Aorworl.
Obgleich das vorliegende Büchlein, dessen Erscheinen von dem Unterzeichneten bereits vor zwei Jahren in der Vorrede znr vierten Auflage von Cassian Iii. in Aussicht gestellt worden ist, fast allen geschichtlichen Lehrbüchern an Umfang weit nachsteht, glaubt der Verfasser doch, daß es hinreichenden Stoff nicht blos für die bei der ersten Ankündigung ins Auge gefaßten höheren Töchterschulen sondern überhaupt für alle Lehranstalten bieten werde, die ihre Schüler etwa bis zum 16. Lebensjahre unterrichten. Einen Widerspruch gegen diese Ansicht befürchiet er kaum in Bezug auf die Geschichte des Altertums, die mit mehr als fünf Bogen bedacht ist, weil es nicht gerathen schien denjenigen Theil des historischen Wissens durch Abzüge zu kürzen, dessen Kenntnis von jedem Gebildeten erwartet werden darf, da dieselbe erforderlich ist, um überhaupt politische Zustände und Veränderungen zu verstehen.
Dagegen mag Manchem die zweite Abtheilung zu dürftig und knapp erscheinen und zwar hauptsächlich wegen ihrer Beschränkung auf die deutsche Geschichte. Der Verfasser indessen hat durch jahrelange Lehrtätigkeit die Erfahrung gewonnen, daß ein Uebergreifen über die Grenzen, die er sich in dem hier gebotenen Werkchm gesteckt hat, weit davon entfernt die Geschichtskenntnis der Schüler zu vermehren, vielmehr durch die Fülle der Daten verwirrt. Aber auch abgesehen von diesem pädagogischen Grundsatz erachtet er es als patriotische Pflicht der Schule vor allem im eigenen Hause zu orientieren, was Franzosen und besonders Engländer bisher weit besser verstauben haben als wir. Ihm gilt als Norm jene alte Vorschrift Schleiermachers, dem jungen Geschlechte das Christentum und den Staat, d. i. das Vaterland, klar zu machen.
Die erste Aufgabe fällt wesentlich dem Religionsunterrichte
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seiner Höhe herab, während die Städte des Deltas, z. B. Sais, sich hoben. Später wurde Aegypten abermals die Beute fremder Eroberer und zwar äthiopischen Stammes nach deren Verdrängung noch einige einheimische Fürsten regierten. Der bedeutendste derselben, 9iccho, an Geist und Kraft den gewaltigsten Pharaonen ähnlich, versuchte einen Kanal vom Mittelmeere ins rothe Meer anzulegen, ließ von Phöniziern Afrika in drei Jahren von Ost nach West umschiffen, schlug den jüdischen König Josia unweit des Karmelgebirges bei Megiddo und erreichte als Sieger abermals den Euphrat. Dort aber verlor er drei Jahre später (605) die Schlacht bei Karchemisch und mußte sich mit den Grenzen seines ursprünglichen Reiches begnügen. Sein dritter Nachfolger Amasis begünstigte griechische Niederlassungen im Delta und war besonders mit dem Tyrannen Polykrates befreundet. Als letzter ägyptischer König bestieg sein Sohn Psam-menit den Thron, verlor denselben aber schon 525 nach der Schlacht bei Pelusium durch die Eroberung von Memphis an die Perser, die von nun an 190 Jahre Aegypten beherrschten.
Als Pyramidenerbauer werden genannt Cheops, Kephren und Mykerinos oder mit ägyptischen Namen Chnfn, Chafra und M enker a; das größte dieser Königsgräber hat eine Höhe von 450'. Der See Möris, ein großes künstliches Wasserbecken, dnrch welches die Überrieselung der Felder geregelt wurde, ist eine Schöpfung Am en-nemhat's Iii. Die Gegend, in welcher er lag, heißt noch heute das Meer, Fayum; die alte Bezeichnung Meri, woraus die Griechen Mör is gemacht haben, bedeutet schlechtweg See. Derselbe Pharao hat auch das sogenannte Labyrinth gebaut, ägyptisch Loperohuut, d. i. Tempel am Eingang des Sees, das 3000 kleine Zellen enthalten haben soll. — Von dt am finit, dem dritten Nachfolger des oben genannten Ramses, wird eine artige Geschichte erzählt, welche der deutsche Dichter Platen seinem Drama: ,,der Schatz des Ramsinit" zu Grunde gelegt hat.
