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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 227

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
227 __ aber in den erfolgreichen Kämpfen der Lombardischen Städte gegen Barbarossa. Reichtum durch Gewerbe und Handel, Macht durch Zusammenhalten der Bürger. Entstehung freier Reichsstädte. — Wie und wodurch erlangten die Städte diese Macht? Ii a. Die Besprechung des Städtewesens schließt sich entweder in freier Weise an die Betrachtung von Bildern (z. B. an die drei Lehmann'schen), worauf dann die Gruppierung der Hauptpunkte folgt, oder sie schließt sich von vornherein an bestimmte Gesichtspunkte (Hauptfragen), schafft bei jedem erst die bekannten Züge herbei und ergänzt und erweitert dann das Vorhandene, wozu auch die betreffenden Schilderungen des Schullesebuches herangezogen werden. Im folgenden werden nur ganz kurz einige Gesichtspunkte angegeben. Die Bevölkerung. Anfangs meist unfreie, hörige Leute, die dem Stadtherrn (Bifchof, Fürst) zu Diensten und Abgaben verpflichtet waren; Ackerbauer, Handwerker. Dazu Adelige und Freie als Grundbesitzer oder Kaufleute. Nach und nach verschmolzen beide Stände zu einer Gemeinde. Beschäftigung: Handwerk und Handel (neben Ackerbau). Teilung der Arbeit, verschiedene Gewerbe, Zünfte. Handel im Inland und mit dem Ausland, letzterer besonders seit den Kreuzzügen; Märkte, Messen; Reichtum, Geld ist Macht. Befestigung der Stadt. Anfangs durch Wall und Graben, später durch Steinmauern und Türme. Der beste Schutz war die zahlreiche, waffenkundige Bürgerschaft. Vergl. das Bild: Belagerung einer Stadt. Regierung der Stadt. Anfangs regierte ein Vogt ober Graf des Königs oder Bifchofs. Nach und nach gewannen die Städte durch gütlichen Vertrag (Geld) oder durch Gewalt (vergl. Worms, die lombardischen Städte) diese Rechte (Polizei, Gericht, Abgaben, Zölle) und regierten sich selbst durch einen Rat, an dessen Spitze der Bürgermeister stand (Mailand; Reichsstädte freier als die Landstädte). Wahl der Ratsherrn zunächst nur aus den vornehmen Geschlechtern (Patriziern, Ratsgemeinde), dann nach heftigen Kämpfen auch aus den niederen Bürgern (Zunft, Bürgergemeinbe); zuletzt vielfache Verschmelzung beibet Stänbe durch gemeinsame Sorge für das Wohl der Stadt. Städtische Einrichtungen. Markt- und Straßenleben. Öffentliche Gebäude (Rathaus, Kirche, Kaufhaus). Vergl. das Bild: Stadtinneres, foroie die betr. Schilderungen des Schullesebuches. Das Bürgerhaus. Vergl. das Bilb: Bürgerliches Wohnzimmer. Sorge der Städte sür geistige Dinge. Übergang der ritterlichen Bildung an die Bürger. Schulen, Künste (Baukunst, Malerei, Kunstgeroerbe, Meistergesang, Volkslied). Städtebündnisse. Der rheinische Slädtebund (Einfluß desselben zur Zeit des Faustrechtes, vergl. oben!) und besonbers die Hansa. Zweck: Schutz des Hanbels. Höhepunkt der stäbtischen Macht, ein Ersatz 15*

