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1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 73

1891 - Dresden : Höckner
— 73 — f 735) bereits in dem siegreichen Kampfe mit der alten irischen Kirche bewährt hatte. Sie wandten ihre Missionsthätigkeit vorzugsweise den stammverwandten Friesen zu. Im fränkischen Friesland wirkte, unterstützt von den fränkischen Hausmeiern wie vom Papste, Willibrord, Bischof von Utrecht (f 739). 3. Von seinen Gefährten wurde Wynsrith oder Boni-fatius der „Apostel der Deutschen". Als Sohn eines edelsächsischen Grundbesitzers in Wessex ausgewachsen und in einem dortigen Venediktinerkloster zum gelehrten Mönch und Priester erzogen, ließ er sich vom Papst Gregor Ii. in Rom selbst 719 zur Heidenbekehrung ermächtigen. Seitdem Bonifatius genannt, wurde er von diesem und dessen Nachfolger Gregor Ui. nach einander zum Bifchof (722), Erzbischof (732) mit dem Sitze in Mainz (748), zum päpstlichen Legaten und Vicar (3. Romreise 738/39) für das Frankenreich erhoben. 4. Unter päpstlicher Anleitung und unter dem Schutze Karl Martells (S. 70) wirkte er mit Hilfe zahlreicher aus England nachkommender Priester und gelehrter Nonnen in Hessen (Klöster Amönaburg und Fritzlar, Fällung der Donareiche zu Geismar) und Thüringen (Kloster Ohrdruff am Nordrande des Thüringer Waldes). Er organisierte die thüringisch-hessische Kirche durch Gründung der Bistümer Buraburg, Würzburg, Eichstädt und Erfurt (dieses und Buraburg später wieder aufgelöst), darauf im Verein mit dem Agilolstnger Odilo auch die baierische Kirche durch Errichtung der Bistümer Pafsan, Regensburg, Salzburg und Freising. 5. Dagegen erfolgte die Neuordnung der entarteten und in ihrer Gliederung zerstörten fränkischen Kirche durch das selbständige Eingreifen der beiden fränkischen Regenten Karlmann und Pippin (S. 74) und ohne unmittelbare Beteiligung Roms auf mehreren Reformsynoden unter dem Beirat des von Karlmann zum auftrastfchen Bifchof bestellten Bonifatius nach dem Vorbild der von diesem im mittleren Deutschland geschaffenen Zustände (Concilium Germanicum 742). Ohne Rücksicht auf die 742 päpstliche Einsetzung nahm der fränkische Staat die Bestellung auch der thüringisch-hessischen Bischöfe als sein Recht in Anspruch. 6. Unzufrieden mit feiner Abhängigkeit vom fränkischen Hofe, wandte sich Bonifatius 753 wieder dem Missionswerk seiner Jugend in Friesland zu. Hierbei erlitt er 754 bei dem heutigen 754 Doccum den Märtyrertod. Er wurde in dem von ihm (744) gegründeten Kloster Fulda bestattet.

