Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 350

1869 - Braunschweig : Schwetschke
350 A. Europa. der Umgebung epistiren. In Jdria werben von den jährlich gewonnenen 2500 Centnern Quecksilber gegen 1100 zu Zinnober verarbeitet; Aehnliches geschieht bezüglich des Eisens zu Neumarktl. Emporien für die Landes- Produkte und als Speditionsplätze sind Krainburg, wo auch andere In- dustriezweige vertreten sind, und Laibach (Aomonu, slav. Ljubljana.) wichtig. Die zwischen dem Schischka und Goltuz am Fuße des Schloß- berges unmuthig gelegene, von der Laibach durchströmte Hauptstadt zählt 20,747 Einw., welche früher mannigfach durch die benachbarten, gegen wärtig zum Theil der Cultur gewonnenen Sümpfe zu leiden hatten. Die dem Laufe der Laibach folgende, beim wichtigen Sagorer Kohlenwerte vor überstihrende Bahn hat den Waarenzug entschieden von der früheren Rich- tung über das alte Laak und den Loiblpaß abgelenkt, so daß kärntnerische Produkte selbst bei dreifach höheren Preisen in Triest keinen Gewinn brach- ten. — Der Grund und Boden ist in Kärnten sehr zerstückelt und deshalb auch der Ackerbau zurück. Hirse, Mais, Maulbeerbäume und Wein werden angebaut. Der Wein liefert im Mittel einen Ertrag von 318,565 prenß. Eimern. — In Kram haben wir noch zu verzeichnen, daß die Stadt Neu- stadtl, welche bis (1783) Rudolfswerth genannt, seit (1865) den letzte» Namen wieder angenommen hat. 7. Küstenland, (Görz und Gradiska, Istrien, Triest und Gebiet), 145 Um. 563,000 Einw. Der Unterschied dieses früher in die Kreise Görz und Istrien zerfal lenden Gebietes ist, wenn man die Umgebung von Flitsch mit seiner Hoch alpennatur und den schroff zum Busen von Triest abfallenden Karst ins Auge faßt, frappant genug. Zwischen ihnen liegt der Tarnowaner Wald, südöstlich vom letzteren zieht der Tschitscher Boden: beide tragen als höchste Gipfel Berge von 44005 Im allinälig gegen das Meer abfallenden Istrien sind die Betten des Quieto und der Arsa tief eingerissen, während jenes des Isonzo sich in Sümpfe verliert, das der Reka in ausgezeichneter Weise die Eigenthümlichkeit der „verschwindenden" zeigt, so daß ihre Wässer mit der, Seeschiffen zugänglichen Mächtigkeit erst bei Duino wieder herausquellen. Wassermangel und die oft furchtbar hausenden Winde, namentlich die Bora, lassen, vereint mit dem gähnenden Kalkboden, nur an manchen Orten eine üppigere Vegetation, und neben Kastanien und Südfrüchten feurige Weine gedeihen. Die ein wahres Nationalitätengemisch bietende Bevölkerung war, da auch die Industrie, außer Seife, Schiffen, Zucker und Salz, keine neu nenswertheu Produkte liefert, seit alter Zeit auf den Verkehr zur See (160 Milt. Fl.) und auf den Handel überhaupt angewiesen. Diese Potenzen zeigten sich seit der Erklärung Triests als Freihafen (1719) in einem Grade einflußreich, für welchen man sonst nur in Amerika die Beispiele zu suchen pflegte. Damals zählte die Stadt kaum 6000, jetzt enthält sie mit den Fremden über 104,700 Einw.; der Lloyd, durch Freiherrn von Bruck 1833 ins Leben gerufen, welcher zum Flore der durch keinen trefflichen Hafen gestützten Stadt wesentlich beitrug, hatte damals 7, und besitzt jetzt 68 Dampfschiffe (mit 13,000 Pferdekräften). Nachdem die durch den Karst und den noch schlimmeren Wassermangel entgegenstehenden Schwierigkeiten auf daö Glänzendste besiegt worden sind und die ersten Lokomotiven bis Triest

