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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 518

1874 - Mainz : Kunze
518 Asien — Russische Länder. in Ostsibirien noch zu erwähnen: Jakutsk an der Lena mit 5000 E., nur der Kälte halber, die man dort aufzeichnet, bemerkenswerth, und Krasnojarsk mit 11000 E. am Jenissöi, weil neben schönem Wiesengrün dort noch etwas Korn und Tabak gebaut wird, — Die Juseln Karafto und die größere Zahl der Kurilen (wichtige Fischerei- stationen) werden gleichfalls von Ruhland beansprucht. b. Westsibirien. Es hat auch seinen Bergwerksdistrikt, nicht den uralischen, der jetzt zum europäischen Rußland gerechnet wird, sondern den altaischen in den Quellgebieten des Ob und Jrtisch. Auch dort mehren sich die Hütteuwerke, und von den Bauern im Altai wird immer mehr Thalland urbar gemacht. Orte von Belang in Westsibirieu sind: Tomsk an der sibirischen Verkehrsstraße, 24000 E., und Haupt- sitz der Goldwäscher; Tobolsk mit 20000 E. als die frühere Hauptstadt von West- sibirien-, der Tobol ist ein Nebenfluß des Jrtisch; Tjnmen, 13000 E., Handelsplatz am Anfang des sibirischen Trakts; weit nordwärts am Ob der besonders harte Ver- bannungöort Beresow, wo nuter andern der bekannte Fürst Menschikoff. der unter Peter dem Großen vom Bäckerjungen zur höchsten Würde aufgestiegen war, im Exil in einer hölzernen Hütte starb. In Beresow hält man keine anderen Hansthiere als Hnnde und Renthiere; die von Ostjaken und Samojeden eingebrachten Pelze und Mammuthknochen werden von hier nach Tobolsk geschickt. Barnaul am oberu Ob, wichtige Bergstadt mit 13000 E. 2) Die Ce ntralasiatischen Provinzen mit 27/iu Mill. Bewohner auf 49700 Q. M. umfassen die Länder der Kirgisen, die früher theils von Orenbnrg, theils von Westsibirien aus verwaltet wurden, nun aber 4 selbständige Provinzen (Akmollinsk, Semipalatinsk, Turgai, Ur- alsk) bilden, denen Theile von Westsibirien zugelegt wurden, und das Generalgouvernement Turkistän. Was zunächst die Steppen- flächen vom Alaknl bis an die Nordseite des Kaspisees betrifft, so ziehen dort Kasaks oder Kirgis-Kaisaken umher mit ihren Jurten (Filz- Hütten), Schafherden und Rossen. Meist gehören sie zur türkisch-tatarischen Rasse, mit Ausnahme der schwarzen oder Kara-Kirgisen (Buruten),die auf den Vorbergen des Thianschän Hausen und aus der Mongolei stammen. Ihr Glaube ist muhammedanisch, außer daß einige Tausend im Westen am untern Ural das griechisch-christliche Bekenntnis angenommen haben. Ihre Nahrung ist Hammel- und Pferdefleisch, geronnene Milch und Käs, wobei sie als Getränk den Kumys (gegohrene Stutenmilch) und Thee lieben. In ihren weiten Revieren — über 30000 Q. M. — haben sie in 3 Ordas (Horden oder Stämme) sich zertheilt. Die sogenannte kleine Horde, an Köpfen die zahlreichste, hat den Westen inne und steht nebst der mittleren, der reichsten und mächtigsten, schon lange unter russischer Oberhoheit. Die große Horde, ostl. des Balkaschsees, steht zum Theil noch in sehr lockerem Unterthanen-Verhältnis zu Rußland und ihr Gebiet bildet die Prov. Semi- retschensk des Gen.-Gouv. Turkistän. Dieses, durch kaiserlichen Ukas

2. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1874 - Mainz : Kunze
438 Asien — das Land. warme Persien nach Syrien, Kleiu-Asieu, oder südlich zur heißen arabischen Wüste zu inachen. Leicht läßt sich daraus auf die Produktion schließen; doch sind einige Notizen in dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen. Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als am Südhange des Thian-Schan, und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die Palme findet sich nordwärts uoch auf deu südlichsten Inseln Japans, im südlichsten China, am mittleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und ans der Süd- küste Kleiu-Asieus. — Die ungeheuren Wälder Nordasieus sind reich an Pelzwild, z. B. an Zobeln, Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordostrande der hohen Mongolei dacht sich das Land der Maudschu ab, das iu seiuem südlichen Theile noch zum Getreide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist, daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unter- schied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und be- reits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Lande Tibet ist eine Gattung Schafe eigen, die ganz vorzügliche Wolle hat; das Pamirschaf weidet anf den Hoch- plateanx von „Pamir" bis zum Tengri-Chan. In Tibet gibt es ferner eine Art von Büffeln (Jak, Grnnz ochse) mit lang- und seidenhaarigen Pferdeschweifen, die Herden- weise die öden Regionen bis unmittelbar unter die Schneegrenze (5200 m.) beleben, anch allgeinein als Lastthiere gebraucht werden und die höher gelegenen Striche des Landes eigentlich bewohnbar machen; desgleichen findet man hier eilte Ziegenart, deren Haar von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird. Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hochasien nnfre europäischen Hansthiere im freien Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mil dickem Kopf, feurigem Ange und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit au deu steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger uoch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maul- efel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maul- thiere ähnlich. — Wo Perfien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep, Teufelsdreck (assa foetida), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönäugigen Gazelle, wie unter deu Blumen der glänzenden, stark- duftenden Rose vou Schiras. — Arabiens Kamel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genng; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heiße« Afrika. Uebrigeus ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Haug der a rm eui scheu Berge und in Kl eiuasieu, ist großer Reichthnm an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarlen nach Europa gekommen sein; ja der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. Dieselbe üppige Fruchtbarkeit zeigt sich auch am Süd- rande des Kaspisees. — Der chinesisch e Boden ist unter andern mit der (nun auch mit glänzendem Erfolge nach Indien :c. verpflanzten) Theestande gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch über l1/» Millionen Centner davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. Vor- zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Porcellaus

3. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 514

1874 - Mainz : Kunze
514 Asien — Russische Länder. Asiatisches Rußland (279600 Q. 2ji.,*) 107/10 Mill. E.) Wie man in neuerer Zeit von einem asiatischen Rußland spricht, so gab es umgekehrt noch vor 4 Jahrhunderten eine europäische Mongolei; damals stand nämlich noch das kleine russische Reich unter dem Chane von Kaptschak aus Dschingischans Geschlecht. Als aber dies Chanat in einzelne Stücke: Kasan, Astrachan, Krimm u. s. w. zerfiel, ward auch Rußland srei und begann nun seinerseits sich gen Ost und Süd auszubreiten. Zunächst, 1554, fielen die weitschichtigen Reiche Kasan und Astrachan in seine Ge- Walt, und seit 1581 das ausgedehnte, an Menschen arme, an Pelzthieren reiche Sibirien. Zu Ende des 17. Jahrhunderts rückte Peter I- bis Asow vor, und später ward Katharina Ii. Herrin an der ganzen Nordseite des schwarzen Meers. Die spärliche Bevölkerung dieser nur in wenigen Strichen, z. B. an der mittleren Wolga, angebauten und meist nur Steppen um- sassenden Länder war sehr gemischt. In Kasan und Permien hausten hauptsächlich finnische Stämme, wie Wotjäken, Permier, Tscheremissen :c.; und im Reiche Astrachan theils tnrkinanisch tatarische Horden, wie Nogaier und Baschkiren, theils eigentliche Mongolen, namentlich Kalmücken. Zu ihnen gesellten sich nun seit der Eroberung auch Russen besonders in den Städten, deren kleine Anzahl durch neue vermehrt wurde, die in fruchtbaren Landstrichen, z. B. an der Wolga, aber auch am Ural entstanden, sobald man den Metallreichthum dieses Gebirgs entdeckte. Selbst nach Sibirien, ebenfalls einem Aufenthalt nomadischer Volkschaften, wurden Russen ver- pflanzt, nicht bloß des Pelzwerks, sondern auch des Handels mit China und der Metalle halber, die im Altai und im da-urischen Berglande ge- sunden wurden. Desgleichen dehnte sich der russische Koloß, während er in Europa Polen und Finnland verschlang und die Donaumündung zu erwerben strebte, auch zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere, über den Kaukasus hinüber und im fernsten Osten bis an den tatarisch-japanischen Golf aus. In neuester Zeit hat sich Rußland genöthigt gesehen, einestheils zur Sicherung der Ruhe in seinen Kirgisensteppen zwischen Ala-Knl und Uralfluß, auderutheils zum Schutze seines stets bedeutender werdenden Handels mit Centralasien vor den Räubereien der Tnrkmanen, seine Herr- schast bis an den Aralsee und über den Syr hinüber auszudehnen, sowie südl. des Jssyk-Knl am obern Naryn bis an die Südkette des Thianschän vorzudringen. Bereits verkehrt auf dem Aralsee eine russische Dampfer- Flotille, und die am mittleren Syr (bei Tschemkend) aufgefundenen reichen Steinkohlen-, Eisen- und Kupferlager harren nur des befruchtenden Kapi- *) Die Flächenausdehnung des Kaspi- und Aralsees (jener 8413, dieser 12g7 Q. M.) ist dabei nicht mit eingerechnet, wohl aber die der übrigen im russischen Ge- biete liegenden Seen.

4. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 973

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Rußland. 973 --schien: ein Herr, der ihnen imponirte. Es war auch nicht ein einheimischer Häuptling, der mehrere Horden zu einer größern Masse vereinte. An den Ufern des finnischen Busens hatten sich, als Schrecken aller südwärts liegenden Länder, Abenteurer und Räuber ans germanischem (normannischem oder schwedischem) Stamm niedergelassen, die sich Waräger nannten, von den Finnen aber Rns genannt wurden; sie, tapfrer und höher gesinnt als der slavische Wilde, vollbrachten das Werk der Einigung. Während Oskold und Dir Herrschaft unter den Slaven am Dnjepr (zu Kiew) er- rangen, soll zu Rurik, einem andern Warägerhäuptling, eine Deputation der Volks- schaften an der obern Wolga gekommen sein und ein alter Knäs (Fürst) ihm die Herr- schaft angetragen haben, die ihm ohnedies hätte zufallen müssen: „Unser Land ist groß und gesegnet, aber keine Ordnung herrscht darin und einer steht wider den andern; komm denn und regiere uns!" Rurik — „verschlagen wie ein Iltis, stark wie ein Eis- bär" — und seine Bande thaten den Leuten gern ihren Willen. So entstand das Staatsthum zu Nowgorod am Jlmeusee (862), das nach den Herren genannt wurde. Diese bildeten anfangs eine besondere Kaste; nur Waräger durften zu Bojaren, d. h. Offizieren und Würdenträgern ernannt werden. Doch waren sie zu wenig, um diese Ordnung zu behaupten, und deshalb trat später eine Verschmelzung ein. Bald hatte Rnriks Sohn Igor auch Kiew in Besitz, und wie man von Byzauz Ehre und Beute holte, so kam von dort her auch das Christenthum: Igors Enkel Wladimir, „der Apostelgleiche," trat 1015 zum griechischen Christenthum über und erhielt eine byzan- tinische Prinzessin zur Fran; der gemeine Mann war jedoch noch lange den alten Göttern ergeben. Das Hans Rurik ward groß im Osten und Kiew war der glänzende Sitz dieser Macht. Sie zerfiel jedoch, als Wladimir die Herrschaft unter feine Söhne vertheilte, und der warägische Geist in fremder Sprache und Sitte sich gänzlich verlor. Als im 13. Jahrhundert die mongolischen Schaaren Temndschins in Europa ein- brachen, ward 1225 das südrussische Kriegsheer am Kalkaflnß, nahe dem asowschen Meer, überwältigt, bald darauf auch Nordrußland erobert, und die mongolische Herr- schaft (durch Batu, den Feldherrn Oktai's) bis an die Ostsee ausgedehnt; nur Now- gorod, unter dem Schutze finsterer, dichter Wälder und großer Sümpfe, blieb gerettet. Das russische Reich zerfiel in eine Menge kleiner Theilsürsteuthümer. Zwar blieb ein Großfürst (damals Alexander Newsky) im verkleinerten Reiche; doch war er dem Fürsten oder Chan einer der 5 „Horden" (d. h. Lager), in welche sich nach Oktai's Tod die nach ihrem gesürchtetsten Stamme auch Tataren genannten Mongolen theilten, zinsbar und so nnterthänig, daß er konnte ein- und abgesetzt werden. Kam ein Ge- sandter des Chans der „goldenen Horde" in K apts ch ak (dem Lande östlich der Wolga), so mußte der Großsürst zu Fuß entgegen gehen, ihm einen Becher Pferdemilch reichen und Tropfen, die etwa beim Trinken herabfielen, von der Mähne des Rofses ablecken, ja sammt seinem Gefolge knieend das Schreiben des Chans anhören. Während Rußland so machtlos war, hoben sich Polen und Littauer, und die nor- dischen Orte Pleskow (Pskow) und Nowgorod, wo dnrch hansische Handelsleute und deutsche Niederlassungen sowohl Gewerbfleiß als einiger Bürgersinn geweckt war, bildeten Staaten für sich, von wo in der Folgezeit sich Kultur hätte verbreiten können; allein die mongolische Macht erschlaffte. Des Tataren Timnr (oder Tamerlan) Erobe- rnngen verdunkelten die der Familie des früheren Dfchingischans, und das Chanat

