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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 19

1898 - Schwabach : Schreyer
— 19 — An welchen Fluß kommen wir zuerst? Frank. Rezat. — Dann? Altmühl (Günzenhausen). — Welche Orte berührt die Altmühl, ehe sie nach Günzenhausen kommt? Leutershausen, Herrieden und Ornbau. — Günzenhausen ist größer, als jedes dieser drei Städtchen, aber kleiner als Schwabach. Wie sind die User der Altmühl bis Günzenhausen ge- zeichnet? Hell. — Wie wird also hier das Land zu beiden Seiten der Altmühl sein? Eben. — Ja, der Altmühlgrund ist ziemlich eben, die User der Altmühl sind ganz niedrig und stach. Der Altmühlgrund ist hier über eiue Stunde breit und wie der Wörnitz- und Rezatgruud sehr fruchtbar. Was trägt wohl zur Fruchtbarkeit des Altmühl- grundes bei? Die Altmühl bewässert ihn stark. — Inwiefern kann das die Altmühl thun? Flache User. — Wann wird sie den Boden sehr stark bewässern? Wenn sie aus ihreu Ufern tritt. — Das geschieht bei der Altmühl alljährlich einigemale. Dann dauert es lange, bis sie ihr Wasser wieder in ihre User zurückbringt.; denn die Altmühl fließt sehr langsam und träge, noch langsamer, als unsere Schwabach. Wie können wir das auch anders ausdrücken? Die A. hat ein sehr schwaches Ge- fälle. — Jetzt könnt Ihr auch weiter schließen, womit sich die Be- wohner des Altmühlgrundes beschästigen werden? Ackerbau und Viehzucht. — Hier bauen viele Bauern mehr Getreide, als sie selbst brauchen. Also? Sie köunen Getreide verkaufen. — Die Bauern aus der Umgegend von Günzenhausen fahren ihr Getreide nach Gunzen- hausen. Dort steht ein großes Haus mit hohen Fenstern, in dem die Bauern ihr Getreide ausschütten. Nun kommen Käufer (wer wohl? — Müller, Bäcker, Bierbrauer, Getreidehändler —) und kaufen ein. Wie man diese Getreidehalle heißt, ist Euch schon bekannt? Schranne. — Wo habt Ihr eine Schranne kennen gelernt? Nördlingen. — Warum besitzt Schwabach keine Schranne? — Zusammenfassung: Günzenhausen. Günzenhausen liegt an der Altmühl. Hier ist der Altmühlgrund sehr breit und frncht- bar. Die Altmühlbauern treiben daher Ackerbau und Viehzucht. Die Bauern verkaufen ihr Getreide in der Schranne zu Gun- zenhaufen. d. Durchwandern wir Günzenhausen, so sallen uns sofort die schönen Straßen auf, die immer sauber und reinlich gehalten sind. Mit Recht singt ein Dichter: „In dem Thale mild und friedlich. An der Altmühl grünem Strand, Blüht ein Städtchen, rein und niedlich, Günzenhausen wird's genannt." In einer dieser Straßen bemerken wir ein einfaches Denkmal. Wir lesen auf demselben, daß einst durch die Gegend, in welcher jetzt Günzenhausen liegt, die Teufelsmauer gegaugen ist. — Wir wissen schon, wer Weisseuburg a/S. gegründet hat? Römische Soldaten. — •2*

