54 Allgemeine Erdkunde.
oder der Decke sich ansetzende Schwefel kommt in den Handel und
tragt nicht unansehnliche Summen ein. Vulkanische Höhlen kom-
men auch häufig in Italien vor, besonders in der Umgegend von
Rom.
§. 296. Viele Kalksteinhöhlen sind durch ihre Tropfstein-
gebilde besonders merkwürdig, welche letzteren die sonderbarsten
Figuren von Menschen, Thieren oder leblosen Gegenständen dar-
stellen.
Der Kalkstein nämlich ist mit kleinen leeren Zwischenräumen erfüllt, durch
welche das Wasser von oben herab durchsickert, wobei es Kalkstcintheile
in sich aufnimmt. Sobald ein Tropfen die Decke der Höhle erreicht und
an die Luft kommt, so verdunstet er; die von ihm aufgelösete Kalkstein-
erde aber bleibt als fester Körper zurück und wird so zum Tropfstein, der
wie ein Eiszapfen sich entweder von oben nach unten ansetzt —
Stalaktit — oder wenn er hinabgefallen ist, von unten zu nach
oben — Stalagnit. — Oft treffen Stalaktiten und Stalagnitcn in
der Mitte zusammen, und bilden förmliche, mit den wunderbarsten Figu-
ren geschmückte Säulen. Die bekanntesten Tropfsteinhöhlen sind: die bei
Adelsberg in Krain (in welche der Fluß Poik sich hineinstürzt, ei-
nige Wasserfälle bildet, und dann bei Planina wieder zu Tage kommt);
die auf Antip aros im Archipelagus; die Baumannshöhle und die
Bielshöhle am Harze; die G a il e nr e u t h er zwischen Anspach und
Baireuth,( welche, gleich der Höhle von Kirkdale in England und den
Kalksteinhöhlen von Kentucky in Nord-Amerika, noch besonders durch
die ungeheuere Menge von Knochen, welche den Boden bilden, merkwür-
dig ist.. Auch im Felsen von Gibraltar g'ebt es Tropfsteinhöhlen, unter
denen die St. Michaels höhle ihren Eingang 1000 Fuß über der Mee-
ressläche hat. Ebenso finden wir deren in den Vereinigten Staaten von
Nord-Amerika.
8- 297. Es giebt auch solche, die ungemein ergiebig an Sal-
peter und andern Arten von Salz sind, zuweilen so sehr, daß,
wie z. B. in Kentucky und Tennessee, das aus ihnen gewonnene
Produkt einen einträglichen Handelsartikel bildet.
8- 298. Außer diesen Tropfstein-, Wasser- und Kno-
chenhöhlen finden wir auch Wind- und Dunst höh len. So
wehet aus einer Höhle in den Alleghannies, die etwa 100 Fuß im
Durchmesser hat, unaufhörlich ein Windstrom, der bis aus eine
Entfernung von 60 Fuß vom Eingänge noch bemerkbar ist; eine
ähnliche liegt in den Cumberlandbergen. Unter den Dunsthöhlen
ist die Hundsgrotte bei Neapel am bekanntesten.
8- 299. Unter der großen Anzahl merkwürdiger Höhlen ma-
che^ wir, außer den schon ausgeführten, noch aufmerksam auf die von
Szilicze in Ungern, jene in den Cevennen in Frankreich, welche
als Eiskeller benutzt werden; die Peak Cavern und jene von
Castleton, beide in der englischen Grafschaft Derby, und die
große Guacharohöhle in Venezuela.
Flüsse und Ströme.
8- 300. Die Gefließe erhalten den größten Theil ihres Was-
sers aus den Quellen und dem auf den Gebirgen schmelzenden
Schnee. Die Wassermasse ist zum Theil von der Höhe deö Ge-
birgs, wo die Quellen liegen, abhängig; ferner von der Ausdeh-
nung und Dicke der Schneelager und Gletscher auf demselben. Der
Strom wächst insgemein an Breite und Tiefe je nach Maaßgabe
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Michaels Castleton
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rom Adelsberg Krain England Kentucky Nord-Amerika Nord-Amerika Kentucky Neapel Frankreich Venezuela
68
Allgemeine Erdkunde.
Er ist hier in ein ziemlich enges Bett eingedämmt und fließt über rothe
Granitselsen. Die Hohe, die man gewöhnlich auf 40 Fuß angegeben fin-
det, betragt neueren Messungen zufolge nicht über 6 Fuß.