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 112

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 112 — und lehnen sich daher gegen ihre rechtmäßigen Herren auf (wie weit sie hierin recht und unrecht haben, kann erst später entschieden werden); dabei zeigen sie aber viel Übermut und Frechheit (Zerreißen des Briefes; Forderung an den Kaiser, hinterlistiger Überfall); sie erhalten die gebührende Strafe. Kulturhistorisches. Rechte des Kaisers: Heerschau über die Vasallen, Bestrafung der Ungehorsamen, Entziehung der Rechte, Brückenbau (Verona); lombardische Krone; Kaiserkrone (Gebräuche bei der Krönung). Rechte der Mailänder und anderer Städte: Selbstregierung durch Konsuln, Münze, Zoll, Gericht; Reichtum Mailands: 4000 Mark, nach jetzigem Geld = 1 600 000 Mark; Schiffahrt und Handel der Seestadt Genua. — Ehren des Papstes: Fußkuß (dafür Friedenskuß), Führen des Pferdes und Steigbügelhallen. — Verderbliches Klima in der Umgebung von Rom während der heißen Jahreszeit (Sümpfe, Fieber; vergl. Heinrichs Iv. Römerzug). Unsicherheit der Straßen, besonders der Engpässe; einträgliches Gewerbe der Wegelagerer. — Zweites Stück: Der Kampf mit Mailand. 1. Teil: Die erste Belagerung Mailands. 2. Teil: Die Zerstörung Mailands. Ziel: Wie Friedrich Barbarossa Mailand bändigt. I. Habt ihr das erwartet? Ja, denn er hätte ja schon gern auf dem ersten Zuge die übermütige Stadt bestraft und unterworfen; aber sein Heer war zu gering dazu. Aber wenn Friedrich mit diesem Heer die Römer besiegte, so konnte er auch mit ihm Mailand angreifen? Eine Belagerung ist schwerer als ein Gefecht im freien Feld, zumal wenn es sich um eine so große Stadt wie Mailand handelt. Sie hatte wohl eilten Umfang von einer Meile, war mit starken Mauern (darin zahllose Türme) umgürtet; hinter den Mauern wohnten an die 100 000 Bürger, von denen jeder die Waffen führen konnte. Dazu hatte Mailand in weitem.umkreis Dörfer und Städte (siehe oben!) unterworfen und besaß ein Gebiet wie ein Fürstentum; auch ihre Unterthanen mußten hinter den Mauern mitkämpfen. Wie groß muß also Friedrichs Belagerungsheer etwa sein? Jedenfalls mehr als 100 000, da es ohne den Schutz von Mauern kämpft. Aber woher sollte er so viel nehmen? (Deutschland und die kaiserlich gesinnten lombardischen Städte, z. B. Pavia). Aber warum so viel Mühe wegen einer einzigen Stadt? (Wenn Mailand ungestraft dem Kaiser trotzen darf, so wagen es auch die anderen lombardischen Städte). — Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes. 1. In vier Heerhaufen überstiegen Friedrichs Mannen auf ver-

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 166

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 166 — (Besitz Akkons und des kleinen Küstenstriches), ist ja nicht wertlos (Handel), aber doch nicht wert der furchtbaren Opfer von 300 000 Menschenleben. (Man kann je 100 000 auf Kleinasien, Akkon und die letzten Kämpfe rechnen.) Dies Blut wäre nur dann nicht umsonst geflossen, wenn durch den Gewinn der heiligen Stadt das tiefste Herzens- bedürfnis der ganzen Christenheit befriedigt und durch den sicheren Besitz eines großen und fruchtbaren Landes dem Christentum neuer Raum auf Erden und dem Wohlstand der christlichen Völker eine neue und unversiegliche Quelle gewonnen worden wäre. (Das letztere war übrigens schon deswegen unmöglich, weil fast alle Kreuzfahrer nach dem Frieden wieder heimzogen, statt sich als Bauern oder Handwerker in dem eroberten Lande niederzulassen.) Wenn wir nun fragen: Warum ist der dritte Kreuzzug so kläglich mißlungen? so müssen wir leider sagen: Nicht durch Unglück (abgesehen von dem unglückseligen Tod Barbarossas), sondern durch die Schuld der Kreuzfahrer, nämlich vor allem durch die F e h l e r Richards (thörichte und wankelmütige Kriegführung, Streitsuchtu. s. w.), der vornehmen und geringen Kreuzfahrer (Zwietracht, Ungehorsam, Eigennutz), der daheimgebliebenen Fürsten (Wortbruch und Verrat Philipps und Johanns) scheiterte der Kreuzzug. Wären diese Fehler nicht so groß gewesen, so hätte die Begeisterung, die Tapferkeit, die Heldenkraft und die Ausdauer der Kreuzfahrer trotz der überlegenen Feldherrnkunst des tapferen Saladin den völligen Sieg errungen. 3. K u l t u r h i st o r i s ch e s. Belagerung einer festen Stadt (Türme — Brandpfeile — Mauerbrecher, Wurfmaschinen, Schutzdächer, Minengänge, Breschen). Geiseln und Lösegeld, Reichtum Saladins und Englands (Handel). — Bedeutung Akkons und der andern Küstenstädte für den Handel überhaupt und für den Wohlstand der italienischen Seestädte insbesondere. Syrien, das Hinterland Akkons, schon an sich reich an wertvollen Erzeugnissen wie: Zitronen, Orangen, Feigen, Mandeln, feine Ole, schwere Weine, Zucker und an Fabrikaten wie: Seidengewebe, Glas und Purpur (Tyrus), wurde außerdem noch zum Mittelpunkt des Welthandels, weil sich dort die Handelskarawanen (von Ägypten, Syrien und Arabien, Persien, Indien und China) kreuzten und auch noch für sicheres Geleit hohe Zölle bezahlen mußten. Im Hafen von Akkon fand sich damals: Moschus aus Tibet; Pfeffer, Zimmt, Muskatnüsse, Gewürznelken aus Indien; Perlen aus dem persischen Meerbusen, Weihrauch und Datteln aus Arabien. — Die ungewohnte Lebensweise im ungewohnten Klima, noch dazu beim Zusammenpferchen großer Menschenmassen auf engen Raum erzeugt Seuchen (Antiochien, Akkon). Das heilige Kreuz, die kostbarste Reliquie in der Meinung der damaligen Christen.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 17

