Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Rußland, Nord- u. Mittelamerika, Südamerika - S. 81

1917 - Leipzig : Klinkhardt
~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 81 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ fast jedes Jahr unermeßlichen Schaden anrichten, sind im ,,goldenen Nord- westen" unbekannt. Kein Frost und Sturm beeinträchtigt dort die Baumblüte, keine Gewitter, kein hagelschlag schädigt das Getreide, kein Regenwetter läßt die Ernte verderben. Das ganze Jahr hindurch treibt sich das Vieh im Freien umher, wo es ausgiebige Nahrung findet. Der ausgedehnte, ertragreiche Gbst- bau mit seiner Llütenpracht im Lenz und seiner Fruchtfülle im herbst verleihen der Landschaft einen besonderen Schmuck. Da somit alle Vorbedingungen zum Gedeihen und zur materiellen Wohlfahrt vorhanden sind, so ist es erklärlich, daß dieser am Gestade des Stillen Meeres gelegene Landesteil, der jetzt durch die neu entstandenen Uberlandbahnen Anschluß an den Weltverkehr gefunden hat, im gewaltigen Aufschwung begriffen ist und ganz besonders deutsche 5ln- siedler an sich zieht. Diese sind denn auch in beträchtlicher Inenge unter den Farmern des Westens, die sich im großen und ganzen eines sicheren Wohlstandes erfreuen, vertreten. Sie betreiben mit gutem Erfolge Weizen- und haferbau, Milchwirtschaft, Viehzucht, hopfenbau und Gbstkultur. In den Städten sind die Deutschen als Gewerbetreibende, Handwerker, Techniker und Arbeiter tätig. hatten die in Amerika ansässig gewordenen Deutschen im Unabhängigkeit- Kriege ihre Hingabe für die Sache der Freiheit in glänzender Weise bekundet, so ließen sie es neben der gewaltigen Leistung der Erschließung des Westens auch in den Kriegen, welche die vereinigten Staaten während des 19. Jahr- hunderts zu führen genötigt waren, an Leweisen ihrer tiefen Ergebenheit für das Land ihrer Wahl nicht fehlen. Lohan, Das Deutschtum in den ver. Staaten von Amerika. Berlin-Nerv l)ork 1913. 7. sln mein Vaterland. Kein Baum gehörte mir von deinen Wäldern, mein war kein Halm auf deinen Noggenfeldern, und schutzlos hast du mich hinausgetrieben, weil ich in meiner Jugend nicht verstand, dich weniger und mehr mich selbst zu lieben, und dennoch lieb' ich dich, mein Vaterland! Wo ist ein herz, in dem nicht dauernd bliebe der süße Traum der ersten Jugendliebe? Und heiliger als Liebe war das Feuer, das einst für dich in meiner Brust gebrannt: Nie war die Braut dem Bräutigam so teuer, wie du mir warst, geliebtes Vaterland! hat es auch Nianna nicht auf dich geregnet, hat doch dein Himmel reichlich dich gesegnet. Ich sah die Wunder südlicherer Zonen, seit ich zuletzt auf deinem Loden stand- doch schöner ist als Palmen und Zitronen der Apfelbaum in meinem Vaterland. Land meiner Väter! länger nicht das meine, so heilig ist kein Loden wie der deine. Nie wird dein Bild aus meiner Seele schwinden,