Unter den amerikanischen Wasserfällen nennen wir den von Te-
quendame, welchen beim Dorfe Soacha, unfern von Bogota in Neu-
Granada, der Bogota, ein Nebenfluß des Magdalena, bildet. Dieser höchst
romantische Fall ist 36 Fuß breit und stürzt 530 Fuß tief herab. Alle
übrigen auf Erden aber übertrifft der-des Niagara an Großartig-
keit. Die ganze Wasserfülle, welche aus den großen canadischcn Seen ab-
fließt, ist hier in ein 1400 englische Ellen breites Bett zusammengedrängt.
Der Fluß wird etwa eine Stunde oberhalb des Falls durch die beiden In-
seln Grand- und Navy-Island getheilt, und hat von hier ab bis zur
Katarakte selbst ein Gefäll von 57 Fuß. Die Ufer sind hier etwa 100 Fuß
hoch, und die Strömung ist so gewaltig, daß sie hohe Wellen schlägt, wie
das Meer , wenn der Sturm es aufpeitscht. Der Fall selbst hat die Form
eines Hufeisens, und wird durch Goat-Jsland (Aiegeninsel) in zwei Theile
gesondert, in die cana dische Seite, 700 Ellen breit, und die ame-
rikanische, 380 Ellen breit; 380 kommen auf Goat-Jsland. Die Höhe
des Falls auf der canadischcn Seite beträgt 142, auf der amerikanischen
162 Fuß. Die beste Ansicht beider Fälle hatte man bisher von dem soge-
nannten Lable-Rock, einer hervorragenden Fclsmasse, die neuerlich einge-
stürzt ist. Sie lag auf der canadischcn Seite. Andere Wasserfälle in
Nord-Amerika sind noch: derbes Montmorency, etwa 5 Stunden
unterhalb Quebec; er ist 50 Fuß breit und stürzt 220 Fuß tief herab.
Seine Schaummassen gewähren vom St. Lorenz aus eine herrliche Ansicht.
— Oberhalb seiner Vereinigung des Ohio und Mississippi bildet der letz-
tere, hier schon 700 Fuß breit, einen 40 Fuß bohcn Fall. Im Missouri
finden wir, etwa 100 Meilen unterhalb seiner Quellen, auf einer Strecke
von 4 Meilen eine Menge Stromschnellen und 3 Katarakten von 87, 47
und 26 Fuß Höhe. Er ist hier schon 1000 Fuß breit. Der Passa>k bei
Patterson in New-Persey ist 120 Fuß breit und stürzt 70 Fuß tief hinab in
einen noch einmal so breiten Abgrund. Der Mohawk bildet kurz vor
seiner Vereinigung mit dem Hudson den Cohoes-Fall 60 Fuß hoch;
Fälle finden wir weiter im H o u fa t o n i c im Staate Connecticut, im
Tockon in Georgia, im Connecticut, Hudson und vielen andern.
Kanäle.
§. 351. Kanäle sind durch Kunst angelegte Wasserstraßen.
Sie dienen entweder zur Bewässerung einer Gegend oder zur Er-
leichterung der Binnenschifffahrt. Ihr Wasser erhalten sie aus Ge-
siießen, die von einem höher liegenden Gelände herabkonimen. Als
Werke, die ihr Dasein den Menschenhänden verdanken, gehören sie
eigentlich nicht in die physikalische Erdbeschreibung; es möchte in-
dessen nicht unpassend sein, sie schon hier bei den Binnengewässern
zu beschreiben.
8. 352. Um manchen Kanälen einen so hohen Wasserstand
zu verschaffen, als zur Schifffahrt nöthig ist, sind Behälter an-
gelegt worden, aus denen auch oft das zur Befeuchtung des^Lan-
des nöthige Wasser abgeleitet wird, z. B. aus dem Behälter
von Saragambra in Nieder-Karnatik in Ostindien, welches
achtzehn Monate für 32 Ortschaften das nöthige Wasser liefert.
