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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 778

1874 - Mainz : Kunze
778 Europa — Deutsches Reich. Die Kleistsche oder Leydener elektrische Flasche 1745 gleichzeitig erfunden von Kleist zu Kamin in Pommern und von dem Holländer Muschenbroek. — 1747 findet Marggraf zu Berlin den Zuck erst off der weißen Runkelrübe krystallisirbar. — Die söge- nannten französischen Schlösser erfindet Freitag zu Gera 1748. — Glasglockenharmonika von Schmittbauer zu Rastatt 1750. — Leidenfrosts Phänomen 1756. — Der Mecha- uiker Kempelen aus Presburg verfertigt den berühmten Schachspieler 1768 und später die Sprachmaschine. — Scheele aus Stralsund lehrt die Fabrikation des Phosphors aus Knochen 1776, entdeckt auch den Sauerstoff, den Chlor und die Blau- säure. — Elektrische Lampe oder Zündmaschine durch Fürsteuberger zu Basel 1778. — Lichtenbergs zu Göttingen elektrische Staubfiguren 1777. — Hiudenburgs zu Leipzig kombinatorische Analysis 1779. — Herschel aus Hannover entdeckt den Uranus 1781 und verfertigt das 40 füßige Spiegelteleskop 1785. — Hermstedt zu Berlin entwickelt Sauerstoffgas aus Braunstein 1786. — Hahnemann aus Meißen tritt mit der Homöo- pathie auf 1793, und Gall aus Tiefeubruun in Würtemberg mit der Schädellehre 1798. — Die Lithographie wird erfunden von Senefelder aus Prag 1794. — Chladuis aus Wittenberg Clavicylinder 1799; schon 1787 hatte er seine Entdeckungen bezüglich des Klanges veröffentlicht. — Olbers und Harding zu Bremen entdecken die Planetoiden Pallas, Juno und Vesta 1802 bis 1808, und Hencke, Luther, Goldschmidt und Marth in den folgenden Jahrzehnten noch viele andere dieser kleiner Planeten. — Fraunhofer in München erfindet die wichtigsten optischen Instrumente und außer- ordentlich manchsaltige Lichtphänomene, z. B. die nach ihm benannten Linien um 1809. — 1814 Erfindung des Schnelldrucks durch König aus Eisleben und Andreas Bauer aus Würtemberg. — Des Steiermärkers Tendier merkwürdige Automate 1820. — Die Entzündlichst des Wasserstoffes durch Platinschwamm, folglich auch die Platin- seuerzeuge, entdeckt 1823 Döbereiner zu Jeua. — Fuchs zu München erfindet das Wafferglas 1825, und in gleichem Jahre erscheint die Wellenlehre der Brüder Weber zu Leipzig. — Ressel in Trieft verfertigt das erste Schraubenboot 1826. — Christian Gmelin zu Stuttgart erfindet ein Ultramarin, das vorher nur aus dem Lazurstein gemacht werden konnte, 1828. — Ehrenbergs Entdeckungen in der Jnfuforienwelt 1833; und Dreyses Zündnadelgewehr. — Die Galvanoplastik wird 1840 von dem beut- schen Chemiker Jakobi in Petersburg entdeckt. — Der große Chemiker Liebig wird der Gründer der Agrikultur-Chemie 1840. — Elektromagnetischer Telegraph von Professor Steinheil in München. — Die Schießbaumwolle durch Schönbeiu in Basel und Böttger in Frankfurt 1846. — Leuchtgas aus Holz von Pettenkofer zu München 1852. — Pfnor zu Darmstadt gibt wichtige Verbesserungen des Jacquardschen Webstuhls an 1857. — Wilhelm Bauers aus Dillingen grandiose Erfindungen zur unterseeischen Schisfahrt und zur Heraufschaffung versunkener Schiffe 1850 bis 1860. — Kirchhoff und Buusen in Heidelberg erfinden die Spektralanalyse 1861. Geschichtlicher Ueberblick. (Man vergleiche die geschichtlichen Abrisse S. 185 ff. und S. 232 ff., sowie die Angaben über die Verbreitung der Germanen in der allgemeinen Ueberficht der euro- päischen Völker und Sprachen S. 633 und 634).

