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1. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile

2. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 63

1844 - Eßlingen : Dannheimer
63 treiben die Dampfe und elastischen Gase ans dem Innern nicht Lava uüd feurige Masten, sondern theils nur Luft und andere Gase, theils Master und Erde, als Schlamm empor. Dieß sind die Luft- und Schlammvulkane. In mehreren vulkanischen Gegenden findet man kraterförmige Vertiefungen, aus welchen dtirch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Erplosionen Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalteit ab- setzen. Man nennt sie Solfa taren. Sie mögen die Ueberbleibsel alter Vnlkankratcr sein, die sich größtentheils geschlossen haben, und deßwegen keine eigentlichen Atiöbrüche mehr machen, weil vielleicht im Innern Höhlen und Spalten entstanden sind, welche den Dampfen einen leichteren und ununterbro- chenen Durchgang nach anderen, in der Nähe sich befindenden Schlünden ge- statten. 2. Die Erhebungs-Vulkane entstehen, wenn'das eingeschlossene Gas an einer Stelle hervorbricht, ohne daß die glühenden Massen empordringen. Sie finden sich gewöhnlich auf den hohen, runden Inseln und zeigeit sich be- sonders charakteristisch auf den canarischen Inseln. Sie steigen von dem Fuße und ringsum gleichförmig auf, allein immer in der Mitte, wo man den Gipfel erwarten sollte, Mgen sie eine mchr oder minder tief eingreifende, große kessel- förmige Vertiefung, welche gleichsam die hohle wichse des Kegels bildet, in welcher die Abhänge zusammenlaufen würden. Die Kesselvertiefung ist nahe kreisförmig, ringsum von steilen, zackigen Wänden umgeben, welche von der ansehnlichsten Höhe der Insel oft Plötzlich fast bis zur Meeresflache abstürzen; sie gewahrt einen höchst eigenthümlichen wilden Anblick. Die spanischen Bewohner der ca- narischen Inseln nennen diese Vertiefung In Caldera. Die Abhänge derselben sind von vielen schmalen und tief eingerisscnen Schluchten zerspalten, welche ringsum strahlenförmig von dem Mittelpunkte ausgehen, und scharf und steil abgerissen sind. Sie heißen Baranco’s. Nur selten stehen sie mit dem Innern der Caldera in Verbindung, und bei den meisten Inseln dringt nur ein Baranco in den Kessel. Durch dieses Eindringen aber wird die innere Struktur dieser Inseln lllosgelegt, und es zeigt sich, daß sie regelmäßiger ist, als man bei der Vorstellung von der Vulkanität. derselben erwarten möchte. Man sieht nemlich, daß die Gebirgsarten der Inseln deutliche Bänke bilden, welche ringsum regel- mäßig mit der Oberfläche parallel gehen; sie sind stets gleichförmig von dem Centrum der Inseln gegen den Rand geneigt, und indem man weniger anstei- gend durch diesen Baranco zum Innern fortschreitet, geht inan von den obern Schichten zu einer tiefern über, und erreicht endlich den Kern des Berges auf dem Boden der Caldera. Ein senkrechter Stoß von Unten nach Oben auf eine wagrechte feste Kruste muß solche Erscheinungen hervorbringen. Diese Kruste oder der vormalige Meeresgrund, über welchen vie Inseln hervortraten, wird an der Stelle bersten, wo die Kraft auf sie am heftigsten wirkt. Die vormals wagerecht auf denselben liegenden Schichten werden emporgetrieben werden und sich rings um das Centrum der gemeinsamen Erhebung aufrichten; sie werden strahlenförmig von dem Mittelpunkte aufgerissen werden und dadurch jene Baranco 8 erhalten, und an dem Mittelpunkte selbst wird eine mehr oder minder ansehnliche Weitung entstehen, welche die Caldera bildet. Das Ganze ist demnach das Werk einer mit vulkanischen Erscheinungen zusammenhängenden Erhebung. Man nennt deßwegen diese Inseln Erhebungsinseln, die kesselförmige Weitung in ihrer Mitte den Erhebungskrater. Bisweilen bricht auf dem Boden der Caldera ein Eruptions-Krater hervor, der von dem Rande der Caldera, wie von einem Walle, umgeben ist. So ist es bei dem stik von Teneriffa. Ii. Die Central- und die Reihen-Vulkane. 1. Die Central-Vul kane bilden immer die Mitte für eine Menge von Ausbrüchen, welche um sie her gleichmäßig nach allen Seiten hinwirken. 2. Die Reihen-Vulkane liegen hinter einander wie Esten auf einer großen Spalte.

3. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 61

1844 - Eßlingen : Dannheimer
Fällen unterscheidet sich jedoch diese Klasse von Inseln von dem benachbarten Festlande dadurch, daß sie Standorte von feuerspeienden Bergen sind. Ii. Die runden Inseln liegen meistens von jedem Kontinente ganz abgesondert, und scheinen selbstständige Bildungen zu sein, die auf keines der Festländer und den Lauf ihrer Küsten bezogen werden können. Sie sind entweder hoch oder niedrig. 1. Die hohen Inseln haben neben den gerundeten Umrissen eine inehr oder minder vollkommene Kegelgestalt und erheben sich nicht selten zu sehr bedeutenden Höhen. Bald tragen sie einen einzigen Kegelberg, bald haben sie 2 oder auch mehrere, von denen einer oder einige oder auch wohl alle Feuer speien. Sie sind durch vulkanische Kräfte aus dem Oceane emporgehoben worden. 2. Die niedrigen Inseln erheben sich sowenig über die Meeres- stäche, daß man sie nur gewahr wird, wenn man sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet. Sie sind das Produkt der Korallenthiere, die sich auf den Kraterrändern eines unter der Meeresoberfläche befindlichen erloschenen Vulkans anbauen; sie heißen daher Kor all en inseln. Ihr Land bildet stets einen kreisförmigen oder elliptischen Ning, der einen See oder eine Lagune ruhigen Wassers umschließt, welche durch eine schmale Oeffnung mit dem Meere in Ver- bindung steht. Die Tiefe der Lagune ist verschieden: man hat sie 120' bis 230' tief gefunden. Nicht selten erheben sich in der Lagune besondere Korallen- stämme als Klippen, die bald unter der Wasserfläche bleiben, bald bis an die- selbe reichen oder sie überschreiten. Zweite Abtheilung. Die allgemeinen physikalischen Verhältnisse der innern Struktur des Landes. §. 36. Die Thätigkeit des Feuers und des Wassers bei der Bildung der Erde. Die Gestalt der Oberfläche hängt wesentlich von den Felsarten ab, aus denen sie zusammengesetzt ist. Die Kenntniß der Gebirgsarten oder die Geo- gnosie und die Gesetze, nach denen die Erdrinde in vorgeschichtlichen und histo- rischen Zeiten durch Emporhebungen und Ablagerungen sich allmählig gebildet hat, womit sich die Geologie beschäftiget, sind daher auch für die Geographie von Wichtigkeit. Die Kräfte, welche bei der Bildung der Erde thätig waren und noch jetzt ihre Thätigkeit ausüben, sind Feuer und Wasser. Daher unterscheidet man zwei Hauptklassen von Gebirgsarten: solche, welche durch den Einfluß des Feuers, und solche, welche durch den Einfluß des Wassers entstan- den sind. Zu jenen gehören die Urgebirgs arten und die vulkanischen Gesteine; zu diesen die U eb erg ang sgefte in e, die sekundären und tertiären Fel sartén, das Diluvium und das Alluvium. Ueber- dieß kommen auch noch die M inera lie n oder Fossilien in Betracht, welche in den verschiedenen Gesteinen enthalten sind. §. 37. Die Urgebirgsarten ober die Plutonischen Fels arten begreifen die krystallinischen unge- schichteten Gesteine, welche in Gemeinschaft mit dem Uebergangsgebirge in den meisten Gebirgen den Kern und die centralen Gipfel des Gebirges bilden, und heißen das llrgebirge. Sie sind ein Produkt des Feuers, enthalten keine

4. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 64

1844 - Eßlingen : Dannheimer
64 Sie erheben sich entweder als einzelne Kegelinseln aus dein Grunde des Meeres, und dann läuft gewöhnlich ihnen zur Seite ein Urgebirge in derselben Rich- tnng; oder sie stehen ans dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe selbst und bilden deren Gipfel. C. Die Erdbeben sind eine.erschütterung des festen Erdbodens, welche von Innen nach der Oberfläche wirkt. Die Ersch e inunge n' be i de n Erd- beben sind: Bewegungen des festen Bodens, welche theils wellenförmig, theils rüttelnd oder wirbelnd, theils stoßend sind. Erhebungen des Bodens, Zerreißen des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landsecn oder größerer Flüsse, unterirrdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Tie Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen die Wirkungen auf Menschen und Thiere sind schon oft beobachtet worden. Stärke und Dauer der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche Erdbeben scheinen an einen be- stimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt ; an- dere pflanzen sich auf ungeheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wo- durch Caracas zerstört wurde; eines der furchtbarsten und das am weitesten verbreitete Erdbeben war das von Lissabon 1755; seine Grenze ging durch das Atlasgebirge, Böhmen, bis zum finnischen Meerbusen, von hier mitten durch Skandinavien, nördlich von Island, durch den Südtheil Grönlands, den Ontario- See und die kleinen Antillen. Durch die vul ka n isch e n Au s br üch e und Erdbeben werden Hebungen und Senkungen des Bodens her- vorgebracht. Ganz Skandinavien ist in einer steten langsamen Hebung begriffen; im nördlichen Theil beträgt dieselbe in einem Jahrhundert etwa 5', im südlichen weniger. Die Küste von Chili wurde den 19. November 1822 von einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht, dessen Stöße auf einem Raum von 1200 M., von N. nach S. gleichzeitig wirkten. Am folgenden Morgen fand man, daß sich der Boden an der Küste 2 bis 4' , und 1 M. landeinwärts 5—7' gehoben hatte. Eine ähnliche Erscheinung fand daselbst 1835 Statt. Inseln haben sich im mittelländischen Meere erhoben: die Erhebung zwischen den liparischen Inseln 187 v. C. G., die Erhebungen neuer Inseln bei San- torin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im Jahre 1338, bei Cypern im Jahre 1822, die im Jabre 1831 erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden. In der Nähe von St. Michael, einer Insel der Azoren, versuch- ten im Jahre 1628 oder 1638, 1720 und 1811 neue Inseln emporzusteigen. In manchen Gegenden hat ein mehrmaliges Sinken und Steigen des Bodens Statt gefunden. Die Trümmer des Serapions-Tempels von Pozzuoli bei Neapel liegen jetzt im Meeresniveau; die noch stehenden Marmorsäulen sind in 19' Höhe von Bohrmuscheln, welche nur im Meere leben, angebohrt; daher muß ver Boden gesunken und dann wieder gehoben worden sein. Der Boven im Becken von Paris und von London, so wie die S.o. Küste von England besteht aus Lagern, die abwechselnd aus dem Meere und aus Süß- wasser abgelagert sind. Beispiele von Senkungen des Bodens sind nicht selten. Auf Java versank 1772 bei dem Ausbruch eines Vulkans ein Strich Landes von 15 M. Länge und 6 M. Breite. Alis Jamaika stürzte 1692 ein Strich Landes von c. 1000 Morgen plötzlich ein. Während eines Erdbebens sank der Boden am östlichen Mündungsarme des Indus um 18'. In Caracas sank 1790 während eines Erdbebens ein Stück des Bodens und an seine Stelle trat ein See von 800 Ellen Durchmesser und 100' Tiefe.

5. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 129

1844 - Eßlingen : Dannheimer
129 nmgen in beckensörmigen Vertiefungen bedeckenden Tertiärgebilde enthalten salz- führende Thonschichten in großer Anzahl und zuweilen in bedeutender Mächtig- keit. * Diese Thonschichten bedingen einer Seits das Dasein dieser Seen selbst, indem sie das weitere Versickern der Grundwasser verhindern, andrer Seits bedingen sie den großen Salzgehalt dieser Seen durch einen einfachen Auslaugungs-Proceß. 13. das Hochland der Berberei ist, das Plateau von Barka abgerech- net, 300 M. l., 70 M. br. und 21,000 Q.m. gr. Es enthält im W. M a r o k k o, in der Mitte Algier und Tunis, im O. Tripolis. I. Zn Marokko oder im Moghrib - ul - Aksa (d. h. das äußerste Abendland, nemlich Afrika's) erbebt sich der große Atlas (Dschebel-ut-Teldsch. d.h. Schnee- gebirge). Er zieht vom Kap Nun. und Ger bis zum Vorgebirge Spartel, , ist 120 M. l., bildet ein aus verschiedenen Parallelketten bestehendes Hochge- birge und erreicht im Mil'tsin 10,700'. Ii. Eine Fortsetzung des großen Atlas bildet der kleine Atlas zwischen Kap Sportel und Bon, 200 M. l. Er ist keine einzelne Bergkette, sondern Bergreihen ziehen durch Algier und Tunis längs der Küste des mittelländischen Meeres, bald in ihrer Unmittelbaren Nähe, bald in größerer Ferne. Die unmittelbar am Meere gelegenen treten fast immer als einzelne Gruppen aus, die mit der innern Kette in keinem oder doch nur sehr lockerem Zusammenhang stehen Alle diese Berge bestehen aus Kalkstein, und bilden nackte, steil abstürzende Felsenwände und Abgründe, , mit schwer zugänglichen Gipfeln, sind aber. von der bedeutenden Höhe des hohen Atlas so tief herabgesunken, daß bet höchste Gipfel So. von Algier, nemlich der D schebel-D schürd schura kaum 6600' erreicht. Mit Einschluß der fruchtbaren Ebenen, die sich l.mgs des Meeres und am Fuße der isolirten Küstenberggruppen ausdehnen, wie z. B. die Ebene Metidschiah bei der Stadt Algier, ist das Bergland des kleinen Atlas nur 15 M. br. 111. Hin- ter der höchsten Bergkette des kleinen Atlas liegt ein Plateau, das Tafelland der Berb'erei, das von vielen Längenthäleru durchfurcht ist, die ihre Wasser größtentheils zum mittelländischen Meere senden, vermöge zahl- reicher Ouerthäler, welche den Zusammenhang der Bergkette nicht «selten aus größere Strecken unterbrechen. Ueber den S. Abfall dieser Plateaur ist man nicht im Klaren; doch scheint es wahrscheinlich, daß dieser Abfall ohne allen Gebirgsrand ganz allmählig erfolgt zum Biled ul Dscherrid und. der Sahara, so daß der zwischen dem Tafelland und dem Biled ul Dscherrid angegebene große Atlas nicht vorhanden iväre. Die in dieser Richtung sparsam ab- fließenden Gewässer verschwinde» in Salzmarschen und Salzseen, unter denen der Sebkah-a' udyah (d. i. See der Kennzeichen) in Tunis, gegen 15 M. l., der bedeutendste ist, durch den ein Furth geht, durch Palmbäume merkbar gemacht; es ist der bei den Griechen einst berühmte tritonidische See, welchen die Araber der heutigen Zeit als das stumme Grab von mehr als einem Kriegsheere, von mehr als einer zahlreichen Handelskaravanne bezeichnen. Iv. Zwi- lchen der kleinen und großen Syrte wird die afrikanische Küste von einem Kalk- steinzuge, in dem die Wohnungen und ganze Dörfer ausgehauen sind, begleitet, dessen höchster Punkt 1500' h. ist. Dschebel Fissat undgharian heißt er in seiner westlichen, Dschebel Tarbunah in seiner östlichen Abtheilung; letztere stürzt gegen eine große Salzmarsch der westlichen Küste der großen Syrte ab. Im S. desselben gegen Fezzan hin ist alles Wüste, theilweise von Savannen unter- brochen, bald Ebenen, bald Bergzüge, worunter der Dschebel Sudan, der wahrscheinlich mit den Basaltbergendes schwarzen Harudsch zusammen- hängt. V. Zwischen der großen Syrte und der libyschen Bergkette Aegyptens liegt das 2000 Q.m. gr. Plateau von Barka, mit dem 1800' h. Pla- teau von Der» ah und die niedrigen B e r g f l ä ch e n von M a r m a r i k a. Vi. Biled ul Dscherrid oder das Dattelland, bis 80 M. br., eine Uebergangsstufe zwischen dem Hochlande der Berberei und der Sahara mit der Natuoder Oasen, von Steppenflüssen bewässert, welche im Sandmeere verschwinden.

6. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 131

1844 - Eßlingen : Dannheimer
131 Bermudas - Inseln, sämmtlich mehr oder minder hoch und der Klasse der vulkanischen Inseln beizuzählen, auf welchen das unterirdische Feuer theils erloschen, Heils mit voller Kraft noch in Thätigkeit ist. Der Pick von Teneriffa steigt bis 11,430' auf; der Pick auf Pico' ist 7300', der Vulkan auf der Insel Fuego 8000', die Spitze von Tristan da Cunha 7800' h. .Die übrige» Inseln sind verhältnißmäßig niedriger. B. Die afrikanischen Inseln, welche im indischen Ocean liegen. I. Madagaskar hat ringsum eine meistens flache und niedrige Küste, deren Breite auf der Ostseite 2 bis 8, auf der Westseite 12 bis 25 M. beträgt. Geräumige und sichere Baien und Hafenstellen schneiden tief ein, besonders in die Westküste. Ueber das Küstenland erhebt sich das B e r g.l a n d, das die Insel von S. nach N. durchzieht. Es ist eine mannigfaltige Abwechs- lung von Vergebenen und Bergketten, von denen erstere über 4000' erreichen, während die höchsten Berggipfel nicht viel über 6000' h. sind. Lachende Thäler, beschwerliche Engpässe, finstere Schluchten, Krater erloschener Vulkane und noch brennende Feuerberge, ungeheure Wälder, Savannen, Flüsse und Land- seen, welche die herrlichsten Landschaften bilden, tzas sind die Hauptzüge der Physiognomie des Innern von Madagaskar. Ii. Die Co mo ro-In seln sind vulkanischen Ursprungs. Iii. Ebenso die Maskarenen; auf Bourbon er- hebt sich ein 7500' h. Vulkan und auch das Innere von Mauritius, das sich bis 2700' erhebt, läßt sich als der erloschene Krater eines ungeheuren Vulkans betrachten. Drittes Kapitel. Die geognostische Beschaffenheit. §. 105. Die Verbreitung der Gesteine. Die geognostische Beschaffenheit Afrikas ist fast ganz un- bekannt. Wir wissen nur, daß ganz Nord-Afrika, nemlich das Hoch- land der Berberei, das mittlere und untere Stufenland des Nil und die Sahara mit jüngeren Felsarten erfüllt ist, unter denen die tertiären Gebilde, die Kreide und der darunter liegende bunte Sandstein die größte Rolle spielen und in einer Entwicklung auftreten, die ihnen sonst vielleicht nirgends zukommt. Massengesteine, sowohl primitive, als auch vulkanische G e- birgsarten durchbrechen sehr häufig die Ablagerungen der Kreide und des bunten Sandsteins. Sie sind theils Zweige der Gebirgssysteme der Ost- und Westküste, .theils sind sie ganz isolirte Berggruppen von bedeutendem Umfange, aber ohne Zusammenhang unter sich. Dahin gehören z. B. der Granitstock der Nil-Katarakten von Assuan, die Granit-, Porphyr- und Trachytgruppen in den Wüsten Nubiens, die wilden Basaltberge des schwärzen Harudsch u. a. Auch im Alpenlande Hab esch und im Kap lande tritt der bunte Sand- stein sehr mächtig auf.. Hier rubt er auf Granit und ist an einzelnen Stellen vielleicht von vulkanischen Gesteinen durchbrochen. In Habesch aber bezeugen die Formen der Sandsteinberge unverkennbare Spuren einer weit- verzweigten vulkanischen Thätigkeit, die bald örtliche Hebungen, bald großartige Verschiebungen und Spaltungen bewirkte. Besonders treten die vul- kanischen Felsarten in dem halbmondförmig gebildeten Gebirge der Provinz Samen in großen Massen auf. Auch in dem Tzana-See auf dem Plateau , von Amhara erheben sich mehrere Inseln, durch einzelne vulkanische Kegel ge- bildet, und dieser ganze See ist wohl als eine Art von ungehetwem, jetzt er- loschenem Krater zu betrachten. 9 *

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 132

1844 - Eßlingen : Dannheimer
132 §. 106. Dle Erdbeben-Zonen. So weit bis jetzt unsere Kenntnisse reichen, lassen sich die vulkanischen Punkte Afrika's und seiner Inseln 2 Erdbeben-Zonen beizählen. A. Zu der Erdbeben -Zone des mittelländischen Meeres gehören das Hochland der Berbern, die Central-Vulkane der Azoren, der Madeira-Gruppe und der canarischen Inseln. In der Nähe von San Miguel, einer Azoren-Insel, haben 1638, 1719 und 1811 wiederholt Inseln versucht, in die Höhe zu steigen. Brennende Vulkane im afrikanischen Theil dieser Erd- beben-Zone sind nicht bekannt. Jedoch hatte der Pic von Teneriffa, so lange ihn die Europäer kennen, mehrmals durch neue Oeffnungen an seinen Seiten Ansbrüche, so 1430, 1505, 1704, 1705, wodurch der Hafen Garachico mit Lava ausgefüllt wurde, 1706 und einer der fürchterlichsten Ausbrüche fand 1798 Statt. 8. Zu der arabischen Erd b eb c n-.Z o n e gehören die vulkanischen Punkte von Habesch; sie sind seit geraumer Zeit unthätig. C. Zu welcher Erdbeben-Zone die Central-Vulkane der capverdi- schen Inseln, wo der Vlilkan von Fnego iip den letzten Jahrhunderten Aus- brüche gehabt hat, auf Ascension, Tristan da Cunha, Bourbon und Mauritius, so wie die Vulkane auf Madagascar, wo sich noch thätige Feuerberge finden sollen^ zu zählen sind, ist noch ungewiß. s. 107. D i e Verbreitung der Fossilien ist sehr unvollständig unbekannt. Jedoch scheint Afrika ziemlich reich an Fossilien zu sein. A. D ie Metalle. Gold im Hoch-Sudan, im Nord- Ost-und West- rand des Hochlandes von Sud-Afrika. Der Goldstaub, welcher jährlich ge- wonnen wird, beträgt etwa 44,900 Köln. Mark. Silber im Ostranv des süd-afrikanischen Hochlandes und im hohen Sudan. Blei in Algier. Kupfer im flachen Ost-Sudan, im Ost-, Süd- und Nordrand des süd-afrikanischen Hochlandes und in Marokko. Eisen im Hoch-Sudan und in den Nandge- birgen ves süd-afrikanischen Tafellandes, in Madagascar und Algier. 8. Die erdigen Fossilien nrit Ausnahme des Diamants .im Ost- und Westrande des süd-asrikanischen Hochlandes, im Hochlande der Berberei und in der arabischen Bergkette Aegyptens. C. D ie salzigen Fossilien in Marokko, an der Küste des Hoch- landes der Berbern, in der Sahara, in Habesch, auf Madagascar u. a. O. Viertes Kapitel. Die Gewässer.' §. 108. Uebersicht. Die Stromsysteme Afrika's, welche sehr unvollständig bekannt sind, gehören dem mittelländischen Meere, dem atlantischen und indischen Ocean an. Außerdem finden sich Steppen ftü sse und Steppen seen.