§. 353. Kanäle in ebenen, niedrig gelegenen Gegen-
den, z. B. in Holland und Aegypten, sind ohne großen Aufwand
an Mühe und Kosten herzustellen, da man nur ein Bett zu gra-
den und dasselbe mit Ufereinfassungen zu versehen braucht. Der
Schifffahrt steht hier selten ein Hinderniß von einiger Bedeutung
entgegen; die Böte, welche oftmals einen nicht unbedeutenden Tcn-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 138 —
Hindernis zurückschreckenden Jankees erhöhten ihn und bauten dann dar-
auf; das Bett des Chicagostusses ward gleichzeitig vertieft und aus solche
Art ein trefflicher Hafen gewonnen. Da gutes Trinkwasser fehlte, wurde ein
Schacht, dann von diesem aus ein Stollen eine Stunde weit unter dem
Seegrund hin gegraben; am Ende dieses Ganges ward ein Wasser- und
Leuchtturm gebaut. Von dort aus leitete man das klare Wasser des
Sees in die Stadt; hier wird es in die riesigen Wasserbehälter geführt.
Obwohl diese Wasserkunst im Tage fast 80 000 000 Liter Wasser lie-
ferte, baute man doch noch einen zweiten Tunnel in den See, denn die
.Parkanlagen sollten der Springbrunnen nicht entbehren. Überdies sind
an den Grenzen der Stadt noch tiese artesische Brunnen gegraben worden,
die in einem Tage 1 000 000 Liter ganz vorzügliches Wasser geben.
Unter dem Bett des Chicago führen zwei Tuunel hinweg, die allzugroße
Hemmung des Verkehrs durch die ein- und ausladenden Schiffe verhin-
dern sollen. Kostspielige Hafenbauten sind ausgeführt, der Michigansee
ist dnrch einen großen Kanal mit dem Mississippi verbunden worden. Die
regsame Stadt ist zugleich für die vier übrigen Riesenseen an der Grenze
zwischen den Vereinigten Staaten und Canada Haupthaseu; mittelst jener
Wasserbecken besteht direkte Verbindung mit dem Lorenzstrom; mittelst
des Erie-Kanals mit New-Dork. Die Niagara-Fälle sind durch den
breiten und tiefen Cleveland-Kanal nmgangen; große Seeschiffe können
sonach bis Chicago hinauf gelangen. Erstaunlich ist die rastlose, nmsich-
tige, ausdauernde Regsamkeit der Bevölkerung, die nicht allein einen groß-
artigen Handel mit Natnrerzeugnissen, namentlich mit Getreide, sondern
auch sehr ansehnlichen Einsnhrhandel mit Manufakturwaren treibt und
überdies bereits felbst eine sehr mannigfaltige Industrie besitzt. Die Vor-
städte wimmeln geradezu von Eisenwerken, Dampfmaschinen-Bauanstalten,
Fabriken zur Herstellung von Ackergeräten, von Leder, Hüten, Zucker,
Tabakwaren; überall sieht man dort ungeheure Mahlmühlen, Brauereien,
Brennereien, Schlacht- und Fleischversenduugshäuser. Cincinnati, die be-
kannte „Schweinestadt", ist im Handel mit Schweinefleisch längst von
Chicago übertroffen, denn schon im Jahre 1878 betrug die Zahl der hier
geschlachteten Rüsseltiere 4 593 000. Im gleichen Jahre verschickte die
Stadt für 49 512 412 Dollars Speck, für 6 296 414 Dollars Pökel-
fleisch und für 25 552 665 Dollars Schmalz. Das großartigste Geschäft
bleibt aber der Handel mit Getreide, das hier in Ungeheuern Speichern
aufgesammelt wird. Mancher Iankee versteigt sich in seiner Speknlations-
lust beim Getreideein- und -verkauf so, daß er vom reicheu Manne Plötz-
lich zum armen wird und wieder von ganz vorn ansangen mnß. Jeden-
falls muß aber zugestanden werden, daß sich die Bewohner Chicagos
dnrch große Unternehmungslust auszeichnen und damit schon viel erreicht
haben.
