Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
wird, so wird dieses Jahr aus dem Schlittschuhsah- !
ren nichts. — Kannst du mir auch erklären, was man
rauh oder glatt nennt, fragte der Vater? -r-$. O ja,
der Lehrer hat cs uns neulich in der schule erklärt,
als wir entgegengesetzte Wörter aufsuchen mußten.
Raub nennen wir einen Körper, wenn dessen Oberfläche
aus kleinen, bald scharfen, bald stumpfen Erhöhungen
'besteht ; glatt aber ist ein Körper, wenn er keine sol-
che Erhöhungen hat. — G"t geantwortet, sagte der
Vater. Weißt du aber auch, was scharf und stumpf
ist? Nach einigem Besinnen antwortete Karl: Schärf
ist ein Körper, wenn er so schmale Oberflächen hat, daß
er leicht in ändere Körper eindringt; ist dieses aber
dev Fall nicht, so nennen wir ihn stumpf. Der Vater
freute sich sehr über die Aufmerksamkeit seines Sohnes,
und schenkte ihm zur Belohnung Wilmsenö deutschen
Kinderfreund, welchem Buche Karl in der Folge sehr
viele Belehrungen und angenehme Stunden verdankte.
Hart, weich.
Was ist bare und weich, fragte einst Fritz seinen äl-
tern Bruder Karl?— K. Wenn du mit deinem Finger
recht stark auf ein Eisen, oder ein Stück Eichenholz
drückst, kannst du wol eine Vertiefung hineindrücken? —
F. Nein, und we n ich noch so sehr drückte. — K.
Würde wol auch Butter oder Wachs deinem Drncke
widerstehen? —- F. Nein, die geben sehr leicht nach,
znmal, wenn sie etwas warm sind. — K. Die Butter
und das Wachs nennen wir weich; das Eisen aber und
das Eichenholz hart; kannst du mir nun selbst sagen,
was das heißt?-— F. O ja; hart ist ein Körper, wel-
cher Eindrücken widersteht; weich, welcher denselben
nachgiebt.
Vermehren, verringern.
L. Wenn ich zu einem Haufen Waitzen andern Wai-
tzon binzuschütte, vermehre oder vermindere ich den
Waktzenhaufen?
S. Sie vergrößern ibn.
L. Wenn ich in ein Faß Bier Wasser schütte, wird
dadurch auch das Bier vermehrt? S.
;; . . 'v.________________________________________j
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Fritz Karl
Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
r;
L. Aber sie sind \a jetzt nicht da?
S. Das thut nichts, ich kann sie mir doch vorstellen.
L. Du hast also von diesen Thieren eine Vorstellung.
Kannst du dir aber auch noch vorstellen, wie dir zu
Muthe war, .als der Bär den Führer mit seinen Tatzen
bei der Kehle packte, und ihn gegen die Wand drückte?
Sch. Ja, ich crschrack heftig und fuhr zusammen,
L. Davon hast du also auch eine Vorstellung. Wenn
du also Dinge gehört, gesehen oder sonst empfunden
hast, was empfängst du dadurch?
S. Vorstellungen.
L. Man nennt das zuweilen auch wol einen Begriff.
Man sagt, ich kann mir keinen Begriff, keine Vorstel-
lung von der Sache machen. Weißt du mir noch den
Bär zu beschreiben?
S. Er war ungefähr Z Ellen lang, und hatte lange
Haare. Sein Kopf war länglich, aber dick; die Ohren
kurz und rund; die Augen klein; der Hals dick und
kurz; die Beine plump.
L. Es freuet mich deine Aufmerksamkeit. Du weißt
also noch die Merkmale, und hast einen Begriff davon.
Wenn du mir nun sagen könntest, wie ein Haus aus-
sieht, wenn du mir die verschiedenen Theile aus denen
es besteht, genau angeben könntest, hattest du da eine
Vorstellung von den Eigenheiten und Merkmalen des
Hauses?
S. Ja. Da wüßte ich die- Eigenheiten desselben.
L. Nun, denn hättest du einen Begriff vom Hanse,
und zwar einen deutlichen Begriff.
S. Einen deutlichen? Was heißt das?
L. Wenn du jetzt eine Sache zum erstenmale sähest ,
oder du betrachtetest sie nicht genau, oder du sähest sie
in der Dämmerung, hättest du da gar keine Aorftel--
lung von der Sache?
S. Eine Vorstellung hätte ich wol.
L. Aber würdest du wol überall und genau bi§se Sa-
che von ähnlichen unterscheiden? Wenn es ein großer
Hund gewesen wäre, würdest du ihn- nicht leicht mit.
einem Kalbe oder einem Schafe verwechselt?
