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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 7

1911 - Erfurt : Keyser
- 7 — zwischen den Baumstämmen sind mit Flechtwerk aus dünnen Aesten ausgefüllt, und dieses ist auf beiden Seiten mit Lehm glatt verstrichen. Im Innern der Hütte liegt die Herdgrube, ein kesselförmiges Loch von 1—1,5 Meter Tiese und 1,5—2 Meter Breite. Es mag auffällig erscheinen, daß der damalige Mensch seinen Herd nicht wie wir über, sondern in die Erde verlegte. Doch hat dies seine guten Gründe gehabt. Feuer war in jener Zeit sehr schwer zu entzünden; in der Asche der Herdgrube aber glühte das Holz langsam weiter und verlöschte nicht. Dann verlangte der in die heiße Asche gesetzte Kochtopf auch keine besondere Abwartung, und außerdem war ein solcher Herd nicht so feuergefährlich wie ein freiflackerndes Feuer. Trotzdem wurden die hölzernen Hütten nicht selten vom Feuer zerstört. (Auch in dieser Ansiedlung hat ein größerer Brand gewütet; denn 10—12 ganz nahe beieinander liegende Herdgruben waren bei ihrer Aufdeckung vor einigen Jahren mit Resten hartgebrannten Lehms gefüllt, ein Beweis, daß hier eine Zerstörung durch Feuer stattgefunden hatte.) Von den Frauen: Unterdessen sind die Kinder vorausge- sprungen und haben der Großmutter und der Mutter, die mit zwei Töchtern vor der Hütte sitzt, die Heimkehr der Jäger gemeldet. Die Frauen sind von derber Gestalt, kräftig und gefund. Das lange Haar ist am Scheitel zusammengebunden und flutet lose den Rücken hinab. Ihre Kleidung besteht nicht aus Fellen, sondern aus einem bis zu den Knien reichenden Wollenhemde, das sie selbst gewebt und gefertigt haben. Allerdings ist es eine müh-fame Arbeit gewesen, da die Hilfsmittel, die ihnen zu Gebote stehen — tönerne Spindelsleine und Wirtel, sowie Nadeln aus Fischgräten — gar zu einfach und unvollkommen sind. Die Mädchen tragen außerdem mancherlei Schmuck aus Tierzähnen, Perlen aus Bernstein, durchbohrte Muscheln und Armringe aus Knochen und Marmor. Das Mahl: Die Männer haben einen tüchtigen Hunger und Durst von der Jagd mitgebracht. Noch glimmen die Holzklötze in der Asche der Herdgrube, und bald sind sie zu neuem Leben angefacht. In kurzer Zeit züngeln die Flammen hell empor, und der Rauch sucht seinen Abzug durch Dach und Tür. Von dem noch vorrätigen Fleisch wird ein riesiges Stück abgeschnitten und an den Bratspieß gesteckt. Die Knaben springen hurtig zum Fluß hinab, um Wasser zu holen, indes die Mädchen auf der Handmühle das rauhe Mehl zum Mus bereiten. Die Mühle besteht aus einer flachen Steinplatte aus Porphyr, auf welche das Korn geschüttet wird, und aus einem doppeltfaustgroßen, runden Stein, dem Reiber, womit die Körner zerquetscht werden. An Milch fehlt es nicht, um den Brei schmackhaft zu machen, auch Honig ist vorhanden. Das Mahl wird vor der Hütte verzehrt. Gabel, Tischtuch und Mundtuch sind unbekannte Begriffe; kaum wird von einzelnen ein Messer gebraucht. Das Mus aber wird mit Löffeln ge-

