karpathischen Landrückens, wiewohl besondere Verhältnisse (z. B. tiefe oder geschützte'lage) den Obstbau auch nördlich desselben zuweilen sogar noch in ansehnlichem Umfange gestatten (z. B. von Grünberg über Guben bis an die Havel, die Hamburger Vierlande, Rostocker und Stettiner-Gegend, die Weichselwerder, das Memelthal :c.); wichtig für den Obstbau ist auch die Elbgegend von Pirna abwärts bis tief in die Provinz Sachsen hinein, die Ebenen um den Harz, das nördliche Thüringen. Die Hauptgegend des Obstbaues finden wir aber erst im S. des Fichtelgebirges, de? Thürin- gerwaldes, der Rhön, des Vogelsberges und des Taunus, da diese Gebirge in den meisten Jahren die schädlichen Winde abhalten und nur selten ihre Eigenschaften als Schutzmauern gegen dieselben verlieren. In Süddeutschland gedeiht das Obst bis zur Höhe von 500m. (daher nicht auf der schwäbisch-baierischen Hochebene), und besonders in der oberrheinischen Tiefebene und in allen davon ausgehenden Nebenthälern (Main- thal bis zuni Fichtelgebirg, Neckarthal bis an den Fuß des Jura, Gegend um den Bodensee, ferner im Mosel- und Lahnthale) wird es in großartigem Maßstabe gebaut. — Die eigentliche Gartenkultur (Gemüsebau, Blumenzucht:c.) hat ihre Hauptsitze in dem Oberrheinthal, in der Gegend von Ulm, Nürnberg (Knoblauchsland), Bamberg, Erfurt, Dresden, Quedlinburg, Hamburg, Potsdam?c. — Kulturpflanzen, die fabrik- mäßig benützt werden, gibt es in großer Zahl, manche werden als Nebenbau überall kultivirt, in gewissen Gegenden aber besonders massenhaft, manche gedeihen nur in einzelnen Landstrichen, so z. B. Raps u. a. Oelgewächse vorzüglich in den Mar- schen und Getreidegegenden Norddeutschlands, in Brandenburg und Anhalt, in süddent- schen Ebenen; Flachs und Hanf in Schlesien, in der Lausitz, in Westfalen, in Han- nover, Pommern und Preußen, in den Gebirgsgegenden des Südens, nämlich im baierischen Wald, am Jura, in der Rhön, in den Vogesen; Hopfen in Posen, am Harz, in Baden, im obern Neckarthal, vor allem aber in dem baierischen Kreise Mittel- franken (Spalt, Neustadt a. d. Aisch, Hersbruck :c.) und in anderen Gegenden Baierns;,