2. Geschichte Deutschlands von der älteren Zeit bis zur Gegenwart - S. 195

1901 - Berlin : Rentel
— 195 — auch endlich auf dem Jagdschlösse zu Hubertusburg (in Sachsen) abgeschlossen, und Friedrich behielt ganz Schlesien. Folgen des 7jährigen .Krieges. Durch den 7jährigen Krieg kam Preußen zu hohem Ansehen und wurde nach demselben als eine europäische Großmacht anerkannt, die in Deutschland unter allen übrigen Staaten die einflußreichste Stellung hatte. Ter Ruhm, den Friedrich "sich durch seine Heldenthaten erworben hatte, ging auch auf sein Volk über und erweckte in demselben eine so große Vaterlandsliebe, wie man sie früher nicht kannte. Die Ehre, ein preußischer Bürger und ein Mitglied des Heldenvolkes zu sein, das überall bewundert wurde, war so groß, daß sie jeden Preußen mit Stolz erfüllte. Selbst die neuerworbenen Länder empfingen den preußischen Namen mit Freuden, um dadurch auch des Ruhmes Preußens teilhaftig zu werden. Man kann behaupten, die Thaten Friedrichs haben am meisten dazu beigetragen, die verschiedenen Teile des preußischen Staates zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen. Brandenburger, Preußen, Pommern, Schlesier und Rheinländer lernten sich als Brüder und Kinder eines Vaterlandes betrachten. Tie preußische Nation gewann ein hohes Selbstgefühl und wirkte mit ihrem großen Könige darauf ein, daß das deutsche Nationalbewußtsein gekräftigt wurde, und die Bildung des deutschen Volkes einen hohem Aufschwung nahm. Standbilder. Aus dem mit Gartenanlagen versehenen Wilhelms-platz in Berlin sind den sechs hervorragendsten Helden der drei schlesischen Kriege: Schwerin, Winterseld, Seydlitz, Keith, Zieten und Leopold von Anhalt-Tessau, bronzene Standbilder (nach Entwürfen von Kiß) errichtet. 155. Der Bauernstand in Schlesien zur Zeit Irie-richs Ii. Tie Leiden des Bauernstandes. Als Friedrich Ii. Schlesien eroberte, waren daselbst viele Bauerngüter ohne Wirte. Die Hütten lagen in Trümmern, und die Äcker waren in den Händen der Gutsherren. Letztere nahmen daraus Bedacht, den Ertrag ihrer Wirtschaft zu steigern, und sie hatten es daher für gut befunden, einzelne Bauern aus deren Grundstücken zu vertreiben. Alle in ihren Gehöften gebliebene Bauern aber wurden mit schweren Lasten bedrückt. — Die Dorf Hütten waren aus Holzstämmen erbaut und mit Stroh oder Schiudelu bedeckt. Gemauerte Schornsteine hatte man nicht. Die Gemeindetriften und Weideplätze warnt mit Maulwurfshügeln und Disteln bedeckt. Man fand unter dem Vieh^ nur kleine schwache Pferde und magere Kühe vor. Kein Bauer durfte Schafzucht treiben, wenn er nicht durch alte Verbriefungeit nachweisen konnte, daß er dazu befugt war. Hier und da wurde auch verboten, Ziegen zu halten. Nene Einrichtungen. In den drei harten Kriegen, die Friedrich führte, war von den österreichischen, russischen und preußischen Soldaten nt den einzelnen Landschaften viel Schaden angerichtet. Aber wenige Jahre nach dem siebenjährigen Kriege waren mehr als 200 neue Dörfer und gegen -000 neue Häuslerstellen erbaut, und nicht selten fand mau jetzt steinerne Häuser mit Ziegeldächern. Die Gemeindetriften und Weiden verteilte man auf Befehl des Königs an die (Stellenbesitzer, und durch £1? ^osetz sicherte Friedrich den Bauern die Erblichkeit ihres Eigentums, ^.te Schafzucht wurde eingeführt und der Kartoffelbau gepflegt. Außerdem erhielt jeder Bauer das Recht, bei der Regierung des Königs zu 13*

3. Nationale Erdkunde - S. 103

1911 - Straßburg i.E. : Bull
5. Oesterreich-Ungarn. 103 im Geschäfts- und Wirtschaftsleben ganz von den Deutschen beherrscht wird, beweist schon durch das Vorhandensein des Straßenpflasters seine Eigenschaft als deutsche Stadt. Die ungarische Steppe, die Pußta, ist vorzugsweise das Reich des Madjaren, wo er als Pferde-, Rinder- oder Schweinehirt ein gemächlicheres Dasein sührt, als es einem Bauern beschieden ist. In Siebenbürgen haben die „Sachsen" ebenfalls ein Sumpf- gebiet in „ein Land des Segens und der Fülle" umgewandelt. Seinen „Sachsen" verdankt es das Land, „wenn das vom Gürtel der Karpaten umrahmte Land im Schmucke des grünen Kleides seiner Saaten steht." Alle die aufgezeigten Verbindungsfäden, die geo- graphischen, wirtschaftlichen und sprachlichen wirken zusammen, um die für beide Länder wichtigste Ver- bindung, die politische, zu stärken und kräftigen. Österreich-Angarn steht mit unserm Vaterlande in einem engen Bunde. Das ist kein Bündnis von heute. Wir Jüngeren vergessen nur allzuleicht, daß Österreich bis zum Jahre 1866 neben Preußen im alten Deutschen Bunde wirkte, ja daß Österreich eine Zeitlang die führende Macht des deutschen Bundes war. Die lange Strecke gemeinsamer Geschichte, der starke Einschlag deutschen Bluts in Österreichs Bevölkerung sind ein weiterer wichtiger Grund dafür, daß heute unser Vaterland zu keinem andern Staate in einem so innigen Verhältnis steht als zum Äabsburgerreich. Es ist darum zu hoffen, daß das neue Bündnis von Dauer sein wird. So lange die beiden einig sind, können sie mit Erfolg auch mehreren Mächten gegenüber die Wage halten. Es paßt aber schlecht zu diesem Bunde und verrät auch wenig Dank für diekulturarbeit, die unsere Aus- gewanderten im Donaustaat geleistet haben, daß die Deutschen in beiden Äälften dieses Staates einen hartnäckigen, verzweifelten Kampf für die Erhaltung ihrer Art führen müssen. Dieser Kampf ist je nach den Landschaften verschieden. In Böhmen sitzen die Deutschen in den gebirgigen Rändern des Landes, während die Tschechen das fruchtbare Innere befetzt halten. Stark mit Deutschen durchsetzt sind ferner die Bezirke von Prag, Bud- weis, Dux, Brüx (Braunkohlenlager), Eger. Das deutsche Gebiet in Mähren grenzt an Niederösterreich, auch in Nordmähren

4. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 3

1894 - Wiesbaden : Kunze
Vorgeschichte. Das Land. Die Natur hat die brandenburgischen Marken, die Wiege des preuischen Staates, nicht so schn und reich aus-gestattet wie andere Teile Deutschlands: wer sie in frheren Zeiten schelten wollte, nannte sie des h. rmischen Reiches Streu-sandbchse. Der Boden ist vorwiegend sandig und von drren Heiden und schattenarmen Kiefernwldern durchzogen. Aber die Mrker sind rhrig gewesen, haben jahrhundertelang mit dem widerspenstigen Boden gerungen und ihn zu einer migen Er-giebigkeit gentigt; sie selber wuchsen durch die Arbeit zu einem behenden und starken Volke heran, in welchem ein tchtiges Herr-schergeschlecht ein gesundes und krftiges Staatsleben entwickelte: von der Mark Brandenburg aus hat sich die Einigung Deutsch-lands vollzogen, ans dem mrkischen Sande erhebt sich die Kaiserstadt des neuen deutschen Reiches. Die Geschichte der brandenburgischen Marken fhrt uns in das Land der Slaven. Wir mssen uns mit ihnen bekannt machen, weil sie mit den Germanen jahrhundertelang schwere Kriege gefhrt haben und nachdem sie unterworfen waren, den Grundstock der germanisierten Bevlkerung des nordstlichen Deutschlands bildeten. Hier finden wir vor der Vlkerwanderung germanische Vlker-schaften, in der Tiefebene zwischen der Elbe und dem Memel die halb nomadischen, wilden und tapfern Sueveu, die wieder in viele Stmme zerfielen In der Gegend, mit welcher wir es zunchst zu thun haben, um die Havel und Spree, wohnten die S emnonen. Nach der Vlkerwanderung finden wir da die Germanen nicht mehr vor; sie sind wahrscheinlich gewaltsam verdrngt worden und zwar von den Slaven, die von nun an ihre Sitze einnahmen. Die Slaven bildeten einen mchtigen Volksstamm, der sich von der Mitte Deutschlands, von der Elbe und Saale, bis zum Ural- gebirge ausdehnte. Slaven waren die Russen, Polen, Czechen, die letzteren vertrieben in der zweiten Hlfte des fnften Jahr- l*