Wir sind jetzt bereits in das Gebiet der Ungeheuern Wiesenland-
schaften gelangt, die mit dem Namen Prairieen oder Savannen be-
zeichnet werden. Einst von Riesenherden zottiger Büffel, von Rudeln
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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Extrahierte Ortsnamen: Chicago Chicago Cincinnati Chicago
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 49 —
Die größten Seedampfer können heutzutage bis Chicago Hinaufgelaugen,
müssen aber von Montreal ab einen Kanal benutzen, weil sich höher hinauf
gefährliche Stromschnellen finden. Eine derselben hat eine so reißende
Strömung, daß das Wasser, eingeengt zwischen niedrige Felswände, in
einer Stunde 20 Kilometer zurücklegt. Der Reiseude, der diese Strecke
iu einem Flußdampfer mit schwindelerregender Schnelligkeit durcheilt, wird
von eigentümlicher nervöser Erregung ergriffen. Andere bedeutende Strom-
schnellen sind mittelst riesiger Kanäle umgangen worden, und hier können
auch die größten Seedampfer ungehindert fahren. Den Reisenden aber
fesselt gerade das wunderbare Bild, das die Strudel und Schnellen des
Stromes seinem entzückten Auge bieten; darnm vertraut er sich einem der
kleinen Dampfer an, die sich in die wilden Wasser hinein wagen, weil
man derartige Fahrzeuge durch Verminderung ihrer Schnelligkeit zu
regieren vermag. Segelschiffe würden von der Gewalt der Strömung
rettungslos au den Klippen zerschmettert werden. Das Schauspiel aber,
das sich den Augen aus solcher Fahrt zeigt, erfüllt auch immer wieder
mit der größten Anfreguug, mit Stauueu und Grauen, und wir werden
nicht müde, es immer wieder zu betrachten. Mit rasender Geschwindigkeit
schießen die Wasser dahin; sie sprudeln und zischen, sie strudeln und
rauschen; indem sich die ungeheure Wassermasse in den engen, tiefen
Schluchten verfängt und wieder frei zu arbeiten sucht, erzeugt sie ge-
waltige Wogen, die ihren Schaum bis auf die Brücke des Schiffes
hinausschleudern. Einst betrachtete man die Fahrt durch die Schnellen
des Stromes für ein wahnwitziges Unterfangen; aber die Reife auf den
Kanälen war ermüdend und langweilig, und der Gedanke, eine Kraft zu
benutzen, die in der Stunde 12—15 Kilometer zurückzulegen ermöglichte,
ließ dem gern rasch reisenden Amerikaner keine Ruhe. Geschwind wie
in einem Eisenbahnzuge dahiuzusauseu und dabei noch den malerischen
Reiz des wilden Wassers und der starren Felsen zu schauen — dies er-
schien änßerst verlockend. In der neuen Welt ist vom Wunsche zur That
meist nicht weit; der Stromlauf ward, nicht selten mit großer Gefahr,
genau untersucht. Man erkannte, daß nur einige hier und dort verstreute
Klippen zu beseitigen seien, um eine ausreichend breite Fahrstraße her-
zustellen. Das Pulver ward zu Hilfe genommen, und iu nicht ganz drei
Jahren war deu Flußdampfern der Weg gebahnt.
Der Lorenzstrom übertrifft an Herrlichkeit und Großartigkeit alle
Ströme und Flüsse der Welt; er bildet den Niagara, er hat die eben
beschriebenen gewaltigen und doch schiffbaren Wasserschnellen. Vom
Niagara sei nur gesagt, daß er seinen indianischen Namen Niagara, d. h.
Wasserdonner, mit vollstem Rechte sührt. So gewaltig ist das Tosen
dieses Riesenstnrzes, daß man es über den ganzen Ontariosee hinweg noch
in Toronto vernimmt.
Und der St. Lorenzstrom ist nicht das einzige fließende Gewässer
Canadas, das den Fremdling durch seine Reize anzieht; viele seiner
Nebenflüsse schon sind es wert, daß man ihren Lauf verfolgt, denn sie
Kleinschmidt, Lebensbilderje. 4
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Montreal Kleinschmidt
Extrahierte Ortsnamen: Chicago_Hinaufgelaugen Toronto
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 54 —
umgeben, friedlich im Schatten alter Bäume ruhend, reden sie eindring-
licher von dem Schicksal unserer Nation in diesem Lande, als es Worte
vermögen. Die Tage der französischen Bevölkerung Canadas sind gezahlt
— sie wird sich auflösen, wird untergehen in dem großen Strome des
alles verschlingenden englischen Wesens!"
So klagt der bewegliche alte Herr in der lebhasten Art seines
Volkes, und je aufmerksamer wir beobachten, desto mehr erkennen wir,
daß er Grund zur Trauer hat. Was hilft's, daß die Franzosen Canadas
ängstlich bemüht sind, ihre vornehmen Gesellschaftskreise zu erhalten, daß
sie sich gefliffeutlich gegen die Engländer abschließen, feste Vereinigungen
bilden, eigene Gesellschaften, Clubs, Kirchen, Schulen, Zeitungen, Univer-
fitäten gründen und mit schweren Kosten erhalten, daß sie ihre eigenen
Concerte und Theater, ja, ihre eigenen Karnevalsfestlichkeiten haben?