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 21

1898 - Schwabach : Schreyer
— 21 — Das mußten die Römer verhindern. Der Wall war nach der feind- lichen Seite hin durch eine Hecke von hohen, dicken Pfählen geschützt; daher nennt man die Teufelsmauer auch Pfahlhecke. Dann lief an der Außenseite ein breiter Graben, was zur Bezeichnung Pfahl grab en geführt haben mag. — Wollen wir nun die Tenfelsmauer im Sand- kästen darstellen! — Zusammenfassung: Wie die Teuselsm auer aussah. Die Teuselsmauer war ein Wall aus Steinen, Erde, Rasen und Kies. Auf der Mauer lief eine gepflasterte Straße dahin. An der inneren Seite standen kleine Wachthäuser und größere Türme. Nach der feindlichen Seite hin war die Teuselsmauer durch eine Hecke von Pfählen und durch einen breiten Graben geschützt. Daher nannte man sie auch Pfahlhecke und Pfahlgraben. Welche Namen führt der römische Grenzwall? Teufelsmauer, Pfahlhecke, Pfahlgraben. — Die beiden letzten Namen wißt Ihr zu er- klären. Was werdet Ihr noch wissen wollen? Warum Teufels- mauer? — Nun, was meint Ihr? Vermutungen. — — Als man später diese lange, starke Mauer sah, glaubte man, diese könnten nicht Menschenhände gebaut haben, das müsse das Werk des Teufels sein, und nannte den Bau daher Teuselsmauer. Eine alte Sage*) erzählt uns: „Einst trat der Teusel zu Gott und forderte einen Teil der Erde, und der Herr bewilligte ihm dasjenige Stück Land, das er in einer Nacht vor Hahnenschrei mit einer Mauer umschlossen habe. Der böse Feind machte sich stracks ans Werk. Dienstbare Geister trugen ihm das Ma- terial zu, und so schritt der Bau rasch von statten. Doch die Marke war zu weit genommen. Noch fehlte ein schönes Stück, da krähte der Hahn. Der Teusel hatte sich umsonst geplagt. Voll Zorn warf er alles über den Haufen." Zusammensassnng: Woher der Name Teuselsmauer kommt? Die Teuselsmauer hat deshalb diesen Namen, weil man glaubte, dieses gewaltige Werk habe der Teusel gebaut. 3. Greucytlingen mit dem Kartsgraßen. a. Verlassen wir mit der'eisenbahn Günzenhausen und fahren weiter der Altmühl entlang. Wir sehen an der Karte, wie das Thal der Altmühl nach und nach enger wird. Am höchsten sind die Er- Hebungen des Hahnenkamms rechts der Altmühl. Immer aber gibt es noch hinreichend Platz zum Ackerbau. Der überaus fette, fruchtbare Boden erträgt das schwerste Getreide, und in den ausgedehnten Dörfern- des reichen Altmühlgrundes wohnen noch wohlhabendere Leute, als oberhalb *) Nach Aufsberg.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 23

