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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 175

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 175 — Dienstmann des Königs eine reiche ägyptische Karawane, bei der sich auch eine Schwester des Sultans Saladin befand, und plünderte sie völlig aus. Und als Saladin Schadenersatz und Bestrafung des Übelthäters forderte, weigerte sich der König von Jerusalem. Nun schwur Saladin, sich selber Rache zu schaffen, und bald war Jerusalem und Akkon erobert und tausende von Christen büßten mit ihrem Blute den Frevel. Zweiter Abschnitt: Der vierte Kreuzzug. Ii a. Ursache? Weitere Eroberungen Saladins nach Richards Heimkehr; Kreuzpredigt des gewaltigen Papstes Innocenz Iii, der sich noch mehr, wie einst Gregor Vii., als Oberherrn aller Könige und Fürsten suhlte. Sein Gebot lautete: Sämtliche Könige und Herren sind vor allem schuldig, ihren obersten Lehnsherrn Christus, dem die Feinde sein Land entrissen haben, zu Hilfe zu eilen. Wer das Kreuz nimmt, erhält Vergebung der Sünden; wer einen Kreuzfahrer hindert, wird mit dem Bann bestraft. Die Kreuzprediger sollen jedermann zum Kreuzgelübde zulassen, ohne zu prüfen, ob er tauglich ist, ja sogar reuige Verbrecher. Täglich soll in allen Kirchen gebetet und monatlich soll eine feierliche Prozession veranstaltet werden, damit Gott den Seinen Sieg über die Ungläubigen verleihe. Vier Jahre lang dürfen die Christen keinen Krieg unter einander führen, drei Jahre lang kein Turnier halten. Jeder Geistliche muß drei Jahre lang den 20. Teil seines Einkommens, der Papst und die Kardinäle werden den 10. Teil ihres Einkommens für den Kreuzzug opfern, und jeder Christ soll nach Vermögen in die in jeder Kirche aufgestellten Opferstöcke Geld spenden. Teilnehmer? Zuerst bereit war ein französisches Heer von etwa 40 000 Kriegern, das die Venetianer für 4 Millionen Mark auf einer Flotte überfahren und ein Jahr lang verpflegen sollten. Ausgang? Der ehrgeizige Doge von Venedig bewog die Kreuzfahrer, im Bunde mit der venetianischen Kriegsflotte (72 große Kriegsschiffe) zunächst gegen Konstantinopel zu ziehen. Und wirklich gelang es der Tapferkeit der Franzofen und Venetianer nach furchtbarem Kampfe, die Mauern der alten Kaiserstadt zu erstürmen. Schrecklich wüteten die grimmigen Eroberer trotz des Verbotes der Fürsten mit Mord und Mißhandlung unter den unglücklichen Einwohnern und erbeuteten unermeßliche Schätze. Zum Herrscher des eroberten Kaiserreiches, das nun das „lateinische" hieß, wurde ein französischer Graf erwählt, während ein venetianischer Bischof in der Sophienkirche zum römisch-katholischen Patriarchen von Konstantinopel ernannt wurde. Auch die Länder und Städte verteilten die Sieger unter sich. Der letzte griechische Kaiser war dem Blutbad entronnen und nach Nicäa hinüber geflohen, wo er sich und sein kleines Reich mühsam gegen die Türken und die Lateiner behauptete. Erläuterung der angegebenen Thatsachen. Hervorhebung der Hauptpunkte: Gewalt des Papstes Innocenz; Kriegsmacht und Reichtum

