Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 235

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Schutzgebiete des Deutschen Reichs. Vorbemerkung. Nach amtlicher Anordnung lautet in den Namen der deutschen Schutzgebiete: j wie ein weiches sch (wie j im Französischen), sh wie deutsches sch, v wie deutsches w., y wie deutsches j. § 1. Deutsch-Gstafrika. Nw.-Ecke 1 (s.)/30. N.-Grenze von hier ö. bis zum O.-Ufer des Viktoria- Sees, dann so. bis zur Küste. Sansibar-Sund 6/39. 9° westlicher Mitte des Tauganyika-Sees (zwischen 3 und 9, im mittleren Drittel durchzogen von 30). Lindi-Bucht 10/40, davon so. Ruvuma-Mündung. Sw.-Zipfel am Nyassa- * See 11/35. Deutsch-Ostafrika ist das größte und volkreichste von allen deutschen Schutzgebieten. Es dehnt sich aus vom indischen Ozean bis zum Tan- ganyika-See (von dem aus w. der Kongostaat beginnt), von der Grenze des portugiesischen Ostafrika am Ruvuma und dem Nyassa-See bis * zum engtischen Ostafrika; gegen letzteres verläuft die Grenze längs des 1. s. Parallelkreises quer durch den N. des Viktoria-Sees, dann von dessen O.-User gen So., doch so, daß der Kilima-Nojaro ganz ins deutsche Gebiet gehört. Von den drei größeren Küsteninseln ist nur die f., Mafia [mdfia], deutsch. Füllte Deutsch-Ostafrika den Raum zwischen dem 1. und 11. Pa- rallelkreis, zwischen dem 30. und 40. Meridian völlig aus, so wäre es 1110 X 1110 qkm groß. Da es aber jenen Raum weder im No. noch im Sw. ganz füllt, so mißt es nicht über, sondern nur gegen 1 Mill. qkm, hat also doch beinahe die doppelte Größe Deutschlands. In seine Mitte ließe sich ein Kreuz von 1000 km in wö. und ns. Richtung der Schenkel beschreiben, während Deutschland solche Ausdehnung weder wö. noch ns. irgendwo erreicht; die Diagonale des mächtigen Vierecks * von der Ruvumamündung nach der Nw.-Ecke beträgt 1500 km, die* vom S.-Ende des Tanganyika-Sees nach der No.-Ecke (Mündung des Umba an der Grenze des englischen Gebiets) 1000 km. Die Länge der Seeküste sowie die des Tauganyika-Sees kommt derjenigen der deutschen Westgrenze von Basel bis zum Dollart gleich. Der Küstensaum, die Mrima [mrtma], ist flach und besteht aus Korallenkalk und Sandstein, die erst im jüngsten Erdalter beim Zurück- weichen des Meeres dem Festland angesäumt wurden. Durch Korallen- riffe ist auch das Meer vor der Küste seicht und darum schwierig sür die Seefahrer, außer wo vor Flußmündungen das Brackwasser keine

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 49

1877 - Langensalza : Beyer
— 49 — Brutus und Cassius gänzlich geschlagen und gaben sich aus Verzweiflung selbst den Tod. Wie aber Cäsar und Pompejns über die Herrschaft über Rom in Streit geraten waren, so geschah dies auch jetzt zwischen Antonius, Octavianus und Lepidns. Jeder von ihnen wollte allein herrschen, und so entstanden abermals schwere Kämpfe. Antonius verband sich mit der Königin Cleopatra von Aegypten, aber Octavianus schlug Leide in der Seeschlacht bei Actinm, einem Vorgebirge im westlichen Griechenland (31 v. Chr. Geb.). Antonius floh nach Aegypten und tödtete sich hier selbst, ebenso die Cleopatra. Ihr Reich ward römische Provinz. Und da Octavianus auch des Lepidns Truppen schon ftüher an sich gezogen hatte, so war er jetzt an seines Großoheims Stelle Alleinherrscher des römischen Reiches. Als solcher ist er bekannter unter dem Namen Angustus, das heißt der Erlauchte. So hörte die Republik auf, und Rom wurde ein Kaisertum, welches einige Jahrhunderte hindurch noch vou vielen Kaisern beherrscht ward. Später zerfiel das römische Kaiserreich in zwei Theile; Theodosius der Große teilte es nämlich im Jahre 395 n. Chr. Geb. in ein weströmisches oder abendländisches Reich mit der Hauptstadt Rom und in ein oströmisches oder morgenländisches (auch griechisches) Kaisertum mit der Hauptstadt Coustautiuopel. Dem weströmischen Reiche machte Odoaker, Hesrführer einiger deutscher Völker in Italien (der Heruler und Rugier), ein Ende und sich selbst zum Könige von Italien. (476 it. Chr. Geb.). Wolff, Leitf. z. allg. Gesl. 2. Aufl. 4

3. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 13

1877 - Düsseldorf : Schwann
— 13 — er Deutschland in zehn Kreise ein und setzte über jeden Kreis einen Hauptmann. Auch errichtete er stehende Truppen, welche Landsknechte genannt wurden und führte das Posi-wesen ein. Den Grasen von Thurn und Taxis machte er zum Generalpostmeister. Maximilian starb nach einer 25-jährigen Regierung auf einer Reise nach Tyrol. 16, Die Eroberung von Konstantinopel (1453). Das oströmische oder griechische Kaiserreich*) dauerte bis zum Jahre 1453, wo es von den Türken zerstört'wurde. Die Türken sind ein tartarisches Volk aus Hochasien. Sie waren nach Persien gewandert, hatten den Islam angenommen und gründeten später in Kleinasien eigene Reiche. Auch Jerusalem fiel in ihre Hände. Immer weiter dehnten sie ihre Herrschaft aus. Unter dem Sultan Muhamed Ii. eroberten sie auch Konstantinopel. Dieser rückte mit einem furchtbaren Landheere und einer großen Flotte vor die Stadt und schloß dieselbe enge ein. Nach einer hartnäckigen Belagerung erstürmte er die Stadt, und ein furchtbares Gemetzel entstand in den Straßen, in welchem auch der letzte Kaiser, Konstantin Xi., fiel. Die Stadt erhielt den Namen Jstambul und wurde Hauptstadt des türkischen Reiches. Die christlichen Kirchen wurden in Moscheen verwandelt und statt des Kreuzes der Halbmond aufgepflanzt. — Von Konstantinopel aus bedrohten die Türken jetzt das Abenbtanb. Sie brangen in Ungarn ein, eroberten den größten Theil des Landes und suchten selbst Wien zu gewinnen. Im Jahre 1683 würde diesestabt von bemgroßvezier Kara Muftapha mit einem ungeheuren Heere 2 Monate belagert. Aber sie theilte nicht das Schicksal Konstantinopel^. Die Türken wurden nach einem furchtbaren Kampfe in die Flucht geschlagen und kamen nicht wieder. (Sobiesky, Prinz Eugen.) 17. Erfindungen und Entdeckungen im Mittelalter. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde den Europäern der wahrscheinlich von den Chinesen erfundene Kompaß bekannt. Die Schiffahrt erhielt dadurch großen Aufschwung. Der Mönch Berthold Schwarz soll gegen Ende des *) Das römische Reich war im Jahre 395 n.chr. in ein oströmischcs (mit der Hauptstadt Konstantinopel) und weströmisches (Hauptstadt Rom) getheilt worden; letzteres ging 476 unter.

