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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. V

1878 - Mainz : Kunze
Aorworl. Obgleich das vorliegende Büchlein, dessen Erscheinen von dem Unterzeichneten bereits vor zwei Jahren in der Vorrede znr vierten Auflage von Cassian Iii. in Aussicht gestellt worden ist, fast allen geschichtlichen Lehrbüchern an Umfang weit nachsteht, glaubt der Verfasser doch, daß es hinreichenden Stoff nicht blos für die bei der ersten Ankündigung ins Auge gefaßten höheren Töchterschulen sondern überhaupt für alle Lehranstalten bieten werde, die ihre Schüler etwa bis zum 16. Lebensjahre unterrichten. Einen Widerspruch gegen diese Ansicht befürchiet er kaum in Bezug auf die Geschichte des Altertums, die mit mehr als fünf Bogen bedacht ist, weil es nicht gerathen schien denjenigen Theil des historischen Wissens durch Abzüge zu kürzen, dessen Kenntnis von jedem Gebildeten erwartet werden darf, da dieselbe erforderlich ist, um überhaupt politische Zustände und Veränderungen zu verstehen. Dagegen mag Manchem die zweite Abtheilung zu dürftig und knapp erscheinen und zwar hauptsächlich wegen ihrer Beschränkung auf die deutsche Geschichte. Der Verfasser indessen hat durch jahrelange Lehrtätigkeit die Erfahrung gewonnen, daß ein Uebergreifen über die Grenzen, die er sich in dem hier gebotenen Werkchm gesteckt hat, weit davon entfernt die Geschichtskenntnis der Schüler zu vermehren, vielmehr durch die Fülle der Daten verwirrt. Aber auch abgesehen von diesem pädagogischen Grundsatz erachtet er es als patriotische Pflicht der Schule vor allem im eigenen Hause zu orientieren, was Franzosen und besonders Engländer bisher weit besser verstauben haben als wir. Ihm gilt als Norm jene alte Vorschrift Schleiermachers, dem jungen Geschlechte das Christentum und den Staat, d. i. das Vaterland, klar zu machen. Die erste Aufgabe fällt wesentlich dem Religionsunterrichte

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 114

1878 - Mainz : Kunze
— 114 — Friedrich H. (1215—1250) hatte vor seiner Königsfahrt versprechen müssen sein normannisches Reich seinem Sohne Heinrich zu überlassen, sich auf Deutschland zu beschränken und einen Kreuzzug zu unternehmen. Dennoch kehrte er bald nach seiner Anerkennung über die Alpen zurück und besorgte persönlich von Palermo aus die Verwaltung seiner Erblande, die unter ihm mächtig emporblühten. Den Kreuzzug verschob er, da der milde Honorius ihn nicht drängte, von Jahr zu Jahr; endlich vom alten Gregor Ix. mit dem Banne bedroht, segelte er mit einer Flotte ab, kehrte aber von Krankheit befallen gleich wieder um. Der Papst, welcher die Erkrankung für eine Ausflucht hielt, schleuderte jetzt wirklich seinen Bannstrahl und bewog dadurch den Kaiser den aufgegebenen Vorsatz auszuführen (1228). Aus Palästina verpflanzte er den deutschen Ritterorden nach Venedig, von wo später ein Theil desselben zur Missionierung des heidnischen Preußens abzog. Mittlerweile hatten päpstliche Schlüffelsoldaten das Königreich Neapel überfallen. Sie zu vertreiben fiel dem Kaiser leicht, der darauf durch Vermittlung des deutschen Hochmeisters Hermann von Salza mit dem Papste den Frieden von San Germano schloß und vom Banne gelöst wurde (1230). Nach fünfjährigem, meist der Entwicklung Süditaliens gewidmetem Frieden, rief die Empörung seines Sohnes Heinrich, des deutschen Reichsverwesers, den Kaiser über die Alpen. Ohne Blutvergießen ward er des Aufstandes Herr, brachte den Abtrünnigen in sichern Gewahrsam, feierte in Worms glänzende Hochzeit und hielt in Mainz einen Reichstag, auf dem in deutscher Sprache ein Landfrieden beschlossen und verkündigt wurde. Von nun aber verläuft Friedrichs Geschichte unter schweren Kämpfen mit den Lombarden und dem Papste. Die ersteren erlitten bei Cortenuova 1237 eine schwere Niederlage, aber dieser kaiserliche hauptsächlich von sarazenischen Hilfsvölkern erfochtene Sieg, die durch Ezzelin da Romano in Oberitalien geübte Grausamkeit, die Rücksichtslosigkeit der Ghibellinen gegen die Kirche reizten den hochbetagten Papst, der zum zweiten Mal seinen Bann aussprach und ihm durch die Predigt der Bettelmönche beim Volke Nachdruck verschaffte; denn nicht mehr mit

