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1. Geschichts-Bilder - S. 440

1878 - Langensalza : Greßler
440 aber die mit Ungestüm nachdrängenden Preußen trieben ihn *um Dorfe hinaus. 0 Abends 6 Uhr erschien der Kronprinz von Schweden auf dem Kampfplatze und nahm noch an der Verfolgung Theil. _ Das war die berühmte Schlacht bei Dennewitz, eine reine Preußenschlacht, von welcher Bülow zum ewigen Andenken den Namen Graf Bülow von Dennewitz erhalten hat. Die Völkerschlacht bei Leipzig.*) (Der 16. bis 19. Oktober 1813.) Durch das Bundesheer von allen Seiten bedrängt, konnte Napoleon nicht mehr in Dresden bleiben; er brach deshalb mit seiner ganzen Macht nach Leipzig auf. Die Verbündeten folgten ihm nach, lagerten sich um Leipzig und rüsteten sich zu einem großen Kampfe. Es galt einer letzten großen Entscheidung. Rings um Leipzig war die Gegend von Napoleons Schaaren auf das Schrecklichste verheert und ausgeplündert. Die umliegenden Dörfer mit ihren halbzerstörten, menschenleeren Häusern boten em trauriges Gemälde des Krieges dar, und in Leipzig selbst wogten eine zahllose Menge Krieger und flüchtiges Landvolk, französische Kriegsbeamte und der ganze Troß, welcher einem Heere zu folgen pflegt, ^n beiden Heeren wurde nichts versäumt, was man für nothwendig hielt, um sich des Sieges in dem bevorstehenden Karnpse sicher zu machen. Unter solchen Vorbereitungen war der Morgen des 16. Oktober 1813 herangebrochen. Ein grauer Herbstnebel lag auf den Feldern; erst gegen 9 Uhr wurde es heller. Die feindlichen Heere standen sich im Umkreise von zwei Meilen gegenüber. Die Krieger von so verschiedenen Völkern boten in ihrem funkelnden Waffenschmucke, mit ihren flatternden Fahnen und glänzenden Kriegszeichen einen herrlichen Anblick dar. Unabsehbar zogen sich die Reihen der in Schlachtordnung ausgestellten Kämpfer hin. Kaum hatten die Glocken die neunte Morgenstunde verkündet, als auf das verabredete Zeichen von drei Kanonenschüssen die Preußen und Russen gegen den Feind losbrachen. Die Erde erdröhnte bald unter dem Donner der Geschütze; der Nebel, welcher am Morgen die Gegend bedeckte, schwand, so daß die Sonne im hellsten Lichte die Schreckensscene beleuchtete. Das Schwarzenbergische Heer richtete seinen Angriff auf die Ortschaften im Südosten von Leipzig; ein anderer Theil der Oesterreicher stürmte gegen Lindenau im Westen an, während Blücher im Norden bei Möckern die Franzosen angriff. Fünf Stunden lang wurde die furchtbare Kanonade fortgesetzt. Der erste Sturm der Verbündeten war so gewaltig, daß die feindliche Schlachtreihe allenthalben zurückwich. Aber kaum *) Zum Theil nach L. Thomas,'F. Schmidt, Reil u. 21.

