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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 9

1824 - Ilmenau : Voigt
9 schien mit allen geselligen Tugenden eines liebenswürdigen Privat- mannes. Bei der Zurückkunft auf sein Zimmer sah er die ekngegangenen Berichte und Depeschen durch; auch Unterzeichnete er wohl noch vor- gelegte Ausfertigungen. Um 11 Uhr ging er zu Bett, wenn ihn nicht noch wichtige Geschäfte in seinem Arbeitszimmer fesselten. In diesem Falle arbeitete er oft bis tief in die Nacht. Bei Feuersgefahren und ähnlichen Unglücksfällen eilte Joseph sogleich an Ort und Stelle, um zu ermuntern, zu helfen und anzu- ordnen. . Täglich nahm er hundert Ducaten oder eben so viel halbe Souverains d'or mit sich, welche den Tag über an Arme und Leidende vertheilt wurden. - Bor den Großen zeichnete er sich durch eine seltene Populari- tät aus; d. h. er neigte sich, mit aller Liebe und Theilnahme, zum Volke herab; er war ihm zugänglich; es fand immer an ihm einen Freund und Beschützer. So öffnete er dem Volke den Augarten als einen Belustigungsort, und die Absicht dieses erfreulichen Ge- schenkes bezeichnete die Inschrift am Eingänge: „Allen Menschen gewidmeter Belustigungsort von ihrem Schätzer." Und, als man einst das Gesuch an ihn gelangen ließ, den Prater nur gewissen begünstigten Ständen zum ausschließlichen Gebrauche zu überlasten!; so schlug es der edle Menschenfreund ab und setzte hinzu: „Wenn ich immer nur mit meines Gleichen leben wollte, so müßte ich ln die kaiserliche Gruft zu den Kapuzinern steigen und darin meine Tage zubringen." Solcher edlen, interessanten Characterzüge giebt es noch sehr Viele von dem Besten der Monarchen, und doch ward dieser Fürst keineswegs von seinen Völkern geliebt. Sie haßten ihn und empör- ten sich sogar zum Theil gegen ihn. Sein rastloses, sich selbst verläugncndes und aufopferndes Bestreben hat, wenigstens für ihn

2. Bd. 1 - S. 3

1824 - Ilmenau : Voigt
— 3 — Wesen in einigem Widerspruche zu stehen schien. Er wurde aber auch schon früh, um die Ungarn für ihre Treue zu belohnen und zu erfreuen, auf ungarische Weise gekleidet. Nun hat die ungarische Nationaltracht sehr viel Aehnliches mit einer Husarenuniform, wie auch alle unsere Husaren zuerst den leichten ungarischen Reitern nachgebildet worden sind, und, nicht wahr? ein hübscher, blan- 'ker Husarenpelz und Dolman kann schon Lust zum Soldatenstande machen? Indessen dürft Ihr nicht etwa glauben, liebe Knaben! daß sich der kleine Kronprinz nur immer in seinem ungarischen Husaren- Dolman herumtummeln durfte. Ach nein! Er mußte so gut lernen, wie Ihr. Und höchst wahrscheinlich noch viel mehr. Denn ein Prinz und ein künftiger Regent können gar nicht genug wissen. Den ersten Unterricht ertheilte ihm sein Vater selbst, später aber bekam er für die einzelnen Wissenschaften einzelne Lehrer. Joseph faßte auch leicht auf: aber er vergaß auch wieder sehr schnell, wie das bisweilen Euch nicht besser gehen mag. Dabei war er freund- lich, wohlwollend und gutmüthig, dennoch aber verschlossen und empfindlich, und mit Schüchternheit verband er Stolz und Eigen- willen. Uebrigens hatte man sich eine ziemlich unnöthige Arbeit gemacht. Man hatte ihm nämlich die Geschichte seines (des Habsburgischen) Hauses in fünfzehn Folianten beschrieben. Folianten sind große, dicke, schwere Bücher, wo sehr viel d'rinn sieht, Und da war es frei- lich nicht zu verwundern, wenn der junge, rasche, lebhafte Joseph keine große Lust empfand, sich durch dieses Labyrinth hindurch zu winden. Eben so wenig entsprach seinem muntern, aufgeweckten Geiste der schwerfällige Vortrag in der Logik, d. i. in der Kunst, Uriheilsschlüsse zu ziehen, und die Lehrer insgesammt hatten nicht