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 774

1874 - Mainz : Kunze
774 Europa — Deutsches Reich. Tabak vorzüglich im Elsaß, in der Pfalz rechts und links vom Rhein, in Hessen, in 'Nürnbergs Umgegend, in Brandenburg und Pommern, an der nntern Weser; Zucker- rüben vor allem in der Magdeburger Börde, dann in der ganzen Provinz Sachsen, in Anhalt und Braunschweig', in Schlesien, der Rheinprovinz, in der badischen und baierischen Pfalz, im Elsaß; Krapp, Saflor, Scharte, Waid :c. in den prenßi- schen Provinzen Sachsen und Schlesien. — Der Weinbau erreicht in Deutschland seine Polargrenze, die nirgends auf der Erde soweit nordwärts geschoben erscheint als bei uns; doch muß der deutsche Weinbau mehr künstlich durch hohe Eingangszölle auf sremde Weine erhalten werden, da Klima, Boden und Lage nicht überall zusammen« treffen, wo vielleicht der eine oder der ander: dieser notwendigen Faktoren des Wein- baues wohl vorhanden wäre. Im allgemeinen erfordert derselbe eine Luftwärme von R. im jährlichen Durchschnitt und in Süddeutschland eine Lage unter 400, nördlich des Thüringer Waldes und Erzgebirges unter 200 m. Seehöhe. Man baut den Wein an vielen Orten Mittel- und Süddeutschlands; doch nördlich von 51" Breite nur mit geringem Erfolg, denn das Getränk von Naumburg au der Saale nrh von Meißen an der Elbe ist nicht besonders, und noch geringer ist das von Grünberg an der Oder und von Witzenhausen an der Werra; die Weinberge bei Potsdam :c. liefern bloß Tafel- trauben. Besser ist der Wein an der Tauber, am Bodensee und am Neckar im Wür- tembergischen, an der Nahe, Mosel und Ahr; in Franken (vorzüglich bei Würzburg, wo Leisten- und Steinwcin) und in den Rheingegenden, wo der Markgräfler an süd- westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die W^ne im Elsaß, an der Hart, in der Pfalz, an der Bergstraße, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hoch yeim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine wachsen im eigentlichen Rheingan am Abhänge des Taunus unterhalb Eltville, wo Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Markbrunner, Asmannshänser u. a. 'Ein- und Ausfuhr des Weines halten sich im Reiche so ziemlich das Gleichgewicht: 250000 Ctr. werden ans-, 275000 Ctr. eingeführt; die Fläche, auf welcher der Wein- 'bau betrieben wird, beläuft sich auf etwa 124000 Hektaren und die jährliche Gesammt- Produktion auf 3,800000 Hektoliter. Preußen erzeugt davon nur etwa am meisten bringen Elsaß-Lothringen (1,250000 Hektoliter, also etwa '/s des Ganzen) und Baden (800000 Hektoliter) hervor. — Von dem Gesammtareale des Deutschen Reiches sind 49°/o (4800 Q.-M.) als Acker- und Gartenland verwendet, 18°/« bilden Wiesen und Weiden, 25°/u sind noch bewaldet und die übrigen 8°/o (ca. 800 Q.-M.) sind unpro- duktive Fläche. An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Ausbeute Gold freilich findet sich nur wenig im Sande einiger Flüsse. Silber dagegen im Harz und im Erzgebirge. Zinn in Sachsen, Blei besonders in den Gebirgen des rheinischen Schieferplateaus (wo am Bleiberge bei Kommern an der nördlichen Ab- dachung der Eifel die beträchtlichste Bleiablagerung ganz Europas), im Harz, in Sachsen bei Freiberg, im Tarnchvitzer Landrücken, Zink, das bekanntlich mit Kupfer das Messing "bildet, vor allem im Tarnowitzer Plateau und bei Aachen, und in größerer Menge als in irgend einem anderen Lande, so daß allein nach England für 6 Mill. Thlr. aus- geführt werden, Kupfer in Schlesien, im Harz, im Schiefergebirg an beiden Seiten "oen Rheines, im Schwarzwald, Nickel im Schiefergebirge bei Coblenz, ferner im

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 807

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Statistisches. 807 Äustrielande am untern Rhein, wo Steinkohle und Eisen in so günstiger Verkehrslage sich finden, daß sich hier ein Volkscentrum wie um Manchester und Liverpool bilden konnte. Ueberhaupt macht sich das ganze Rheinthal von Basel bis hinab nach Nym- wegen zusammt seinen Nebenthälern (Neckar, Untermain, Lahn, besonders Wipper und Ruhr) auf der Volksdichtigkeitskarte außerordentlich geltend als ein, die Normalziffer durchaus Überschreiteudes zusammenhängendes Centrum, welches dem volksreichsten Ge- biete Mitteldeutschlands von der obern Oder bis zum Fuße des Harzes und bis Magde- bürg nur an Breite etwas nachsteht, es dagegen au Intensität theilweise noch übertrifft. Außer diesen beiden großen Hauptgebieten der dichtesten Bevölkerung finden sich Gebiete mit einer Bevölkerungsdichtigkeit über der Durchschnittsziffer nur noch inselartig in Deutschland: um Würzburg, am schou erwähnten Thüringerwald, in Westfalen zwischen Pyrmont, Bielefeld, Minden und Osnabrück, um Bremen, an der Unterelbe, um Lübeck und um Kiel, endlich zwischen Hunsrück und Hart an der Saar und um Ulm an der oberen Donau. Hinsichtlich der Zunahme der Bevölkerung nimmt das Deutsche Reich einen hohen Rang nnter den Staaten Europas ein. England verdoppelt seine Bevölkerung in 52, Preußen in 54 Jahren, dagegen braucht Frankreich zur Erzielung desselben Zn- Wachses 198 Jahre. Im Jahr 1791 hatte das damalige Deutsche Reich 27 Mill. 23ett>., bei Entstehung des Deutschen Bundes 1315 umfaßte derselbe 30 Mill., eine Berechnung für 1830 für den gegenwärtigen Umfang des Reiches (also ohne Oesterreich!) er- gab etwa 29 Mill. und die Zählung von 1867 über 40 Mill. Natürlich erfolgt die Zunahme der Bevölkerung nicht überall in Deutschland in gleicher Weise, und die oben angeführten, für die Volksdichtigkeit förderlichen oder hinderlichen Einflüsse, sowie auch nur zeitweilig wirkende Ursachen sind hierfür maßgebend; ja manche Landstriche Deutsch- lands zeigen sogar eine gleichmäßige und andauernde Abnahme der Bevölkerung.. Im Deutschen Reichewerden gegenwärtig durchschuittl. jährl. 16/10 Mill. Kinder geboren, während l^/io Mill. Menschen sterben, so daß der Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen, wodurch in Deutschland wesentlich die Bevölkerungszunahme bewirkt wird, jährlich, d. h. wenn nicht außerordentliche Sterblichkeit herrscht, in runder Summe 4/io Mill. beträgt. In Preußen betrug dieser Ueberschuß in den letzten Jahren ca. 224000, in Baiern ca. 40000, in Sachsen ca. 25000, in Würtemberg ca. 20000 u. f. w. Die Zunahme der Bevölkerung im Deutschen Reiche war bis 1840 in allen Theilen eine ziemlich gleich- mäßige und erstreckte sich auch in fast gleichen Verhältnissen über Stadt und Land; mit der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Eoncentration der Industrie auf gewisse Gegenden und Städte trat zuerst (bis 1848) eine allmähliche, dann eine rasch und rascher fortschreitende Aendernug ein, die, bei einer im allgemeinen für das Ganze gleich- bleibenden Zunahme, äls ein Hindrängen der Bevölkerung nach gewissen Gegenden und Städten und als eine langsame, aber stetige Bevölkerungsverminderuug in den minder begünstigten Theilen sich bemerklich macht, während zugleich die Revolutionsstürme von 1848 und deren Folgen eine steigende Auswanderung iu vielen Theilen Deutschlands und so dort auch eine Abnahme der Bevölkerung bewirkten.—Ueberhaupt ist die Ans- Wanderung ein für die Bewegung der Bevölkerung in Deutschland sehr wichtiger Punkt. Würde der ganze Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen im Reiche bleiben, so würde die Bevölkerungszunahme eine viel größere sein; allein ein großer

9. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 88

1874 - Mainz : Kunze
88 Mittel-Europa. davon steht ein Gasthaus mit einer Thurmwarte, um zu übernachten und der weiten Aussicht zu genießen. Die Weite der Aussicht hat 17 Meileu im Halbmesser, also das Doppelte im Durchmesser. Man sieht in dämmernder Ferne die Städte Magdeburg, Brauuschweig und Hannover. Die Elbe vermuthet man in einem seinen Silberstreif am Horizonte. Gegen S. liegen Hunderte von Gipfeln, dunkle Tannenwälder und zwischenschimmernde grüne Gebirgswieseu. Heber die ganze Harzbreite hinweg sieht man bis zum Schlosse von Gotha und zum Herknles bei Kassel. Nur fehlt in der nächsten Umgebung ein bedeutender Wasserspiegel, Strom oder See. Vom Brocken- haus südöstl. ist nur 1/i M. zur kahlen Granitkuppe Heiurichshohe, und ebenfalls nicht weit zu den Hirschhörnern oder Felsspitzen des Königsberges, 77 m. unter dem Horizont des Brockenhauses. — Im Unterharz sind die bedeutendsten Gipfel der granitne Ramberg (Bicrorshöhe) bei Mägdespruug und der Auerberg (Josephs- höhe) bei Stollberg. Ungeachtet mehrerer kleinen Flüsse hat das Gebirg doch keine Wasserfülle; wenig- stens vom Oberharz kann man sagen, daß er ärmer an lebendigen Wassern sei als andere Gebirge Deutschlands; man trifft dort 2—3 Stunden weit keinen Quell an. Deshalb ist nur in den sanfteren Schluchten und Thalungen guter Graswuchs, Die Herden der Harzdörfer weiden zwischen den Wäldern an Berghängen und auf niederen Kuppen, aber auf höheren Kuppen ists öde. Sieh Jucht belebt im allgemeinen das Gebirg weniger, als z. B. manche Alpengegenden, obschon hie und da das Schellen- gelänte der Bergkühe den Wanderer erfreut, treffliche Milch ihn erquickt, und in den nächsten Nachbarlaudeu die kleinen Harzkäse beliebt sind. Die größten Reichthümer des Harzes bestehen in Metallen, welche durch den Bergbau zu Tage gefördert, in Schmelzhütten geschieden, in Hammerwerken und Fabriken verarbeitet werden. Berg- bau und Hüttenwesen erstreckt sich aber nicht wie Biehhütung und Milchwirthschast über ein ganzes Gebirg, sondern sammelt die Thätigkeit der Menschen mir an einzel- nen Stellen. Daher ists oft so einsam auf dem düsteren Harze. Wie einsam, schauer- lich und durch wilde Thiere gefahrvoll muß es vor 1000 Jahren gewesen sein, ehe das Herausfördern und Verarbeiten der Metalle Anlaß zu Errichtung von Dörfern und Städten gab. Dies geschah erst, als die Herzoge der Sachsen zugleich Könige über ganz Deutschland waren. Der erste unter ihnen, Heinrich der Finkler, ein tapfe- rer, edelmüthiger und volksfreundlicher Herr, hat sich den Namen Städlegründer er- worbeu. Er zog waffenfähige Männer vom Land in die kleinen Orte Sachsens und Thüringens, die er zum Schutz gegen die damals Deutschland bedrohenden Ungarn oder Magyaren mit Mauern und Thürmen umgeben ließ, und so erhoben sich viele Städte, andern deutschen Ländern zum Muster. Zu diesen gehört Quedlinburg (nahe der Gegend der Roßtrappe), wo Heinrich begraben liegt. In einer der Vor- städte zeigt man den Finkenherd, ans dem nach der Sage dem mit Vogelfang beschäf- tigten Sachsenherzoge die deutsche Köuigskrone augeboten wurde. Zur Zeit seines Soh- nes Otto des Großen ward im Rammelsberge (im Oberharz) Silber entdeckt, und die Ansbente war anfangs so bedeutend, daß Sachsen die reichste Gegend des deutschen Vaterlandes ward. Bloßes Silber macht nicht reich, aber die Thätigkeit, welche der Grubenbau anregt. Nun ward der Bergbau allmählich paßlicher betrieben, an meh-

