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1. Geschichte des Alterthums - S. 469

1852 - Weimar : Albrecht
469 Italien gehört zu den reichsten und fruchtbarsten Ländern. Die Milde des Klima's und die Güte des Bodens gewährten Früchte aller Art und gute Weiden. Die älteste Bevölkerung trieb vorzugs- weise Ackerbau und Viehzucht. Hirse scheint die Hauptfrucht der Po-Ebent gewesen zu sein, Dinkel oder Spelt des mittleren Italiens, während Kampanien Waizen von besonderer Güte erzeugte, und in Sicilien der Waizen wild wuchs. Das mittlere Italien war reich an wohlschmeckendem Obste; Wein, Feigen und Oliven gediehen am besten in den südlichen Gefilden Kampaniens und Großgriechenlands. Die Korsen lebten gleich den Sarden in ihrem Berglande mehr von Viehheerden; ihr Honig stand wegen seines herben Geschmackes hin- ter dem von Hybla in Sicilien zurück, aber ihr Harz zum Auspichen der Weinfässer kam dem vom Silawalde in Brlittium gleich. Um Tarent blühte der Gartenbau, Hipponium bot liebliche Blumen dar, in Pästum blühten jährlich die Rosen zweimal. In den fetten Wie- sengründeu Umbriens weidete das Opfervieh; die Eichenforste Mit- telitaliens luden zur Schweinezucht ein; in der Ebene Oberitaliens beschäftigte man sich vorzüglich mit der Schaf- und Ziegenzucht. Zur Rinderzucht und Jagd benutzte man vorzüglich die Waldungen in Lukanien und Bruttium, doch weidete man daselbst auch in der heißen Jahreszeit das feine Wollenvieh, welches man in Kalabrien für die Webereien in Tarent zu ziehen bemüht war. Die Pferde- zucht gedieh am besten in Sicilien, doch lieferte auch Venetien einen dauerhaften und flüchtigen Schlag von Pferden, wie Ligurien gute Maulthiere. Das tyrrhenische Meer zeichnete sich durch seine Schal- thiere aus, das adriatische durch große Fische und Seevögel. Den Po empfahlen seine Schwäne. Die Waldungen im diesseitigen Gal- lien, bei Luna und bei Pisa in Etrurien lieferten Schiffs- und> an- deres Bguholz. Die Steinbrüche bei Luna, Gabii und Tibur gaben gutes Material für den Häuserbau. Etrurien war durch mineralische Quellen und Bäder ausgezeichnet; auch Neapel hatte warme Bäder, ebenso Sinucssa und Änxur. Viel besucht waren auch die Bäder auf der vulkanischen Insel Pithekusa; der beliebteste Badeort aber war das reizende Bajä in Kampanien, zugleich ein Ort der Ueppig- keit und der Ausschweifung. Etrurien und Sardinien lieferten See- salz, Etrurien und Umbrien hatten Kupferbergwerke; Elsen wurde von der Insel Elba geholt und an der etrurischen Küste geschmolzen. Blei fand sich auf der Bleiinsel bei Sardinien, Silber in Sardinien, Gold in Oberitalien. Die Gallier in Oberitalien zeichneten sich durch ihre goldenen Halsketten und Armbänder, die Umbrer durch ihr schweres Kupfergeld, die Tusker durch ihre Bronzen aus. Li- gurien endlich lieferte Marmor und feine Holzarten. Die Natur Italiens hat aber auch ihre schlimmen Seiten; bald bricht das un- terirdische Feuer der Vulkane gewaltsam hervor; bald stürzen sich plötzliche Wasserfluthen der Alpenströme und apenninischen Berg- wasser über die gesegneten Fluren. Der Westen Mittelitaliens wird häufig von ungeheuren Regengüssen heimgesucht. Starke Gewitter sammeln sich zu allen Zeiten am Saume der Gebirge und entladen sich mit der Wuth von Orkanen; nicht selten wird das Land durch Donner und Blitz aus heiterm Himmel in Erstaunen gesetzt. Der rasche Wechsel der glühenden Hitze und eisigen Kälte erzeugt gefähr-