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 149

1878 - Mainz : Kunze
— 149 — ihnen ausgebrochen und Mansfeld auf Plünderung ausgezogen war, unterlag der Durlacher bei Wimpfen und Christian bei Höchst. In weniger als einem Vierteljahr war die Pfalz in den Händen des Kaisers, der, während er die rheinischen Lande für sich zu behalten gedachte, den östlichen Theil mit der Kurwürde an Maximilian verlieh, so daß wie einst nach der Wittenberger Kapitulation die beiden sächsischen, jetzt die beiden Wittels-bachischen Linien tauschten. Die große an Handschriften reiche Universitätsbibliothek zu Heidelberg war von Tilly dem Papste geschenkt und nach Rom geschickt worden. Mansfeld und Christian traten nun in holländische Dienste und halfen gegen die Spanier sümpfen, weil sie aber nicht einmal die befreundeten Gebiete verschonten, entließ man sie, und ihre Raubscharen brandschatzten den westfälischen Kreis zwischen Niederrhein und Weser. Gegen sie zog Tilly aus, schlug Christian bei Stadt Loo (August 1623) und unterdrückte, wo und wie er nur konnte, die in jener Gegend zahlreichen Protestanten. Die Gefahr lag nahe, daß auch der niedersächsische Kreis zu beiden Seiten der Unterelbe den Katholiken zur Beute würde. § 31. Die dänische Periode. In diesem Kreise war der bedeutendste Fürst König Christian von Dänemark, ein Mann, der bisher sich eher als einen Feind Deutschlands bewiesen hatte. Und doch übertrug man ihm jetzt die Führung der protestantischen Sache, während Mansfeld und der Braunschweiger unter ihm befehligen sollten. Für den Kaiser war es beschämend, daß er alle früheren Erfolge nur seinen Verbündeten, der Liga und Spanien, verdankte; er glaubte an Ansehen und Macht nur dann dauernd gewinnen zu können, wenn ihm ein eigenes Heer zu Gebote stünde. Dieses schuf ihm der katholische Renegat Albrecht Wallenftein, der durch Heirat und böhmische Güterkäufe in den Besitz eines bedeutenden Vermögens gelangt war. Wie Mansfeld und seine Genossen dachte auch er den Krieg durch den Krieg zu nähren, d. h. seine Truppen durch Plünderung zu erhalten, und ließ in Schwaben und Franken die Werbetrommeln rühren. Von allen Seiten strömten Beutelustige ohne Unterschied des Bekenntnisses zu seinen Fahnen, an welche er sie durch sein imponierendes Wesen, durch

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 155

1878 - Mainz : Kunze
— 155 - Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt. Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg. Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen. Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg. Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu. V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne". Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg. § 34. Folgen -es Krieges. Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 127

1878 - Mainz : Kunze
erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb. Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 195