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 98

1874 - Mainz : Kunze
98 Mittel-Europa. moor, berühmt durch den Sieg der Friesen im Jahre 1426 über die Bremer und Ol- denburger; 3c00 Friesen, geführt von Fokke Ukena, schlugen 11000 Feinde, die ihre alte Freiheit bedrohten. — Papenburg im Saterland, durch einen Moorkaual mit der Ems in Verbindung, nur 7000 E., doch haben die Bürger dieser größten und blühendsten Moorkolonie 19 Anstalten zum Schiffbau, große Sägemühlen, viele Seiler- und Scg.'ltuchwerkstätten und Muschelkalkbreunereien, und selbst Schiffe auf der See. In den Marschen dort sind recht behäbige Wohnungen, in den Mooren aber Hütten aus Lehm und Torf mit Rasen gedeckt. Emd.en, ostfriesischer Hauptort am Munde der Ems, anf einem 3—4 in. hohen Warf; so nennt man dort jede Landerhöhung in der niedrigen feiten Marsch. Unter den 18500 E. sind viele hundert Kaufleute und Schiffer, die mit eignen Schiffen fahren. Häriugssischerei beschäftigt allein 1400 Men- schen. Nicht minder lebhaft ist die Schiffahrt der Bewohner von Leer. Gröningen an der Huuse mit hohem baumreichen Wall; 37600 E. Unter den Plätzen der 203 m. lange und 123 m. breite Markt mit großem Rathhause. Diese friesische Stadt mit Universität gehört zu Holland. — Die Inseln vor der Küste sind mehrentheils sandig, mit spärlichem Gras bewachsen; nur Borkum hat Marschen. Auf Wangeroog und Norderney siud Seebäder. Iii. Hebtet der <Me mit dem nächsten Küstenstrich. §♦ 1. Der Strom mit den Nebenflüssen. Umgrenzung und Abtheilung. Oestlich an das Gebiet der Weser legt sich, in Nw. Richtung, das der Elbe (Elbe von Elfe ^ Fluß). Die Elbe übertrifft die Weser an Wasserfülle und Länge; sie entspringt aber auch aus dem hohen wasserreichen Riesen- gebirge unweit der Schneekoppe, wo in einer Höhe von 1393 m. viele kleine Quellen aus der Navorer Hochwiese in größere Bäche zusammenrinnen und sich schließlich zum Elbbach oder Elbs eisen vereinigen, der sich in den schroff abfallenden Elbgrund stürzt; höher noch liegt die Quelle des Bru- derbaches, des Weißwassers, das 2 Meilen östlich von der Elbwiese am Brunnberge 1427 m. hoch der weißen Wiese entquillt. Bei einem geraden Abstand von 81 Meilen zwischen Quelle und Mündung, durchläuft die Elbe bis zur Nordsee 164 Meilen, indem sie von rechts her aufnimmt: die Jser, den Polzen, die schwarze Elster, Havel mit der Spree, Alster, Stör; und von links her: die Adler, die 57 Meilen lange Moldan mit Beraun und Sazawa, die Eger, Mulde, Saale (mit Ilm, Unstrut, weißer Elster und Bode), die Ilmenau, Este und Oste. Das ganze Stromgebiet umfaßt 2772 Geviertmeilen.
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