2. Geschichte der neueren Zeit für höhere Unterrichtsanstalten und zum Selbstunterrichte Gebildeter - S. 386

1839 - Leipzig : Gebhardt & Reisland
386 Viertes Buch. so ungeheuren Opfern verfolgt wird, leuchtet ein. Also dem Kaiser muß man sich opfern mit Gut und Blut für die Plane und Entwürfe, die nur für ihn, nicht für Frankreich sind. Indessen meinte Napoleon nicht, daß diese Stimmung, die im klebrigen auch erst im Aufkeimen war, ihn zu kümmern brauche. Um so weniger glaubre er's, als noch einmal die Sonne eines glanzenden Erfolges anderwärts lachte. Er war aus Spanien gegangen, weil Oestreich wieder rüstete. Da der spanische Krieg einen Theil der Kräfte des Kaisers beschäftigte, glaubte das östreichifche Kabinet, die Zeit der Freiheit sei gekommen. Es hatte furchtbar gerüstet und der französi- schen Eonscription, welche schon das Directorium eingeführt, eine deutsche Volksbewaffnung, die Landwehr, entgegengestellt. Am 27. 1809 März 1809 erklärte Oestreich den Krieg an den Kaiser und die Deut- schen wurden aufgefordert, sich für die alte Freiheit und Selbstständig- keit zu erheben. Aber noch war die Zeit nicht erfüllt, noch ein- mal stand der Kriegsgott mit dem Kaiser Napoleon. Entscheidend stand er zu ihm bei Eckmühl und Regensburg 19 — 23. April, schwan- kend bei Aspern und Eßlingen 21. und 22. Mai, aber entscheidend 1809 wieder bei Wagram 5. und 6. Juli 1809. Wagram machte allen Hoffnungen ein Ende und abermals mußte von Oestreich ein bitterer 1809 Friede 14. Oclbr. 1809 geschlossen werden. Äarin verlor Oestreich einen Theil seines Polens, von dem ein kleiner Theil an Rußland, der bei weitem größere an Warschau kam. Neußland hatte in diesem Kriege mit den Waffen für Frankreich gegen Oestreich gestritten. Salz- burg und das Jnnviertel kamen an Baiern, einen Theil von Krain und Karnthen behielt der Kaiser für sich selbst und bildete daraus die illyri- schen Provinzen. Triumphirend kehrte er nach Paris zurück. Es waren aber in diesem Streite bedeutsame Zeichen, daß die deutsche Nation wider ihn geworden, hervorgetreten, und nicht allenthalben war Oestreichs Stimme ungehört geblieben. Tirol war gegen die auf- genötbigte bairische Herrschaft aufgestanden und konnte nur durch die Uebermacht und nach dem heldenmüthigsten Widerstande niedergewor- fen werden. In Norddeutschland war der preußische Major Schill ausgetreten und eine Schaar kühner und verwegener Männer hatten sich mit ihm gegen die Macht des Kaisers gesetzt, hoffend^ sie würden ganz Norddeutschland bewegen. Schill und viele der Seinen fanden in 1809 Stralsund einen ehrenhaften Untergang 31. Mai 1809. Für den Kaiser aber schien der Sieg über Oestreich eine neue Bürg- schaft zu sein. Ueberhaupt um diese Zeit stand er auf seinem Höhe- puncte. Das Continentalspstem mußte auch von Oestreich angenom- men werden. Nicht minder schloß Schweden eine Allianz mit Frank- reich, erklärte den Krieg an England und so ward diese Macht fast ganz aus Europa herausgedrückt. Der Einfluß deskaisers und Frank- reichs schien auch dadurch steigen zu müssen, daß der französiffhe Mar- schall Bernadotte von Karl Xiii. von Schweden, weil er kinderlos, adoptirt, und von den Ständen zum Thronfolger bestimmt ward 1810 28 Aug. 1810. Die Feindschaft des Kaisers gegen die alten Fürstenhäuser ist nicht erloschen. Sie waren noch immer alle zum Untergange bestimmt, aber die neue Dynastie Napoleons, überzeugt, daß es Etwas in der Meinung der Menschen sei, dem altfürstlichen Blut anzugehören, sucht doch dasselbe in sich aufzunehmen. Schon