5. Kleine Geschichte von Ostfriesland für die Schule und das Haus - S. 181

1826 - Emden : Woortman
Zustand des Landes rc. 181 Médicinal-Raths von Halem errichtete Seebad auf der Insel Norderney (1609), das zwar unter der französischen Zwangsherrschaft in Verfall gerieth, aber durch die unermüdet thatigen Bemühungen der hannoverschen Regierung die Aufmerksamkeit von ganz Deutschland und den Niederlanden auf sich gezogen hat, verschaft den Gesunden ein höchst anziehendes Vergnü- gen und einzelnen Kranken Genesung. Die von Frie- drich dem Großen gestiftete Emder Herings-Kom- pagnie fand leider unter dem Druck der französi- schen Staatsmaximen ihren allgemein und besonders von der Stadt Emden schmerzlich betrauerten Tod (1811), und seit der preußischen Wiederbesitznahme des Landes wird die Heringsfischerei blos von kleinen Privat - Gesellschaften getrieben. Für die Beförderung der dem Lande so äußerst nützlichen Holzkultur wurden zwar unter der früheren preußischen Regierung zweckmäßige Verordnungen erlaffen, allem außer eini- gen kleinen königlichen und Privat-Gehölzen, unter welchen sich besonders das des Grafen voll Knyphau- scn zu Lütetsburg auszcichnet, ist das Land ohne Holz, und Tausende von Diemathen zur Bepflanzung sehr wohl geeigneten Landes, die gegenwärtig dem Staate nichts einbringen, mahnen uns noch immer vergeblich, uns ihrer anzunehmen und sie in nützliche Waldungen umzuschuffen. Wie dankbar der Boden des Landes, besonders im Innern deffclben, die Mühe des Baum- pflanzers belohnt, zeigt das von dem vormaligen hie- sigen Kammer-Präsidenten von Vinkc (1804) zu- erst angelegte und unter der französischen Regierung erweiterte junge Tannengchölz bei Meerhausen, welches bereits weithin über die kahle Haide schaut und ein bleibendes Denkmal des großen Mannes ist, den einst das Vaterland den Seinigen nannte.

6. Für die dritte Bildungsstufe - S. 302

1855 - Hamburg : Kittler
302 Die Idee, daß des römischen Reiches Majestät auf deutsche Kaiser übergegangen sei, unser 8. Imperium Uomano-xermanwum imponirte noch im Mittelalter, und mit Recht: K. Friedrich der Erste zog noch aus den Domainen und andern Quellen an die 60 Tonnen Goldes, späterhin aber hatte die K. K. Majestät nichts mehr als eine unbedeutende Civil-Liste von 13884 fl. 32 kr. Die tiefste Erniedrigung bereitete uns ein Eorse! Unser Land senkt sich mit der einen Hälfte seiner Oberfläche gegen das deutsche Meer, die Nordsee, mit der andern nach der Ostsee und dem schwarzen Meere, vier ganz südliche Spitzen senken sich zur Adria. An allen unsern Küsten haben wir noch keine Kriegshäfen; es scheint, als sollen wir keine Seekriege führen, da wir immer so viel auf dem Festlande zu kriegen haben. Unsere drei Meere abgerechnet, haben wir keine Naturgrenzen, und wo könnte auch die Natur der Unnatur der Kriegskunst Grenzen setzen. Wir haben eigentlich so wenig Grenzen, als Polen hatte, was letzteres so gut zum gewissen Untergange führte, als sein Mangel an Einheit, an Bergen und Strömen, und sein Ueberstuß an Adel, Juden und Wöl- fen. Langwierige Kriege gab es um des sogenannten Gleichgewichts willen, und eben so lange Kriege hat vielleicht die kommende Zeit um Völkerschei- dungen und Naturgrenzen, und es werden heilige Kriege sein. Schwerlich giebt es ein Land, das durch so viele Schwerdtkreuze oder Schlachtfelder ausgezeichnet wäre, als Deutschland. Wer erinnerte sich nicht des Ausspruches Pitt's: „Canada muß am Rhein erobert werden!" Gott gebe, daß die Sache der Spanier oder Griechen, der Türken und Russen, die Freiheit Süd-Amerika's oder Ostindiens rc. nicht gleichfalls am Rhein oder an der Donau entschieden werde! Das Vaterland hat keine Naturgrenzen, Flüsse sind es nicht, denn sie vereinen vielmehr durch Schifffahrt, Handel, Fischerei rc., und nur Gebirjge trennen, weil sie den Verkehr erschweren. An beiden Ufern des Rheins, der Donau und des Po herrscht nur Eine Sprache, aber jenseits der Alpen hört das Deutsche auf, wie jenseits des Jura und der Vogesen. Aber ist Deutschland denn ein Garten, wel- chen Wand oder Zaun vom Nachbar scheiden müssen? Nur die gewaltigste Natur- grenze vermag zu schützen gegen die begehrlichen Nachbarn, wenn die Bewohner nicht selbst die Schutzmauer bilden. Den Boden Deutschlands bildet im Süden Alpenland, in der Mitte Hügelland und im Norden Flachland, welche sich zu einander verhalten wie Ode, Idylle, Prosa. In der erhabenen Alpenwelt, der anziehendsten Naturerscheinung, Millio- nen Deutschen unbekannt, ist alles ganz anders als im Flachlande: Lust und Erde, Pflanzen, Thiere und Menschen, Sprachen, Sitten und Gebräuche. Mitten in dieser hohen, wilden Alpenwelt, wo man in wenig Stunden jede Temperatur von Neapel bis Spitzbergen haben kann, und Laub-, Nadel-, Krummholz, Moose, Schnee, Eis und Gletscher, — finden sich Kunststraßen, wie man solche im flachen Lande vergebens sucht. Diese Alpen sind das Reich der Mineralien, die Vorraths- kammern der Gewässer, und nie schmelzt die Sonne diese Eis- und Schneemassen. Sie wachsen und donnern zuweilen herab, bedecken Wiesen, Wälder, Hütten und ganze Thäler, und dämmen die Bäche zu Seen. Nebel ziehen an den Gipfeln um- her und fallen als kalter Regen ins Thal, Gegenden, grün und reizend, verwan- deln sich plötzlich in Schneegefilde; entzückend aber ist der Purpurglanz der Alpen- gipfel, wenn die Sonne hinabsinkt und Nacht die Thäler deckt! Unsere Alpen haben Höhlen, Seen, Wasserfalle, Gletscher wie die Schweiz, und dann noch Flüsse und Meere, Bergbau und die unterirdischen Wunder, Vereins-Städte mit ihren Kunst und Naturalien-Sammlungen und Anstalten, die man in der Schweiz ver- gebens sucht. Hier ist weit mehr — schon der Größe nach ein doppeltes Helvetien — und wir rennen immer nur nach der theuern Schweiz?

