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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1902 - Karlsruhe : Lang
— 114 — jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Niederlage des Herzogs Johann bei Hohenlinden (1800) zwangen den Kaiser, den Frieden von Lüneville zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinuser erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Landbesitz aus dem linken Rhein-user verloren, wurden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstädte entschädigt. Von den geistlichen Fürstentümern wurde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichs? städten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Ordnung der deutschen Verhältnisse wurde durch den sogenannten Reichs-Depntationshanptschlnß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, seit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, wurde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben. Der deutsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexander von Rußland schlossen (1805) mit England ein Bündnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaden der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bündnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Süddeutschland und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu verbinden. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon drang, fast ohne Widerstand zu finden, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Jnsolge der Niederlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Orten an an Baden abtrat. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Paden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn deutsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbund, dessen Beschützer — richtiger dessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbündeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worden war. Nun blieb dem letzten römisch-deutschen Kaiser nichts mehr übrig, als die Kaiserkrone niederzulegen. Er richtete ein Rundschreiben an sämtliche Fürsten des Reiches lind entband sie von allen Pflichten, die sie dem Kaiser und dem Reiche zu erfüllen hatten.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

3. Schulj. 4 - S. 45

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 45 — lichen Teile, der in der Oberrheinischen Tiefebene liegt. Erwerbsquellen sind Ackerbau, Waldwirtschaft und Industrie. Die Hauptstadt ist Darmstadt, sie liegt gleich Mainz und Worms in der Oberrheinischen Tiefebene. Xiv. Die süddeutschen Staaten. 1. Das Königreich Bayern. Es besteht aus dem Hauptlande und der Rheinpfalz; ersteres umfaßt das Alpenland, die Oberdeutsche Hochebene und das Fränkische Stufenland, letztere liegt in der Oberrheinischen Tiefebene. — Haupterwerbszweige sind Getreide-, Hopfen-, Wein- und Tabakbau, die Viehzucht, Waldwirtschaft und Industrie. (Bier.) — München, die Hauptstadt, liegt an der Isar, Augsburg am Lech, Nürnberg im Fränkischen Stufenlande. 2. Das Königreich Württemberg nimmt das Schwäbische Stufenland und einen kleinen Teil des östlichen Schwarzwaldes und der süddeutschen Hochebene ein. Durchflossen wird es von Neckar und Donau. Haupterwerbsquellen sind 1. Getreide-, Obst- und Weinbau im Stufenlande, 2. Waldwirtschaft im Schwarzwalde, 3. Eisengewinnung und Viehzucht im Jura. Die Hauptstadt Stuttgart liegt im Stufenlande in der Nähe des Neckars. 3. Das Großherzogtum Baden liegt im Gebiete der Oberrheinischen Tiefebene und des Schwarzwaldes. Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Getreide-, Obst- und Weinbau im Rhein- und Neckartale, Viehzucht, Waldwirtschaft und bedeutende Holzindustrie im Gebirgslande. Die Hauptstadt Karlsruhe und die wichtige Handelsstadt Mannheim liegen in der Oberrheinischen Tiefebene, Heidelberg (Schloß) liegt am Neckar und das berühmte Baden-Baden im nördlichen Schwarzwalde. 4. Das Reichsland Elsaß-Lothringen, 1870/71 von Frankreich zurückerobert, liegt im Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene und des Wasgenwaldes. Durchflosien wird es vom Rhein, von der Jll und Mosel. — Haupterwerbsquellen sind 1. Ackerbau und Weinbau in der Tiefebene, 2. Bergbau auf Eisen und Kohlen am Westabhange des Wasgenwaldes, 3. Waldwirtschaft und bedeutende Weberei im Wasgenwalde. Die Hauptstadt des Elsaß ist Straßburg an der Jll, die Hauptstadt Lothringens ist Metz an der Mosel. Beide sind starke Festungen. Xv. Das Deutsche Weich. 1. Das Deutsche Reich ist fast 150 mal so groß wie das Herzogtum Braunschweig und Iy2 mal so groß wie das Königreich Preußen. Seit dem Jahre 1888 regiert Kaiser Wilhelm Ii.

4. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 3

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Grenzen und Größe. — Iii. Innerer Vau und Entstehungsgeschichte. 3 Der nördlichste Punkt liegt zwischen Ewringen und Mondorf im Kreise Diedenhofen an der Grenze gegen Luxemburg unter 49° 30' n. Br. und 6° 15' ö. L., der westlichste in demselben Kreise bei Rödingen unter 49° 29' n.br.und 5° 52' ö.2.; von diesem Punkte liegt die Ostecke bei Lauterburg 2° 20' entfernt unter 480 58'n.br., den südlichsten Punkt bezeichnet der Ort Lützel unter 47° 25' n. Br. und 7° 15' ö. L. Die Längenerstreckung des Elsasses beträgt zwischen Weißenburg und Lützel 180 km, der westlichste Punkt Lothringens ist, auf dem 49.° n. Br. gemessen, von Lauterburg 170 km entfernt. Der Flächeninhalt des Reichslandes beträgt in dem angegebenen Um- fang 14517 qkm. Davon entfallen auf den Bezirk Unterelsaß...... 4786 qkm Oberelsaff...... 3505 „ Lothringen...... 6226 „ Elsaß-Lothringen kommt also an Größe dem Großherzogtum Baden mit 15067 qkm und dem Königreich Sachsen mit 14 993 qkm nahezu gleich und nimmt unter den Staaten des Deutschen Reiches nach den Königreichen Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen und dem Großherzogtum Baden die sechste Stelle ein. Iii. Innerer Bau und Entstehungsgeschichte des Landes. Die Oberflächengestalt eines Landes wird in der Hauptsache durch zwei Faktoren bestimmt, nämlich 1. durch die Beschaffenheit des Gesteins- Materials, aus welchem sich der Boden zusammensetzt, d. i. durch die mehr oder minder große Widerstandsfähigkeit gegen die zerstörenden Wirkungen der Atmosphärilien, und 2. durch die Veränderungen, welche die ursprüngliche Lagerung der Gesteine infolge der Gebirgsbildung im Laufe langer Zeiten erfahren hat. Will man daher verstehen, wie sich das gegenwärtige Relief eines Landes herausgebildet hat, so muß man nicht nur seinen inneren Bau, sondern auch seine Entwicklungsgeschichte kennen. Beide zusammen gewähren die Möglichkeit, eine Gliederung des Landes in natürliche Landschaften vorzunehmen und den Einfluß der Vielgestaltigkeit der Bodenformen auf die kulturelle Entwicklung der Bewohner zu verstehen. Aber darüber hinaus bildet die Kenntnis der Zusammensetzung des Bodens und der geographischen Verteilung der verschiedenen Gesteine und Bodenschätze die Grundlage für die Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung und Stellung des Landes. Alle diese Gründe rechtfertigen es, einen Abriß des geologischen Aufbaus und der geologischen Entwicklung an den Anfang der Landeskunde zu stellen. Die ältesten in Elsaß-Lothringen nachgewiesenen Gesteine sind Gneise, welche dem versteinerungsfreien kristallinischen Grundgebirge angehören. Ihr Hauptverbreitungsgebiet haben sie im Münster- und Weilertal bei Urbeis zu beiden Seiten des Granitzuges, welcher die St. Didlerhöhe trägt. Daran stoßen nordwärts, an der Südseite des Hochfeldes, alte paläozoische Schiefer des Weilertales, die Weiler und Steiger Schiefer, welche sich vom oberen 1*

5. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 36

1912 - Breslau : Hirt
36 B. Die natürlichen Landschaften Elsaß-Lothringens. worden, und in den 40 Iahren deutscher Herrschaft ist die Einwohnerzahl von Metz wieder auf die Höhe gestiegen, welche die Stadt zur Zeit ihrer höchsten Blüte erreicht hatte. Metz ist auch heute noch eine Festung ersten Ranges, und zwar die stärkste des Deutschen Reiches mit einer starken Besatzung, so daß 30°/0 der Be- völkerung auf die Garnison und Beamte kommen und nur 35 °/0 bzw. ll°/0 der Einwohner von Industrie und Handel leben. In seinem Äußern weicht Metz wesentlich von den alten deutschen Reichsstädten ab. Das Giebelhaus ist hier häufig schon durch das flachdachige Gebäude mit kleinen Fenster- öffnungen ersetzt. Unter den monumentalen Gebäuden, wovon allerdings nur eine geringe Zahl vorhanden ist, nimmt die Kathedrale die erste Stelle ein, ein herrliches Denkmal gotischer Baukunst! (Fig. 28, S. 66.) Sie ist auf einem der höchsten Punkte der Stadt aus gelbem Kalkstein erbaut, dem als vorzügliches Baumaterial bekannten Iaumontstein, welcher auf der Hochebene des linken Moselufers bei Iaumont in der Nähe von St. Privat gebrochen wird. Ein altertümlicher Bau ist das Deutsche Tor, das aus dem Jahre 1445 stammt. (Fig. 27, S. 65.) Metz wird heute noch wie zur Zeit der Römer von Gorze aus mit Wasser ver- sorgt,- Reste der römischen Wasserleitung sind noch vorhanden (Fig. 18, S. 59). Auf der Höhe des Kalkplateaus liegen nahe der französischen Grenze Vionville, Grave- lotte und St. Privat, bekannt durch die Schlachten vom 16. und 18. August 1870. Westlich der Saar erstreckt sich die ausgedehnteste, nur wenig hügelige Ebene, die Lothringen aufzuweisen hat. In ihrem südöstlichen Teile liegen mehrere große Seen, wenig tiefe Wassermassen, die sich in schwachen Boden- senkungen auf undurchlässigem Boden angesammelt haben. Sie dienen Haupt- sächlich der Fischzucht und werden zeitweise abgelassen und ausgefischt, der von Gondrexange wird zur Speisung des Rhein-Marne- und Saarkohlen- Kanals benutzt. Im westlichen Teile liegt, rings von kleineren Weihern um- geben, der große Linderweiher. Aus seinem Abfluß entsteht die Seille, die über Dieuze, Marsal, Moyenvic und Bic in einem breiten und flachen, aber wegen des geringen Gefälles häufigen Überschwemmungen aus- gesetzten Tale fließt. Nach Aufnahme der Kleinen Seille bildet der Fluß die Grenze gegen Frankreich, tritt eine Strecke weit ganz auf französischen Boden über, um dann wieder in nördlichem Laufe nach Lothringen zurückzukehren und bei Metz sich mit der Mosel zu vereinen. In dem von der vereinigten Nied und der deutschen Nied umschlossenen Räume liegt das lothringische Kohlengebiet. Am Rande des Plateaus sind bei Klein-Rosseln nordwestlich von Forbach und bei Spittel-Karlingen nördlich von St. Avold Kohlenlager erbohrt worden, die sich als Fortsetzung der des Saarkohlenbeckens erwiesen haben. Dadurch hat in dem Kreise Forbach die Eisenindustrie in jüngster Zeit einen großen Ausschwung ge- nommen. Die Eisenwerke von Stieringen-Wendel nordöstlich von Forbach und die von Oberhomburg zwischen St. Avold und Forbach liefern Eisen- schienen und betreiben Stahlfabrikation.

6. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 20

1912 - Breslau : Hirt
20 A. Das Reichsland als Ganzes. abgenommen, der der Industrie von 52 % auf 63 % zugenommen. Immerhin gehört die landwirtschaftliche Bevölkerung des Reichslandes im Vergleich zu der in den andern Staaten Deutschlands zu der mittelstarken, wie folgende Tabelle zeigt. Es entfallen von der auf den drei genannten Gebieten tätigen Bevölkerung: auf die Landwirtschaft auf Industrie und Handel in Bayern .... 47 Prozent 53 Prozent „ Württemberg . . 43 57 „ Baden .... 38 62 „ Elsaß-Lothringen . 37 „ 63 „ „ Preußen .... 34 66 „ Hessen..........32 68 „ Sachsen .... 13 87 „ Im ganzen Deutschen Reiche lebten 1907 von der Landwirtschaft 34 °/0r von Industrie und Handel 66%. Von den 23 Kreisen des Reichslandes haben nur noch 6 eine überwiegend landwirtschaftliche Bevölkerung, das sind Altkirch (61 °/o), Schlettstabt(560/o), Iabern (55°/o), Weißenburg (66%), Ehäteau-S alins (67°/0) und Bolchen (63°/o). In allen andern kreisen überwiegt die industrielle Be- völkerung, am stärksten im Kreise Diedenhofen-West (93"/«), Mül- Hausen (82°/0) und Thann (76%). Dabei ist von den beiden Stadtkreisen Straßburg (96 °/0) und Metz (97%) abgesehen. Bezeichnend für die Entwicklung und den hohen Stand der wirtschaftlichen Verhältnisse Elsaß-Lothringens sind zwei Erscheinungen: 1. Die Verteilung des landwirtschaftlichen Besitzes ist eine sehr mannigfaltige und für die Bodenkultivierung eine sehr günstige. Die landwirtschaftlichen Betriebe von mittlerer Größe, welche eine feste soziale Stellung gewähren, sind relativ am stärksten vertreten und fehlen in keiner Landgemeinde gänzlich. Der eigentliche Großgrundbesitz kommt nur im westlichen Lothringen vor und macht etwa 74% aus, während der Klein- grundbesitz eine mittlere Stellung einnimmt. Im einzelnen stellen sich die Ver- Hältnisse nach der Berufszählung von 1907 folgendermaßen: Von den 244 948 landwirtschaftlichen Betrieben gehören nicht weniger als 152 246, d. i. 62%, zu denjenigen, welche unter 2 ha Boden benutzen und wegen ihrer Kleinheit nebenbei Beschäftigung in Industrie und Handel suchen müssen. Diese sog. Parzellenbetriebe besitzen nicht ganz 13%, des angebauten Bodens und sind in etwa gleich großem Verhältnis nur noch in Baden, Württemberg und Hessen vertreten. Die kleinbäuerlichen Betriebe mit 2 — 5 ha Bodenbenutzung machen 22% aus und nehmen 22°/0 des angebauten Bodens ein. Mittel- bäuerliche Betriebe mit einer Bodenbenutzung von 5 — 20 ha sind 14% mit einem Anteil von 38% am Boden vorhanden, großbäuerliche Betriebe mit einer Bodenbenutzung von 20—100 ha gibt es 1,5% mit einem Anteil von 19,5% am Boden, während der Großgrundbesitz, der mehr als 100 ha bewirtschaftet, nur in 352 Betrieben oder 0,14% mit 7,3 % des bebauten Bodens vertreten ist.