Sie spielen trotzdem heute schon eine ziemlich untergeordnete Rolle im
öffentlichen Leben wie in Verkehr und Erwerb. Längst sind sie von den
Engländern im geschäftlichen Treiben zurückgedrängt worden; sie können
der unaufhaltsam andringenden Flut angelsächsischen Wesens nicht wider-
stehen und werdeu endlich darin untergehen. Am längsten werden sie
sich in ihrer Selbstständigkeit als Volk noch in den ländlichen Bezirken
erhalten, wo sie seit Jahrhunderten in Dorfschaften und aus einzelnen
Farmen hausen.
Winterleben in Canada! Es zeigt uns eine Fülle des Neuen
und Eigenartigen. Im November beginnen die Flüsse und Kanäle, sich
mit einer Eisdecke zu überziehen, und so sest bant sie der Winterfrost,
daß sie bis in den März hinein dauert. Die ganze Gegend ist mit tiefem
Schnee bedeckt, frisch pfeift der Wind darüber hin. Doch die rüstige
Stadtbevölkerung dieses Landes scheut die rauhe Jahreszeit nicht, sie freut
sich im Gegenteil darauf, denn der Winter bringt hier eine Fülle eigen-
artiger Freuden. Die Clubs, welche das Schlittenfahren, das Laufen anf
Schlittschuhen und die Ausflüge auf Schneeschuhen pflegen, treteu jetzt in
Thätigkeit; sie entfalten eine Lust und einen Eifer, die alles fortreißen
und der lebhaftesten Teilnahme der ganzen Bevölkerung sicher sind.
Ein wunderbar klarer Wintertag liegt über der Gegend. Da zieht
ein Schneeschuhclub zu gemeinschaftlichen! Ausfluge hiuaus. Eiu fesselnder
Anblick, diese kräftigen, frischen Gestalten in ihrer höchst eigentümlichen
Tracht! Die Herren tragen lange, weiße Flanellröcke mit grellfarbigen
Streifen und ebenso auffallendem Besatz; die kurzen, enganschließenden
Beinkleider stecken in Gamaschen von gleicher Farbe und mit gleichem
Ausputz und in indianischen Ledermocassins. Aus den Köpfen sitzen
gestrickte Zipfelmützen, wollene Schärpen sind um deu Leib gebunden.
Ganz ähnlich sind die Damen gekleidet, nur tragen sie noch Flanellröckchen,
die bis über die Kniee reichen. An den Füßen sind die nach indianischem
Vorbild hergestellten Schneeschuhe befestigt, in ihrer Form etwa den Netz-
schlägern vergleichbar, die unsere deutsche Jugend beim Ballspiel verwendet.
Die Länge dieser Schuhe beträgt etwa 90 cm, die Breite ungefähr
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Gold. 13
wiegen. Die Schalen sind nahezu kreisrund und messen im
Durchmesser 20—25 cm. Ihr Gewicht ohne die Anster ist etwa
Iv2 kg, doch hat man solche von 3 und sogar von 5 kg aus-
gefischt. — d) Während 1874 sich noch die ganze Ausbeute
auf 1 kg Schalen belausen hatte, stieg dieselbe 1882 auf 340
Tonnen und 9 Zentner, im Werte von über 2 Mill. M. Auch
an der Nordwestküste der Kolonie Westaustralien wurden 1876
Perlmutterschalen im Werte von l1^ Mill. M. ausgeführt.
Die Ausbeute der Torresstraße geht zum großen Teil direkt
nach London mit den Postdampfern, welche regelmäßig hier vor-
überfahren.