7. Theil 9 - S. 6

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
6 seiner Regenten, Gustav Adolfs und Karls X., unter i>en Hauptmächten Europens eine Stelle behauptete. Selbst arm und nicht sehr zahlreich, zog dieses kriegerische Volk seine besten Nahrungs, quellen aus den benachbarten reichern Ländern, deren Küsten es in Beschlag genommen hatte, und deren Handel es mit Gewalt an stch zog. Bremen und Vexoeu, Wismar, Stralsund und Stettin waren damals noch schwedisch, die Aus, fiüsse der Weser, Oder und Newa waren von Schweden besetzt, und gewahrten reichliche Zölle; Jngermaflnland, Liefland und Esthland waren ihre Kornkammern, und Rußland hatte kein an, deres Meer zur Granze, als das Eismeer und den Pontus Euxinus, Die Stätte, auf wel, cher das heutige Petersburg steht, war damals eine sumpfige Niederung auf schwedischem Grun- de und Boden, auf welcher einige Ftschechütten Und Verschanzungen standen. So ausgebreitet aber auch diese schwedische Herrschaft war, so unnatürlich und so unsicher war sie doch. Errungen war sie nur durch gün- stige Umstände, während die Nachbarn, durch in- nere Gährungen entzweit, jn tiefer Ohnmacht gelegen hatten. Die glänzendsten Siege Gu, stavs in Deutschsänd waren mit Deutschen selbst erfochten worden, und Deutschland hatte, wie im mer, seine Feinde ernähren müssen. Jetzt, nach, dem dies Land beruhigt war, fühlte es einen