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 15

1891 - Dresden : Höckner
— 15 — die schon von Domitian begonnene und im wesentlichen von Hadrian vollendete Anlage des Limes, einer festen Grenzsperre mit davor und dahinter liegenden Lagerplätzen, Kastellen und Wachttürmen, welche von der Grenze der beiden Germanien (der Ahrmündung gegenüber) bis Kehlheim oberhalb Regensburg lief und die Rheinlager mit den Donaulagern verband (limes transrhenanus und limes raeticus, „Pfahlgraben"). 5. Ein großartiges System von Militärstraßen und festen Standlagern sicherte den Zusammenhang der neuen Erwerbungen mit den alten und mit Italien. Unter dem Schutze desselben siedelten sich im Anschluß an die befestigten Lagerplätze der Truppen (Colonia Ulpia Trajana --- Xanten, Castel-Mainz) oder an ältere Ortschaften oder in neu entstehenden Städten und Flecken mit städtischer Verwaltung (Rigomagus = Remagen, Antunnacum = Andernach, Bingium = Bingen, Aquae Mattiacae = Wiesbaden, Aurelia Aquensis = Baden-Baden) mitten unter Veteranen italische Kolonisten oder romanisierte Eingeborene an, und längs des ganzen Rheines wie ostwärts im Neckargebiet bis an die Rauhe Alp blühte ein neues städtisches Leben mit Handel und Gewerbe, Unterricht und Künsten nach italischem Vorbild empor. (Colonia Agrippinensis = Köln, Augusta Trevirorum = Trier). 6. Dagegen blieben die Donau- und Alpenlandschaften vorerst noch Hinter dieser Entwickelung zurück. In dem gebirgigen Rätien entstanden nurstationen an der Brennerstraße (Parthanum = Pcirtenfitchen, Bauzanum = Bozen), in dem dazu gehörigen Vindelicien nur einige städtische Ansiedelungen (Augustavindelicorum= Augsburg, Brigantium= Bregenz, später das Segionslager Castro Regina = Regensburg), in Pannonien ebenfalls im Anschluß an Standlager längs der Donau Vindobona = Wien, Carnuntum = Petronell, Aquincum = Alt-Ofen, in Noricum wurden die Thäler der Drau und Donau von römisch-städtischer Kultur ergriffen. 7. Nach dem Tode Domitians lenkte der römische Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus (f 117) in seiner „Germania" die Blicke der Römer aufs neue auf die Germanen, in deren ungebrochener Naturkrast er ahnungsvoll die größte Gefahr für sein verderbtes Volk erkannte (G. 37 und 33). 11. Kulturzustand der Westgermanen. 1. Ejaus- und Landwirtschaft. 1. Während sich bei den noch immer wandernden Ost-germanen die alte halbnomadische Ackerwirtschaft, wie sie zu Cäsars Zeit bei allen Germanen bestand (S. 3), bis zur Völkerwanderung erhielt, hatte sich bei den durch den Limes zu einer gewissen Seßhaftigkeit gezwungenen Westgermanen das Wirtschaftsleben inzwischen wesentlich verändert. Der Wechsel der Wohnungen ist verschwunden. Die umhegte Hofstätte, welche die Wohn- und Wirtschaftsräume umfaßt, ist bereits Sondereigentum. Das Haus ist zwar ganz aus Holz gebaut oder aus Flechtwerk und Lehm, mit Strohdach, doch vielfach mit glänzenden Farben getüncht. 2. Die herrschende Form der Ansiedelung ist die des Dorfes.

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 188

1891 - Dresden : Höckner
— 188 — aber auch das Schicksal des mittelalterlichen Staates und der mittelalterlichen Gesellschaft entschieden. 5. Der Zerfall des Reiches. 1. Wie aus kirchlichem, so ging auch auf politischem Gebiete dank dem Mangel jeder wirklichen Reichsgewalt und der Unfähigkeit des geistesträgen und engherzigen Kaisers Friedrich Iii. 1440 aus der steiermärkischen Linie Habsbnrgs (1440—1493) die Gelegenheit zu heilsamen Reformen ungenützt vorüber. Aber nicht nur die Reichsordnung, fondern auch die fürstlichen Territorien und die landesfürstliche Gewalt drohten sich infolge der Hauspolitik der Fürsten und der aufs neue hervortretenden ständischen Gegensätze aufzulösen. Jene wurden vielfach durch Erbteilungen (die habs-burg. Länder: Nieder-, Inner-, Vorderösterreich; Pfalz: Kurpfalz, Zweibrücken, Simmern; die welsifchen Lande: Brauuschweig, Lüneburg, Wolfenbüttel, Göttingen) und Familienhändel (in Baiern zwischen den wittelsbachischen Linien Ingolstadt, Landshut, München) oder durch Veräußerung von Hausgütern und Hoheitsrechten zersplittert; diese wurde geschwächt durch den wachsenden Einfluß, den die seit der Mitte des 14. Jahrh, allerwärts zu festen Körperschaften oder „Ständen" sich zusammenschließenden Edelleute, Prälaten und Städte auf ihren „Landtagen" durch diebe-willigung der Steuern („Bede") auch auf andere wichtige Staats-gefchäfte gewannen. 2. Hier und da bildeten sich jedoch trotzdem ansehnliche Fürstentümer, z. B. am Niederrhein die Grafschaft Cleve mit der Grafschaft Mark (an der mittleren Ruhr) unter der Herrschaft eines Geschlechtes (für Cleve mit dem Herzogstitel), das Herzogtum Berg mit Jülich und Ravensberg (an der Weser); in Mitteldeutschland die Landgrafschaft Heffen; im Neckargebiete die Grafschaft (seit 1495 Herzogtum) Württemberg, vor allem aber die wettmachen Lande Meißen und Thüringen. 3. Der Wettiner Friedrich der Streitbare (1381—1428) errang seinem Hause nach dem Ausgange der Askanier von 1423 Sachsen-Wittenberg 1423 zum Lohn für feine Verdienste im Hussitenkriege dieses Herzogtum mit der Kurwürde, so daß sich der Name Sachsen nun allmählich auf die thüringisch-fränkischen Koloniallande ein der mittleren Elbe ausdehnte. Sein Nachfolger Friedrich der Sanftmütige (1428 —1464) rundete das Meißner- und Osterland durch die Erwerbung der Burggraf-fchaften Meißen (1428) und Altenburg ab, verwickelte sich aber nach