4. Geschichtsbilder - S. 126

1911 - Leipzig : Brandstetter
6v9 126 6v9 Der König von Sachsen, der als Rheinbundsfürst dem Kaiser Napoleon treu sein gegebenes Wort gehalten hatte, wurde in Leipzig gefangen genommen und nach Berlin geführt. Als er 1815 nach Dresden zurückkehrte, ließ man ihm nur noch die südliche Hälfte seines Landes die nördliche Hälfte, die jetzige Provinz Sachsen, erhielt Preußen.} 7. Die Verbündeten folgten Napoleon bis nach Frankreich. Nachdem er dort noch in mehreren Schlachten besiegt worden war, mußte er der Kaiserkrone entsagen und wurde als Verbannter nach der unweit Italien gelegenen Insel Elba verwiesen. Er verließ aber' Im Jahre 1815 diese Insel heimlich und kehrte nach Frankreich zurück, wo er von vielen Franzosen und besonders von seinen alten Soldaten aufs freudigste empfangen und wieder zum Kaiser ausgerufen wurde. , Da griffen die verbündeten Fürsten noch einmal zum Schwerte. Diesmal wollte man den Ruhestörer ganz unschädlich machen. Der greise „Marschall Vorwärts" nahm auch am Kampfe teil trotz mancher Leiden seines Alters. Durch die Schlacht bei Waterloo (1815), in der Blücher dabei sein wollte, und wenn er „sich auf dem Pferde müßte festbinden -lassen," wurde dem Ehrgeize und Uer Herrschsucht Napoleons ein Ziel für immer gesetzt. Zum zweiten Male mußte er der Kaiserkrone entsagen. Diesmal aber brachte man ihn als Gefangenen auf die weit draußen im Weltmeere gelegene Insel St. Helena, wo er so scharf bewacht wurde, daß er nicht wieder zurückkehren konnte. Er starb dort im Jahre 1821. 15. Das neue deutsche Reich und seine ersten drei Kaiser. Das alte deutsche Reich oder, wie es vollständig hieß, das heilige römische Reich deutscher Nation hatte gegen 1000 Jahre bestanden. Nun war es 1806 durch die Eroberungssucht Napoleons und die Uneinigkeit der deutschen Fürsten zu Grunde gegangen. Sollte es für immer vernichtet und verschwunden sein? Napoleon .war ja besiegt und für alle Zeiten unschädlich gemacht worden. Konnten da die deutschen Fürsten sich nicht wieder einigen und einen Kaiser an die Spitze des Vaterlandes wählen? — Aber das geschah leider nicht! Und so zerfiel Deutschland in eine Menge kleiner Staaten, von denen keiner dem andern einen Vorrang gönnte. Wohl sannen kluge vaterlandliebende Männer immer und immer wieder darüber nach und berieten miteinander, wie die deutsche Einheit wieder herzustellen sei. Indes durch alle derartige Verhandlungen wurde

5. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 144

1917 - Leipzig : Klinkhardt
gemacht, nicht nur von feiten ihrer holden schönen Weiblichkeit, die sich an Eleganz und Reichtum der Toiletten mit den Argentinierinnen sehr rvohl messen kann, auch die Vergnügungen, vornehmlich die Theater, kosten ein Heidengeld. So wurde kürzlich im vornehmsten Theater, dem Colontheater, einem der größten der tdelt, die Götterdämmerung aufgeführt, deren Besuch sich die Deutschen natürlich nicht nehmen ließen. Nun kostet eine Loge in diesem Theater für jede Vorstellung vierhundert bis fünfhundert Mark, und selbst einzelne Parkettsitze werden mitunter zu preisen von hundert bis hundert- fünfzig Mark verkauft! Die größten Ansprüche an die Geldbeutel machen aber die deutschen gemeinnützigen Unternehmungen, denn ihr Unterhalt fällt gewöhnlich immer nur denselben Personen oder Firmen zur Last, und ohne tausend bis fünfzehnhundert Mark im Jahre werden sich wohl nur wenige aus der Zache ziehen können. Kus: Hesse-U)artegg, „Zwischen Anden u. Amazonas. Reisen in Brasilien, Krgen- tinien, Paraguay, Uruguay." Mit 147 Abbildungen. Union, Deutsche Verlagsgesell- schaft, Ltuttgart. 22. Kus den Wäldern Paraguays zur Fahne. Guten Mutes ging ich auf die Suche nach Beschäftigung und nahm die erste Gelegenheit wahr, als Angestellter auf einer deutschen estancia (Farm) mich zu melden. Das ganze Departements Jesus i) Trinidad — so ist der Name unserer kleinen Provinz — führt feinen Namen aus der Jesuitenzeit. Einige Kilometer von hier liegt die deutsche Kolonie Hohenau. In kurzen zwölf Jahren ist es dort den deutschen Ansiedlern, die in Wirklichkeit vor- Kämpfer des Deutschtums genannt zu werden verdienen, gelungen, Urwald in pflugreifen Boden zu verwandeln und zu einer Ertragsfähigkeit zu bringen, die vorbildlich für das ganze Land ist. Einen erhebenden Eindruck macht es, wenn man aus dem Walddickicht heraustritt und hübsch gebaute Häuser sieht inmitten wunderbarer Pflanzungen und Anlagen und plötzlich in dieser Fremde uns heimatslaute grüßen und deutsche Landleute uns freundlich aufnehmen. Außerordentliches haben diese deutschen Siedler geleistet. Die ganze Kolonie ist ein Muster deutschen Fleißes und deutscher Arbeit. Zwei Schulen mit deutschen Lehrern, eine Kirche, drei große Wirtschaften, ein kleines Gasthaus und sogar ein Tanzlokal sind da- auch die deutsche Brauerei und die Soda- wasserfabrik darf man nicht vergessen, die beide für die Herstellung des köst- liehen, den Deutschen nun einmal unentbehrlichen Nasses sorgen. — Wenige Minuten von Jesus war der neue Grt meiner Tätigkeit, eben jene deutsche estancia. In Jesus lebten noch mehrere Deutsche, die sich — bis auf einen, Walter von Salzmann — bei meiner Knknnft wenig um mich kümmerten. Don Walter — in Paraguay nennt man die Leute nur beim Vornamen — war damals Besitzer der größten boliche, des größten Warenhauses in Jesus. Er besaß noch nebenbei viel Vieh und war im Begriff, einen großen estancia- Betrieb einzurichten. — Hm letzten Junisonntag traf die Nachricht von der Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Encarnacion ein und wirkte auf Handel und Markt wie eine Bombe. Ein Paraguayer kam von seinen Einkäufen in Encarnacion zurück und brachte die Nachricht mit, es seien sehr viele Deutsche in der Stadt und man spräche allgemein davon, daß diese bald nach ihrer Heimat abreisen würden.

6. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 150

1917 - Leipzig : Klinkhardt
die „Colonizacion Stroeder", die unendliche Flächen Landes erschlossen und der Republik eine Menge von Siedlungen geschaffen hat, ist das Werk eines Deutschen, von mehreren Staaten darf man behaupten, daß ihr hoher kultu- reller Kufschwung ganz wesentlich auf deutscher Grundlage beruht und vor- nehmlich den eingewanderten Deutschen zu verdanken ist. Das gilt von den südbrasilianischen Staaten Rio Grande do Sul und Santa Catharina und vor allem von Chile. Für diese Republik besitzen wir ein meines Wissens einzig dastehendes Werk, von dem nur zu wünschen wäre, daß es von vielen deutschen Auslandskolonien in andern Ländern zum Vorbild genommen würde. Es ist das eine Reihe vortrefflicher Einzeldarstellungen, die der Deutsche Wissenschaft- liche verein in Santiago veranlagte und unter dem Titel „Deutsche Arbeit in Chile" der neuen Heimat zur Jahrhundertfeier widmete. Chile war der erste Staat, der für die Hebung seines ganzen Unterrichtswesens deutsche Lehrkräfte heranzog. An der Universität von Santiago sind seit langem deutsche pro- fessoren tätig, von denen viele sich einen auch in der wissenschaftlichen Welt Deutschlands anerkannten Namen gemacht haben. Argentinien folgte dem Lei- spiel Chiles. Die Universität Cvrdoba verdankte ihren Ruhm nicht zum wenigsten den an ihr wirkenden deutschen Gelehrten. In jüngster Zeit hat Argentinien unter deutscher Leitung und mit deutschen Kräften zur Ausbildung seiner Lehrer ein besonderes Institut, profesorado segundario, geschaffen, dessen fruchtbares Wirken erst in den kommenden Generationen voll zum Aus- druck kommen wird. Deutsche Gelehrte finden wir auch in anderen höheren Unterrichtszweigen, sowie im Museumsdienst in Buenos Hires und La plata. Auch die vor ein paar Jahren erfolgte Reformierung der Universität in Monte- video wurde von einem deutschen Gelehrten, Professor Lackhaus, mit deutschen Lehrkräften durchgeführt. In der wissenschaftlichen Erkundung Südamerikas haben von alters her deutsche Forscher an der Spitze gestanden und bis auf den heutigen Tag grundlegende Arbeit geleistet. Aus der Fülle der Namen, die hier zu erwähnen wären, seien nur wenige herausgegriffen und aus früherer Zeit an Dobrizhoffer, Alexander von Humboldt, Schomburgk, von Eschwege, den Prinzen Maximilian von Wied, Ulartius, Spix, Poeppig, Tschudi und Burmeister, von unseren Zeitgenossen an Karl von den Steinen, Seler, Ihering, Koch-Grünberg, Ehrenreich, Steffen, Middendorf, Sievers und Sapper erinnert. Allgemeiner bekannt ist der deutsche Anteil an der Ausbildung verschiedener südamerikanischer Armeen. Auch hier ist Chile vorangegangen. Die Reorganisa- tion und der heutige hohe Stand seines Heeres wird für immer mit dem Namen des Generals Körner verknüpft bleiben. Argentinien folgte und holte sich deutsche Instruktoren für verschiedene Dienstzweige. Deutsche Imlitärmissionen wirkten noch vor dem Krieg in Bolivien und Paraguay. Aus: Paul Traeger, Das Deutschtum in 5üd- und Islittelamerika.

7. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 147

1917 - Leipzig : Klinkhardt
23. Pioniere deutscher Kultur in Südamerika. Ich persönlich hatte letztes Jahr Gelegenheit, acht Monate lang kreuz und quer durch Südamerika zu streichen. Einem Deutschen lacht das herz im Leibe, wenn er die Art der deutschen Arbeit draußen sieht. Ulan fährt in die Bucht von Rio ein. Alles bewundert eine geniale Draht- seilbahn, die von einem Nachbarhügel aus auf den anscheinend unbesteigbaren Zuckerhut führt, wer hat sie gebaut? Pohlig in Köln. — Einige Herren er- zählen von einer noch viel kühneren Drahtseilbahn, die in der argentinischen Andenprovinz La Rioja zur Mejikana hinaufführt, einer Mine in 4609 m höhe. Wer hat dies argentinische Wunderwerk der Technik vollbracht? Bleichert in Leipzig. — In Buenos Aires empfängt einen der berechtigte Stolz über die erste Untergrundbahn in Südamerika, Wer hat die zum Teil außerordentlich kunstvollen Tunnelierungen geschaffen? Die Firma holzmann in Frankfurt. — Wer liefert den Strom für die Lahn? Die Deutsch-Südamerikanische Elektrizi- tätsgesellschaft, deren moderne Riesenanlage die Stadt und die ganze Umgebung mit Licht und mit Kraft versorgt. — In Buenos Rires fällt einem die Exaktheit der Post angenehm auf — angenehm im Gegensatz zu manchen andern Post- Verhältnissen Südamerikas. Ein Blick auf die Uniform der Beamten belehrt über den Zusammenhang: die Buenos-5ures-post ist nach Berliner Muster ein- gerichtet. — Wessen Abteilungen in dem neuen Museum in La plata sind die bestgeordneten? Die der deutschen Naturwissenschaftler. — Wer hat überhaupt den Grundstein zu den Sammlungen sowohl in Argentinien wie in Ehile gelegt? In Buenos Aires Burmeister, in Santiago de Chile Philippi, beides deutsche Gelehrte. Das chilenische Heer wird gelobt. Wer hat es reorganisiert? Deutsche Instruktoren. — Die ehedem so unwirtlichen chilenischen Provinzen Llanqulhue und Valdivia sind heute blühend und wohlhabend. Wer hat den feuchten, regenwolkenüberhangenen Urwäldern den Boden meterweise abgetrotzt? Deutsche Handwerkerfamilien. Wer hat die brasilischen Südprovinzen entwickelt? Deut- scher Bauernfleiß. — Und nie werde ich das Gefühl fast der Rührung vergessen, das mich in der deutschen Schule von Asuncion befiel. Diese sonnige, malerisch- bunte Hauptstadt von Paraguay kann man sehr lieben lernen. Aber Ordnung oder Pünktlichkeit oder dergleichen sind Begriffe, die man sich am besten von vornherein abgewöhnt. Es gibt wundervolle Gärten, große Kirchen, das Regierungsgebäude ist eine Art palazzo. Aber die beiden einzigen wirklich schmucken und tadellos gehaltenen Bauwerke erwiesen sich als das Kriegs- Ministerium (der derzeitige Kriegsminister hatte seine Studien in Deutschland gemacht) und die erwähnte deutsche Schule. Ich habe mehr deutsche Auslandsschulen gesehen. Große, stattliche, moderne Anstalten mit Hunderten von Schülern, die den Schulen des betreffenden Fremd- landes zum Muster gedient haben. Die Schule in Asuncion ist nur ganz klein. Sie besteht aus einem Konferenz- und drei Klassenzimmern, arbeitet mit be- scheidenen Mitteln, einigen wenigen Lehrkräften und einer geringen Schülerzahl. Freilich befand sich unter den Schülern auch der Sohn des Präsidenten von Paraguay. Aber aus diesem kleinen Unternehmen mit seiner musterhaft ruhigen und freundlichen Ordnung inmitten einer so sehr gegenteiligen Um- gebung, aus diesen zweckmäßigen hygienischen Klassenzimmern mit ihren Dar- stellungen deutscher Geschichte und deutscher Märchen an den Wänden sprach

