Aorworl.
Obgleich das vorliegende Büchlein, dessen Erscheinen von dem Unterzeichneten bereits vor zwei Jahren in der Vorrede znr vierten Auflage von Cassian Iii. in Aussicht gestellt worden ist, fast allen geschichtlichen Lehrbüchern an Umfang weit nachsteht, glaubt der Verfasser doch, daß es hinreichenden Stoff nicht blos für die bei der ersten Ankündigung ins Auge gefaßten höheren Töchterschulen sondern überhaupt für alle Lehranstalten bieten werde, die ihre Schüler etwa bis zum 16. Lebensjahre unterrichten. Einen Widerspruch gegen diese Ansicht befürchiet er kaum in Bezug auf die Geschichte des Altertums, die mit mehr als fünf Bogen bedacht ist, weil es nicht gerathen schien denjenigen Theil des historischen Wissens durch Abzüge zu kürzen, dessen Kenntnis von jedem Gebildeten erwartet werden darf, da dieselbe erforderlich ist, um überhaupt politische Zustände und Veränderungen zu verstehen.
Dagegen mag Manchem die zweite Abtheilung zu dürftig und knapp erscheinen und zwar hauptsächlich wegen ihrer Beschränkung auf die deutsche Geschichte. Der Verfasser indessen hat durch jahrelange Lehrtätigkeit die Erfahrung gewonnen, daß ein Uebergreifen über die Grenzen, die er sich in dem hier gebotenen Werkchm gesteckt hat, weit davon entfernt die Geschichtskenntnis der Schüler zu vermehren, vielmehr durch die Fülle der Daten verwirrt. Aber auch abgesehen von diesem pädagogischen Grundsatz erachtet er es als patriotische Pflicht der Schule vor allem im eigenen Hause zu orientieren, was Franzosen und besonders Engländer bisher weit besser verstauben haben als wir. Ihm gilt als Norm jene alte Vorschrift Schleiermachers, dem jungen Geschlechte das Christentum und den Staat, d. i. das Vaterland, klar zu machen.
Die erste Aufgabe fällt wesentlich dem Religionsunterrichte
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Franken. Durch den iob Boleslavs begünstigt stellte er die Autorität des Reichs über Polen wieder her; um sich die Freundschaft des großen Königs Knud von Dänemark und England zu sichern, trat er ihm die Mark Schleswig ab und vermählte später seinen Sohn mit der Tochter desselben. In Burgund folgte er 1033 dem kinderlosen Könige und fügte so das Land von den Alpen bis zum Mittelmeer dem Reiche hinzu, ohne sonderlichen Gewinn für Deutschland. Gerade wegen dieser Machterweitenng gerieth er in Streit mit feinem Stiefsohn, dem von der mittelalterlichen Sage und von Uhland verherrlichten Herzog Ernst von Schwaben. Wie er sämmtliche Lehen des Reiches für erblich erklärte, gedachte er es auch mit der Königskrone zu thun, doch ohne Erfolg. Unter seiner Regierung entwickelte sich die lombardische Städte-sreiheit und die Macht der Normannen immer mehr.
Sein Sohn und Nachfolger Heinrich Iii. (1039—1056) war einer der kräftigsten und ernstesten Kaiser, der der strengeren Kirchenzucht, wie sie vom burgundischen Kloster Clügny ans-gieng, Anerkennung im ganzen Reiche verschaffte und den Gottesfrieden, die treuga Dei, d. i. die Bestimmung, daß nur an 6 Tagen der Woche Fehden ausgefochten werden durften, zur Geltung brachte. Auf der Synode zu Sutri (1016) ließ er drei streitende Päpste absetzen und gab der Welt einen deutschen Papst. Doch konnte er es nicht verhindern, daß die Normannen Unteritalien vom päpstlichen Stuhl zu Lehen nahmen und diesen dadurch auf Kosten des Reiches erhoben. Auch zeigten sich einige Kronvasallen, Gottfried der Bärtige, der Gemahl der toskanischen Beatrix, und der sächsische Herzog widerwillig, und selbst der Einfluß, welchen der Kaiser über die Ungarn und Slaven errungen hatte, gieng gegen das Ende seiner Regierung wieder verloren. Er starb zu früh für sein Haus und das Reich.