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 345

1906 - München : Oldenbourg
65. Eine geistliche Stadt. 345 hoch, der eine erhebt sich nur 50, der anbere nur 32,5 m über den Jsar-spiegel, allein beibe herrschen, nicht nur weil sie die höchsten Punkte sinb, sonbern weil sie zugleich mit ihren breiten, langgestreckten Rücken für feste, abgeschlossene und ausgebehnte Besiebelung Raum boten. Ein jeber der beiben Berge hat seine Vorzüge und beim abwägenden Vergleichen ihrer Lage tut einem die Wahl wehe. Doch haben die Bischöfe klug gewählt, als sie sich auf dem Berge festsetzten, welcher die natürlichen Straßenlinien zu Wasser und zu Laub und folglich die Stadt beherrscht, und die Mönche, als sie die Höhe behielten, welche für Garten und Felb und also auch für die Herrschaft über das umliegenbe Kulturland beit günstigen Raum bot. Die größten und reichsten Erinnerungen der Sage und Geschichte ruhen nicht auf dem Tale, auf der Stadt Freising, sie haften an den beiden Bergen. Dort hinauf blicken wir zuerst beim Aussuchen von Römerspuren wie von sagenhaften ober historischen Zügen aus der Zeit des Frankenkönigs Pipin ober der alten bayerischen Herzoge. Das Wirken des hl. Korbinian in Freising bewegt sich wesentlich zwischen den beibett Höhen und der Weg, welchen er ztw Grünbung des Bischofssitzes genommen, ist auch örtlich bezeichnet durch den Weg, welcher sich Dom östlichen Rücken des Weihenstephaner Berges hinüber zum Domberge zieht, gleich einer Reihe von Stationen mit Erinne-rungsmalen seines Namens geschmückt?) Seit dem 8. Jahrhundert und dann durchs ganze Mittelalter und herauf bis zur Gegenwart sind die beiden Berge überwiegend die Träger der historischen Bedeutung Freisings und zwar ging auch die Geschichte denselben Weg wie der hl. Korbinian: sie zog von Weihenstephan mehr und mehr zum Domberge als der geschichtlich steigend wichtigeren Höhe. Wie aber Korbinian auf jedem der beidett Berge bereits eine Kirche vorfand, so sollen die zwei Berge sogar in germanischer Urzeit schon eine Art geistlicher Berge gewesen sein. Die Südseite des Dombergs war früher großenteils ein Weingarten, welcher am Fuße des Abhanges in Obst-, Gemüse- und Blumengärten überging. Dieser freisittgische Weinbau ist bereits vom hl. Korbinian begründet worden und folglich die Rebenkultur an unseren Jsarhöhett um volle 100 Jahre früher historisch beglaubigt als bei irgend einer der hochberühmten Lagen des Rheingaues. Obgleich nun der Weinberg, auf Merians Bild von 1642 noch sichtbar, längst verschwunden ist, so breitet sich doch noch immer ein äußerst fruchtbares Gartenlanb über einen Teil des Domberges und an den sonnigen Mauern der obersten Terrasse reift neben der Traube sogar die Feige, trotz der absoluten Höhe von 477 m. Der Domberg überragt aber die zu Füßen liegende Stadt und ihr Gebiet nicht bloß durch seine Fruchtbarkeit sondern auch durch seine Festigkeit. ’ Auch der uralte, ehrwürdige Baum, die Korbinianslinde, an deren Grünen der Volksmund das Gedeihen der Stadt Freising knüpfte, stand auf dem Osthange des Weihenstephaner Berges. Sie brannte im Jahre 1865 vollständig nieder.