8. Die Lande Braunschweig und Hannover - S. 97

1871 - Hannover : Klindworth
97 Viii. Ein Blick auf die Geschichte Preußens. Die Neugestaltung Deutschlands. Nachdem wir nun die Geschicke unseres Landes bis zu ihrem erschütternden Ende verfolgt haben, nicht ohne das Gefühl tiefer Wehmut über das rasche Zusammenbrechen eines Staats, der seinem Beherrscher so gesund und stark erschienen war, daß derselbe einst die Hoffnung ausgesprochen hatte, er werde bestehen „bis zum Ende aller Dinge", ziemt es sich wohl, einen Blick auf den großen, mächtigen Strom zu werfen, in welchen unsere Geschicke, jetzt eingemündet sind, seine schwachen Quellen auszusuchen und zu sehen, wodurch er so groß und gewaltig geworden ist. Die Anfänge von Preußen sind fehr klein und in einem Lande gelegt, dem die Natur vieles versagt hat, womit unser Hannoverland gesegnet ist. Die Mark Brandenburg hat weder reiche Bergwerke, noch mächtige Waldgebirge, noch fruchtbare Marschen: es ist ein reines Geestgebiet, ein steter Wechsel von Sand und Sumpf; nur an den Flüssen liegt wohl hie und da ein Streifen besseren Landes. Nur treue unablässige Arbeit findet hier ihren Lohn, und wie der einzelne Grundbesitzer hier nur mit Aufbietung aller seiner Kräfte sein Besitzthum wider Versumpfung und Verheidung zu schützen vermag, so haben auch die Fürsten des Landes schwere Kämpfe zu bestehen gehabt, sich in ihm zu halten; aber die in solchen Kämpfen entwickelte Kraft hat sie auch schließlich dazu geführt, die Schirmherren unseres deutschen Vaterlandes zu werden. Die Markgrafschaft Brandenburg war ursprünglich ein zum Schutz der deutschen Grenzen wider die Slaven gegründeter Grenz- bezirk, der den Namen Nordmark führte, und dessen Haupt- ftadt das alte Salzwedel war. Kaiser Lothar belehnte damit (1135) den Askanier Albrecht den Bären, der beim Sturze Heinrichs des Löwen sein Land von den sächsischen Herzögen unabhängig machte, sein Gebiet durch glückliche Kämpfe wider die Wenden erweiterte, flandrische und holländische Kolonisten herbei- zog, Brandenburg zum Hauptplatz seiner Herrschaft machte und den Grund zur Stadt Berlin legte. Aber auch hier fanden nach seinem Tode Theilungen statt; es zweigten sich die Länder An- halt, in welchem noch jetzt seine Nachkommen herrschen, Lauen - bürg, dessen letzten Schicksale wir oben verfolgt haben, und das 7

9. Der Regierungsbezirk Wiesbaden - S. 12

1870 - Wiesbaden : Limbarth
12 und Niederlahnstein ihm zufließenden Lahn und verläßt damit die Gren- zen unseres Regierungsbezirks. — Die Lahn bildet die Grenze des Taunus nach Norden und scheidet den letzteren von dem Westerwalde, indem sie sich in vielfachen und starken Krümmungen guer durch den ganzen Regierungsbezirk windet. Sie ist recht eigentlich der Fluß unseres heimatlichen Bezirks und mit ihm durch zahlreiche Bäche und Zuflüsse rechts und links verbunden.— Die Lahn hat ihre Quelle in dem Keller einer Jägerhauses zu Löhnhof in waldiger Berggegend am Edderkopfe, und durchströmt ein meist enges, aber ungemein schönes und romantisches Thal, das sich nur bei Limburg kesselartig erweitert. Seitdem die Eisenbahn durch dasselbe dampft und es dem größerer* Verkehr erschlossen hat, wird seine Bedeutung von Jahr zu Jahr größer. — 3'/2 Stunde oberhalb der Lahnmündung liegt Ems, das berühmte, schon den Römern bekannte Bad, welches alljährlich von Tausenden von Frem- den besucht wird. Im Rücken der V2 Stunde lang sich hinziehenden, stattlichen Häuserreihe thürmen sich gewaltige Felsenmassen (Bäderlei), welche mitunter sehr mühsam zu ersteigen sind. Etwa zwei Stunden lahnaufwärts und zwar auf der entgegengesetzten Seite der Mündung des Mühlbachs treffen wir das alte, in herrlicher Umgebung liegende, Städtchen Nassau, welchem sich stolz gegenüber ein mächtiger Felsenkegel, mit den Trümmern des Schlosses Nassau, erhebt. Unter derselben be- findet sich die Stammburg des Ministers vom Stein, „des ächt deutschen Mannes", der mit unermüdlichem Eifer an der Befreiung Deutschlands von dem Joche Napoleons l. gearbeitet hat. Sein Grab ist in dem Dorfe Frücht, nahe Ems. Auf einer Marmorplatte der kleinen Grabkapelle steht die Grabschrift, welche in kurzen Worten den Charakter des großen Mannes zeichnet: „H. Fr. R. Reichsfreiherr vom und zum Stein, geb. 27. Oct. 1757, gest. 29. Juli 1831, ruhet hier; der Letzte seines über 7 Jahrhunderte an der Lahn blühenden Ritter- geschlechts; demüthig vor Gott, hochherzig gegen Menschen, der Lüge und des Unrechts Feind, hochbegabt in Pflicht und Treue; unerschütter- lich in Acht und^Bann, des gebeugten Vaterlandes ungebeugter Sohn, in Kampf und Sieg Deutschlands Mitbefreier". — Der Mühlbach hat seine Quelle bei Welterod, fließt durch ein freundliches und fruchtbares Thal an Nastätten und Miehlen vorüber und mündet bei Scheitern in die Lahn. — Von Nassau bis Diez macht das von steilen Wänden eingefaßte, enge Lahnthal so bedeutende Krümmungen, daß die Eisen- bahn gar häufig ihren Weg durch Tunnel und über Brücken nehmen muß und uns bei jeder Biegung immer neue Aussichten eröffnet. — So erblicken wir zur Seite der waldigen Dörsbachschlucht auf einem Bergvorsprung das reizend gelegenene Kloster Arnstein, und weiter oberhalb auf den Kämmen des Gebirges Laurenburg, mit letztem Reste des Schlosses Laurenburg, wo einst die Wiege des nass. Fürsten- hauses stand; ferner Balduinstein, und das von dem für die Umgegend leider zu frühe verstorbenen Erzherzog Stephan von Oesterreich mit fürstlichem Aufwande ausgestattete Schanmbnrg. — Der Dorsbach entspringt bei Huppert und durchfließt am Ende jene enge, felsige und waldige Schlucht, welche den Namen Jammerthal führt. Der bedeu- tendste Ort an demselben ist Katzenelnbogen. Mit dem am Ausflüsse