2. Geschichte des Alterthums - S. 478

1852 - Weimar : Albrecht
478 Sage von der Gründung Roms. Mit dem Landbau hing die Religion eng zusammen; die reli- giösen Ceremonien und die Volksfeste dienten dazu, den Anbau des Landes unter obrigkeitlicher Aufsicht zu erhalten und den Fleiß des Landmannes anzuspornen. Auch die Wälder des Gebirges waren wegen des Einflusses auf -das Klima unter öffentliche Aussicht gestellt. Die Brüderschaft des Feldbaues (frätres arvale.s) beschäftigte sich neben ihren gottesdienstlichen Verrichtungen auch mit dem Feldbaue in wissenschaftlicher Beziehung. Das vortrefflich angebaute samnitische Gebirgsland vereinigte bei dem ausgezeichneten Klima alle Vortheile der von der Natur am meisten begünstigten Länder. Es war in einem fast unglaublichen Grade bevölkert, zumal da öfters unbebau- tes Land unter die Bevölkerung vertheilt wurde, um es urbar zu machen. Auf eine eigenthümliche Art wurden unter obrigkeitlicher Auf- sicht die Ehen geschlossen. Zu gewissen Zeiten wurden die jungen Männer geprüft und dann denen, welche für die Besten erkannt worden waren, die Wahl unter den heirathsfähigen Jungfrauen überlassen, den anderen von Staatswegen die Frauen zugetheilt. So diente die Ehe als ein Mittel die Jugend zur Thätigkeit an- zuspornen. Von Kunstwerken ist bei diesem einfachen Volke nicht die Rede. Dagegen ging von den Samniten eine Ärt strenger Sittenlehre zu den Römern über und entwickelte bei diesen in früherer Zeit eine besondere Gattung won Poesie. Dnrch die Vereinigung mit den alten Samniten, namentlich mit dem wackeren Volke der Sabiner, erhielten die Römer die strengen und unverdorbenen Sitten und den genügsamen Sinn der alten Sabiner, deren moralische Festigkeit, Frömmigkeit und Gerechtigkeit und durch diese Tugenden Macht und Ansehen bei den italischen Völkern. Auch bei den späteren Römern galten die Sabiner für Muster der Einfachheit und Biederkeit, und die sabinische Tugend war sprichwörtlich. Die einzelnen sabinischen Völkerschaften waren theils gar nicht, theils nur in geringer Zahl mit einander verbunden; die Gemeinden jedes Volkes bildeten ent- weder einen Bund unter sich, oder nahmen doch nur einige wenige andere Völkerschaften in ihre Vereinigung auf. Aber selbst bei die- ser Zersplitterung zeigte sich die gediegene Kraft der Sabiner und die Stärke des zwischen den Gliedern jeder Völkerschaft bestehenden Bandes; denn auch vereinzelt leisteten die sabinischen Völker gegen äußere Feinde einen furchtbaren Widerstand. I. Rom unter der Herrschaft der Könige. 153 bis 510 v. Chr. Dreihundert Jahre hatte das albanische Reich geblüht, seine Herrschaft weit über das fruchtbare Latium ausgedehnt und eine Menge blühender Städte theils gegründet, theils dnrch Kolonisten erweitert; da entstand Zwiespalt im königlichen Hause und zugleich drohten von allen Seiten mächtige Feinde, von Norden die Elrus-