Die Aegypter, das gebildetste Volk Afrikas, waren in verschiedene Stünde oder Kasten eingetheilt. Am angesehensten war die Priesterkaste, dann kamen die Krieger, denen der unumschränkte König (Pharao) angehörte, in dritter Linie die Gewerbtreibenden u. s. w. Besonders die Priester zeichneten sich als Begründer und Förderer mancher Wissenschaften aus;
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Extrahierte Personennamen: B._Sais König_Josia Ramses
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Megiddo Karchemisch Memphis Chafra Afrikas
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ein und verwahrten diese Mumien, denen sie sogenannte Todten-büche r. d. i. Gebetsrollen, mitgaben, in Pyramiden oder Katakomben (Felsgräbern).
§ 2. Die Euphratvölker.
Von den armenischen Bergen fließt der Euphrat zuerst nach Südwesten, als wollte er ins Mittelmeer sich einen Weg suchen, dann nach scharfer Biegung gegen Südosten, bis er in den früher sich mehr nach Norden erstreckenden persischen Golf mündet. Dem Euphrat läuft eine weite Strecke lang parallel, jedoch in höher gelegenem Flußbette, der Tigris (Pfeil), der in vorgeschichtlicher Zeit eine eigene Mündung besessen haben mag, jetzt aber mit ersterem Strome sich vereinigt. Beide Flüsse schließen in ihrem Unterlauf eine fruchtbare Niederung. Mesopotamien, ein, die in Verbindung mit ihrem Mündungslande, Chaldäa, die zweite berühmte Stätte der alten Kultur bildet. In Mesopotamien war bei weitem die mächtigste Stadt Babylon, Babel (Haus des Bel), über dessen Gründung und erste Geschichte wir im Dunkeln sind. Mehr dem Hochlande zu am Tigris in Assyrien lag Ninive, dessen Name an einen fabelhaften König Ninus angeknüpft wird. Ebenso romanhaft wie dieser ist seine Gemahlin Semiramis, der man die Gründung vieler asiatischen Städte, die Anlage gebahnter Straßen, großartige Eroberungen, sogar einen Zug nach Indien zuschreibt. Ninus und Semiramis scheinen nichts anders als Personifikationen einheimischer Gottheiten zu sein. Das assyrische Reich dehnte sich im Laufe der Zeit nach allen Richtungen hin gewaltig aus; im Südwesten bildete Syrien einen beständigen Zankapfel zwischen ihm und den Pharaonen, die bis zum.euphrat vorgedrungen waren. Die häufigen Zusammenstöße begünstigten die Bildung kleinerer selbständiger Staaten, welche aber nach und nach von dem östlichen Kolosse erdrückt wurden. So unterwarf Tiglat Pilasar Ii. das wichtige Königreich Damaskus, sein Nachfolger Salmanassar drang bis zum Mittelmeere vor, starb aber nach nur sechsjähriger Regierung, ohne daß es ihm gelungen war, das durch die See geschützte Tyrus zu erobern. Der
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nieen, deren bedeutendste Karthago späterhin eine selbständige Rolle spielt. Punische Kauffahrer dringen durch die M e e r e n g e von Gibraltar vor und vermitteln die erste Kunde des atlantischen Oceans, warnen aber durch Verbreitung von Schiffermärchen vor seinen Schrecken, um sich das Monopol an seinen Küsten zu wahren Ausfuhrgegenstände bildeten asiatische Produkte und Fabrikate, darunter Erzeugnisse des eigenen Gewerb-fleißes; die Heimfracht bestand aus edeln Metallen, z. B. spanischem Silber, und zum großen Theil aus geraubten Sklaven, mit welchem Artikel sie den ägyptischen und asiatischen Markt versorgten. Daß ein solches Volk viel zur Verbreitung der Kultur beitrug, ist außer Zweifel; ihm verdankte der Westen die ersten Münzen und die Bekanntschaft mitdemphönizischenalpha-bet, welches die Grundlage mehrerer andern geworden ist. Selbst unter assyrischer, babylonischer und persischer Herrschaft, die sie nach einander sich gefallen lassen mußten, behaupteten die Phönizier den Vorrang zur See, welcher ihnen erst durch die Griechen streitig gemacht wurde.
Der phönizische Gottesdienst war finsterer Art; die Hauptgötter waren Moloch (König, auch Baal Herr genannt), Aftarte und Melkarth, welcher viele Beziehungen zum griechischen Herakles bietet. Dem ersteren wurden zu Zeiten öffentlicher Noth sogar Menschen geopfert.