3. Bd. 1 - S. 78

1824 - Ilmenau : Voigt
— 7s — Muth nicht gebeugt. Mit Mangel hattet Ihr zu kämpfen und dennoch trugt Zhr ihn mit Ergebung. Ungebeugt durch widriges Geschick tratet Ihr mit Entschlossenheit, 24 Stunden nach einer ver- lornen, blutigen Schlacht, den Marsch zu einer neuen an.— Des Fein- des Armee ist aufgelößt; noch weniger Tage Anstrengung wird sie vollends vernichten.---------Alle große Feldherrn haben von jeher gemeint, man könne mit einer geschlagenen Armee nicht sogleich darauf wieder eine Schlacht liefern. Ihr habt den Ungrund dieser Meinung dargethan und gezeigt, daß tapfere, geprüfte Krieger wohl können überwunden, aber ihr Muth nicht kann gebeugt werden. Empfangt hiermit meinen Dank, Ihr unübertrefflichen Soldaten! Zhr, meine hochachtbaren Waffengefährten! habt Euch einen großen Namen gemacht. So lange es eine Geschichte giebt, wird sie Eu- rer gedenken. Auf Euch, Ihr unerschütterlichen Säulen der preußi- schen Monarchie, ruhet mit Sicherheit das Glück Eures Königsund seines Hauses. Nie wird Preußen untergehen, wenn Eure Söhne und Enkel Euch gleichen!" — In solch einer Rede begriffen, oder an den unabsehbaren Ko- lonnen auf und niedersprengend und überall ordnend, überall leitend und doch auch überall ungemein freundlich und huldreich: — wer also den 73jährigen Blücher in diesen, an Lorbeeren, aber auch an Sorg' und Mühen, überaus reichen Tagen sah, wahrlich! er mußte von einer unwillkührlichen Bewunderung ergriffen werden. p Wäre nicht die moderne Kleidung und Umgebung gewesen; man würde in Versuchung gerathen sein, ihn für einen Halbgott oder doch für Einen der unsterblichen Helden aus Griechenlands goldnem Zeitalter zu halten. Wie ihm früher die Russen, den, so trefflich bezeichnenden, Ehrennamen Mar sch all Vorwärts beigelegt hatten; so nannten

4. Bd. 1 - S. 42

1824 - Ilmenau : Voigt
— 42 — ner war er streng, oft jähzornig, im Militärdienst eifrig und bei Fehlern hart. Im Felde war er für seinen Theil äußerst mäßig, um dem, vielleicht Mangel leidenden, Soldaten mit einem guten Beispiels voranzugehen; die feindlichen Gefangenen und Ausreißer vernahm er selbst und bei Kundschaftungen (Recognoscirungen) war er stets zugegen. Das Podagra war eine Krankheit, die ihn öfters heimsuchte. Dann war der große Mann etwas enthaltsamer im Essen und auf seinen Körper aufmerksamer und der böse Feind mußte sich wieder trollen. Oft verordnete er sich wohl auch selbst Medicin, die dann natürlich der sorgsame Arzt unschädlich machte. Außer einer guten Tafel liebte der unsterbliche König auch noch das Tabakschnupfen sehr stark. Er schnupfte aber keinen andern, als spanischen Tabak und hatte immer davon einige tausend Pfund vorrathig. So trug er auch immer zwei kostbare Dosen bei sich, wovon eine Jede an zwei bis zehntausend Thaler kosten konnte. Mehrere standen in den Zimmern umher und an hundert Stück be- wahrte er wohl zur Abwechslung. Eine eben so große Liebhaberei hatte er für Hunde. Immer waren ihrer 3 bis 4 um ihn und Einer war der Lieblingshund. Außerdem ließ er noch eine Menge derselben ernähren und seine theuersten Lieblinge liegen jetzt auf den Terrassen des Gartens von Sans-Souci begraben. Aber, ach! auch Friedrichs starkem und ausdauernden Körper nahte sich endlich die Schwache des Alters! Noch ein Jahr vor sei- nem Tode wohnte der König den Musterungen bei, aber kurz vor seiner Abreise zur schlesischen Heerschau klagte er über zunehmende Schwache. Wahrend derselben setzte er sich 6 Stunden lang einem