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 7

1889 - München : Lindauer
7 seiner Mutter das Herzogtum Bojoarien zurck. Nach dem Tode der Chiltrude (t 754) zog Pippin, der 752 den Thron Childerichs Iii bestiegen, den jungen Tassilo ganz an sich und lie ihn wahrscheinlich 757 zu Kompiegne den Lehenseid schwren. Aber Tassilo zeigte groen Unmut und wurde wegen seines Strebens nach Unabhngigkeit von Pippins Sohn und Nachfolger Karl auf dem Reichstage zu Ingelheim im Jahre 788 entsetzt und in das Kloster St. Goar verwiesen. Mit ihm treten die Agilolfinger als Herzge Bojoariens ab. Das Christentum fand zur Zeit der Agilolfinger in und um Bojoarien allenthalben Frderung, In Bojoarien trafen unter Garibald Ii die frnkischen Glaubensboten Eustasius und Agilus ein. Zur Zeit Theodo's I predigte um 650 der Franke Emmeram in der Gegend von Regensburg, erlitt aber infolge einer von des Herzogs Tochter Uta ausgegangenen Verleumdung bei Grub an der Mangfall durch des Herzogs Sohn Landpert den Marter-tod (652). Zur Shne stiftete Theodo zu Regensburg dem l>l. Emmeram zu Ehren eine Kirche und ein Kloster das nachmalige Reichsstift St. Emmeram. Unter Grirnoald lie sich der frnkische Bischof Korbinian in Freising nieder; er siedelte von da nach Majes der und kehrte erst unter Herzog Hugibert wieder nach Freising zurck. Der Englnder Win-fried, nachmals Bonifatius oder Bonifazins genannt, kam unter Herzog Hugibert zum erstenmal nach Bojoarien. Er ging von da nach Rom, besuchte auf der Rckreise Bojoarien zum zweitenmal und teilte mit Zustimmung des Herzogs Odilo das Land in vier Bistmer: Regens-brg, Freising, Salzburg und Passau. In Alemannien ist das Christentum durch die Jrlnder Kolum-ban, Magnus und Gallus eingefhrt worden. Gallus grndete i. I. 612 das nach ihm benannte Kloster St. Gallen. In Ostfranken trat i. I. 686 Kilian aus Schottland nebst Kolonat und Tetn an als Verkndiger des Evangeliums auf. Kilian taufte den thringischen Herzog Gozbert, der ein Vasall des Franken-knigs war und zu Wrzburg seinen Sitz hatte. Er wurde auf Anstiften der Herzogin Geilane gettet. Im Jahre 741 grndete Bonifazius in Wrzburg und Eich-stdt Bistmer. Er selbst erhielt der diese und andere deutsche Bis-tmer die Aufsicht als Erzbischof vou Mainz.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 73