Als Stammvater der Hebräer wird Abrarn aus Ur in Chaldäa genannt. Einer seiner Nachkommen gab dem Volke den Namen Israeliten. Von ihrer Einwanderung in Aegypten und ihrem Auszuge aus diesem Land in das ihnen als Erb-theil verheißene war oben (§ 1.) die Rede. Nach Mo)c, dem großen Gesetzgeber und Führer auf ihrer langen Wanderung, herrschten Richter, dann Könige über sie, deren kräftigster David war. Unter der glänzenden, friedlichen Regierung seines Sohnes Salomo erreichte das Reich die größte Ausdehnung. Derselbe versuchte, jedoch nur vorübergehend, in Gemeinschaft mit den Phöniziern Handel auf dem rothen und indischen Meere zu treiben, auch verdankt ihm das Nationalheiligtum, der Tempel zu Jerusalem, seine Entstehung. Aber gleich nach seinem
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Tode folgte 975 die Trennung des Reichs in den Süden Juda und den Norden Israel. Das letztere Theilreich fiel zunächst den Assyrern, das erstere, welches den Glauben an den einen Stammgott Jahve reiner bewahrt hatte, den Babyloniern als Deute zu. In der Verbannung an die Ufer des Euphrat geschleppt verloren sie, durch Propheten getröstet, die Hoffnung auf die Rückkehr nach Zion nicht, die sich unter persischer Herrschaft verwirklichte.
§ 4. Kleinasien.
Zwischen dem Pontos im Norden, dem griechischen Archipel im Westen und einem andern Theile des Mittelmeers im Süden erhebt sich von schmaler Küstenniederung umsäumt das Plateau von Kleinasien. Im Osten schneidet das armenische Hochland und der Oberlauf des Euphrat dasselbe vom asiatischen Kontinente ab. Von Süden drängten syrische, von Norden kaukasische Völkerschaften in das Land, um sich theils mit einander zu Mischvölkern zu vereinigen, theils unvermittelt neben einander zu bestehen. Die wichtigsten Nationen sind die Dar-daner am Hellesponte, die Lyder, deren Reich sich zur Zeit seiner höchsten Blüte über Phrygien hinaus bis zum Halys (Kisil Jrrnak) erstreckte, die Lykier in der Südostecke, die Ki-liker im Süden.
Die Hauptstadt der Dardaner Troja oder Ilion ist berühmt geworden durch den von der Sage ausgeschmückten zehnjährigen Krieg gegen die Hellenen, der durch den Einzelsieg des Achilleus über den wackeren Hektor zu Gunsten der letzteren entschieden wurde.
Die Lykier waren als kühne Seeräuber von den Aegyptern, von welchen sie L e k a genannt wurden, gefürchtet; trotzdem waren sie schon frühe im Besitze einer nicht unbedeutenden Kultur und scheinen auf die griechische wesentlichen Einfluß geübt zu haben.
Auch die lydischen Herrscher, besonders der reiche Krösus, kamen vielfach mit den Griechen in Berührung und zwar in freundliche. Der genannte König besaß die Kühnheit dem persischen Eroberer Kyros amhalys im Kampfe gegenüberzutreten.
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Extrahierte Ortsnamen: Juda Israel Kleinasien Kleinasien Troja Ilion
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§ 19. Älerander der Große.
Ihm folgte sein Sohn Alexander (geb. 356), der durch Aristoteles eine vorzügliche Erziehung und Bildung genossen hatte. Schon in der Schlacht bei Chäronea hatte er die größte Tapferkeit bewiesen; jetzt wo persönliche Nebenbuhler und äußere Feinde von allen Seiten ihm drohten, zeigte er erst rechten Muth. In zwei Jahren hatte er alle Aufstände überwunden, um von neuen abzuschrecken, Theben zerstört und nahm nun die seinem Vater gewordene Aufgabe Asien zu überwältigen mit jugendlicher Entschlossenheit auf.
334 zog er über den Hellespont nach Kleinasien, besiegte mit großer eigener Lebensgefahr die persischen Satrapen am Flusse Granikos und machte in weniger als Jahresfrist sich die ganze Halbinsel Unterthan.