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 982

1874 - Mainz : Kunze
982 Europa — Rußl and. gifen verwandt und gehören zu den Türken, werden aber im allgemeinen als Ta- taren bezeichnet; sie sind meist noch Mnhammedaner. Die Kalmüken a. d. untern Wolga und in der Manytschsenke, im 17. Jahrhundert aus Centralasien hieher gelangt, sind reine Mongolen; Gesammtzahl der Türken und Mongolen: ca. 2^/z Mill. In Bessarabien wohnen auch viele Walachen und iu Polen und den ehemals polnischen Provinzen des Reiches 2^/g Mill. Huden. — Etwa 70% der Bewohner beschäftigen sich mit Viehzucht und Landbau, nur ca. 10 % mit Handwerken und Fabrikation. — Seit 1864 gibt es iu Rußland 3 Stände: Adel, Bürger und Bauern. Letz- tere theilten sich bis zu ihrer jüngst erfolgten Befreiung in die freien (unter den Kosaken und Tataren, in Finnland und in den Koloniedörfern) und die unfreien (ca. 25 Mill. Leibeigene des Adels und ca. 16 Mill. Kroubaueru, besser daran als erstere). Neber den Bauern steht der Bürg erstand in 3 Hauptgilden: Kaufleute (in mehreren Abtheilungen), Handwerker und nicht im Staatsdienste stehende niedere Richter und Beamte; auch die nicht betitelten Gelehrten und Künstler gehören dazu. Der Adel, welcher sich früher in den hohen Adel der Knäfen (Abkömmlinge der alten nor- mannischen Eroberer, vermischt mit denen von Tatarenfürsten) und den Niedern der Bojaren schied, bildet seit Schaffung des Dienstadels (1722) nur noch eine gleichgestellte Masse; Geburts- und Dienstadel bedingen keinen rechtlichen Unterschied. Er ist sehr zahlreich (etwa 900000 Köpfe in 200000 Familien), da er auch alle Militär- und Civilbeamte und Betitelte umfaßt, und zerfällt in 14 Ordnungen, Wer vermöge seines höheren Amtstitels in eine der 8 obern eintritt, erlangt dadurch den erblichen Adel, der jederzeit ans alle Kinder übergeht; mit den 6 untern ist nur der persönliche Adel auf Lebenszeit verbunden. In die unterste Klasse gehören z. B. Fähnriche, Registra- toren :c. Uebrigeus genießt der gesammte Adel wie auch der Klerus das Vorrecht, vou persönlichen Abgaben, von Regalien und von körperlichen Strafen frei zu sein, bis jüngst auch vom gezwungenen Kriegsdienste. — Die Religio n der Russen und der von ihnen bekehrten Horden ist die griechisch-katholische; etwa 56 Mill. bekennen sich zu ihr. Der Klerus derselben, bestehend aus Ordens- und Weltgeistlichen, mit 8 Metro- politanen, ca. 30 Erz- und 40 Bischöfen, wird vom Kaiser durch die heilige Synode oder den obern Kirchenrath regiert. In Polen ist man mehrentheils römisch-katholisch, unter den Deutschen und Finnländern evangelisch, im Süden hängen viele (Tataren u. a.) noch am Islam und ganz im Norden (Lappen u. a.) am Heidenthum. Der römisch- katholischen und armenischen Christen sollen über 7 und der Prorestanten 47/io Millionen*) sein, Juden 25/io Mill., Muhammedaner 23/io Millionen, Heiden 300000. Das Gewerbwesen ist sichtbar im Steigen, besonders im mittleren Landgürtel zwischen der nordischen Waldregion und dem südlichen Schwarzboden. Moskau und Tula liegen inmitten dieses Gürtels und leisten viel. So ist neben der älteren Stahl- und Kupferfabrikation die Bearbeitung der Baumwolle in Schwung gekommen, so daß Rußland jetzt nur noch */6 seines Bedarfs an Baumwollwaaren aus der Fremde bc- zieht. Die Fabrikation von Wollwaaren könnte aber bedeutender sein als sie ist, denn immer noch geht eine große Quantität der inländischen Wolle roh ins Ausland; ähnlich ist es mit der Weberei in Flachs und Hanf; Zucker aus Runkelrüben verfertigt *) Nach andern Angaben bloß 26/io Mill.