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 441

1860 - Stuttgart : Hallberger
441 großen, verwunderungsvollen Blick im Kreise um sich her; dann stund er auf und Legab sich nach Leipzig, wo er gegen neun Uhr eintraf. Nach Mitternacht, als der Mond aufging, begann der Rückzug des ganzen Heeres durch Leipzig. Nur Ei,re Brücke führte aus der Stadt über die Elfter auf die Landstraße. Da war nun ein Drängen und Treiben ohne Gleichen. Die Angst trieb jeden Franzosen vorwärts. Und wohl mochten sie auch nun machen, daß sie davon kamen, denn die Nüssen saßen ihnen auf der Ferse. Kaum graute der Tag, so stürmten die Preußen auf Leipzig los, drangen in die Stadt und nahmen ge- fangen, was ihnen vorkam. Napoleon hatte in der Leipziger Schlacht 30.000 Mann durch den Tod, und mehr als 40,000 durch Verwun- dung und Gefangenschaft verloren; die Verbündeten zählten mehr als 40.000 Todte und Verwundete. Viel verloren die Franzosen auch noch auf dem Rückzug; denn in der Verwirrung eilte Alles durcheinander hin, und hinterher die Verbündeten, um die Angst zu vergrößern. Als Napoleon in die Gegend von Hanau kam, siehe, da traten ihm die Bayern, welche sich von ihm losgesagt hatten und zum Bund übergetreten waren, in den Weg, und er mußte sich mit vielem Verlust hier durch- schlagen , ehe er fortkam. Darauf zog er in großer Eile von dannen über den Rhein. Die Sieger aber besetzten alle Länder bis an diesen Fluß, befreiten Holland und die Schweiz und nahmen den Franzosen eine Menge Festungen in Deutschland ab, welche von ihnen noch besetzt waren. So herrlich schloß das Jahr 18l 3. 204. Die Schlucht bei Waterloo. (18. Juni 1815.) Nach der Eroberung von Paris durch die Heere der Verbünde- ten im Jahr 1814 war Napoleon zur Abdankung genöthigt und auf die Insel Elba verwiesen worden. Aber während eben die Beherr- scher von Europa in Wien versammelt waren, um Alles, was durch Napoleons Gewaltherrschaft in Unordnung gerathen war, wieder zu ordnen, brach dieser in Frankreich ein und stand bald wieder in seiner alten Macht da. Die Verbündeten rüsteten sich aufs neue zum Kampf. Ueber eine halbe Million Krieger ward aufgeboten. 115.000 Preußen, geführt von dem tapfern Feldmarschall Blücher, und 30,000 Engländer, ebenso viel Niederländer und 40,000 Deut- sche (aus Hannover, Braunschweig und Nassau), geführt von dem J

4. Heimatkunde der Provinz Hessen-Nassau nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 35

1905 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 35 — des Rheinstromes Zutritt. Da vorwiegend die rechte Rheinseite der Sonne zu- gekehrt ist, wird diese mit Reben bepflanzt. Nur bei Talwindungen nach 0. erholt die linke Talwand den Vorzug (Bacherach, Oberwesel, Boppard). Die Reben- Pflanzungen des Rheintales wurden durch den Terrassenbau ermöglicht. Dieser gewährt dem Winzer bequemen Zutritt zu den Weinbergen und schützt letztere bei starken Regengüssen vor dem Abschwemmen der fruchtbaren oberen Ackererde (Humus). Dem Abschwemmen sncht man ferner durch künstliche „Schieferdeckung am Grunde der Stöcke" vorzubeugen; außerdem sieht man hierin ein Düngemittel für den Weinstock. Die Lurlei. Am Rhein reihen sich Burgen, schöne Städtchen, Flecken und Dörfer nahe aneinander. Von Ahmannshausen führt eine Zahnradbahn nach dein Niederwald. Schräg gegenüber von Aßmannshansen erblickt man am linken Rheinufer das schöne Schloß Rheinstein, einen majestätischen Bau aus einem 80 m hohen Felsen- vorsprung, der schroff zum Rhein abfällt. Das Schloß gehört dem Prinzen Heinrich von Preußen. Bekannt ist ferner die Stadt Caub, Mittelpunkt der rheinischen Schiefer- gewinnung. Der Ort bildet eine lange Häuserreihe und wird von der vor kurzem ausgebauten Burg Gutenfels überragt. In der Nähe, mitten im Rhein auf einem Felsen steht „die Pfalz", ein altes Jnselschloß aus dem 14. Jahrhundert, das früher als Zollerhebungsstelle diente. In der Neujahrsnacht. 1814 setzte der pren- ßische Feldmarschall Blücher bei Canb über den Rhein, um deu Kampf gegen Navoleon I. jenseits des Rheines fortzusetzen. Zur Erinnerung an diese große Zeit und zur Ehrung des Helden wurde 1894 an der Uferstelle, gegenüber der Pfalz, wo Blücher über den Rhein ging, das Blücherdenkmal errichtet. 3*