5. Kleine Schulgeographie - S. 50

1841 - Mainz : Kunze
50 Asia. arabischen Wüste und zum heißfeuchten Hinterindien. Ueber die Produktion ist zu merken: Oer Norden Sibiriens hat Pelzwild. Im untern Amurlande kann der Mandschu-Mogole etwas Ge- traide, Obst u. Tabak bauen. Oie mogvlische Hochsteppe taugt für Pferdezucht und nomadisches Leben. In Tibet sind Büffel mit Seidenschwänzen, und Ziegen mit so feinem Haar, daß die Kaschmirschahls daraus verfertigt werden. Auf den Thalebenen Irans gedeihen Datteln, Baumwolle und Seide, und lebt die Gazelle. Arabiens Kameele, Kaffee u. Weihrauch sind bekannt. Im Süden des Kaukasus und in Kleinasien ist Reichthum an Baumwolle, Manna, edeln Südfrüchten u. balsamischen Harzen. China ist das gesegnete Land des Ackerbaus und die Heimat der Seide u. des Thees. An Mannigfaltigkeit der Producte zeichnet sich der indische Boden ans. Indiens Gewürze, Diamanten u. Elefanten sind berühmt; Reis ist dort das Hauptgetraide. Lebensart und Kultur asiatischer Völker. Der mogolisch-tatarische Steppenbewohner, und der Araber in der Wüste. Der Chinese und Hindu. Der Perser und Türk. §.7. Geschichte. — Asien ist die Wiege des Menschenge- schlechts. Hier und im benachbarten Nillande entstanden auch zuerst große Städte, z. B. Palibothra am Ganges (wo jetzt Benares), Baktra nahe dem Gihon oder Orus, Ecbatana im nordwestl. Iran, Babylon am Eufrat, Ninive am Tigris, Damaskus vstl. vom Libanon, Troja nahe dem Hellespont, Sidon u. Tyrus an der fönizischen Küste westl. des Libanon; Thebe a. Memfis am Nil. Von den fönizischen Städten, die sich als Gewerb- und Handelsplätze auszeichneten, soll die Schreibkunst nach Europa ge- kommen sein. Daß sich in ihrer Nähe die Hebräer niederließen und Jerusalem erbauten, auch daß Juda und Israel samt Fönizien von den Herrschern Babylons unterjocht wurden, ist aus der Bibel be- kannt. Bald darauf, etwa 550 vor Chr. Geb. gründete Cyrus das altperfische Reich, das sich über ganz Vorderasien und Egypten, im Osten bis an den Indus ausdehnte, aber zuletzt dem griechisch-mace- donischen Könige Alexander unterlag. Nach dem Tode dieses Ero- berers 323 vor Chr. gab es eigne griech. Könige in Syrien, Klein- asien, Egypten, bis die Römer aus Europa kamen und ihre Herren wurden. Im Jahr 395 nach Chr. Geburt trennte sich die römische Welt in ein abend - u. morgenländ. Kaiserthum; das letztere bestand mehre Jahrh., die Hauptstadt war Byzanz od. Konftantinopel.