1898 - Schwabach : Schreyer
— 23 — rufen und das Werk beginnen. Alles ging gut von statten. Die Leute kamen. Sie erbauten neben ihrem Arbeitsplatz Hütten zum Wohnen ; daraus ist das Dorf Graben entstanden. Die Witterung war die beste, und der Boden, Thon und angeschwemmter Sand, leicht zu be- arbeiten. In drei Wochen war das Werk so weit gediehen, wie wir es noch vor uns liegen sehen. Der Graben erreicht aber weder die Altmühl noch die Rezat. Fertig ist er nicht geworden. (Zeichnung!) Zusammenfassung: Warum Karl den Graben erbaute. Karl der Große erbaute den Karlsgraben. Er wollte die schwäbische Rezat mit der Altmühl verbinden. Die Leute der Umgegend mußten Frondienste leisten. Was werde ich Euch jetzt uoch erzählen müssen? Warum Karl deu Graben-nicht sertig stellte. — Die einen sagen, häusige Regengüsse hätten die Arbeit unmöglich gemacht. Andere meinen, Karl habe in einen Krieg ziehen müssen, und da er fort gewesen sei, hätten die Arbeiter nicht mehr gearbeitet. Eine schöne Sage*) aber weiß uns darüber folgendes zu erzählen: Dem Wildsburgklösterleiu gegenüber lag aus einer mäßigen Anhöhe ein heidnischer Tempel. Darin verehrten die dortigen Bewohner ihre heidnischen Götter. Das war dem Abt des Klosters nicht recht, und der Heidentempel war ihm ein Dorn im Auge. Der Abt machte den frommen Kaiser aus dies Götzenhaus aufmerksam. In der Freude über den Kanalbau aber hatte Karl den Heidentempel ganz vergessen. Als er eines Tages nach dem Kloster zurückritt, fiel ein Sounenblick durch die Abendwolken auf das Götzenhaus. Jetzt dachte der Kaifer an fein Versprechen, den Greuel wegzuschaffen. Er ließ am andern Tage, statt am Graben fortzuarbeiten, von den Frönern den Götzentempel bis auf die Grundmauern abbrechen. Als er abends in das' Kloster zurückkehrte, ließ er aus dem Platz nichts zurück, als umhergeworsene Quadersteine. Den Bewohnern der Umgegend hatte aber der Kaiser durch die Zerstörung des Götzenhauses ins Herz gegriffen; denn die meisten von ihnen waren weiter nichts, als getaufte Heideu. Um sich für die Zerstörung ihres Heiligtums zu rächen, machten sie uutereiuander aus, nicht mehr an dem Graben zu arbeiten. Schon am andern Morgen kam ein Bote in das Kloster hinaus und meldete dem Kaifer: die Vögte stehen allein am Graben, und die Fröner sind mitten in der Nacht verschwunden, wie die Störche im Herbste. Dem Kaiser stand aber gerade keine Schar zu Gebote, die Ungehorsamen aus ihren Schluchten, Wäldern und Brüchen zusammenzutreiben, und so blieb der Graben unvollendet. Zusammenfassung: Warum der Graben unvollendet blieb. Karl zerstörte den Tempel der Heiden; daher verweigerten die Fröner die Arbeit. Karl konnte die Ungehorsamen nicht zwingen; daher blieb der Gräben unvollendet. *) Nach Stöber.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 24

1898 - Schwabach : Schreyer
— 24 — 4. In den Sotnhofer Stewvrüchen. Lehrmittel: Solnhofer Schiefer, womöglich mit Versteinerungen. a. Wir folgen mit der Bahn dem Engthal der Altmühl weiter nach Südosten. Ein Engthal haben wir fchon durchfahren? Thal der Pegnitz. — Ahnlich wie dort treten die Berge auch hier ganz nahe zusammen. Links und rechts der Altmühl steigen senkrecht nackte Kalkfelsen in die Höhe. In welchem Gebirge sind wir? Jura. — Betrachtet aus unserer Karte die Altmühl? Jetzt beginnen die vielen Krümmungen. — Wo- durch wird die Altmühl gezwungen, diese Krümmungen zu machen? Sie muß die Berge umfließen. (Erinnerung an das Mainviereck.) — Kaum gibt es in dem Engthal Raum für größere Ortschaften. Auffallend kommt es uns vor, daß die meisten Häuser der Orte nicht mit Ziegeln oder Schiefer, wie bei uns, sondern mit dünnen weißen Platten gedeckt sind. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Städtchen Pappen- heim. Inmitten desselben erhebt sich aus steilem Felsen das alte Ge- mäuer eines Römerturmes, von welchem Bäume hoch in die Lüste ragen. Die Altmühl windet sich zwischen dem prächtigen neuen Schlosse, das dem Grasen von Pappenheim gehört, und dessen Blumengärten hindurch, um das Städtchen zu umfließen. Alle Höhen, die wir erblicken, sind mit schönen Laubwaldungen bewachsen, und die Wiesen des Thales er- höhen durch ihr freundliches Grün die Schönheit der Landschaft. Wieder setzt sich der Zug in Beweguug. Plötzlich werden wir in nnsern Be- trachtungen gestört. Im Wagen wird es mit einem Male Nacht, wir sind in einem Tunnel. (Hinweis auf das Pegnitzthal.) Doch bald ist dieser durchfahren. Der Zug hält, und vor nns liegt So lnh ofen, nnfer nächstes Reiseziel. Zusammenfassung: Fahrt im Altmühlthal von Treucht- l in gen bis So ln Hofen. Bei Treuchtlingen tritt die Altmühl in ihr Engthal ein. Sie durchfließt in vielen Windungen den Jura. In diesem engen Thal liegen Pappenheim und Solnhosen. b. Lieblich liegt das Dorf Soluhofeu im engen Thal der Altmühl. Viele Häuser sind an den Abhang des Jnra hingelehnt. An den Hängen weiden auffallend viele Ziegen. Anch hier sind sast alle Gebäude mit den weißen Platten gedeckt, die wir in den Ortschaften aus unserer bis- herigen Fahrt beobachtet haben. Solnhosen verdankt seine Entstehung und seinen Namen dem hl. Sola, einem der ersten Verkünder des Christentums in dieser Gegend. Er war ein Schüler des hl. Boni- sazius. (Dieser hat, wie wir wissen, den Dom in Würzburg gegründet.) Seine erste Wohnung hatte Sola in einer Höhle, die man uns heute noch als „Solahöhle" zeigt. In dieser Höhle lebte Sola, von aller menschlichen Gesellschaft abgesondert. Nach einiger Zeit sammelten sich um ihn einige fromme Brüder. Sie reuteteu die dichten Wälder aus und legten einen Hof an, den man den Solahof nannte. Bald gründeten sie auch ein Kloster, und die frommen Mönche zogen aus und predigten