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 361

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vitt. Oesterreich. 361 ten und Anlagen, z. B. der schon erwähnte Baumgarten, der Steinthor- garten, der Zdekauersche Garten rc. rc. Viel zur Schönheit Prags tragen die vielen Jnselgärten bei. Die Sophien-, die Schützen-, die Hetzinsel u. a. eite liegt der Weiße Berg, 1 St. von Prag auf der westlichen wo Friedrich V. von den Oesterreichern geschlagen ward, iy2 St. östlich der Stadt das Schlachtfeld, wo 1757 die Preußen einen blutigen Sieg f Ii r durch Schwerins Tod erkauften. Zu den schönsten Gegenden des Landes gehören die Abhänge des Riesen- und Mittelgebirges: aber neben den pittoresken Gründen der „böh- mischen Schweiz" und den bizarren Bildungen der Adersbach-Weckelsdorfer Sandsteinwunderwelt hat, von der vielverzweigten Wasserkraft profitirend, die Industrie eine Dichtheit der Bevölkerung möglich gemacht, wie sie an wenig Orten auf der Erde vorkommt. Hunderte von Stühlen klappern oft in einem Orte und Tausende von Spindeln regen sich in den zahlreichen Fabriken, unter denen Liebigs Riesenetablissement „Amerika" in Reich en- berg voransteht. Dieses ist denn auch nach Prag der bedeutendste, mit p w W » W w — ihm durch einen Schienenweg verbundene Manufacturort, und neben ihm mag das schöne, auch zumeist Wolle verarbeitende Warnsdorf und in dessen Nähe der fiir Leinwand und Zwirnfabrikation wichtige Rumburger District flüchtig erwähnt werden. Die Mannigfaltigkeit der Industriezweige, der ungemeine Fleiß des genügsamen Völkchens lassen das bleiche Elend nie so in die ärmlichen Stuben treten, wie es sich am Abhange des Erzgebirges breit gemacht hat, wo die Spitzenklöppelei nur schwach der Alles bewäl- tigenden Maschine widersteht, doch ist die Auswanderung nach Nordamerika in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die reichen Kohlen-, die gegen das Innere daran sich schließenden Eisenlager nützen nur einzelnen Districten; doch hat Mutter Natur gerade dort, wo sie durch die Erdbrände und durch die so interessanten Vulkane Podhorn und Kammerbühl ihr Walten in längst verklungenen Tagen zu erkennen giebt, durch die gerade hier so zahlreichen als trefflichen Mineralwässer gezeigt, wie unerschöpflich sie ist. Die Bitter- wässer zu Sedlitz, Saidschütz und Pillna, der Natronsäuerling zu Bilin, die Bäder Franzensbrunn, Teplitz, Karlsbad mögen nur als Repräsentanten gelten. Als solche haben sie aber unbestrittenen Ruf und unter ihnen vor allen Karlsbad wohl verdiente Berühmtheit. Der vom großen Karl, seinem eigentlichen Gründer (nicht Entdecker), den Namen führende Ort liegt am Einflüsse der Tepl in die Eger in einem engen, höchst eigenthüm- lichen Thäte. Die Ouellen entspringen aus Granitbreccie, ihre Temperatur schwankt zwischen (16—59°). Die neueste Analvse ergab neue, früher nicht gefundene Bestandtbeile, und schon hat man namentlich die Sinterablage- rungen für Gefäße zu nützen gesucht und die zur Tepl fließenden festen Stoffe und die heißen Wässer für industrielle Etablissements empfohlen. Am berühmtesten und selbst durch bedenfliche Veränderungen unter der Schale nicht bedeutend alterirt ist der Sprudel, die stärkste Quelle und seit 1844 auch als Salz versendet, welche alle hineingehängten Gegenstände (Blumen rc.) mtt einem gelblichen Kalffinter überzieht. Die Fabriken in Nadeln, Stahl, Zinn und lackirten Waaren aller Art würden den 4350 Bewohnern nicht viel stommen, wenn nicht Tausende (ca. 7000—8000 Kurgäste jährlich) aus allen Erdtheilen an ihre Quellen strömten, um zu trinken und zu ba-