1889 - München : Lindauer
73 den Kurfrsten den Streit seines Herrn mit dem Kurfrsten Karl Ludwig wegen des Reichsvikariates vor. Die Versammlung entschied, da knftig das Reichsvikariat zwischen Bayern und der Pfalz wechseln solle, und erhob den König Leopold zum deutschen Kaiser. Ein besonderes Augenmerk richtete Ferdinand Maria auf die neu erworbene Oberpfalz, wo die von den rheini-sch en Pfalz grasen gegebenen Einrichtungen von den bayer-ischen vielfach abwichen. Zur Beseitigung dieser Ungleichheit wurde 1657 in der Oberpfalz ein neues Landrecht einge-fhrt und die Leitung der Geschfte einem Vicedom in Am-berg anvertraut. berdies wurden die Grenzen dieser Provinz gegen das Gebiet der Reichsstadt Nrnberg berichtigt und die Feste Rothenberg mit Schnaittach, welche 45 meist frnkische Adelige von dem Pfalzgrafen Otto I von Neumarkt gekauft hatten, von den Erben dieser Geschlechter*) eingelst. Im Jahre 1669 rief Ferdinand Maria den seit 1612 nicht mehr versammelten bayerischen Landtag nach Mnchen ein, beriet sich mit ihm der die Tilgung der noch vorhandenen Schuldenlast und lste ihn dann fr immer auf. An seine Stelle trat ein permanenter Landschaftsausschu von sogenannten Verordneten zu Mnchen, der die ntigen Bewillig-uugen machte und sich selbst ergnzte. Derselbe bestand aus acht Verordneten des Adels, vier Verordneten des Pr-latenstandes und vier Verordneten des Brgerstandes. Fr seine Anhnglichkeit an die Kirche legte Ferdinand Maria viele Beweise an den Tag. Im Jahre 1654 stiftete er in Burghausen ein Kapuzinerkloster und in Alttting ein Kloster fr Franziskaner. In Mnchen baute er 16541659 fr die unbeschuhten Karme-Itter ein Kloster und eine Kirche zu Ehren des hl. Nikol aus, wie es sein Vater vor der Schlacht am weien Berge bei Prag dem Vor-steher dieser Mnche, dem P. Dominikus de Jesu Maria, versprochen hatte. Im Jahre 1669 stellte er die von den reformierten Pfalzgrafen *) Von den sogenannten Ganerben, von dem alten Worte gan, d. i, gemein, und Erb en, also von den gemeinschaftlichen Erben.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 140

1889 - München : Lindauer
140 sollen. Karl Iv aber sprach sie Ruprecht I, und fr den Fall feines Ablebens Ruprecht Ii zu. Ruprecht I, der Rote (13531390), schlo mit seinem Neffen Ruprecht Ii 1353 zu Hagenau einen Vertrag, worin letzterer verhie, bei Lebzeiten Ruprechts I keinen Anspruch auf die Regierung der pflzischen Lande zu erheben; dagegen ward ihm von Ruprecht I das Succefsionsrecht eingerumt und einstweilen die Stadt Amberg als Sitz berlassen. An König Karl Iv trat Ruprecht die Hlfte der Oberpfalz und das Recht ab, da Bhmens König der erste unter den weltlichen Kurfrsten fei; dafr sprach Karl Iv 1356 durch die goldene Bulle der pflzischen Linie der Wittelsbacher die pflzische Kurwrde ausschlielich und fr immer zu. Ruprecht I erwarb die Stadt Simmern und die Graf-fchaft Zweibrcken, brachte den an Bhmen abgetretenen Teil der Oberpfalz wieder an sich und grndete 1386 die U n i-versitt Heidelberg. Ihm folgte sein Neffe Ruprecht Ii, der Harte (13901398). Dieser entwarf zu Gunsten seines ltesten Enkels, Rupert Pipan, die so-genannte Rupertinische Konstitution, durch welche das Einfrstentum begrndet werden sollte. Der Entwurf trat aber nicht ins Leben, da Rupert Pipan schon 1397 starb. Auf Rupert Ii folgte sein Sohn Ruprecht Iii, der Milde (1398 1410). Dieser sprach 1400 mit den drei geistlichen Kurfrsten die Abfetzung des Knigs Wenzel aus und wurde selbst zu Rhense zum deutschen Könige erhoben (14001410). Von ihm rhrt der Rup-rechtsbau" am Schlffe Heidelberg her. Gem dem von Ruprecht Iii hinterlassenen Testamente, wurde von der Rhein-und Oberpsalz ein Gebiet ausgeschieden, welches stets mit der Kurwrde verbunden fein follte, nmlich Heidelberg mit mehreren Ortschaften in der Rheinpfalz und Arnberg mit mehreren Ortschaften in der Oberpfalz das Kurprcipuum genannt. Das brige Land fchied man in vier mglichst gleiche Teile und verfgte hierber in folgender Weise: Ludwig Iii, der Gebartete, erhielt mit der Kurwrde das Kurprcipuum und dazu noch Kaiserslautern mit mehreren Ortschaften, Johann bekam Neumarkt, Stephan