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 154

1844 - Eßlingen : Dannheimer
154 Germasir von S. nach N. auf und besteht aus einer Menge von Parallel- ketten. Iv. Auch der Westrand vom persischen Meerbusen bis zum Plateau von Armenien bildet eine Reihe von Gebirgsketten und Terrassen-Abfällen. Die Alten nannten dieselben im Allgemeinen Zagros. Unter diesem Namen ist aber besonders die Gruppe hoher Kegelberge zu verstehen, welche auf der Südseite von Suleimauieh in Kurdistan emporragt und gegenwärtig den Namen Av román führt. Wahrend eines großen Theils des Jahrs sind diese Berge mit Schnee bedeckt. V. Die Scheitelfläche Irans hat eine mittlere Höhe von 3500' bis 4000', und nach keiner Seite hin eine entschieden ausgesprochene Abdachung. Daher konnten große Flüsse hier nicht entstehen. Der Kisil- Osen, der sich in den kaspischen See ergießt, im W. Iran und der Hilmend, welcher sein Ende im Zahreh-See findet, sind die bedeutendsten fließenden Wasser. Der Boden des Tafellandes von Iran ist ein Gemisch von Thon und Kies und sehr stark mit Salz geschwängert. Daher die zahlreichen Salzseen, wie der See von llrmia, der größte unter ihnen, daher der brackische Geschmack, der selbst dem fließenden Wasser eigenthümlich ist. In den relativ niedrigen Gegenden, wo in Folge einer größer» Anhäufung von Feuchtigkeit, das Salz aus dem Boden gezogen und an der Sonne krystallifirt wird, überzieht sich das Erdreich mit einer weißen Kruste. So hat steh die große Salzwüste gebildet, die das ganze mittlere Tafelland, zwischen Kaschan, Jspahan und Schiras auf der West- und Kandahar und Kelat auf der Ostseite, erfüllt. Sie ist nur an denjenigen Orten angebaut, welche von den, einigen isolinen Berggruppen entströmenden Wasserläufen befruchtet werden; und so find in die- ser Wüste die Oasen von Uezd; Karman u. s. w. entstanden. ö D a s P l a t e a u v o n A r m e n i e n ist das Uebergangsland zwischen dem dürren Plateau von Iran und den lachenden, fruchtbaren Fluren Klein- Asiens, eine Berginsel, deren Inneres von tveiten, 2600' bis 6000' h. Hoch- ebenen ausgefüllt ist. Auf ihnen erbeben sich entweder isolirte, 'bis 16,000' h. Kegelberge oder Plateauketten. Unter jenen ist der hervorragendste der vul- kanische Ararat, auf welchem sich die Arche Noahs niederließ. Er besteht aus 2 Gipfeln, dem großen und kleinen Ararat 16,069' und 12,232'h. Die tiefe finstere Schlucht anr No. Abhang des großen Ararats. Der durch das Erdbeben tm I. 1840 entstandene zweite Spalt. Bon 13,300' an bis zum Gipfel ist der große Ararat in unvergänglichen Schnee und Eis einge- hüllt, und diese Hülle bildet das Silberhaupt des Ararat. Am Fuße des großeit Ararat liegt das armenische Dorf Arguri, wo Noah dem Herrn einen Altar bauete und opferte; rmd die Weinberge von Arguri sind es, von denen die heilige Schrift sagt: „Noah aber fing an und ward ein Ackersmann und pflanzte Weinberge." Auch steht der Name des Dorfes mit den Nachrichten der h. Schrift in Beziehung; denn Arghanel beißt in der armenischen Sprache setzen, pflanzen; argh: er hat gepflanzt und Urri: die Rebe. Gegen alle Himmelsgegenden fallen die Hochebenen Armeniens in tiefer liegende Land- schaften ab; gegen O. und W. sinken sie in Stufen herab; dort nach Iran, hier zu den Tafelstächen Klein-Asiens; durch die Terrassenländer Georgiens - zum Kur- und Rioni-Thale; gegen S. stufen sie in zahlreichen Terrassen gegen Mesopotamien ab. C. Die Halbinsel Klein-Asien, auch Anadoli oder Natolien, d. h. Morgenland, bildet das Verbindungsglied Asiens mit Europa. Es ist ein Hochland, das gegen S., W. und N. mit verschiedenartig gestalteten Rand- gebirgen zum Meere abfällt, gegen O. aber steigt es in mehreren Stufen zu der Berginsel von Armenien auf. I. Der Taurus ist der Südrand der , Halbinsel. Im O. beginnt er unter dem Meridian von Tiflls, indem er hier das S. Randgebirge Armeniens bildet und zur 2350' h. Ebene von Diarbekir abfällt. Als ein aus mehreren Ketten bestehendes Bergsystem, das sich im Asi Kur oder Niph ates hoch über die Schneegrenze erhebt, zieht er weiter gegen

