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1. Die Urzeit, Das Frankenreich unter den Merowingern und Karolingern - S. 5

1885 - Wiesbaden : Bergmann
Einwanderung der Germanen in das heutige Deutschland. o rafter it. s. w. manche Verschiedenheiten bestehen, so kommt es schließlich auf Eines hinaus, ob man sie als zwei verschiedene Stamme, oder als zwei verschiedene Zweige Eines Stammes bezeichnen will. Der Zeitpunkt, wann die vomosten*) her kommenden Germanen die Kelten allmählich aus Deutschland vertrieben haben, wird von den Geschichtsschreibern ziemlich übereinstimmend in das vierte Jahrhundert v. Chr. gesetzt. Im Süden Deutschlands behaupteten sich noch eine Zeitlang keltische Stämme, so in der Schweiz die Helvetier, die erst im dritten Jahrhundert deutschen Stämmen wichen, so an der mittleren Donau die Bojer, die eine Zeitlang sogar weiter nördlich (im heutigen Böhmen — von ihnen Bojohemum genannt) sich ansiedelten, bis sie im ersten Jahrhundert n. Chr., von den Markomannen vertrieben wurden. Auch über den Rhein hinüber drangen schon früh einzelne germanische Stämme. Sie wohnten Dort (meist sriedlich, wie es scheint) mitten unter Galliern und Belgiern. Manche halten die Belgier für ein Gemisch von Galliern und Germanen. Als Grenzen des damaligen Deutschlands oder Germaniens werden bezeichnet: im Süden die Donau, im Westen der Rhein, im Norden die Nord- und Ostsee. Im Osten gab es eine derartige natürliche Grenze nicht, ausgenommen im Südosten die „Gebirge", wie Taeitus sagt, (Böhmerwald, Sudeten, Karpathen); weiter nördlich trennte die Germanen von ihren Nachbarn, nach einem Ausdrucke desselben Schriftstellers, nur „die Furcht." Das heißt: aus Furcht vor einem feindlichen Zusammenstoß hielten sich die Germanen und ihre Nachbarn von einander fern. Die Sueven, ein besonders kriegerischer Stamm, hatten, wie Cäsar berichtet, den Ehrgeiz, das Land rings um ihre Sitze her unbewohnt zu erhalten — zum Zeichen, daß kein anderes Volk sich in ihre Nähe wage. Die Grenznachbarn der Germanen waren im Osten die „Sar-maten", wie Tacitns sagt, d. H. wohl verschiedene slawische Völker, im Süden und Westen die Kelten, im Norden die Dänen oder Normannen, eine der germanischen stammverwandte Völkerschaft. Seit der Mitte des 1. Jahrh. v. Chr. waren die Länder südlich der Donau und westlich des Rheins der Römerherrschaft unterworfen. *) Daß, tote einzelne Geschichtsschreiber annehmen, die Germanen erst nach Skandinavien gezogen und von dorther nach Deutschland gekommen seien, scheint weniger glaubhaft, weil sie dann einen nicht ungefährlichen Seeweg hätten zurücklegen müssen.

