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Selbstständigkeit suchen in sieb selber und in Schleswigs
Beistand. In Schleswig herrschte seit Knut Laward's Zeit ein eigenes
Herzogshaus, das auch den dänischen Thron bestieg; indeß behielt nach
mancherlei Wechsel wieder eine ältere Linie das Hcrzogthum, eine jüngere
blieb auf dem Königsthron. Das Königreich nun wollte die mühsam be-
wahrte Selbstständigkeit des Herzogthums nicht, denn sie hemmte die
Wiederkehr der Eroberungen Waldemars: daher entstanden zwhhcn beiden
Linicnzahllose Streitigkeiten. Schics wigbedurftesomithol stet n's
Beistand und Holstein bedurfte Schleswig'ö Beistand, das
Schicksal deö einen Staates war auch das des anderen, und nachdem ein
Jahrhundert genügt hatte, dieß Jedermann vor Augen zu stellen, beschloß
der Urenkeladolts Iv., Gerhard der Große, Schleswig und Hol»
stein auch unter Einem Staatsoberhaupt zu vereinigen.
Gerhard war geboren um's Jahr 1293. Sem väterliches Erbe
war klein, doch nicht so gering, wie die Sage wol erzählt hat. Von
dem damals unter verschiedenen Grafcnhäusern zertheilten Lande besaß
er den besten und zusammenhängendsten Antheil, den Kern des alten
Nordelbingcns. mit den kräftigsten Bewohnern deö eigentlichen Hol-
steins. nämlich die Städte Rendsburg, Wilster und Itzehoe^ das Amt
Rendsburg nebst der Wilstcrmarsch und den angrenzenden Kirchspielen,
auch von Schleswig Stapclholm und was nördlich an Rendsburg
stieß. Dazu wußte er, gleich seinem Vetter Johann dem Milden, sich
einen blutigen Aufstand des Adels gegen die ältere Linie des Grafen-
hauscs zu Nutzen zu machen und 1316 sein Gebiet durch Stadt und
Amt Segeberg und mehrere wagrische Kirchspiele zu vergrößern. Ver-
gebens wiedcrsctzte sich dieser Auftheilung ein dritter Verwandter,
der Graf Adolf Vii. von Schauenburg, verbunden mit den Dithmar-
schern; Gerhard vernichtete seine Gegner einzeln, den Grafen Adolf schlug
er bei Bramftedt, die Dithmarscher überfiel er an der Bünzerau
und zersprengte ihr Heer, am 17. Juli 1317. Nicht so glücklich lief sein er-
ster Eroberungszug ab, den er mit Johann dem Milden nach Dithmarschen
selbst unternahm. Am 7. Scpt. 1319 zog mau durch die Süderhamme bei
der Heidcr Schanze in's Land, zweimal stellten sich die Dithmarscher ent-
gegen, zweimal schlug Gerhard sie gänzlich. Darauf aber, so erzählt die
Sage, habe ein verzweifelter Ausfall der Dithmarscher aus der bren-
nenden Wöhrdcner Kirche die Niederlage der Holsteiner zur Folge ge-
habt; nach der ältesten und besten Nachricht aus jener Zeit jedoch
fand, diesesmal zuerst, in der alten Landcsbefcftigung der Hammen das
Heer der Grasen bei der Heimkehr seinen Untergang.
Durch die Erfahrung kleinerer Kriege gekräftigt trat Gerhard mit
seinem Plan auf Schleswig hervor, als der dänische König C h r i st o p h Ii.
dieß Land in Besitz nahm. Als Vormund seines Schwcstersohnes, des
jungen Herzogs Waldemar, rückte der Graf dem Könige entgegen und
besiegte 1325 in einer blutigen Schlacht auf dem Hesterberge bei
Schleswig das dänische Heer. Christoph mußte flüchten ins Ausland,
Gerhard ward Reichsverwescr und Herzog Waldemar König. Am 15.
August 1326 übertrug dieser darauf zu Nyborg sein Herzogthüm Schles-
wig an Gerhard und dessen Erben, was die dänischen Reichsstände bestätig-
ten. In einerscrneren Urkunde ward festgesetzt, daß Schleswig nie-
mals wieder mit dem Königreiche vereinig t werden solle. So
viel Gerhard auch hierdurch gewonnen hatte, so mißtrauete er doch mit
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TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Knut_Laward's Iv. Gerhard Schleswig_Stapclholm Johann Johann Adolf Adolf Gerhard Adolf Adolf Johann Gerhard Gerhard Waldemar Christoph Gerhard Waldemar_König August
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wieder, und die Bemühungen Ludewigs durch
den Erzbischof Ansgari u6 zu Hammaburg
(Hamburg) das Christenthum in Mecklenburg
einzuführen, mißlangen. seit zzr
Unter Ludwig demdeutschen, der durch
einen Herzog von Sachsen die nordöstlichen Grän-
zen seines Reichs gegen die Obotriten zu
schützen suchte, behielten diese, so wie unter seinen
Nachfolgern ihre eigenen unabhängigen Fürsten; bis -n
schlugen den tapfern König A r n u l p h mit großem
Verluste zurück, und unternahmen kühne Streife- 889
reim in das sächsische Gebiet. Erst dem deut- seit 908
schen Könige Heinrich I. gelang es die Ob o-yzr
triten zu demüthigen. Noch glücklicher dämpfte
sein Nachfolger Otto der Große ihre Empö- 936
rnngen und der damahlige Sachsenherzog Herr-
mann Billung machte sie sogar zinsbar. Um 955
diese Zeit wurde auch unter den Wagriern (im 970
Holsteinfthen) zu Aldenburg ein Bisthum ge-
stiftet, in der Stadt Mecklenburg ein Nonnen-
kloster gebaut und sonst hie und da daö Christen-
thum eingeführt.
Nach manchen Streitigkeiten mit den Sach-
sen aber empörten sich unter der Regierung des 908 bis
heidnisch-gesinnten Witzlav, erbittert durch die 1018
widerrechtlichen Bedrückungen der Sachsen, die
Obotriten mit einem so glücklichen Erfolge, daß iou
sie ihre völlige Unabhängigkeit wieder erlangten,
und das Christenthum gänzlich ausrotteten. Frei-
lich breitete sich dasselbe hernach unter dem treff- feit
lichen Fürsten Gottschalk, der sich im Kloster 1042
zu Lüneburg zum Christen, und am Hofe des
Dänenkönigs Kanudsdes Großen zum Re-
genten gebildet hatte,-wieder sehr weit aus, so
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Ansgari Ludwig_demdeutschen Ludwig Heinrich_I. Otto Gottschalk