8. Hofleben in Byzanz - S. 20

1912 - Leipzig : Voigtländer
Kaiser Zeno errichtet und von Anastasias I. um 510 renoviert. Der Ausbau des großen Palastes erstreckt sich also auf etwa 500 Jahre (etwa von 330—839). Eine genaue Darstellung der einzelnen Teile sowie Literaturnachweise zur Erforschung des Palastes findet man in dem genannten grundlegenden Werke von <£ b e r f o 11, eine orientierende Skizze von L. O b e r h u m m e r in Pauly-Wissowas Real-enzyklopädie des klassischen Altertums, Bö. 4 (1899), S. 147, eine Beschreibung der palasträume auf Grund byzantinischer Quellen .bei w. Zisch er, Ztschr. f. Geschichte und Politik 5 (1888) 5. 866 ff. Daß schließlich auch der byzantinische Palastbau vorbildlich wurde für die Baukunst des Abendlandes, hat $r. v. K e b e r erkannt, der nachgewiesen hat, daß der karolingische palastbau durchaus auf dem byzantinischen beruhtx). So ziehen sich auch hier wieder Seiden herüber in den Okzident, ein neuer Beweis für die Kulturmachtstellung von Byzanz im frühen Mittelalter. Aur Erklärung des Situationsplanes. Vorbemerkung: Der beigefügte Plan einer Rekon- struktion des Kaiserpalastes ist dem neuesten Werke über den Gegenstand von Jean Ebersolt, Le Grand Palais de Constantinople et le 11 vre des ceremonies, Paris 1910, entnommen 2). Da wegen der Größenverhältnisse und trotz vorgenommener Verkleinerung nur das Rtittelstüd, den eigentlichen Palast darstellend, Platz finden konnte, ist zu bemerken, daß sich an der linken Seite die Rennbahn anschließt, an der oberen, von links nach rechts, die Bäder des Zeuxippos (3) nördlich der Rennbahn, dann der von Säulenhallen umgebene große Platz des flugusteums (1) nördlich der sog. Scholae, nebst dessen westlichem (Einfahrtstor, dem sogenannten Ri i I i o n (2), und dem sich westlich daran schließenden Senats-\ a a I e (5); an der oberen rechten Ecke, nördlich der neuen Kirche (44), ist noch ein Stück eines Säulenganges, des sogenannten Tzyka -niftcrions, sichtbar (45). Idas von dem südlichen Teil der Palastanlage fehlt, ist nicht von Belang. 3n dem reproduzierten, für uns wichtigsten Mittelstück bezeichnet nun von den eingetragenen Zahlen: *) Abhandlungen der Bayr. flkad. d. wiss., phil.-hist. Kl., Bd. 19 (1891), S. 715—803; 20 (1893), S. 187—250. 3) stuf dieses grundlegende Buch sei für alle (Einzelheiten ein-für allemal verwiesen. 20

9. Deutsche Schulgeographie - S. 69

1908 - Gotha : Perthes
69 liegen mehrere Kurorte für Lungenleidende, denen die reine Luft des hochgelegenen Tales heilbringend ist. § 86. Die Reihe der deutschen Kantone der Hochebene und des Jura, die mit zwei Ausnahmen alle nach ihren Hauptorten benannt sind, beginnt im N. mit Basels der großen Handelsstadt am Rhein- knie, ebenso wie Schaffhausen (mit dem berühmten Rheinfall) außer- halb der natürlichen Grenzen der Schweiz gelegen. Die größte Stadt nicht nur der Hochebene, sondern auch der ganzen Schweiz ist Zürichs am Ende des gleichnamigen Sees, der Mittelpunkt der Webeindustrie und das geistige Haupt der deutschen Schweiz. Südwestlich gelangen wir über Zug am See gleichen Namens nach Luzern* am Ende des Vierwaldstätter Sees, dem Ausgangspunkte der Gotthardstraße und berühmt durch seine herrliche Umgebung. Die wichtigste Stadt an der Aare ist Bern* (Bundeshauptstadt). Freiburg ist nur noch zum Teil deutsch. Die wichtigste Stadt der französischen Schweiz ist Gens** am Ende des gleichnamigen Sees. Dieser herrliche See mit seinem milden Klima und in der Nähe der höchsten Alpenhäupter ist von einem Kranze von Orten umgeben, unter denen Lausanne* (losän), die Haupstadt des weinreichen Kantons Waadt, der größte ist. Der Kanton Neuchatel ist der Hauptsitz der Uhrenfabrikation und umfaßt den größten Teil des Jura mit der Industriestadt Chaux de fonds* (schü dz fong) sowie das Seen- Vorland mit der Hauptstadt Neuchätel. Stäbtetafel. Zürich..........187 Tausend Einwohner Basel..........131 Genf...........116 Bern...........73 „ „ Lausanne.........54 „ „ St. Gallen.........53 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. (Vgl. D. Sch.-A. 14/15, 18/19, 10/11.) Geographische Lage. Die Nordgrenze der Hauptmasse der Monarchie frlt mit der Süddeutschlands, d. h. 50° B., zusammen; am weitesten reicht Böhmen: bis 51° B. Im S. durchschneidet der 45. Parallel noch den größeren Teil des Doppelstaates, doch erstreckt sich österreichisches Gebiet noch bis 42° B., d. h. bis zur Breite von Rom. Als Westmeridian ist der des Fichtelgebirges (12° O.) wichtig; jenseits desselben liegt nur Tirol (bis 9z° O. reichend). Der Ostmeridian ist 26° 0.; fast die ganze Karpathengruppe liegt östlich vom 18. Meridian, den wir als den östlichen Grenzmeridian der Hauptmasse Deutschlands kennen gelernt haben. § 87. Drei große Gebirgssysteme, die sich an der oberen Donau begegnen, durchziehen die Monarchie:

10. Grundriß der Erdkunde - S. 160

1908 - Leipzig : Hirt
160 Die südamerikanischen Staaten. 310] 4. Colombia1) [2 mal so groß wie das Deutsche Reich, Volks- dichte //zg] liegt längs der Westküste von der Landenge von Panama bis zum Äquator. Das Land ist wegen des Wechsels von Gebirgsketten mit fruchtbaren Flußtälern reich an wertvollen Nutzpflanzen, auch findet sich Steinkohle und Gold. Hauptstadt ist Bogota. Als Ein- und Ausfuhrhafen für die ganze Landschaft dient Savanilla sßawanilja]. 311] 5. Ecuador2) [3/5tnai so groß wie das Deutsche Reich, Volks- dichte 1/25] ist im W. Ändenland, im O. Tiefland, wichtig als haupt- sächlichstes Verbreitungsgebiet des Chinabaumes. Die Hauptstadt Quito skito] liegt am Fuße des Vulkans Pichincha spit- schintscha] in der Nähe von scharf abfallenden Seitentälern: deshalb findet sich hier ein Zusammenfluß der Naturerzeugnisfe warmer und gemäßigter Gegenden, so daß auf dem Markte Kartoffeln, Zwiebeln und Äpfel neben Zuckerrohr, Zitronen und Ananas liegen. Der Hafen Gnayaquil führt Kakao und Chinarinde0 aus. 312s 6. Peru s3 mal so groß wie das Deutsche Reich, Volksdichte x/45] ist das Andenland um die Hochebene des Titicaca-Sees. Es war in alter Zeit der Sitz eines Kulturvolkes, welches unter Fürsten stand, von Acker- bau lebte und in Tempeln das höchste Wesen unter dem Bilde der Sonne verehrte. Der große Reichtum des Landes an Gold und Silber reizte den spanischen Äbenteurer Pizarro zur Eroberung (1532). Der Haupthafen ist Callao. 12 Kilometer östlicher, aber schon im Gebirge, liegt die Hauptstadt Lima, die von Pizarro gegründet und zu einem der wichtigsten Handelsplätze Südamerikas geworden ist. In hoher Gebirgsgegend liegt Cuzco sküßkos, zur Zeit der Eroberung Sitz der Inkas, der Fürstensamilie der Eingeborenen. Die an der Küste liegenden kleinen felsigen Chincha-Jnseln stschintscha—j sind wichtige Fundorte des Guanos H. 313] 7. Boliuien5) (2^2 mal so groß wie das Deutsche Reich, Volks- dichte 1l6b] im S.o. von 'Peru, ist teils Andenland, teils Waldebene. Am Fuße des Jlimani liegt La Paz spaß], s.ö. davon Sucre sßükres. Potosi spotoßi], in 5000 m hoher Gebirgsgegend, blühte einst durch großartigen Bergbau aus Silber, ist aber gesunken, seitdem die Ausbeute der Silbergruben sich verringert hat. 314] 8. Chile stschilehf 1^2 mal so groß wie das Deutsche Reich, Volksdichte */,„], ein etwa 150 km breiter Landstreisen südlich von Peru bis zur Südspitze des Festlandes, ist überall Andenland mit gemäßigtem Klima, im nördlichen Teile trocken und unfruchtbar, im südlichen Teile „der Garten der Neuen Welt". Die Ureinwohner waren die Araukaner, ein indianerähnliches Volk, das von den benachbarten Peruanern einige Gesittung angenommen hatte. Jetzt besteht die Bevölkerung zum größten Teil aus eingewanderten Spaniern und vielen Deutschen. Hauptstadt ist Santiago (350), von wo aus eine großartig angelegte Ge- birgseisenbahn nach dem wichtigen Hafenplatze Valparaiso führt, dessen Handel, wie der des südlicher liegenden Hasenortes Valdivia, vielfach in den Händen von Deutschen liegt. Ausfuhr von Salpeter durch die Hafenstadt Jquique sikike]. 0 Zu Ehren des Kolumbus benannt. 2) Äquator. 3) Die Rinde des China- baumes, aus der das Chinin, ein Heilmittel gegen Fieber, gewonnen wird. 0 trockener Vogelmist, der bei uns als Dünger Verwendung findet. °) Nach Bolkvar, dem Besteier des Landes von der span. Herrschaft.
   bis 10 von 42 weiter»  »»
42 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 42 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 3
4 9
5 0
6 6
7 1
8 0
9 2
10 1
11 4
12 0
13 2
14 0
15 1
16 0
17 5
18 3
19 0
20 4
21 11
22 4
23 2
24 1
25 1
26 0
27 0
28 2
29 2
30 2
31 3
32 3
33 0
34 3
35 3
36 0
37 6
38 1
39 1
40 2
41 3
42 1
43 0
44 1
45 5
46 1
47 0
48 7
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 93
1 562
2 42
3 361
4 504
5 80
6 28
7 416
8 95
9 2131
10 87
11 50
12 39
13 203
14 196
15 159
16 585
17 2306
18 131
19 77
20 290
21 93
22 23
23 392
24 22
25 521
26 411
27 42
28 152
29 175
30 168
31 20
32 108
33 94
34 157
35 131
36 250
37 348
38 409
39 146
40 70
41 816
42 114
43 1966
44 258
45 648
46 164
47 56
48 89
49 38
50 44
51 148
52 300
53 229
54 134
55 156
56 887
57 37
58 125
59 288
60 1233
61 932
62 30
63 87
64 160
65 1727
66 469
67 471
68 646
69 262
70 122
71 458
72 476
73 193
74 253
75 127
76 270
77 429
78 516
79 70
80 196
81 19
82 154
83 1212
84 34
85 71
86 178
87 110
88 423
89 461
90 186
91 67
92 1743
93 43
94 297
95 293
96 224
97 483
98 1669
99 44