Sein sechsjähriger Sohn Heinrich Iv. (1056—1106) folgte ihm, zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Agnes. Diese suchte sich die Freundschaft der Großen durch Willfährigkeit zu gewinnen, indem sie dem sächsischen Otto von Nordheim Baiern, dem Räuber ihrer Tochter Rudolf vonrheinfelden Schwaben, dem Zähringer Bert hold Körnchen verlieh. Trotzdem konnte die Würde des Reichs nach außen nicht gewahrt werden. Im Einverständnis mit den Fürsten bemächtigte sich der schlaue Hanno von Köln zu Kaiserswerth des jungen
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Extrahierte Ortsnamen: England Burgund Deutschland Ungarn Nordheim_Baiern Schwaben
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Lehnsherrn erworben, oder für die zu erhaltende Pfründe eine Summe Geld gezahlt hatten. Es waren somit die geistlichen Stellen eine Ware geworden, die oft in recht unheilige Hände kam. Man nannte den verwerflichen Handel Simonie, weil der Zauberer Simon die Gabe des heiligen Geistes den Aposteln für Geld hatte abkaufen wollen. Für die Kaiser indes war die Verleihung jener Aemter (Investitur) eine Lebensfrage, weil sie den oft rebellischen Fürsten gegenüber sich dadurch treue Anhänger und Ansehen verschaffen konnten. Erst 1122 wurde dieser Streit dahin entschieden, daß die Wahl und Weihe der Kirchenfürsten unter kaiserlicher Aufsicht ohne Simonie stattfinden solle, der Gewählte die Reichslehen vom Kaiser, Ring und Stab aber als Zeichen der geistlichen Herrschaft vom Papste zu empfangen habe. Damals aber war jenes Verbot Gregors der Anlaß zu den erbittertsten Kämpfen. Da der Papst die von Heinrich Iv. für Geld eingesetzten Bischöfe mit dem Banne bedrohte und außerdem in den weltlichen Händeln für die Sachsen und die Reichsfürsten Partei ergriff, so ließ ihn dieser auf einer Synode absetzen. Durch diesen raschen Schritt schadete er sich selbst am meisten; denn nun schleuderte der Papst den Bann gegen ihn und erregte dadurch beim Volke den Zweifel, ob nicht die geistliche Macht höher stehe als die weltliche, der Papst höher als der Kaiser. Die damalige Richtung der Zeit entschied zu Gunsten Roms, und obgleich Gregor Vii. 1085 in der Verbannung starb, fanden feine Nachfolger im Geiste des Volkes eine so feste Stütze, daß sie von seinen Ansprüchen nicht nur nichts preisgaben, sondern dieselben noch verschärften.
§ 12. Die Kreumge.
Schon der Chalif Omar hatte Palästina nebst Jerusalem den Christen abgenommen, boch ließen die arabischen Herrscher die Wallfahrer nach dem heiligen Grabe unbelästigt. Dies änberte sich 1079, als die muhamebanifchen Selbfchucken die Araber im Besitz des gelobten Landes ablösten. Ein begeisterter Mönch, Peter von Amiens, der in Jerusalem Zeuge der vielen Bebrückungen feiner Glaubensgenossen gewesen war, prebigte
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der Markgräfin Mathilde, während er das kaiserliche Lehen Tnscien (Toskana) als päpstliches Lehen znrückempfieng. Somit besaßen die Päpste außer dem immer größer gewordenen Kirchenstaat die Oberhoheit über Süditalien (Apulien) und Toskana.