S. Das könnte wol geschehen.
§. Wenn
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
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Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
,44
Sinne, unser Fleisch und Blut, unsere Beine oder al-
les has, was wir an uns sehen und fühlen, verstehen,
ist das, was denkt, sondern unsere Seele. — Wenn
wir träumen, wenn wir zweifeln oder uns besinnen,
wenn wir etwas wollen, »denn wir hoffen, wenn wir
uns fürchten, oder freuen, oder betrüben, so ist das
nicht unser Leib, sondern unsere Seele. — Wir können
unsere oder anderer Menschen Seele nicht sehen, auch
nicht sehen, was andere Menschen denken. Wir wis-
sen deswegen nicht, was andere Menschen denken,
wenn sie schweigen; aber auch ,wenn sie schreiben, se-
hen wir nicht, was sie denken, sondern wir sehen nur
die Buchstaben, welche sie schreiben, diese sind aber
nur Zeichen dessen, was sie denken. Auch wenn wir
andere reden hören, hören wir zwar die Tone (Laute),
welche sie aussprechen, aber nicht dasjenige, waö sie
denken. — Wir können und gegenwärtige Dinge durch
unsere Sinne vorstellen; um aber ein Ding desto des-
ser zu erkennen, müssen wir alle Sinne brauchen, wel-
che. wir dazu gebrauchen können. — Wenn wir etwas
sehen oder hören, so wissen wir, daß wir etwas sehen
vder hören, und das, welches weiß, daß wir es se-
hen oder hören, ist unsere Seele. — Im Schlafe sind
wir des Gebrauches unserer äussern Sinne beinahe
gänzlich beraubt, ob wir uns gleich bisweilen im Trau-
me einbilden etwas zu sehen oder zu hören. — Auch
wachend können wir uns einbilden etwas zu sehen oder
zu hören, welches wir doch nicht sehen oder hören. —
Wir müssen das, was wir durch unsere Sinne erfah-
ren, von dein unterscheiden, was wir dabei denken,
bannt wir nicht meinen, wir hätten etwas gesehen oder
gebort, was wir hinzugedacht haben. —> Wenn wir vor
eine Scheibe ein Licht stellen, so ist die Seite, vor wel-
cher das Licht steht, auf allen Stellen gleich stark er-
leuchtet. Wenn aber vor einer Kugel ein Licht steht,
sv ist sie auf einigen Stellen starker als auf andern er-
leuchtet. Obgleich die Sonne und der Mond Kugeln
und 'keine Scheiben sind, so halten wir sie dock für
Scheiben, weil sie uns auf allen -Stcllen gleist) stark
erleuchtet erscheinen. Dieser Irrthum entsteht daher,
weil
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
46
etwas behalten wollen, eine gewisse Ordnung dabei be-
obachten, und dasselbe gern behalten wollen.— Wenn
wir ein Ding mit einem andern vergleichen, so übet
unsere Cstcle ihren Witz» wenn wir aber ein Ding von
einem andern unterscheiden wollen, so übet sie ihren
Scharfsinn. — Wenn wir gar nichts an einem Dinge
unterscheiden können, so können wir auch dasselbe nicht
erkennen.— Wenn wir etwas sehen, und es gern im-
mer wieder kennen wollen, so müssen wir es von allen
andern Dingen unterscheiden können. Wir müssen des-
wegen auf alles Acht haben, wodurch sich dieses Ding
von andern unterscheidet. — Wir unterscheiden mehre-
res an einem Dinge, wenn wir unsere Sinne bloß dar-
auf richten, als wenn wir zugleich mehrere Dinge se-
hen oder hören. Wir müssen deswegen auf das, was
wir sehen oder hören, denken, das heißt, wir müssen
aufmerksam seyn. — Je mehrere Kennzeichen wir uns
an einem Dinge gemerkt haben, desto leichter können
wir es von andern unterscheiden. Daher kennen wir
z. B. einen Baum besser im Sommer, als im Winter.