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 61

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 61 — Zeichen der Lokomotive! Richtig, da kommt auch schon der Zug ange- fahren. Vom Norden her kommt er gerade auf die Straße zu. Er ist nur klein, zwei Personenwagen und vier Güterwagen hängen hinter der pustenden Lokomotive. Es ist die Kleinbahn, die von Gütersloh durch Sundern uach Hövelhof fährt. Wir lassen den Zug vorbeifahren, winken den Reisenden zu und schauen dem Davoneilenden nach. Im Süden ist er bald hinter den Bäumen unsern Blicken entschwunden. Froh setzen wir unsern Weg fort. Nach Nordosten hin breiten sich weite Wiesenflächen vor unsern Augen aus. Im Süden läuft eine Baumreihe auf die Straße zu. Eiu Weg führt daran entlang. Wo er die Straße trifft, da sehen wir auf ihr zu beiden Seiten ein Geländer. Dort fließt ein breiter Bach quer unter der Straße her. Ihr habt ihn alle schon an verschiedenen Stellen in Gütersloh gesehen. Es ist die Dalke. Aus welcher Richtung kommt sie? Dort hinten sehen wir blaue Berge. Das sind die Berge des Teutoburger Waldes. In der Nähe jener Berge kommt die Dalke aus der Erde, dort ist ihre Quelle. Wohin fließt sie? Ihre Breite messen wir an der Straßenbrücke. Fritz und Karl messen! Die andern Schüler schreiten die Breite ab. Die Geschwindigkeit des Wassers stellen wir fest, indem wir mit der Uhr ermitteln, wieviel Zeit Holzstückchen und Blätter gebrauchen, um von der kleinen Holzbrücke nördlich der Straße bis zu einer zehn Meter südlich davon gelegenen Stelle zu schwimmen. Wieviel Sekunden gebrauchen sie zu 10 m? Wie rasch schwimmen sie dann in einer Sekuude? Wie rasch fließt das Wasser in einer Sekunde? Nun gehen wir am Bache aufwärts. Bon Bäumen und Büschen begleitet, fließt er in Schlangenlinien durch saftige Wiesen dahin. Schnatternde Gäuse und flinke Enten schwimmen uns entgegen. Fröhlich betrachten wir das muntere Geschwader. Auf den Wiesen weiden Kühe. Durch den Wiesenpfad hindurch wandern wir dem Osthusschen Hofe zu. Er gehört der Stadt Gütersloh. Sonntags kehren viele Spaziergänger hier ein, um sich in der Milchwirtschaft durch ein frisches Glas Milch und eiu Schinkenbutterbrot zu erquicken. Neben dem Osthusschen Hofe liegt die Schule in Sündern. Sie liegt au der Verler Straße. Sie hat zwei Lehrer und drei Klassen. Gegen- über liegt der große Schulgarten. Daneben wird ein neues Schulgebäude gebaut. Hinter und neben der alten Schule ist Kiefernwald. Hier ist eine Waldschule. In ihr werden die Kinder unter den Bäumen im Freien uuter- richtet. Während wir an den Ufern der Dalke Laubbäume und saftiges Gras fanden, sehen wir hier in Sundern, wie auch früher schon in Kalten- stroth und Blankenhagen, weiter davon wieder sandigen Boden mit Kiefernholz, Birken und Heidekraut bestanden. Auch hier wechseln die Nadelholzbestände mit Äckern und Wiesen. Von der Schule aus wauderu wir auf der Straße zurück bis zur Dalkebrücke. Hier folgen wir auf dem schönen Fußwege dem Lauf der Dalke in westlicher Richtung. Wir treffen wieder auf den Schienenstrang der Kleinbahn, die wir vorher auf der Straße überschritten. Hier gehen die Gleise auf einer schmalen und niedrigen Eisenbahnbrücke über die Dalke. Bald führt unser Weg auf den Gemeindeweg, der bei Beckord

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 67

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 67 — aus, darauf sitzt eine blanke, runde Scheibe. Das ist das Pendel. Es geht immer hin und her und macht tick-tack. Wenn eine halbe Stunde ver- gangen ist, dann schlägt die Wanduhr einmal, ist eine Stnnbe herum, Abb. 30. Die Turmuhr. mehreremal. Wie oft, weuu es 2, 6, 7 Uhr ist? Die Turmuhr schlägt jede Biertelstunde. Man kann es weithin hören. Aufgabe: Zeichnen der Turmuhr, der Taschenuhr, der Wanduhr. 27. Der Schatten. Wir haben ihn oft gesehen. An heißen Tagen hat er uns erfreut und an kalten uns betrübt. Stets war er in der Nähe des Lichts, so daß wir erkannten: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Am frühen Morgen war der Schatten auf dem Schulhos, am Nachmittag auf der 5* Abb. 31. Oer Schatten