6. Das Gold.
a) Entdeckung, b) Gewinnung, c) Not der Goldgräber.
a) Nachdem die Goldentdeckung in (Kalifornien 1848 die
Welt mit betäubender Verwunderung betroffen und Tausenden
die Köpfe verdreht hatte, kam 1851 die Botschaft, daß man
auch in Australien Gold gefunden habe. Rasch griff die Gold-
wut um sich. Öffentliche und Privatarbeiten stockten, selbst die
Auswanderung nach Calisornien war von Anfang an nichts
gegen den nun erfolgenden Zulauf nach den Minen hier, denn
jenes Eldorado lag in der Ferne, und in diesem hatte man
weder mit wilden Tieren, noch gegen ein rauhes Klima anzu-
kämpfen; es befand sich nur ein paar Tagereisen von der Haupt-
stadt und in einer anmutigen Gegend. Nachdem der erste Aus-
wauderungsschwarm angelangt war, begann die Regierung Vor-
kehrungen zu treffen und fertigte eine Ankündigung aus, wonach
jeder, der ohne erworbene Erlaubnis Gold grabe, bestraft werden
sollte, das Recht dazu mußte von der Regierung gegen eine
monatliche Abgabe erkauft werden. Nachrichten von erstaun-
lichen Goldsunden folgten wie ein Donnerschlag dem andern,
und die Hauptstadt ward buchstäblich von ihrer Bevölkerung
verlassen; 30 000 Personen waren in kurzer Zeit über die
Golddistrikte zerstreut, und mehrere Hunderttausende folgten
ihnen. — b) Wie in (Kalifornien gräbt man Gold nicht allein
in den Flußbetten, Sandhügeln und an den Ufern, fondern
selbst auf flachem Lande. Man gräbt in der Regel runde
Löcher in die Erde, bis man auf den Felsgrund kommt, der
auch hier aus Granit besteht. Von dem Grunde gräbt man
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Ortsnamen: Westaustralien London Kalifornien Calisornien Kalifornien
75
Flüsse.
Wasser. Heiße Quellen setzen Kieselsinter in großen Mengen ab, der Karls-
bader Sprudel über ^ Mill. kg jährlich, und berühmt sind die Sinter-Terrassen
der N.-Insel von Neu-Seeland und der Parks im Felsengebirge der Union.
Fig. 69. Tropfsteinhöhle im älteren Kalkgebirge: Hermannshöhle, bei Rübeland auf dem Unterharz.
§ 12. Aus der Vereiniguug mehrerer Quellabflüsse entsteht ein Bach, aus
der Vereinigung mehrerer Bäche ein Fluß. Die größeren Flüsse heißen Ströme,
die den Hauptstromadern zueilenden kleineren Flüsse Nebenflüsse. Ein Strom
mit allen seinen Flüssen, Bächen und Quellen bildet ein Stromnetz. Unter
Stromgebiet versteht man den ganzen Umfang des Landes, aus dem ein Strom
gespeist wird. Die Linie, die zwei Stromgebiete voneinander scheidet, oder jede
Linie, wo sich zwei Gefällerichtungen der Erdoberfläche nach oben zu schneiden,
heißt die Wasserscheide; sie braucht nicht immer auf einer sichtbaren Boden-
erhebung zu liegen. Küstenflüsse entspringen in der Nähe der Küste und er-
gießen sich nach kurzem Laufe ins Meer, Steppenflüsse erreichen dieses nicht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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78
Gewässer des Landes.
Sehr deutlich tritt diese Tätigkeit bei den Niagara-Fällen hervor, die bis
jetzt durch Zernagung der sie tragenden Terrasse ls. S. 771 rund 12 km zurückgegangen
sind. indem der Stoß des Wassers erst die weiche untere Schieferschickit zerstörts so daß
dann die harte obere Kalkschicht nachstürzt. Der Hufeisenfall ist von 1842—90 um 31,>>5,
der amerikanische um 9, s7 zurückgegangen, also um 0,<>7 bezw. 0,2 m im Jahre, im Durch-
schnitte 0,4 i. Unter Zugrundelegung dieser geringeren Zahl würde das Alter der Fälle auf
38000, bei der größten auf fast 18000 Jahre zu berechnen sein, wenn es gestattet wäre
ein gleichmäßiges Rückwärtsschreiten der Ausnagung anzunehmen. Die Geschichte der
Fälle ist jedoch ziemlich verwickelt, denn der Ontario-Spiegel war einmal 100 m unter
den jetzigen Stand gesunken, dann stieg er durch Zudrang von Seewasser 70 m übet
jenen. Die jetzige Höhe wurde durch das Einschneiden des St. Lorenz-Stromes geschaffen.