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 37

1898 - Schwabach : Schreyer
Leicht könnt Ihr mir nun sagen, wie das Meer der oberpfälzischen Hoch- ebene verschwunden ist? Der See hat sich einen Ausweg zwischen dem bayerischen Wald und dem Frankenjura gesucht. — Und das Wasser? Die Donan hat es weggeführt. — Wie hat also die oberpfälzische Hoch- ebene früher ausgesehen? Woher wissen wir aber, daß die oberpfälzische Hochebene früher ein Meer gewesen ist? —--Seht, das Meer hat selbst seine Denkmale hinterlassen. Wir finden heute noch in der oberpfälzischen Hochebene viele Weiher, die beim Abfluß des Meeres zurückgeblieben sind. Welchen Nutzen gewähren diese? Karpfen. — Die ausgedehnte Fischzucht in der oberpfülzischeu Hochebeue verdankt man dem srüheren Meere. Ob dieses vielleicht noch einen Nutzeu gewährt? Denkt an das Ries und an den Bamberger Kessel! Das Meer hat Schlcimm zurückgelassen und da- durch die Ufer der Raab fruchtbar gemacht. — Welchen Nutzen haben also die Menschen heute noch von dem srüheren Meere der oberpfälzifchen Hochebene? — Wovon haben wir zuerst gesprochen? Naab. — Dann? Ober- pfälzische Hochebene. — Wie nennen wir Naab und oberpfälzische Hoch- ebene zusammen? Naab gebiet. — Was wißt Ihr nun vom Naab- gebiet? Zusammenfassung: Das Naabgebiet. Die Naab durch- fließt die oberpfälzische Hochebene. Diese wird begrenzt durch das Fichtelgebirge, den Böhmerwald, den bayerischen Wald und den Frankenjura. Sie war srüher von Wasser bedeckt. Daher findet man in der Hochebene viele Weiher; die Naabnser sind srnchtbar. 3. Deutsche Treue. Wir wollen eine alte Ritterburg im Naabgebiet be - suchen! Diese liegt an einem Nebenflusse der Naab. Nenne und zeige die Nebenflüsse der Naab! Psreimt und Vils. — Unser Reiseziel liegt an der Psreimt. Woher kommt diese? Böhmerwolds — Begleite ihren Lans an der Karte und halte bei den Orten inne! Lies den Namen des ersten Ortes! Transnitz. — Welcher Ort liegt an der Mündung? Psreimt. — Die Burg liegt bei dem erstgenannten Ort und heißt, wie dieser, Trausnitz. a. Auf der einen Seite der Bnrg gähnt ein Abgrund; auf der an- dern befindet sich ein tiefer Graben. Eine kleine Brücke führt uns über denselben. Wir treten durch ein weites Thor ein in den Burghof. In den weiten Sälen des Schlosses erblicken wir Wappen und Bilder. Eine schmale, finstere Wendeltreppe sührt uns hinauf in den Turm. Schau- dernd blicken wir hier in ein enges Gefängnis mit niedriger Decke und