5. Bd. 6 - S. 526

1845 - Leipzig : Kollmann
526 setzen sei. Nach langem Erwägen entschloß man sich, den fran- zösischen Boden zum Kriegsschauplätze zu wählen und das Herz des Feindes in dessen Hauptstadt zu treffen. 2" dieser Absicht sollte das Hauptheer durch die Schweiz in Frankreich eindringen, das schlesische bei Mainz über den Rhein gehen und die Nord- armcc über Holland in Belgien vorrücken. Der Nheinübergang des Hauptheeres erfolgte bei Basel, Laulenburg und Schaffhausen in der Nacht vom 20. zum 2>. December. Blücher bewerkstelligte den ftinigcn in der Nacht zum 31. mit dem Schlage der Mitternacht, die das alte Jahr schloß, auf drei Punkten, Mannheim, Kaub und Koblenz. Napoleon hatte geglaubt, daß, wenn die Verbündeten den Ueber- gcmg wagten, die achtundachtzig Festungen, welche die Nord- grenze seines Reichs bedeckten, sie vor der Hand genugsam beschäf- tigen würden; allein seine Feinde hatten ihm den großen Krieg abgclcrnt, sie vernachlässigten die Festungen und marschirtcn gegen die Hauptstadt. Die Linie der Vogesen war, wie die des Rheins, ohne Schwertschlag entwaffnet. In dem Augenblicke, wo Napo- leon Paris verließ, waren die beiden Heere Schwarzenbergs und Blüchers schon auf dem Punkte, sich in der Champagne mit einander zu vereinigen. Die Nordarmee drang über Belgien vor, die Oesterreicher rückten üus Italien heran, und die Engländer zeigten sich an den Pyrenäen. Ohne Unterstützung von dem Volke, das ruhig den Gang der Ereignisse abwartete, stand er auf diese Weise mit einer geringen Anzahl alter Krieger einer ganzen Welt gegenüber. Auf die eigene Kraft beschränkt, ent- wickelte er im Unglücke wiederum die ausgezeichneten Feldherrn- talente, die ihn in etwas mehr als einem Jahrzchent auf den höchsten Gipfel menschlicher Größe erhoben hatten, und die ihn in den Jahrbüchern der Geschichte unsterblich machen werden. Seine Ankunft bei Chalons belebte das Vertrauen seiner Armee auf's Neue. Er befahl alsbald den Corps, welche sich um diese Stadt concentrirt hatten, die Offensive zu ergreifen, und nachdem er am 27. Januar eine Vorhut der Verbündeten geworfen, erschien er am 29. plötzlich vor Brienne, wo Blücher mit seinem Heere stand. Es war schon Dämmerung; dennoch begann der Kampf, der biö Mitternacht dauerte, den Franzosen aber den Sieg verlieh und Blücher aus der im Feuer stehenden Stadt ver-