4. Theil 2 - S. 48

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
48 haben es bekanntlich die Böhmen am weitesten gebracht, und es sind gegen- wärtig nicht weniger als 75 Glashütten und 22 Glasschleifereten vorhanden. Prag an beiden Ufern der Moldau, die Hauptstadt, hat 4 Stunden Umfang, 131,000 Einwohner. Die Brücke über die Moldau ist die größte in Deutschland, 1800 Fuß lang, 35 breit, mit 28 Statuen von Heiligen geziert, unter denen sich besonders die Bildsäule des heiligen Johannes von Nepomnck auszeichnet, der hier in die Moldau gestürzt wurde. Prag hat einen Erzbischof, eine Universität, 168 Paläste, fast 100 Kirchen, viele Fabriken und starken Handel. Im Dom zum heiligen Vitus ist das Grab des heiligen Johannes von Nepomuck, mit vielen Kostbarkeiten. Eine halbe Stunde von Prag befindet sich der weiße Berg, mir der Kirche Mariä vom Siege. Schlacht 1620 und 1737. Tabor, vor 400 Jahren von den Huffiten erbaut, liegt auf einer Anhöhe und hat 4000 Einwohner. Eg er an der Eger, nicht weit von Bayerns Grenze, als der Ort berühmt, wo Wallenstein ermordet wurde. (Siehe 1. Theil, Seite 104). Töplitz am Erzgebirge mib Karlsbad an der Eger mit warmeu Bädern. Wie im L.inlc, so zeigt sich auch im Charakter des Böhmen noch mannigfach eine gewisse Natürlichkeit. Ein hervorstechender Zug ist besonders seine Höflichkeit. Oesterreichs ansterdeutsche Länder. Dirö Königreich Ungarn mit seinen Nebenländern (3306 Q.-M), am südlichen Abhang der sehr metallreichtn Karpathen, die das Land in einem halben Bogen umziehen und sich vielfach in's Innere verzweigen. Zwi- schen ihnen und noch mehr im Süden liegen unabsehbare Ebenen, zum Theil Sandsiächen, oder mit Rohr und Schilf bewachsene Sümpfe, wie zwischen Donau und Theiß. Der seichte Neusiedler-See und der tiefe Plat- ten-See westlich von der Donau scheinen Ueberrcste elnes vor dem um- fangreichen, nunmehr ausgetrockneten oder abgeflossenen Sees zu sein. Jenen umschließen jetzt reiche Wciilberge und weite Moraste. Das Klima ist warm, im Süden heiß im Sommer, streng kalt im Winter, wie überall östlich von Deutschland. In den Gebirgsgegenden hört der Ackerbau fast auf, während am Fuß derselben unter 80^ eln feuriger Wein wächst. An der Theiß sind viele große Pußten, das heißt Viehtriften mit zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden; steppenähnliche Sandplätze wechseln mit fruchtbaren Stellen ab, und der bebaute Boden gibt das Wcizcnkorn dreißig- fach wieder. Moräste verderben häufig die Luft, und die gesundesten schönsten Gegenden sind die Gebirgsabhäuge. Heuschrecken und Erdbeben sind öfters verwüstend. Dennoch gehört Ungarn zu den gesegnetsten Ländern und konnte ' bei deutscher Benutzung durch Bearbeitung seiner Erzeugnisse und Handel eines der reichsten Länder sein. Aber der Ackerbau ist noch roh. Auch jetzt schon ist die Pferde- und Schafzucht sehr bedeutend, ungarische Ochsen sind sprichwörtlich, der Obstbau ist ansehnlich, Getreide gedeiht auch bei geringer Sorgfalt bis zum Ueberfluß. Die Tragkraft des Bodens ist in manchen Strichen so groß, daß man 10 Jahre lang auf demselben Boden Weizen bauen kann. Für Flachs, Hanf, Tabak (den besten in Europa) und treff- lichen Wein (vorzüglich bei Tokay an der obern Theiß) zieht man viel Geld aus dem Ausland. Fabriken kennt man noch wenige, nur Leder wird gut bereitet. Kein anderes Land in Europa ist so reich an Gold, auch die Ausbeute an Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz ist sehr bedeutend. Von den Einwohnern sind noch an 5 Millionen kräftig ge- baute, feurige Ungarn (oder eigentlich Magyaren, die Eroberer des

5. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

6. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 44

1869 - Essen : Bädeker
44 ' Die jetzigen Fürsten der beiden Hohenzollern-Hechingen und -Sig- maringen haben ihre Hoheitsrechte im Jahre 1850 an den König von Preußen, als an das Haupt des hohenzollernschen Geschlechts, abgetreten, und seit dieser Zeit gehören nun diese Ländchen zum preußischen Staate. Sie bilden unter dem Namen „hohen- zollern'sche Lande" einen besonderen Verwaltungsbezirk. An der Besestigung und stattlichen Wiederherstellung der königlichen Stammburg ist seit 1850 rüstig gearbeitet worden, so daß sie jetzt dasteht als ein herrlicher Schmuck des Reiches der könig- lichen Hohenzollern, welches sich ausdehnt „vom Fels zum Meer". — Wie viel Provinzen des preussischen Staates habt ihr früher kennen gelernt? — Wie heissen sie? — Wie liegen die hohenzollernschen Lande vom übrigen Königreich Preussen? — Seit wann ist das Geschlecht der Hohenzollern in der Geschichte bekannt? — Wann wurde ein Nachkomme dieses Geschlechts Kurfürst von Brandenburg? — Wie hiess dieser? — Aus welchem Geschlechte stammen die Könige von Preussen ab? — Seit wann sind die hohenzollernschen Lande mit dem Königreich Preussen vereinigt? — 30. Das Königreich Bayern. (23.) Östlich von dem Königreich Würtemberg liegt auf beiden Seiten der Donau das Königreich Bayern. Zu Bayern gehört aber auch noch die getrennt hiervon auf dem linken Rheinuser gelegene Pfalz, Rheinbayern genannt. Das eigentliche Bayerland, Altbayern, liegt südlich von der Donau an den Nebenflüssen: dem Lech, der Isar und dem Inn, welche aus den Tyroler Alpen kommen und eine hochliegende Ebene durchströmen. Der nördlich von der Donau gelegene Theil Bayerns, das Frankenland, ist östlich vom Böhmer- walde, nordöstlich vom Fichtelgebirge und westlich vom Spessart durchzogen, und wird von mehreren Nebenflüssen der Donau — unter denen die Naab und die Altmühl bemerkenswerth sind — und dem Main mit seinen Nebenflüssen bewässert. Das Königreich Bayern hat einen Flächenraum von 1380 Quadratmeilen mit 4,774,000 Ein- wohnern, von denen über 3 Millionen sich zur katholischen Re- ligion bekennen. Ackerbau und Viehzucht sind in Bayern so einträglich, daß das Volk nicht in Fabriken seinen Unterhalt zu suchen nöthig hat. In Altbayern, an der Isar, liegt die Haupt- und Residenz- stadt München, mit mehr als 170,000 Einwohnern. An neuen, schönen Bauwerken, Sammlungen von Gemälden, Bildersammlungen und anderen Kunstwerken übertrifft München alle übrigen Hauptstädte Deutschlands. Auch hat München eine bedeutende Universität und die größte Bibliothek in Deutschland, die aus 800,000 Bänden besteht. Für den Fremden ist also vielerlei dort zu sehen. Daß so viel Bier in München und überhaupt in Bayern getrunken wird,

7. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 183

1865 - Glogau : Flemming
183 Weichsel bis zur französischen Nordgrenze und vom Nordfuß der Mittel- gebirge bis zur Nord- und Ostsee erstreckt sich das germanische oder deutsche Tiefland, das durch die Elbe in 2 Theile geschieden und von 2 Landrücken durchzogen wird. Längs der Nord- und Ostseeküste liegen Inseln. 3. Deutschland hat eine große Zahl Flüsse, 9 schiffbare Haupt- und etwa 60 schiffbare Zu- und Küstenflüsse. Es steht durch seine Flüsse mit 4 Meeren in Verbindung. A. Zum Gebiet der Nordsee gehören: I. Der Rhein; mit Nahe, Mosel; Murg, Neckar, Main (Zu- fluß Regnitz), Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe. In mehreren Armen (Waal, Assel, Leck, Vecht, alter Rhein) geht er in die Nordsee. Ii. Die Ems. Iii. Die Weser; mit Aller (Zuflüsse Ocker, Leine). Iv. Die Elbe; mit Moldau, Eger, Mulde, Saale (Zuflüsse Unstrut, weiße Elster), Ilmenau; schwarze Elster, Havel (Zufluß Spree). 8. Zum Gebiet der Ostsee gehören: I. Die Oder; mit Glatzer Neisse, Katzbach, Bober, Lausitzer Neisse, Ucker, Peene; Warthe (Zufluß Netze). Ii. Weichsel. ' Iii. Niemen. Küstenflüsse: Trave, Persante, Pregel. 0. Zum Gebiet des schwarzen Meeres gehört: Die Donau; mit Altmühl, Regen, March; Iller, Lech, Isar, Inn, Traun, Enns, Drau (Zufluß Mur). D. Zum Gebiet des adriatischen Meeres gehört: Die Etsch. 4. Deutschland hat 34 Bundesstaaten: 1 Kaiserthum (mit 10 deut- schen Ländern), 5 Königreiche, I Kurfürstenthum, 7 Großherzogthümer, 7 Herzogtümer, 8 Fürstentümer, I Landgrasschaft, 4 freie Städte. 5. Unter den Königreichen ist Preußen das größte (5103 Hhm.), Deutsch-Oestreich hat nur 3500 H>M. Von den Großherzogthümern ist das größte: Baden, Weimar das kleinste; von den Herzogtümern Schleswig das größte, Altenburg das kleinste; von den Fürstentümern Lichtenstein das kleinste, Waldeck das größte; von den freien Städten Hamburg die größte, Frankfurt die kleinste. (In welchen Flußgebieten liegen die einzelnen?) 6. Süddeutsche Staaten sind: Oestreich, Baiern, Würtemberg, Baden, Lichtenstein. Mitteldeutsche Staaten sind: Sachsen, Weimar, Gotha, Meiningen, Altenburg, Reuß, Schwarzburg, die drei Hessen, Frankfurt, Nassau, Waldeck. Norddeutsche Staaten sind: Anhalt, Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Lippe, Mecklenburg, Hamburg, für jr.'/ nationale Schulbuchforschung Braunschweig .________________________________________, Schulbuchbibliothek

