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1. Geschichte des Mittelalters - S. 224

1867 - Mainz : Kunze
224 Vierte Periode des Mittelalters. Da« Ge- richtswesen im Mittel- 10.000 Thlr., auf den Fußgänger die Hälfte, auf einen" Hauptmann 30.000 Thlr. Almagro holte inzwischen Verstärkungen, da Pizarros Willkür und Grausamkeit die unglücklichen Landesbewohner zur äußersten Nothwehr trieb. Allein bald entzweite er selbst sich mit Pizarro und bekriegte denselben mit entschiedenem Glücke. Sobald sich aber Pizarro wieder erholt hatte, besiegte er seinen Gegner (1538), nahm ihn ge- fangen und ließ ihn hinrichten. Diese That rächte später der junge Almagro und erniordete den Franz Pizarro. Der neu ernannte Statt- halter Vaca de Castro nahm aber 1542 den widerstrebenden Almagro gefangen und ließ ihn enthaupten. Jetzt entstanden in Peru, Chile, Quito allmählich Niederlassungen, welche dem spanischen Mutterlande Jahrhunderte laug eine unerschöpfliche Goldgrube waren. Die Eickdeckung Amerikas ist für Europa von den wichtigsten Folgen gewesen. Unermeßliche Schätze wanderten aus der neuen Welt nach der alten. Durch die neuen Colonien wurde der bisherige Land- handel in einen Seehandel verwandelt und dessen Hauptthätigkeit vom Mittelmeer weg nach der europäischen Westküste verlegt. Viele ameri- kanische Produkte, welche wir jetzt ungern vermissen würden, z. B. Kartoffeln, Tabak, Mais, Chinarinde, Cochenille, Chokolade rc. wurden heimisch in Europa und andere (Zucker und Kaffee) aus Ostindien nach Amerika verpflanzt, welches jetzt unsern Bedarf allein zu liefern vermag. Spanien, Portugal, England und Holland waren es vor- zugsweise, welche in der neuen Welt Colonien anlegten und dadurch Veranlassung gaben, daß seitdem Millionen in die neue Welt über- siedelten. §. 40. Mittelalterliche Einrichtungen und Zustände. Das Mönchwesen und das Ritterthum siud Erscheinungen, welche dem Mittelalter eigenthümlich siud und schon oben ausführliche Schilderung gefunden haben. Wir müssen hier noch einige beifügen und näher be- trachten : 1) Das Gerichtswesen. Es war anfangs durch Gebrauch und Herkommen bestimmt, bis allmählich geschriebene Satzungen eingeführt wurden. Diese enthielten nur Verbote und Strafen. Jedes Vergehen, selbst der Mord, konnte in frühester Zeit durch Geld gesühnt werden. Bei den Sachsen stand auf Pferdediebstahl der Tod. Bei den Ale- mannen bestrafte man den Mord einer Frau doppelt so hart, als den eines Mannes. Bei den Friesen wurde ein Tempelräuber mit abge- schnittenen Ohren zur Ebbezeit an den Meeresstrand gelegt, damit ihn

2. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 45

1877 - Mainz : Kunze
45 der Wiederhersteller des Reiches, das er auf dem Wege der gtlichen Verstndigung und durch kriegerische Tchtig-feit so einig machte, als es nach den damaligen Verhltnissen mglich war. Einigung des Reiches. Zunchst gewann er wieder die Schwaben, Bayern und Lothringer fr das Reich. Im Jahre 920 mute sich der Herzog Burkhard von Schwaben, Steffen Land er verwstete, unterwerfen. Den bedrohten Herzog Arnulf von Bayern wute er durch eine persnliche Unterredung und durch friedliche Vorstellungen zu gewinnen. Auch ^Lothringen zog er wieder zum Reiche; zur Sicherung des Bundes gab er dem Herzoge Giselbert seine Tochter Gerberga zur Frau. Lothringen ist bis in's 18. Jahrhundert bei Deutschland geblieben. Einfall der Ungarn. Er lehrte ferner, und das ist fem zweites Hauptverdienst, die Deutschen der die Ungarn siegen. Im Jahre 924 war ein mchtiger Huptling der Ungarn in seine Hnde gefallen. Die Ungarn gewhrten gegen die Auslieferung desselben und das Versprechen, Tribut zu zahlen, einen neunjhrigen Waffenstillstand. Bildung eines Reiterheeres. Diese Frist benutzte Heinrich, um sein Land wehrhaft zu machen; er schuf, was gegen die Ungarn Bedrfni war, ein deutsches Reiterheer. Die reicheren freien Familien, welche die schweren Kosten eines Dienstpferdes und seiner Ausrstung trugen, erhoben sich all-mhlich der die andern und-schloffen sich auch uerlich ab; aus ihnen ging wahrscheinlich der das Mittelalter charakteri-sirende Ritterstand hervor. Grndung von Burgen und Stdten. Ferner legte er in Sachsen und Thringen fefte Pltze, Burgen an, aus welchen sich Städte entwickelten: der neunte Mann wurde vom Lande als Wehrmann in die Burg gezogen, die acht brigen muten das Feld bestellen, um die Burgbewohner mit dem nthigen Getreide zu versehen. Sobald der Feind kam, zogen sich auch die letzteren in die Burg zurck. Es entstanden

3. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 208

1877 - Mainz : Kunze
208 Eigennutz die Regierung gefhrt hatte und gerade jetzt dem Verlangen einer Wahlreform Widerstand entgegensetzte, mute fliehen; die Republik wurde proclamirt. Zum Prsidenten der-selben wurde Louis Napoleon Bonaparte, Sohn des Exknigs von Holland auf drei Jahre gewhlt, und mit Hlfe eines Staatsstreiches wurde diese Wrde am 2. Dez. 1851 auf zehn Jahre verlngert; im folgenden Jahre (2. Dez.) stellte er (Napoleon Iii.) das Kaiserthum wieder her. Die dritte franzsische Revolution rief in vielen euro-pischen Staaten groe Umwlzungen hervor. Fast berall forderte das Volk Prefteiheit, freies Vereins- und Versammlungsrecht, Volksbewaffnung, allgemeines Wahlrecht, volksthmliche Ver-fassungen, Schwurgerichte. In den ersten Tagen des Mrz erfolgten Aufstnde in Baden, Wrtemberg, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Nassau, Bayern, Hannover. Sachsen und in fast allen kleineren Staaten und nthigten die Regierungen zur Annahme der Forderungen. Entscheidend fr die Bewegung war die Haltung der beiden grten Staaten Oesterreich und Preußen. Auch diese wurden erschttert; durch einen Aufstand in Wien am 13. Mrz 1848 wurde der greise Minister Metternich gestrzt; fnf Tage spter erfolgte auch ein Aufstand in Berlin. Der König gab nach und berief eine Nationalversammlung, welche mit der Regierung eine neue Verfassung vereinbaren sollte. Indem aber der im Absolutismus aufgewachsene König sich nicht entschlieen konnte, die Kronrechte wesentlich zu schmlern, auch der Ansicht war, da fr Preußen mit Rcksicht auf seine militrifch-un-gnstige Lage, auf seine langgestreckte Gestalt ein persn-liches Regiment, wenn auch in der mildesten Form, die einzig mgliche Staatsform sei, die Nationalversammlung dagegen weitgehende Volksfreiheiten, Mitwirkung bei der Gesetzgebung, eine wirkliche Constitution verlangte, entstand ein heftiger unheil-voller Verfassungskampf; erst 1850 kam eine Verfassung zu Stande, welche am 6. Febr. von dem Könige und den Kam-mern feierlich beschworen und seitdem als Staatsgrundgesetz

4. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 249

1877 - Mainz : Kunze
Eintheiwng der deutschen Geschichte. I. Mittelalter. Erster Zeitraum. Die deutschen Vlkerschaften von den ltesten Zeiten bis zur Bildung eines selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun (843). Erste Abtheilung. Die Deutschen im Kampfe mit den Rmern bis zur Vlker-Wanderung 375. Zweite Abtheilung. Von der Vlkerwanderung bis zum Untergange d?sj westrmischen Reiches 375476. Dme Abteilung. Von dem Untergange des westrmischen Reiches bis zur Grndung ttnes selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun 476843. Zweiter Zeitraum. Von der Bildung eines selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun bis zum Regierungs-antritt Rudolfs von Habsburg 8431273. Erste Abtheilung. Von dem Vertrage zu Verdun bis zum Regierungsantritt der schsischen Kaiser 843919.

5. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 103

1877 - Mainz : Kunze
Erster Zeitraum. Von dem Anfange der neueren Zeit bis zum westflischen Frieden 1492 1648. Zeitalter der Reformation. Erste Abtheilung. Von dem Anfange der neueren Zeit bis zumaugs-burger Religionsfrieden oder bis zur Abdankung Karls V. (1519 1556) von 14921555 oder 1556. 1* Die Vorbote der nsuere Zeit. Ein Zusammenflu von folgenschweren Ereignissen war es, welcher alle Verhltnisse umgestaltete und die neue Zeit herbei-fhrte. 1) Im vierzehnten Jahrhundert wurde der Compa er-funden. Die Schifffahrt hrte auf eine Kstenfahrt zu sein, sie nahm ihre Richtung direkt der das Weltmeer. Das fhrte bald zur Entdeckung neuer Lnder. 2) Im Jahre 1486 erreichte Bartholomus Diaz, ein Portugiese, das Cap der guten Hoff-mmg, und 1498 fand Vasco de Gama aus Genua den Seeweg nach Ostindien. 3) Im Jahre 1492 entdeckte Christoph Columbus Amerika, der Schauplatz der Geschichte erweitert sich (Weltgeschichte.) 4) Nach gewhnlicher Angabe wurde 1354 von dem Franziskaner-Mnch Berthold Schwarz das Schiepulver erfunden; Geschtze wurden aber schon frher, um die Mitte des 14. Jahrhunderts (in der Schlacht bei Crecy 1346) angewendet; durch die Erfindung des Schiepulvers wurde allmhlich das ganze deutsche Kriegswesen um-gewandelt; Sldnerschaaren und stehende Heere waren die Folge, das Ritterthum und das Lehnswesen verloren an Bedeutung; die Turniere der Ritter wichen den Schtzenfesten der Brger. Die Macht der Fürsten, in deren Dienst die neue Erfindung trat, stieg; die Mauern der Schlsser und Städte erlagen den schweren Geschtzen. 5) Das Aufleben der griechisch-rmischen Literatur weckt den Geist selbstndiger Forschung, das Bedrfni klaren Wissens und persnlicher Geltung. 6) Im Jahre 1517

6. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 136

1877 - Mainz : Kunze
136 und europischen Verhltnisse entscheidend eingriff, war Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst; er hat den Grund gelegt zu der spteren Gromacht Preußen. Der Gedanke, Brandenburg-Preuen zu der Stellung hin-aufzuheben, die es spter eingenommen hat, tauchte in ihm zuerst auf. Sein Ziel war, die weit auseinander liegenden Ge-biete Preußen, Pommern-Brandenburg-Magdeburg-Halberstadt, Minden-Ravensberg, Mark, Cleve einer strengen einheitlichen Verwaltung zu unterwerfen; deswegen mute er die Ansprche der Stnde, namentlich in Preußen, gewaltsam (Hieronymus Rhode, Oberst von Kalkstein) unterdrcken. Er suchte sodann, um eine selbstndige Stellung in Deutschland einzunehmen, ein stehendes Heer zu bilden. Um die Mittel dafr zu schaffen, verbesserte er das Steuerwesen, setzte auf alle Gegenstnde des Verbrauchs eine Steuer, die Accise. Um dem Volke die Steuerzahlung zu erleichtern, hob er jede Art der Erwerbthtigkeit, den Ackerbau, die Industrie, den Handel; er baute zur Verbindung der Oder und Spree den Friedrich-Wilhelms-Kanal. Auch war seine Sorge auf Kunst und Wissenschaft gerichtet, er grndete 1655 die Universitt zu Duisburg, sowie die Bibliothek zu Berlin. Er mischte sich auch in einen polnisch-schwedischen Erbfolge-krieg und gewann durch sein kluges Benehmen und in Folge der dreitgigen Schlacht bei Warschau am 18. bis 20. Juli 1656 in den Vertrgen von Labiau 1656 und Welau 1657 und in dem Frieden von Oliva 1660 die Souvernett der das Herzogthum Preußen.

7. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 251

1877 - Mainz : Kunze
Dritte Abtheilung. Der dreiigjhrige Krieg 16181648. Zweiter Zeitraum. Von dem westflischem Frieden bis zum Aufhren des deutschen Reiches 16481806. Erlte Abtheilung. Von dem westflischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Groen 16481740. Zweite Abtheilung. Von dem Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zum Ausbruche der franzsischen Revolution 17401789. Dritte Abtheilung. Von dem Ausbruche der franzsischen Revolution bis zur Auf-lsung des deutschen Reiches 17891806. Dritter Zeitraum. Von dem Aufhren des deutschen Reiches bis zu dessen Erlneuerung 18061871. 'Erste Abtheilung. Deutschland von dem Aufhren des Reiches 'bis zum Wiener Frieden 18061815. Zweite Abtheilung. Deutschland von dem Wiener Frieden bis zur Erneuerung des deutschen Reiches. 18151871. Qeorg-Eckert-Inslltut fr International Schulbuchforschung Braunschweig 8chulbuchbiblio!h6,r

8. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 7

1873 - Mainz : Kunze
Man kann die Geschichte der Griechen in 4 groe Zeitrume eintheilen: Erster Zeitraum: von der dorischen Wanderung bis zum Ausbruch der Kriege mit den Persern. 1104500 v. Chr. Zweiter Zeitraum: vom Ausbruch der Kriege mit den Persern bis zum Anfang des peloponnesischen Kriegs. 500431 v. Chr. Dritter Zeitraum: vom Anfang des peloponnesischen Kriegs bis zum Regierungsantritt Alexanders des Groen. 431 336 v. Chr. Vierter Zeitraum: vom Regierungsantritt Alexanders des Groen bis zur Zerstrung .von Korinth durch die Rmer. 336 146 v. Chr. Erster Zeitraum. von der dorischen Wanderung bis )Um Ausbruch der Kriege mit den Persern. 1104-500 v. Chr. \ 1) Lykurg, der Gesetzgeber Spartas, um 880. Einer der dorischen Gewalthaufen, welche um 1104 im Peloponnes eingebrochen waren, bemchtigte sich der Landschaft Lakonien, und aus seinen Kriegslagern entstand die Stadt Sparta am Enrotas. Die landeseingeborenen Acher, von den siegreichen Doriern (Spartiaten) berwltigt, wurden diesen dienstbar: entweder als Periken, wo sie tribnt-und kriegs-dienstpflichtig waren, aber Freiheit und Eigenthum behalten durften, oder als Heloten, nach Kriegsrecht behandelte, den einzelnen Spartiaten zu Knechtsdienst zugetheilte Leibeigene des Staates. Aber unter den Spartiaten selbst herrschte Zwiespalt, so da sieden viel zahlreicherenunterthanengegen-ber ihre Herrschast nicht htten behaupten knnen, wenn nicht

9. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in Alter Geschichte - S. 97

1873 - Mainz : Kunze
97 die Unterwerfung des erfteren entgegen. Nach Herstellung des Friedens mit dem Armenier zieht er aufs neue gegen Mithn- dates, hprjjdytatti feinem bosporaziism Knigreiche <^rim1 aeflchtet bat, kehrt aber nach Besiegung einiger kaukasischen Bergvlker, ohne den Kaukasus selbst zu berschreiten, wieder um, durchzieht bcs Jmme Reih. dessen zerrttete Verhltnisse et neu ordnet. Aus diesem Sugej^Slljl-auch um Palstina^ wo sich durch die Kampfe der Mak-kaber gegen die iv,wichen Herrscher ein neuer selbststandiger, jdischer Staat erhoben hat. Im Lager bei viencho, aus dem Marsche gegen Jerusalem^erhlt er die Nachricht vom Jus. qang des Mithridates, der, von seinem Sohnep^naees bedroht, von seinen Unterthmen gehat und verlassen, sich durch einen seiner Sldner hatte tdteu lassen. Pmpe>us erobert, nach hartnckiger Vertheibignng, -^ernsa em an einem Sabbath. besucht das Allerheiligst- des Jehovatemps-. e nachdem er so die ganze groe Lndermasse der syrischen Mo- -W-y narchie dem rmischen Reiche einverleibt, ihre Verwaltung neu x geordnet, eine Anzahl neuer Provinzen eingerichtet, viele swdte _ neu aufgebaut oder gegrndet hat, jiftu_ill2nach Rom zurck. Gegen Aller Erwarten entlt er bei seiner ~an* buixg auf italischem Boden sein Heer. 4) M. Tullius Cicero und die catilinarische Verschwrung. Whrend Pompejns Abwesenheit hatte einer der snllam-sfen bergen. Sergius Catilina. aus den zahlreichen Bankerottierern jeden Standes und jeder Partei eine er-fchwrung gebildet, deren Zweck sich auf Verwirrung des Staats, Minderung und nene Proser.pt 10 ueu richtete. bei denen das vornehme und niedrige Gesindel, dessen Fuhrer Cati-lina war. auf bequeme Weise sich feiner Schulden F entledigen, und sich zu bereichern gedachte. Jnde milang Catil.nas Plan, sich znm Konsul whlen zu lassen: neben C den Verschworenen zugeneigt war, wurde Cicero gewhlt. Dieser war im A_10s zu Arpmum ge Jger, Hassbuch fr den Geschichtsunterricht in Quarta. 4. Aufl. 7 f

10. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 807

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Statistisches. 807 Äustrielande am untern Rhein, wo Steinkohle und Eisen in so günstiger Verkehrslage sich finden, daß sich hier ein Volkscentrum wie um Manchester und Liverpool bilden konnte. Ueberhaupt macht sich das ganze Rheinthal von Basel bis hinab nach Nym- wegen zusammt seinen Nebenthälern (Neckar, Untermain, Lahn, besonders Wipper und Ruhr) auf der Volksdichtigkeitskarte außerordentlich geltend als ein, die Normalziffer durchaus Überschreiteudes zusammenhängendes Centrum, welches dem volksreichsten Ge- biete Mitteldeutschlands von der obern Oder bis zum Fuße des Harzes und bis Magde- bürg nur an Breite etwas nachsteht, es dagegen au Intensität theilweise noch übertrifft. Außer diesen beiden großen Hauptgebieten der dichtesten Bevölkerung finden sich Gebiete mit einer Bevölkerungsdichtigkeit über der Durchschnittsziffer nur noch inselartig in Deutschland: um Würzburg, am schou erwähnten Thüringerwald, in Westfalen zwischen Pyrmont, Bielefeld, Minden und Osnabrück, um Bremen, an der Unterelbe, um Lübeck und um Kiel, endlich zwischen Hunsrück und Hart an der Saar und um Ulm an der oberen Donau. Hinsichtlich der Zunahme der Bevölkerung nimmt das Deutsche Reich einen hohen Rang nnter den Staaten Europas ein. England verdoppelt seine Bevölkerung in 52, Preußen in 54 Jahren, dagegen braucht Frankreich zur Erzielung desselben Zn- Wachses 198 Jahre. Im Jahr 1791 hatte das damalige Deutsche Reich 27 Mill. 23ett>., bei Entstehung des Deutschen Bundes 1315 umfaßte derselbe 30 Mill., eine Berechnung für 1830 für den gegenwärtigen Umfang des Reiches (also ohne Oesterreich!) er- gab etwa 29 Mill. und die Zählung von 1867 über 40 Mill. Natürlich erfolgt die Zunahme der Bevölkerung nicht überall in Deutschland in gleicher Weise, und die oben angeführten, für die Volksdichtigkeit förderlichen oder hinderlichen Einflüsse, sowie auch nur zeitweilig wirkende Ursachen sind hierfür maßgebend; ja manche Landstriche Deutsch- lands zeigen sogar eine gleichmäßige und andauernde Abnahme der Bevölkerung.. Im Deutschen Reichewerden gegenwärtig durchschuittl. jährl. 16/10 Mill. Kinder geboren, während l^/io Mill. Menschen sterben, so daß der Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen, wodurch in Deutschland wesentlich die Bevölkerungszunahme bewirkt wird, jährlich, d. h. wenn nicht außerordentliche Sterblichkeit herrscht, in runder Summe 4/io Mill. beträgt. In Preußen betrug dieser Ueberschuß in den letzten Jahren ca. 224000, in Baiern ca. 40000, in Sachsen ca. 25000, in Würtemberg ca. 20000 u. f. w. Die Zunahme der Bevölkerung im Deutschen Reiche war bis 1840 in allen Theilen eine ziemlich gleich- mäßige und erstreckte sich auch in fast gleichen Verhältnissen über Stadt und Land; mit der Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Eoncentration der Industrie auf gewisse Gegenden und Städte trat zuerst (bis 1848) eine allmähliche, dann eine rasch und rascher fortschreitende Aendernug ein, die, bei einer im allgemeinen für das Ganze gleich- bleibenden Zunahme, äls ein Hindrängen der Bevölkerung nach gewissen Gegenden und Städten und als eine langsame, aber stetige Bevölkerungsverminderuug in den minder begünstigten Theilen sich bemerklich macht, während zugleich die Revolutionsstürme von 1848 und deren Folgen eine steigende Auswanderung iu vielen Theilen Deutschlands und so dort auch eine Abnahme der Bevölkerung bewirkten.—Ueberhaupt ist die Ans- Wanderung ein für die Bewegung der Bevölkerung in Deutschland sehr wichtiger Punkt. Würde der ganze Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbenen im Reiche bleiben, so würde die Bevölkerungszunahme eine viel größere sein; allein ein großer
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