Nach Lothars Tod wählte man den Staufen Konrad Iii. (1138—1152). Er sprach seinem Nebenbuhler Heinrich dem Stolzen Sachsen ab, weil zwei Herzogtümer nicht in einer Hand vereinigt werden dürften; und da derselbe sich nicht fügte, erklärte er ihn auch Baiems für verlustig. Der nun entstehende Bürgerkrieg wurde nach Heinrichs Tode (1139) für seinen zehnjährigen Sohn Heinrich den Löwen im ganzen glücklich geführt, so daß der neu ernannte Sachsenherzog Albrecht der Bär keine Erfolge errang und Konrad trotz der Eroberung Weinsbergs, wo zum ersten Male der Schlachtruf: „Hie Welf! hie Waibling!" ertönte, gerne Frieden schloß, indem er dem Löwen Sachsen, seiner Mutter und ihrem Gatten Heinrich Jasomirgott Baiern überließ. Konrad starb bald nach dem zweiten Kreuzzug.
Ihm folgte sein Neffe Friedrich I., wegen seines rothen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt. Nachdem er Ordnung und Ruhe in Deutschland befestigt und Dänemark und Böhmen wieder ans Reich gefesselt hatte, richtete er seinen Blick nach Italien. Sein erster Zug galt Rom. Dort war der Mönch Arnold von Brescia, ein glühender Anhänger des hochgelehrten Abälard, als Feind der geistlichen Herrschaft aufgetreten und hatte die Römer zur Herstellung der Republik und Vertreibung des Papstes vermocht. Friedrich besiegte sie und lieferte ihren gefangenen Führer dem Pontifex aus, der ihn verbrennen ließ. Am Tage feiner Kaiserkrönung erregte das erbitterte Volk einen Aufstand, in welchem Heinrich der Löwe ihm das Leben rettete. Auf der Heimfahrt schützte ihn Otto von Wittels-bach vor wälschem Hinterhalte. Zum Lohne erhielt der Löwe Baiern zurück, während sein Stiefvater Oesterreich als selbständiges Herzogtum bekam. Auf der zweiten Romfahrt ließ der Kaiser von italienischen Rechtsgelehrten seine Rechte den frei aufstrebenden Städten gegenüber aufstellen und übte sie ohne Rücksicht auf ihre Ansprüche aus. In jeder Stadt wurde ein kaiserlicher Beamter, Podesta, eingesetzt, Zölle, Brücken und Mühlengeld wurden für kaiserliche Gefälle (Regalien) erklärt. Da empörte sich das mächtige Mailand, ward aber nach harter Belagerung erobert und zerstört (1162). Doch entstand es bald darauf
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Extrahierte Ortsnamen: Toskana Apulien Sachsen Weinsbergs Sachsen Deutschland Italien Rom Wittels-bach Baiern Oesterreich Mailand
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§ 14. Friedrich Ii.
Keinriäi Vi. (1190—1197), Barbarossas ältester Sohn, besaß wohl die Kraft, nicht aber die Milde seines Vaters. Besonders hart zeigte er sich in Unteritalien, wo man ihm sein Erbrecht bestreiten wollte. In Deutschland hatte Leopold von Oesterreich den vom Kreuzzug heimkehrenden Richard Löweuherz gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dies Ereignis sprengte den welfischen Bund im Norden, au dessen Spitze noch immer Heinrich der Löwe stand. Dagegen bereitete die heimliche Vermählung eines Sohnes des letzteren mit einer Base des Kaisers, Agnes von Stahleck, die Versöhnung der Parteien vor, in Folge deren Richard gegen jährlichen Tribut seiner Haft entlassen wurde, der Löwe aber Verzeihung erhielt. Derselbe starb 1195, ein großer für Deutschlands Macht im Osten thätiger Mattn, dessen Unglück es war, daß er den Weg eines noch Größeren zum Schaden des Reiches zu oft kreuzte.
Des jungen Kaisers Seele war gewaltiger Pläne voll; zunächst wollte er die Kroue erblich machen und versprach bagegen den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie, dann zerriß er das Lehensbanb zwischen dem Papste und Sübitalieu und Toskana, waltete überhaupt in ganz Welschlaub wie ein unumschränkter Herr, enblich gebachte er das Reich vott Byzanz und den ganzen Orient von sich abhängig zu machen. Allen diesen hohen Entwürfen machte sein früher Tod eilt Ende, der von den Armen und Gebrückten, welche er gegen geistliche ititb weltliche Anmaßung wacker und gerecht geschützt hatte, aufs tiefste beklagt wurde. Er hinterließ seinem dreijährigen Söhnlein, zuerst Konstantin, dann Friedrich genannt, die italischen Erblande.