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 159

1844 - Eßlingen : Dannheimer
----——--------'---' " ” ' — 159 D. Das Tiefland des Euphrat und Tigris (Mesopotamienund Babylonien oder al Dschesira und Irak Arabi), 5000 O.m. gr. I. Die Flachen des N. Mesopotamien sind eine steinige Wüste von 1450' m. a. H. Wo Wasser sich findet, da sind jedoch fruchtbare Stetten. Ii. Die mittlere Stufe, ein salzhaltiger Alluvialboden, bildet meistens eine Steppe mit bewässerten und fruchtbaren Kulturflächen. Iii. Die S. Stufe ist ein fruchtbares Marschland, das Deltaland des Euphrat und Tigris. E. Der W. Theil Sibiriens ist eine tief gelegene, ungeheure Steppe, auf der sich kaum ein Hügel erhebt. Hier liegt Barnaul nur 360', Tobolsk nur 110' üb. d. M. Mitten in dieser Steppe trifft man eine üppige Vege- tation, gut bearbeitete Felder, vortreffliche Landstraßen, große gut gebaute Dörfer. Ueberhaupt ist der ganze S. von Sibirien ein fruchtbares Land und die Einöden und Wüsten treten, allerdings mit einer schauerlichen Physiogno- mie, erst im N. Sibiriens, besonders N. vom 70°' auf. Dort am Küstenland des N. Eismeeres gibt es keinen Baum, keinen Strauch mehr; das ganze Land ist eine unabsehbare, mit kleinen Landseen und Wasserlachen übersäete, morastige Fläche, Tundra genannt, mit einer falben Moosdecke bekleidet, die hier und da mit Massen ungeschmolzenen Schnees abwechselt. Und dennoch ist diese Wüstenei bewohnt, theils von Hirten, theils von Jägervölkern, ja selbst feste Niederlassungen findet man in ihr, obwohl oft mehrere Hunderte von Wer- sten aus einander gelegen. F. Turan, das Land der Türken, ist eine 53,700 O-.M. gr. Ebene, welche gegen S. an den Nordrand Irans und an den Hindu-Kuh, gegen O. an den Belur Tagh, den Thian-Schan und Altai stößt. Durch den 500' bis 600' h., selten 1000' bis 1200' h. Alghingskoi Chrebet, der eine Ver- längerung des Altai-Systems bildet, aber den Ural nicht erreicht, wird sie von Sibiriens Steppen geschieden. Gegen W. grenzt sie an den kaspischen See, theils geht sie, nur von schwachen Zweigen des Ural Tau unterbrochen in die Steppen des S. Rußlands über. Turan ist ein großes, zusammen- hängendes Becken, das einst vom Meere angefüllt gewesen zu sein scheint. Der W. Theil besteht aus einer Wüste, deren Erdreich hart, aber mit beweg- lichen Sanddünen überzogen ist. Auf großen Strecken findet in dieser Wüste entweder ein völliger Wassermangel Statt, oder das wenige Wasser, welches an einzelnen Stellen zu Tage geht, ist brackisch. Im S. des Amu Darja ist das Land nicht so öde und wüste, als der Strich zwischen Amu- und Sir Darja, und es breiten sich hier an den Ufern der Flüsse lachende Oasen aus. Die größte derselben ist das Chanat Chiwa. Auch im Nw. Theile Turans wird der Wüsten-Charakter durch den Ural gemäßigt, von dem sich einige Zweige in die von den Kirgisen bewohnte Steppe verlaufen. Dieselbe nennen die Kirgisin oft die Tiefebenen, im Gegensatz zur 500' h. Ust-urt (d. h. Hochebene), welche den kaspischen- und Aral-See von einander scheidet. Turan erhebt sich meistens nur zu einer geringen Höhe über den Spiegel des Oceans. Ja der kaspische See liegt sogar 94,9' unter dem Spiegel des schwarzen Meeres und der Aral-See nur 15' über dem Ocean. §. 141. Die Inseln. A. Die kontinentalen oder langgestreckten Inseln, welche sich in größter Masse um die Ost - und Südost-Küsten Asiens lagern, sind von Gebirgszügen und Reihenvulkanen durchzogen. Einen wahren vulkanischen Knoten bildet dieser Kranz von vulkanischen Inselketten da, wo er sich mit der west-australischen Vulkanreihe vereiniget, mit jener Reihe von Vulkanen, welche sich von Neu-Seeland bis nach Neu-Guinea erstreckt. Von diesem Knoten zieht die ost-asiatische Vulkan reihe über die Molukken, Philippinen,