2. Der Regierungsbezirk Wiesbaden - S. 8

1870 - Wiesbaden : Limbarth
8 selben eingeschlossenen Provinz Oberhessen; im Süden von dem Groß- herzogthum Hessen und im Westen von der Provinz Rheinpreußen. — Die Größe des Regierungsbezirks Wiesbaden betrögt 99'/2 (_)3diet= len mit 602,540 Bewohner. — Landschaften, Gebirge, Flüsse, Klima und Prodncte. 1. Die Landschaft des Taunus. Der südliche Theil des Regierungsbezirks, zwischen Main und Lahn, ist das Gebiet des Taunus. Dieses Gebirge steigt in sanften Erhe- bungen aus der Ebene der Wetterau empor und durchzieht mit seinem Hauptrücken in südwestlicher Richtung den südlichen Theil des Bezirks. — Gegen das untere Mainthal fällt der Taunus steil ab und bildet daselbst in einer durchschnittlichen Breite von 1—2 Meilen die frucht- bare Mainebene. Bei Rüdesheim tritt das Gebirge dicht an den Rhein- strom heran und begleitet denselben von da an mit scharfer Wand bis jenseits der Lahnmündung, stets dem Hundsrück gegenüber, der als seine natürliche Fortsetzung angesehen werden kann, und zwischen ihnen der lange, enge Durchbruch des Rheins. — Durch den bei Niederwalluf in den Rhein mündenden Bach Walluf wird das Taunusgebirge in einen östlich höheren Theil „die Höhe" und einem westlich niederen, „dasrhein- gauer-Bergland" geschieden. Hinter dein Gebirgsrücken, also nach der Lahn hin, verflachen sich die Taunusberge in ein oft rauhes und un- freundliches, aber immer wieder mit fruchtbaren Landschaften abwech- selndes Bergland, das zu den Ufern des Flusses oft so steil abfällt, daß nur einer schmaler Ufersaum (Thalsohle) bleibt. — _ Der Hauptrücken des Taunus mit seinen meist kegelförmigen, größ- tentheils ichön bewaldeten und in schwungvollen Bogenlinien mit ein- ander verbundenen Kuppen: Rossert (1588'), Stauffen (1391'), Kellers-- kopf (1462'), hohe Kanzel (1836'), Trompeter (1483'), Platte (1540'), (mit gleichnamigen Jagdschloß), und hohe Wurzel (1781') gewährt von der Rhein- und Mainseite aus betrachtet, einen überaus prächtigen An- blick. Die Krone und höchsten Punkte des ganzen Schiefergebirges aber bilden die im Südosten über dem Mainthale bei sich erhebenden Berg- gipfel des großen Feldbergs (2714'), Des kleinen Fcldbcrgs (2544') und des Altkönigs (2456'). — Der Gipset des großen Feldbergs stellt eine 100 Morgen große, waldlose nur mit Heidekraut und Torfmoos spärlich bewachsenen Fläche dar. Derselben soll der Feldberg seinen Namen ver- danken, denn Feld bedeutet eine waldlose Strecke. — Ueber dieser Fläche erhebt sich auf der Nordostseite eine 15 Fuß hohe, zerklüftete Felsmasse, Brunhildenstein, oder Brunhildenbett genannt, welcher an die Sage der fränkischen Königin Brunhilde erinnert. Auf der Höhe des Feldbergs, woselbst alljährlich die volksthümlichen Feldbergsfeste gefeiert werden, ist seit 1859 ein Haus gebaut zur Aufnahme von Fremden, die in groß- ßer Anzahl denselben besuchen. — Neben dem großen Feldberg wölben sich rechts der kleine Feldberg und links der Altkönig. Bon letzterem ist die Aussicht über die nähern, mit blühenden Ortschaften besäete und von blauen Fernhöhen sanft umkränzte Fläche, die sich an seinem Fuße ausdehnt, noch reizender und lohnender, als die des großen Feldbergs.