10. Lehr- und Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und Fachschulen sowie zur Selbstbelehrung - S. 211

1882 - Kiel : Homann
Ii. Kulturbilder aus Welt und Werkstatt. 211 Der Friede zu Osnabrück und Münster brachte dem zum Tode erschöpften dmtschen Bolke endlich Erlösung von den Leiden und Drangsalen dreißigjähriger Kriegs- not. Aber in welchem Zustande ließ er Deutschland zurück? Das Reich war nach außen geschwächt und verkleinert durch die nunmehr förmlich anerkannte und ausge- sprochene Abtrennung zweier wichtigen Vorlande des Reiches, der Niederlande und der Schweiz, vor allem aber durch den Verlust des Elsaß, dieser starken Vormauer Deutschlands gegen Westen. Sein Ansehen war dahin, denn die innere Zerrissen- heit und die daraus entspringende Ohnmacht war aller Welt offenkundig gewor- den. Der Naüonalgeist und der Gemeinsinn waren fast bis auf die letzte Spur ver- schwunden. Dazu die materielle Not und Verwüstung. Es wird behauptet, daß Deutschland mindestens die Hälfte, wo nicht zwei Dritteile seiner Bewohner verloren habe und daß mehr als drei volle Menschenalter die Lücken der Bevölkerung nicht auszufüllen vermocht hätten. Für das ganze Deutschland mag vielleicht diese Behauptung übertrieben sein; für einzelne besonders hart von der Kriegs- furie betroffene Gegenden bleibt sie noch weit unter der Wahrheit. In Thüringen und Franken waren in 19 Dörfern von 1773 Familien noch 316 übrig geblieben. In Wllrtemberg waren angeblich im Jahre 1641 von 400009 Einwohnern noch 48000, in Frankenthal von 18000 noch 324, in Hirschberg von 900 noch 60 übrig. Augsburg hatte sonst 80000 Einwohner, jetzt nur noch 18000. Im Naffauischen gab es Onschaften, die bis auf eine oder zwei Familien andere, die gänzlich ausgestorben waren. In Brandenburg und Schlesien sah man mehr Wild als Bauern. Auf viele Meilen waren oft weder Menschen noch Vieh zu finden. Die Felder blieben unbebaut, weil es an dem nötigen Zugvieh fehlte, oder weil die Besitzer entflohen waren. Und diejenigen, welche den Krieg überlebt hatten, waren von der erlittenen Not so sehr geschwächt, daß sie ttaurig hinsiechten oder doch keinen Mut und keine Kraft zur Arbeit hatten. Der Wohlstand war auf lange, lange Zeit ruiniert. Nicht nur fehlten die Arbei- ter, lagen die Werkstätten in Asche, sondern Gewerbfleiß und Handel war auch in andere Hände gekommen. Manche Zweige des Kunstfleißes z. B. die Töpferei, die Arbeiten der Gold und Silberschmiede, der Kunstschlofferei haben noch kaum die Stufe der Ausbildung wieder erreicht, die sie vor dem dreißigjährigen Knege hatten. Die Oberdeutschen standen nun weit hinter Italienern und Schweizern, die Niederdeutschen hinter Engländern und Niederländern zurück. So war der materielle, so der sittliche und politische Zustand Deutschlands nach dem Kriege beschaffen. Doch war es eine gute Vorbedeutung, daß in Nürnberg, wo 1650 ein kaiserlicher Kommissar die letzte Ausgleichung der Parteien betrieb, wo die letzten Gefangenen freigegeben wurden, und endlich die Friedenssonne heiter aus den langen Nebeln aufstieg, — plötzlich alle Knaben sich auf Steckenpferde setzten und dem grauen Verräter Octavio Picolomini (denn das war der Kommissär) ihren heiteren Gruß brachten, was durch eine Denkmünze verewigt wurde. Deutschland hatte alles verloren, nur nicht seine Jugend, seine Zukunft. Prof. Dr. Biedermann. Deutschlands trübste Zeit. 93. Der Feld- und Gartenbau im 16. und 17. Jahrhundert. Aller Civilisation Anfang und bleibendes Fundament, der Ackerbau, zeigte sich bei uns in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in raschem Vorschritt begriffen. Der geistige Aufschwung, welcher während der Refor- mationsperiode die ganze Nation erfaßte, blieb auch für die Landwirtschaft nicht unfruchtbar. Wir bemerken bald, daß Anfänge einer verständigeren Behandlung von Feld und Wald zu Tage treten. Man sah ein, daß auch der Bauer bildungsfähig und bildungsbedürftig sei. Daher entstanden Volksschulen, die freilich infolge des Bauernkriegs meistens wieder ge- waltsam unterdrückt wurden. Der deutsche Bauer jedoch, nachdem er der 14*
   bis 10 von 19 weiter»  »»
19 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 19 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 119
2 456
3 56
4 1958
5 112
6 18
7 180
8 46
9 19
10 2527
11 46
12 693
13 42
14 53
15 9
16 54
17 14
18 38
19 27
20 25
21 19
22 39
23 42
24 84
25 889
26 160
27 64
28 1375
29 74
30 3
31 201
32 13
33 120
34 3148
35 631
36 101
37 2029
38 19
39 310
40 133
41 44
42 126
43 19
44 17
45 804
46 194
47 440
48 91
49 48