In Deutschland aber fand eine zwiespältige Wahl statt, indem die Staufen (Ghibelliuen) bcs Kaisers Bruder H^hikipp, die Welfen Hlto Iv. zum Könige machten. Obwohl der kräftige Papst Innocenz Iii. sich für den letzteren erklärte, behielt Philipp in zehnjährigem Ringen die Oberhand und war im Begriffe des Brubers Pläne zu verfolgen, als ihn der Stahl eines Mörders, eines Wittelsbachers, traf. Da einigte sich ganz Deutschland in der Anerkennung Ottos, umsomehr, da er den Morb seines Gegners scharf ahnbete und feine Tochter sich zur künftigen Gemahlin bestimmte. Allein er verfeindete sich bald mit dem Papste, dem er die gegebenen Versprechungen nicht hielt- So stellte bettn biefer selbst bett jungen Friedrich, seinen Mündel, als Gegenkönig aus und sandte ihn mit seinem Segen und Gelbe über die Alpen (1212). Bereits 1215 war berfelbe in ganz Deutschland anerkannt, Otto aber starb verlassen und verarmt 1218 auf der Harzburg.
Eben, Geschichtsabriß. g
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Extrahierte Ortsnamen: Unteritalien Deutschland Deutschlands Sübitalieu Toskana Byzanz Deutschland Staufen Deutschland Ottos Deutschland Harzburg
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Friedrich H. (1215—1250) hatte vor seiner Königsfahrt versprechen müssen sein normannisches Reich seinem Sohne Heinrich zu überlassen, sich auf Deutschland zu beschränken und einen Kreuzzug zu unternehmen. Dennoch kehrte er bald nach seiner Anerkennung über die Alpen zurück und besorgte persönlich von Palermo aus die Verwaltung seiner Erblande, die unter ihm mächtig emporblühten. Den Kreuzzug verschob er, da der milde Honorius ihn nicht drängte, von Jahr zu Jahr; endlich vom alten Gregor Ix. mit dem Banne bedroht, segelte er mit einer Flotte ab, kehrte aber von Krankheit befallen gleich wieder um. Der Papst, welcher die Erkrankung für eine Ausflucht hielt, schleuderte jetzt wirklich seinen Bannstrahl und bewog dadurch den Kaiser den aufgegebenen Vorsatz auszuführen (1228). Aus Palästina verpflanzte er den deutschen Ritterorden nach Venedig, von wo später ein Theil desselben zur Missionierung des heidnischen Preußens abzog. Mittlerweile hatten päpstliche Schlüffelsoldaten das Königreich Neapel überfallen. Sie zu vertreiben fiel dem Kaiser leicht, der darauf durch Vermittlung des deutschen Hochmeisters Hermann von Salza mit dem Papste den Frieden von San Germano schloß und vom Banne gelöst wurde (1230). Nach fünfjährigem, meist der Entwicklung Süditaliens gewidmetem Frieden, rief die Empörung seines Sohnes Heinrich, des deutschen Reichsverwesers, den Kaiser über die Alpen. Ohne Blutvergießen ward er des Aufstandes Herr, brachte den Abtrünnigen in sichern Gewahrsam, feierte in Worms glänzende Hochzeit und hielt in Mainz einen Reichstag, auf dem in deutscher Sprache ein Landfrieden beschlossen und verkündigt wurde.