So bewegen sich denn die Schätzungen für das Alter der Fälle zwischen 10000 und 50000
Jahren. Haben die Fälle dereinst die letzte Schranke bei Buffalo sbaffülloj fortgeräumt,
so muß sich der Spiegel des Erie sirij-Sees bis zu dem jetzigen Spiegel des Flusses
unterhalb der Fälle senken, und dies wird auch das Schicksal der übrigen canadischen
Seen sein, die in Terrassen übereinander liegen. Alle jene Seenbecken sind für ihre
Größe nur seichte Depressionen, die sich schon bei geringen Niveauschwankungen mit
Fig. 72. Erosionstäler im Faltenjura.
Wasser füllen konnten. Vor der Eiszeit lag das Land um 1000m höher als beute, und
die Erosion war viel stärker wirksam. Das beweisen dort die großen, tiefeingeschnittenen
Täler, die nun zum Teil tiefer liegen als der Meeresspiegel. Die jetzigen großen
Wasserspiegel gehören alle der jüngsten Zeit an, und die Niveauschwankungen des
Bodens dauern fort. Schon finden allen Weltteilen unzählige Seen durch die
Erosion der Flüsse gewissermaßen abgezapft und trockengelegt worden, und ein alter,
schon lange in der Arbeit begriffener Fluß hat deshalb nur wenige Wasserfälle, Strom-
schnellen und Seen auszuweisen, während erst jüngst von ihrer Meeresbedeckung befreite
Länder desto reicher sind an noch „unentwickelten" Flüssen. Beispiele stärkster Erolions-
tätigkeit sind die Canons skaniönsj im paeifischen Teile der Union ts- T. 41», wo die
Flüsse sich bis zu 1500 m Tiefe in den Felsen hineingesügt haben. Auch in Monte-
negro kommt ein 1000 m tiefer Canon vor. Die Flüffe haben einer großen Anzahl
von Gebirgen ihre heutige Gliederung gegeben und z. B. das rheinische Schiefergebirge
in mehr oder minder rechtwinklig zugeschnittene Stücke zerlegt. S. Fig. 30 S. 26.
sdie Stärke der Erosion hängt ab von derjenigen des Gefälles und dieses
wiederum vom Höhenunterschiede zwischen dem Anfange der Erolionslinie und ihrem
Endpunkte, der „Erosionsbasis". Die Bode kann trotz größerer Steilheit ihres Bettes
dieses nicht tiefer schneiden als das der Saale und diese nicht tiefer als das der Elbe. Die
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Felsengebirge. 55
alatten, vertikalen Seitenwänden des Thales. Und selbst tief unten, in der Illütte des Thales,
findet man vereinzelt die sonderbaren Gebilde, als wären es Weiber, wie einst Lots weib, in
Stein verwandelt. Lines der Monumente hat die Form eines Schmiede-Amboß; andere wieder
sehen aus wie versteinerte Priester. Dieser letzteren Gruppe wurde der Name „holländische
Hochzeit" beigelegt. Die Farbe dieser Monumente ist verschieden, vom blendendsten Weiß bis
ins schwärzliche Grau sind alle Farben vertreten, und wenn Colorado (farbiges Land) seinen
Namen wirklich verdient, so verdankt es dies jenen wunderlichen, vielfarbigen Gebilden."
Ungleich großartiger sind ^die sogenannten Bad Lands oder Mauvaise Terre (das
üble Land) zwischen den Schwarzen Bergen (Black -lms) und dem Z^ellowstone, eine der merk-
würdigsten und schauerlichsten Lrosionslandschaften der Lrde, die von den Atmosphärilien in
zahllose Bastionen, Zinnen, Türme, Grate, Schluchten zernagt worden ist und durchaus den
Charakter der wüste trägt. „Indem man sich", so schildert I. Lvans, einer der berühmtesten
Erforscher des amerikanischen Westens, „vom Sage Treek aus dem white River nähert,
öffnet sich der Ausblick auf die Mauvaises Terres, der eines der ungewöhnlichsten und pitto-
reskesten Bilder entrollt, die im ganzen Missourigebiet zu finden sind, von der einförmigen,
offenen Prärie steigt der Wanderer 30—60 m hinab in ein Thal, das aussieht, als ob es aus
einer Welt versunken sei, die Tausende von hohen Säulen und Obelisken, scharf voneinander
geschieden, steil zu 60 m und mehr ansteigend, ofr von unregelmäßigen Pyramiden gekrönt,
in ihm hinterlassen habe. So dicht stehen diese natürlichen Säulen und Türme über die Ober-
fläche dieses merkwürdigen Thales zerstreut, daß man sich nur auf tiefen, schmalen, labyrinthi-
schen Gängen durch sie hinwindet, die den schmalen gekrümmten Straßen irgend einer alt-
europäischen Stadt nicht unähnlich sind. Aus der Ferne gesehen nehmen in der That diese
Felsmassen in ihrer endlosen Aufeinanderfolge den Schein massiger Bauten an, aus denen
Zinnen und Türme, Pfeiler und Thorwege sich in buntester Mannigfaltigkeit hervorheben.