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 39

1898 - Schwabach : Schreyer
— 39 — Jugendfreunde nahmen in der Versöhnungskapelle das hl. Abendmahl, wie uns das Bild vor Augen führt. Zusammenfassung: Wie Friedrich frei wurde. Wird Friedrich sein Ziel erreichen? Wenn nicht, wird er wieder zurückkehren? — „Blaß und abgemagert kehrte Friedrich, der einst so schön und freudig gewesen war, nach Wien zurück. Seine treue Gattin könnt' es nicht mehr sehen, wie seine Schönheit im Unglück dahin geschwunden war; sie hatte sich um ihn blind geweint." Sogleich ging Friedrich zu seinem Bruder, ihn zum Frieden zu bewegen. "^Jedoch umsonst war sein Bemühen. Der Bruder wollte nichts vom Frieden hören. Da dachte Friedrich an sein Versprechen, wieder in die Gefangenschaft zurückzukehren. Alles riet ihm davon ab. Er aber blieb standhaft. Er reiste zu Lud- wig nach München und stellte sich freiwillig in die Hast. „Tief gerührt über solche Treue schloß ihn Ludwig ans Herz. Von Stund an aßen beide an einem Tisch und schliefen in einem Bett, wie zwei^ Brüder." Wenn Ludwig abwesend war, regierte und behütete Friedrich sein Land. Zusammenfassung: Deutsche Treue. 4. Amberg. Lehrmittel: Emailgeschirr, Fluß-, Schwer- und Kalkspat, Por- zellan, Porzellanerde. Wir wollen heute zur größten Stadt an der Vits wandern! Zeige die Vils! Zeige den größten Ort! Wie heißt er? Am b erg. a. Amberg liegt zu beiden Seiten der Vils, wird also von der Vils durchflössen. Der Name Amberg erzählt uns uoch mehr über die Lage der Stadt? Sie liegt an einenl Berge. — Es ist das der Maria- Hilfberg, der eine prachtvolle Kirche samt Kloster trägt. Zu welchem Gebirge gehört dieser Berg? Frankenjura. — Zusammenfassung: Lage der Stadt. Amberg liegt zu beiden Seiten der Vils. Bei Arnberg erhebt sich der Frankenjura. Wie bei vielen Orten, die wir bis jetzt kennen gelernt, können wir auch bei Amberg eine alte und eine neue Stadt unterscheiden. Der ältere Teil der Stadt wird von der noch teilweise erhaltenen Stadt- maner umgeben. — Außerhalb der Stadtmauer, also in der neueren Stadt, ragen die hohen Kamine bedeutender Fabriken in die Höhe. Amberg besitzt eine Königliche Gewehrsabrik, eine Porzellan- fabrik, eine große Email Warenfabrik n. a. In der Geweyr- fabrik werden die Gewehre für die Soldaten hergestellt. Die Email- warensabrik liesert die schönen Töpse, die die Mutter zum Kochen ver- wendet. (Vorzeigen!) Das Email wird hergestellt aus Fluß-, Schwer- und Kalkspat, welche Mineralien man bei Amberg findet. Auch die