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 602

1874 - Mainz : Kunze
602 Afrika — Nigritien. 10) Schließlich haben wir noch das Reich Bambarra zu erwähnen, das an Massena grenzt und am oberen Dscholiba bis in die senegambischen Gebirge sich aus- dehut. Das Volk, ein Zweig der Mandingos oder Wangerawas, muhammedauisch und unbezwnngen von den Fellatahs, lebt in einer staatlichen Ordnung, die höher steht als die der Aschantis und Dahomeher, — ein Beweis, wessen auch Neger sähig sein können. Die Bambarrauer sind in mancherlei Arbeiten geschickt, namentlich in edeln Metallen; sie fertigen brauchbare Waffen, auch Pulver, obwohl sie die Gewehre dazu durch den Handel beziehen. Nur Sklaven sieht man fast nackt-, freie Leute aber gehen bekleidet einher. Ihre Frauen sind mit Baumwollspinnen und -färben beschäftigt, während den Sklaven die Besorgung von Haus und Feld obliegt. Der König, der seinen Sitz zu Sego (30000 E.) hat, übt keiue Willkürjustiz, da die Rechtsprechung einem Rathe der Alten zusteht; er schützt Handel und Gewerbe, und vertheidigt sein Land mit einem geregelten Heere, hält aber außerdem eine Leibgarde aus berittenen Sklaven. — Bemerkungen. 1) Mau macht gewöhnlich der Negerrasse deu Vorwurf der Trägheit. Nun ists natürlich, daß den Bewohnern der Tropenländer das Leben leichter wird als uns. Dennoch hat man bei mehreren Negervölkern, wie aus dem oben Ge* sagten hervorgeht, eine Arbeitsamkeit gefunden, die freilich nicht englisch und deutsch, allein bei einer mittleren Jahrestemperatur von 18° anerkennenswerther ist als die der heutigen Sicilianer bei nur 14. Der Ackerbau wird nicht ohne Sorgfalt betrieben, die Felder stehen voll Durrah, Reis und Mais, in Hauffa mitunter voll Weizen, und mehrere andre Produkte, Baumwolle, Indigo u. f. w. werden kultivirt. Rinder« und Pferdezucht beschäftigt eine Menge Männer; und was die städtischen Gewerbe betrifft^ so ließe sich keine schlechte Ausstellung einheimischer Sudsnwaaren veranstalten, als da sind: manchsaltige Sachen aus Holz, Leder, Thon, Eisen, Ringe und sonstige feine Goldgebilde, Liunen- und Baumwollzeuge in schönen Farben, glänzende Matten und Sandalen, buntfarbige Seidenwaaren, wozu das Material vom Mittelmeere her be- zogen wird, und sogar Pulver aus eignen Fabriken. Stellen wir dem Markte Tim- buktus noch deu von Kano zur Seite, so wird unsre Vorstellung von ihrem Hau- delsverkehr hinreichend deutlich werden. Auf den Markt Kanos kommen jährlich 600 Eselladungen Guruuüsse, 300 Kamelladnngen Salz, 400 solcher Lasten Seide aus Tri- poli, 100 Lasten Zucker, 50000 Solinger Schwertkliugen, 5000 Sklaven, rothes Tuch und Nadeln aus Livorno, arabische Anzüge, Kupfer, Rosenöl, Perlen u. s. w. 300 Kamellasten gehen jährlich nach Timbuktu ab. Die zu Gando gehörende Landschaft Nyffe, worin der gewerbreiche große Ort Rabba, liefert besonders gesuchte Toben oder Hemden, und Kano selbst zeichnet sich durch seine Sandalen, gestickten Reisetaschen :c. aus. Der ganze Umsatz daselbst wird auf 1000 Millionen Kauries, soviel als 600000 Dollars, berechnet. Wo man, wie in den Städten Sudans, europäische Waaren dreimal höher bezahlt als am Mittelmeere, da ist sicher kein geringer Wohlstand zu Hause.*) Dies zeigt sich selbst an ihren Kriegsheeren, die gut ausgerüstet und ge- ordnet sind. *) „Die Wohnungen der muhammedanischen wie die der christlichen Abessinier" — sagt G. Rohlfs — „sind bei weitem roher und schmutziger, als die der Neger in