8. Deutschland - S. 146

1865 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
146 Süddeutschland. Rohrdickicht hat. So ist dieser wunderbare See mit Recht in dem Rufe, daß man in ihm fischen, jagen und ernten kann, bis die Zeit sich wendet, häufige Regengüsse und starke Gewitter sich einstellen. Da tritt das Ge- wässer aus den Grundlöchern gewaltsam herauf. Es speiet die Unter- welt Gewässer und Fische und Seev'ögel herauf, so daß binnen 24 Stun- den der See gleichsam wieder neugeschaffen ist. Die Bewohner Krains sind fast nur Katholiken. .Die Wohnungen der Landleute sind aus Balken erbaut. Die Hauptbeschäftigungen der Krainer sind Viehzucht, Feld- bau, Bergbau und Bienenzucht. Als Nebenbeschäftigung treibt man Leinweberei, Spitzenklöppelei, Weben grober wollener Zeuge, wollener Strümpfe re. Der Zwischenhandel zwischen Deutschland und Italien ist nicht unbedeutend. Laibach, Hauptstadt des Herzogthums, liegt mitten auf einer sumpfi- gen Hochebene, unweit der Sau und wird durchflossen von der Laibach, die im S. der Stadt schiffbar aus der Erde hervorbricht. Es besteht diese Stadt aus der eigentlichen Stadt und 8 Vorstädten, ist Sitz eines Bischofs und zählt 18,000 E., welche sich eines blühenden Wohlstandes erfreuen. Unter der Bevölkerung Laibachs herrschen vier Sprachen, die deutsche, illyrische, italienische und neugriechische. Die Umgebung ist reizend. Die Häuser im Innern fast durchgängig schön und hoch. Es finden sich einige große mit Statuen gezierte Plätze und vortreffliches Straßenpflaster. Die Stadt gewährt daher trotz ihrer unregelmäßigen Bauart und ihrer engen, krummen Straßen ein freundliches Ansehen. Sie hat 12 Kirchen, 2 Klöster und 5 über die Laibach führende Brücken. Bedeutend ist der Speditionshandel mit inländischen und ausländischen Maaren. Das Fabrik- wesen nimmt eine mittelmäßige Stelle ein. Der zu beträchtlicher Höhe aufsteigende Schloßberg, an deni sich die Stadt in halbmondförmiger Ge- stalt ausbreitet, enthält sehr hübsche Aussichtspunkte. — Eine geschichtliche Berühmtheit hat Laibach durch den in der neapo- litanischen Resolution daselbst vom 27. Januar bis zum 12. Mai 1821 stattgehabten Fürstencongreß erhalten. I d r i a an der Jdrizza, tief im Thale gelegen, 5500 E., berühmt durch seine Quecksilbergruben, welche durchschnittlich jährlich 3000 Ctr. liefern. 6. Das deiltsch-österreichische Küstenland oder Littorale, 144^ Qm., 510,000 E. Es ist dieses Küstenland ein deutsches Bundesland mit italienischer Sprache, in welchem in früheren Zeiten die