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 4

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 4 — Aber rasch wandte sich ein Kardinal an das Volk und sprach: „Brüder, ihr wißt, wie Hildebrand seit Jahren die heilige römische Kirche erhöht hat. Wir finden für das römische Bistum keinen seinesgleichen. Darum wählen wir ihn, der in allen Dingen erprobt ist!" Freudig riefen einige Kardinäle: „Der heilige Petrus hat den Papst Gregor gewählt!" Die aufgeregte Menge riß Hildebrand mit sich fort zur Krönungskirche, uno hier wurde er zum Papst geweiht. Nachträglich erklärten sich auch die übrigen Kardinäle mit seiner Wahl einverstanden. So wurde Hildebrand in einem Alter von etwa 40 Jahren Papst und nannte sich Gregor Vii. Zur Erläuterung: Wie kam es, daß der Bauernknabe so rasch emporstieg? Warum erschrak Hildebrand? (Last und Größe des Amtes). Warum wurde er doch gewählt? Wer waren seine Wähler? Das Volk von Rom und die Kardinäle. (Die Kardinäle waren die vornehmsten Geistlichen Roms und des Kirchenstaates, es gab damals 53). Wer hatte wohl am meisten bei der Wahl zu sagen: Die Kardinäle (dreimalige Erwähnung ihres Einverständnisses). Zusammenfassung: Herkunft, Bildung, erster Dienst, Wahl zum Papst. Überschrift: Die Wahl Gregors zum Papst. Zweiter Abschnitt: D i e Einrichtungen Gregors Vii. Von den Einrichtungen und Bestimmungen des neuen Papstes wollen wir vier besprechen, die für unsere Geschichte sehr wichtig geworden sind. 1. Die Pap ft io a h l. Die neue Bestimmung darüber, die Gregor noch als Minister des Papstes treffen ließ, lautete: Der römische Bischof wird durch die 53 Kardinäle gewählt. Das war neu; denn früher wählte auch das Volk und der Adel von Rom mit, und der römische Kaiser bestätigte dann diese Wahl. Ja, von Otto I. wissen wir, daß er zwei Päpste nach einander absetzte und einen anderen Papst dafür einsetzte; von dem Vater Heinrichs Iv. kann ich euch erzählen, daß er auf einmal drei unwürdige Päpste, die sich um den Thron stritten, abfetzte und dafür einen frommen deutschen Bifchof zum Papst einsetzte. Was war wohl der Zweck dieser neuen Einrichtung? Der Papst sollte nicht mehr vom römischen Volk und vom deutschen Kaiser abhängig fein, sondern die Kirche sollte sich selber ihr Oberhaupt wählen. Damit diese neue Wahlordnung nicht umgestoßen würde, wurde jeder mit dem Banne bedroht, der auf andere Weise zum Stuhl Petri gelangte. Zusammenfassung: Erste Einrichtung Gregors: Die Cardinäle wählen den Papst. Zweck: Der Oberherr der Kirche soll vom Kaiser unabhängig fein. Überschrift: Die Papstwahl. 2. Die Priest er ehe. Die neue Bestimmung darüber lautete: Kein Geistlicher darf verheiratet sein.