6. Mit einem Stahlstich - S. 540

1839 - Stuttgart : Belser
540 ,Elftes Hauptstm. brach, und am 4., 5. und 6. eine Schlacht anzuspinnen suchte. Blücher gieng hinter die Neisse und Queiß zu- rück; Schwarzenberg rvarf Truppen ins Sächsische bei Pirna; mit ihnen stand Napoleon schon den 8. in vol- lem Gefecht: da kam Nachricht, der Generalissimus führe 60,000 Oestreicher über L.mtmeritz gegen Numburg, und augenblicklich stieg Napoleon das Erzgebirg hinan, um die an der Eger zurückgebliebnen Truppen in Schwar- zenbergs Abwesenheit zu schlagen. Aber auch Dieser hatte schon wieder umgewandt: nach blutigen Scharmü- tzeln am 10. und 11. sah Napoleon am 12. von den Gi- pfeln des Gebirgs die gesammle böhmische Armee den Sieg von Denncwitz feierlich begehen. Er verzweifelte an der Möglichkeit, den Marsch in die Tiefe zu erzwin- gen, und schickte seine Garden zurück. Jetzt wollte Schwar- zenberg mit der Hauptarmee über Chemnitz und Freiberg nach der erfurter Straße vvrrückcn; doch Napoleon hatte die Garden bereits wieder herbesthieden, siegte den 15. und 16. in mehreren Treffen, und versuchte am 17. den Durchbruch in die Ebne: der entscheidende Angriff bei Nollcndorf mißlang; während dc-S 18. beobachteten stch die beiden Gegner von 2 Kuppen des Gebirgs: am 19. marschierte Napoleon nach Pirna, wo er während des 20. blieb, um den 21. auf Btüchnr loszustürmen, wel- cher ihm die Täuschung beigebracht hatte, als gedenke er bei Bischoffswerda eine Schlacht anzunehmen; allein den 24. mußte Napoleon unverrichteter Dinge zum zehnten- mal nach Dresden kehren. Endlich) reifte bei den Ver- bündeten der Plan, das geschwächte, abgcmüdete Fran- zosenheer mit ihrer Gesammtmacht zu erdrücken, und zwar sollte Fürst Schwarzenberg nordwärts in die Ebe- nen von Sachsen, Graf Benningsen mit frischen Trup- pen aus dem Polnischen in die Stelle Schwarzenbergs einrücken, Blücher dem Kronprinzen Bernadotte ent- gegen, und mit ihm vereinigt südwärts ziehen. Der letztere Punkt unterlag großen Schwierigkeiten. Berna- dotte wünschte den Besitz von Norwegen; da ihm Na-

7. Mit einem Stahlstich - S. 338

1839 - Stuttgart : Belser
358 Achtes Hauptstück. in Italien dem Einsturz nahe. Sobald daher Sidney Smith, um sich mit Vorräthcn zu versehen, von Aegyp- ten nach Cypern segelte, eilte Napoleon mir Lannes, Ber- thier, Murat, Andreossy und Marmont geheimnißvoll nach Alexandrien, fand im Hafen die Fregatten Muiron und la Carrere, die Schebecken Revanche und Fortune, Fahr- zeuge, die Admiral Gantheaume scheinbar zur Ueber- farth Berthiers gerüstet hatte, schrieb Nachts den 23. Aug., schon an Bord des Schiffs, der Armee, daß er sie auf kurze Zeit verlasse, dem General Kleber, daß er ihm den Oberbefehl übertrage, und stach wenige Stunden dar- aus mit kaum 500 Mann in die von Engländern durch- kreuzte See. „Halten Sie sich, » sagte er zu Gan- theaume, „bis südwärts von Sardinien nah' an die Küste Afrikas: sehen wir Engländer, so laufe ich auf den Strand, führe meine Schaar nach Tunis oder anderswohin, und schiffe mich wieder ein." Erst nach 21 Tagen wehte gün- stiger Wind: sie eilten an Sardinien vorüber, mußten jedoch, da der Wind plötzlich umschlug, den 1. Okt. in Napoleons Geburtsstadt Ajaccio landen. Die Einwohner sammelten sich um ihren großen Landsmann, so daß seine Amme nicht zu ihm dringen konnte; kaum aber sah er Diese, so brach er in ein freundliches „cara madre» aus. Den 7. verließ er Korsika; den 8. Abends signalisirten sie ein englisches Geschwader von 14 Segeln: Alle zit- terten; selbst Gentheaume hatte den Kopf verloren, und wollte nach Korsika zurück. „Nein!" rief Napoleon ge- bieterisch, „alle Segel aufgesetzt, Jeder an seinen Posten, gegen Nordwest vorwärts!» Folgenden Tags um 8 Uhr erblickten sie die Rhede von Frejus. Der Ruf: „Bona- parte ist da!" erfüllte die Stadt mit Jubel: alsbald wimmelte das Meer von Fahrzeugen: umsonst erinnerte Napoleon an die Quarantäne: man trug ihn ans Land, unter dem Geschrei: „lieber die Pest als die Oestreicher!» In Städten und Dörfern, durch die Napoleon kam, er- tönten Glocken, wehten Fahnen von den Thürmen, flamm- ten Nachts Freudenfeuer von den Höhen. Zu Paris nahm

