Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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sandten sie dem König Hagen prächtige Geschenke und baten um Frieden in seinem Lande, damit sie ungefährdet ihre Kostbarkeiten verkaufen könnten. Hagen war über die reichen Geschenke so erfreut, daß er die Fremden zu sich entbot, ihnen zu danken. Sie gaben sich vor ihm als heimatflüchtige Leute aus, die König Hettels Zorn ins Elend getrieben. Da bot er ihnen Heimat und Schutz in seinem Lande an. Als nun alles Volk zu den Kaufleuten am Strande strömte und jeder die Herrlichkeiten der Gäste und ihre Freigebigkeit rühmte, da ward auch Hagens Töchterlein begierig die Fremden zu sehen, und sie bat den Vater, daß er sie zu Hofe kommen lasse. Das bewilligte er gerne.
Reich geschmückt mit prächtigen Gewändern erschienen die Fremden, und wußten sich so artig zu benehmen, daß die Königin und ihre Tochter gar große Kurzweil an ihnen hatten. Vor allen bewunderten sie den alten Wate, seine hochragende, mächtige Gestalt, seinen ellenbreiten Bart und sein grimmiges Gesicht. Doch merkten sie gar bald, daß sich mit ihm auch trefflich scherzen ließe, und er erschien ihnen nun weit minder furchtbar. Die Gäste zu ehren, ließ der König Ritterspiele vor thuen aufführen und fragte den alten Wate, ob er auch ein Schwert zu führen verstände. Der Schalk aber erwiderte, er möchte viel darum geben, wenn es ihm einer lehren wolle. Sogleich rief Hagen feinen Fechtmeister herbei und hieß ihn Wate fechten lehren. Aber wie mußte sich der des gelehrigen Schülers wundern, der bald so kunstgerechte und wuchtige Hiebe austeilte, daß der Meister um sein Leben bangte und mit weiten Sprüngen durch den Saal flüchtete. Darob lachte der König und forderte selber den Alten zu einem Gange auf, um ihm einige feiner Schläge zu weisen. Doch bald merkte auch er des alten Recken Meisterschaft, also daß er alle Kunst und alle Kraft zusammennehmen mußte. Nachdem sie so eine Weile weidlich gefochten hatten, hielten sie inne, und allenthalben gab es viel herzliches Gelächter über den Fechtschüler, der in so hohen Jahren noch so geschwind zu lernen verstände. Danach schieden die Fremden.
Am Abend desselbigen Tages hub Herr Horand an zu fingen so herrlich, wie man es zu Irland noch niemals gehört. Alles Volk strömte herbei, seinen Liedern zu lauschen, und auch der König und sein Gemahl horchten rote bezaubert vom Söller auf die fußen Töne. Und wahrlich, Horand roar ein Meister in feiner Kunst! Wenn er feine Weifen anstimmte, kam es wie ein Zauber über die Hörer, hingerissen waren alle und vergaßen des Erdenlebens Leid und Weh. Selbst den Tieren klangen feine Lieder süß, und die Vöglein in den Bäumen ver-
off wann. Das Nibelungenlied. Nudrun. ß
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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geschäste zu überwachen, insbe/oudere die Einnahmen und Ausgaben. Eine solche Verfassung des Staates wurde immer dringender begehrt. Sie war auch schon in den größern deutschen Staaten, wie in Preußen, dem Volke versprochen, in andern, so in Württemberg und Bayern, sogar eingeführt worden. Aber vornehmlich auf Betreiben des Fürsten Metternich wurden diese Zugeständnisse nicht gehalten oder gar zurückgenommen. Da ergriff eine tiefe Verstimmung das Volk. Gewalt konnte und wollte man nicht anwenden. So zogen sich denn die gebildeten Stände gekränkt und verbittert immer mehr von der unerquicklichen Erörterung der staatsbürgerlichen Zustände des deutschen Vaterlandes zurück.