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 17 — geben werden, und zwar womöglich noch vor der Fastenversammlung gegen Ende Februar. (Warum?). So war es auch; ja die Bischöfe hatten in Worms sogar beschlossen, daß zwei von ihnen die Briefe vor der Versammlung in Rom vorlesen und dann öffentlich den Römern die Absetzung Gregors verkündigen sollten. (Warum?) Die zwei Bischöfe reisten auch unter dem Schutze eines Grafen nach Italien, aber schließlich übergaben sie mit Verheißung hohen Lohnes die Briefe einem Dienstmann des Königs und einem italienischen Priester Namens Roland zur Besorgung. (Warum? Sie fürchteten sich, vor den Papst hinzutreten und ihm solche Beschimpfungen, wie sie in den Briefen standen, ins Gesicht zu sagen; auch hatten sie wohl gehört, daß die in Rom versammelten Geistlichen und auch die römischen Bürger ganz auf der Seite Gregors standen; die Botschaft konnte ihnen also das Leben kosten). Roland und sein Gefährte kamen gerade bei Beginn der Fastenversammlung nach Rom und eilten sofort in die Kirche, um ihren gefährlichen Auftrag auszurichten. — Zusammenfassung. Überschrift: Die Überbringung der Wormser Beschlüsse nach Rom. Überleitung: Könnt ihr euch ein Bild der Versammlung machen? Ausmalung (Prächtige Kirche, Papst auf reichverziertem Stuhl, die Krone auf dem Haupt, vor ihm viele Bischöfe und Abte in vollem Amtsschmuck, dazu zahlreiche Priester, Mönche, vornehme Römer und Volk u. f. w.). Wie werden die Boten ihren Auftrag ausrichten? (Vortreten, das Wort verlangen im Namen des Kaisers, kurze Ankündigung ihrer Botschaft, Vorlesen der Briefe). Ob sie wohl bis zu Ende kommen werden? Was werden die Versammelten sagen und thun? 2. In der Kirche des päpstlichen Palastes hatte sich eine stattliche Versammlung zusammengefunden. Es waren erschienen 110 Bischöfe aus Italien und Frankreich, dazu viele Äbte und Mönche von nah und fern; eine dichte Menge von römischen Geistlichen und Bürgern füllte die weiten Räume der Kirche. Die Boten traten vor die Versammlung und übergaben im Namen des Königs ihre Briefe. Roland rief dem Papst zu: „Der König und unsere Bischöfe gebieten Dir von dem Stuhle Petri zu steigen, weil du ihn nicht nach Recht, sondern durch Raub erlangt hast: Ihr aber — damit wandte er sich an die Versammelten — sollt aus der Hand des Königs einen anderen Papst empfangen ; denn dieser ist kein Papst, sondern ein reißender Wolf!" Bei diesen Worten brach ein furchtbarer Sturm in der Versammlung los. Ein Kardinal rief: „Ergreift ihn!" Ein dem Papst ergebener römischer Ritter zückte sein Schwert; alle Bewaffneten folgten seinem Beispiel und drangen auf die Gesandten ein. Diese wären auch an heiliger Stätte vor den Augen des Papstes niedergemetzelt worden, wenn Gregor nicht selber mit seinem Leib sie gedeckt und den Wütenden entrissen hätte. Er ließ sie dann zu seinen Füßen niedersitzen und stellte die Ruhe her. Zur Erläuterung: Ausmalung des Aussehens der Versammlung vor und nach der Staube u. Gopfert, Präparationen. Iii. 2