—. Wir kennen auch die Dinge besser, wenn wir sehen,
wie sie mit einander verbunden sind, als wenn wir sie
ausser ihrer Verbindung sehen. — Wir müssen uns ge-
wöhnen die Dinge in ihrer natürlichen Verbindung zu
erkennen, das heißt, wir müssen suchen zu erkennen,
wie eins aus dem andern herkommt, und wozu cs da
ist. Dieses heißt man Vernunft. Wer also erkennt,
wie eins aus dem andern herkommt, und wozu es da
ist, der denkt vernänstig. — Wenn wir uns gewöhnen
wollen vernünftig zu denken, so müssen wir, so oft uns
ein Ding vorkommt, welches wir noch nicht kennen,
fragen: ß) was ist das? d) wolier kommt das? c)
wozu dient das?— Wer die Natur der Dinge kennt,
und weiß, wozu sie dienen, oder nicht dienen, der
kann besser unter denselben wählen. — Niemand kann
die Natur der Dinge ändern. Wer also die Natur des
Feuers kennet, wird seine Hand nicht in das Feuer
halten. Wer die Natur des Eises kennet, wird sich
nicht auf dasselbe wagen, ehe er die Beschaffenheit des-
selben untersucht hat. Wer eine Gefälligkeit von dem
an-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
6t
chen er seine Kräfte überaus vermehren kann. Mit
der Wagenwinde, mit dein Hebel, mit der Rolle und
andern Werkzeugen kann er die größten Lasten heben;
mit der Flinre kann er die stärksten Thiere bezwingen;
auf Schiffen wandelt er über das Meer; mit dem Luft-
ballon fahrt er in die Luft. Er baut sich feste Woh-
nungen, worinn er sich gegen wilde Thiere, Kälte',
Hitze, Regen und Wind schützt. Er sichert sich durch
Dämme gegen Ueberschwemmungen, und durch Gewit-
terableiter gegen den Blitz.
Viele Thiere können zwar einen Laut von sich ge-
den und schreien» aber sie können diesen Ton nicht durch
Zunge, Zahne und Lippen bilden. Der Mensch kann
die Töne im Munde durch die Sprachwerkzeuge zu
Worten bilden, und sprechen. Durch die Sprache ge-
den wir andern unsere schmerzlichen und unsere ange-'
nehmen Empfindungen zu erkennen.
Wenn die Menschen sprechen, so denken sie sich
etwas dabei, und suchen dem, mit welchem sie spre-
chen, das, was sie denken, durch vernehmliche Laute
zu verstehen zu geben.
Wenn ein Mensch spricht, und andere Men-
schen, mit welchen er spricht, ihn verstehen sollen, so
müssen sich diese eben dasselbe dabei denken, was der
Sprechende sich dabei denkt, sonst verstehen sie sich
einander nicht.
Die Thiere können nicht sprechen lernen, und
wenn sie auch von den Menschen mit Mühe und Noth
gelernt haben ein paar Wörter aussprechen; fo denken
sie doch nichts dabei. Sie lernen auch nicht lesen und
schreiben, sie geben auch nicht auf alles Acht, was sic
sehen, und wünschen nicht immer mehr zu lernen.
Der Mensch kann sogar durch die'bewegung seines
Körpers, besonders der Hände, des Kopfs und der
Augen, andern seine Gedanken und Wünsche zu verste-
hen geben, er kann die Gebebrtenspracbe reden. In sei-
nem Gesichte lesen wir Freude und Traurigkeit, Güte
und Zorn, Verlangen und Abscheu.
Der Mensch erreicht ein höheres Alter als die mei-
sten Tbiere, und kann in allen Landern der Erde aus-
dau-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
24
L. Wenn du aber hingingst, und betrachtetest die Sa-
che recht genau am Tage, sähest wie groß, von wel-
cher Farbe, Geschmack und Geruch sie war, und du
hattest recht viele Merkmale von derselben aufgesucht,
würdest du sie denn auch verwechseln? ■
S. Nein, das glaube ich nicht.
L. Nun sieh, da hättest du einen deutlichen Begriff.
Wenn du nun keinen deutlichen Begriff von der Sache
hättest, woran fehlte es dir.?
S. Ich wüßte die Merkn,ale nicht genau.
r. Kannst du wol grün von roth unterscheiden?
S. Ja.
L. Kannst du mir aber auch Merkmale angeben, wo-
durch sich die rothe Farbe von der grünen unterscheidet?
S. Nein, ich kann keine auffinden.
L. Du siehst also, daß wir auch Vorstellungen Har-
den, durch welche wir Dinge genau unterscheiden kön-
nen, ohne Merkmale anzugeben. Solche Vorstellun-
gen nennen wir klare Begriffe.
Verstandesübungen.