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 135

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 135 — 5. Der Krieg ist nur Mittel zum Zweck; am Krieg ist die Hauptsache der Friede (oder nach Schiller: „Im Kriege selber ist das Letzte nicht der Krieg"). * V. Aufgaben zu Iv a, 1 — 5 zur Befestigung und Einübung der einzelnen Thatsachen, ihrer Reihenfolge und ihres inneren Zusammenhangs, z. B. Was geschah im Jahre 1176? Wie hängt die Zerstörung Mailands mit dem lombardischen Bunde zusammen? Warum konnte Friedrich seinen Willen nur teilweise durchsetzen? Welche Bedeutung hat der Friede zu Constanz? u. s. w. - Wie stehen die freien Reichsstädte zum Reich und zu den Reichsfürsten? — Auch unsere Städte, ja sogar die Dörfer haben jetzt ähnliche Rechte wie die freien Reichsstädte? (Selbstregierung durch Bürgermeister und Stadtverordnete). Worüber können sie selbst entscheiden (Straßenbau, Wasserleitung, Polizei, Schule), und worüber nicht (Gericht, Post, Militär) ? Warum war der Bann gegen Friedrich wirkungslos? — Brachte das römische Kaisertum dem deutschen Volke mehr Vorteile ober mehr Nachteile? (Für den Augenblick wohl mehr Vorteile, aber für später mehr Nachteile). — Man hat Italien „das Grab der Deutschen" genannt. Warum? — Wie erklärt sich Friebrichs Beiname Barbarossa? (Dreißig Jahre lang griff er mit mächtiger Hand in das Schicksal Italiens ein; von den einen gefürchtet, von den andern geliebt und von allen geachtet war er ein Menschenalter lang die Hauptperson für die Italiener — daher der italienische Name). Friedrichs Charakter. — Wie sorgte und kämpfte Friedrich in Italien für des Reiches Herrlichkeit? Warum ist die Gerechtigkeit der Grundstein eines Reiches? (Weil jede Partei, der Unrecht geschieht, mit allen Mitteln gegen den Herrscher des Reiches sich auflehnt und so den Frieden und die Wohlfahrt des Ganzen stört). Sucht andere Beispiele zu den Sätzen, die wir (unter Ivb, 2—5) gesunden haben! (Rehabeam und Varus; Israel und Juda; die Burgen und ummauerten Städte in Deutschland Luthers Auftreten; die Perserkriege und die Freiheitskriege). Zur Erklärung bezw. Anwenbung: „Der Krieg ist der letzte Beweis der Könige". „Seid klug wie die Schlangen." „Ein kluger König ist des Volkes Glück." „Jedermann sei Unterthan der Obrigkeit." „Sich selbst besiegen ist der schwerste Sieg." „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig." „Zum letzten Mittel, wenn kein andres mehr verfangen will, ist ihm (dem Menschen) das Schwert gegeben." Verwertung der noch nicht benutzten Stücke des Lesebuchs, z. B. des Gedichtes von Lingg „Des Kaiserheeres Romfahrt" und des Schreibens Barbarossas.

4. Erdkunde - S. 297

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 297 deutende Summen umgesetzt. — Einen noch auffallendem Gegensatz zwischen dem äußern Ansehen und dem innern Gehalt liefern die Perlenbuden. Da sitzt in einer bretternen, mit Matten ausgeschlagenen schlechten Bude ein Mann, der auf einem Tischchen vor sich einige Bogen gelbes und graues Papier hat, worauf für mehr als 100 000 Rubel (1 Rubel = 3,24 Mark) Perlen liegen. Ein sehr wichtiger Handelsartikel sind die kostbaren indischen Shawls, deren viele verkauft werden. Unter den von den Europäern (fast aus- schließlich den Russeu) ausgestellten Waren nehmen Baumwollfabrikate die erste Stelle ein. (Nach Andree und Daniel.) Km chinesisches Kastmahl. Die Gebrüder Minqua, bei denen wir eingeladen waren, gehören zu den reichsten Kaufleuten. Am 2. März erhielten wir die chinesisch auf rotes Papier geschriebene Einladung, und am 4. um 6 Uhr abends begaben wir uns in das Haus, wo die beiden Brüder Minqua uns empfingen. Der englische Kaufmann Dent stellte uns vor. Es waren unser acht Offiziere der Fregatte, außerdem noch fünf andere Personen. Die beiden Minqua sowie die von ihnen eingeladenen chinesischen Freunde waren in Festtagskleidung erschienen, nämlich in langen Gewändern von blauem Seidenstoff mit prächtigen Stickereien. Ein kegelförmiger Strohhut mit einer Quaste aus Seiden- Plüsch bedeckte den Kopf. Bei ihrer Jugeud und vorteilhaften Gestalt stand den Chinesen der Anzng recht gut und hatte trotz des spitzigen Hutes und des laugen Zopfes etwas Würdevolles. Wir wurden in einen langen, durch Laternen von verschiedenster Form und Farbe erleuchteten Saal geführt; hier standen eine Reihe kleiner Theetische, deren jeder von zwei Lehnstühlen aus Bambus umstellt war. Ich nahm einen Schluck Thee, um das wunderbare Getränk einmal in seiner vollen Reinheit zu genießen, konnte ihm aber, obwohl der Geruch vortrefflich war, keinen sonderlichen Ge- schmack abgewinnen; durch den Mangel an Zucker schien mir der Thee scharf und trocken. Auch die andern europäischen Gäste teilten meine Ansicht. 13**