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 153

1889 - München : Lindauer
153 whlt und vererbte den Titel Herzog von Schwaben" auf seinen ltesten Sohn, Heinrich (12171235), der 1235 wegen Auflehnung gegen den eigenen Vater entsetzt und lebenslnglich in Haft gehalten wurde. Die herzogliche Wrde Schwabens erbte 1235 ein Bruder dieses Heinrich, Konrad, der 1237 zum rmischen König (Konrad Iv) gewhlt wurde. Von diesem fielen die Schwaben 1246 ab. Da Konrad 1254 starb, ohne die Schwaben zum Gehorsam zurckgefhrt zu haben, so war fr seinen Sohn Konradin (1254-1268) selbst der Name eines Herzogs von Schwaben in Frage gestellt und hrte mit dessen Tode (er beschlo sein Leben am 29. Oktober 1268 zu Neapel auf dem Schafsote) ganz auf. Iii. Schwaben nach dem Erlschen des stausschen Geschlechtes. Nach dem Sturze der Staufen sahen sich in Schwaben groe und kleine Herren als reichsunmittelbar an und wurden in diesem Ringen nach Reichsunmittelbarkeit von Kaiser Rudolf I und dessen Nachfolgern begnstigt. Die Habsburger rissen 1367 die Landschaft Breisgau u. a. an sich und kauften 1379 vom König Wenzel die Landvogtei in Ober- und Niederfchwaben um 40,000 Florentiner Gulden, konnten aber die Ansprche, die sie aus diesem Kaufe herleiteten, erst unter Kaiser Friedrich Iii (14401493) zur Geltung bringen. Neben den Habs-burgern waren in Schwaben viele namhafte Dynastien, wie die Grafen von Zollern, die Markgrafen von Baden, die Grafen von Wrt-temberg, ttingen, .Frstenberg und andere. Von denen, die zwischen dem Rheine und der Jller begtert waren, haben in neuester Zeit nur die von Baden und Wrttemberg ihre Landesherrlichkeit gerettet; das Gebiet von der Jller bis zum Lech ward zu Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zu Bayern geschlagen. Der Reichsdeputationshaupt-schlu vom 25. Februar 1803 brachte der Krone Bayerns die Gter des Hochstiftes Augsburg und die der zwei Reichsabteien St. Ulrich und St. Afra in Augsburg ein; den Bestimmungen des Pre brg er Friedens zufolge mute sterreichs Kaiser Franz Ii von den habsburgischen Besitz-ungen in Schwaben die Grafschaft Knigsegg-Rotenfels mit Im-menstadt und Staufen, die Herrschaften Tetnang und Langenargen am Bodensee, die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burgau an Bayern berlassen, welches obendrein das Gebiet des gefrsteten Abtes von Kempten, die Reichsstadt Augsburg und nach Errichtung des Rheinbundes 1806 durch den 24. Artikel der Bundesakte die Landes-hoheitsrechte der die Frstentmer ttingen, die Grafschaft Edel-stetten, die Besitzungen der Fürsten und Grafen Fugger, das Burg-grafentum Winterrieden und die Herrschaften Buxheim und Thann-hausen samt der Heerstrae erhielt, die von Memmingen nach Lindau fhrt. Ii. Kurze Geschichte Irankens. Das frnkische Gebiet, welches zu Anfang des neunzehnten Jahr-Hunderts an Bayern gefallen ist, gehrte ehedem zu Frankonien oder Franken, welches nach den Bestimmungen des Vertrages zu V er dun (843) mit Sachsen, Bayern und Alemannien das Reich Ost-franken" bildete. In diesem Reiche herrschte zuerst