Von nun aber verläuft Friedrichs Geschichte unter schweren Kämpfen mit den Lombarden und dem Papste. Die ersteren erlitten bei Cortenuova 1237 eine schwere Niederlage, aber dieser kaiserliche hauptsächlich von sarazenischen Hilfsvölkern erfochtene Sieg, die durch Ezzelin da Romano in Oberitalien geübte Grausamkeit, die Rücksichtslosigkeit der Ghibellinen gegen die Kirche reizten den hochbetagten Papst, der zum zweiten Mal seinen Bann aussprach und ihm durch die Predigt der Bettelmönche beim Volke Nachdruck verschaffte; denn nicht mehr mit
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Palermo Venedig Neapel Worms Mainz Cortenuova Oberitalien
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feine italienischen Unterthanen wohl, Handel und Wandel war sicher, gute Straßen dienten dem Verkehr. Nur schade, daß die Kraft dieses gewaltigen Staufen sich ganz in Italien und im Kampfe mit der Kirche aufrieb, daß Deutschland während seiner fast beständigen Abwesenheit verkam, wenigstens eine Beute herrschsüchtiger Fürsten, ein Spielball des Papstes wurde. Nicht einmal die Mongolen, welche 1241 bis Schlesien vordrangen, vermochte er zu bestehen; der Breslauer Herzog kämpfte mit ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz, wo er den Heldentod fand; doch scheuten die asiatischen Horden weiteres Vordringen und beschränkten sich auf Rußland.
§ 15. Untergang der Staufen.
Bet der Nachricht von Friedrichs Tode jubelte Innocenz Iv. und stachelte die Deutschen zum Abfall von Konrad Iv. (1250— 1254) an. Dieser entrann nur durch die Treue eines Ritters einem Mordanklage und zog sich, weil all sein Kämpfen umsonst war, nach Apulien zurück, wo er schon 1254 starb. Sein Söhnchen, der kleine Konrad (Konradin) wuchs unbeachtet unter der liebevollen Pflege der Mutter auf den sehr zusammengeschmolzenen schwäbischen Familiengütern auf, während der Oheim Manfred in Apulien bis 1266 sich in der Herrschaft behauptete. Da fiel er gegen die Kreatur des Papstes, Karl von Anjou, in der Schlacht bei B enevent. Die französischen Ritter ehrten den gebannten Helden dadurch, daß sie über seiner Leiche einen Steinhügel auftürmten, aus dem die Sage Rosen entsprießen ließ.
Bald nach seinem Untergang zog Konradin über die Alpen und sammelte die Ghibellinen zum Kampfe gegen den Thronräuber um sich, aber auch er unterlag nach anfangs siegreicher Schlacht einem Hinterhalte bei Skurkola 1268 und wurde sammt seinem Freunde Friedrich von Baden durch Verrath gefangen genommen und auf dem Markte in Neapel enthauptet.
König Enzio verschied 1271 in seiner Hast zu Bologna, aus der er vergeben^ zu entrinnen gesucht hatte. Des Kaisers Friedrich Tochter Magaretha, die (Gemahlin des thüringischen Landgrasen Albrechts des Unartigen, fand in Frankfurt Ruhe vor den Verfolgungen ihres ungetreuen (hatten und starb in Gram und Elend. Das war das tragische Ende des gewaltigen Geschlechts der Staufen.
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Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt.
Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen.
Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg.
Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu.
V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne".
Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg.
§ 34. Folgen -es Krieges.
Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler
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Keiner gethan. Er wurde 1308 angesichts der Habsburg bort seinem Neffen, ermordet, der deshalb mit dem Namen Johann Parricida gebrandmarkt worden ist.
§ 18. Liihelburg und Baiern.