4. Weltbürgertum. Die Deutschen wurden wieder „Weltbürger", wie im 18. Jahrhundert. Sie nahmen lebhaft teil an allen Schicksalen, Kämpfen und Bestrebungen fremder Völker. Sie begeisterten sich für den Freiheitskampf der südamerikanischen Kolonien gegen ihr spanisches Mutterland, sie nahmen teil an dem Befreiungskampf der Griechen, die das Joch der türkischen Herrschaft abwarfen (1821), und feierten die griechischen Helden in Liedern. Große Begeisterung erweckte die französische Juli-revolution, die den Thron der Bourbonen stürzte (1830), und dem „Bürgerkönig" Louis Philipp von Orleans die Krone Frankreichs verschaffte. Aber im politischen Leben der beiden größten deutschen Staaten, Österreich und Preußen, trat durch sie keine Wandlung ein.
5. Wissenschaft und Kunst. Aber je ärmer in Deutschland das politische Leben dieser Zeit war, um so reicher blühte das geistige und k ü n st l e r i s ch e. Große Gelehrte, wie Alexander von Hum -boldt, arbeiteten mit glänzenden Erfolgen an dem Ausbau der Naturwissenschaften. Man studierte das deutsche Mittelalter und lernte die Schätze der deutschen Vergangenheit würdigen. Große Baumeister, wie Schinkel, verschafften der Baukunst eine neue Blüte. Geniale Bildhauer, wie R a u ch, und geistvolle Maler, wie C o r n e l i u s, verherrlichten die großen Taten der Vergangenheit. Eine neue Welt des künstlerischen Lebens schuf Beethoven durch seine großen Tonwerke (Symphonien), mit denen er die großen Schöpsungen Haydns und Mozarts noch übertraf. Je mehr Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch seine politische Schwäche an Ansehen bei den fremden Völkern einbüßte, desto mehr gewann es an Einfluß durch seine geistigen und künstlerischen Leistungen. Aber so wichtig biefö
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Extrahierte Ortsnamen: Württemberg Bayern Frankreichs Deutschland Haydns Deutschland
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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aus der Welt geschieden war. In den Herzen der Preußen aber ist das Bild des „einzigen Friedrich" lebendig geblieben bis auf den heutigen Tag.
44. Kaiser Joseph Ii.
1. Josephs Menschenfreundlichkeit. — Die Kaiserin Maria Theresia von Österreich war bereits sechs Jahre vor Friedrichs des Großen Tode gestorben. Eine Fürstin von Einsicht und großer Herzensgute, hatte sie 40 Jahre auf dem Throne gesessen und mit landesmütterlicher Sorge für die Wohlfahrt ihrer Unterthanen gewirkt. Ihr Sohn, der Kaiser Joseph Ii., folgte ihr als Beherrscher der österreichischen Staaten. Der war ein Bewunderer Friedrichs des Großen und strebte nach dem Ruhme, für Österreich zu werden, was Friedrich für Preußen war. Ein Kriegsheld, wie dieser, ist er freilich nicht geworden; aber an menschenfreundlicher Gesinnung, an Eifer für seines Volkes Glück ist ihm selten ein Fürst gleichgekommen. Die Standesunterfchiede achtete er sehr gering und suchte sie auszugleichen und aufzuheben. Mit besonderer Liebe nahm er sich des Bauernstandes an, den er von dem harten Drucke der Leibeigenschaft befreite. Zum Beweise, wie hoch er die Beschäftigung des Landmannes schätze, trat er einst auf einer Reise durch Mähren zu einem Bauer, der aus dem Felde pflügte, ergriff den Pflug, und ackerte selbst eine Strecke Landes. Auch der Geringste im Volke durfte frei zu dem Kaiser kommen und mit ihm reden. Den bisher nur den Vornehmen zugänglichen Augarten in Wien öffnete er allem Volke zur Belustigung, und setzte über den Eingang die Worte: „Allen Menschen gewidmet von ihrem Schätzer." Als sich einige feine Herren bei dem Kaiser beschwerten, daß sie nun kein Plätzchen mehr hätten, wo sie ganz ungestört unter ihresgleichen sich vergnügen konnten, erwiderte Joseph: „Wenn ich nur unter meinesgleichen fein wollte, so müßte ich in die Kaifergruft der Kapuzinerkirche hinuntersteigen und dort unter meinen toten Ahnen leben."