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 158

1889 - München : Lindauer
158 D. Sie einstmaligen Kochstifter und Weichsstdte. I. 3tt lttiayern. 1. Hochstift Freising. Um 300 Anfnge des Christentums. 1790 Sohrs 6urd) 5uifazius zum stndigen Bischofssitz geweiht, bischos Strefsint 5re,'err Vn Schroffmberg, der letzte Fnrst- 1802 07 &U\nfrn9 ?ird von Kurpfalzbayern militrisch besetzt. 1ftao fcwubesitznahme fr Bayern. 9 1891 k Jel Wof Freiherr von Schroffenberg stirbt. 18ul Erzbistum Mnnchen-Freising mit dem Sitze zu Mnchen. 2. Hochstift Passau. 30 lnl ^istus. Bojodurum (Innstadt) von den Bojern gegrndet, dann von den Romern m Besitz genommen. M 9 448 h?nk Castrabatava, rmisches Kastell zwischen Donau und Inn. Ii ' f T!-nflc^ Passau, t 470 in Majes bei M^ran. 17w l,fk * Bomsaz.us zum stndigen Bischofssitz geweiht. S l?3 tin Thun, letzter Frstbischifvon Passau, 1uao U ch m rr ch Bhmen zuruck und stirbt 1826. an,!rn den ersten Reze der Reichsdeputation wn Toskana Bestandteile jenseits der Jlz erhlt Ferdinand is l2- Hbr> P^lsau wird von Bayern in Besitz genommen. S des Preburger Friedens erhlt Bayern Toska^ gekommen. kt 1803 n Sevbinanb von 3. Reichsstadt und Hochstift Regensburg. 14 vor Chr. Grndung der Stadt Reginum, Castrum Eeginum, Castra Regina Augusta Tibern, Ratisbona (ratibus bona), Reqensport Reganesburg, seit 800 Regensburg. R4q w&Sre' Residenz der bayerischen Herzge bis 788, dann 911-1156. 697 rt m?asarodr2^ler? kmnmt als Glaubensbote nach Regensburg. 805 Ksh ejchlechte d Agilolftnger, erster Bischof v. Regensburg, des Handels emen "Hausgrafen" als Richter und Beschtzer 972 Nordgau (Riedenburg), Burggraf in Regensburg. Wolfgang aus Schwaben, zweiter Grnder des Bistums. Das Burggrafenamt Regensburg kommt au die Herzge Bayerns; ^F,?burg wird durch Kaiser Friedrich I Barbarossa als freie W Stnfang der Reichsfreiheit. 17qo ""a m Neue Privilegien durch Kaiser Friedrich I. wn Mgmsburg. f" *rffen6era lchler (67) Frstbischof 1803 Durch den zwei,. Reze der 9icitfisbc|mtatioii wird der kurfrstliche Stuhl zu Mainz auf die Kathedrale in Regensburg ber-Regensburg1 * n*ler Karl Theodor von Dalberg erhlt die Stadt ^^810 Regensburg ein Frstentum. Ssfp9 toi? ^oherzog von Frankfurt und tritt Regensburg an d 18?0. *tn berlt. Besitznahme am 9. und

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 160

1889 - München : Lindauer
160 8. Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber. 804 Erste urkundliche Erwhnung Rothenburgs le$freleite9ium ^rch Kaiser Rudolf von Habsburg; Anfang der Privilegium durch König Ludwig Iv, den Bayern. Kurmzbaynn^ Reichsdeputations-Reze; Rothenburg kommt an 9. Reichsstadt Schweinfurt. 952 Schweinfurt als Stadt erwhnt. 1130 Anfang der Reichsfreiheit. Is durch König Ludwig Iv, den Bayern. ldblldb8 Neue Privilegien durch Kaiser Karl Iv 1*01 Privilegien durch König Ruprecht. 1802 6. September. Schweinsurt von Bayern militrisch besetzt 5. Dezember Civilbesitznahme. 1803 ^Februar. Besttigung der Besitznahme durch den Reichsdeputations- 5n26ci ^ai- Schweinfurt kommt zum Groherzogtum Wrzburg. 1814 19. Zum. Schweinfurt kommt mit dem Groherzogtum Wrzburg ti -xj ci ti c i n. 10. Reichsstadt Windsheim. 650. Wahrscheinliche Grndung der Stadt durch Wenden 11m Ktm Adolf v. Nassau; Anfang der Reichsfreiheit. lolu 28 Februar. Windsheim wird dem Knigreich Bayern einverleibt und am 30. ^nni 1810 in Besitz genommen. 11. Stadt und Hochstift Wrzburg. Ha2 Lr ein Herzog in Franken, in Wrzburg residiert haben. 686 Kilian aus Schottland kommt als Glaubensbote nach Wrzbura 741 Grndung des Bistums Wrzburg durch Bonifatius 15731617 Bischof Julius Echter von Mespelbrunn. i1* runbu"9 der Universitt Wrzburg durch Bischof Julius Echter.*) 1795 Georg Karl von Fechenbach, der letzte (82) Frstbischof von Wrzburg; f 9. April 1808. 8 1803 25. Februar. Fast das ganze Hochstift Wrzburg kommt durch den zweiten Reze der Reichsdeputation an Bayern. 180o 26. Dezember. Durch den Frieden von Preburq kommt Wrzburq an den Kurfursten Erzherzog Ferdinand von Salzburg. 1814 *9- x?und. Durch den Vertrag zwischen sterreich und Bayern kommt das Groherzogtum Wrzburg an Bayern. Ratifiziert 14. u. 20. April 1816. Iv. In der Oderpsah. 12. Reichsstadt Weienburg. 170 Grndung der Stadt unter Mark Aurel. Jjjj Anfang der Reichsfreiheit unter König Konrad Ii. ict l9' September. Weienburg kommt an Kurpfalzbayern. Ten ^anuar- Weienburg wird an Preußen abgetreten. 180b 24. Februar. Weienburg wird dem Knigreich Bayern einverleibt. *) Neben dieser und der Mnchner Universitt besitzt Bayern noch eine dritte, die zu .,nvn.8e" >velche der Markgraf Friedrich durch Verlegung der .Friedrichs-Akademie" von Baireuth nach Erlangen im Jahre 1743 gegrndet hat.