Man könnte glauben, in den Bau einer Totenstadt eingetreten zu sein, wo irgend eine ver-
schollene Nation tausend Denkmale ihres Geistes und ihrer Arbeit hinterlassen hat. Freilich
schwindet dieser Schein, wenn man von der L^öhe herabsteigt, um sich einen weg durch das
Labyrinth zu bahnen und dasselbe in seinen verborgensten Winkeln kennen zu lernen. Gde und
wüste starrt da von allen Seiten entgegen. In: Sommer liegt die Sonne in den engen Gassen,
die weißen oder aschfarbenen wände der Felsbauten werfen dann ihre Strahlen heiß zurück,
und kein Windhauch noch der Schatten eines einzigen Strauches mildert die Glut. Nur der
Geolog fühlt seinen Geist hier noch angeregt. Ihm lohnen reiche Schätze von Fossilien die
Mühe der Wanderung in dieser Felsenwüste.
Den Glanzpunkt landschaftlicher Merkwürdigkeiten des Felsengebirges bildet aber das be-
rühmte L^ochthal des Z^ellowstone-Parkes in Wyoming, das größte Geysergebiet der £rde.
3n seinem Süden breitet sich der große, von schneebedeckten Bergkolossen umrahmte vellowstone-
see aus, nach dem Titicacasee in Peru und Bolivia der höchstgelegene See Amerikas (2^.00 m)
und zugleich eine seiner berühmtesten Naturschönheiten. Unzählige smaragdgrüne Inseln sind
über die Fläche des Seespiegels hingestreut, die Wälder in seiner Umgebung waren berühmt
durch die Menge des Hochwildes, der Llentiere, Bären, wilden Schafe. Das Wasser des an
J00 m tiefen Sees ist mit Schwefel imprägniert, hunderte von heißen (Quellen entspringen
an seinen Ufern, den im Innern der Lrde erzeugten Dampf pfeifend und pustend wie aus
einer Lokomotive hervorblasend. Die wunderbarste Region ist aber das Thal des oberen
Madisonflusses, dem man den Namen „Feuerlochfluß" gegeben hat. Das 2—3 englische
Meilen breite Thal enthält hunderte von Geysern, heißen Quellen und Fontänen, die Strahlen
bis zu 250 Fuß Höhe auswerfen. Die Atmosphäre ist stets mit heißem Dampf und schwefligen
Gerüchen erfüllt, die den Spalten der Lrdrinde entströmen. Blasen entstehen auf der Ober-
fläche, und Dampfstrahlen schießen pfeifend aus Hunderten von wandernden Offnungen her-
vor. Der Boden gibt unter dem Tritte nach, und aus den Fußstapfen treten gelbe, dicke, übel-
riechende Massen hervor. Alle Öffnungen prodeln, pusten und werfen ihren flüssigen Inhalt
hunderte von Fuß empor und auf das umliegende Terrain. Baumäste werden in kürzester
Frist mit dicken Schichten bleifarbigen Schlammes überzogen. Am oberen Laufe des Feuerloch-
flusses liegen die größten Krater, der Riesen -Geyser (Giant), der Fächergeyser u. a. In der
Richtung gegen den ^ellowstonefluß liegen die berühmtesten Schlammvulkane des Parks.
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Autor: Hirt, Arnold, Oppel, Alwin, Waeber, Robert Ernst, Fritsch, G., Perkmann, Rochus, Leipoldt, Gustav
Auflagennummer (WdK): 3
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Nr. 11. Vulkane und heisse Quellen.
i. Der Krater des Kilauea am Abhange des Mauna Loa auf Hawaii (Sandwich-Inseln) in der Nacht.
k. Mondlandschaft (erloschene Krater).
m. Der Grottengeiser im Gebiete des oberen Yellowstone-River in den Felsengebirgen der Vereinigten Staaten.
Druck von Carl Marquart, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Personennamen: Carl_Marquart
Extrahierte Ortsnamen: Mauna_Loa Hawaii Vereinigten_Staaten Leipzig