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 253
1 39
2 15
3 309
4 9
5 29
6 491
7 30
8 23
9 14
10 18
11 160
12 287
13 75
14 243
15 7
16 9
17 22
18 18
19 42
20 46
21 8
22 10
23 17
24 526
25 250
26 12
27 11
28 60
29 126
30 6
31 48
32 314
33 77
34 403
35 9
36 81
37 13
38 76
39 84
40 6
41 4
42 30
43 114
44 32
45 46
46 29
47 2948
48 10
49 12
50 68
51 85
52 83
53 55
54 31
55 10
56 12
57 22
58 5
59 150
60 29
61 9
62 18
63 12
64 15
65 34
66 85
67 11
68 35
69 46
70 70
71 14
72 21
73 23
74 108
75 255
76 211
77 9
78 285
79 13
80 22
81 492
82 30
83 498
84 28
85 16
86 102
87 84
88 17
89 194
90 92
91 31
92 92
93 68
94 59
95 222
96 75
97 17
98 78
99 63
100 78
101 291
102 46
103 51
104 139
105 31
106 21
107 105
108 19
109 499
110 753
111 10
112 20
113 61
114 68
115 48
116 11
117 39
118 11
119 469
120 25
121 54
122 122
123 39
124 64
125 83
126 77
127 164
128 9
129 148
130 111
131 811
132 8
133 248
134 87
135 50
136 221
137 43
138 62
139 174
140 35
141 6
142 321
143 36
144 38
145 20
146 9
147 30
148 9
149 196
150 5
151 13
152 111
153 86
154 19
155 26
156 30
157 16
158 5
159 209
160 124
161 5
162 8
163 12
164 1743
165 38
166 29
167 13
168 37
169 38
170 6
171 13
172 14
173 209
174 73
175 565
176 45
177 118
178 1545
179 80
180 3288
181 18
182 111
183 874
184 364
185 152
186 32
187 24
188 165
189 37
190 3
191 21
192 39
193 842
194 24
195 218
196 54
197 19
198 6
199 81