3. Geschichte des Alterthums - S. 85

1852 - Weimar : Albrecht
85 stark genug fühlte, verweigerte es den Tribut und eroberte nach harten Kämpfen einen Strich Landes von ausgezeichneter Frucht- barkeit, nämlich das Land an der Meeresküste südlich von Karthago, ohngefähr in den Grenzen des heutigen Staates von Tunis. Die Eingeborenen dieses karthaginiensischen Gebietes hießen Libyer; sie hatten feste Wohnsitze und trieben Ackerbau. Die Bewohner einer Anzahl von Küstenstädten dieses Landes vermischten sich mit Kartha- gern und wurden Libyphönicier genannt. Theils um die Herrschaft über diese Völker zu behaupten, theils um die ärmeren Bürger der Hauptstadt mit Ländereien zu versorgen und das Anwachsen des Pöbels zu verhindern, legten die Karthager in diesem Gebiete eine Menge Kolonien an, welche in strenger Abhängigkeit gehalten wur- den und deren Tribut eine Hauptquelle für den karthagischen Staats- schatz war. Sie werden zwar Städte genannt, waren aber wohl mehr offene Orte als Städte und deshalb eine sichere Beute jedes Eroberers, welcher einen Einfall in das Gebiet von Karthago wagte. Von diesen karthagischen Pflanzstädten muß man die ursprünglich phönieischen Kolonien unterscheiden, Utika, Leptis, Adrumetum und Hippo. Diese waren freie Städte, kleine Republiken mit ihren Stadtgebieten, kamen aber, als Karthago mächtig wurde, in eine gewisse Abhängigkeit in der Form eines Bundesverhältnisses. Im inneren Land lebten die Numidier d. i. Nomaden, umher- ziehende Hirtenstämme. Wie noch jetzt die Beduinenstämme schweif- ten auch damals die unbezwungenen Numidier in den an herrlichen Weiden reichen Abhängen des Ätlasgebirges umher. Sie waren bei dürftiger und enthaltsamer Lebensweise der größten Anstrengung fä- hig und stellten den Karthagern für Sold leichte Truppen, besonders vortreffliche Reiter. Der östliche Theil des karthagischen Gebietes, die schmale Küstenstrecke zwischen der kleinen und der großen Syrte, der jetzige Staat Tripolis, war nur an einigen von kleinen Fliis- sen bewässerten Stellen zum Ackerbau geeignet und daselbst waren auch karthagische Kolonien angelegt. Im Ganzen war der Boden zum Ackerbau nicht passend, wie noch jetzt, und daher blieben die einheimischen Stämme Nomaden. Sie dienten Karthago als Vor- mauer gegen den Staat von Eyrene und bildeten für die Kartha- ger Karavanen, welche durch die libyschen Wüsten bis zu den Ufern des Niger und östlich bis nach Oberägypten und Aethivpien Züge unternahmen. Das karthagische Gebiet ist ein von waldigen Ver- zweigungen des Atlasgebirges durchzogenes Land mit einer sandi- gen Küste, deren wellenförmiger Boden bei sorgfältiger Bewässerung höchst ergiebig ist. Die Karthager hatten ihr Land, besonders in der Nähe der Hauptstadt vortrefflich angebaut. Meilenweit um Karthago bildete das Land gleichsam nur einen einzigen, aufs beste bewässerten und angebauten Garten und war mit den schönsten Landhäusern geschmückt. Karthago hatte sich, unterstützt durch seine vortreffliche Lage, durch die große Fruchtbarkeit und das herrliche Klima des Landes, durch Ackerbau, Handel und Gewerbsthätigkeit, über alle Kolonien der Phönicier nach und nach emporgeschwungen und war die mächtigste Handelsstadt des Westens der alten Welt geworden. In der Mitte des zweiten Jahrhunderts vor Christo hatte die Stadt Karthago, nach einer wahrscheinlich etwas über-

4. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 229

1850 - Leipzig : Mayer
Africa. Africa propria. §. 114. 229 Barcaei, später, um’s J. 560 v. Chr., durch Griechen aus Cyrene zur Hauptst. eines mächtigen, mit Cyrene rivalisirenden Staates erhoben, der bis zur Eroberung durch die Perser um’s J. 510 blühte [u. dessen Name auf die ganze heut. Provinz übergegangen ist]. Unter den Inseln vor der Küste ist Platea (Tlxaxta) od. Plataea (Ijxaxaia, Tlxaxeia, Tixaxhai, das heut. Bomba) deswegen merkwürdig, weil sich die durch das delphische Orakel nach der libyschen Küste gesendeten Theräer zuerst auf ihr nieder- liessen, ehe sie auf’s Festland übersetzten u. Cyrene gründeten. §. 114. Africa propria, ('Acpqixri rj idi'mg) auch schlechthin Africa (’Afpqixy), oder die römische Provinz Africa vor der Eroberung Numidiens (daher auch später Africa vetus), d. h. das ehemalige Gebiet von Carthago, reichte längs der Küste von den Arae Philaenorum (ol (Pixuivwv ßcoyol, beim heut. Elbenia?) im 0., die es von Cyrenaica schieden, bis zum Fl. Tusca im W., der die Grenze gegen Numidien bildete, während es im S. von Libya Interior be- grenzt wurde, (u. umfasste den östlichem Th eil des heut. Tripoli u. den nördlichem von Tunis). Es zerfiel in 3 grössere Distrikte von sehr ver- schiedener Beschaffenheit, die regio Syrtica (y Zvyxly.y} später nach den 3 verbundenen Hauptstädten Tripolitäna genannt, daher noch j. Tri- poli), od. den fast 100 M. langen östlichem Theil zwischen den beiden Syrten neben Cyrenaica, einen grösstentheils sandigen u. wenig angebauten Land- strich , u. die beiden westlichem, sehr fruchtbaren u. ergiebigen Land- schaften Byzacium (Bv^couov, auch Bv^anixig') od. regio Byzacena im S. an der Grenze des innern Libyens (die der Fl. Triton im So. von Syr- tica u. der Fl. Tusca im W. von Numidien trennte, od. das heut. Bengasi) u. Zeuyitäna (y Zevyixuvr7, auch Zeugis, j. Frikia, Frigih, d. i. unstrei- tig der alte einheimische Name, woraus die Römer erst den Namen Africa machten) im N. (welches gegen S. an Byzacium, gegen 0. u. N. an das Mittelmeer, gegen W. an Numidien u. den schon genannten Grenzfluss sliess). Die Produkte des Landes waren Getreide, besonders Weizen, Obst, namentlich Birnen, Lotos (in der Regio Syrtica), Terebinthen, Edel steine (syrtides, ebendaselbst), Perlhühner (gallinae Africae) u. s. w. (Vgl. die Produkte Numidiens, denen die von Africa propria im Ganzen wohl entsprachen.) Das grösstentheils ebene Land enthielt doch auch meh rere Gebirge, nämlich im O. (oder im Innern der Regio Syrtica) zwi- schen den Fl. Cynis u. Triton den M. Giglius (xo J'iyxiov oyog) u. süd- licher den Thizibi (&i£ißt), noch weiter gegen S. aber an der Grenze des innern Libyens den Zuchabbari (Zovyüßßaqt) u. Fasafaetus (xo Ovucsü- Xcaxov Oqog) mit den Quellen der eben genannten Flüsse ; dann im west- lichem Theile zwischen dem Fl. Triton u. Bagradas den Mons Jovis (Aiog ogog, j. Zowan?) u. westlicher, zwischen den Fl. Bagradas u. Rubricatus, den M. Cirna (xo Kiyva oyog, j. Iskell), an der Südgrenze von Byzacium aber den M. Mampsarus (xo Mayy^uqov oyog) mit den Quellen des Ba- gradas. Die wichtigem Vorgebirge waren in der Richtung von 0. nach W.: Cephälae (Xtcpaxcci, j. Cap Cefalo od. Mesurata) an der Westspitze der grossen Syrte, dem Vorgeb. Boreum in Cyrenaica an der Ostspitze gegenüber, u. Zitha (Zuba) an der Ostspitze der kleinen Syrte, beide in

5. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 234

1850 - Leipzig : Mayer
234 Zweiter Theil. j -Al Dj amur od. Zimbra) im Golf von Carthago, 30 Mill. von dieser Stadt. Galäta (bei Ptol. Kuxu&r], noch j. Galata), nordwestl. von Carthago u. südl. von Sardinien, 300 Stad, von der Stadt Thabraca in Numidien. §• 115. Wumiiha (Aovpidici, auch Aopudtcc od. Nopuöixrj, od. das heut. Algier) grenzte gegen 0. an das Gebiet von Carthago od. die römische Provinz Afriea, von der es der Fl. Tucca trennte, gegen S. an das innere Libyen u. Gä- lulien, gegen W. an Mauritanien, von dem es der Fl. Ampsaga schied*), u. gegen N. an das Mare Interuum. Das sehr fruchtbare Land war fast durchaus von den sich nach der Kiiste hin abdachenden Ausläufern des Atlas (s. S. 204 f.) durchzogen, die jedoch hier u. da auch zu ziemlich hohen Gebirgen ansteigen. Im äussersten 0. fand sich der hohe und rauhe M. Thambes (ßapßpg) mit den Quellen des Ruhricatus (wahrsch. identisch mit dem Geb. Tlumrova hei Procop., j, Djebel Edough, nördlich von Bona) u. im Sw., südöstl. von der Stadt Lambese, der M. Aurasius (Avpdmog, noch j. Djebel Aures), wahrsch. dasselbe Geh., welches Ptol. Avdov '¿Qog nennt u. mit dem Buzara in Mauritanien Zusammenhängen lässt. Die Yorgehirge waren in der Richtung von 0. nach W.: Hippi Prorn. ("Ititcov «xp«, j. Cap de Garde od. Ras el Hamrah od. das rothe Vorgeh.) am westl Ende des Sinus Hipponensis; Stoborrum (2'rbßoß(Jov, j. Ras ei Hamei? nach A. Ras el Hadid) zwischen dem vorigen u. der Stadt Aphrodisium an der Ostspitze des Sinus Olcachites (j. Golf von Estora) u. Treturn (Tpiirov, j. Sebba Rus od. Siebencap) an der West- spitze des eben genannten Mb., (vielleicht identisch mit dem Prom. Meta- gonium des Mela). Mit diesem Vorgeh. beginnt der grosse u. tiefe Sintis Numidtcus (6 Novpidiy.bg yoxnog, j. ohne besondere Namen), der westl. bis zum Prom.audum in Mauritanien reicht u. die Flüsse Ampsaga, Audus u. Sisar in sich aufnimmt. — Das Land wurde in-derselben Richtung von folgenden Flüssen durchströmt: Tusca (s. oben S. 230), dem östlichen Grenzflüsse. Armoniäcus (bei Plin. Armna , j. Mafragg), der zwischen Tabraca u. Hippo mündete. Rubricätus ('Povßyly.utog, j. Seibouse, Sey- buss, od. Zenati), der nach Ptolem. tief im S. auf dem Geb. Thambes ent- springt u. etwas östl. von Hippo mündet, (vermuthl. identisch mit dem Ubus der Tab. Peut. , der 10 Mill. westl. vom Armoniacns u. 5 Mill östl. von Hippo mündet, u. vielleicht auch nicht verschieden von dem Muthul des Sallust). Ampsäga (Apipdyu, bei Mela Ampsacus, j. Wad-el Kibbir), der westl. Grenzfluss Numidiens gegen Mauritanien, der bei Tucca in den Sinus Numidicus mündet. Das sehr fruchtbare Land, als dessen Haupt- produkte eine Menge Getreide, besonders W'eizen, Wein (Trauben von ausserordentlicher Grösse), Oel, Südfrüchte aller Art (Datteln, Citronen, Orangen, Feigen, Granatäpfel) u. andres Obst (besonders Aepfel u. Bir- nen), treffliche Pferde, Schafe, Ziegen, Elephanten , Löwen, Panther, *) Früher gehörte auch noch das westlich vom Ampsaga gelegene, von den Massäsylern bewohnte Land bis zum Fl. Mulucha mit zu Numidien; welches jedoch unter Augustus davon getrennt u. mit Mauritanien verbunden wurde, wo wir es §. 116 als Mauritania Caesariensis kennen lernen werden. Ptol. nennt deswegen das spätere, hier von uns geschilderte, Numidien Novpiöta via.

6. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 342

1850 - Leipzig : Mayer
342 Zweiter Theil. ein tiefer, den Krater eines Vulkans erfüllender, von steilen Felsen umge- bener, ebenfalls schädliche Dünste aushauchender See Campaniens, nördl. von Cumae, der in den alten Mythen eine bedeutende Holle spielt. [Auch ein angeblicher Eingang zur Unterwelt, durch welchen die Mythe Aeneas in dieselbe hinabsteigen lässt.] Acherusia Pa/us (r¡ A/coovala \¡(xvr¡, j. Lago di Fusaro), ein in denselben Mythenkreis gezogener kleiner See der- selben Landsch. , siidl. vom vorigen u. Cumae. L. Lucrinus (richtiger Sinus Lucrinus: s. oben S. 336). L. Pantänus (j. Lago Pantano) gleich östl. neben der Mündung des Frento an der Küste Apuliens. Salapina Pa/us (noch j. Lago di Salpi), ein mit dem Meere in Verbindung stehender See Apuliens zwischen den Mündungen des Cerbalus u. Aufidus, nach der an ihm gelegenen Stadt Salapia benannt. — Ueber das herrliche Klima Italiens u. die grosse Fruchtbarkeit des zwar bergigen , aber auch eine Menge wohl bewässerter Thäler enthaltenden Landes herrschte bei den Allen nur eine Stimme; für die fruchtbarsten Striche aber galten die Gegenden am Padus u. Campanien. Auch war das Land im Ganzen sehr gut (u. besser, als iu unsern Tagen) angebaut. Was die Produkte des- selben betrifft, so lieferte das Thierreich alles Zuchtvieh in grosser Menge, da die Viehzucht in ganz Italien, namentlich aber in Apulien, ßruttium, Ligurien, Umbrien u. Etrurien blühte. Die Rinderzucht (für welche schon der Name des Landes spricht: vgl. S. 333) wurde besonders in Etrurien, doch auch iin Lande der Veneter, in Ligurien, Umbrien, Lueanien u. s. w., die Schafzucht namentlich in Gallia Cisalpina, Venetia, Ligurien, im Lande der Sabiner, in Etrurien, Apulien u. Calabrien stark betrieben ; Schweine wurden besonders in Oberitalien u. Picenum in grosser Menge gehalten. Die Pferdezucht blühte vorzüglich in Venetia u. Ligurien, Maulthiere lie- ferten namentlich Ligurien u. das Sabinerland, gute Jagdhunde das Gebiet der Sailentiner in Messapien. Von wilden Thieren fanden sich Bären (in Lueanien), wilde Schweine (z. B. in Etrurien), Wölfe n. s, w. in mehrern Gegenden. Die Bienenzucht wurde vorzüglich in der Gegend von Taren- tum in Calabrien , doch auch in Ligurien u. anderw. betrieben. Fische u. Schalthiere gab es (besonders im adriat. Meere) in grosser Menge (z. B. Schollen bei Ravenna, Thunfische namentlich an der Küste Etruriens, treff- liche Austern besonders im Sinus Lucrinus) , doch waren auch die Flüsse u. Seen reich an Süsswasserfischen; Purpurschnecken fanden sich wahr- scheinlich bei Tarentum , essbare Schnecken bei Reate im Sabinerlande u. anderw'. Vorzüglich reich aber wrar Italien an Produkten des Pfianzen- reichs. Getreide wurde besonders in Mittel- u. Oberitalien in Menge erbaut (trefflicher Weizen namentlich in Etrurien u. Campanien, Spelt in densel- den Provinzen), Hirse vorzüglich im Thale des Padus, Flachs besonders in Etrurien ; Obst aller Art u. Wein namentlich in den südlichem Strichen (Feigen von Tusculum, Herculanum u. Pompeji, Alba u. s. w., Nüsse von Avella [Haselnüsse], Praeneste u. Tarentum, Aepfel von Ameria u. Ve- rona, Birnen von Crustumium, Tibur, Tarentum, Ameria, Falernum, Pice- num u. s. w., Wein in Ligurien [Genua], Venetia [Verona], Etrurien [Luna], Latium [vinum Caecubum u Fundanuin], im Sabinerlande [Nornen- tum u. Reale], Picenum, Campanien [vina Massica mit dem Falerner], Lu- canien u. Calabrien [vinum Tarentinum] u. s. w.). Oliven wuchsen fast