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 147

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
36. Geologische Versuche und Ausflüge. Versuche. 1. Auf dem Schulhofe gießen wir Wasser in die Gosse. Es fließt langsam ab. Es entsteht ein kleiner Fluß, ein fließendes Wasser. Das Wasser fließt, es ist geschmacklos, geruchlos und farblos. Das Steinchen auf dem Grunde der Gosse sehen wir. Das Wasser ist durchsichtig. Dort ist der Trinkbrunnen. Das Wasser trinken wir. Trinkwasser heißt es darum. Nun gießen wir Wasser aus das schräge Abflußbrett. Es fließt sehr schnell herunter. 2. Ju den Sandhaufen haben wir treppenstufenartig Steine gebaut und mit Sand beschüttet. Wir gießen Wasser darauf. Was entsteht? 3. Ein Glas füllen wir mit Sand und gießen Wasser darauf. Es siukt rasch ein. 4. Bringe nuten in ein Glas eine Schicht Tou (Ortstein), darüber Saud und gieße Wasser hinein. Was geschieht? 5. Bringe Saud, Ton und zuletzt wieder Sand in ein Glas und gieße Wasser darauf. Wie verhalten sich die Schichten zu dem Wasser? 6. Wir suchen Kiesel und Sandsteinchen im Bache auf und reiben sie aneinander. Die Sandsteincheu werden zu Sand zerrieben. 7. Eine 100 g Flasche füllen wir mit Wasser aus dem Schlangenbach, der Dalke, verdampfen das Wasser und wiegen den trockenen Bodensatz ab. So bestimmen wir die Menge der Schwemmstoffe in einem Liter Bachwasser. Ein Ausflug nach einem Gewitter. Es hat heftig geregnet. Große Wafserniassen sind über die Straße geflossen. Der Abzugskanal konnte das Wasser gar nicht so schnell schlucken. Es bildete eiue breite Pfütze bis auf die Mitte der Straße. Eiu kleiner See für die Jugend! Da schwammen die Papierschiffe, Nuß- schalen und Holzstückchen. Als nach ein paar Stunden das Wasser ab- geflossen war, da lagen Sand, Steinchen, Holz, Papier und alles mögliche vor dem Abzugsloch. Das hatte das Wasser alles mitgebracht. Woher? Wir werden es auf uuserm Spaziergang erkennen. Von der Mitte der Straße ist das Wasser nach den Grabenseiten geflossen. Kleine Rinnen und Furchen zeigen uns deu Weg, den es genommen. Auf dem Acker zu unfrer Seite siud tiefere Furchen zurückgeblieben. Aus mehreren Bei- spielen dieser Art erkennen wir: Die Furchen sind abhängig von der 10*