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 904

1874 - Mainz : Kunze
904 Europa — Brittisch e s Reich. vermag die durch lauge glänzende Wolle ausgezeichnete brittische Schafzucht der riesenhaft angewachsenen Eigenindustrie (112000 Webstühle, 4,353000 Spindeln) kaum noch ' » des Bedarfes zu liefern und bezog man i. 1.1870 von Australien 189, vom Caplande 39, von Indien 13 Mill. Pfund Wolle. Das Centrum für die Wollindustrie ist Leeds, der Gesammtwerth aller Wollfabrikate beläuft sich jährlich auf 230 Mill. Thlr., wovon für 100 Mill. ausgeführt werden. Die Ausfuhr der Leinwand hat den Werth von 44 Mill.,. die des Flachsgarns zu 7 Mill. Thlr. eingerechnet, der aller Leinenwaaren von 102 Mill. Nur der kleinste Theil des hiezu nöthigen Rohmaterials wird im Lande selbst erzeugt, dagegen 3v-- Mill. Ctr. Rohstoff von Rußland zc. eingeführt, um einem großen Theil der Welt das Fabrikat zu liefern. In Dundee (in Schottland) allein beschäftigt diese Industrie 35000 Arbeiter; im ganzen sind damit 40000 Webstühle mit 1,685000 Spindeln belegt. Mit Verarbeitung von Seide hauptsächlich zu eignem Bedarf beschäftigt (Ge- fammt-Werth 82 Mill.), versendet man doch für 14 Mill. Thlr. seidene Waaren. Riesig ist die jährliche Einfuhr von Rohbaumwolle, nämlich 1260 Mill. Pfuud, wovon, nach Abzug der Wiederausfuhr, zur Verarbeitung 1000 Mill. Pfd. im Lande verbleiben. Der Werth aller Baumwollen- fabrikate, mit deren Herstellung 600000 Menschen, sowie 35 Mill. Spindeln und 440000 Webstühle beschäftigt sind, beläuft sich aber auch auf 540 Mill. pr. Thaler, wovon für 350 Mill. in fremde Länder verschickt werden, während der ganze europäische Continent bloß für 400 Mill. Thlr. Baum- wollenwaaren produzirt. Um dieselbe Menge Baumwollgarn durch Hand- arbeit zu fertigen, wie sie die brittischen Maschinen in einem Jahre liefern, bedürfte es 91 Mill. Arbeiter. Die Grafschaften Lancafhire und Chefhire sind die Hauptsitze der Baumwollenindustrie. — Mit der Fabrikation in Baumwolle wetteifert die in Metallen, woran der einheimische Boden so reich ist, daß jährlich 100000 Ctr. Zinn, Va Mill. Ctr. Blei, 4 Mill. Ctr. Kupfer, 300000 Ctr. Zink u. f. w- gewonnen, nur ein kleinerer Theil des Materials eingeführt zu werden braucht und der Gefammtgeldwerth der Bergbauproduktion jährlich auf 260 Mill. Thlr. veranschlagt werden kann. Man schätzt die Ausfuhr von Metallwaaren, Maschinen und Stahl auf 136 Mill. Thaler, den Werth aller erzeugten Waaren auf 340 Mill. Eine solche Fabrikation wäre übrigens unmöglich ohne die Masse von Steinkohlen, woran Großbritannien Ueberfluß hat; denn die Gruben liefern jährlich 2050 Mill. Ctr. (d. i. ca. 60 % der Gefammtförderung auf der Erde) dieses wichtigen Minerals, wovon etwa der achte Theil ins Ausland geht. — Die Ausfuhrderfämmtlicheu brittischen Manufakte und Produkte (also diejenigen Erzeugnisse fremder Länder, die unverändert wieder aus- geführt werden, nicht mitgerechnet) beläuft sich an Werth auf 880 Mill.