5. Bd. 1 - S. 46

1824 - Ilmenau : Voigt
— 46 — er dem unseligen Wahne seiner französischen Gelehrten, und hierin ging er mit einem unheilbringenden Beispiele voran! — Doch, Friede seiner Asche! Vieles hat die Folgezeit wieder gut gemacht und der französische Leichtsinn, die, alles Heilige bespöttelnde und lächerlich machende, Frivolität sind aus dem biedern preußischen Volke, wahrscheinlich auf immer, gewichen! Wenn dieses Volk aber in dem Jahre 1813 und in den Folgenden ein, fast an's Wunderbare grenzendes Beispiel von Vaterlandsliebe und Heldensinn dem nie- dergedrückten Europa gab, wenn Alle, Alle, vom Greise bis zum Knaben, ja! selbst die Frauen und Mädchen, was ihnen nur immer lieb und theuer war, mit Freuden auf den Altar des Vaterlandes zum Opfer brachten; so war darin der Segen des großen Fried- rich unverkennbar. Er hatte den Völkern gezeigt, was auch ein kleineres und weniger mächtiges Land, bei tüchtiger und unermüde- ter Kraftanstrengung, vermöge, und, wie seinem ritterlichen Groß- Neffen, sein Bild und Andenken vorschwebte; so feuerte auch je- des preußischen Kriegers Muth sein Name und sein Gedächtniß zu Heldenthaten an, ähnlich denen von Hohenfriedberg, von Lissa und Liegnitz! Freimüthigkeit und ungehinderte Verbreitung der öffentlichen Meinung waren dem großen Könige heilig. Die Anecdote, daß er eine Schmähschrift auf seine Person niedriger hängen ließ, „damit sie von den Vorübergehenden bequemer gelesen werden könnte," ist bekannt; allein noch mehr wird des Königs edlen, großen Charac- ter folgender Zug beurkunden: Ein preußischer Obristlieutenant, dessen Regiment aufgelößt war, ging Friedrich Ii. unaufhörlich um eine Wiederanstellung an, und ward endlich so zudringlich, daß der König verbot, ihn ferner

6. Bd. 1 - S. 97

1824 - Ilmenau : Voigt
— 97 — obwohl ich früher noch, als ich ein Theater sah, schon selbst in Weiße's, zu ihrer Zeit so beliebten, und leider! vergessenen, Kinder- schauspielen aufgetreten war. Ich hatte lieber gewünscht, daß die Darstellung die ganze Nacht hindurch gewährt hätte, und war mit dem Lampenausputzer der Letzte im Hause. Auf mehr, als ein feu- riges und empfängliches Gemüth, hat schon der erste Besuch eines guten Theaters auf eine entscheidende Weise für die ganze Lebens- dauer eingewirkt. Und so ging es denn auch unserm kleinen, mit so reicher Phan- tasie begabten, Schiller! Eine.welt voll neuer Träume und Phan- tasien ging jetzt in seinem Innern auf! Alle seine jugendlichen Spiele hatten von nun an mit dem Theater zu thun, und schon jetzt beschäftigte sich sein Geist mit Planen zu Trauerspielen. Da mocht' es ihm freilich auf der lateinischen Schule zu Lud- wigsburg, auf die er jetzt gethan wurde, nicht immer ganz behagen. Es herrschte hier ein strenger Schulzwang, der den Freiheit liebenden Knaben verschüchterte, und sein vornehmster Lehrer, Johann Friedrich Jahn, bei dem er auch späterhin Kost und Wohnung hatte, war ein kalter, mürrischer — oft in Jähzorn aufbrausender Mann, der nur für Sprachkenntnisse Sinn hatte, darin aber auch recht tüchtig und regelfeft war. Das hatte für unfern Schiller doch den großen Nutzen, daß er in der lateinischen Sprache recht erfreuliche Fortschritte machte, während er sich in keinem andern Fache besonders auszeich- nete. Wenigstens ahnten weder seine Lehrer, noch seine Mitschüler, das Geringste von den seltenen Anlagen, die noch tief in dem Geiste des Knaben schlummerten. Erst gegen sein eilftes Jahr hin machte sich nach und nach das Uebergewohnliche und Außerordentliche in ihm bemerkbar. Nicht wahr? Ihr-Alle springt, klettert, balgt und jagt Euch noch gern in dieser frohen 3eit — und thut ganz Recht daran. Unser Schiller