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 148

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 148 — Härte des Bodens. Auf der festen Straße waren sie klein und flach, auf dem weichen Acker tief. Am steilen Grabenrand sind tiefe Furchen, an dem allmählichen Hang flache. Hier geht eine kleine Rinne in eine größere über, dort laufen noch mehrere der Hauptrinne zu. Es ist eiu ganzes Netz von Wasseradern, ein Flußsystem im kleinen. Überall hat das Wasser Erde weggeschwemmt und mit fortgeführt. So hat es die Erde ausgenagt und sich eine Rinne gegraben. Der steile Hang des neuen Dammes war uoch weich. Dort sind die Furchen sehr ties und groß, viel Erde und Steine sind heruntergespült. Runde Kieselsteine, Sand und Pslänzchen liegen jetzt unten im Tale am Räude des kleinen Sees, der sich hier ge- bildet hat. Wir erkennen: In weiches Erdreich gräbt das Wasser tiefere Furchen als in festes. Auf abschüssigem Bodeu sind die Rinnen tiefer als auf ebener Erde. Sehr tief sind sie in weichem Gestein, wenn es am Abhang liegt. Das Wasser trägt Sand, Pflanzen, Holz, Steinchen mit fort. Je größer das Gefälle des Wassers ist, desto mehr Kraft hat es, desto größere Lasten schleppt es. Die schweren Steine bleiben unten am Hang liegen, kleinere werden weiter fortgeführt, Holzstückchen, Pflänzchen und Sand noch weiter. Wir kommen zum Bach. Er ist angeschwollen und führt heute schmutziges Wasser. Wir können den Grund nicht sehen. Das Wasser gurgelt und gluckst, fast unheimlich sieht es ans. Was sühn es alles mit! Ganze Ladungen von kleinen Tier- und Pslanzenteilchen, Blätter, Heu- und Strohhalme! Die munteren Stichlinge und die schnellen Wasser- spinnen sind heute nicht vorhanden. Wir nehmen auch heute eine Flasche voll des trüben Wassers mit wie vor einigen Tagen, als es heiterer Himmel und das Wasser so klar war, daß wir die Kiesel auf dem Grunde sahen. Sie waren alle rund, glatt und blank gerieben. Das nächste Mal werden wir sehen, ob die bezeichneten Steinchen noch an ihrem alten Platze liegen. Auf der harten Fahrstraße steht noch Wasser in den Dellen und Löchern, der sandige Fußweg ist ganz trocken, alles Wasser ist ein- gedrungen. In der nahen Sandgrube sehen wir eine rotbraune Schicht. Wir versuchen, ein Loch hineinzubohren; es geht schlecht. Der Stock gleitet ab. Die Schicht ist hart und fest. Der Sand nah darüber ist naß, höher hinauf ist er ganz trocken. Das Rotbraun ist Ortstein. Er läßt das Wasser nicht eindringen und die Wurzeln nicht hindurchwachseu. Meier Raßseld ließ viel Sandland im Herbst tief durchpflügen. So kam der Ort- stein nach oben. Da ließ er ihn lange Wochen liegen. Wir wollen sehen, wie er jetzt ist! Wärme, Kälte und Wiud haben ihn weich und mürbe ge- macht, so daß er in Staub zerfällt. Er verwittert. Jenes Feld ließ er vor ein paar Jahren durchpflügen. Wie sieht der Boden jetzt aus? Was trägt er schon? So ist fruchtbares Ackerland daraus gewordeu. Wir gehen nun an der Kleinbahn entlang. In der Nähe der Blankenhagener Schule ist eine tiefe Mulde. Hier ist es sumpfig. Souueutau, Wollgräser, Moos und Erlenbüsche stehen dort. Die Kühe fressen nichts davon; es ist unfruchtbares Land. Wie kommt es? Wir graben nach. Es ist Sand- boden, kein Gefälle, das Wasser sammelt sich hier. Da stoßen wir auf festen Boden. Es ist der Ortstein. Stücke nehmen wir mit nach Hause.