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 43

1898 - Schwabach : Schreyer
— 43 — und schaut gegen den Dom; in der andern Hand hält er einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!"*) Das Brückenmännchen soll den Baumeister der Brücke darstellen. Warum aber schaut dieser gegen den Dom? Darüber erzählt uus die Sage**) folgendes: Der berühmte Baumeister des Domes hatte mit dem der Brücke eine Wette vereinbart, daß derjenige, welcher seinen Bau früher vollende, dem Besiegten eine harte Leibesstrafe auserlegen dürfe. Er sollte ver- urteilt werden, den Eselsritt zu machen. Es war aber das kein lustiges Reiten; denn der Granschimmel war eigentlich ein Folterwerkzeug, ge- spickt mit scharfen Eisenspitzen. Wie rührten sich da Meister und Gesellen! Sichtlich schien der Dombau gesegnet. Höher und höher hoben sich die gewaltigen Mauern. Die Brücke jedoch schritt langsam vorwärts. Ins- besondere zur Frühlingszeit und nach heftigen Regengüssen, wenn die Wasser schwollen, mußte die Arbeit oftmals eingestellt werden. In seiner Not rief der Meister den Teusel zu Hilse. Dieser war schnell zur Stelle. Der Teusel versprach, die Brücke zu vollenden, wenn ihm die Seele dessen gehöre, der zuerst über die Brücke gehe. Mit schwerem Herzen ging der Meister darauf ein. Nun ging die Arbeit an der Brücke rasch vorwärts. Bald war das Werk vollendet. Am Tage der Einweihung warf der Meister, ehe jemand von dem herandrängenden Volk die Brücke betrat, seinen Hut weit iu die Fahrbahn. Bellend sprang sein abgerichteter Pudel nach, den Hut zu holen. Ter betrogene Teusel aber packte das Tier und riß ihm den Kopf ab. Das steinerne Männlein aber ließ der Erbauer der Brücke hinsetzen, dem Dombaumeister zum Spott. Jetzt wissen wir, warum das Brückenmännchen gegen den Dom schaut. Zusammenfassung: Die steinerne Brücke. Herzog Heinrich der Stolze erbaute die steinerne Brücke. Diese hat 15 Bögen und ist 300 m lang und 6 m breit. Aus der Brücke steht das Brückenmännchen. e. Das hochragendste, ausfälligste Gebäude Negensburgs ist sein stattlicher Dom. Zwei mächtige, 107 m hohe Türme streben gen Himmel. Das Gotteshaus hat eine Länge von rund 90 m, eine Breite von 40 m und eine Höhe von 40 m. Das westliche Hauptportal ist reich mit kunstvollen Steinhauerarbeiten geschmückt. Das Innere dieses Gotteshauses ist schlicht und einfach. Unter den Altären ist der silberne Hochaltar der kostbarste. — Vor mehr als 000 Jahren wurde der Grund zum Dome gelegt. Jedoch wurde der Bau durch Kriege oft unterbrochen. So standen die Türme 400 Jahre unfertig da. Erst König Ludwig I. brachte diese zur Vollendung. — Nicht weit vom Dome entfernt steht das alte Rathaus mit *) Ohne Zweifel eine Beziehung auf die Dürre des Jahres 1135, welche den Brückenbau ermöglichte. **) Nach einem Aufsatz iu: Weiß und Blau.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 59