2. Josephs Absichten und Erfolge. — In feinem weiten Reiche machte Joseph große Verärgerungen,
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
-Sofort. In diesem Kriege errang der kaiserliche Feldherr Prinz Eugen, namentlich mit Hilfe der preußischen Truppen, die glänzendsten Siege über die Franzosen. Denuoch erlangte Ludwig, daß sein Enkel König von Spanien wurde, wo dessen Nachkommen von nun an regierten. Auch verblieben Straßburg und die anderen vom deutschen Reiche abgerissenen Orte in den Händen der Franzosen. — Obgleich König Friedrich I. bis zum Ende seiner Regierung Krieg zu führen hatte, so widmete er doch daneben den Künsten und Wissenschaften seine thätige Fürsorge; er verschönerte Berlin durch Bauwerke und Kunstdenkmale, gründete dort eine Akademie der Wissenschaften und errichtete in Halle eine Universität, die bald zu schöner Blüte gelangte. Unter ihren Lehrern befand sich auch der fromme August Hermann Francke, der das große, gesegnete Waisenhaus gestiftet hat. — Freilich aber hatte Friedrichs Regierung auch ihre Schattenseiten. Der König liebte allzusehr die Pracht. An seinem Hofe ging es ungemein glänzend zu; eine prunkvolle Festlichkeit reihte sich an die andere. Das verursachte schwere Abgaben und drückte den Wohlstand des Landes. Desto heilsamer war es für Preußen, daß der verschwenderische Fürst in seinem Sohne einen sparsamen Nachfolger hatte.
39. König Friedrich Wilhelm I. (1713-1740).
1. König Friedrich Wilhelms I. Regierungsweis e. — Auf den ersten preußischen König, Friedrich I., folgte sein Sohn Friedrich Wilhelm I. Dieser setzte die größte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mit welcher sein Vater sich umgeben hatte. Allen überflüssigen Aufwand entfernte er, und beschränkte die Hofhaltung auf das Notwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Bürgers, seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabakskollegium, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der geraucht und bei einem Kruge Bier mancher kräftige Scherz gemacht wurde. Denn für feinere Bildung hatte der König keinen Sinn; in
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Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
50 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen.
Beendigung der Kmpfe, die ganze Tage, auch wohl mehrere Tage dauern konnten, erhielten die Sieger nach dem Urteil der Preisrichter die vom Veranstalter des Turniers ausgesetzten Preise.
Vergleiche die Turniere mit den Kampfspielen des Altertums.
i\. Die (Ebelfrauen betrieben eifrig die weiblichen Handarbeiten22) und daneben die geistlichen Knste" Lesen und Schreiben. Auch eine hhere litterarische Bildung war bei vornehmen Frauen hufig: viele kannten das Lateinische und Franzsische, waren in der Dichtkunst wohl bewandert, spielten die Fiedel und die Harfe, verstanden eine geistig anregende Unterhaltung zu führen und im Schachspiel den Gegner matt zu setzen. Im allgemeinen besaen die Frauen eine hhere Bildung als die Männer und wurden von diesen als die Pflegerinnen hfischer Zucht und reiner Sitte23) hoch geehrt.
Die Mdchen wurden hufig in einem Kloster erzogen oder am Hofe des Lehnsherrn, wo sie von einer Meisterin" und von Geistlichen unterrichtet wurden.
5. Die Burg. Die Ritter- und Frstenburgen wurden gern auf Berghhen angelegt. Manche sind ans frheren rmischen Besesti-gnngen erwachsen (z. B. Steinsberg, Fig. 84). Eine groe Burg war von einer weiten Ringmauer mit Zinnen und Trmchen (Fig. 83) umgeben, die den ueren Hof umschlo. In die eigentliche Burg fhrte, falls sie wieder von einer Mauer umgeben war, der den Burggraben die Zugbrcke. Die wichtigsten Bestandteile waren der Turm mit dem Burgverlie und der Rittersaal. Kleinere Burgen bestanden oft nur aus dem Turme und den umgebenden Be-festigungswerken. Die Einrichtung der Burgen, selbst der frstlichen, war eine nach nnsern Begriffen drftige (Fig. 109). Glassenster und fen waren noch wenig bekannt.