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 547

1855 - Mainz : Kunze
Deutscher Bund — Erfindungen u. Entdeckungen. 545 schwefelsaures Natron von Rudolph Glauber, deutschem Arzte zu Amsterdam 1658. — Brandt, sächsischer Kaufmann, macht Phosphor aus Urin 1669. — Tschiruhausen in Sachsen das Breunglas 1687. — Leibuitz' Differentialrechnung 1677. — Clarinette von Deuner zu Nürnberg 1690. — Kunkel erfindet den Silbervitriol 1700. — Böttiger zu Meißen das Porcellan 1705. — Barth zu Großeuhayn in Sachsen das sächsische Blau aus Indigo und Schwefelsäure 1710. — Fahreuheits Quecksilberthermometer zu Danzig 1715. — Pianoforte durch Schröder aus Hohenstein in Sachsen 1717. — Phlogistisches System der Chemie von Georg Ernst Stahl aus Ausbach 1724; es galt bis auf Lavoisier's System. — Pedalharfe von Paul Vetters zu Nürnberg 1730. — Lieberkühn's Sonuenmikroscop 1738. — Die sogenannten französischen Schlösser erfindet Freitag zu Gera 1748. — Glasglockeuharmonika von Schmittbauer zu Rastatt 1750. — Der Mechaniker Kempeleu aus Presburg verfertigt den berühmten Schachspieler 1768 und später die Sprachmaschine. — Scheele lehrt die Fabrik«- tiou des Phosphor aus Knochen 1776. — Elektrische Lampe oder Zündmaschine durch Fürstenberger zu Basel 1778. — Hindenburg's zu Leipzig kombinatorische Analysis 1779. — Herschel aus Hannover entdeckt den Uranus 1781 und ver- fertigt das 40füßige Spiegelteleskop 1785. — Hermstedt zu Berlin entwickelt Sauerstoffgas aus Braunstein 1786. — Hahnemann aus Meißen tritt mit der Homöopathie auf 1793, und Gall aus Tiefenbrunn in Wirtemberg mit der Schädellehre 1798. — Die Lithographie wird erfunden von Senefelder aus Prag 1794. — Chladui's aus Wittenberg Clavicylinder 1799. — Olbers zu Bremen, und Hardiug zu Göttiugeu entdecken die Planeten Pallas, Juno und Desta 1802 bis 1808. — Des Steiermärkers Tendler merkwürdige Antomate 1820. -- Die Entzündlichkeit des Wasserstosies durch Platinschwamm, folglich auch die Platin- Feuerzeuge, entdeckt 1823 Döbereiner zu Jena. — Christian Gmelin zu Stutt- gart erfindet ein Ultramarin, das vorher nur aus dem Lazurstein gemacht werden konnte, 1828. — Die Galvanoplastik wird 1840 von dem deutschen Chemiker Jakobi in Petersburg entdeckt. — 1845 findet Henke noch einen Planeten auf, der zu den Asteroiden gehört. Anmerk. Oben zum Schluß des ll. Abschnitts in diesem Buche sind einige Zusammenstellungen berührt, die der Schüler zu feiner Uebung und Belehrung machen solle. Hiebei läßt sich auch dies Verzeichniß von Erfindungen benutzen, indem mau die zur Einzeichnuug der Geburtsorte berühmter Personen bestimmte Karte von Deutschland damit ausstatten kaun, so wie eine andre Karte dazu dient, die in der politischen und Kriegsgeschichte denkwürdigen Orte mit den Jahrzahlen, nebst den Burgen und Stammschlössern, darin einzutragen. Ueberblick der Geschichte. Folgende Jahre sind vorzüglich zu beachten: 9 nach Chr. Teutoburger Schlacht. — 400 Einbruch des Gothenkönigs Alarich in Italien. — 568 Ende der Völkerwanderung mit Alboins des Longobarden Zug über die julischen Alpen. — 843 im Frieden zu Verdün, und mehr noch 887 durch Absetzung Karls des Dicken, zersplittert das große Frankenreich und beginnt Deutschland für sich Schacht'» Geographie 6. Auft. Ha