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 160

1844 - Eßlingen : Dannheimer
160 die chinesischen und japanischen Inseln bis zu den Kurilen und endet in der ganz vulkanischen Halbinsel Kamtschatka. Die südost-asiatische Vulkan- reihe besteht aus den kleinen und großen Sunda-Jnseln, setzt über den Vul- fan der Barren Island und Narocondam fort. lind geht auf der Ostseite der Andaman Inseln nach der Westküste von Hinter-Jndien über, tvelche die letzten Spuren der vulkanischen Kraft in Tschiitagong zu tragen scheint. I. Die ost- asiatische V ul kalt reihe. 1. Die Vulkanreihe der Molukke und P h i l i p p i n e n. Ans B a nd a befindet sich der in ewige Schwefeldämpfe gehüllte Gunong Api. Aus Ternate hatte ein 3840' h. Vulkan am 2. Febr. 1840 einen furchtbaren Ausbruch. Besomers der S. Theil von Luzon ist mit einer Reihe dicht gedrängter Vulkane besetzt. 2. Der japa- nische Archipelagus ist vo>t hohen Gebirgen erfüllt; die vulkanische Thä- tigkeit spielt hier eine Hauptrolle. Nipon ist seiner ganzen L.lllge nach von einer fast gleich hohen Gebirgskette durchzogen, über die sich an vielen Stellen Schneegipfel tiitd Vulkane erheben. Der höchste Berg liegt jedoch außerhalb dieser Kette; es ist der Fusi-no-yama, eine ungeheure Pyramide mit ewi- gen Schneefeldern bedeckt. Auf Je so, deren Inneres ein großes, von hoben Gebirgen umgebenes Plateau bildet, sind niehrere Vulkane thätig. 3. Auf den Kurilen findet sich eine Reihe von Vulkanen. Ii. Die sü dost-asia- tische Vulkanreihe beginnt mit den Feuerbergeil auf den kleinen Eilanden Siroa und Nila. Am wichtigsten sinv aber die Vulkane aus Java und Sumatra. Ganz Java steht auf einem Heerde unterirdischen Feuers, das unaufhörlich thätig ist und seine Wirkungen fast überall offenbart. Zwei Ge- birgsketten durchziehen die Insel der Länge nach; und über den Kamm dieser Ketten erheben sich bis zti Höhen voir 10,000' bis 14,000' theils thätige, theils erloschene Vulkane. Auch S nni a tra ist auf seiner Westseite von einer Bergkette durchzogen, welche von Vulkanen durchbrochen ist. Der höchste Berg ist der Gunong Merapi c. 9000' h. Die größere Osthälfte ist eine weit gestreckte niedrige Alluvial-Flache. B. Die rundgeformten Inseln Asiens, wozu besonders die Male- und Lacc a-Diven gehören, sind niedrige Korallen-Jnseln. Drittes Kapitel. Die geognostische Beschaffenheit. §. 142. Uebersicht. Es kann bis jetzt noch kein vollständiges geognostisches und geologisches Bild von Asien entworfen werden, da uns der Erdtheil noch viel zu unbekannt ist, daher ist das Folgende nur als eine ganz allgemeine Skizze zu betrachten, welche der Berichtigung noch wesentlich bedarf. §. 143. Die geognostische Beschaffenheit des Hochlandes von Hinter- und Vorder -Asien. A. Die Mitte Asiens wird von einer großen Massenerhebung ansgefüllt, welche aus zweierlei verschiedenartigen Hochländern besteht, aus dem östlichen und westlichen Hoch-Asien. Beide hangen -ununterbrochen durch gemeinschaftliche Fortsetzung zusammen und bilden nur ein Gesammterhebung der Erdrinde; aber
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