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 324

1831 - Mainz : Kunze
Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mit dickem Kopf, feu- rigem Aug und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit auf den steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger noch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maulesel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfar- benen Maulthiere ähnlich. — Wo Persien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Teufelsdreck (assa soetida), Mastir, Baum- wolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönaugigen Gazelle, wie unter den Blumen der glänzenden stark- duftenden Rose von Schiras. — Arabiens Kameel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genug; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heißen Afrika. Uebrigens ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kau- kasus , am Hang der armenischen Berge und in Kl. Asien ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und bal- samischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarten nach Europa gekommen sein. Ja der griechische Geograf Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. — Der chine- sische Boden ist unter andern mit der Theestaude gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermä- ßigen Theetrinkcns noch ein Paar Millionen Ctn. Blätter davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. — Vorzügliche Por- cellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Por- cellans veranlaßt. — An Mannigfaltigkeit der Production über- trifft der indische Boden wohl seden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist das beinah 60000 Qm. große, den Umfang Deutschlands 5rnal enthaltende Vorder - Indien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien lei- det; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblingsgetraide ist der Reis. Unter den nutzbaren Hölzern wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskat- nüsse. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perlen des persischen Meerbusens. Von den oftindischen Thieren verdient der Elefant, der an Größe und Klugheit seine Brüder in Afrika über-

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 354

1855 - Mainz : Kunze
352 Asia — das Land. Leicht läßt sich daraus auf die Production schließen; doch sind einige Notizen in dieser Hinsicht nöthig, um bloße Vermuthungen durch wirkliche Angaben zu unterstützen. Nördlicher kommt der Wein stock nicht vor, als bei Astrachan im untern Wolgagebiete, ferner am Südhange des Mus Dagh. und wo nördlich von Peking der Südrand der Mongolei nach China abfällt. Die Palme findet sich nordwärts noch auf den südlichsten Inseln Japans, im südlichsten China, am miitleren Ganges, am Südrande Irans, am Euphrat und auf der Südküste Klein-Asiens. — Die ungeheuren Wälder Nordasiens sind reich an Pelzwild, z. B. an Zobeln. Schwarzfüchsen, Fischottern und Hermelinen. — Vom Nordost- rande der hohen Mongolei dacht sich das Land der Mandschus und Tungusen ab, das in seinem südlichen Theile noch zum Getraide-, Obst- und Tabaksbau tauglich, am Amur jedoch so rauh ist, daß sich die Temperatur nur wenige Grad über Null erhebt. Doch welch ein Unterschied zwischen diesem und dem mittleren Oxusthal, wo Südfrüchte wachsen und bereits Baumwolle und Seide gewonnen wird! — Dem Laude Tibet ist eine Gattung Schafe eigen, die ganz vorzüg- liche Wolle hat. Eben so gibt es dort Büffel mit seidenartigen Pferdeschweifen, und eine Ziegenart, deren Haar von den Bewohnern Kaschmirs gekauft und zu den feinsten Shawls gebraucht wird. Nicht minder merkwürdig ist, daß in Hoch- tibet und an der Wüste Coby unsre europäischen Hausthiere im freien Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mit dickem Kopf, feurigem Auge und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit auf den steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger noch ist dort der Dschiggetai oder- wilde Maulesel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfarbenen Maulthiere ähnlich. — Wo Persien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Salep, Teufelsdreck (assa foeticia), Mastix, Baumwolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönaugigen Gazelle, wie unter den Blumen der glänzenden starkduftenden Rose von Schiras. — Arabi- ens Kameel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genug; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heißen Afrika. Uebrigens ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kaukasus, am Hang der armenischen Berge und in Kleinasien, ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und balsamischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarten nach Europa gekommen sein; ja der griechische Geograph Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. — Der chinesische Boden ist unter andern mit der Theestaude gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermäßigen Theetrinkens noch ein Paar Millionen Centner Blätter davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. — Vor- zügliche Porcellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Por- cellans veranlaßt. — An Mannigfaltigkeit der Production übertrifft der indische Boden wohl jeden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist das beinah 60000 Qm. große, den Umfang Deutschlands 5mal enthaltende Vorder-Indien

