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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 257

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 257 — des allgemeinen preußischen Landrechts, das unter Friedrich Wilhelm Ii. in Kraft trat (S. 89, 90, 97). Einheitliche Rechtspflege für das ganze deutsche Reich brachte das Jahr 1879 (S. 206). Indem der große Kurfürst die Mitregentschaft der Stände aufhob, sicherte er sich die unbedingte Herrschergewalt (absolute Monarchie), aber zum Wohle der Gesamtheit (S. 30). In Friedrich dem Großen fand diese neue Art des Königtums ihren vollendeten Ausdruck. „Ter Fürst," sagte er, „ist für die Gefellschaft, was der Kopf für den Körper ist; er muß sehen, denken, handeln für die ganze Gemeinschaft." Er spricht den inhaltsschweren Grundsatz ans, daß kein Mensch bestimmt sei, der Sklave des anderen zu sein (S. 67). Friedrich Wilhelm Iv. gab seinem Volke die Verfassung und damit demselben Anteil an der Gesetzgebung (konstitutionelle Monarchie (S. 155 ff.). Auch im neuen deutschen Reiche nimmt das Volk teil an der Reichs-Gesetzgebung. (S. 202). 11) Das Heerwesen. Drohte den alten Deutschen ein Feind, so zogen alle wehrbaren freien Männer in den Kampf; sie bildeten den Heerbann und wählten den Tapfersten znm Anführer. Zur Zeit der Lehnsherrschaft erließ der Kaiser das Aufgebot zum Kriege an die Lehnsherren, die ihrerseits die Lehnsmänner zum Kampfe riefen und die Schar anführten (S. 4); auch die Städte des Reiches mußten eine Anzahl Ritter mit Knappen und Knechten stellen. Als die Feuerwaffen im Kampfe Verwendung fanden, wurde die ganze Kriegsführung umgestaltet (S. 12). Da die persönliche Tapferkeit wenig mehr ausrichtete, schickten die Ritter ihre Knechte und Kutscher und blieben selbst zu Hause. Weil mit diesem Volk ein regelrechter Krieg nicht geführt werden konnte, blieb den Fürsten nichts übrig, als für die Dauer des Krieges Truppen für Sold zu werben (S. 27). Der große Kurfürst schuf zuerst ein stehendes Heer zumeist aus Söhnen des Landes (S. 30). Friedrich Wilhelm I. führte die Aushebung der Rekruten ein durch Eintragung in die Regimentslisteu (S. 52). Im Jahre 1808 wurde der Gedauke der allgemeinen We hrpflicht ausgesprochen (S. 118) und 1813 die Landwehr und der Landsturm errichtet (S. 126). Durch das Gesetz über dieverpslichtuug znm Kriegsdien st e (1814) und die Landwehrordnung (1815) kam die allgemeine Wehrpflicht dauernd zur Einführung (S. 146). Die neueste Wehrordnung gilt für ganz Deutschland (S. 146). Wilhelm I. und Wilhelm Ii. haben die Stärke und Tüchtigkeit des Heeres nach Kräften gehoben (S. 168, 205, 225, 245) und auch der aufstrebenden Marine große Aufmerksamkeit gewidmet (S. 159, 161, 205, 245). 12) Die Künste und Wissenschaften. Baukunst, Bildhauerei und Malerei hatte das Mittelalter zu einer hohen Stufe der Entwickelung gebracht, wie heute noch Kirchen, Klöster und Rathänfer bekunden. Nach Erfindung der Buchdruckerkunst kamen die Wissenschaften ebenfalls zur Blüte. 17

2. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 63

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 63 — d) Er war in 27jähriger, segensreicher Thätigkeit bemüht, den Wohlstand des Landes zu heben durch unablässige Sorge für die schwer darniederliegende Landwirtschaft, für Industrie und Rechtspflege. e) Er rettete eine ganze Provinz (Ostpreußen) vor dem sicheren Untergange und sorgte als wahrer Landesvater vornehmlich für die Unterdrückten seines Volkes. f) Als weitblickender Herrscher führte er znr Hebung der Volksbildung den allgemeinen Schulzwang ein und legte so den Gruud zu dem preußischen Volksschulwesen, das einzig dasteht unter allen Nationen der Erde. C. Vergleich zwischen den beiden ersten Königen in Preußen. Preußens erste Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. zeigen in ihren hervorstechenden Eigenschaften schroffe Gegensätze. a) Friedrich I. neigte zu deu leichtfertigen französischen Sitten; Friedrich Wilhelm I. war ein echt deutscher Biedermaun. b) Ersterer liebte über alles Prunk und Glanz; letzterer haßte Pracht und äußeren Schein. c) Während der erstere eine verschwenderische Hofhaltung führte, war der Hof des letzteren ein Vorbild der Einfachheit und Genügsamkeit; der Sohn tilgte nicht nur die Schulden des Vaters, sondern erwarb noch einen Schatz von vielen Millionen sür seinen Nachfolger. d) Während der Regierung des ersten Königs seufzte das Land unter dem Drucke betrügerischer Beamten; der zweite König stellte die Beamten unter strengste Zucht und Aufsicht. e) Unter Friedrich I. mußte wiederholt eine empfindliche Kopfsteuer erhoben werden; sein Sohn zwang alle Unterthanen ohne Ausnahme zur Entrichtung von Steuern und erleichterte dadurch dem einzelnen die Steuerlast. f) So freigebig der erste gegen die Gelehrten war, so wenig mochte der zweite mit ihnen zu thun haben; desto mehr Gewicht legte er auf die Volksbildung. g) Friedrich I. erwarb die königliche Krone; Friedrich Wilhelm I. gewann dem Staate das königliche Ansehen.

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 14

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 14 — zum Segen des Landes. Wegen der Zähigkeit und Ausdauer in dieser Arbeit heißt er „Eisenzahn" oder „der Eiserne". Sein Wahlspruch lehrt, daß er die Krast zu unermüdlicher Arbeit im Gebete fand. Unter seinem Harnisch schlug ein gottesfürchtiges Herz. Das zeigt besonders die Gründung des Schwanenordens (1443), wodurch er die Ritter des Landes zu besseren Sitten führen wollte. Die Mitglieder der Schwanengesellschast verpflichteten sich zu christlichem, ehrbaren Leben, zu friedlicher Gesinnung. Das Ordenszeichen war eine silberne Kette, deren Glieder die Form von kleinen Sägen hatten. Die Zähne dieser Sägen preßten ein Herz von Rubin zusammen. An der Kette hing in einer Strahlensonne das Bild der Himmelskönigin mit dem Jesusknaben und darunter in silbernem Ringe ein Schwan. Wie sein Vater den Adel gedemütigt hatte, so bezwang Friedrich Ii. den Stolz der Städte. Diese zeigten immer deutlicher das Streben, sich von der fürstlichen Gewalt ganz unabhängig zu machen. Besonders die zusammengehörigen Städte Berlin und Köln an der Spree versagten ihm den Gehorsani. Als unter den Bürgern Uneinigkeiten entstanden, erschien er plötzlich des Nachts mit 600 Reitern vor dem Spandauer Thore und erhielt Einlaß. Ein Aufstand wurde rasch mit Waffengewalt unterdrückt, und nun beinte er an der Spree zwischen beiden Städten eine Burg, um sie leichter im Zaume zu halten. Heute steht au dieser Stelle das majestätische kaiserliche Schloß in Berlin. Hierhin verlegte er seine ständige Residenz (1451); so wurde Berlin die Residenz der Hohenzollern. Teils durch Kauf, teils durch geschickte Unterhandlungen erwarb Friedrich Ii. einen großen Teil der Landesteile wieder, die nach dem Aussterben der Askauier von der Mark gerissen worden waren. *) Vergebens aber bemühte er sich, nach dem Aussterben der herzoglichen Linie Pommern-Stettin sein Erbrecht aus Pommern zur Geltung zu bringen, da die Herzöge von Pommern-Wolgast ihm dasselbe streitig machten. Weil seine Kraft erlahmte, den über die pvmmersche Erbfolge entbrannten Krieg siegreich zu Eude zu führen, übergab er 1470 die Regierung seinem Bruder Albrecht. Schon im folgenden Jahre starb er in Franken auf der Plaffeuburg. Kurfürst Albrecht Achilles. 1470—1486. Wahlspruch: In Gott's Gewalt hab ich's gestalt; Er hat's gefügt, daß mir's genügt. Seine Tapferkeit und Ritterlichkeit brachte ihm den Namen „Achilles". In siebzehn Turuiereu trug Albrecht den Sieg davon, und seine Heldenthaten, der hohe Wuchs, die Schönheit seines Angesichts und die Gewandtheit seiner Zunge erregten überall Bewunderung. In einer Fehde mit Nürnberg entriß er mitten im feindlichen Gedränge dem Bannerträger die Fahne und verteidigte sie mit Todesverachtung, *) Die Neumark kaufte er vom deutschen Orden zurück (1455); Teile der Lausitz erwarb er durch Vertrag (1441).

4. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 120

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 120 — aber durch seine Lieder entzündete er feurige Vaterlandsliebe und glühenden Haß gegen den Unterdrücker in den Herzen der Preußen. „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte!" — Wer ist ein Mann? Der beten, glauben, lieben, streiten, sterben kann!" rief er ihnen zu. Den Kampf gegen Frankreich nannte er einen Kampf des Rechts gegen Unrecht, der Freiheit gegen Knechtschaft, der Wahrheit gegen die Lüge, des Glaubens gegen den Unglauben, einen Kampf Gottes gegen den Satan. Turnvater Friedrich Ludwig Jahn forderte die Jugend auf, durch körperliche Übungen fick stark zu machen zur Befreiung des Landes. Er pflegte feine Schüler mit einer derben Ohrfeige zu entlassen, ihnen dabei einschärfend, daß sie dieselbe so bald als möglich einem Franzosen wiedergeben und dadurch rächen sollten. Schill. Einzelne kühne Männer konnten den Tag der Freiheit nicht abwarten. Der Husarenmajor Ferdinand von Schill ritt eines Morgens (28. April 1809) mit 600 Mann aus Berlin, um gegen die Franzosen auf Leben und Tod zu kämpfen. Um diese Zeit wagte Österreich noch einmal den Kampf gegen Napoleon; in Tyrol erhob sich das biedere Bergvolk unter Andreas Hofer gegen die Fremdherrschaft, auch in Hessen und Westfalen schien alles zu einer allgemeinen Volkserhebung vorbereitet, die England durch Landung eines Hilfskorps an der Nordküste unterstützen sollte. Da hielt es Schill nicht langer. Er glaubte, sein mutiges Beispiel werde das ganze deutsche Volk aufrütteln zum entscheidenden Kampfe. Aber Napoleon errang in Süddeutschland Sieg auf Sieg über Österreich, und diese Nachricht lähmte den Mut des Volkes. So blieb Schill seinem Schicksale überlassen.') Er dachte: Besser ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende! Von allen Seiten schickte Napoleon Schergen, um ihn zu saugen. Er aber schlug sich mit kühnem Mute überall durch und drang in die Festung Stralsund ein. Im wütenden Straßen kämpfe erlag er hier mit seinen tapferen Reitern der feindlichen Übermacht. Was nicht fiel, wnrde gefangen genommen. Schill starb mit dem Säbel in der Hand den Heldentod. Die gefangenen Mannschaften wurden nach französischen Kriegshäfen gebracht und schmachteten so lange in den Ketten der Galeerensklaven, bis Napoleons Sturz erfolgte. Die gefangenen Offiziere, elf edle Jünglinge, ließ Napoleon auf der Wiese bei Wesel erschießen. An der Stelle, wo diese Helden ermordet wurden, erhebt sich jeit 1835 ein Denkmal von Stein. 6. Verwertung. Steins Bestrebungen in ihrer Wirkung auf Adel, Bürger und Bauer. a) Der Adel mußte auf seine früheren Vorrechte verzichten, und alle Stände der Gesellschaft waren vor dem Gesetze gleich. Dafür war ihm volle Gewerbefreiheit gesichert; jeder Adelige konnte nach seinen Neigungen und Fähigkeiten ein Gewerbe ergreifen und feine bisherigen Güter verkaufen. ') Da Schill durch seine That die Schranken des Kriegsgesetzes durchbrach, so konnte der König wohl nicht anders, als über sein Vorgehen den schärfsten Tadel aussprechen und die Strenge des Kriegsgesetzes auf ihn herabrufen.

5. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 38

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 38 — stützungen. In Duisburg gründete er im Jahre 1655 eine neue Hochschule, die für den westlichen Teil seiner Länder bestimmt war und später nach Bonn verlegt wurde. Die kurfürstliche Bibliothek wurde bedeutend vermehrt und in größeren Räumlichkeiten, die dein Volke zugänglich waren, untergebracht; dadurch legte er den Grund zu der berühmten, großen königlichen Bibliothek zu Berlin. Weil er die Künste liebte, fanden an seinem .Hose Maler, Bildhauer, Baumeister und andere Künstler Aufmunterung und Unterstützung. Die Hauptstadt Berlin nahm bedeutenden Aufschwung. Ein ganz neuer Stadtteil Berlins, die Dorotheenstadt, entstand. Das verfallene Schloß wurde instand gesetzt, an der Spree ein herrlicher Lustgarten angelegt. Früher mußte jeder zu Markt fahrende Bauer eine Fuhre Dreck mit aus Berlin nehmen, jeder dritte Hausbesitzer hatte des Abeuds eine brennende Laterne auszuhängen; jetzt traf der Kurfürst Vorsorge zur Pflasterung und guten Beleuchtung. Berlin gewann immer mehr ein der Hauptstadt des Landes würdiges Aussehen und zählte wenige Jahre mich dem Tode Friedrich Wilhelms schon 28 000 Seelen. Die Accise. Die neuen Einrichtungen erforderten naturgemäß große Geldsummen. Um diese zu gewinnen, führte der Kurfürst eine gerechtere Verteilung der Steuerlast herbei durch die Verbrauchssteuer, Accise genannt. Das war eine Abgabe, welche von allen im Lande verbrauchten Gegenständen des täglichen Bedarfes (Bier, Branntwein, Kaffee, Fleisch, Mehl) entrichtet werden mußte. Bisher hatten die Besitzer von Grundstücken und Hänsern hauptsächlich die Steuerlast getragen: mancher weniger Bemittelte stand wegen der drückenden Abgabe ab von einem Neubau. Jetzt sollten alle Bewohner ohne Ausnahme zu den Steuern beitragen, wie auch alle den Schutz der Regierung im Lande genossen. Da der Adel widerstrebte, ließ der Kurfürst für ihn die alte Einrichtung bestehen. Die Städte dagegen überzeugten sich bald von der Zweckmäßigkeit der neuen Verteilung und führten die Accise mit Freuden ein. Der Kurfürst gewann so die nötigen Einnahmen; die Städte nahmen an Größe zu, da sich überall die Banlust regte. So wirkte der große Kurfürst unermüdlich als sorgender Landesvater und brachte sein Land zu hohem Wohlstände. 6. Seine Person und seine Gemahlin Luise Henriette. Person. Der große Kurfürst hatte eine hohe, ritterliche Gestellt, die von Kraft und Gesundheit Zeugnis ablegte. In jungen Jahren wallte ihm sein volles Haar bis auf die Schultern, später trug er nach der damaligen Mode eine mächtige, gekräuselte Perücke. Ju der Kleiduug zeigte er große Einfachheit. Seine Gesichtszüge waren in der Regel ernst, konnten aber auch freundlich und heiter fein. In rastloser Thätigkeit wirkte und schaffte Friedrich Wilhelm. Auch noch in den spätesten Lebensjahren saß er unter den empfindlichsten Gichtschmerzen stundenlang, um mit seinen Reiten die Regierungsgeschäfte zu besorgen. Von allem wollte er sich selbst unterrichten, um dann selbst zu urteilen. Doch ist es vorgekommen, daß er seine Meinung im versammelten Rate wieder fallen ließ, wenn er sich überzeugte, daß

6. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 21

1885 - Wiesbaden : Bergmann
häusliches und Familienleben. 2 \ tue Frauen mit ihren Sklavinnen ober auch, was bic bei* Männer betraf, bic Sklaven; bic Herstellung der häuslichen Gerätschaften (bic jebenfalls sehr einfach waren) fiel ebenfalls den Sklaven zu; nur bic Bereitung ferner Waffen mag der freie Germane sich selbst vorbehalten haben*). Wo sich Spuren 'einer mehr entwickelten Gewerb-thätigkeit finben (z. B. in alten Gräbern), ba hat man römischen Ursprung zu vermuten. Alte Töpferwaren mit künstlichen Zieraten kommen bei Gräberfnnben in solchen Gegenbeu vor, bic (wie das Zehentlanb) längere Zeit in den Hänben der Römer waren. Nicht minber unentwickelt war der Hanbelsverkehr der alten Germanen. Die Stämme im Innern trieben wohl imtercinanber Tauschhandel, die au den Grenzen lernten im Verkehr mit Römern tmb Galliern, betten sie Vieh, Felle, betreibe it. bergt, vielleicht auch Sklaven verkauften tmb von benen sie Gewerbserzengmffe, Wein itnb dgl. bezogen, allmählich bett Wert des Gelbes als eines Laufch-mittels seltnen; in alten Gräbern, namentlich längs des Rheins hin, fand man häufig römische Münzen. Auch tiefer ins Laub hinein brangcit bisweilen, meist wohl im Geleit römischer Heere, römische Kaufleute; wir hören von solchen am Hofe des Markomannenkönigs Marbob. Umgekehrt trieben einzelne bentfehe Stämme, wie die Her-muuburen, Hanbei bis jenseit der Donau in bic römische Provinz Pannonien. Sechstes Kapitel Häusliches und Familienleben. Sb ie Sorge für das Hauswesen überließ der kriegerische Germane den Frauen, bat Greifest und anberen wegen ihrer Körperb e-fch cif feit heit zum Waffenwerk unfähigen Familiengliebern. Hansfklaven, wie bei den Römern, kommen bei den Germanen nur selten vor. Die Kriegsgefangenen würden zur Bestellung des Ackers itnb Besorgung des Viehes verwenbet; was jene anbere Klaffe von Sklaven betrifft, die durch Spiel aus freien Männern unfreie geworben untreu, so *) Aus der alten deutschen Sage von Wieland dein Schmied folgert Arnold wohl nicht mit Unrecht, daß das Schmiedehandwerk, hauptsächlich zur Bereitung vou Waffen, bei den Germanen in besonderem Ausehen gestanden habe.