Pburch manche ^Parier bezeich-
nen wir die 3binqe oder (jecfcnftäii-
de /ebbst. Z. bß. bmen/ch, othier,
bßcitim, bp/botvze, a. /, w. bhbiefe
^Porter nennen wir 3dauptwärter.
wär-
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
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Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
N7
Der Vater antwortete ihm, daß dies Wort gar mancher-
lei bedeute. Man verstehe darunter oft alles, was in der
Welt ist und was man mit den Sinnen wahrnehmen
kann, die Sonne, den Mond, die Sterne, die Erde
und alle Dinge, die dazu gehören. Oft verstehe man
nur die Erde darunter. — Sehr oft verstehe man alles
das darunter, was nothwendig zu einem Dinge gehö-
re , und ohne welches es gar das Ding nicht mehr
seyn würde, welches es ist. Diese letztere Bedeutung
erläuterte ihm der Vater. Du weißt, Erde ist locker
und zerreiblich, und zerfließt im Wasser. Wenn nun
ein Stück Erde fest und hart würde, wie ein Stein,
wäre es noch Erde? K. Nein, da wäre es ein Stein.
V. Hätte es also seine Natur noch, oder wäre dieselbe
verloren? K. Sie wäre verloren, weil die Erde locker
und zerreiblich seyn muß. V. Sieh, hier hängt ein
Spiegel. Worin besteht die Natur des Spiegels? —
Wozu hast du einen Spiegel? K. Daß man sich darin
besehen kann. V. Hinten ist der Spiegel mit einer ge-
wissen Masse überlegt, und eben dadurch geschieht es,
daß man sich in demselben sehen kann. Wenn ich nun
die Masse abschabte, so könntest du dich nicht mehr
darin sehen. War es dann noch ein Spiegel? K. Nein.
V. Warum nicht? K. Ich könnte mich nicht darin se-
hen. V. Was wäre es dann? K. Ein Stück Glas.
V. Recht, eö wäre noch Spiegelglas, aber kein Spie-
gel. Es hätte nicht mehr die vorige Natur.
V. Wenn der Schrank hier ganz auseinander geschla-
gen wäre, und alle Stücken Bretter, aus denen er ge-
macht ist, lägen über einander, und es fragte dich je-
mand, was ist das? Was würdest du sagen? K. Ich
würde sagen: Es ist ein Schrank gewesen. V. Würdest
du nicht sagen, es ist ein Schrank? K. Nein, das wäre
er ja nicht. V. Aber wenn etwa ein Schubfach her-
ausgenommen wäre, oder ein Brett, wär eö da noch
ein Schwank. K. Ja. Weil das eine Schubfach nicht
so nothwendig zu dem Schranke gehört.
Der Vater sagte nun noch, daß das Wort wesen oft
(aber nicht immer) eben so viel bedeute, als das Wort
Na-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
i6o
Liebe für die Aeltern.
Csm liebenswürdiger Knabe beklagte in Ausdrücken des
aufrichtigen Scbmerzenö den Tod seines höchst gelieb-
ten Vaters. Sein Gefährte bemühte sich ihn durch den
Gedanken zu'trösten, daß er sich gegen den Verstorbe-
nen allezeit gehorsam, zärtlich und ehrerbietig betragen
^ habe. „So dacht' ich auch," versetzte der Knabe, „als
' mein Vater noch lebte; aber jetzt erinnere ich mich, mit
Kummer, mancher Versehen des Ungehorsams und der
Vernachlässigung, die ich nun, leider! nicht mehr gut
* machen kann."
Gedichte und Lieder.
Der Vorsah.
38eil ich jung bin, soll mein Fleiß
Eifrig sich bestreben.
Daß id) einst mvg' als ein Greiö,
Recht zufrieden leben.
Zwar will ich mich jugendlich
Meiner Tage freuen;
Doch nicht also, daß es mich
Darf im Alter reuen.
Der Pfau.
^'ieh jenen Pfau! wie stolz ist er
In seinem Schweif, von bunten Rädern!
Gebrüstet tritt er da einher ;
Doch worauf ist er stolz? — Auf Federn!
Und sollt' ich stolz auf Kleider seyn,
Auf solcher eitlen Ehre Zeichen,
Alts Farben, Band und Edelstein!
So würd ich stolzen Pfauen gleichen!
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Augenwimpern bleibt manches kleine Insekt hängen.
Sie beschatten auch das Auge etwas, und werden auch
so, besonders bei einer starken Erleuchtung, wohlthätig
für das Auge. Der Augapfel ist überdies mit einer
wäßrichen Feuchtigkeit benetzt, welche der äußern Haut
ihre Geschmeidigkeit erhält.