3. Der Regierungsbezirk Wiesbaden - S. 15

1870 - Wiesbaden : Limbarth
15 2. Die Landschaft des Westerwalds. Im nördlichen Theile des Regierungsbezirks erhebt sich zwischen Lahn und Dill, Sieg und Rhein, die Landschaft des Westerwaldes, eine in drei Terrassen nach Norden aufsteigende Hochebene, welche sich in der Richtung von Nordosten nach Südwesten zieht. Tie oberste Terrasse, oder der „hohe" Westerwald, ist eine hoch gelegene, von muldenförmigen Vertiefungen überall durchbrochene Bergfläche, über welche die einzelnen Basaltkuppen und Rücken höchst unbedeutend emporsteigen. Der höchste Punkt ist die Fnchskauten (2022'), nicht der Salzburgcrkopf, welcher nur eine Höhe von 2015' hat. — Andere hohe Berge sind der Galgen- berg (1999'), der Pfaffenberg (1612') und der Knoten (1731'). Bon dieser oberen Terrasse steigen wir zu der mittleren herab, welche in einer durchschnittlichen Breite von 2 bis 3 Stunden dieselbe wie ein Gürtel umschließt. Sie bietet eine mannichfaltige Abwechslung _ von Bergen und Thälern dar. Der höchste Punkt ist hier der Wolfstein (1658'), unweit Marienberg. Die unterste Terrasse endlich umringt die mittlere in verschiedener Breite und senkt sich zu den Thälern des Rheins, der Lahn, Dill und Sieg ab. Sie ist, wie die obere ziemlich eben. — Die Abdachung des Gebirges nach der Lahn ist höchst abschüssig und steil, und begegnen wir hier an dem südlichen Rande in der Nähe des Blasius- oder Klösbcrges der Dornburg, um deren Gipfel sich ein hoher Ringwall aus Basaltsteinen hinzieht. Hier war das nördlichst gelegene, dem Pfahlgraben vorgeschobene Castell, erbaut im ersten Jahrh, nach Christi. — Nach Südwesten und Westen ist der Abfall ein all- mäliger und wird hier das Gebirge nach der Rheinseite von der Monta- baurer Höhe (1681') geschlossen. — Durch einen zwischen Dill und Sieg sich hinziehenden langen Bergrücken, der in der Kalteiche oder der Sie- gen'scheu Höhe zu 2130 Fuß emporsteigt, steht der Westerwald nach Norden mit dem sauerländischen Gebirge in Verbindung. Das Gerippe des Westerwaldgebirges wird durch Basaltselsen gebildet, die sowohl in mächtigen Massen, als auch in zerstreuten Blöcken die Hochflächen und Breitrücken durchbrechen und ganze Strecken derselben förmlich über- lagern. Der hohe Westerwald enthält bei seiner Flachheit und der kegel- förmigen Erhebung seiner Bergkuppen kein einziges Hauptthal. - Die beiden, auf der oberen Terrasse entspringenden Hauptbäche sind die Nistcr und die Elbe. Jene entspringt in der Nähe des salz- burger Kopfes und bewegt sich in mannichsachen Windungen durch die Kroppachcr Schweiz an dem Kloster^ und Wallfahrtsort Marienstatt vorüber der Sieg zu. Unweit der Nister liegt die gewerbsteißige Stadt Hachenburg, mit weithin sichtbarem Schlosse. — Die Elbe hat ihre Quelle im Amte Marienberg und durchzieht in ihrem südlichen Laufe ein sehr volkreiches, freundliches und sruchthares Thal, das bald von sanften Anhöhen, bald von höheren Bergen umgeben ist. In demsel- den begegnen wir dem verkehrsreichen Städtchen Hadamar. — Aus der mittleren Terrasse entquellen die Sayn und Wied, die unmittelbar dem Rheine zueilen, und der Gelbach, auch Weinährbach genannt, welcher bei Schloß Langenau, unweit Nassau, in die Lahn mündet. Im Gebiete des letzteren ist Montabaur mit hochgelegenem

4. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 9

1883 - Wiesbaden : Kunze
Gebirge. 9 b) in der Mitte erscheinen als vorherrschende Bodenform die Mittelgebirge, deren Gebiet umgekehrt im W breit ist und nach 0 zu schmaler wird, mit kleinen Hochebenen da- zwischen und vielfach in Stufen teils zum großen norddeutschen Tieflande, teils zu kleinen Tiefebenen an den Seiten der Flüsse übergehend; c) der S des mitteleuropäischen Bodens enthält, neben Mittelgebirgen, hauptsächlich das Hochgebirgsland der Alpen mit der demselben vorgelagerten Schweizerischen und der aus- gedehnteren Schwäbisch-bayerischen Hochebene. § 3. Die Mittelgebirgslaudschasten von Mitteleuropa lassen sich bequem in 4 Gruppen zusammenstellen, nämlich in solche die in der Mitte, solche die im 0, solche die im W und solche die im N liegen. Da iu der Mitte die meisten deutschen Stromgebiete sich berühren, so betrachten wir zunächst die Mittelgebirge und Landschaften des mittleren Deutschlands. § ä. Mittelgebirge in der Mitte. 1) Fichtelgebirg, eine Gruppe von Bergen und Berg- ketten zwischen Bayreuth und Eger, die in der Form eines nach 0 offenen Hufeisens die kleine Hochebene von Wun- siedel umlagert. Der Schnecbcrg hat 1100 m absolute Höhe; der stattliche Ochsen köpf ist etwas niedriger. Beide liegen in der Hauptmasse des Gebirges, d. i. im w Teile, von welchem in 5 Richtung zwei Gebirgsflügel auslaufen, welche die innere Hochebene umschließen. Quellen der 4 Flüsse: Main, Saale, Eger und Nab, die nach verschiedenen Richtungen abfließen und den 3 Hauptstromgebieten Mittel- europas angehören. 2) Böhmerwald, von geringer mittlerer Breite (30 km), doch mit eigentlichem Gebirgscharakter, streicht, vom Fichtel- gebirg durch das Thal der Wondreb geschieden, 250 km weit gegen So bis an die Donau bei Linz. Durch die Ein- senkung zwischen Taus und Cham (seit alter Zeit die böhmische Pforte zwischen Regensburg und Prag) wird das Hauptgebirg in einen n und einen s Teil geschieden; im letzteren, dem höheren und unzugänglicheren, liegen u. a.: der Arber

5. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 13

1883 - Wiesbaden : Kunze
Gebirge. 13 hervorragenden Gipfeln, von breiten und tiefen Flnßthälern durchfurcht und durch einen zusammenhängenden Eintiefungs- streifen, der sich von Olmütz (March) bis Krakau (Weichsel) hinzieht, von den Karpaten vollständig geschieden. Es scheidet die March von dem Gebiet der obern Oder, die am Lessel- berg entspringt. Der Altvater 1500 m. b) Glatzer Gebirgsland, das den Glatzer Gebirgskessel umschließt, um die obere Neiße her. Zwei Eingänge: von 0 her der Durchbruch der Neiße zwischen dem Eulen- und Reichen st ein er Gebirge, von W her an der Renschen er der Paß von Nachod auf Reinerz. Der Gl atz er Schncekrg an der Südostseite 1400 m, an ihm die Quellen der March und Neiße. c) Nicsengebirg, streckt sich von den Glatzer Bergen 50 km nach Nw bis zur Queisquelle. Nächst den Alpen das höchste Gebirg in Deutschland und in Kamm- und Joch- bilduug, Flußquellen, Wasserfällen, Moorgründen, Bauden (Sennhütten) u. s. w. vielfach an die Natur der Alpen erinnernd. Mehrere Parallelkämme, deren höchster der Riesenkamm mit dem Felskegel der Schneekoppe 1605 m, dem höchsten Berge des deutscheu Mittelgebirges. Übergang von Liegnitz und Schweidnitz nach Trantenau und zu deu böhmischen Elbterrassen. Auf der Westseite fließt die Elbe ab, auf der andern der Bober mit seinen! Zufluß Queis. Nach 0 ist das Waldenburger Bergland vorgelagert. Draußen in der Oderebene der Zobtenberg. d) Isergebirge vou der Queisquelle bis zur Görlitzer Neiße, parallele Kämme mit öden Sumpfthüleru; hier die Quellen der Jfer. Tafelfichte 1200 m. e) Das Lausitzer Bergland w vom Thal der obern Neiße, durch welches über Zittau und Reichenberg die Ver- binduug nach Böhmen hinführt. Der Zeschkenberg 1000 m und der Lausitzer Gebirgskamm. Quellen der Spree, die parallel mit der Lausitzer Neiße nach N fließt. 3) An beiden Seiten der Elbe das Elbsandsteingebirg,

6. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 14

1883 - Wiesbaden : Kunze
14 Mitteleuropa. welches rechts des Stromes die „Sachsische Schweiz" bildet. Die Elbepforte zwischen dem König st ein (350 m) und dem Lilienstein (400 in). § 6. Mittelgebirge im Westen. Das w Deutschland wird vom Rhein durchflössen; also zuerst die Gebirge rechts oder östlich vom Rhein. 1) Schwäbischer Iura, in seinem mittleren (höchsten) Teile auch Rauhe (Schwäbische) Alp genannt, zieht als 40 km breite Bergfläche von 700 m Mittelhöhe vom Wernitzdurchbruche links der Douan 175 km hinauf zum Schwarzwald. Jus Neckargebiet fällt er tiefer ab als zur Donau; über dem Neckarthale eine Reihe isolierter, abge- stinnpster Kegel. Der Ober-Hohenberg ö von Rottweil (in den Heubergen) 1000 m. Der Hohenzollern im Sw und der Hohenstaufen (zwischen Gmund und Göppingen) im No. 2) Schwarzwald, nach seinen mächtigen Tannenwäldern so genannt, kommt dem Riesengebirge, was die Höhe betrifft, am nächsten. Donau und Neckar (mit Enz) entspringen an der Ostseite; nach W laufen Elz, Kinzig, Mnrg und andere kleine Flüsse in den Rhein. Er erstreckt sich von Basel 150 km nach N bis zur Linie Rastatt-Psorzheim (Pstnzthal). Der Hauptknoten ist im 80 von Freiburg. Im ob ern oder 8 Schwarzwald ist der Feldberg 1500 m hoch, der Belcheu etwas niedriger; gauz getrennt vom Gebirge dicht am Rhein erhebt sich der Kaiserstuhl 600 m. Im untern oder ii Schwarzwalde (jeuseit des Kinzigthales) ist der höchste Punkt die Hornisgrinde 1200 in; über den breiten Rücken des Kniebis führt der Kniebispaß vom Neckar zum Rheine. Das Kreichgauer Hügelland n der Pfinz bis zum Neckar, ist eine flachwellige Hügellandschast von ungefähr 300 m Mittelhöhe; erst am Neckar sind wieder größere Erhebungen, so der Königsstuhl 600 m. 3) Odenwald zwischen Neckar, Main und Rhein; der

7. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 17

1883 - Wiesbaden : Kunze
Gebirge. 17 (b. i. hohe Warte) nahe 800 m, sowie erloschene Krater und Kraterseen (Maare). Hnnsrück und Ardennen (mit Hochveen und Eiset) bilden zusammen den w Flügel des Rheinischen Schiefergebirges. § 7. Mittelgebirge tut Norden Mittel- europas. 1) Harz zwischen Saale und Leine, ein Gruppen-Gebirg, das über 2000 qkm Flücheninhalt bedeckt. Die nw Hälfte, erzreich, ist voll dunkler Tannenwälder, aus denen die hoch- sten Kuppen als kahle Häupter hervorragen; sie heißt der Oberharz. Die so Hülste oder der Unterharz hat meistens Laubholz. Aus dem Oberharz, wo der Brocken 1100 m, fließt die Ocker gen N zur Aller (Nebenfluß der Weser), die Bode aber zur Saale. 2) Solling, ein langer Bergwald, w vom Harz, zwischen Leine und Weser; n davon der Süntel und durch ein Seitenthal von diesem getrennt der Deister. Daran schließt sich als eine Kette schön bewaldeter Berge das gegen N am weitesten in das germanische Tiefland hineinragende Bergland, nümlich die Östliche und die West- liche Weserkette, zwischen welchen die W e st f ü l i s ch e P s o r t e oder Scharte, ein freundliches Querthal, durch welches die Weser von Wiesen und Äckern nmsüumt in die Ebene hinausfließt. 3) Teutoburger Wald. Mau faßt unter diesem Ausdruck gewöhnlich verschiedene, meist mit schönem Laubholz bewachsene kettenförmige Höhenzüge und Hügellandschaften zusammen, die links von der Weser im 8 der Weserkette bis an die Diemel hin liegen. Die s Teile dieses Gebietes heißen Plateau von Brilon und Egge; der rückeuförmige Westrand des zur Weser rasch abfallenden Plateaus von Paderborn führt den Namen Auf dem Walde und endet mit dem statt- lichen 500 m hohen Belm er Stoot. Von hier ziehen dann mehrere Ketten nach Nw. — Die Grote n bürg mit dem Hermanns-Denkmal; der Hermannsberg in der Tönskette. Schachts Schulgeographie, 16. Aufl. 2

8. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 34

1883 - Wiesbaden : Kunze
34 Mitteleuropa. w des Dollart ans Meer. Das Stromgebiet der Weser um- faßt 48 000 qkm, mit dem der Ems 61000. Natur des Landes. Der obere Heil besteht aus Berg- und Hügelland (Weserbergland), das der Strom in ziemlich engem Thale durchfurcht und worin sich angenehme und oft sehr schöne Gegenden finden; mittels einer ziemlich engen Pforte (porta westphalica) durch- bricht er die Weserkette, um in sein unteres Gebiet einzutreten. Dieses, sowie das Gebiet der Ems, ist einförmig, ein Teil des großen nord- deutschen Flach- oder Tieflandes, das hier bei Braunschweig, Hannover und Minden beginnt. Von diesem ist das etwas höher gelegene Binnen- land meistens Heest, d. h. mehr oder minder unfruchtbares Sandland, besonders ausgedehut ist z. B. die Lüneburger Heide nordwärts der Aller, wo die Wasserscheide zwischen Elbe und Weser durchzieht. Moore oder Brücher umgrenzen das Geestland oder liegen zwischen den dürren Sandländern trübselig umher; manchmal gehen sie in förmliche Seen über, z. B. der Steiuhuder See rechts und der Dümmersee links der Weser. Näher dem Meere liegt an den Ufern der Flüsse und am Meere selbst außerordentlich fetter Acker- und Wiesengruud, das Marsch- tand; es ist sehr fruchtbar und auch zur Viehzucht vortrefflich geeignet; man unterscheidet Fluß- und Seemarschen. — Gegen die Flut des Meeres sucht man sich an der niederen Küste durch Deiche zu wahren. Orte. 1) Zm Werra- und Isnldageöiete: Meiningen im Werrathal. Die Wartburg über Eisenach auf eiuer Nebenkette des Thüringerwaldes, ehemals Residenz der Landgrafen von Thüringen, reich an geschichtlichen Erinnerungen: Wartburgkrieg, die heil. Elisabeth, Luther ?c. Fulda, eine der ältesten Städte Deutschlands im alten Buchengau, Grabstätte des Bouisazius, des „Apostels der Deutscheu", und Kassel mit 58000 E-, in einem Thalbecken der Fulda gelegen, wo die Straßen aus Thüringen, Franken und vom Rheine zusammentreffen. — 2) An der Weser: Münden am Zusammenfluß der beiden Quell- flüsse, und Minden an der westfälischen Pforte, wo der Strom aus dem Gebirgsland in die Tiefebene hinaustritt; Bremen mit 112000 E. an der obersten Stelle des Weserlaufes, bis zu welcher Ebbe und Flut uoch spürbar sind. — 3) chstlich von der Weser: Goslar am Fuße des Rammelsberges, mit reichem Metallertrage; Hannover mit 123 000 E. an der Leine, vor den letzten Ansläuseru des Hügellandes und Knotenpunkt von N nach S und von 0 nach W verlaufender Eisen- bahnlinien. Braunschweig mit 7s000 E. an der Ocker, einem Bei flusse der Aller. Celle ander Aller. — 4) Westlich von der Weser: D e t m old am Teutoburger Wald, Oldenburg an der Hunte. — 5) Im ^5msgebiet: Münster an der Ems mit 40000 E. und Osnabrück an der Hase mit 33 000 E.; Emden in Ostfriesland.

9. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 36

1883 - Wiesbaden : Kunze
36 Mitteleuropa. Erz- und Lausitzer Gebirge trennen das obere Elbgebiet von dem Mittlern, das sich bis Magdeburg erstreckt. N von jenen Ge- birgen, sowie ö vom Thüringerwald und Harz, stuft sich das Land mit Bergen und Hügeln zu Ebenen ab und wird zwischen den äußersten Lausitzer Bergen und der Allerquelle zum Niedern Klachlande, das an der Saale und am Hauptstrom selbst sich buchtenartig ins Bergland hinein erstreckt, an manchen Stellen, besonders im Spreegebiete und in der Lünebnrger Heide, sehrsandig, an anderen mvorig und sumpfig, an wieder anderen, besonders ans dem Holsteinisch-Mecklenburgischen Landrücken, voll Seen (z. B. die Hav elseen, ferner der Müritzsee, die Seen von Schwerin, Ratzeburg, Eutin, Plön u. a.), an den Flüssen und am Meere aber meistenteils sehr fruchtbar ist. Orte. 1) Im obern Hlbgebiete: Königgrätz in der reich- bebauten Ebene an der obern Elbe, im Gebiete der Schlachtfelder Nord- böhmens. Prag mit 156000 E. (ohne Vororte), in einem weiten hügeligen Becken zu beiden Seiten der untern Moldau, in der Mitte Böhmens, wo die 4 ins Land führenden Hauptstraßen: von Sachsen, von Mähren, von der Donau und von der bayerischen Oberpfalz, sich vereinigen; deshalb Haupthandelsplatz und zur Beherrschung des ganzen Landes geeignet. Pilsen (mit 38000 (S.) an der Beraun, und Eger am gleichnamigen Flusse. Gesundbrunnen im Nw Böhmens: Franzens-, Marien-, Karlsbad und Teplitz, 2) Im Mittlern Glbgeviete, und zwar: a) am Strome selbst: Dresden mit 221000 (J., in schöner Lage nahe der sogen. Sächsischen Schweiz, in der Mitte der freundlichen Thalerweiterung zwischen Pirna und Meißen. Wittenberg an bequemer Übergangsstelle; Dessau an der Mulde; Magdeburg mit 98 000 E. (ohne die Vorstädte), be- deutende Fabrik- und Handelsstadt und eine der stärksten Festungen des Deutschen Reiches; hier der Übergang aus dem Mittlern Elblande zum n Tieflandsbecken, sowie ferner bequemer Übergang aus den n Vorlanden des Harzes (mittleres Niedersachsen) zum Havellande (Mark), wozu sich noch die bequemen Wasserverbindungen gesellen. — b) An der Ab- dachung der Lausitzer Zzerge: Bautzen ander Spree. — c) Zwischen Albe und Saale : Freiberg, berühmte Bergstadt mit 25 000 E., Chem- nitz, erste Fabrikstadt des Königreichs Sachsen, mit 95000 E-, Leipzig an der Pleiße und nahe der Weißen Elster mit 149000 E-, in frucht- barer, dichtbevölkerter Umgebung und im Kreuzungspunkte großer Heer- straßen. — ä) An der Saale: Jena, berühmt als Universität, Raum- bürg, wo die längs der Saale und längs der Unstrutgegen die Leipziger Ebene hin führenden Straßen zusammentreffen; Halle mit 71000 E., erfreut sich zur Zeit bedeutenden industriellen Aufschwungs (Salzquellen, Braunkohlenlager). — e) Westlich dersaale: Ersurtzwischenweimar

10. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 38

1883 - Wiesbaden : Kunze
38 Mitteleuropa. Mündungen Peene, Swine und Dievenow, welche durch die Inseln Usedom (im W) und Wollin (im 0) gebildet werden, in die Ostsee hinausfließt. Länge des Laufes 900 km. Nebenflüsse, a) Links: die Glaher Neiße vom Schneeberg, die Katzbach, der Bober mit der Queis, sämtlich vom Riesengebirge, die Lausitzer Neiße aus den Lausitzer Bergen; die Peene aus Mecklenburger Seen; b) rechts: die Malapane vom Tarnowitzer Plateau, und die 700 km lange Warte von ebendaher mit der Netze aus Seen im polnischen Flachlande. Die Wasserscheide verläuft links über das Mährische Gesenke zum Schneeberg, über die w Umrahmung des Glatzer Gebirgskessels zum Rieseugebirg, längs desselben und über die Lausitzer Berge, zwischen Neiße und Spree, sodann zwischen Oder und Spree sowie zwischen Oder und Havel nordwärts, dann auf der Mecklenburgischen Seenplatte zum Peenenrsprnng und von da über Greifswalde ans Meer; auf der rechten Seite zu den Beskiden, zwischen Olsa und Weichsel nordwärts, dann zu den Höhen, wo die Warte entspringt, zum Netze- urspruug und nordwestwärts zur Pommeruscheu Seenplatte, von der Gewässer landeinwärts fließen, und dann in einer stark nach 8 gebogenen Linie ans Gr. Haff, oder falls man die Nordwestabdachung des Pommernfchen Landrückens, d. i. den Küstenstrich, durch welchen Persante, Stolpe und andere Flüßchen zum Meere gelangen, noch mit hereinnimmt, über das Plateau vou Pomerelleu zurdauziger Bucht. — Das eigentliche Odergebiet umfaßt 135000 qkm. Gebirg e finden sich nur im Quellengebiet der Oder und von da auf der Westseite bis zu den Lausitzer Bergen; die lange Gebirgskette stuft sich gegen das breite Thal der obern Oder ab, das auf der Ostseite von Oppeln abwärts von den zurückweichenden Höhen ds Tarnowitzer Plateaus begleitet wird und so als eine schmale Seitenbucht des Tief- laudes erscheint; sonst ist alles Flachland, teils waldreich, fruchtbar -und ergiebig, teils reich an Sümpfen, Mooren und Brüchern, teils (be- fonders auf der Pommernfchen Seenplatte) voll kleiner Landseen. Nw vom Mündungsgebiete die schöne Insel Flügen, wo ein kleines Gebirg (dessen Gipfel der Königsstuht 133 m überm Meere) und das Vor-
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