8. Theil 2 - S. 287

1867 - Berlin : Dümmler
Schlacht bei Paris. 287 bteau, und dennoch kam er zu spät, sein Schicksal war bereits entschieden. Die beiden Marschälle Marmont und Mortier hatten etwa 23.000 Mann nach Paris zurückgebracht; die dortigen schwachen Bestände und die National-Garde eingerechnet mochten etwa 40.000 Mann zur Vertheidigung der Hauptstadt vorhanden sein. Die Kaiserin verließ am 29. mit ihrem jungen Sohne, dem Könige von Rom, die Stadt; ihrem Beispiele folgten die Groß- würdenträger und unendlich viele bemittelte Einwohner, während große Schaaren von Flüchtlingen in der Hauptstadt Schutz vor- dem Heere der Verbündeten suchten. König Joseph suchte zwar zu beruhigen und mit der nahen Ankunft des Kaisers zu trösten, doch auch Proclamationen der Verbündeten wurden zahlreich in der Stadt durch Royalisten verbreitet, die von jedem Widerstand abmahnten. Dennoch siel die Stadt nicht ohne ernstlichen Kampf, da man es nicht mit dem ganzen Heere der Verbündeten zu thun zu haben meinte, sondern nur mit einem abgeschnittenen Corps. Marmont hatte die Ostseite, Mortier die nördliche zu ver- theidigen übernommen; auf jener begann am Morgen des 30. der Kampf, doch anfänglich mit so schwachen Kräften, daß selbst die preußischen Garden herangezogen werden mußten, da diese zunächst zur Hand waren. Erst nach Mittag waren größere Streitkräfte herangekommen, der Angriff wurde nun ein allge- meiner. König Joseph, dem Napoleon den Oberbefehl in Paris vertraut hatte, verließ Paris und eilte der Kaiserin nach; er bevollmächtigte nur die Marschälle zu unterhandeln und sich nach der Loire zurückzuziehen. Schon um 4 Uhr hatte Mar- mont seine Stellung aufgeben müssen, ebenso Mortier auf der Nordseite der Stadt; überall waren die Franzosen bis an die Barrieren zurückgetrieben worden. Doch theuer genug ward die- ser letzte Sieg erfochten, die Verbündeten zählten 8000 Todte und Verwundete, die Franzosen hatten einen doppelt so großen Ver- lust. Ein Waffenstillstand machte dem weiteren Kampfe ein Ende, und eine Uebereinkunft setzte fest, daß bis zum 31. März Mor- gens 7 Uhr die Stadt von den französischen Truppen geräumt fein müsse; die später noch darin vorgefunden würden, sollten kriegsgefangen sein. Napoleon, in der Nacht von Fontainebleau nach Paris eilend, traf auf Reiterei und Geschütz, das, dem Corps Mortier's ge- hörig, abgeführt wurde, und erfuhr hier von dem Abschluß der Verhandlungen. Man rieth ihm dringend, nicht in die Stadt zu gehen, und dies bestimmte ihn, den ihn begleitenden Caulain- court zum Kaiser Alexander zu senden, um neue Unterhandlungen