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 162

1889 - München : Lindauer
162 1802 2. September. Stadt und Stift Kempten von Bayern militrisch besetzt; 20.30. November. Civilbesitznahme des Stiftes und der Stadt. 1803 25. Februar. Stadt und Stift Kempten werden durch den Reichs-deputations-Hauptfchlu definitiv mit Kurpfalzbayern vereinigt. 18. Reichsstadt Lindau. 612 Verkndigung des Evangeliums am Bodensee durch Kolumban. 1275 Anfang der Reichsfreiheit unter Kniss Rudolf I. 1803 25. Februar. Karl August Fürst von Bretzenheim, natrlicher Sohn des Kurfrsten Karl Theodor von Bayern, erhlt durch den Reichs-deputatious-Hauptschlu die Abtei Lindau, die er gegen bhmische Gter vertauscht. 1805 25. Dezember. Durch den Preburger Frieden wird Lindau dem Knigreich Bayern zuerkannt. 19. Reichsstadt Memmingen. 1128 Die Welsen in und um Memmingen begtert. 12761286 Erlangung der Reichsfreiheit unter König Rudolf I 1802 2. September. Die Stadt Memmingen wird von Kurpfalzbayern in Besitz genommen. 20. Reichsstadt Nrdlingen. 898 Nrdlingen unter König Arnulf als Curtis regia erwhnt. 13141347 Nrdlingen durch König Ludwig Iv, den Bayern, eine Reichskammerstadt. 1401 Volle Rechtsfreiheit durch König Ruprecht. 1802 8. September. Nrdlingen von Bayern militrisch besetzt. 1803 25. Februar. Nrdlingen wird durch Reichsdeputations-Hauptschlu dem Kurfrstentum Pfalzbayern einverleibt. Erklrung des König!, bayer. Wappens. Das von König Ludwig I im Jahre 1835 geschaffene knigliche bayerische Majesttswappen zeigt auf einem purpurnen mit Vehem geftterten und goldverbrmten Wappenmantel, dessen Baldachin die knigliche Krone trgt, den von zwei gekrnten, widersehenden Lwen gehaltenen, mit der Knigs-krne bedeckten und mit dem Orden des hl. Hubertus, des hl. Georg, des Militr- und des Civ ilverdi eustes umhangenen Schild von vier Feldern nebst Mittelschild. Der Mittelschild enthlt 21 ganze von links nach rechts aussteigende blaue und weie Wecken oder Rauten wegen Altbayern. Im Hauptschilde fhrt ein Feld auf schwarzem Grunde einen goldenen rot gekrnten Lwen wegen der Pfalz am Rhein. Das zweite Feld ist mit drei silbernen Spitzen von Rot und Silber geteilt wegen Franken. Das dritte ist von Silber und Rot fnfmal schrg links geteilt und mit einem goldenen Pfahl belegt, das Wappen der ehemaligen Markgrafschaft Burg au, wegen Schwaben. Das vierte Feld zeigt auf silbernem Grunde einen blauen goldgekrnten Lwen als Wappen der Grafschaft Veldenz in der Pfalz jenfeits des Rheins.
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