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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 80

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
80 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. Hamburg, gleich dem benachbarten Altona (173) und Bremen, durch Schiffsbau, Baumwollspinnerei, Konserven-, Lederwaren- und Drogenfabrikation aus. Als wichtige Förderungsmittel des Hamburger Verkehrs müssen außer der Schiffahrt noch die Börse, die täglich von 3000 bis 4000 Kaufleuten besucht wird, ferner die großartigen Banken, Seeversicherungs-Gesellschaften und endlich die be- deutenden Export-, Kommissions- und Speditionsgeschäfte namhaft gemacht werden. In Hamburgs Seehafen, Cuxhaven, verkehren jährlich weit über 3000 See- schiffe. Er ist besonders während des Winters von Wichtigkeit, wo die Schiffe infolge der Eisbedeckung zeitweise den Elbetrichter nicht hinaufkommen können. Gleich Hamburg steht auch B r e m e n in reger Verkehrsverbindung mit Ame- rika und ferner mit Ostasien und Australien. Es spielt also im Welthandel und vor allem bei der Auswanderung gleichfalls eine hervortretende Rolle. Dazu trägt vieles der Umstand bei, daß Bremen der Sitz 'des „Norddeutschen Lloyds" ist, dessen Schiffe alljährlich nahe an % Million Leute hauptsächlich nach Nordamerika befördern und der den Reichspostdampferverkehr nach dem Indischen und Stillen Ozean ver- mittelt. Die Gesamtzahl der Bremen berührenden Seeschiffe beträgt jährlich über 5700. — Die Zahl der in Bremerhaven verkehrenden Ozeanschiffe ist fast ebenso groß wie jene für C u x h a v e n. An Gütern bemißt sich die Einfuhr nach Bremerhaven allerdings wiederum nur rund auf ein Siebentel derjenigen von Hamburg (500 bis 600 Millionen Mark). Baumwolle, Tabak, Fette und Ole, Reis, Wolle, Kaffee, Zucker, Tee und Getreide sind die Haupthandelswaren. Neuerdings nimmt auch der Seehandel in Leer und Emden beträchtlich zu, zum Teil mit durch den starken Verkehr, der sich auf dem Dortmund-Ems-Kanal entwickelt und welcher verhindert, daß die rheinländischen Produkte insgesamt ihren Weg zum Meere durch die Niederlande nehmen. (Vgl. S. 32.) Vor allem Leer treibt viel Reederei nach den nordeuropäischen Handelsplätzen. Von Emden aber geht auch das Kabel nach der Insel Valentia im Südwesten Irlands und weiterhin nach Vigo und nach Neuyork. K r i e g s h a f e n für die Nordsee ist Wilhelmshaven mit einer kaiserlichen Werft, die an 6000 Arbeiter beschäftigt. 12. Das Ostjeehiuterland. Die Oberfläche des Ostseehinterlandes ist reicher bewegt und land- schaftlich wechselvoller als jene des Nordseehinterlandes. Hier kommen die geographischen Einflüsse der die germanische Tiefebene durchstreichen- den Höhenrücken und der eiszeitlichen Vergletscherung ungleich deutlicher zur Geltung als in Westelbien. In der Hauptsache ist dem Ostseehinterlande eine große Dreiteilung eigen. Im Norden zieht der baltische Landrücken hin; Am Süden lagern die Ausläufer des ural-karpathischen Landrückens; zwischen beiden aber erscheint eine große Furche eingesenkt, welche den Flüssen einen ostwest- lichen Lauf anweist und die an der Netze, Warthe, Oder und Havel vielfach von Seen, Mooren und Sümpfen überdeckt ist. Der nördliche oder baltische Landrücken erzeugt durch sein leicht aufgewölbtes, im Turmberg südwestlich von Danzig bis 330 m empor- ragendes Hügelgelände, seine Unmasse von glitzernden Seeaugen und ruhigen Wasserläufen sowie durch prächtige Buchenbestände am West- gestade der deutschen Ostsee so hübsche Naturbilder, so reizvolle Land-

2. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 42

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
42 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. einer weichen Erde, die die Felsen verhüllt und den Bergen sanft gerundete Formen gibt. Wie Mäntelchen schmiegen sie sich an die stolzen, blanken Gipfelgestalten aus sprödem Dolomit (Mädelegabel und Hochvogel recken sich bis an 2700 m hoch empor), die schroffen Wände und steilen Grate („Ecken") des Unterjuras. Überall, wo sie sich finden, grünen die herrlichsten Matten, blühen die köstlichsten Alpenkräuter. Sie sind mit die Ursache, daß fast die Hälfte der Algäuer Alpen Wies- und Weideland ist. Und weil die Bodenausnutzung in Südbayern nirgends eindringlicher betrieben wird als durch den erwerbs- und handelsfrohen, zugleich aber auch äußerst reinlichen Algäuer, so herrscht hier die Milchproduktion weit über die Forst- und Feldwirtschaft vor. Man zählt im Algäu fast 1500 teilweise mit Dampf betriebene Molkereien. An keinem anderen Orte in den südbayerischen Landen erfolgt ein so stattlicher Umsatz von Alpenpro- dukten (Holz, Butter und Käse) wie in Kempten, dem Hauptorte der Landschaft. Das gesamte gebirgige und flachländische Algäu erzeugt trotz seiner geringen Ausdehnung im Jahre etwa 3 Millionen Hektoliter Milch und gewinnt daraus über 160 000 Zentner Schweizer und Emmentaler Käse, 280 000 Zentner Limburger und Romandurkäse, sowie 10 500 Zentner Butter im Totalwerte von 30 Millionen Mark. Wie der Rhein- länder auf seine Wein-, kann der Algäuer auf seine Käsekeller stolz sein. Im Herbste, wenn die Herden von den Almen wieder ins Tal zurück- gekehrt sind, finden die großen Viehmärkte statt. In Sonthofen stehen dann oft an einem Tage bis zu 4000 Stück Rinder zum Verkaufe. — Der Gewerbefleiß des Schwaben betätigt sich auch innerhalb des Algäuer Berglandes, und zwar vornehmlich auf dem Felde der Spinnerei und Weberei. Man findet dort eine großartige Bindfaden- und eine Seilerwarenfabrik (jene in Immen st adt, diese mit etwa 1000 Ar- beitern in F ü s s e n), 8 mechanische Baumwollspinnereien und 4 mecha- nische Webereien (besonders auch in Kempten). Dazu kommen Holzwoll- spinnereien, Holzstoff-, Möbel- und Düngemittelfabriken sowie die Her- stellung von Strohhüten in Lindenberg und Umgebung (30 Fabriken mit 800 Hutmaschinen). — Neben Kempten kommt als Hauptverkehrsplatz in diesem Gebiete noch Lindau in Betracht, welches regen Handel zwischen dem Reich, der Schweiz, Vorarlberg und Tirol vor allem in Getreide, Obst und Wein, Käse, Schmalz und Bauholz vermittelt. Die Mitte des deutschen Anteils an den Alpen bezeichnet man von jeher und mit Recht als Bayerische Alpen. Diese sind durch das Lechtal im Westen vom Hochland des Algäus geschieden, zu dem von ihnen aus die waldreichen und seengeschmückten Schwangauer Berge hinüberführen. Die Ostgrenze bilden die jenseits des Inn gelegenen Chiemgauer Höhen. — Die tiefeingerissene Talung der Isar, des Hauptflusses Altbayerns sowohl in geschichtlichem wie in geographischem

3. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 68

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 68 — 31. Der Landesgrundgesetzliche Erbvergleich von 1755* , , 1„ Jcr Lggw ist das mit wenigen Abänderungen noch heute gültige mecklenburgische Staatsgrundgesetz. Der Lggev umsaßt 25 Artikel mit 530 Paragraphen. Die Hauvtstreitsraae N'egen der Steuersreiheit der Ritterschaft wurde dahin geregelt daß die Halste der ritterschastlichen Husen mit einer festen ©teuer' der „Landeskontribution" belegt ward. 2. Kreiseinteilung. Dem Lggev liegt folgende Landesein-tetlung zu Grunde: 1. Der Mecklenburgische Kreis, oder das frühere Herzogtum Schwerin; 2. der Wendische Kreis } * _ - ... 3. bet ©targarbfcfye Kreis j stuhere Herzogtum ©uftroiö*7 4. der Rostocker Distrikt; 5. das Fürstentum Schwerin; \ e ... m ^ v 6. das Fürstentum Ratzeburg; l jr.u7er Besitztum der katho- 7. die Klostergüter; | lisch en Kirche. Die Landesteile 3 und 6 bilden das Herzogtum Mecklenburg-sich um allgemeine Landesangelegenheiten handelt, grlt Mecklenburg-Strelitz aus den Landtagen als Bestandteil des früheren Herzogtums Güstrow. Nur bei Sachen, die Mecklenburg Strelrtz allein betreffen, tritt es selbständig als Stargardscher Kreis jenes Herzogtums aus. ; 3 Domanium, Ritterschaft und Städte. — Für die Verwaltung unterscheidet man folgende Dreiteilung des Landes: Domanium Ritterschaft und Städte. Unter Domanium versteht man den fürstlichen Besitz. Die Gesetzgebung im Domanium steht allein dem Fürsten zu ohne Mitwirkung der Stände. Die Größe des Domaninms beträgt in Mecklenburg-Schwerin 97, in Mecklenburg-Strelitz 33 Quadratmeilen. Die Ritterschaft umschließt in Mecklenburg-Schwerin ein Gebiet von 113, in Mecklenburg-Strelitz von 11 Quadratmeilen. Die ritterschastlichen Güter sind teils Lehngüter, teils Allodial-guter. Erstere vererben sich nur in männlicher Linie und fallen mit deren Aussterben wieder an den Landesherrn zurück; letztere sind freies Eigentum des Besitzers. Die S t ä d t e mit ihren Begüterungen umfassen in Mecklenburg-Schwerin einen Flächenraum von 26, in Mecklenburg-Strelitz von 5 Quadratmeilen. Die Kloster güter, säst 8 Quadratmeilen groß, sind Eiaen-tum der Ritter- und Landschaft. 4- Ritter- und Landschaft. — Die Stände gliedern sich in Ritterschaft und Landschaft. Die Ritterschaft besteht aus den Rittergutsbesitzern adligen und bürgerlichen Standes. Zur Landschaft gehören die Bürgermeister der Städte. Man unterscheidet See-, Vorder* und Landstädte. Vorderstädte sind Parchim im Mecklenburgischen Kreise, Güstrow im Wendischen Kreise und Neubrandenburg im Stargardschen Kreise.

4. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

5. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

6. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

7. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

8. Die außerdeutschen Länder - S. 202

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Skandinavien 1. Allgemeines über die Lage Skandinaviens und seine Beziehungen zum Meere. Wie für Frankreich die Lage am Westrand des mittleren, für Spanien jene am Westrand des südlichen Europas kennzeichnend ist, so für Skandi- navien die Lage am Westrand des Nordens unseres Erdteils. Von den großen europäischen Industrie- und Handelsstaaten ist es zwar ziemlich weit abgerückt. Doch liegt es von ihnen auch nicht sehr viel weiter entfernt als etwa Italien oder die Schweiz. Zudem ist Skandinavien eng mit dem Meere verknüpft, das seine Verbindung mit Deutschland, den Niederlanden, England und Frankreich wesentlich erleichtert. Seine Halbinselnatur seine schmale, langgestrecktegestalt, seine Küstengliederung und Bodenform weisen es auf die See hin. Gleich Frankreich wird es sowohl unmittelbar vom Ozean als auch von bedeutsamen Nebenmeeren bespült. Im Westen berührt es über mehr als 12 Breitengrade hin der Atlan- tische Ozean und im Norden das Polarmeer; im Osten und Süden von ihm aber fluten Nord- und Ostsee. Nur nach Rußland führt im Nordosten eine 450 üm breite Landbrücke hinüber, die aber für den Handel um so weniger ins Gewicht fallt, als sie auf das unwirtsame Lappland trifft, fast ganz jen- seits des Polarkreises liegt und nicht eine einzige wichtigere Siedelung ent- hält. — Im Westen und Norden Skandinaviens bilden die Jnselschwärme und Felsklippen der Schären — zu ihnen zählen auch die Lofoten — gleich- sam Brückenpfeiler zwischen Festland und Ozean und in meilenlangen Fjor- den greift dieser mit sturmsicherem, tiefem Ankergrund ins Land hinein. Der Osten fällt zuerst stufenartig und dann allmählich gegen den Bottnischen Meerbusen herab und sendet diesem Dutzende von Wasseradern zu, deren Quellen und Quellseen dem Atlantischen Ozean oft auf 40—50 Irin genähert sind. Der Süden der Halbinsel aber neigt sich dem Skagerak, Katte- gat und der Ostsee zu, so daß Glommen, Klar- und Götaelf dorthin ihren Weg suchen. Ihm gehört auch jene Gruppe mächtiger Wasserbecken an, die als Mälar-, Hjelmar-, Wetter- und Wenersee fast durch das gesamte Schwe- den von Osten nach Westen reicht und in früheren Zeiten eine unmittelbare Wasserverbindung zwischen Nord- und Ostsee herstellte. So stark ist Skan-