7. Die politische Geographie - S. 49

1857 - Emmerich : Romen
49 Vi. Die freie Stadt Frankfurt (am Main) mit einem Gebiet von 1 Vs Q.-M. und 77000 E., von denen 65000 auf das Stadt- gebiet kommen. Unter der vorherrschend protestantischen Bevölkerung gibt es etwa 8o0o Katholiken und 9000 Juden. Handel ist Haupt- nahrungsquelle, die Staatssorm republikanisch. — Frankfurt am Main (mit dem gegenüber liegenden Sachs enhausen), Residenz der deutschen Bundesversammlung, früher Wahl- und Krönungsstadt der deutschen Kaiser, Goethe's Geburtsort. Eisenbahnsteru nach Mainz und Wiesbaden, nach Heidelberg, nach Offenbach und nach Hanau. §. 22. Das Großherzogthum Luxemburg. Die Furftenthümer Lippe-Detmold und Lippe-Schaumburg. I. Das Großherzogthum Luxemburg, zugleich ein Theil der Niederlande, mit einem Theile des Herzogthnmö Limburg, welches, gleichfalls zu jenem Königreich gehörig, in einem freilich losen Verbände zum deutscheu Buude steht, zusammen 85 Q.-M. mit 380000 meist kathol. E., bietet in der vom Ardennenwalde ge- bildeten Hochebene wenig Produkte. Viehzucht. — Luxemburg, 14000 E., starke Bundesfestung mit preuß. Garnison. Roermonde, an der Roer-Mdg. (Maas), Hauptort im Limburgischen (die Lim- burgischen Festungen Mae stricht und Venloo gehören nicht zum deutschen Bunde). Ii. Fürstenthum Lippe-Detmold, an der Südwestseite vom Teutoburger Wald durchzogen, mit dem Nordende die Weser berührend (von 52» N. durchzogen), 22 Q.-M. mit 108000 meist reformirteu E., die sieh von Ackerbau, Viehzucht und Leinweberei nähren. — Detmold, an der Werra, 5000 E. Residenz. Lemgo, 5000 E. Iii. Fürstenthnm Lippe-Schaumburg, gegen N. vom vorigen, auf der entgegengesetzten Weserseite, gegen N.o. gestreckt, am nördlichsten Zweige des Wesergebirges, 7 Q.-M. init 30000 E. Nahrungsquellen wie in 11. — Bückeburg, 4000 E. Nesid. Aufgaben. 1. Wie heißt das Gebirge auf der sächsisch-böhmischen Gränze westlich von der Elbe? wie östlich von derselben? Wie viel beträgt die mittlere Höhe beider Gebirge? — 2. Ueber welches Gebirge führt der direkte Weg von Greiz nach Coburg? über welches der dir. W. von Gotha nach Meiningen? — 3. Welche der bisher genannten deutschen Staaten werden vom Wesergebirge durchzo- gen? — 4. Welchem Staats gehört die Hauptmasse des Vogels- gebirges an? - 5. Wie heißen die beiden Hauptgebirgszüge des Herzogthums Nassau? — 6. Welches Gebirge füllt das Großher- zogthum Luxemburg? Wie viel beträgt die Gipfelhöhe dieses Gebir- ges? — 7. Welchem Flußgebiet gehört fast das ganze Königreich 'Sachsen an? Mit welchem Ende greift es ins Odergebiet hinein? Viehvff pvlit. Gkogr. Iii. Aufl. 4