1878 - Mainz : Kunze
— 195 — leeren Titel und der Insel Elba begnügen, Frankreich erhielt seine Grenzen von 1792 und die Bourbonen zurück. Während nun auf dem Congreß zu Wien, wo besonders die deutschen und polnischen Verhältnisse neu geordnet werden sollten. Streit zwischen den einzelnen Mächten auszubrechen drohte, verließ durch die bourbonische Misregierung gelockt, Napoleon sein Exil und begann mit einem Triumphzuge durch sein ehemaliges Reich die Herrschaft der 100 Tage. Aber Wellington, der im Jahre zuvor nach dem Siege bei Vittoria von Süden aus Frankreich durchzogen hatte, und Blücher standen noch in Waffen. Der letztere von der Uebermacht bei Ligny angefallen und geschlagen brachte es den dritten Tag darauf fertig, seinem englischen Waffenbruder recht zeitig zu Hilfe zu kommen und mit ihm die Entscheidungsschlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) zu gewinnen. Mit dem letzten Hauche von Roß und Mann verfolgte Gneisenau den fliehenden Kaiser und hätte ihn beinahe gefangen genommen. Mit seinem Regimente war es nun für immer aus, aber der größeren Sicherheit wegen erhielt er die einsam im Weltmeere gelegene Insel St. Helena zum Gefängnis und als Kerkermeister den Engländer Lowe. Nicht sechs Jahre ertrug er das Schicksal einer gefallenen Größe. Der zweite Pariser Friede beschränkte die Grenzen Frankreichs auf seinen Besitzstand von 1790 und legte ihm außerdem eine Kriegsentschädigung auf, die freilich nicht annähernd hinreichte, die schweren Opfer zu ersetzen. Der Wiener Congreß sprach Preußen das schwedische Vorpommern, einen großen Theil Sachsens und viele Besitzungen in Westfalen und am Rhein zu, wogegen es freilich auf die meisten seiner früheren polnischen Länder verzichten mußte, die zu einem Königreich (Congreßpolen) vereinigt später an Rußland fielen. So wurde es int Gegensatze zu Oesterreich ein wesentlich deutscher Staat. Alle deutschen Fürsten und die vier freien Städte, im ganzen 38 Gebiete, bildeten den deutschen Bund, dessen Leitung sich in den Händen des Frankfurter Bundestages befand, in welchem Oesterreich den Vorsitz führte. 13*

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 187

1878 - Mainz : Kunze
Königreich Italien, Istrien und Dalmatien an Napoleon persönlich, Tyrol und Vorarlberg an Baiern, Vorderösterreich an Würtem-berg und Baden. Die beiden ersteren verbündeten deutschen Staaten wurden zu Königreichen, der letztere zu einem Großherzogtum erhoben. Rußland und England schlossen keinen Frieden, die Kunde der schweren Niederlage aber beschleunigte den Tod des großen Pitt. Preußen, das durch die Unentschlossenheit seines Ministers Haugwitz neutral geblieben war, mußte Ansbach und Baireuth sowie das rechtsrheinische Cleve abtreten, wofür es Hannover und die Feindschaft Englands eintauschte. Napoleon war so mächtig geworden, daß er ganze Reiche an Glieder seiner Familie austheilte, z. B. Neapel und Holland an seine Brüder Joseph und Ludwig, Italien an seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais, Cleve-Berg an seinen Schwager Mürat. Am 12. Juli 1806 stiftete er den Rheinbund (Baiern, Würtemberg, Baden, Mainz, Darmstadt, Berg u. s. w.), über dessen Truppen er als Protektor uneingeschränkt verfügte, und dessen Verwaltung sich ganz dem französischen Muster anbequemen mußte. Jetzt war es nur mehr eine leere Formalität, daß Franz Ii, seit 1792 Leopolds Ii. Nachfolger, am 6. August die deutsche Kaiserkrone niederlegte und damit das mehr als tausendjährige Reich für erloschen erklärte. § 47. Preußens Fall und Wiedergeburt. Ter preußische Staat hatte durch die Neutralität, welche er sich im Basler Frieden auferlegt, den Ruhm, der Vorkämpfer Deutschlands zu. sein, verscherzt und die Achtung des übrigen Europas zum Theil eingebüßt. Als nun Ende 1797 Friedrich Wilhelms Ii. Tod die Regierung in die Hände seines Sohnes Ariedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) legte, erwartete man von diesem neuen Herrscher Besserung. Diese Hoffnung erfüllte sich auch in mancher Beziehung, indem das Wöllnersche Religionsedikt aufgehoben, eine bessere Ordnung der Finanzen hergestellt und mehr durch das Beispiel des edlen Familienlebens des königlichen Pares als durch Verfügungen der guten Sitte am Hofe und im Lande wieder eine Stätte bereitet wurde. Aber zum vollständigen Bruche mit dem alten System durch Wahl energischer Minister konnte der König sich noch nicht entschließen, und seine Friedfertigkeit, Unentschlossenheit und wohl auch Mistrauen in seine Hilfsmittel ließ ihn die Fessel der Neutralität geduldig weiter tragen. Doch wäre es'1805 bei seiner Zusammen-

