Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 58

1903 - Karlsruhe : Lang
— 58 — haben ihren Rückhalt in dem von der Großherzogin ins Leben gerufenen Fr anen verein. Großherzogin Luise. Das Schulwesen in seinem ganzen Umfang hat unter der Regierung Großherzogs Friedrichs einen _ erfreulichen Aufschwung genommen, insbesondere sind die beiden Universitäten Heidelberg und Freiburg, sowie das

2. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 43

1903 - Karlsruhe : Lang
Frieden desselben Jahres wurde Baden ataibedeutend vcrqroncrt, diesmal auf Kosten Österreichs. Es-erlnelt den größten Teil des Breisgaues mit der Landvogtei Drrmffi: und kpr Konstanz. St. Masien und eine Reche anderer ^>er Staadt Konltouz. St. Masien und eine Reihe anderer Aws^^wiediedeutschordenskommende Mamauz im ganzen 441/2 Quadratmerlen mit 165 000 Einwohnern. hurtqert zu Napoleon wurden auf dessen Wuusch^sehr gegen die 'Neigung des kerndeutschen badischen Fürsten, noch enger gestaltet durch die erzwungene Vermählung §es= Prinzen Karl, des (Enkels Karl Friedrichs, mit der Adoptivtochter des französischen Kaisers, Stephanie^ die im 1 «nß sfnttfnnh 9^prtinp Wochen sväter schuf Navoleons. bund, dem Daden mit vielen andern deutschen Zürnen oei--tretm mmt'e, unter gleichzeitigem Austritt aiis dem Neich?-t)et6ttnb:\ Damit war tatsächlich das heilige römische Reich deutscher Nation zii Grabe getragen: .Kaiser^Frgu^ ll^e denii auch im August 1806 die Krone nieder. Für Karl Friedrich brachten diese betrübenden Ereignisse, die E selbst itfimftzlich qertiig empfand, neuen Gewinn und neue Ehren. 'Cs ramen' an Baden u.a.: die Müde dermrsteu von Furstenberg, Leiningen, Löwenstein, Auersperg. Schwarzenberg, die Besitzungen der ehemaligen Reichsritterschaft, die Reste der österreichischen Gebiete mit den Ordensherrschaften, die Herrschaft Triberg, die Städte Villingen iiud Brännlingenainsgesar^t ein Zuwachs von 01 f/2 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern. Gleichzeitig wurde aus dem Kurfürstentum ein Großh erzogtumkarl Friedrich Brtjfett den Ätet Grof^herzog^mit dem Prädikat „Königliche Hoheit". Jn'einer feierlichen Proklamation vom 13. August 1806 machte er lernem Volke dies wichtige Ereignis bekannt. Dieser Tag ist der Geburtstag de? ©rosiherzogtums Bade«. Noch war aber seine heutige Größe nicht erreicht. In den Jahren 1808 und 1810 vollzogen sich weitere Gebietsveränderungen. Nach tzerschied^nen Ausgleichungen mit Hessen und Württemberg erhielt Baden die Herrschaft Hornberg. die Landgrafschaft "Nellen'burg, sowie'^ige^Md^M Qrtiv. 1814 nach dem Feldzug gegen Frankreich, kam^D'i^Stadt Kehl an das Groszherzogtnm: 1819 endlich die Herrschaft Hohen-geroldseck. Nachdem noch in demselben Jahr das kleine Amt Steinfeld bei Wertheim an Bayern abgetreten worden war, war die räumliche Entwicklung des Großherzogtnms vollendet. Bei einem Umfang von 272 ^ Quadratmeilen zählte es jetzt mehr als 1000000 Einwohner — ein gewaltiger Fortschritt gegenüber den bescheidenen Anfängen Karl Friedrichs im Jahr 1746. Das baden-dnrlachische Ländchen von damals itrtrov iptttpm Mstiitri 1 n 1 ul iieueiiucu t/v u 1 in