Im folgenden Jahre (333) wollte der König Dareios Kodomannos selbst seinem Vordringen wehren, verlor aber trotz gewaltiger Uebermacht bei ^yos den Sieg. Da seine nächsten Verwandten in Gefangenschaft gerathen waren, suchte er durch große Länderabtretungen sich Frieden zu erkaufen, aber Alexander begehrte das Ganze, da wie die Welt nicht zwei Sonnen, so Asien nicht zwei Herrscher ertrüge. Ehe er sich aber nach Inner-asien wandte, eroberte er trotz des hartnäckigen Widerstandes von Tyros (siebenmonatliche Belagerung) und Gaza Syrien und wurde dadurch, da auch die persisch-phönizische Flotte sich nach dem ^ode ihres Anführers 'zerstreut hatte, Herr des östlichen Mittelmeers.
Darauf nahm er Aegypten in Besitz, das sich ihm willig ergab, weil er ganz im Gegensatz zum persischen Verfahren der ägyptischen Religion und Sitte Anerkennung zollte. Hier gründete er Alexandreia, um dem phönizischen Handel die Todeswunde zu schlagen.
Im Jahre 331 schlug er das letzte persische Heer bei Arbela und Gaugamela unweit Ninives und nöthigte den König zur Flucht nach Baktrien, auf welcher er durch den Satrapen Bessos ermordet wurde. Nachdem er die Königsstädte erobert
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Friedrich H. (1215—1250) hatte vor seiner Königsfahrt versprechen müssen sein normannisches Reich seinem Sohne Heinrich zu überlassen, sich auf Deutschland zu beschränken und einen Kreuzzug zu unternehmen. Dennoch kehrte er bald nach seiner Anerkennung über die Alpen zurück und besorgte persönlich von Palermo aus die Verwaltung seiner Erblande, die unter ihm mächtig emporblühten. Den Kreuzzug verschob er, da der milde Honorius ihn nicht drängte, von Jahr zu Jahr; endlich vom alten Gregor Ix. mit dem Banne bedroht, segelte er mit einer Flotte ab, kehrte aber von Krankheit befallen gleich wieder um. Der Papst, welcher die Erkrankung für eine Ausflucht hielt, schleuderte jetzt wirklich seinen Bannstrahl und bewog dadurch den Kaiser den aufgegebenen Vorsatz auszuführen (1228). Aus Palästina verpflanzte er den deutschen Ritterorden nach Venedig, von wo später ein Theil desselben zur Missionierung des heidnischen Preußens abzog. Mittlerweile hatten päpstliche Schlüffelsoldaten das Königreich Neapel überfallen. Sie zu vertreiben fiel dem Kaiser leicht, der darauf durch Vermittlung des deutschen Hochmeisters Hermann von Salza mit dem Papste den Frieden von San Germano schloß und vom Banne gelöst wurde (1230). Nach fünfjährigem, meist der Entwicklung Süditaliens gewidmetem Frieden, rief die Empörung seines Sohnes Heinrich, des deutschen Reichsverwesers, den Kaiser über die Alpen. Ohne Blutvergießen ward er des Aufstandes Herr, brachte den Abtrünnigen in sichern Gewahrsam, feierte in Worms glänzende Hochzeit und hielt in Mainz einen Reichstag, auf dem in deutscher Sprache ein Landfrieden beschlossen und verkündigt wurde.
Von nun aber verläuft Friedrichs Geschichte unter schweren Kämpfen mit den Lombarden und dem Papste. Die ersteren erlitten bei Cortenuova 1237 eine schwere Niederlage, aber dieser kaiserliche hauptsächlich von sarazenischen Hilfsvölkern erfochtene Sieg, die durch Ezzelin da Romano in Oberitalien geübte Grausamkeit, die Rücksichtslosigkeit der Ghibellinen gegen die Kirche reizten den hochbetagten Papst, der zum zweiten Mal seinen Bann aussprach und ihm durch die Predigt der Bettelmönche beim Volke Nachdruck verschaffte; denn nicht mehr mit
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Palermo Venedig Neapel Worms Mainz Cortenuova Oberitalien
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Ii. Schweiz und Holland werden für unabhängig vom Reiche erklärt.
Iii. Frankreich erhält den faktischen Besitz von Metz, Toul und Verdun rechtlich zugesichert, außerdem das österreichische Elsaß, Alt-Breisach und das Besatzungsrecht in Philippsburg.
Schweden nimmt für sich Vorpommern mit Rügen, Stettin, Wismar, die Bistümer Bremen und Verden und 5 Mill. Thaler. Es besitzt seitdem die Mündungen der Oder, Elbe und Weser und kann den ganzen deutschen Handel lahm legen.