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 5

1878 - Mainz : Kunze
— 5 — folgende König Sargon machte dem Reiche Israel durch die Einnahme Samarias ein Ende (720 v. Ch.). Der letzte assyrische König war Sarak, von griechischen Schriftstellern Sardanapal genannt. Sein Reich war durch die Einfälle der Skythen aufs äußerste geschwächt, dazu empörten sich die Statthalter von Medien und Babylonien (Nabopolassar) und nöthtigen ihn sich in Ninive einzuschließen, dessen Vertheidigung ihm mislang (625). Seitdem verlor diese Stadt ihre Bedeutung; um so mehr hob sich Babel von neuem, dessen großer König Nebukadnezar, Nabopolassars Sohn, den ägyptischen Necho am Euphrat schluss und aus Asien vertrieb, das Reich Juda sammt seiner Hauptstadt Jerusalem eroberte (586) und durch großartige Befestigungswerke und Bewässerungsanlagen sich einen Namen machte. Aber schon im Jahre 538 mußte sich Babylon der aufgehenden persischen Sonne, dem Kyros, beugen, wie es bereis zehn Jahre früher Medien gethan hatte. Babylon wurde durch Aeksazar den Sohn des Königs N ab o n n ed tapfer vertheidigt. Da drang während eines nächtlichen Festes der Perserkönig durch das Bett des abgeleiteten Euphrat in die unbewachte Stadt ein, und plötzlich ertönte das Kriegsgeschrei der Seinigen mitten unter dem Jubel der Feiernden. Belsazar kam im Tumulte um, der Palast brannte nieder, an Vertheidigung war nicht mehr zu denken. Der König selbst, der mit einem kleinen Heere außerhalb der Mauern staub, ergab sich ohne weiteren Widerstand dem Sieger, der ihn dafür zum Statthalter einer persischen Provinz machte. Vergl. das Hein es che Gedicht: „Belsaz a r." Der Ackerba u fand bei den Anwohnern der beiden Ströme nicht weniger Pflege als im Nilthal und war durch reiche Ernten noch lohnender. Auch die Babylonier gaben sich viel mit Sternkunde ab, und ihren Bemühungen verdanken wir die Einteilung des Thierkreises und die Berechnung des Sonnenjahres. Aber die Astronomie rief auch die Astrologie hervor, indem die Chaldäer aus den Sternen das Schicksal der Menschen herauslesen wollten. Ferner stammen aus Babylon die Maße und Gewichte der alten Welt. Anstatt der Hieroglyphen finden wir hier und in Ninive die sinnreiche Keilschrift,