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 150

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 150 — und an der Brücke stehen einige der Schar. Mit der Uhr in der Hand wollen wir die Geschwindigkeit am Sekundenzeiger messen. Rufe ich „nun", dann Werse ich Körke bei der Brücke ins Wasser. Aufmerksam betrachtet unterhalb ein Knabe die Uhr und zählt die Sekunden, bis die Körke die Stelle passieren. Wieviel m die Körke in einer Sekunde ge- schwömmen, finden wir, wenn wir 20 durch die Zahl der Sekunden teilen. Da wir aber anch ausrechnen wollen, wieviel Wasser an einem Tage hier vor- beifließt, bestimmen wir noch die Tiefe und Breite des Baches. Die Breite können wir an der Brücke leicht messen. Die Tiefe messen wir an den beiden Ufern und in der Mitte. Um die Durchschnittstiefe zu finden, teilen wir die Summe der drei Zahlen durch drei. Multiplizieren wir die Breite mit der Tiefe, dann bekommen wir den ungefähren Inhalt des Bach- gnerfchnitts. Aus der Strömungsgeschwindigkeit und dem Bachquerschnitt berechnen wir die Wasserinenge, die an einem Toge vorbeifließt. Auch heute nehmen wir eine Literflasche Bachwasser mit nach Hause, ver- dampfen es und wiegen die Schwemmstoffe. So können wir auch berechnen, wieviel Gepäck der Bach an einem Tage befördert. Aus der Landstrahe. Beim nach Hause gehen sehen wir, daß auf der Straße Steine angefahren werden. Sie sollen zu einer neuen Packung dienen. Wir be- trachten den festen, blauschwarzen Stein genauer. (5s ist Basalt. Er wird zerschlagen und bei uns überall zur Herstellung der Landstraßen benutzt. In der Stadt finden wir ihn als festen, guteu Pflasterstein. An der Brockhäger Straße steht er bei der Weberei als Schutzsteiu am Graben. Dort ist er Im m hoch und ungefähr 20 cm dick im Quadrat. Der Basalt ist kein geschichteter Stein, kein Erzeugnis des Meeres, sondern des Feuers. Er ist aus dem feurigflüssigen Innern der Erde empor- geschleudert und dann erkaltet. Den Basalt findet man viel in den vulkanischen Gegenden Deutschlands, z. B. in der Eifel. Versuche. 1. In ein zur Hälfte mit Wasser gefülltes Triukglas fchütteu wir Sand und groben Kies. Tüchtig rühren wir den ganzen Inhalt durch und lassen dann das Glas ruhig stehen. Wo liegt der Sand, der Kies? 2. Ein größeres Glasgefäß gießen wir halb voll Wasser und schütten in gleichen Mengen Sand, geriebenen Lehm und groben Kies hinein. Nachdem wir alles tüchtig durchgerührt haben, lassen wir das Gefäß ruhig stehen. Nach längerer Zeit beobachten wir, was geschehen ist. Die Reihen- folge der Schichten und ihre Dicke oder Mächtigkeit wird festgestellt. 3. Kreidestückchen und kleine Granitstücke wirf ins Wasser und laß sie längere Zeit darin liegen. Dann leg sie in ein Fläschchen und tu Kochsalz und Eis dazu. Beobachte nun Kreide und Granit. Was geschieht mit ihnen? Prüfe die Härte des Granits! 4. Diesen Versuch wiederhole an einem rissigen Stein. Achte auf die Risse und Spalten!

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 155

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 155 — der Mensch einen schweren, doch siegreichen Kampf gegen den Sand führt, das sehen wir bei Bermpohls Hos. Des Menschen Bundesgenossen sind vor allem die auf den westlich gelegenen Hügeln stehenden Kiefern, die die Dünen fest machen und dem Westwind die Kraft rauben. Die heutigen Dünenreihen sind nur noch ein Rest der ursprünglichen Ausdehnung. Lange Jahre hindurch haben fleißige Menschenhände tagaus, tagein Wagen um Wagen voll Sand geladen und Fuder nach Fuder nach der Stadt gefahren. Hier hat man ihn zum Häuserbau und zur Anlage von Straßen gebraucht. Noch jetzt sehen wir dort Leute beschäftigt, den Sand auf die bespannten Wagen zu laden, um ihn den Baustätten zuzuführen. Einst werden die Hügel hier verschwunden sein und Roggenfelder da wogen, wo früher die sandigen Höhen sich erstreckten. Aber nicht nur zur Be- reituug des Mörtels benutzt man den Sand. Aus ihm bereitet man heut- zutage auch mit Hilfe des Kalks eiuen Baustein, der jetzt viel in Gütersloh zum Bauen verwendet wird. Es ist der weiße Hartstein, der im Hartstein- werk an der Bahn gemacht wird. So hat auch hier, wo die Natur dem Menschen den Sandstein und Lehm versagte, er es wieder verstanden, aus dem vorhandenen Sand ein gutes Baumaterial zu gewinnen. Wiederum ist des Herrn Wort: Beherrsche die Erde! in Erfüllung gegangen. Der Mensch hat es vermocht, auch den unfruchtbaren Sand, des Wassers und der Winde Werk, sich dienstbar zu machen. Anschluß: Das Hartsteinwerk. Messungen an der Dalke am Krähenbrink. Siehe S. 156. Durchschnittliche Tiefe: 25 cm + 84 cm + 13 cm ---— 24 cm. 3 Geschwindigkeit des Wassers: In 22 Sek. = 12 m. „ 1 „ = 0,545 m. Der Querschnitt beträgt: 1,008 qm. Die vorbeifließende Wassermenge beträgt: In 1 Sekunde 0,54936 cbm Wasser. „ 1 Stunde 1977,696 „ 1 Tage 47464,704 „ 1 Jahre 17 324616,960 Der Bodensatz oder die Flußtrübe in 1 I Wasser betrug: 170 Milligramm. Dann beträgt die jährliche Fracht der Dalke, d. h. der Bestand an Erde, Sand usw. in 17324616,960 cbm: 2945184,883 kg oder 58903 Zentner 70 Pfund. Da ein Güterwagen 200 Zentner Ladegewicht hat, würden 294 y? Güterwagen nötig sein, um die gauze Fracht der Dalke zu befördern. Rechnen wir einen Güterzug zu 50 Wagen, so bekommen wir rund sechs Güterzüge voll Schwemmstoffe.