7. Bd. 1 - S. 99

1824 - Ilmenau : Voigt
— 99 —_ Welche Höhe, Kraft und Schärfe aber auch der menschliche Geist besitzen mag; — alle Vorzüge kommen nur von ihm, dem Urgeiste, dem ewigen Gott, der da war und ist und ewig sein wird bis in Ewigkeit. Alle Gaben und Vorzüge kommen nur von ihm und sind dem Menschen für dieses Leben als ein Pfund verliehen, wo- mit er Wucher treiben, d. h. Nutzen und Segen verbreiten soll. Darum Hast Du, mein frommes, liebes Kindl doppelte Ursache, recht fleißig und thatig zu sein, wenn Dir vielleicht ein Mal Deine Aeltern, im überströmenden Gefühle ihreraelternfreude, sagen, daß Du irgend eine besondre Geschicklichkeit und Talente besitzest, oder, wenn Dir Alles und Jedes leicht in den Kopf und vorder Hand geht. Dann mußt Du etwa nicht glauben, ichon genug gethan zu haben, sondern im- mer weiter und weiter streben; denn, wer mit seiner Ausbildung nur einen Augenblick still stehen bleibt, geht auch schon wieder einen Schritt rückwärts. Ununterbrochener Fleiß und ein kindlich demü- thiges Gemüth, das den ewigen Gnadenborn erkennt, aus dem ihm diese herrlichen Geschenke zuflossen, werden der schönste und dem Geber aller Gaben der wohlgefälligste Dqnk sein. Wehe, wehe aber dem thörichten Menschen, der sich stolz und hochmüthig über seine Mitbrüder zu erheben wagt, weil sie die Natur oder — was gleich-- viel ist — weil sie Gott nicht mit so reichlichen und vorzüglichen- Geistesgaben ausgerüstet hat. Wehe! wehe! diesen Uebermüthigenl. **- Es darf ein Fäserchen in ihrem Kopfe springen und sie sind- nicht nur all' ihrer geistigen Vorzüge — sondern auch des ganz ge» wohnlichen und allgemein verbreiteten Urtheils- und Erkenntnißver- wögenß beraubt! Der klügste Mensch kann morgen im Irrenhause sttzen. Nein, Kind! alle Gaben kommen von Oben: d'rum sei nie- stolz darauf!— Damit sich aber, wie's wyhl öfter sein möchte, dem Ernsten- das Heitre, dem Nützlichen das Angenehme verbinde, laß Dir num. E 2

8. Bd. 1 - S. 102

1824 - Ilmenau : Voigt
— 102 — für feinen geliebten Sohn eben keine glanzenden Aussichten sich öff- nen, theils ließ sich auch nicht gut die Stelle crblehnen, die der Her- zog Carl kn seiner neuerrichteten Militairschule auf der Solitüde — der nachherigen Carlsschule in Stuttgardt — dem jungen, hoffnungs- vollen Schiller anbot. Auf dieser neuen Bildungsanstalt konnte kein s Schüler für den geistlichen Stand vorbereitet werden, und so mußte sich der Sohn in des Vaters Willen fügen und die liebgewordene und liebbehaltene Neigung den leidigen Rücksichten zum Opfer brin- i gen. Friedrich entschied sich für die Rechtswissenschaft und wurde 1773 in das neue Institut ausgenommen. — Wie schwer ihm die- ser Schritt geworden, beweisen seine eignen Worte, die er im fol- genden Jahre, als jeder Schüler seine eigne Characterschilderung niederschreiben mußte, zu Papier und zur Kenntniß seiner Lehrer! und der obern Schulbehörden brachte: „Ich würde mich weit glück- licher schätzen, wenn ich dem Vaterlande als Gottesgelchrter dienen könnte." Auch fügte er dieser Selbstschilderung noch sehr treu und aufrichtig hinzu: daß er eigensinnig und hitzig, sonst aber treuen Herzens sei. — So wenig aber unserm guten Schiller, der, als ein braver Sohn, seine eigenthümliche geistige Richtung des Vaters Willen aufgeopfert hatte, das trockne Fach der Jurisprudenz behagte; so schwer und lästig wurden ihm auch die Fesseln, die ihm, dem Freiheit liebenden Knaben, in dieser, nach militairischer Zucht und Strenge geregelten, ! Schule angelegt wurden, und, wie unzufrieden er mit der Ausbil- ! düng war, die ihm seine Lehrer gaben, das wird aus einigen, da- mals von ihm an seinen Jugendfreund 9$*** geschriebenen, Brie- fen erhellen: „Lieber Carl," schrieb er ein halbes Jahr nach seiner Aufnah- me in das neue Institut; „ich habe nicht Wort gehalten! Nicht wahr, das ist unrecht? Ich sollte Dir schon vor 6 Monaten schrei-