5. Erdkunde - S. 80

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 dach am Weißen Main, bekannt durch seine Bierbrauereien. — Bamberg in reizender Lage an der Regnitz (40000 E.), eine alte Bischofsstadt, in deren Umgebung ausgedehnter Gemüsebau be- trieben wird. 6. Mittelfranken. Nürnberg an der Pegnitz (210 000 ©.), im Mittelalter eine mächtige freie Reichsstadt, hat sich nach langem Verfall zur ersten Handels- und Gewerbestadt Bayerns empor- geschwungen (Spielwaren, Eisen- und Messiugsabrikate, Bleistifte, Spiegel, Farben u. s. w.). Nürnberg, das mit seiner altertümlichen Bauart (Bild 26) ein treffliches Bild der deutschen Städte des Mittelalters bietet, ist Sitz des Germanischen Museums, das durch wertvolle Musterstücke die Entwicklung der deut- scheu Kultur vor Augen führt. — Das benach- barte Fürth an der Regnitz (48 000 E.) ist eine neu aufblühende Stadt mit vielen Fa- briken, besonders für Goldrahmen nndspiegel. Beide Städte sind dnrch die 1835 eröffnete älteste deutsche Eisenbahn verbunden. — Ansbach an der Rezat (16 000 E.) 7. Unterfranken intb Aschaffenbnrg. Die Universitätsstadt Würzburg am Main (74000 E.) hat bedeutenden Weinbau.— Aschaffenburg am Main (17 000 E.) ist Sitz der bayrischen Forsthochschule. — Kissingen an der Saale ist das bekannteste bayrische Bad. 8. Schwaben und Neuburg. Augsburg am Lech (87 000 E.), eine alte, reiche Handelsstadt mit sehr lebhafter Industrie, war im Mittelalter wegen ihrer Pracht berühmt (Fugger und Welser). Uu- weit der Stadt das durch die Schlacht im Jahr 955 bekannte

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 131

1878 - Mainz : Kunze
— 131 — vom Untergänge des weströmischen Reichs bis zur Reformation, verliert allmählich den früheren Mittelpnnkt ans dem Ange, insofern der Schau-platz bedeutender Ereignisse der Peripherie näher rückt, während jedoch der Seehandel meist noch im alten Geleise bleibt, nur daß seine Aus-gangs- und Endpunkte andere geworden sind. So dürfen wir vom commereiellen Standpunkte aus das Mittelalter nicht als einen ganz neuen Zeitabschnitt sondern nur als eine Übergangsperiode betrachten; dasselbe ist der Fall in Bezug auf Cultur und Politik; denn hinsichtlich der ersteren weist es nicht nur keinen Fortschritt sondern eher einen Rückschritt auf, und was letztere betrifft, so werden noch immer die Geschicke der bekannten Welt von Rom aus geleitet oder wenigstens beeinflußt, ja die hervorragendste Macht, das deutsche Königtum, glaubt des Zaubers der alten römischen Kaiserkrone nicht entbehren zu können. Erst von da an, wo das Terrain der Geschichte sich ändert, wo eine neue Cultur anhebt und die Hauptstadt der alten Welt ihr ltcbergciuicht völlig einbüßt, find wir berechtigt eine neue Epoche zu beginnen. Alles dies geschieht nicht mit einem Schlage, ist auch nicht das Werk einer einzigen bevorzugten Nation, sondern hat sich nach und nach unter Mithilfe fast des gefantntten Europas entwickelt. In einer anfangs unscheinbaren Erfindung, der des Compasses, die man einem Italiener verdankt, liegt der Grund, daß das Gebiet des Handels sich über das gewaltige Weltmeer ausdehnte, daß die Auffindung des Seewegs nach Ostindien den Portugiesen ermöglicht wurde (1498), und daß Colon Spanien mit einer neuen Welt, mit Amerika, beschenkte (1493). Die Erfindung des Schießpulvers aber durch den Mönch Berthold Schwarz um 1340 schuf, indem sie durch die Umgestaltung des Kriegswesens den immerwährenden Fehden besser als der Landfrieden ein Ende bereitete, einen Zustand größerer Sicherheit, der nicht blos der materiellen Wohlfahrt durch Beschützung des Handels und der Industrie sondern ebensowohl der geistigen Arbeit zu gute kam. Diese selbst nahm durch die Buchdruckerkunst, mit welcher der Mainzer Guttenberg die Welt beglückte (1436), einen gewaltigen Aufschwung; denn dieselbe machte nicht allein die heiligen Urkunden zum allgemeinen Eigentum sondern auch die antike Bildung zum festen Besitz sich immer mehr vergrößernder Volksschichten. Selbst das Gewitter, welches längst durch die großartig aufstrebende Türkenmacht dem letzten Reste des griechischen Kaiserreichs gedroht hatte und sich endlich mit der Eroberung Konst ant inop eis 1453 entlud, erwies sich als segensreich für die Verbreitung der alten Literatur und Wissenschaft, da es die Vertreter derselben vom Bosporus verscheuchte und sie im Abendland edle Saaten ausstreuen ließ, welche fröhlich ausgiengen und reisten. Die begeisterten Jünger der Alten setzten der mittelalterlichen Scholastik den Humani s-m u s entgegen, zunächst in Italien dann aber auch in Frankreich und Deutsch- 9 *

7. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 123

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 123 — 1519. Cortez, Mexiko. 1522. Magellan, erste Erdumsegelung. 1522. Pizarro, Peru (Chile). Iii. Die Folgen der Errtdeckungerr. Äuderuugeu und Fortschritte in der Wissenschaft (Geographie, Naturkunde, Weltbild). im wirtschaftlichen Leben (neue Produkte, Lebensweise, Gewerbe), im Handel (Übergang vorn Binnenhandel zum Welthandel der europäischen Küstenländer), im Staats leben (Blüte und Macht, erst Spaniens und Portugals, dann Hollands und Englands). Veranlassung des Beginnes einer neuen Zeit. B. Die Erfindungen. 1. Der Schisfskompaß, Flavio Gioja um 1300, ermöglicht das sichere Durchfahren des Ozeans nnb damit die Entdeckungen. 2. Das Schietzpulver, angeblich dnrch Berthold Schwarz um 1330, ändert das Kriegswesen und die Machtverhültnisse der einzelnen Stände und Staaten (Ritter, Städte, Landesherren). 3. Die Buchdruckerkunst, Johann Gutenberg um 1450, fördert die Reformation, die Bildung und das geistige Leben. C. Gesarirtmirkung dev Entdeckungen und Erfindungen. Die Entdeckungen andern und fördern die Wissenschaft, das wirtschaftliche Leben, den Handel und die Machtverhältnisse der Staaten. Dazu tragen auch die beiden ersten Erfindungen bei. Die Buchdrucker t un st ändert und fördert das geistige Leben und hat nächst der Reformation, deren Gehilfin sie war, den wichtigsten Beitrag zum Beginn einer neuen Zeit gegeben.

8. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 221

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 221 — 1486 Diaz, Kap der guten Hoffnung. 149*2 Kolumbus, Guanahani (Amerika). • 1492—1504. Vier Reisen des Kolumbus. 1498. Vasco de Gama, Seeweg nach Indien. 1500 Vespuzzi, Cabot. 1506 Tod des Kolumbus. 1514 Balboa, Cabral. 1519 Eortez, Mexico. 152*2 Magellan, erste Erdumsegelung. 1532 Pizarro, Peru (Chile). 3. Beitrag der Entdeckungen und Eroberungen zum Beginn einer neuen Zeit. Änderungen in der Wi ss ens ch aft (Geographie, Naturkunde, Weltbild), im wirtschaftlichen Leben (Produkte Amerikas und Indiens, Lebensweise, Gewerbe), im Handel (Übergang von dem Binnenhandel Italiens zu dem Welthandel der westeuropäischen Küstenländer). Staatenleben (Blute und Macht erst Spaniens und Portugals, dann Hollands und Englands). 4. Vergleich dieses Beitrags mit dem Beitrag, den Luthers Reformation zum Beginn einer neuen Zeit gegeben hat. Da alle diese Wirkungen der Entdeckungen erst allmählich im Laufe von Jahrhunderten eintraten und sich meist nur auf das äußere Leben der Völker bezogen, so sind die Wirkungen Luthers, die zugleich freies Denken und frommen evangelischen Glauben möglich und wirklich machten, als wichtiger für die Geschichte Europas anzusehen, und man läßt daher bei der Geschichts-Übersicht die neue Zeit nicht mit dem Jahre 1492, sondern mit dem Jahre 1517 beginnen. 5. Geographifches. Brasilien, Kap Roque, La Plata, Magellanstraße, Chile, Peru; Panama, Stiller Ozean, Mexico, Nordamerika; — Kap der guten Hoffnung, Vorderindien,Goa, Molukken, Philippinen, Sunda-Jnseln (Ostindien). 6. Kulturgeschichtliches. Folgen der Enthebungen (siehe oben!). Bebeutnng des Suezkanals. Handel mit Amerika und Ostasien sonst und jetzt. Lanbhanbel und Seehanbel. Binnenhcmbel und ozeanischer Handel. Einwirkung der Dampfmaschine aus den Handel. Groß-, Zwischen- und Kleinhanbel. Iv. 1. Verschobene Gruppierung der Enthebungen, vergl. Iii, 1. 2. Gesamtreihe der Entdeckungsfahrten, nach der Zeit georbnet, vergl. Iii, 2. Iii 3 Beitrag der Enthebungen zum Beginn einer neuen Zeit, vergl. 4. Vergleich bieses Beitrages mit dem Beitrage von Luthers Re- formation, vergl. Iii, 4. 5. Geographifches. vergl. Iii, 5. 6. Kulturgeschichtliches, vergl. Iii, 6.

9. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 219

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 219 — Eingeborenen auf einer der Philippinen. Das letzte Schiff mit 47 Mann traf auf den Molukken mit portugiesischen Schiffen zusammen, die von Osten gekommen waren, befrachtete sich mit Gewürzen und fuhr dann südwestlich durch den indischen Ozean bis zum Kap der guten Hoffnung. Von hier fuhr es nach Norden und erreichte mit nur 18 Mann gerade nach drei Jahren (1522) den spanischen Hafen, von dem Magellan ausgefahren war. Ergebnis: Magellan hat den westlichen Seeweg nach Indien gefunden; doch ist dieser Weg wegen seiner riesigen Länge (doppelt so groß als der von Vasco de Gama) für den Handel nicht brauchbar. Dafür hat Magellan aber zum ersten Mal, seitdem die Erde steht, die Erde umschifft (Erste „Reise um die Welt"), hat dadurch die Kugelgestalt der Erde auch für das ungelehrte Volk unwiderleglich bewiesen, hat die Größe der Erdkugel festgestellt und zugleich auch den Grundgedanken des Kolumbus (da die Erde eine Kugel ist, muß eine Westfahrt nach Indien führen) als richtig bargethan. Drittes Stück. Zie Iol'gen der Entdeckungen.") 1. Wissenschaft. Geographie: Kugelgestalt und Größe der Erbe; Verhältnis von Wasser und Land wie 3:1; Kenntnis der Erdoberfläche, des Klimas, vieler Naturerscheinungen. Naturfunbe: Drei neue Menschenrassen, zahllose Probukte der Mineral-, Pflanzen- und Tierwelt. 2. Wirtschaftliches Leben. Amerikanische Probukte: Mais, Tabak, Kartoffel (auch in Europa angebaut); Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Kakao, Vanille, Farb-hölzer, feine Holzarten, Chinarinbe, Petroleum; Pferbe und Rinber in Sübamerika (Fleifchextrakt). Golb, Silber. Jnbische Probukte (Ostasien): Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Thee, Pfeffer, Zimmt, Muskat; Golb, Perlen, Ebelsteine; Seibe u. f. w. Änderung der Lebensweise durch die neuen Nahrungs- und Genußmittel. Entstehung neuer Gewerbe (Tabak, Baumwolle) und Geschäfte. Verbreitung der europäischen Völker (und bamit auch des Christentums und der Bilbung) über die Erbe; Zurückbrängung der Eingeborenen in Amerika (Schwinben der Jnbianer in Nordamerika, Vermischung berselben mit den Weißen in Mittel- und Sübamerika). *) Was hier skizzenhaft dargeboten ist, wird natürlich im Unterricht möglichst durch Spekulation oder Hinweis auf Bekanntes (aus Geschichte, Geographie, Naturkunde) gewonnen.

10. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 220

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 220 — Sinken des Geldwertes durch die massenhafte Einfuhr von Lüber und Gold, bezw. Steigerung der Preise; Vermehrung der Genußsucht und des Luxus. 3. Handel. Der europäische Handel, seither durch Genua und Venedig vermittelt (und weiter durch Deutschland nach den nordischen Ländern) wird zum Welthandel aus dem Ozean. Dieser wird anfangs von Spanien und Portugal, später aber von Holland und England, zuletzt auch von Frankreich und Deutschland (Nordsee) betrieben. 4. Staatsleben. Welthandel und Kolonialbesitz geben Reichtum und Macht. Darum werden jetzt die im Mittelalter blühenden italienischen Seestaaten arm und schwach, und an ihrer Stelle schwingen sich jetzt Spanien (Karl V.) und Portugal zu großer Macht empor. Da aber der unermeßliche Goldzufluß die Bevölkerung zur Trägheit und Genußsucht verführt (Ackerbau, Handwerk und Gewerbe werden lässig betrieben, da jeder ohne Arbeit reich werden will), so werden diese Staaten bald von den rastlos thätigen Holländern und Engländern (größter Kolonialbesitz) überflügelt, denen sich später Frankreich und zuletzt Deutschland (Kolomen in Afrika) anschließen. 5. Weltbild (Ergänzung zu 1). ... Nachdem die Kugelgestalt und Größe der Erde festgestellt ist, beschäftigen sich weise Forscher auch mit der Stellung der Erde im Weltall Und schon im Jahre 1543 bewies der große Astronom Kopernikus unwiderleglich die neue Wahrheit: Nicht die Erde ist der Mittelpunkt der Welt, um den sich Sonne, Mond und Sterne drehen, sondern die Sonne ist der Mittelpunkt, um den sich die Erde und die übrigen Planeten drehen; die Fixsterne aber sind selber Sonnen. (Koperni-kanisches und Ptolemäisches Weltsystem). Diese neue Wahrheit wurde von der katholischen Kirche erst als unchristlich bekämpft, ist aber jetzt allgemein angenommen. Iii. 1. Verschiedene Gruppierung der besprochenen Entdeckungen. Entdeckungsfahrten, die sich auf die neue Welt (Amerika) beziehen: Vespuzzi, Cabral, Balboa, Cortez, Pizarro, Eabot — die sich auf die alte Welt (Indien, Ostasien) beziehen: Diaz, Vasco de Gama, Magellan. Erforschungsfahrten: Vespuzzi, Cabral, Balboa, Eabot, Diaz, Vasco de Gama, Magellan — Eroberungszüge: Cortez, Pizarro. Spanische Unternehmungen: Vespuzzi, Balboa, Cortez, Pizzaro Magellan — Portugiesische Unternehmungen: Cabral, Diaz, Vasco de Gama. 2. Gesamtreihe der Entdeckungsfahrten nach der Zeit geordnet:
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