9. Geschichts-Bilder - S. 395

1865 - Langensalza : Greßler
395 Das war die berühmte Schlackt bei Dennewitz, eine reine Preu- ßenschlacht, von welcher Bülvw zum ewigen Andenken den Na- men Graf Bülow von Dennewitz erhalten hat. Die Völkerschlacht Lei Leipzig.*) (Der 16. bis 19. Otober 1813.) Durch das Bundesheer von allen Seiten bedrängt, konnte^ Na- poleon nicht mehr in Dresden bleiben; er brach deshalb mit seiner ganzen Macht nach Leipzig ans. Die Verbündeten folgten ihm nach, lagerten sich um Leipzig und rüsteten sich zu einem großen Kampfe. Es galt einer letzten großen Entscheidung. Rings um Leipzig war die Gegend von Napoleons Schaaren auf das Schrecklichste verheert und ausgeplündert. Die umliegen- gen Dörfer mit ihren halbzerstörten, menschenleeren Häusern boten ein trauriges Gemälde des Krieges dar, und in Leipzig selbst ivog- ten eine zahllose Menge Krieger und flüchtiges Landvolk, französische Kriegsbeamte und der ganze Troß, welcher einem Heere zu folgen pflegt. In beiden Heeren wurde nichts versäumt, was man für nothwendig hielt, um sich des Sieges in dem bevorstehenden Kampfe sicher zu machen. Unter solchen Vorbereitungen war der Morgen des 16. Oktober 1813 herangebrochen. Ein grauer Herbstnebel lag auf den Feldern; erst gegen 9 Uhr wurde es heller. Die feind- lichen Heere standen sich im Umkreise von zwei Meilen gegenüber. Die Krieger von so verschiedenen Völkern boten in ihrem funkelnden Waffenschmucke, mit ihren flatternden Fahnen und glänzenden Kriegs- zeichen einen herrlichen Anblick dar. Unabsehbar zogen sich die Reihen der in Schlachtordnung aufgestellten Kämpfer hin. Kaum hatten die Glocken die neunte Morgenstunde verkündet, als auf das verabredete Zeichen von drei Kanonenschüssen die Preu- ßen und Russen gegen den Feind losbrachen. Die Erde erdröhnte bald unter dem Donner der Geschütze; der Nebel, welcher am Mor- gen die Gegend bedeckte, schwand, so daß die Sonne im hellsten Lichte die Schreckensscene beleuchtete. Das Sckwarzenbergische Heer richtete seinen Angriff auf die Ortschaften im Südosten von Leipzig; ein anderer Theil der Oesterreichec stürmte gegen Lindenau im We- sten an, während Blücher im Norden bei Möckern die Franzosen angriff. Fünf Stunden lang wurde die furchtbare Kanonade fort- gesetzt. Der erste Sturm der Verbündeten war so gewaltig, daß die feindliche Schlachtreihe allenthalben zurückwich. Aber kaum be- merkte Napoleon das Weichen der Seinigen, als er die tapfersten Schaaren zusammenraffte und den Angriff erwiderte. — Um Wa- chau und Liebertwolkwitz tobte ein furchtbarer Kampf. Sechs Angriffe der Verbündeten wurden nach und nach auf diesen Punkten *) Zum Thetl nach L. Thomas, F. Schmidt, Reil u. A.

10. Teil 16 - S. 198

1806 - Gotha : Ettinger
198 Marschall von Sachsen Muth gemacht, sich (1746 Febr.) der Hauptstadt Brüssel zu ba mächtigen, in welcher 17,000 Mann, theils Oestreicher, theils Holländer, nebst 17 Ger neralen, iir seine Gefangenschaft geriethen. Der östreichische Minister, der in der Folge so berühmte Graf von Kaunitz, und die holländischen Gesandten, die sich damahls in Brüssel befanden, erhielten die Frenhert, sich zu entfernen. Die Alliirten mußten nun den Franzosen ganz Brabant überlassen; diese eroberten auch die Festungen Mons, St. Giuslain, Charleroi und Namur, deren Ver satzuugen sich ihrer Gefangenschaft unterwerr fen mußten. Der Marschall von Sachsen wollte diesen glanzenden Feldzug nicht eher beschließen, als bis er die alliirte Armee unter dem Prinzen Karl würde über die Maas zurückgedrängt haben. Dieser Armee war die seinige an Zahl überlegen; er wagte also um so wertiger. Als sich seine Armee aus dem Lager bey Tongern ( io. Oct.) in Bewegung setzte, rückte ihm das Heer der Vereinigten sogleich entgegen. So erfolgte (n. Oct.) die Schlackt bey dem Dorfe Raur coux. Der linke Flügel, den die Holländer und
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