8. Die politische Geographie - S. 50

1857 - Emmerich : Romen
50 Welcher Nebenfluß der Oder durchfließt es hier? Welche Nebeuflüffe der Elbe durchfließen das Königreich Sachsen? Welche Richtung haben diese Flüsse im Allgemeinen? — 8. Welche Staaten durch- zieht und berührt die Saale in ihrem Laufe von der Quelle bis zur Ilm-Mündung? — 9. Zu welchem Staate gehört die Werra in ihrem Oberläufe längs des Thüringerwaldes? — 10. Stellt von den in der top. Geographie genannten Flüssen diejenigen zusammen, welche Knrhessen durchströmen oder berühren! — 11. Welcher Fluß bildet die Nordgränze der Provinz Starkenburg? Welcher die Nord- gränze von Nheinhessen? Welcher die Westgränze desselben? — 13. Welche Flüsse bilden die Südgränze von Nassau? Welcher die Süd- hälfte der Westgränze? Welcher Fluß Ihm Nassau in eine Nord- und eine (größere) Südhälfte? — 13. Wie viel Uhr ist's an der Westgränze von Deutsch-Luxemburg, wenn's mitten im Königreich Sachsen (31" O.) Mittag ist? — 14. Bei welcher Stadt durch- kreuzen sich 5)0" N. 30" O.? bei welcher 51" N. 29" O.? Welche liegt unter den genannten Städten zunächst bei 51" N. 30" O.? welche bei 51" N. 31" O.? welche bei 52" N. 27" O.? — l5. Reicht Deutschland oder Italien weiter gegen W. ? — 16. Welche italienische Insel durchzieht der Meridian von Eisenach? Welche 3 italienische Städte liegen diesem Meridian am nächsten? — 17. Welcher Nebenfluß des Rheins mündet nahe dem Meridian des Westrandes von Sardinien? — 18. Welche italienische Städte lie- gen ganz nahe beim Meridian von Leipzig? — 19. Welche Stadt liegt südlicher, Kreuznach oder Mainz? Bingen oder Mainz? Kreuz- nach oder Darmstadt? Luxemburg oder Worms? Mainz oder Prag? Mainz oder Krakau? Mainz oder Orenburg? — 20. Wiederholt aus der phys. Geographie die geognostischen Notizen über das Erz- gebirge, den Franken- und Thüringerwald, das Gebirgsland an der Weser, den Taunus und Westerwald! §. 23. Das Königreich Preußen. Indem wir nunmehr zu den Staaten Nord-Deutschlands (der germanischen Tiefebene) übergehen, finden wir auch hier wieder in dem östlichsten Staate, dem Königreich Preußen, zugleich den größten von Nord-Deutschland. Der gesammte preußische Staat, 5100 Q.-M. mit 17'/» Mill. E., besteht aus zwei größer» Theilen, n) der (größer») Osthälfte (4215 Q.-M.), von der Ostsee, Rußland, Polen und deutschen Bundesstaaten begränzt, fast ganz eben, b) der Westhälfte (855 Q.-M.), von deutschen Bundesstaaten, Belgien, Frankreich und dem Königreich der Niederlande begränzt, im Saarthal bis ungefähr zu 49" N. südwärts, im Rheinthal bis beinahe 52" N. nordwärts, im Weserthal bis 52'/2" nordostwärts reichend, im ganzen S.o. von Theilen des Mittelgebirgsbogens erfüllt, und 0) aus den seit 1850 einverleibten Fürstenthümern Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen (21 O.-M.) in Süd-Deutschland, von würtemberg.

9. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1879 - Leipzig : Teubner
Schmalkaldischer Krieg 1546—47. 51 und es folgten demselben die trauernden Bürger mit Weibern und Kindern. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die Leiche in der Schloßkirche bestattet. Ueber der Ruhestätte ward eine noch vorhandene Grabschrift auf einer messingenen Tafel angebracht. Der Schauplatz des Schmalkaldifchen Krieges war im ersten Jahre hauptsächlich Süddeutschland, dessen Städte zum großen Theil dem Schmalkaldischen Bunde angehörten, wie Augsburg, Ulm, Straßburg, Konstanz, Reutlingen n. a. Der Kaiser hatte Anfangs seine Truppen noch nicht zusammen; er stand bei Regensburg mit nur 9000 Mann und wartete noch auf bedeutende Verstärkungen aus Italien und den Niederlanden, während ein beträchtliches Heer der oberdeutschen Städte schon kampfbereit dastand, unter Ausühruug des kriegserfahrenen und energischen Sebastian Schärtlin von Bürdenbach. Dieser hatte schon die Ehrenberger Klause m Tyrol erobert und den wichtigen Paß besetzt, wodurch der Kaiser von Italien abgeschnitten ward und die aus Italien heranziehenden Truppen aufgehalten werden konnten. Er beabsichtigte einen raschen Angriff auf den Kaiser selbst, solange derselbe seine Truppen noch nicht verstärkt habe; allein die Bundesräthe, die zu Ulm tagten, wollten mchts wagen. Sie befahlen Schärtlin, das bairische Gebiet nicht zu verletzen und Throl zu räumen, da die Herzoge von Baiern und von Oestreich den Krieg noch nicht erklärt hätten. Als im August der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn des 1532 verstorbenen Kurfürsten Johann, und der Landgraf Philipp von Heffen, welche beide mit der Acht belegt waren, sich mit dem Heere der süddeutschen Städte vereinigt hatten, dauerte das Zaudern fort, obgleich das Heer der Verbündeten dem kaiserlichen weit überlegen war. Der Kayer verschanzte sich unter den Kanonen von Ingolstadt, wo chn die Verbündeten eine Zeitlang beschossen. Aber die Uneinigkeit der Führer und theilweise Zaghaftigkeit verluderten ste, einen großen Entschluß zu fassen. Der Kaiser konnte nnterdeß beträchtliche Streitkräfte an sich ziehen, und Winter herannahte, war von seinen Gegnern soviel

10. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 71

1881 - Leipzig : Teubner
Dritte Koalition. Mack in Ulm 1805. 71 2. Are dritte Koatition gegen Arankreich. 1805. Zwischen England und Frankreich war schon im Jahre 1803 nach gegenseitigen Vorwürfen wegen Nichterfüllung der Friedensbedingungen von Amiens der Krieg wieder ausgebrochen. Napoleon besetzte Hannover, verbot die Einfuhr englischer Waren in Frankreich (Anfang des Continental-systems) und machte in dem Hafen von Boulogue gewaltige Rüstungen zu einer Landung in England. Die Engländer rüsteten sich nicht weniger zur Gegenwehr und suchten Bundesgenossen auf dem Festlande. Diefe fanden sie in dem russischen Kaiser Alexander L, der im Jahre 1801 aus den ermordeten Pauli, gefolgt war, dem Kaiser Franz von Österreich, dem König Gustav Iv. von Schweden. Die Verbindung beabsichtigte, den gewalttätigen Übergriffen Napoleons, der auch durch die Erschießung des Herzogs von Enghien sich ihren Zorn zugezogen hatte, ein Ende zu machen und das europäische Gleichgewicht wiederherzustellen. Sobald Napoleon sich über die Rüstungen der Verbündeten vergewissert hatte, hob er das Lager von Boulogue ans und führte selbst die Truppen in Eilmärschen an den Rhein (im Herbst 1805). Die Österreicher hatten ihre Hauptmacht unter dem Erzherzog Karl nach Italien geschickt, weil sie geglaubt hatten, daß dort Napoleon selbst austreten werde. Aber Napoleon hatte dorthin den eisernen Massena geschickt, mit dem Aufträge, die Österreicher daselbst durch einen Verteidigungskrieg zu beschäftigen, bis er selbst in Deutschland die Hauptschläge gethan. In Deutschland schlossen sich ihm die Truppen von Bayern, Würtemberg, Baden, Hessen und Nassau gegen Österreich an. Ihm gegenüber stand von österreichischer Seite der unfähige Mack, der durch Bayeru bis zum Schwarzwalde vordrang. Napoleon vereinigte sein Heer von 200 000 Mann an der obern Donau, schloß Mack in Ulm ein und zwang ihn nach wenigen Tagen, mit 23 000 Mann zu kapitulieren (17. Oktober). Hierauf drang Napoleon mit rastloser Eile gegen Wien
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