9. Kleine Schul-Geographie - S. 10

1862 - Breslau : Hirt
10 Grundzüge der Geographie. 6. Die Niederlande (Holland). Ein Königreich seit 1815; mit welchen Grenzen? — Durch Deiche und Dämme gegen das Meer geschützt; von Kanälen durchschnitten; das Mündungs- land von Rhein, Maas und Schelde. Die Hauptstadt von Holland ist Amsterdam, 244,000 E. Haag, die Residenz. Rotterdam. (Der König der Niederlande besitzt auch das Herzogthum Limburg und das Großherzogthum Luxemburg, die zu Deutschland gehören.) 7. Belgien. Das jüngste der europäischen Königreiche (erst seit 183v), zwischen Deutsch- land, Holland, Frankreich und der Nordsee. Meist Ebene, nur im S. die Ar- dennen; bewässert durch Maas und Schelde. Die Hauptstadt Brüssel hat 170,000 E. — Wichtige Handelsstädte: Antwerpen an der Schelde und Gent. 8. Deutschland. Ein Bundesstaat von 35 Bundesgliedern (innerhalb welcher politischen Gren- zen?), mit 11,461 (Um. und über 44 Mill. E. Das wichtigste Gebirge sind die Alpen, vom Ortlesspitz, 12,020', dem höch- sten Berge Oesterreichs und Deutschlands, bis Wien. Nördlich von den Alpen, bis zu einer Linie von Minden an der Weser bis Krakau, wird es von zahl- reichen Gebirgszügen durchzogen, die als eine Abdachung der Alpen gegen N. anzusehen sind. Zu diesen Mittelgebirgen gehören Schwarzwald (im Feldberg 4600'), Odenwald, Schwäbischer Jura oder Rauhe Alp, Fränkischer Jura, Böh- merwald in Oberdeutschland; Sudeten (die Riesenkoppe im Riesengebirge 4033'), Erz- und Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Taunus, Hundsrück, Eifel bilden den Hauptkamm der Mittelgebirge; nördlich von ihm an der Grenze der deutschen Tiefebene die Wesergebirge und der Harz (im Brocken 3500'). Flüsse: Zum Schwarzen Meere: Die Donau mit Lech, Isar, Inn rechts, March links. Zur Nordsee: Der Rhein mit Neckar und Main r., Mosel und Maas l. Die Ems in den Dollart. Die Weser, aus Werra und Fulda entstehend. Die Elbe mit Havel r., mit Moldau, Mulde und Saale l. Zur Ostsee: Die Oder mit der Warthe r., Glätzer Neiffe, Bober und Lausitzer Neisse l. Die 35 Staaten Deutschlands sind dem Range nach: 1 Kaiserthum. 5 Königreiche. 1 Kurfürstenthum. 7 Großherzogthümer. 8 Herzogthümer. 8 Fürstenthümer. 1 Landgrafschaft. 4 freie Städte. 35 Staaten.
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 6
4 0
5 1
6 1
7 11
8 9
9 1
10 0
11 0
12 0
13 7
14 1
15 2
16 1
17 4
18 37
19 5
20 0
21 1
22 1
23 0
24 8
25 1
26 0
27 2
28 6
29 4
30 0
31 0
32 0
33 0
34 3
35 5
36 1
37 4
38 16
39 0
40 15
41 0
42 0
43 0
44 15
45 3
46 0
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 5
4 12
5 15
6 4
7 0
8 0
9 2
10 2
11 9
12 0
13 4
14 0
15 0
16 4
17 3
18 7
19 0
20 0
21 8
22 0
23 0
24 0
25 3
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 2
37 1
38 1
39 0
40 13
41 2
42 0
43 0
44 18
45 2
46 2
47 1
48 6
49 6
50 1
51 4
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 4
58 0
59 0
60 2
61 4
62 2
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 4
71 1
72 0
73 5
74 4
75 0
76 3
77 2
78 0
79 3
80 2
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 7
93 4
94 1
95 1
96 2
97 1
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 16
2 0
3 3
4 1
5 1
6 4
7 3
8 0
9 103
10 0
11 4
12 1
13 2
14 5
15 0
16 5
17 5
18 2
19 5
20 0
21 22
22 0
23 0
24 1
25 26
26 1
27 0
28 2
29 0
30 1
31 1
32 1
33 6
34 0
35 5
36 5
37 0
38 0
39 13
40 0
41 0
42 0
43 2
44 29
45 1
46 1
47 7
48 0
49 0
50 2
51 3
52 1
53 1
54 0
55 8
56 0
57 1
58 0
59 7
60 2
61 2
62 1
63 0
64 0
65 1
66 0
67 11
68 1
69 0
70 20
71 8
72 0
73 9
74 0
75 6
76 0
77 0
78 6
79 5
80 1
81 15
82 1
83 3
84 0
85 0
86 0
87 0
88 9
89 4
90 11
91 6
92 0
93 29
94 98
95 0
96 6
97 2
98 5
99 2
100 4
101 1
102 0
103 19
104 0
105 0
106 1
107 17
108 0
109 0
110 3
111 0
112 0
113 7
114 6
115 0
116 0
117 1
118 0
119 2
120 0
121 1
122 10
123 1
124 1
125 1
126 0
127 5
128 0
129 0
130 22
131 8
132 0
133 11
134 0
135 1
136 7
137 3
138 1
139 5
140 13
141 6
142 9
143 0
144 5
145 1
146 0
147 2
148 1
149 0
150 4
151 1
152 2
153 55
154 11
155 3
156 9
157 2
158 0
159 7
160 4
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 2
167 6
168 2
169 1
170 20
171 0
172 2
173 1
174 16
175 6
176 18
177 10
178 0
179 2
180 0
181 0
182 21
183 8
184 0
185 1
186 0
187 0
188 28
189 0
190 0
191 4
192 0
193 1
194 2
195 1
196 0
197 39
198 33
199 12