Iv. Baiern behält die Qberpfalz und die Kurwürde; die Rheinpfalz mit der neugeschaffenen achten Kur wurde dem Sohne des unglücklichen Winterkönigs gegeben. Sachsen erhält die Lausitz, Hessen Hersfeld und Schaumburg, Mecklenburg Schwerin und Ratzeburg.
Brandenburg wurde für den verlorenen Theil Pommerns durch Halberftadt, Minden, Cammin und Magdeburg entschädigt, Hinterpommern fiel ihm durch Erbschaft zu.
V. Alle deutschen Fürsten wurden für souverän erklärt; sie durften Bündnisse schließen und Krieg führen nur eingeschränkt durch die inhaltlose Formel, „soweit es unbeschadet Kaiser und Reich geschehen könne".
Der Papst erkannte den westfälischen Frieden nicht an, auch Oesterreich setzte sich über die Bestimmung, welche den Protestanten Religionsfreiheit verlieh, in seinen Erblanden hinweg.
§ 34. Folgen -es Krieges.
Vor dem Kriege war Deutschland ein reiches Land gewesen, in dem Handel und Wandel blühte, große Städte zu Macht und Ansehen herangediehen, Wissenschaft, Kunst und Handwerk gepflegt wurden. Das alles war verschwunden; von einer Menge Ortschaften kannte man die Stätte nicht mehr, wo sie gestanden; ehedem fruchtbare Fluren waren mit Gestrüpp überwuchert oder mit Wald bewachsen. Die Bevölkerung war mindestens bis zur Hälfte zusammengeschmolzen. Und das war nicht einmal die schlimmste Folge. Das Volk hatte, durch den Anblick so vieler
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Extrahierte Personennamen: Metz
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erlag er diesem in der großen Schlacht bei Tannenberg, wo der Hochmeister Ulrich von Jnngingen und mit ihm die Blüte der Ritterschaft fiel (1410). Mit Mühe hielt sich Heinrich von Plauen in der Marienburg und hatte nur einer schweren Seuche, die im polnisch-litthauischen Belagerungsheere ausbrach, einen glimpflichen Frieden zu verdanken. Als er darauf die gesunkene Zucht wieder herstellen wollte, warf man ihn ins Gefängnis, wo er nach 15 Jahren starb. Unter seinen Nachfolgern lehnten sich die unzufriedenen Vasallen immer mehr an Polen an; die gegen dieselben geworbenen Söldner konnten nicht bezahlt werden, obwohl man die Neumark an den zweiten hohen-zollerschen Kurfürsten Brandenburgs verkaufte. Eine Ordensburg nach der andern mußte daher den Soldaten verpfändet werden, sogar die Marienburg. Um Geld zu erhalten, verkauften sie dieselbe an Polen, das 1457 in die Hauptstadt des Ordens einzog. Diesem langsamen Aussaugen machte der Friede von Thorn 1466 ein Ende, durch welchen Westpreußen und Erme-land in das volle Eigentum Polens übergieng, Ostpreußen dagegen mit der Hauptstadt Königsberg Ordensland unter polnischer Oberherrlichkeit blieb.
Ungarn war nach Albrechts Ii. Tode durch Wahl der Magnaten dem polnischen Könige Wladislav Iii. übergeben worden; nachdem aber dieser bei Varna 1444 gegen den türkischen Sultan Mnrad gefallen war, ließ man den nachgeborncn Sohn Albrechts, Ladislaus Posthumus, die Krone erben und gab ihm deu siebenbürgischen Großfürsten Johauu Hanyad zum Vormund, der, als Constantinopel 1453 in türkische Hände gerathen, durch seine Tapferkeit das Land schützte. Nach seinem und des jungen Königs Tode erhielt Matthias Corvinns, Hunyads Sohn, die Königswürde. Er bedrängte den trägen deutschen Kaiser-Friedrich Iii., der selber Ansprüche auf den ungarischen Thron erhob, in Wien und erweiterte und schützte die Grenzen seines Reichs auf Kosten Böhmens und gegen die um sich greifende Türkenherrschaft. So hat er, des Kaisers Feind, Deutschlaud dennoch wesentliche Dienste geleistet
Ju Böhmen, wo die Lehre des Hns noch immer festen Boden hatte, war der strengkatholische Albrecht nur dem Namen nach König gewesen. Nach seines Sohnes Tod gedachte auch hier Friedrich 111. sein Erbrecht geltend zu machen, die Böhmen aber wählten den Hussiten Georg Podiebrad und nach ihm einen polnischen Prinzen. So verachtet und zugleich so verhaßt war der Kaiser und das Hans Habsburg.
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