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 233

1831 - Mainz : Kunze
255 als er zur Auöfütterung einer gewissen Anzahl Seidenwürmer gebraucht. Die Würmer kriechen nicht auf den Bäume« herum; er füttert sie in besondern Gemächern feines Hofs. Die gewonne- nen Kokons kocht er und verkauft sie in die Städte, wo sie durch Maschinen abgehaspelt werden. Die guten Sorten heißen Organsin und Tram; aus dem Abfall wird Floretseide gesponnen. Die Aecker und Wiesen sind mit Maulbeerbäumen eingefaßt. Man benutzt sie nebst den Ulmen zu Trägern des Weinstocks, den der Italiener gewöhnlich in graben Reihen zwischen jene Bäume pflanzt. Die Rebe rankt an ihnen auf und wird in Guirlanden von einem Baumgipfel zum andern gezogen; fürö Auge ein reizender Anblick. Nur behandelt man den Wein schlecht, so daß er dem Ausländer häufig widerlich schmeckt und sich nicht lange hält. Seide trägt viel ein. Eben so gibt man sich wenig Mühe, die Seide, dies reiche einheimische Produkt, selbst zu Waaren zu verarbeiten; man verkauft sie mehrcntheils in betriebsamere Länder. Der italische Landmann ist nicht Eigenthümer des Bodens, den er bebaut, er ist nur Maier oder Pächter oder blos Arbeiter; alles Land gehört reichen und vornehmen Gutsherrn. Als Pacht muß der Bauer die Hälfte der Erndte in Natura und die Hälfte des Wicsencrtrags in Geld zahlen. Dafür läßt ihm der Gutsherr auch das Vieh zur Benutzung. Solche Pacht ist auf vielen Bauer- höfen erblich. Es gibt Gutsherrn, die oft über 100 Maierhöfe neben ihren adligen Gütern und Schlössern besitzen, und in großen Städten oder an Fürstenhöfen den Ertrag verzehren. — Das Volk ist nicht mehr so tüchtig wie ehmals. Seine Blütezeit war vor drei und mehr Jahrhunderten, wo noch die Bürger- schaften vieler Städte unabhängig sich selbst regierten und ver- theidigten. Damals zog Gewerb und Handel Reichthümer herbei; da blühten alle Künste. Vorzügliche Dichter und Geschichtschreiber bildeten die italische Sprache zu großer Feinheit und Schönheit, und ihre Maler und Bildhauer wurden zuletzt Muster fürs übrige Europa. So ist es nicht mehr. — Es gibt verschiedene Regierungen im Pogebiet und au der Küste. Ein kleiner Theil des Landes am obern Tessin gehört zur Schweiz. Im Westen regiert der König von Sardinien-Piemont und im Osten über Lombardei und Venedig der östreichische Kaiser. Südlich des mittlern Po liegen die Herzogthümer Parma und Wodena, und den untern Po berührt der päpstliche Kirchenstaat.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 159

1831 - Mainz : Kunze
139 Kanarienvögeln, woltnen Teppichen und Lederhandschuhen. Me- talle der Alpen werden in tausend und tausend Waaren verführt. Mit manchen Alpenkräutern und Blumen werden die Apotheken ver- sorgt, der Schwcizerblumenthee z. B. ist beliebt. Und wie viel Thiere werden ausgestopft, Steine und Pflanzen in Sammlungen gebracht und an Museen und Naturkundige versandt! Hölzernes Schnitzwerk, Strohgeflechte und Käse sind schon genannt. Kirschen- geist oder Kirschwasser aus den Alpen (besonders das der Schweiz) ist weit berühmt, das freilich nur der Vergreisende mit Wasser ver- mischt, als bestes Stärkungsmittel, genießen sollte, und nicht der müßige reiche Stadtbewohner, der es nur zum Ueberfluß und zur Erhitzung tbnt. Für alles dies, für eine Menge von Linnen-, Woll- und Baumwollwaaren und andern Dingen ist der Aelpler im Stand, das noch fehlende Getraide nebst Arbeiten und Produkten fremder Länder und Welttheile sich zu verschaffen. Auch werden seine Straßen noch durch den Handel belebt, den seine Nachbarn von hüben und drüben mit einander treiben, der also nur hindurch geht. Solcher Handel heißt Transit-Handel. Er ist besonders zwi- schen Italien und Deutschland lebhaft. Passe und Handelstraßen. Zu dem Behuf werden die Pässe über Joche und Sättel des Gebirges benutzt. Die meisten derselben sind freilich so hoch und steil, durch Abgründe, Gletscher und Schneestürze so gefährlich, daß sie nur für Menschen, oder für den sichern Tritt der Maulthiere und Saumrosse gangbar gemacht werden konnten. Ist das letztere der Fall, so heißen sie Saumwege. Einzelne Pässe hat man jedoch durch Mühe und Kosten in Straßen umgeschaffcn, die zum Theil befahren werden. Unter diesen merken wir: 1) In den Ost- alpen die Straße von Wien nach Italien; sie führt überden Söm- mering (wo höchster Punkt der Straße 3120') nach Bruck an der Muhr, und weiter nach Klagenfurt an der Drau. Von hier geht sie über den Pontafel (2400') westlich des Terglu zum Tagtta- mento. Der Weg von Klagenfurt nach Laibach führt über den Loibl 4020" hoch. — 2) In den Weg zum Pontafel (also nach Italien) führt auch eine Straße aus dem Salzathal neben dem Radstädter Tauern, 4960" hoch. — 3) Auf der Straße durch Tyrol nach Italien ist der höchste Punkt 4350" am Brenner südl.
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