1898 - Schwabach : Schreyer
Geht mit der Donau rasch durch Bayern! Wo verläßt sie unser Vater- land? Passau. — Sie gehört unserm Vaterland aus 53 Meilen an. In welcher Richtung durchfließt sie unser Vaterland? Von Ulm bis Regensburg ist ihr Lauf nordöstlich, von Regensburg an fließt sie süd- östlich. — Warum verändert sie bei Regensburg ihre Richtung? Der bayerische Wald zwingt sie dazu. — Zusammenfassung: Don anquellen und Laus der Douau durch Bayern. Die Donau entsteht aus dem Schwarzwald in Badeu aus zwei Quellen. Bei Ulm tritt sie in Bayern ein. Sie fließt nach Nordosten bis Regensburg, dann nach Südosten bis Passau. Der bayerische Wald zwingt sie, ihre Richtung zu ändern. 2. Eintritt der Donau in Mayern. Lehrmittel: Abbilduug vom Ulmer Münster. a. Vor ihrem Eintritt in Bayern ist die Donau zwar schou vou beträchtlicher Breite, sie besitzt aber eine so geringe Tiefe, daß sie mit größeren Fahrzeugen uicht befahren werden kann. Wir erblicken hin und wieder nur kleinere Steinschiffe. Nicht ganz 1/i Stunde oberhalb Ulm nimmt die Donau von rechts her einen Fluß aus. Zeige ihn! — Woher kommt er? — Lies feinen Namen! Jller. — Diese ist hier zeitweise ein recht wildes Wasser (60 m breit!), gegen das man sich durch Schutzbauten sichern mußte. Sie führt manchmal fehr trübes Waffer mit sich und verurfacht dann eine bedeutende Trübung der Donau, die wir eine weite Strecke hin wahrnehmen. Sie tritt zwischen zwei Städte. Zeige sie! —Lies deren Namen! Ulm und Neuulm. Diese reichen sich in zwei mächtigen Steinbrücken die Arme. Was sagt uns die Karte von der nördlichen Umgebung beider Städte? Der schwä- bische Jura tritt ziemlich uahe an die Donau heran. — Wie ist es in den übrigen Himmelsgegenden? Ebene. — Es ist dies eine fchöne und fruchtbare Ebene. Beide Städte find in einem Umkreis von etwa 5 Stunden von gewaltigen Mauern, Wällen, Gräben und Türmen um- geben. Die Abdachung der äußersten Wälle ist mit einem ganzen Walde von Bäumen und Sträuchern besetzt, was sür die Städte eine Zierde ist. In Ulm und Neuulm sind sehr viele Soldaten. Beide Städte bilden eine Festuug. Wie sind sie auf uuserer Karte dargestellt? — Wir werdeu später eine viel größere Festung au der Donau genauer be- sprechen! — In Ulm, der größeren der beiden Schwesterstädte, erhebt sich ein herrliches Münster, dessen 161 in hoher Turm der höchste der Erde ist. Er gewährt eine prachtvolle Fernsicht, selbst die Alpen sind sichtbar. — Nachdem die Donau die Jller aufgenommen hat, ist

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 12

1898 - Schwabach : Schreyer
- 12 — Schwabach, durchfließt die Stadt. Hunderte von Tierfellen werden in demselben gewaschen; die großen Nördlinger Gerbereien erzeugen viel und gutes Leder. — „Gewerbe und Handel sind in Nördlingen ziemlich bedeutend. An Markttagen geht es in Nördlingen sehr leb- hast zu. Von allen Seiten strömen Käufer und Verkäufer herbei, zu Wagen und zu Fuß. Eier, Butter. Schmalz, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Gänse, Hühner, Enten, Tauben, kurz alles, was das srucht- bare Ries und seine fleißigen Bewohner erzeugen, wird hier au verschie- denen Plätzen seil geboten. Mitten im Gewühle der Menschen fühlt man, daß Nördlingen der Stapelplatz des Rieses (Erklären!), die Hauptstadt dieser kleinen Welt ist."*) Besonders lebhaft geht es in der Schranne zu. Die Schrämte ist ein großes Gebäude. Mehrere große Thore, so groß wie Scheunen- thore, führen in eine mächtige, gepflasterte Halle. Zahlreiche Fuhr- werke fahren durch diese Thore in die Halle und ladeu ihre Fracht ab, volle Getreidesäcke. Viele hundert Getreidesäcke lehnen an den Wänden, hohe Getreidehaufen find auf dem Boden aufgeschüttet. Getreidehändler, Bierbrauer, Müller und Bäcker sind in der Schranne versammelt und kaufen den Riesbauern das Getreide ab, besonders Dinkel und Gerste. Was ist also die Schranne? Getreidehalle, Ver- kaufshalle für Getreide. Öfter im Jahre werden in Nördlingen große Viehmärkte ab- gehalten. Was von den Käufern au den Nördlinger Markttagen er- handelt wird, kommt oft weit fort in große Städte, ja selbst in fremde Länder. Was für eine Stadt ist demnach Nördlingen? Handelsstadt. — Womit wird in Nördlingen Handel getrieben? Getreide, Vieh, Eier, Butter, Schmalz, Geflügel u. f. w. Zusammenfassung: Die Niesbauern gehen nach Nördlingen ans den Markt. Hier werden die Erzeuguisse des Rieses verkauft. In der Nördlinger Schranne wird viel Getreide aufgestapelt und ver- kauft. Nördlingen ist der Stapelplatz und die Handelsstadt des Rieses. 2. So G'fell, so! Nördlingen war einst eine ansehnliche freie Reichsstadt. Die altertümlichen Thore, das Rathaus und die Trümmer der früheren Stadtmauer sind Zeugen seines Alters. Im 30jäh- rigen Kriege ging es Nördlingen nicht viel besser als unserer Vaterstadt. Viele Fehden hatte Nördlingen einst mit den mächtigen Grafen von Öttingen zu bestehen, die damals fast die ganze Riesebene be- herrschten. Gerne hätten die Öttinger Grafen die Stadt in ihren Besitz gebracht. Doch Türme und Thore, Wall und Graben schützten die Stadt *) Jugendlust, Jahrgang 1881.