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 35

1847 - Leipzig : Engelmann
B. Die griechische Welt. 35 Boden in blühende Felder und Gärten. Ta re nt um (laccdämcnisch) mit ausgebreitetem Handel und großen Reichthümern M e t a p o n t u m (achäifch) Sybaris, dessen Reichthum die Bürger zu einer sprichwörtlich geworde- nen Weichlichkeit, Ueppigkeit und Schwelgerei führte. Nach ihrer Zerstö- rung durch die abgehärteten an Einfachheit des Lebens gewöhnten Bewoh- ner von Kroton 510 (wo der von Pythagoras gestiftete durch Güter- gemeinschaft der Mitglieder und durch eine auf Mathematik und Natur- wissenschaft gegründete Gcheiinlehre merkwürdige Bund die Herrschaft hatte), wurde von Athen die Stadt Thulium nahe an derselben Stelle ange- legt. Lokri groß durch die Gesetze des Zalcukus (060) die auf Be- gründung eines streng sittlichen Wandels, einfacher Lebensweise und mora- lischer Gesinnung ausgingen. Kumä die älteste Psianzstadt Unteritaliens und Metropole von Neapolis (P art h e» 6p c), berühmt durch das Orakel der Sibylle — Auf Sicilicn M cssene (Messina von den dori- schen Messeniern gegründet). Kat an a (ionisch) (Charondas Gesetz- geber gleich Zalcukus). Syrakus (korinthisch) mit zwei vortrcsslichcn Seehafen, ausgezeichnet durch Handel, Seemacht und Reichthum. Agrigent in einer für Ge- treide- Ocl- und Weinbau fruchtbaren Gegend, eine reiche kunstsinnige und prachtvolle Stadt (Jupiter-Tempel), die um 560 unter die Herrschaft des grausamen Tyrannen Phalaris kam. Selinus, Segcstc u. a. m. 5. In Afrika, Spanien und Gallien. Cyrene in einem gncllenrcichcn, fruchtbaren Hügelland, nahe dem heutigen Tripcli (dorisch). Großer Handel zu Land (Aegypten, Nubien) und zur See, mit Gctraide, Wein, Oel, Südfrüchten, Safran und besonders mit dem als Gewürz beliebten Silphium, verschafften den Cyrenäcrn solche Reichthümer daß sie zuletzt in Luxus und Schwelgerei geriethen. Massilia (Marseille) in Südgallien von den vor des Cyrus Heere fliehenden Einwohnern der ionischen Stadt Phokäa gegründet, verwandelte den steinigen Boden in Wein- und Olivcngärtcn und trieb sehr ausgebreiteten Handel. Die Stadt war besonders berühmt wegen ihrer vortrefflichen rcpublicanischcn Verfassung und wegen der Häuslichkeit, Sittlichkeit, Mäßigkeit und Bildung ihrer Bewohner. Saguntum in Spanien (von Zakyuthos angelegt) war groß durch Handel wie durch Freihcits- und Vaterlandsliebe, die cs im zweiten punischcn Kriege an den Tag legte. 5. Das Hellenenthum. §. 48. Griechenland bildete nie einen Gesammtstaat, sondern zer- fiel in eine Menge unabhängiger Gemeinwesen, unter denen von Zeit zu Zeit das mächtigste einen überwiegenden Einfluß oder Vorherr- schaft (Heg em o nie) übte. So Sparta, Athen, Theben. Aber Sprache, Sitten und religiöse Einrichtungen vereinten alle Stämme zu Einer Nation, die sich im Gegensatz zu den übrigen, mit dem Gesammtnamen Barbaren bezeichneten, Völkern Hellenen nannten. Hohe Bildungsfähigkeit erhob die Griechen, besonders den 3 *

8. Vaterland! - S. 20

1912 - Cöln : Schmitz
— 20 — 202 v. Chr. vollständig geschlagen. Dennoch liefe die siebe zu feinem Vaterlande föannibal nicht ruhen. Cr wandte sich an den Rönig von Syrien, Antiochus den Großen, und forderte ihn zum Rampfe gegen die Römer auf. Letzterer wurde aber in der Schlacht bei Magnesia in Lydien von den Römern besiegt. Jetzt suchte ßannibal den Rönig von Bichynien, prusias, zum Kampfe gegen die Römer zu bewegen. Doch Rom verlangte die Auslieferung föannibals; und dieser nutzte fliehen. Dem Schicksal, als Gefangener in Schimpf und Schande nach Rom gebracht zu werden, den tod vorziehend, nahm er Gift. Alle üaten seines Gebens hatten seinem Vaterland, seinem geliebten Rarthago gegolten. Das Vaterland des Brennus, der einst Rom besiegt hatte, war Gallien. Die Grenzen dieses schönen Landes bildeten im Osten der Rhein, und Süden das Mittelländische Coeer und die Pyrenäen, im Westen der Atlantische Ozean und im Horden die Nordsee, fruchtbare f luren lieferten Getreide, und an den Bergesabhängen reiften köstliche Weintrauben. Allenthalben gab es fruchte der verschiedensten Art, und auf grasreichen, saftigen Wiesen weideten grotze Viehherden. Dazu hatte Gallien ein weiches, mildes Rlima. Wie sollte ein Volk, dessen Vater-lind ein solch reich gesegnetes Land war, dieses nicht lieben! Und die Gallier hingen denn auch an ihm mit glühender Liebe. Weise, von den Priestern, den Druiden, gegebene Gesetze regelten des Volkes ßandel und Wandel. Mächtig stand es da unter den Völkern Europas. Um diesen seine (Dacht zu zeigen, zog es nach Italien, wo jedoch seinem weiteren Vordringen ein Ziel gesetzt wurde. Aber dennoch blieb seine (Dacht furchtbar, so furchtbar, datz die Römer, um der Wiederkehr der Gallier vorzubeugen, die nördliche Grenze Italiens besetzten und schließlich, ihren feinden mehr und mehr nachrückend, in Gallien eindrangen. Jahrhunderte waren vergangen,