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 50

1878 - Mainz : Kunze
- 50 — Feinde zu entledigen; diese jedoch blieben unter Therons und Gelons Führung bei Hi mera in einer großen Schlacht Sieger (480). Jetzt gelangte besonders Syrakus zu Ansehen und behauptete dasselbe mit spartanischer Hilfe auch gegen Athen, welches den Schutz der jonischen Niederlassungen gegeu die Uebergriffe der dorischen Sicilier übernommen hatte (413—411). Bald darauf machte sich der ältere Dionys, von welchem in der Schillerschen „Bürgschaft" die Rede ist, zum Alleinherrscher (Tyrannen) von Syrakus, das ihm eine Periode großen Glanzes verdankte, indessen auch von seiner Grausamkeit uicht wenig zu leiden hatte. Er lag viel mit Karthago im Streit, ohne besondere Vortheile erringen zu können. Noch tyrannischer und launenhafter als er war sein Sohn gleichen Namens, der nach vieruudzwanzigjährigem Regi-mente die Herrschaft niederlegen mußte. Nachdem nun Syrakus eine Zeitlang die Freiheit wieder gekostet hatte, mußte es sich dem entschlossenen Agathokles, dem Sohne eines Töpfers, beugen, der noch grausamer als seine Vorgänger jeden Widerstand brach und tollkühn mitten durch die Mokierenden Karthager hindurch den Krieg nach Afrika trug, so den Römern für spätere Zeiten den Weg weisend. Sein Schwiegersohn war der obengenannte Pyrrhos. Nach dessen Abzüge von der Insel dehnten die Pnnier ihre Herrschaft immer weiter nach Osten hin aus, während die geschwächten Griechen unter einander haderten. Der Tyrann oder König Hier o Iv., der in Syrakus die Herrschaft sich errungen, hatte sich zudem noch der italischen Söldner zu erwehren, die unter dem Namen 9jz a rn e r t i n e r sich Messauas bemächtigten und von dort aus Land- und Seeraub trieben. Um sie aus diesem Platze zu vertreiben, verschmähte er selbst das Bündnis mit dem Landesfeinde nicht. Die von zwei Seiten schwer Bedrängten warfen sich bedingungslos den Römern in die Anne, und sehr wider Willen des römischen Senates, der des ewigen Kriegführens müde und wegen der Folgen auch wohl besorgt war, wurde vom Volke der Krieg gegen Hiero und Karthago beschlossen. § 33. Der erste pnnische Krieg (264—241) und seine Folgen. Als die Römer nach ©teilten übergesetzt waren, hatten die Karthager in Berbindung mit Hiero sich bereits Messanas bemächtigt , wurden aber von jenen wieder vertrieben. Nach den ersten römischen Erfolgen trat der sicilische König auf die Seite der Sieger und blieb ihnen bis zu seinem Tode treu. Diese bemächtigten sich 262 der großen Stadt Agrigent, waren aber.

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 126

1878 - Mainz : Kunze
— 126 — -ftsßretßf Ii. (1438—1439) wurde auch zum deutschen Kaiser gewählt, starb aber schon nach einem Jahre, ohne für das Reich etwas gethan Zu haben. Ihm folgte sein Vetter Ariedrich Iii. (1439—1493) bekannt durch seine thaten- und würdelose Regierung, seine Schwäche gegen die östlichen Nachbarn und den päpstlichen Stuhl, dem er alle Errungen-fchafteu des eifrig reformierenden Basler Concils preisgab, und seine nie ausgegebenen Ansprüche auf die Weltmacht seines Hauses. § 20. Die ttachlmnt Deutschlands tut Men. Der Name Preußen, wahrscheinlich von Po und Ruß abgeleitet und die Anwohner des Flusses Ruß oder Niemen bedeutend, kommt zum erstenmal in der Geschichte des Märtyrers Adalbert vor, der bei Fischhausen getödtet wurde (§ 9). Zweihundert Jahre nach seinem Tode versuchten Cisterziensermönche des Klosters Oliva unweit Danzig die -heidnischen Preußen zu bekehren, aber das Missionswerk hatte erst Erfolg, als der deutsche Orden unter dem Landmeister Hermann Balk sich im Lande ansiedelte. Die Frucht der ersten Anstrengungen der Ritter wurde durch den Mongolensturm in Frage gestellt, doch nach der Schlacht bei Liegnitz 1241, in welcher sie an der Seite der Schlesier tapfer kämpfend unterlegen waren, erholten sie sich durch Zuzüge und eigens gegen die Preußen veranstaltete Krenzzüge bald wieder. Auf einem solchen wurde Königsberg zu Ehren Ottokars von Böhmen gegründet. Aber der Hauptsitz der Ordensherrschaft war seit 1306 die glänzende Marienburg am rechten Ufer der Nogat, von wo aus der Hochmeister bis an den Peipus-see gebot. Die Zeit seines Glanzes erlebte der Orden unter Winrich von Kniprode; schon damals aber begann allmählich der Verfall, herbeigeführt durch die Sittenlosigkeit und den Druck der geistlichen Herrn, die Freiheitsbestrebungen der reichen zum Theil dem Hansebunde beigetretenen Städte und die Un-abhängigkeitsgelüste des einheimischen und eingewanderten Adels. So lange es in der Nähe Heiden zu bekehren gab, behauptete sich der Orden; als aber der lithauische Großfürst Ia gi ello-Wladislav mit der Hand Hedwigs (der Schwester von Siegmunds erster Gemahlin Maria) das Königreich Polen erhalten und sammt seinem Volke das Christentum angenommen hatte,
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