6. Das Leben in der Burg verlief fr gewhnlich einfrmig, namentlich im Winter. Der Besuch eines fahrenden Ritters, der kurz-weilige Mr zu erzählen wute, war eine geschtzte Unterhaltung. Bei einer Festlichkeit in schner Jahreszeit aber ging's hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falkenbeize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Aus die weigedeckte, bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln die stark gewrzten Speisen aufgetragen, zu denen man Wrzwein aus Bechern trinkt. Snger und Gaukler drfen nicht fehlen. Nachher vergngt sich das junge Volk mit Tanzen.
7. Die geistlichen Ritterorden. Nach dem ersten Kreuzzuge wurde
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Das Rittertum.
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Die Burgen waren auf den Nahkampf und die schon von den Rmern gebrauchten Be-lagerungsmaschinen berechnet. Mit der Ein-fhrnng vervollkommneter Pulverwaffen gegen Ende des Mittelalters mute daher ihre Be-deutung schwinden. So fand schon gegen die Mitte des 16. Jahrhunderts die eigentliche Burgenzeit ihr Ende. Von den ungefhr zehn-tausend im deutschen Sprachgebiet vorhanden gewesenen Burgen sind etwa die Hlfte vllig verschwunden; etwa vierhundert sind als fried-liche Schlsser mit nennenswerten alten Resten erhalten geblieben, wenige sind zu wirklichen Festungen umgebaut worden. Die Ruinen, die unsere Berge schmcken, hat man vor etwa hundert Jahren angefangen vor weiterem Verfalle zu schtzen. Manche Burgen sind wieder aufgebaut worden, so die Wartburg bei Eisenach, Schlo Stolzenfels bei Koblenz, Schlo Hohenzollern im Schwbischen Jura und die (von Kaiser Wilhelm Ii. wiederhergestellte) Hohknigsbnrg in den Vogesen.
5. Das Leben in der Burg verlief fr gewhnlich einfrmig, vor allem im Winter. Die Herrin des Hauses war mit der Besorgung des Haus-Halts, der berwachung der zahlreichen Dienerschaft, mit Schneidern und Sticken, der Ritter mit Waffenbungen, mit der Bewirtschaftung und In-standhaltung seines Besitzes beschftigt. Eine geschtzte Unterhaltung bildete der Besuch eines fahrenden Ritters oder eines Wallfahrers, der neue Mr brachte. Bei einer Festlichkeit in schner Jahreszeit aber ging es hoch her. Nach Frhmesse und Imbi veranstaltet ein Teil der Gste ein kleines Turnier; andere reiten mit den Damen auf die Falkenbeize. Gegen Abend wird zur Hauptmahlzeit geblasen. Auf die weigedeckte bekrnzte Tafel werden in zinnernen und silbernen Schsseln die stark gewrzten Speisen aufgetragen. Lffel und Messer werden gebraucht, aber noch keine Gabeln, und Wrzwein wird aus Bechern getrunken. Snger und Gaukler drfen nicht fehlen. Nachher vergngt sich das junge Volk mit Tanzen.
6. Die geistlichen Ritterorden. Sie waren Genossenschaften oder Ver-eine, in denen sich die Frmmigkeit des Mnchstnms mit der Tapferkeit des Ritterstandes verband. Die Mitglieder muten zu den Gelbnissen, die ihnen bei der Ritterweihe auferlegt wrben, auch noch die drei Mnchsgelbde auf sich nehmen. Sie lebten in Ordenshnsern nach bestimmten Regeln; an der Spitze jedes Ordens stand ein Hochmeister.
Nach dem ersten Kreuzzuge stifteten die Italiener den Johanniter-orden, die Franzosen den Orden der Tempelherren oder Templer,
Plan einer Burg
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