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 120

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
I — 120 - Mehrzahl der Kardinäle in aller Ordnung gewählt worden, aber ein kleiner Teil der Kardinäle hatte ohne Recht und Ordnung einen Freund des Kaisers gewählt. Und nun erkannte Friedrich den Alexander nicht als rechtmäßigen Papst an, weil er von ihm wußte, daß er ähnlich dachte wie einst Gregor Vii. Alle andern Fürsten und Völker aber, z. B. Frankreich, England und auch viele deutsche Bischöfe erkannten Alexander als Oberhaupt der Kirche an, doch Kaiser Friedrich wollte durchaus seinen Gegenpapst auf den Stuhl Petri setzen und so weit seine Macht reichte, vertrieb er alle Bischöfe, die Alexander gehorchten. (Vermutung!) Da war es natürlich, daß Alexander sich mit den Lombarden verbündete, um sich durch ihre Waffengewalt auf dem päpstlichen Stuhl zu behaupten. (Besprechung). Zusammenfassung: Der Bund der acht lombardischen Städte. Ursache: Bedrückung durch die kaiserlichen Podestas. Zweck: Gewinn der frühern Freiheit. Bundesgenosse: Der vom Kaiser verworfene Papst Alexander Iii. 2. Wie zeigte sich zuerst^die Feindseligkeit der Verbündeten gegen den Kaiser? Die Antwort auf diese Frage liegt nahe genug. Vermutung! Die Lombarden verjagten sofort die kaiserlichen Podestas aus ihren Mauern und wählten sich wieder ihre eigenen Konsuln. Dann aber beschlossen sie, ihre Bundesstadt Mailand wieder aufzubauen. Mit fliegenden Fahnen zogen die Bürgerheere heran, verjagten die wenigen Beamten des Kaisers und führten die Mailänder jubelnd in die Trümmerhaufen des alten Mailand. Hier halfen sie ihnen die zerstörten Gräben, Wälle und Mauern wieder herstellen und die Häuser wieder aufbauen. Die Mailänder wählten sich ihre Konsuln, arbeiteten rüstig weiter, und in kurzer Zeit war ihre Stadt von den Toten aus- . erstanden. Die Kunde von dieser That wurde überall in der Lombardei mit Freuden vernommen; denn nun war der Sieg des Kaisers wieder wett gemacht. Alexander aber gebrauchte die Waffe, die dem Papst gegeben war. Er that den Kaiser Friedrich als den Urheber der Kirchenspaltung in den Bann. (Erläuterung; Vermutung über die Wirkung des Bannes!). Zusammenfassung: Der lombardische Bund beginnt den Kampf mit der Verjagung der Podeftas und dem Wiederaufbau Mailands; der Papst spricht den Bann über Kaiser Friedrich aus. 8. Wie Friedrich mit dem Papste kämpfte. Nach einigem Schwanken wandte sich Friedrich mit einem starken Heere gegen Rom. Kein einziger von seinen Anhängern war wegen des Bannes von ihm abgefallen. Sofort nach seiner Ankunft vor Rom griff er mit seinen Rittern das Thor der Leostadt an, drang hinein und trieb die Römer über die Tiberbrücke hinüber. Nur die Besatzung der Engelsburg und der Peterskirche leistete Widerstand. Erst als die Vorhalle der Kirche in Flammen aufgegangen war, ergaben sich die Verteidiger. Nun floh Papst Alexander aus der Stadt zu den Normannen, und der Papst des Kaisers ward feierlich auf den Stuhl Petri

6. Erdkunde - S. 102

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 102 — die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder- nisse des gebirgigen Bodens überwindend. V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch- schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst- bewohnten Gegenden Europas. b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver- schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden, Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener (im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau- bünden). c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote- stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der Ebene und im Jura. ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl- reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch- schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische Hochschule. e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize- rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan- tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein- samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 38