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 412

1855 - Mainz : Kunze
410 Asien — Russische Länder. bis Azow vor, und später ward Katharina Ii. Herrin an der ganzen Nordseite deö schwarzen Meers. Die spärliche Bevölkerung dieser nur in wenigen Strichen, z. B. an der mittleren Wolga, angebauten und meist nur Steppen umfassenden Länder war sehr gemischt. In Kasan und Permien hausten hauptsächlich finnische Stämme, wie Wotjäken, Permier, Tscheremissen rc.; und im Reiche Astrachan theils turkmauisch tatarische Horden, wie Nogaier und Baschkiren, theils eigent- liche Mongolen, namentlich Kalmücken. Zu ihnen gesellten sich nun seit der Er- oberung auch Russen, besonders in den Städten, deren kleine Anzahl d urchneue vermehrt wurde, die in fruchtbaren Landstrichen, z. B. an der Wolga, aber auch am Ural entstanden, sobald man den Metallreichthum dieses Gebirgs entdeckte. Selbst nach Sibirien, dem Aufenthalte mogolischer und tungusischer Stämme und hyperboräischer Volkschaflen (Samojeden, Korjäken, Tschuktschen rc.) wurden Russen verpflanzt, nicht blos des Pelzwerks, sondern auch des Handels mit China, und der Metalle halber, die im Altai und im daurischen Alpenlande zu erbeuten sind. Zuletzt hat sich der russische Koloß, während er in Europa Polen und Finnland verschlang und die Donaumündnngen in Besitz nahm, auch zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere ausgedehnt. Die Gelegenheit dazu war günstig. Fürst Georg von Grusien (Georgien) vermachte sein Land 1801 den Russen, worauf es nicht schwer hielt, in den folgenden Jahrzehnden durch glück- liche Kriege mit Persern und Türken die herrlichen Gegenden südlich des Kauka- sus bis zum Araxes in Besitz zu nehmen. Nur mehrere wackere Bergvölker vertheidigen noch unausgesetzt ihre Unabhängigkeit, und mit Recht, denn kein türkischer Friedensschluß konnte über Volkschasten verfügen, die keine Unterthanen der Pforte waren. Auf eine Abgränzung Asiens von Europa wird in der russischen Staats- geographie keine Rücksicht genommen. Wir könnten also, wenn wir wellten, die Länder an der Ufa, Kama und mittleren Wolga mit zu Asien zählen, und daun würde die Bevölkerung des russischen Asiens sich auf 15 Millionen be- laufen. Besser ist's aber, die Gränze wie oben S- 835 anzunehmen, wonach denn auf russisch Asien etwa 6700000 Menschen nab nur folgende Länder kommen: 1) Sibirien, 18mal größer als Deutschland, mit etwa 2 Mill. Bewohner, doch schickt man jährlich an 8 bis 10000 Sträflinge , meistens Bagabunden, als Ansiedler hin, und an 1700 Verbrecher zu Zwangsarbeiten, besonders in die Bergwerke von Nertschinsk; auch mancher Unschuldige und selbst Ehrenwerthe mag dort sein Leben verseufzen. — Orte: a) in Ostsibirien. Der Hauptort ist Jrkuzk an der Angara, 832 M von Petersburg, er hat 16000 Einw., treibt auch Schifiahrt auf dem See Baikal. Ueber Werchnei Udinsk geht der Weg nach der Stadt Kiachta, die ihr Dasein dem Handel mit China verdankt; jährlich bezieht man 80000 Kisten Thee. Die Silber - und Eisengruben von Nertschinsk liegen an 100 Meilen weiter östlich. Ochozk eine Hafenstadt mit Ueberfahrt nach Kamtschatka. Jakuzk an der Lena ist 1200 und Peter- paulshasen ans Kamtschatka gar 1600 Meilen von Petersburg entfernt. — Viele Inseln, namentlich die Aleuten, die Fuchsinseln (Unalaschka die
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