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 94

1890 - Gotha : Perthes
94 Karthago selbst war unermeßlich reich, die Umgegend von Gärten und großen Pflanzungen bedeckt und überall von Bewässerungskanälen durchzogen. Dort lag Landgut neben Landgut in ununterbrochener Reihe und mit prächtigen, reich ausgestatteten Gebäuden versehen. Die Wohnungen strotzten von Genußwaren aller Art, den Boden bedeckten Weingärten, Öl-und Fruchtbäume. Hier weideten auf den fetten Wiesen Herden von Rindern, Schafen und Ziegen; dort in lieferen Gründen hatte man große Gestüte angelegt, und auf den Feldern prangte in üppigem Wüchse Getreide, besonders Weizen und Gerste, Pflanzungen von Granaten, Feigen, Oliven, Weinstöcken und edlen Früchten zierten die mit Hecken umgebenen Gärten der zahlreichen Städte und Flecken des gesegneten Landes. Überall sah man Wohlhabenheit, denn die Karthager liebten den Feldbau. Die Verfassung dieser Handelsrepublik war eine aristokratische, denn die reichen Kaufleute regierten den Staat durch einen Senat, der aus dem großen Rat der Dreihundert und dem engeren Ausschuß der Dreißig oder Zehn bestand und zwei Präsidenten (Richter oder Suffeten genannt) an die Spitze der Verwaltung stellte. Doch hatte auch die Volksgemeinde besondere Rechte und gab oft die Entscheidung. Die militärische Gewalt des Feldherrn war unbeschränkt, nur zum Abschluß von Verträgen und Bündnissen bedurfte er der Zustimmung der ihn begleitenden Senatoren. Um sich die Herrschaft auf dem Mittelmeere zu sichern, trachteten die Karthager, denen bereits die meisten Inseln des westlichen Mittelmeeres sowie ein Teil Spaniens gehörten, auch nach dem Besitze des fruchtbaren städtereichen Siciliens, wo es viel griechische Kolonieen gab. Die mächtigste derselben war Syrakus, welche nach dem Besitz der ganzen Insel strebte und deshalb ca. 150 Jahre mit Karthago kämpfte. Bei diesem Streite um die Oberherrschaft wurden von den Karthagern viele

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 80

1903 - Trier : Lintz
80 Afrika. Haustiere. Von Haustieren werden in den Atlasländern Pferd, Maultier, Esel, Rind, Büffel, Ziege, Schaf, Kamel, u. a, gehalten. Schafzucht wird besonders auf dem Steppenhochlande der Schotts betrieben. Abbildung 29. Die Dattelernte. Einfluß Überall begegnet man in den Atlasländern den Spuren einer des isiams. a ^ e n K u 11 u 1', welche durch die Karthager, Römer und Araber verbreitet wurde. Die Kultur, welche die letztem brachten, gibt noch heute dem Völkerleben das Hauptgepräge; sie ist aber in völligem Niedergange begriffen. Mit Feuer und Schwert brach sich einst der Islam in Nordafrika Bahn. Die despotische Willkür, mit der er über die Völker herrscht, muß sich auf Fanatismus und Unwissenheit stützen. Wie der Eigennutz der Regierenden und der
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