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 38 — müssen. Sodann übergab er die Stadt den Lombarden zur Plünderung und Zerstörung. Bei der Plünderung wurden sogar die Kirchen nicht verschont. Nur die Reliquien ließ der Kaiser ausliefern und schenkte sie seinen Bischöfen; so kamen z. B. damals die Gebeine der heiligen 3 Könige nach Köln. Nun arbeiteten die Lombarden mit Feuer, Hebebaum und Brecheisen, und zwar mit einer solchen Wut, daß nach einer Woche nur etwa der sünszigste Teil der Stadt noch stand. Dann wurden die Türme niedergerissen und der Wallgraben angefüllt; nur die riesigen Quadern der Mauer, die noch aus der Römerzeit stammte, trotzten lange der Zerstörungswut. Über den wüsten Boden zog man den Pflug und streute Salz in die Furchen. Zuletzt standen nur noch die Kirchen, einige Paläste und ein Stück der Mauer. Mailand war ein Trümmerhaufen, aber noch die Steine sprachen von der alten Herrlichkeit der Stadt und von dem Zorn Barbarossas. Und die Welt erschrak, als sie die Kunde von dem Untergange Mailands vernahm. 17. Siegeslied der Deutschen beim Einzug in Mailand. 1. Nun lasset die Posaunen tönen. Nun breitet froh die Fahnen aus, Laßt durch Lombardenlüste dröhnen Des Deutschen Sieges Jubelbraus! Denn unser Kaiser Barbarossa, Der Held, that einen großen Schlag; Seit jener Nacht in Schloß Canossa Ist dies der erste große Tag. 2. Dies Lied soll durch die Alpen klingen Bis Deutschland wie ein Lustorkan,

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 39

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 39 — Und drohend an das Ohr soll's dringen Dem Bischof dort im Lateran. Nun auf. des welschen Lorbeers Reiser Frohlockend schlingt um Helm und Speer! Und jauchzend folgt dem großen Kaiser Im Schritte des Triumphs das Heer. 3. Das Schwert gezückt, die Faust zur Seite. Durch Staub und Blut, durch Schutt und Stein, Stolz, in des Hasses Prachtgeleite, So reiten wir in Mailand ein. Zu lange ließt den Herrn du pochen Am Thor. du Stadt voll Widerstand, Da hat m Trümmer dich zerbrochen Die zorn'ge kaiserliche Hand. 4. War dir dein Bündnis nun zum Frommen Mit hundert Städten stark und treu? Wie Sturmwind ist der Kaiser kommen, Und auseinander stob die Spreu! Was halss nun, daß der Papst uns bannte? Sein Bannstrahl machte uns nicht schlaff; Der Sturmbock, der dein Thor berannte. Traf besser als der grimme Pfaff. 5. All deine Besten sind gefallen, Und deiner Frauen Schönheit weint; Durch die gebrochnen Säulenhallen Mit Siegesliedern zieht dein Feind: Nun ist dein großer Trotz zerschlagen. Nun ist dir alle Kraft geraubt; Das Joch der Knechtschaft mußt du tragen, Im Staube liegt dein stolzes Haupt.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 36

1893 - Dresden : Ehlermann
36 seligkeiten geraubt und die Gebäude niedergebrannt wurden. Oft genug nahm man den Wehrlosen auch das Leben oder wenigstens die Freiheit und entließ sie dann nur gegen Zahlung eines Lösegeldes. Die schlimmsten unter diesen Raubrittern waren die Brüder Dietrich und Hans von Quitzow. Ihre Stammburg Quitzhöfle lag in der Prieg-nitz, durch Erbschaft und Eroberungen hatten sie aber noch viele andere Burgen und feste Häuser sich erworben. Im Bunde mit den Herzögen von Pommern wagten sie selbst dem Landesherrn zu trotzen; denn als dieser im Jahre 1404 den Grafen Günther von Schwarzburg zum Statthalter in der Mark eingesetzt hatte, nahmen sie diesem bei Tangermünde, als er über die Elbe gehen wollte, mit offner Gewalt sein Gepäck weg, fingen seine Diener und ritten hohnlachend davon. Um sich vor den schlimmen Folgen dieser That zu schützen, verbanden sie sich mit den Städten Berlin und Kölln an der Spree. Mit diesen vereint zogen sie vor die Stadt Straußberg, wo eine Besatzung des Herzogs Suantibor von Stettin lag, und eroberten die Stadt, trotzdem sie heldenmütig verteidigt wurde. Die Einwohner wurden ihrer Habe beraubt und hilflos ins Elend verstoßen. Nachdem dann auch noch das feste Schloß Bötzow an der Havel eingenommen worden war, wurde der Sieg in Berlin mit großer Festlichkeit gefeiert; Dietrich und Hans von Quitzow wurden von der ganzen Bürgerschaft verherrlicht. Natürlich mußten die Städte ihren in solcher Art geehrten Freunden außer den Schmausereien auch reiche Geldgeschenke machen. Der Übermut der Quitzows stieg dadurch immer höher. Als Herzog Jobst von Mähren wieder einmal selbst in der Mark war und den Herzog Johann von Mecklenburg unter sichrem Geleit nach Berlin kommen ließ, überfielen diesen die beiden Brüder bei Liebenwalde und schleppten ihn gefangen nach ihrem Schloß Plaue, und Jobst von Mähren war so ehrlos, daß er, statt sie dafür zu züchtigen, die hierbei gemachte Beute mit ihnen teilte. Herzog Johann versuchte nun mit Hilfe eines Bäckers aus seiner Gefangenschaft zu entfliehen. Schon war er über das Eis der Havel gegangen, als Hans von Quitzow die Flucht entdeckte. Eiligst ließ dieser seine Knechte zu Pferde steigen und jagte mit Spürhunden dem Flüchtlinge nach, den er dann, vor Frost halb erstarrt, in den Kerker zurückbrachte. Erst als Hans von Quitzow bei einem neuen Naubzuge selbst in die Hände der Mecklenburger gefallen war, erhielt um den Preis seiner Loslassung auch Herzog Johann die Freiheit wieder, nachdem er vierzehn Monate gefangen gewesen war. Doch auch die Freundschaft mit Berlin und Kölln nahm ein Ende. Die Quitzows gerieten mit dem Rate dieser Städte wegen gewisser Geldforderungen in Streit und überfielen plötzlich, ohne Fehde angesagt zu haben, die Herden von Berlin und Kölln, welche vor den Thoren der Städte weideten. Als diese Kunde nach der Stadt kam, geriet man hier in gerechten

10. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 284

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 284 — gelb, schwedisch: grün) oder an Bändern am Hut. — Ein Regiment Zu Fuß hat etwa 3000 Mann in 10 Kompagnien oder Fähnlein, ein Regiment zu Pferd 1000 Mann in 10 Schwadronen. Nach dem 30jährigen Krieg führen viele Staaten stehende Heere ein, doch noch ohne Wehrpflicht der Landeskinder. — Veranschaulichung der besprochenen Verhältnisse durch einige Scenen aus „Wallensteins Lager". 5. Die Würger. Erinnerung an die Zustände der vorigen Periode. Städtisches Leben. Vordem Krieg: Weiterentwickelung des Bürgerstandes und des Städtewesens zu hoher Blüte. Wohlstand und Reichtum durch Handel, Gewerbe und Handwerk; ja an vielen Orten üppiges Genußleben: Luxusgesetze (Vorschriften des Stadtrates über die Zahl der Gäste und Schüsseln, der zu einem Anzug zu verschneidenden Ellen Tuch, über den Gold- und Silberschmuck); viele Lustbarkeiten (Schützenfeste). Herrliche Bauten für Fürsten, Edelleute und Patrizier mit prunkvoller Ausstattung an Geräten aller Art (Kunstgewerbe). Nach dem Krieg: Verwüstung, Entvölkerung, Verarmung; Trübsinn und Stumpfsinn, kriechende Demut der Bürger vor den fürstlichen Amtleuten, Gewöhnung der früher so selbständigen Bürgerschaft, daß nichts in der Stadt' ohne Befehl von oben geschehen darf; viele Städte verlieren auch ihre Reichs -freiheit an die Landesherren, doch blühen die von den Fürsten zu Residenzen gewählten Städte am raschesten wieder auf. Engherzige Rücksicht auf den nächsten Nutzen der Stadt ohne Teilnahme und Opfer für das Wohl des großen Vaterlandes. Unsinniger Zunftzwang (jede Zunft darf nur eine bestimmte Zahl Meister haben und nur ganz bestimmte Dinge und Geräte anfertigen). Die zerstörten Mauern und Wälle werden vielfach nicht wieder in rechten Stand gesetzt und verfallen allmählich als unnütz gegen die Kanonen. In der Stadt werden nur die allernotwendigsten Bauten errichtet, und diese höchst ärmlich und kümmerlich. Der Handel. Der Welthandel hat, wie wir wissen, schon lange vor dem Krieg die Straße von Venedig nach Deutschland verlassen; Spanien, Portugal, Niederland und zuletzt England haben ihn in die Hand genommen und verdrängen die deutsche Hansa, die vom Reich nicht unterstützt wird, immer mehr aus dem Ozean und schließlich auch aus der Nord-- und Ostsee. Nur der Binnenhandel bleibt Deutschland noch;
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