Nach Albrechts Ermordung lenkten der Mainzer Erzbischof Peter Aichspalter und Balduin von Trier die Wahl auf des letzteren Bruder, den Grafen Heinrich von Lützelburg, der in seiner kleinen Herrschaft in den Ardennen sich den Ruf eines umsichtigen, thatkräftigen und auf die öffentliche Sicherheit bedachten Fürsten erworben hatte. Heinrich Vii. (1308—1313) suchte die alte Kaiserherrlichkeit durch uneigennützigen Gebrauch der ihm verliehenen Macht und durch Reinheit des Charakters zu erneuern. Die vorhergehenden Könige, die im Leben Feinde gewesen waren, ließ er feierlich nebeneinander zu Speier beisetzen, damit verkündend, daß Friede im Reiche herrschen solle. Gegen den unruhigen würtembergischen Grafen Eberhard schleuderte er die Acht. Aus Achtung vor ihm wählten die Böhmen seinen Sohn Johann zum Könige. Auch Italien und Rom, das seit 1308 aufgehört hatte Residenz der Päpste zu sein, suchte er, um in die Fußtapfen der Ottonen und Friedriche zu treten, wieder fester mit Deutschland zu verbinden. Die Ghibellinen, unter ihnen der große Dichter Dante, warteten mit. Sehnsucht auf ihn, damit er des Reiches Garten vor weiterer Verwüstung schütze und das steuerlose Schiff mit fester Hand in den sichern Hafen lenke. Da er aber nicht Kaiser einer Partei sondern der Gesammtheit sein wollte, fand er die gewünschte Unterstützung nicht. Und als er sich anschickte den Enkel jenes Karl von Anjou, Robert von Neapel, für seine liebergriffe zu strafen, sprach von Avignon aus der Papst feinen Bann. Doch traf die Kunde davon Heinrich nicht mehr, der bereits in einem italienischen Kloster an Gift, wie damals die Sage gieng, gestorben war. Wie ein Meteor war er erschienen und verschwunden.
Seine Partei wählte Ludwig von Baiern (1314—1347), die habsburgische Friedrich von Oesterreich, und so entstand abermals Bürgerkrieg um die Krone. Diesmal unterlag
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Extrahierte Ortsnamen: Habsburg Baiern Italien Rom Deutschland Avignon
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Oesterreich und zwar zuerst gegen die für ihre Freiheit begeistert kämpfenden Schweizerhirten bei Morgarten (1315), dann gegen den Kaiser selbst, der Friedrich 1322 bei Mühldorf schlug und gefangen nahm. (Seyfried Schweppermann.) Vier Jahre später entließ Ludwig feinen Gegner aus der Haft des Trausnitzer Schlosses, nachdem ihm dieser das Versprechen gegeben hatte Frieden zu stiften oder in die Gefangenschaft zurückzukehren. Da ihm das erstere unmöglich war, hielt er dem zürnenden Papste zum Trotz treu fein Gelöbnis der Rückkehr; Ludwig aber nahm ihn von nun an als Freund und Berather an. (Vgl. Schillers: „Deutsche Treue" und Uhlands: „Ludwig der Baier".) Schon 1330 aber starb Friedrich. Der Kaiser machte 1327 einen Zug nach Rom, wo er einen frommen Mönch zum Papste einsetzte und sich so die Franziskaner verpflichtete, die in Predigten das Volk über die damaligen Gebrechen der Kirche aufklärten. Und weil der Papst ganz ein Werkzeug des französischen Königs war, erklärten die deutschen Fürsten zu Renfe bei Coblenz die Kaiser-würde für unabhängig von feiner Bestätigung (1338). Doch hatte das gute Verhältnis Ludwigs zu den Fürsten keinen Bestand. Sie hatten es zugegeben, daß er 1324 Brandenburg, dessen askanifches Herrscherhaus ausgestorben war. seinem Sohne Ludwig verlieh; als er aber die Margarethe Maultasch von ihrem ersten Gemahle eigenmächtig schied, sie dem genannten Ludwig zur Ehe gab und so für diesen Tirol erwarb, fand man den Bann des Papstes durchaus gerechtfertigt und wählte ihm den Lützelburger Karl zum Gegenkönig. Er starb 1347 auf einer Bärenjagd. Karl Iv. (1347—1378) vermehrte fein böhmisches Erbland um Brandenburg, wo er zuerst den falschen Waldemar gegen den bairischen Markgrafen begünstigte, später mit diesem und seinen Brüdern in Frieden lebte und von dem letzten derselben die Mark durch Vertrag erhielt. Für seine eigenen Länder sorgte er wie ein Vater, baute vortreffliche Straßen, erhob Prag zu einer der schönsten Städte Europas und gründete dort eine berühmte Universität (1348). Stiefväterlich war er gegen das Reich gesinnt, kaiserliche Rechte verkaufte er in Deutschland und Italien für Geld, wie er es denn vortrefflich
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