9. Die außerdeutschen Länder - S. 257

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der Indische Ozean. Nördliches und Südliches Eismeer. 257 Java volle 24, von Kapstadt nach Melbourne in Südaustralien fast 30 Tage. Segler haben sich in der nördlichen Hälfte des Ozeans nach den Wechsel- winden oder Monsunen zu richten, die im Winter aus Nordosten, im Som- mer aus Südwesten wehen. Sie können weiterhin die warme Strömung benützen, die zwischen dem 5. und 20. 0 s. Br. von Australien nach Afrika zieht und sich an dessen Ostküste als Agulhasstrom deutlich bemerkbar macht. An Inseln ist das Indische Meer reicher als das Atlantische, wie es auch im Norden mit dem Roten Meere, Persischen Golf, dem Arabischen und Bengalischen Golf stark in den Riesenkörper, Asiens einschneidet. Im Westen liegt Madagaskar als Festlandsrest; im Osten erheben sich die viel- fach von vulkanischer Tätigkeit betroffenen Großen Sundainseln; Ceylon in der Mitte ist gleichfalls Restinsel; die Vorderindien umsäumenden Lakediven, Malediven, Andomanen und Nikobaren sind von Korallen aufgebaut; Mau- ritius, Rsunion und die Kerguelen sind wiederum hohe Vulkaneilande. Eine größere Schiffahrtsstation bildet jedoch nur Ceylon. Schon seit dem Altertum und Mittelalter ist der Reichtum des In- dischen Ozeans an köstlichen Perlen, wie auch an Muscheln, Schwämmen und Krebsen wohl bekannt. Die Fülle von Fischen wird zurzeit noch in unbe- trächtlichem Maße ausgebeutet. Zn den bedeutenderen Hasenplätzen zählen Suez, Aden, Bombay, Point de Galle, Madras, Kalkutta, Rangun, Singapore und Batavia; ferner San- sibar und Port Natal (Durban). Unterseeische Telegraphen haben die Engländer zur Verbindung ihrer australischen, vorderindischen und südafrikanischen Kolonialländer sowohl von Australien aus nach Singapore und Madras an der Ostküste Vorderindiens, als von Bombay nach Aden und Suez, sowie von Kapstadt nach Sansibar und Aden gebaut. c) Nördliches und Südliches Eismeer. Die beiden Polarmeere sind infolge ihrer starken Vereisung, ihrer viel- fachen Nebel, gefährlichen Stürme und wegen der verwickelten, meist noch wenig bekannten Strömungsverhältnisse nur schwer und für kurze Zeit zu- gänglich. Infolge der ärmlichen Naturausstattung ihrer Inselgruppen dienen die Fahrten dorthin vorwiegend dem Fang der großen, Tran, Felle und Fischbein liefernden Meersänger, die sich in die Stille jener weniger besuchten Ozeane zurückgezogen haben: der Walfische, Walrosse und Robben. — Han- delsgeographisch am bedeutsamsten unter allen Gliedern der Polarmeere ist wohl das Weiße Meer im europäischen Nordrußland. Obwohl es vom Ok- tober bis Mai zugefroren ist, bietet es doch Fischern und Robbenschlägern reiche Beute und Archangelsk exportiert über diesen Meeresteil hin ansehn- liche Mengen von Getreide, Holz und Rauchwerk.

10. Deutschland - S. 129

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
franken 129 217. ?rankendolomitfelien bei £eupold!tein auf der Sränkilchen fllb. Phot. von Prof. Dr. H. Thür ach, aus dem velihe des Kgi. Bayer. Oberbergamts. Die Oberfläche der Zuraplatte ist im nördlichen Franken im allgemeinen viel lebhafter gestaltet als in der Schwäbischen Alb (Bild 202), denn über dem weißen Jurakalk lagert hier noch Dolomit („Frankendolomit"), der zu abenteuerlichen Felsbildungen neigt und auch auf dem flachen hoch- plateau selbst zahlreiche Fels-„Knocke" bildet. Deutlich ist die senkrechte Zerklüftung des Gesteins er- kennbar, auf der seine starke Durchlässigkeit und die Trockenheit der Alboberfläche beruht. 218. Das Durchbruchstal der Donau durch den Sränkilchen Jura oberhalb Kelheim. Phot. von m. Laitie u. Co. in Regensburg. 3m Süden wird der Frankenjura vom Donautale begrenzt, das aber an einigen Stellen mit engen Felsenstrecken in Vorsprünge des Iuragebietes selbst eingreift. Die schönste dieser Talengen befindet sich oberhalb Kelheim. Besonders die senkrecht in das Wasser abstürzenden Felsen der „Langen Wand" bei Weltenburg, die unser Bild darstellt, offenbaren auf das deutlichste den starken Widerstand, welchen der harte Jurakalk dem Einschneiden des Flusses entgegengesetzt hat. Geographischer Bilderatlas. I. 9
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