7. Von Karl V. bis zur Aufrichtung des neuen deutschen Kaisertums (1519 - 1871) - S. 93

1886 - Wiesbaden : Bergmann
vfrieöricb ü. und der (Sro§ftaat Preußen. 93 falsche Vorstellungen von einem angeblich dem Kurprinzen ungünstigen Testamente seines Vaters, welches um diesen Preis der Kaiser rückgängig machen werde. Wohl oder übel mußte Friedrich I. den Schwie-bufer Kreis zurückgeben; er that es mit der Erklärung: daß er durch sein ihm abgenommenes Wort „nur sich selbst, nicht seine Nachfolger gebunden erachte." Wiederholt war denn auch der Anspruch auf Wiederauslieferung jenes Kreises preußischerseits erhoben, von Österreich aber jedesmal beseitigt worden. Genug, wenn „formell und juristisch" Österreich in dieser ganzen Sache im Recht zu sein glauben tonnte, so war doch der Handel, durch welchen es dieses formelle Recht erlangt hatte, von der Art, daß der holländische Gesandte „der allzeit gut österreichisch gewesen", als ihm die Aktenstücke über die darauf bezüglichen Vertrüge vorgelegt wurden, ausrief: „Das ist stark, dessen hätte ich den Wiener Hof nicht für fähig gehalten!" *) Nach Alledem durfte Friedrich wohl hoffen, daß die von diesen Hergängen unterrichteten Mächte, ebenso wie die darüber (durch die von ihm veranlaßten Rechtfertigung^Christen) aufgeklärte öffentliche Meinung, es ihm nicht verargen würden, wenn er bei den jetzigen, ihm günstigen Umständen Ansprüche geltend mache, um welche seine Vorfahren unter für sie minder günstigen Umstünden gebracht worden waren. Ja vielleicht würde sogar der Wiener Hof in der für ihn so kritischen Lage geneigt sein, früher begangenes Unrecht zurückzunehmen und dadurch steh Preußens Freundschaft, die ihm besonders wertvoll fein mußte, zu erkaufen. Die Minister Friedrichs waren der Ansicht, er solle in diesem Sinne mit Maria Theresia verhandeln, ehe er zu den Waffen griffe. Allein Friedrich hielt es für richtiger, erst zu handeln und dann zu' verhandeln. (Sr fürchtete, die anderen Bewerber um die österreichische Erbschaft, Bayern, Sachsen, nebst dem hinter ihnen stehenden Frankreich, möchten alsbald losbrechen, wo er dann als mit ihnen gegen die Existenz Österreichs verbündet erscheinen könne; das aber wollte er nicht, er wollte nur sein Recht verfolgen, im übrigen den Bestand Österreichs unangetastet lassen.**) Am 16. Dezember 1740 rückten die preußischen Truppen in Schlesien ein. Genau zu derselben Zeit machte Friedrich durch seinen u 1 J0!ät I)ier bel" aktenmäßigen Darstellung in Droysens „Geschichte der preußischen Politik." 5. Teil („Friedrich der Große"), 1. Band, S. 127—188. n* l"marm Theresia", 1. Bd.), bestreitet Friedrichs Ansprüche durchaus **) Droysen, a. ct. £. S. 10:3

8. Erdkunde - S. 24

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 24 — 3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide- zahnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen Hautfarbe. 4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau- kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letztern durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar und ihre gelbliche Hantfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord- amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über. 5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor. Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malayen ist bräuulich, ihre Haare sind meist straff und lang. Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen Rasse an. Dieselbe ist über ganz Enropa, das nördliche Afrika und über Vorderasien verbreitet. Durch Auswauderung und Koloni- sation kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vor- herrschend geworden sind. Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.) Die Neger bewohnen Afrika vom Südrande der Sahara angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer- afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um iu der Plantagenwirt- schaft als Arbeitskräfte benutzt zu werden. Die Amerikaner sind bis auf etwa acht Millionen zusammen- geschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden. Die Malayen bewohnen namentlich die ungeheuer ausgedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.

9. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

10. Erdkunde - S. 169

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 169 — Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öde Tundra im Norden notdürftig von Moosen und Flechten bedeckt ist, so daß nur wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Südeu des Erdteiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zucker- rohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier zumeist ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; Papageien und andere farbenreiche Vögel fchaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von Krokodilen, Salamandern und Schild- kröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a) Zahl. Asien hat 840 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich 19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig verteilt. In Sibirien rechnet man auf 2 qkm kaum 1 Bewohner; in Britisch- Jndien hingegen kommen auf 1 qkm 60, in Japan sogar 108 Menschen. b) Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei ver- schiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen und der malayischen. 1. Die mongolische Rasse — in der Mitte, im Osten und Norden des Erdteiles •— umfaßt etwa 3/5 der Gesamtbevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Rasse sind die Chinesen, Japaner, Tataren und die sibirischen Völker. 2. Die kaukasische Rasse — im Süden und Westen ■— zählt nicht ganz 2/5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ära- der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig. 3. Die malayische Rasse — im Südosten—, ungefähr 30 Millionen, wohnt im südlichen Hinterindien und auf den benach- barten Inseln. Die Urbewohner von Dekhan und Ceylon gehören einer eigenen Rasse, den Dravidas, an. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. F
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