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 5
5 1
6 0
7 0
8 0
9 9
10 1
11 5
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 5
18 1
19 0
20 0
21 3
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 2
38 4
39 0
40 0
41 1
42 1
43 3
44 2
45 0
46 0
47 0
48 5
49 2
50 1
51 0
52 0
53 0
54 4
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 0
63 0
64 1
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 8
71 0
72 4
73 1
74 0
75 0
76 1
77 3
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 1
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1082
1 270
2 117
3 156
4 15
5 215
6 6988
7 21
8 9
9 11
10 80
11 700
12 887
13 3460
14 1684
15 9
16 9
17 53
18 166
19 90
20 248
21 9
22 9
23 67
24 1394
25 3094
26 9
27 16
28 1682
29 147
30 13
31 200
32 6693
33 387
34 3618
35 13
36 705
37 8
38 1101
39 187
40 25
41 38
42 692
43 766
44 149
45 355
46 96
47 870
48 181
49 8
50 923
51 1573
52 591
53 371
54 63
55 17
56 101
57 94
58 20
59 407
60 19
61 44
62 49
63 2
64 17
65 38
66 491
67 3
68 204
69 5
70 585
71 19
72 161
73 2
74 23
75 160
76 609
77 19
78 594
79 12
80 35
81 4562
82 130
83 2833
84 252
85 29
86 834
87 721
88 43
89 3228
90 1027
91 132
92 68
93 161
94 609
95 2469
96 770
97 85
98 37
99 134
100 320
101 743
102 454
103 25
104 1175
105 114
106 136
107 749
108 100
109 766
110 581
111 83
112 148
113 509
114 1003
115 130
116 56
117 266
118 11
119 4062
120 81
121 222
122 217
123 423
124 750
125 1345
126 139
127 1019
128 19
129 516
130 880
131 1132
132 10
133 8378
134 676
135 706
136 689
137 1157
138 251
139 1012
140 56
141 14
142 2495
143 169
144 63
145 380
146 21
147 14
148 11
149 275
150 7
151 47
152 741
153 677
154 156
155 107
156 36
157 95
158 4
159 727
160 1010
161 15
162 3
163 1
164 83
165 87
166 246
167 183
168 337
169 37
170 24
171 17
172 60
173 301
174 185
175 2869
176 58
177 235
178 667
179 186
180 140
181 12
182 169
183 1421
184 559
185 855
186 275
187 79
188 1720
189 267
190 16
191 13
192 97
193 1455
194 50
195 1686
196 193
197 138
198 13
199 185