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 65

1898 - Schwabach : Schreyer
— 65 — Bei der Stadt Neuburg breitet sich das Donaumoos aus. Jugol- stadt ist von mächtigen Wällen umgeben. Diese Stadt ist die stärkste Festung unseres Vaterlandes. 5. Im Gngthat der Dona«. Wir fahren weiter. Immer noch begleiten uns aus dem inken Ufer nah herantretende Berge des Jura, während nach rechts hin die Ebene freien Ausblick gewährt. Bald kommen wir an dem Dorfe Weltenburg vorbei, um jetzt das Kloster Weltenburg in lieblicher Abgeschiedenheit zu erblicken. Es gehört zu den ältesten in Bayern. Im Innern der prachtvoll ausgestatteten Klosterkirche befindet sich die Statue des heiligen Georg. Der Ritter sitzt auf dem sich bän- meuden Roß, von dem herab er die Lanze dem Lindwurm in den Rachen stößt. Die Gruppe erglänzt reich in Silber. Links vom Kloster, der Donau entlang, zieht sich der Klostergarten hin, der nach dem Strom zu durch eine lange Mauer geschützt ist. Nach Weltenburg steigen plötzlich zu beiden Seiten des Flusses 100 in und noch höher die teilweise mit Hochwald bewachsenen Kalksteinselsen des Frankenjura empor, manchmal so steil, daß selbst zu einem Fußsteig kein Raum bleibt. Ost hängen die Felsen wie das Laubdach eines Riesen- baumes über unsere Wasserstraße. Wir sehen dann nichts als brausende Flut, nacktes Gestein und nur ein bißchen Himmel. An den Felsenwänden bemerken wir in einer langen Reihe große eiserne Ringe, an denen die Schiffer ihre Fahrzeuge stromaufwärts ziehen. Jeder von den Felfen rechts und links führt nach feiner Gestalt einen eigenen Namen, und von jedem erzählt sich das Volk eine Geschichte. Wir sehen „die lange Wand", „nnsre liebe Frau aus der Flucht", „die Jungfrau", „die Kanzel", „Peter und Paul", „den Bischof", das „Nürnberger Thor", „Napoleon", „die drei Brüder." Von letzteren weiß uns der Schiffer folgende Geschichte zu erzählen: Zwei Knaben hatten ihren jüngeren Bruder nicht lieb und wollten ihn aus dem Wege räumen, wie einst die Söhne Jakobs ihren Bruder Joseph. Wie sie nun den Bruder ins Wasser stürzten, zog dieses die Mörder selbst hinab, und es wurdeu alle drei zu Stein. — Allmählich weichen die Berge zu unserer Rechten wieder zurück. Der Strom wird breiter; die Aussicht auf Menfchenwohnnngen thut sich aus. Am linken Ufer sehen wir in einer Bergnische „das Klö sterl", früher ein Einsiedelhaus, später ein Klostergarten, jetzt ein von den Bewohnern Kelheims gern besuchter Ausstugsort. Bald erblicken wir Kelheim, hoch über dem Städtchen die uns schon bekannte Befreiungshalle. Geographie von Bayern. 5
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