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 246

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 246 — und zur dänischen Königsfamilie in Kopenhagen. Die überaus herzliche Aufnahme zeigte, daß die Friedensliebe Kaiser Wilhelms auch hier in aller Herzen freudigen Wiederhall findet. Zu einem nn-nnterbrochenen Triumphzuge gestaltete sich die im September desselben Jahres angetretene Reise Kaiser,, Wilhelms zu den Verbündeten und befreundeten Herrschern von Österreich und Italien. Auf der Hinreise jubelte ihm die Bevölkerung Süddeutschlands mit Begeisterung zu. In Rom stattete er am 12. Oktober auch dem Oberhaupt der katholischen Kirche, dem heiligen Vater Papst Leo Xiii., im Vatikan einen Besnch ab. Nachdem er im Sommer 1889 seine königliche Großmutter in England besucht hatte, reiste er im Oktober mit seiner erlauchten Gemahlin nach Athen, der Hauptstadt Griechen-lands, um der Vermählung seiner Schwester, Prinzessin Sophie, mit dem Kronprinzen von Griechenland beizuwohnen. Von Athen aus begab sich das Kaiserpaar nach K onstantinop el zum Sultan, dem Beherrscher des türkischen Reiches. Gewiß haben diese anstrengenden Reisen vieles zur Erhaltung des europäischen Friedens beigetragen. Bald machten die befreundeten Herrscher am Hofe zu Berlin ihren Gegenbesuch, und Kaiser Wilhelm und sein Volk bereiteten ihnen einen überaus herzlichen Empfang. — Im Herbste des Jahres 1898 hat der Kaiser mit seiner erlauchten Gemahlin sogar eine Reise nach dem heiligen Lande unternommen, um der Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem beizuwohuen und den christlichen und deutschen Namen auch im Reiche der Muhamedaner zu hohem Ansehen zu bringen. Als der Kaiser am 1. Dezember nach glücklicher Heimfahrt seinen feierlichen Einzug in Berlin hielt, sprach er zum Bürgermeister der Hauptstadt: „Das Eine aber kann Ich Ihnen sagen, daß wir überall den deutschen Namen in allen Ländern geschätzt und geachtet gefunden haben, wie nie zuvor!" Erwerbungen. Auf friedlichem Wege erwarb Kaiser Wilhelm im Jahre 1890 die Insel Helgoland in der Nordsee. Dieses kleine Felseneiland war ursprünglich deutsch, gehörte aber seit langer Zeit den Engländern. Es wurde eingetauscht gegeu einige deutsche Gebiete in Afrika und der Provinz Schleswig-Holstein zugeteilt. Die Insel ist von besonderer Wichtigkeit, weil sie dazu bestimmt ist, ein Hort und Schutz für das deutsche Meer gegen jeden Feind zu sein. Im Jahre 1897 gelang eine andere, nicht minder wichtige Erwerbung an der Ostküste Asiens. Zum Schutze der deutschen Missionen, die das Christentum unter den Heiden predigen, sowie der deutschen Kaufleute iu den ostasiatischen Häfen gewann die deutsche Flotte einen Stützpunkt in den chinesischen Gewässern durch die Überlassung der Bncht vou Kiautschou an das deutsche Reich. Um das Ansehen des deutschen Namens in diesen fernen Gegenden zu heben, schickte der Kaiser seinen einzigen Bruder, de» Prinzen Heinrich von Preußen, der von Jugend auf Seemann ist, mit einer Flotte dahin und verabschiedete sich von ihm mit den markigen Worten: „Sollte es irgend einer unternehmen, uns an unserem guten Rechte kränken oder schädigen zu wollen, so fahre darein mit gepanzerter Faust, und so Gott will, flicht Dir den Lorbeer um Deine junge Stirn, den niemand im ganzen deutschen Reiche Dir neiden wird!" Das Jnvaliditäts- und Alters-Versicherungsgesetz. Die Zeit des Friedens benutzt der Kaiser, um die innere Entwickelung des Landes

4. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 11

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 11 - bürg als Regenten, und bereits am 5. Juni hielt Se. Hoheit mit Gemahlin seinen Einzug in das Land. Im Schlosse zu Schwerin hatte er am 3. Dezem- der 1857 als dritter Sohn des Eroßherzogs das Licht der Welt erblickt; nach dem Erbauer der schönen Schloßkirche, in der er getaust wurde, erhielt er den Namen Johann Albrecht. Schon in die fröhliche Kindheit fielen trübe Schatten: als er erst 4 Jahre zählte, entschlief die geliebte Mutter, und ein Augenleiden nötigte ihn, früh sich von der Heimat zu trennen und im Süden Heilung zu suchen. Später besuchte er in Dresden das Gymnasium und bestand ehrenvoll das Abiturientenezamen. Nachdem er die Kriegsschule in Metz besucht hatte, ging er auf die Universität Bonn, die auch unser Kaiser und des Prinzen Vater und seine älteren Brüder bezogen hatten, um Rechts- und Staatswissenschaft zu studieren. Darauf trat er in das Gardehusaren-Regiment in Potsdam ein. 1331 unternahni er eine l^jährige Reise um die Welt, durch die Türkei und Ägypten nach Indien, Siam, China, Japan und Amerika, von der er reichhaltige Samm- lungen von Naturgegenständen heimbrachte. Dann kehrte er als Rittmeister nach Potsdam zurück. Seitdem das Deutsche Reich (1334) Kolonien erworben hatte, bekundete der Herzog dauernd größtes Interesse an dem Emporblühen unserer Schutzgebiete, und seit 1394 ist er rühriger Präsident der Deutschen Kolonialges'ellschaft. Ver- mählt war er in erster Ehe mit der Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar, die durch Herzensgüte und tatkräftige Pflege christlicher, vaterländischer und künstle- rischer Bestrebungen sich überall Liebe erwarb, und deren früher Tod am 10. Juli 1903 auch in Braunschweig aufrichtige Trauer hervorrief. Hier hatte sie ja auch Anregung zu der Fürsorge für Krüppel gegeben- dauernd erinnert die „Herzogin Elisabeth Heil- und Pflegeanstalt für verkrüppelte Kinder" an ihre edlen Be- strebungen. Das hohe Paar wohnte seit 1393 in dem neuerbauten, herrlich im Forst am Schweriner See gelegenen Schlosse Wiligrad. 1895 wurde der Herzog für seinen minderjährigen Neffen, den jetzigen Großherzog, Regent von Mecklenburg- Schwerin, und 4 Jahre lang hat er segensreich die Zügel der Regierung geführt und u. a. großes Interesse der Industrie, der Landwirtschaft, den Krieger- vereinen und allen gemeinnützigen Bestrebungen gewidmet. Bei Niederlegung seiner Regentschaft ernannten ihn alle vier Fakultäten der Universität Rostock zum Doktor. Auch in Braunschweig bekundet der Herzog sein ernstes Sorgen um des Volkes Wohlfahrt durch Reisen im Lande und durch Förderung der Werke christlicher Liebe. Durch hohe Auffassung seiner Regentenpflichten, durch große Umsicht und herzliches Wohlwollen hat er sich schnell auch hier die Verehrung und Liebe des Volkes erworben. Am 15. Dezember 1909 fand im Braunschweiger Dom in Gegenwart des Deutschen Kaiserpaares und anderer Fürsten die Vermählung des Herzogs mit der Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla statt. Kurz vor Jahresschluß begann das hohe Paar eine halbjährige Reise nach Ostindien, Siam, den niederländischen Kolonien, Japan und Kiautschou.

5. Abriß der brandenburg-preußischen Geschichte - S. 34

1871 - Leipzig : Leuckart
34 vergeblich. 1793 starb er und feine Gemahlin, Marie Antoinette, unter dem Fallbeil. Diese Frevelchat rief fast ganz Europa zu den Waffen. Bei Kaiserslautern fochten die Preußen zwar glücklich, mußten sich aber bald darauf über den Rhein zurückziehen. Da trat Preußen von dem Bunde ab und schloß mit Frankreich den Frieden zu Basel. Durch denselben verlor es seine Besitzungen jenseits des Rheins und büßte viel von seinem früheren Ansehen in Deutschland ein. 6. Friedrich Wilhelm Ii. starb 1797. — Der Staat war unter ihm auf 5,307 Ouadratmeilen und 8,687,000 Einwohner angewachsen. Den Thron bestieg sein wackerer Sohn 5. Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. a. Sein Wesen. — Er wurde geboren den 3. August 1770. Tiefe Frömmigkeit, Einfachheit, Demuth, Wahrhaftigkeit, Sparsamkeit und Wohlwollen gegen alle Menschen zeichneten ihn aus. Als etwas Neuerliches mag noch die Bestimmtheit und Kürze angeführt werden, woran man seine Worte sofort erkennt. b. Seine edle Gemahlin Luise war eine Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, geboren den 10. März 1776. Sie zeichnete sich nicht allein durch große Schönheit, sondern auch durch ihre Tugenden aus, unter denen Frömmigkeit, Einfachheit und Wohlthun gegen Arme und Kranke besonders hervorleuchten. Die schönsten Tage verlebte das hohe Paar auf dem Landgute Paretz in der Nähe der Stadt Potsdam. Gott segnete die glückliche Ehe mit 7 Kindern. c. Die ersten Jahre der Regierung benützte der König zur Gründung von Kirchen, Schulen und Armenhäusern. Auch tilgte er einen Theil der Schulden, die unter seinem Vater bis auf 40 Millionen Thaler angewach- • seit waren. Beamte, die ihre Schuldigkeit nicht thaten, befahl er zu entlassen , indem er sagte: „Der Staat ist nicht reich genug, unthätige und müßige Glieder zu besolden!" ä. Preußens unglückliche Zeit. — In Frankreich hatte sich nach der Hinrichtung Ludwig Xvi. und seiner Gemahlin, Marie Antoinette, Napoleon Bonaparte durch seine Kriegsthaten vom einfachen Artillerie-Lieute-nant bis zum erblichen Kaiser Frankreichs (1804) emporgeschwungen. Er gab und nahm willkürlich Länder und wollte seinen Einfluß auf alle Staaten Europas ausdehnen. Daher folgte eine Schlacht der andern. Die vereinten Russen und Oesterreicher besiegte er in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz (1805), erhob Baieru und Würtemberg zu Königreichen und brachte es dahin, daß sich 16 deutsche Fürsten vom deutschen Reiche lossagten und den sogenannten Rheinbund bildeten (1806), dessen Oberhaupt

6. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 11

1898 - Halle : Anton
Deutschland. 11 bahnknoten Halle (?), die Meßstadt Leipzig, Berlin (?) die Hptst. des Deutschen Reiches und der wichtigste Eisenbahnknoten Norddeutschlands, und weiter nach O. Frankfurt a. O. C. Klima. 31] Das Klima Deutschlands ist gemäßigt, im S. nicht viel wärmer als im N. (Hamburg 8", München 10" mittlere Jahreswärme). Als mildeste Gegen- den sind die Oberrheinische Tiefebene und das Mainthal berühmt. Von den Küstenländern hat das Nordseeland mildere, das Ostseeland rauhere Witterung. D. Das Deutsche Reich. 1. Bevölkerung. 32] Das deutsche Volk besteht aus mehreren Zweigen eines und desselben germanischen Urstammes (Alamannen,Schwaben,Bayern,Franken, Thüringer, Hessen, Sachsen, Friesen). Außerdem schließen die Grenzen des Deutschen Reiches stellenweis fremde Bevölkerungsteile ein. In den Provinzen Schlesien, Posen und Westpreußen wohnen Polen (3 Mill.), in der Lausitz Wenden (140 T.), in Nordostpreußen Litauer (150 T.), in Nordschleswig Dänen (150 D), in Elsaß-Lothringen Fran- zosen (250 T.) — Dem Reli gionsbekenntni s nach unterscheiden sich 31 Mill. (mehr als -'/z) Evangelische und 19 Mill. (fast '^/.) Ka tho liken. 2. Reichsverfassung. 33] Oberhaupt des Deutschen Reiches ist der jedesmalige König von Preußen, der deshalb den Titel Deutscher Kaiser führt. Er ist in der Reichsregierung beschränkt I) durch den Bundesrat, der aus Bevollmächtigten der deutschen Regierungen ge- bildet ist, 2) durch den Reichstag, der sich aus Abgeordneten zusammensetzt, welche vom Volke gewählt werden. 3. Die Staaten des Deutschen Reiches. 34] Die Staaten des Deutschen Reiches bilden drei Gruppen: 1) das Königreich Preußen, 2) die norddeutschen Staaten, 3) die süddeutschen Staaten. I. Das Königreich Preuszen. 35] Das Königreich Preußen ist die Hauptmacht des Deutschen Reiches. Es be- steht aus dem Stadtbezirk Berlin, den 12 Provinzen Brandenburg, Pommern, West- . Preußen, Ostpreußen, Posen, Schlesien, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover (mit dem Jadegebiet), Hessen-Nassau, Westfalen, Rheinprovinz und den hohenzollernschen Landen. _ 36] i. Stadtbezirk Berlin. Berlin (?) liegt in sandiger Ebene und ist die Haupt- stadt des Deutschen Reiches. Wegen seiner regelmäßigen Bauart, seiner mit Schlössern geschmückten Straßen und Plätze ist Berlin eine der schönsten Städte Europas (1,7 Mill.). 37] z. Provinz Brandenburg. Das Land zu beiden Seiten der mittleren Oder bis zur Havel und Elbe im W., das Stammland des preußischen Staates. — In der Nähe von Berlin liegt Charlottenburg (?) mit der Ruhestätte Friedrich Wil- Helms Iii., der Königin Luise, des Kaisers Wilhelm I. und der Kaiserin Augusta (132'). Potsdam (?) ist wegen seiner vielen Kasernen eine wahre Soldatenstadt (58). Bei Potsdam liegt das Lustschloß Sanssouci sßangsusi^, einst der Lieblingsaufenthalt des alten Fritz. Frankfurt an der Oder ist eine aewerbfleißiqe Stadt mit drei Messen (59). 38] Z. Provinz Pommern. Das Küstenland an der Ostsee, zu beiden Seiten der unteren Oder. — Stettin (?) ist die erste Seehandelsstadt Preußens (140). Von ^ ') Die eingeklammerten Zahlen geben die Bevölkerung in Tausenden an; bei Städten unter 50 T. E. ist die Einwohnerzahl fortgelassen.

7. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 117

1900 - Leipzig : Spamer
Königin Viktoria, Kaiserin von Indien. 117 Erstaunen setzen: — Disraeli brachte in das englische Parlament eine Bill, wodurch die Königin Viktoria zur Annahme des Titels „Kaiserin von Indien" ermächtigt werden sollte. Er begründete den Antrag da- durch, daß dieser Titel in Indien als Symbol der Einheit Englands und Indiens, im Auslande als Zeichen des unumstößlichen Entschlusses der englischen Nation, Indien um jeden Preis zu behaupten, aufgefaßt werden würde. Das Unterhaus genehmigte die Bill am 23. März, das Ober- Haus am 8. April. Die offizielle Annahme des Titels „Kaiserin von Indien" („Empress of India") erfolgte am 28. April 1876, und die Proklamation der Königin Viktoria als Kaiserin von Indien wurde vou dem Vizekönig von Indien am l. Januar 1877 unter großer Teilnahme der indischen Bevölkerung in Delhi vollzogen. Die ganze Ausdehnung des britisch-indischen Kaiserreiches beträgt jetzt, das Königreich Birma inbegriffen, das am 1. Januar 1886 Großbritau- nien einverleibt wurde, gegenwärtig 4 253 750 qkm, welche Fläche größer ist als 2/5 von ganz Europa. Die Bevölkerung zählt 259 800137 Seelen (Europa: 331 612 360 Einwohner). Das Kaiserreich Indien, welches durch eiueu in Kalkutta residierenden Vizekaiser regiert wird, zerfällt in die drei Präsidentschaften Bengalen, Madras und Bombay. Die jetzt noch bestehenden einheimischen Staaten in Indien sind ins- gesamt Schutzstaaten der Briten; wahrhaft unabhängig sind nur die wilden Bergvölker, die den Engländern oft genug arge Verlegenheiten bereiten. Indien ist dank feiner günstigen, durch die geographische Lage ge- gebenen klimatischen Verhältnisse eines der fruchtbarsten und dank seiner Menschenfülle und Kultur eines der reichsten Länder der Erde, und doch besitzt es nur wenig bare Mittel, was daraus hervorgeht, daß es bisher nicht möglich war, Goldwährung dort einzuführen. Indiens Reichtum häuft sich in England an, dem es eine Domäne ist, keine Kolonie wie Kanada, Australien und das Kapland. Kein Engländer will in Indien Grundbesitzer werden; er bebaut kein Land, sorgt auch nicht dafür, daß es durch Pächter oder andre bearbeitet wird. Er treibt nur Handel oder das Regiernngsgefchäft als Beamter oder Militär. Verläßt er Indien, so nimmt er das erworbene Kapital, die Renten oder Pensionen mit, um in Europa sorgenlos zu leben; Indien ist nur der Geber, England der Empfänger. Unter britischer Verwaltung hat aber trotzdem Indien entschiedene Fortschritte aus dem Wege der Kultur gethau. Die Verlegung des politischen Mittelpunktes von den Herrschersitzen im Innern der Halbinsel an die Seeküste, die Entwaffnung der Bevölkeruug, die Herstellung dauernden Friedens und möglichster Sicherheit in den dichtesten wie in den unwirt- lichsten Teilen des Reiches, die Unterdrückung roher religiöser Gebräuche, die Anlegung von Verkehrswegen, Eisenbahnen und telegraphischen Ver-