So wie der Schöpfer das Auge von Außem her be-
schützt, so dient eine innere Vorkehrung, daß die fein-
sten innern Theile nicht zerstört werden. Wir würden
sonst schon längst durch das helle Tageslicht, durch 8as
Hinsehen auf den Schnee oder auf ein großes Feuer
blind geworden seyn. Die Pupille, von welcher wir
oben gelesen haben, daß sic die Oeffnung in der Re-
genbogenhaut ist, hat nehmlich die Eigenschaft, daß
sic sich bei sehr starkem Lichte zusammenzieht, und bei
sehr schwachem erweitert. Man stelle sich, um davon
Überzeugt zu werden, mit einem Spiegel an das Fen-
ster und halte die Hand über das Auge. Bald wird
wegen ihres Schattens die Sehöffnung sich verengen.
Daher kann man es sich erklären, daß wenn man "aus
einem sehr erhellten Orte an einen wenig erleuchteten
hingeht, man in den ersten Augenblicken gar nichts se-
hen kann, bis dann nach und nach die Pupille sich er-
weitert und die Gegenstände sichtbarer werden; vorher
konnten zu wenig matte Strahlen durch die kleine Oeff-
nung dringen. Eben so empfinden wir auch, wenn auf
einmal Licht in ein finsteres Zimmer gebracht wird,
Schmerz an den Augen, indem durch die, sich nicht
schnell zugezogene Pupille zu viele starke Lichtstrahlen
dringen und das Auge blenden. Das Erweitern und
Zusammenziehen der Pupille dient nun nicht bloß dazu,
daß wir unser Auge selbst bei einer schwachen Erleuch-
tung brauchen können, sondern auch dazu, daß die in-
nern feinen Theile, besonders der Angennerve, nicht
verdorben wird. .
Die Augen werden schwach, wenn man sie zu lange
Zeit hinter einander und übermäßig anstrengt, z. B,
durch vieles Lesen, zumal kleiner Schrift, bei Lichte, oder '
wol gar in der Dämmerung'; durch feine Arbeiten, die
eine sehr angestrengte Sehkraft erfordern, wenn man
nicht
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
Sammlung: Realienbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
388
strömt dies Land. An ihrem Ufer liegt die Hauptstadt
des Landes, Breslau.
20. Die Lausitz ist ein kleines, holz- und steinrei-
ches Land, dem eö auch nicht an Vieh, besonders an
guten Schaafen fehlt, Wd dessen Einwohner die Bie-
nenzucht, den Obst-und Gartenbau, und zum Theil auch «
den Weinbau sehr emsig betreiben. Es gehört dem Könige
von Sachsen. Die beiden vorzüglichsten Städte diese»
Landes heißen: Bautzen und Luckau. In der Lausitz ent-
springt der Spree-Fluß, an welchem Berlin liegt.
Die Länder Böhmen, Mähren, Schlesien und die
Lausitz werden zu Deutschland gerechnet. Die mehre-
sten Einwohner dieser vier Lander sprechen auch die
deutsche Sprache als ihre Muttersprache. Doch haben
die Böhmen eine eigene Sprache, außer welcher sie
aber auch noch die deutsche sprechen.
Deutschland.
§s besteht aus sehr vielen gröstern und kleinern Staa-
ten, welche größtentheils durch den Rheinischen Bund
mit einander verbunden sind. Der französische Kaiser
Napoleon ist Beschützer desselben. Es befinden stch in
diesem Bunde vorzüglich folgende Regenten: die Könige
von Westphalen, von Würtemberg, Baiern und Sach-
sen; die' Großherzoge von Berg, Hessendarmstadt,
Würzburg und Baden. — Die vorzüglichsten andern
Regelten in Deutschland sind der Kaiser von Oestreich
und der König von Preußen.
Ein kleiner Theil Deutschlands liegt am Meere,
nämlich an der Msisee und Nordsee, und an dem Adn'a-
lischen N7eere. Das übrige Deutschland ist von folgen-
den Ländern eingeschloßen: von Dänemark, Holland,
Frankreich, Helvezien oder der Schweitz, Italien, Un-
garn, Galizien, Preußen und dem neuen Herzogthum
Warschau.
Deutschland enthält viele Berge und Gebirge. Ei-
nige darunter stnd so hoch, daß ihre Gipfel fast da-
gan-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Würtemberg Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Sachsen Bautzen Luckau Lausitz Berlin Deutschland Deutschland Westphalen Baiern Hessendarmstadt Würzburg Baden Deutschland Deutschlands Msisee Nordsee Deutschland Holland Frankreich Italien Galizien Warschau Deutschland