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 14

1911 - Magdeburg : Creutz
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme, die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind. C. Schätze in der Tiefe. Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf (Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar). Steinbruch von Gommern und Plötzky. Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel- steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 69

1911 - Magdeburg : Creutz
Der Oberharz. 69 als Kamin nach S.w. zieht. Auf der Hochebene haben die Innerste und die Oker ihre Quellen. d) Flüsse. 1. Die Innerste. Kein anderer Harzslnß ist dem Bergbau und dem Hüttenbetriebe so dienstbar geworden wie die Innerste. Von ihren Talwänden schlug man früher vielfach Stollen in das Gebirge, um das Erz zu gewinnen.^ Ihr Wasfer benutzt man wegen des großen Gefälles als Betriebskrast der Pochwerke und Silberhütteu. 2. Die Oker. Die Oker entspringt am Bruchberge und schlägt die Richtung der Innerste ein. Bei Altenau bildet sie gewaltige Wasserfälle. An ihrem Nebenslüßchen, dem Weißbach, soll sich Kaiser Heinrichs I. Vogelherd befunden haben. Im wilden Lauf uintanzt die Oker große Fel?blöcke. Ihre User zieren wunderbar gestaltete Felsbildungen, die man Mönch, Großer Kurfürst, Maria mit dem Jesuskinde usw. benannt hat. Etwas abseits liegen: die Grotte, die Mausefalle, die Hexenküche und die Bastei der „Käste". Das Okertal hat viel Ähnlichkeit mit dein Bodetale. Eine Wanderung im Tale der rauschenden und schäumenden Oker von Altenau aus ist sehr zu empfehlen. 3 Die Ilse. Die Ilse hat ihre Quelle am Schneeloche des Brockens. Obgleich dieses Bergwasser nur wenige Stunden im Harze fließt, wird infolge des fortwährenden Gefälls das silberhelle Wasser nicht müde, zu plätschern und zu rauschen. Wonnig ist es, an den Ufern der Zlse zu wandern. Ihr Tal hat viele Wasserfälle und gehört zu deu lieblichsten Tälern des Harzes. Wie die Bode fo durchfließt auch die Ilse ein Felsentor (Granit), dessen Pfeiler Jlsenstein und Westernberg heißen. Hoch oben auf dem Jlsenstein ließ Graf Anton von Stolberg-Wernigerode ein eisernes Kreuz errichten (1875) zum Gedächtnis der Freiheitskämpfer. An der Ilse liegen die weltberühmten Eisengießereien von Jlseuburg. Unterhalb Osterwieck vereinigt sich die Ilse mit der Oker. 4. Die Holzemme. Die Holzemme hat ihren Ursprung am Nenneckenberge. Sie stürzt in der „Steinernen Nenne", fast zu Schaum aufgelöst, iu eiuer langen Neihe von Wasserfällen in das Tal. Am Nordrande des Harzes begrüßt sie das herrliche Wernigerode mit seinem prächtigen, hochgelegenen Schlosse. Unterhalb Halberstadt fließt sie tu die Bode.
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