8. Die Neuzeit - S. 317

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 41. Kap. Deiitschland im Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 317 Nebenmenschen. Die wissenschaftlichen Vorkämpfer der Sozialdemokratie waren Marx und Engels, ihre Leiter Bebel und Liebknecht. Die sozialdemokratische Bewegung schwoll von Jahr zu Jahr mächtiger an und bedrohte bald die ganze Eigentums- und Gesellschaftsordnung der Gegenwart mit gewaltsamem Umsturz. Aus der allseitigen Aufwühlung des Volks durch die Sozialdemokratie gingen im Mai und Juni 1878 zwei Mordversuche (von Hödel und Nobiling) suche gegen gegen Kaiser Wilhelm hervor, worauf als Gegenschlag des 1878. Staates und der bedrohten Gesellschaftsordnung der Erlafs des Gesetzes „gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ vom 21. Oktober 1878 folgte, auf Grund dessen die sozialdemokratischen Vereine und Zeitungen unterdrückt wurden. Zu dieser abwehrenden Gesetzgebung trat aber auch eine positive, auf Besserung des Notstandes der Arbeiter gerichtete. Kaiser Wilhelm I. ward durch Bismarck von der Notwendigkeit einer staatlichen Arbeiterfürsorge überzeugt und gab in der berühmten Bot- Kba^®cr^te Schaft an den (erstmals eine oppositionelle Mehrheit auf- i7.Nov.i88i. weisenden) Reichstag vom 17. November 1881 seinem Wunsche Ausdruck, bei seinem Hinscheiden „den Hilfsbedürftigen gröfsere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes zu hinterlassen“. Durch Gesetze über die Bildung Agrebs®ittzeer_ von Kassen für Unterstützung kranker (1883) oder bei Un- seit 1883-fällen beschädigter (1884) Arbeiter geschah ein erfreulicher Schritt auf dem Boden der „Sozialreform“, des „praktischen Christentums“. Gegen diesen „Staatssozialismus“ kämpfte sowohl die Sozialdemokratie, der er weit nicht genug that, als die 1884 aus der Fortschrittspartei und einem Teil früherer Nationalliberaler gebildete „deutschfreisinnige Deutsch- , . . . freisinnige. Partei“, der der Staat umgekehrt in dem Eingreifen ms wirtschaftliche Leben viel zu weit ging. e. Deutschlands Weltstelluug. Kolonieeu. Dreibund. Zum Zwecke der Erschliefsung neuer Absatzgebiete für den deutschen Handel und Gewerbfleiß wurden seit April 1884 deutsche Kolonieen gegründet. In Afrika wurden er- Deutsche Kolonieen worben im Westen Kamerun, Angra Pequena und Deutsch- seit 1884. Südwestafrika, im Osten ein grofses Gebiet von der san-sibarischen Küste bis zu den großen Binnenseen und dem

9. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 149

1899 - Breslau : Handel
Friedrich Wilhelm M. 149 Das Schutzzollsystem erforderte eine sorgfältige Bewachung der Grenzen. Diese war bei der lang gestreckten Gestalt des preußischen Staatsgebietes recht schwierig und kostspielig. Überdies mußten zwei getrennte Zollgebiete geschaffen werden. Die Regierung war deshalb bestrebt, eine Zollvereinigung mit den zwischen seinen Ost- und Westprovinzen liegenden deutschen Staaten zu stände zu bringen. Von den bedeutenderen trat zuerst Hessen-Darmstadt seinem Zollsystem bei. Ihm folgte Kurhesfen, und so wurde das Zollgebiet zusammenhängend. Am 1. Januar 1834 trat sodann der preußisch-deutsche Zollverein in Kraft, dem fast alle deutschen Staaten angehörten. Nur Österreich, Hannover und einige kleinere Staaten, die unter des letzteren Einfluß standen, hielten sich fern. Nachdem der Tod des kinderlosen Königs Wilhelm Iv. die Personalunion zwischen England und Hannover bei der Verschiedenheit des Erbrechtes beider Staaten gelöst hatte und in England Prinzessin Viktoria, die Nichte des Verstorbenen, in Hannover dessen Bruder Ernst August zur Regierung gelangt waren, stand auch diesem Königreich der Anschluß frei. Derselbe erfolgte jedoch erst 1851. Der Zollverein hob Handel und Industrie. Mit den bisher tm den Grenzen der einzelnen Länder üblichen Zöllen kamen ebensoviel Hemmnisse des Verkehrs in Wegfall. Das Absatzgebiet der eigenen Erzeugnisse wurde erweitert. Für die Ausfuhr ins Ausland konnte der Zollverein, der eine achtunggebietende Handelsmacht darstellte, weit günstigere Bedingungen erwirken, als ein Einzelstaat dies vermocht hätte. Auch finanziell war die Zollvereinigung vorteilhaft. Mit der Steigerung des Umsatzes wuchs naturgemäß die 'Zolleinnahme, während mit der Abrundung des Zollgebietes die Ausgaben verhältnismäßig sanken. Die Hauptbedeutung des Zollvereins liegt aber ans dem Gebiete der Politik. Der Deutsche lernte aus den Vorteilen, welche der wirtschaftliche Zusammenschluß bot, den Wert einer politischen Einigung der deutschen Staaten um so mehr schätzen. Er sah auch den Weg vorgezeichnet, auf welchem die Erreichung dieses Zieles allein möglich war: den Anschluß an die reindeutsche Großmacht Preußen, das schon jetzt die führende Rolle in allen wirtschaftlichen Fragen hatte. So hat der Zollverein der nationalen Einigung des deutschen Volkes mächtig vorgearbeitet. Die Ideen der Zeit. Das politische Leben im 19. Jahrhundert ist durch zwei Ideen beherrscht: durch das Streben der Völker nach einem Mitwirkungsrecht bei den wichtigeren Regierungshandlungen und durch das Verlangen nach nationaler Einheit. Die erste Idee ist durch das Vorbild Englands und durch die französische Revolution erweckt worden. Man sah in der konstitutionellen Monarchie, in der die erwählten Volksvertreter an der Gesetzgebung mitwirken, die Steuern bewilligen und über die Verwendung der öffentlichen Gelder mitzubeschließen haben, das Ideal des Staates. Die zweite Idee fand besonders auf der Apenninen-Halbinsel und in Deutschland geeigneten Nährboden. Man war hier durch den Bundestag, der im Innern die alte Zerrissenheit bestehen ließ und sich dem Auslande gegenüber