9. Bd. 1 - S. 138

1824 - Ilmenau : Voigt
— 138 —. bergmännische Studium ergriffen; doch, fuhr er lieber an, als daß er hinter dem Tintenfasse faß und in den Vorlesungen nachschrieb oder mathematische Aufgaben lößte*). Für das fleißige mühsame Studiren und anhaltende Sitzen war er, bei seiner Lebhaftigkeit, ein Mal durchaus nicht geboren. Um sich in dem Bergmannsleben, recht heimisch zu machen, scheuete er kein Hknderniß und keine Beschwerde und späterhin ging er auch noch gern, auf kleinen Reisen, als Bergmann gekleidet. Auch sprachen Viele seiner früheren Gedichte seine Liebe für diesen Stand und dieses Leben aus. Spater lernte er noch an der Che- mie und Mineralogie Geschmack sind»n, und das letztere Studium wurde ihm besonders darum lieb, weil er dabei mit einem oder meh- reren Freunden kleine Streifereien in die Gebirgsgegenden unter- nehmen konnte, wo sich unser Theodor immer-ganz vorzüglich wohl und heiter befand und vor allen Andern, durch kühnes Klettern und Steigen, auszeichnete. Ueberhaupt hatte er durch frühere gymna- stische Uebungen seinem — von Natur schwächlichen — Körper mehr Festigkeit und Gewandheit gegeben und Theodor Körner galt als Jüngling für einen raschen Tänzer, dreisten Reiter, tüchtigen Schwim- mer und geschickten Fechter. So gut ihm aber auch der freie und fröhliche Umgang mit fer- nen lebensfrohen Jugendgenoffen gefiel; so gern kehrte doch auch der zärtliche Sohn zu jedem Familienfeste in das Vaterhaus zurück. Hatte er doch nicht weit dahin! Dann genoß er auch mit ganzer Seele und hoher Wonne den erhebenden Anblick der seltenen Kunstschätze die das, darin so reiche, Dresden darbietet. Hatte das Auge sich satt und selig geschau't an den Meistergebilden in Dresdens Bilder, gallerie und sonstigen Kunstsälen, dann schwelgte sein Ohr in den geist- lichen Musiken der ausgezeichneten Kapelle und in der italienischen Oper. *) Er liebte mehr das Leder, als die Feder.

10. Bd. 1 - S. 182

1824 - Ilmenau : Voigt
182 ihn als 7llliirten (Verbündeten) zu betrachten und sonach seine Trup- pen nicht ein Mal unter den Oberbefehl eines östreichischen Feldherrn zu stellen. Der Herzog selbst aber lehnte jeden Rang in der östrei- chischen Armee ab, weil ihm vor allen Dingen daran lag, frei und unabhängig zu bleiben, was dann aufgchört hatte und wenn er auch Eine der ersten Stellen in der kaiserlich königlichen Armee er- halten hätte. Das Corps, welches aus gut berittenen Husaren, Uhlanen, Jä- gern und leichter Infanterie bestand, hatte bis zu seiner völligen Mo- bilmachung — gleich östreichischem Militair — an der Grenze, vom Riesengebirge bis an die Elbe hin, in den kleinen Orten Friedland, Grottau, Neustadt, Gabel und Rumburg gelegen: am 14. Mai rück- ten die Vortrupps, unter Katt und Dörenberg, über Böhmens Grenze in die Lausitz. Die ersten Scharmützel mit den Sachsen, unter dem damaligen Obersten Thielemann jetzt General in preußischen Diensten — sielen bei Peterswalde und bei Nollendorf vor. Fried- rich Wilhelm legte sein Hauptquartier nach Zittau vor und erließ von hier aus begeisternde Proclamationen. Diese wirkten indeß mehr auf das gemeine Volk, als aus die — sogenannten Vornehmen, de- nen der kühne Heldenzug wie reine Tollheit vorkam — und so er- folgte auch in Braunschweig und dessen Umgebungen nicht, worauf man so sicher gerechnet hatte. Auch mußte die schwarze, kaum 1200 Mann starke, Schaar der Uebermacht Thielemanns weichen, womit der tapfere Sachsen- Oberst den kühnen Parteigänger am 30. Mai bei Zittau überfiel. Der Herzog mußte sich nach Grottau zurückziehen. Indessen wandte sich das Blättchen gar bald. Der Herzog — im wahren und ur- sprünglichen Sinne des Wortes — kehrte nach Zittau zurück und legte der Stadt eine Brandschatzung von 6000 Thalern auf. Jetzt machten's die Sachsen nicht besser und holten sich eine, gleich starke
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