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 150

1900 - Karlsruhe : Lang
— 150 — Mit dieser Frömmigkeit verband er eine natürliche Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit, so daß er als Mensch wie kein zweiter von ganz Europa verehrt wurde. Wo immer er sich zeigte, jubelten ihm die Herzen entgegen. Beim Anblick seiner Manen Augen, ans denen Milde und Treue strahlten, ist manches harte Herz weich geworden. Dabei war er mutig und kühn, ein echter Soldat. Schon als 17jähriqer Jüngling erwarb er sich in der Schlacht bei Bar für Aitbe das eiserne Kreuz und den russischen St. Georgsorden, die nur als Lohn für Unerschrockenheit verliehen werden. Bei Kömggrätz entzog er sich nur auf Bismarcks wiederholte Bitte dem Bereiche des Granatfeners. ^ Aber den schönsten Zug seines Herzens erblicken wir überall in seiner Pflichttreue. Selten hat etit Regent seine Ausgabe so ernst erfüllt. Mit Hilfe des Fürsten Bismarck, des Kriegsministers Roon und des Feldmarschalls Moltke verbefserte er jahrelang das preußische Heerwesen. Dann folgten drei siegreiche Kriege: gegen Dänemark*), gegen Österreich**) und gegen Frankreich***). Nach diesen Kriegen' war er in gleichem Maße als Friedensfürst thätig. Aus dem schwachen, zersplitterten deutschen Lande schuf er ein einiges, mächtiges Reich. Kiel und Wilhelmshaven wurden große Kriegshäfen, Deutschland trat in die Reihe der Seemächte. Seit Wilhelm I weht die deutsche Flagge, geehrt von den entferntesten Nationen, anf allen Meeren. Im fernen Afrika und Australien entstanden deutsche Kolonien.f) Unablässig war der Kaiser thätig. Selbst als man ihn ans dem Totenbette zur Ruhe mahnte, da er müde sei, gab er gelassen zur Antwort: „Ich habe keine Zeit, müde zu sein."-ff) Am 11. Juni 1879 feierte der 82jährige Monarch das Fest seiner goldenen Hochzeit mit der Kaiserin Augusta, am 22. März 1887 seinen 90. Geburtstag. Au beiden Festen nahm nicht nur Deutschland, sondern die ganze gebildete Welt innigen Anteil. Es war sein letzter Geburtstag. Am 9. März 1888 entschlief der Begründer des neuen Deutschen Reiches, der erste Deutsche Kaiser. Ihm folgte sein Sohn Kaiser Friedrich Iii. Friedrich Iii. wurde am 18. Oktober 1831 zu Potsdam geboren. Geleitet von einer liebevollen Mutter, verlebten er und *) Vergl. Seite 130. **) Vergl. Seite 130 ff. ***) Vergl. Seite 132. t) Die deutschen Kolonien sind in Afrika: Ostasrika, Südwestafrika, Kamerun, Togo; in Australien: Kaiser^ Wilhelmsland auf Neu-Guiuea, der Bismarck-Archipel und die Marschall-Jnseln. tt) Vergl. im Anhang das Gedicht: Kaiser Wilhelms letztes Wort.
   bis 10 von 79 weiter»  »»
79 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 79 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 9
4 26
5 1
6 4
7 2
8 4
9 0
10 9
11 0
12 4
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 1
23 0
24 0
25 6
26 1
27 0
28 4
29 2
30 0
31 10
32 7
33 8
34 18
35 7
36 2
37 14
38 0
39 8
40 0
41 4
42 3
43 0
44 0
45 6
46 4
47 47
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 897
2 8
3 63
4 201
5 32
6 15
7 70
8 357
9 689
10 143
11 23
12 25
13 281
14 3
15 74
16 391
17 2794
18 28
19 391
20 945
21 57
22 2
23 167
24 23
25 163
26 25
27 9
28 64
29 493
30 21
31 1
32 391
33 27
34 306
35 105
36 185
37 353
38 4751
39 2136
40 75
41 363
42 139
43 68
44 282
45 668
46 511
47 2
48 25
49 27
50 3
51 265
52 246
53 37
54 113
55 6
56 62
57 113
58 14
59 373
60 371
61 79
62 20
63 12
64 31
65 9
66 171
67 67
68 152
69 175
70 24
71 1202
72 333
73 106
74 281
75 207
76 480
77 875
78 83
79 10
80 41
81 25
82 86
83 74
84 15
85 181
86 175
87 655
88 29
89 2
90 43
91 66
92 1436
93 6
94 422
95 8
96 310
97 38
98 601
99 12

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 150
1 541
2 15
3 144
4 4
5 196
6 212
7 409
8 29
9 129
10 41
11 826
12 180
13 86
14 270
15 2
16 37
17 16
18 64
19 932
20 129
21 35
22 2
23 2
24 189
25 168
26 14
27 5
28 112
29 252
30 14
31 204
32 391
33 405
34 382
35 102
36 142
37 2
38 107
39 582
40 79
41 1
42 56
43 120
44 189
45 144
46 27
47 754
48 38
49 22
50 96
51 92
52 1201
53 300
54 592
55 40
56 9
57 48
58 37
59 282
60 158
61 79
62 69
63 24
64 17
65 41
66 166
67 193
68 120
69 35
70 112
71 363
72 12
73 46
74 39
75 91
76 791
77 30
78 5832
79 53
80 123
81 701
82 59
83 713
84 28
85 8
86 1394
87 422
88 85
89 75
90 191
91 178
92 39
93 250
94 150
95 213
96 65
97 22
98 160
99 95
100 166
101 845
102 58
103 400
104 460
105 38
106 28
107 474
108 17
109 1220
110 115
111 29
112 13
113 367
114 269
115 12
116 15
117 71
118 63
119 379
120 2
121 32
122 751
123 32
124 125
125 56
126 503
127 803
128 3
129 678
130 214
131 153
132 32
133 1171
134 241
135 119
136 542
137 252
138 110
139 596
140 119
141 77
142 283
143 45
144 94
145 151
146 5
147 30
148 147
149 33
150 53
151 268
152 163
153 480
154 101
155 133
156 63
157 158
158 19
159 1061
160 444
161 2
162 3
163 7
164 49
165 212
166 159
167 16
168 26
169 27
170 25
171 40
172 51
173 248
174 331
175 601
176 757
177 260
178 333
179 85
180 103
181 6
182 367
183 1125
184 497
185 108
186 198
187 108
188 2011
189 16
190 1
191 54
192 60
193 978
194 67
195 281
196 63
197 93
198 15
199 211