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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 568

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
568 Neueste Geschichte, z. Zeitr. 2. Abschn. mehrte seine Schulden. Das newcastle-pittische Ministerium und mir demselben Englands Obermacht singen damahls an. § 7. Schwedisch-russischer Krieg. Rußland i>fe«t Schweden durch seine Partey in einer Ab- hängigleit, die es mit Erbitterung trug. Frankreich, das Ruß- land abhalten wollre, Oesre.ch zu unterstützen, gewann die gnllenborg sche Paruea, die über die hornische siegte und einen Krieg gegen Rußland bewirkte. Dieses Reich kriegte damahls schon mit Len Türken, und war innerlich voll Verwirrung. Ader Schwedens Zurüstungen waren im höchsten Grade zau- derhaft. Rußland schloß mit den Türken Frieden; seine Arn.ee unter Keith und Lascy brach in Schweden ein, und schlug die Schweden unter Wränget und Vuddenbrok bey Wilmanstrand, am isten Sepr. 1741. Rußland wünschie den Frieden bey der Lage, worin sich jene innern Angelegenheiten befanden, als sich Elisabeth des Throns belnächtigte, und ging einen Waffen- stillstand ein, am 4m, Dec. Die Schweden verließen sich hier- aus zu sehr, trieben ihre Forderungen zu hoch, und versäumten die gehörigen Rüstungen. Der Krieg wurde erneuert, am isten Man 1742; tue Schweden wurden unter Löwenhaupt allent- halven zurück getrieben, und muß en beyhwlstngfors eine Kapi- tulation elnqehen, Finnland zu räumen, am 4ten Sept. Die Königin« Ulrike E eonore war, am (ten Dec 1741, ohne Er- den gestorben. Der von dem Reichstage zu ihrem Nachfolger ernannte Herzog von Holstein, Karl Peter Ulrich, nahm die Wahl nicht an, weil er zum Erben des russischen Throns be- stimmt war. Eine starke Partey erklärte sich für den Kronprin- zen von Dänemark; allein Rußland machte es zur Bedingung eines billigen Friedens, daß der Prinz von Holstein, Adolf Friedrich, Bischof von Lübeck, die Krone erhalten sollte Schwe- den willigte darein in dem Frieden zu Abo, vom 7ten Aug. 1743, und trat die Provinz Kynimenegard und die Festung Nvsiol an Rußland ab. — Der umhätige König Friedrich war wenig geschickt, die Folgen der fehlerhaften schwedischen Konstitution zu verbessern. Er st. am zten Apr. 1751. § 8 Merkwürdige B'gebenheiten in andern Staaten. Der verschwenderische, bigotte und kränkliche Johann V., König von Portugal, überließ die Negierung ganz seiner Ge- mahlinn Marie Anne und dem Franziskaner Gasparo de Govea, die Portugal zu Grmrde richteten. Seines Sohnes Joseph,

2. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 651

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
i i. Kap. Dänemark, Schweden u. Rußland. 651 Dieser hatte schon als Kronprinz die kräftigsten Maaßregeln^ ge- gen England genommen, um dessen Tyrannei) gegen Däne- mark zu rächen, und unter dem 2ysten Febr. 1808 sich auch ge- gen Schweden erklärt, da dieses die Verbindung mit England nicht aufgeben wollte. Eine französische Armee unrer dem Prinzen von Ponte Corvo rückte in Dänemark ein, im März 1808, um es gegen England und Schweden zu unterstützen, zog sich aber in der Folge wieder zurück. Da englische Schiffe die Ueberfahrt nach Schweden hinderten, so ließ König Fried- rich Vi. die Schweden von Norwegen aus, wo sie eingefallen waren, bekriegen. Doch der Krieg zeichnete sich nicht durch große Begebenheiten aus, und wurde durch den Frieden zu Zönköping am roten Dec. 1809 beendigt, vermöge dessen die ehemahligcn Gränzen blieben und die alten Verhältnisse ganz wieder hergestellt wurden. Der Krieg gegen England wurde fortgesetzt, schränkte sich aber in den Zähren 1809 und 1810 von beiden Seiten bloß auf die Wegnahme von Schissen ein. Schweden gerieth nach dem Frieden zu Tilsit durch Gu- stavs Iv. Starrsinn, vom rosten Febr. 1808 an, in einen schweren Krieg mit Rußland. Das Unglück in demselben, be- sonders der Verlust von Finnland, erregte eine große Unzufrie- denheit mit dem Könige, welche endlich so weit ging, daß man ihn des Thrones beraubte, und seinen Oheim, den Herzog von Südermannland, unter dem Namen Karl Xiii. auf denselben setzte (s. S. 61z.). Der neue König trat bald nach seiner Thronbesteigung in freundschaftliche Verhältnisse mit Rußland, und schloß am i7ten Sept. 1809 zu Friedrichshamm Frieden mit dieser Macht. Schweden trat ganz Finnland mit Inbe- griff von Torneo an Rußland ab, und versprach, seine Häfen den englischen Kriegsschiffen zu verschließen. Auch mit Frankreich wurde Friede geschlossen am 6ten Jan. 1810. Durch denselben verpflichtete sich Schweden gegen die Rückgabe von Pommern und Rügen, Napoleons Kontinentalsystem anzunehmen und keine sowohl englischen als Kolonialwaaren zuzulassen. Za, es ging noch weiter, und kündigte den Engländern am i/ten Nov. 18lo den Krieg an. Rußland begann unter Alexander I. eine glänzende Lauf- bahn; aber die Kriege gegen Frankreich (s. S. 616.) gereichten, außer einem für das große Reich unbeträchtlichen Ländergewinn von Preußen, nicht zu seinem Vortheile. Desto glücklicher stet der Krieg gegen Schweden (s. vorher) für dasselbe aus. Un- entschieden ist bis jetzt noch der Kampf mit England und der

3. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 393

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
z. Kap, Rcgierungsf. v. 1517 b. 1660. zyz Kriege um den Thron zwischen den Wojewoden von Siebenbür- gen und Oesrreich, und durch Neligionstrennungen. Zn diesen Zeiten war Ungern ein Wahlreich, die Könige mußten eine strenge Kapitulation unterschreiben, und jedes ihrer Rechte wurde angefochten. f, 9. Das osmanische Reich. Da der Charakter der osmanischen Regierung soldatische Despotie war, die besonders durch die Zanitscharen aufrecht er- halten wurde, so mußte der Sultan Krieger und Feldherr seyn, um bey diesem Korps sein Ansehen zu behaupten. Aber Soli- mans Ii. Nachfolger wurden im Sera'i auferzogen, verstanden und liebten den Krieg nicht, und ließen die Kriegszucht unter den Zanitscharen gänzlich verfallen. Eben so wenig Aufmerk- samkeit wandten sie auf die Verwaltung der übrigen Staatsge- schäfte und der Provinzen. Der Groß-Wessir zog im Ganzen alle Gewalt an sich, so wie dies die Paschen in ihren Statt- halterschaften thaten. Die Geistlichkeit mißbrauchte die Rechte, die ihr dadurch gegeben wurden, daß die Religion den Sulcau an manche Pflichten band, und der osmanische Staat erhielt eine fehlerhafte Staatsverfassung. Asiens Negierungsformen waren despotisch, unter mehrern Modifikationen. j. io. Civil-, Kriminal-, Polizey-Gesetze. Richterliche Gewalt. Das Recht, Civilgesetze zu geben, kam intmer mehr in die Hände der Regenten; aber man erschwerte ihnen das Recht der Kriminalgesetzgebung. Die Härte der Strafen, auch bey geringen Verbrechen, dauerte fort, so wie verschiedene Ordalien, selbst der Zweykampf. Man wußte wenig von Polizeygesehen. Das höchste Richteramt war in allen Ländern in den Händen des Regenten; häufig war die Art seiner Ausübung gesetzlich bestimmt. Man trennte die richterliche Gewalt von der gesetz- vollstreckenden , und übergab sie eignen Gerichten. Zn Deutsch- land wurde der Reichshofrath erst durch den westphälischen Frie- den gesetzlich das zweyte höchste Gericht. Zu den schon erwähn- ten Befreyungen von der Rechtnehmung vor den höchsten Rich- terstuhlen des Reichs kam noch das Privilegium electionis fori, das den Regenten von Schweden und Vraunschweig er- theilt wurde. Die Befehdungen hörten noch nicht ganz auf. Die deutschen Fürsten richteten ihre höchsten Landesgerichte nach der Form der Reichsgerichte ein.

4. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 469

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
z. Kap. Handel von 1660 bis 1740. 469 schränkt. Die 1722 zu Ostende angelegte ostindische Kompagnie war des Geräusches nicht werth, das die Seemächte darüber machten. Dänemarks Aktiv- und Seehandel nahmen in diesem Zeiträume durch die so genannten Defensionsschiffe den Anfang. Aber das Land hatte keine Manufakturen, und nur Norwe- gens Produkte gewährten eine reiche Ausfuhr. Die Dänen handelten nach Ost- und Westindien und der Levante. i732 wurde die asiatische Kompagnie und 1757 die Kopenhagener Zettelbank gestiftet. Der König von Schweden, Karl Xi., führte seine Unterthanen zur Betriebsamkeit und zum Handel. Sie schifften nach Ost- und Westindien und der Levante. 1663 wurde die Reichszettelbünk gestiftet. Aber Karls Xii. unglück- licher Krieg nahm Schweden alle Kräfte. Die Bemühung der folgenden Regierungen, die Betriebsamkeit wieder zu ermun- tern, unterstützten Schwedens Produkte, die andern Staaten unentbehrlich sind. 17z 1 wurde die ostindische Kompagnie er- richtet. — Bis auf Perers des Großen Negierung hatte Ruß- land nur einen unbedeutenden Landhandel, und zur See über Archangel. Sein Versuch, sich eine Ausfuhr an dem schwar- zen Meere zu verschaffen, mißlang. Aber seine Eroberungen am baltischen Meere gründeten den dortigen reichen Handel, worin Rußland wegen seines Produktenverkaufs die Balance für sich hat. Er ist auch der Stifter des Handels mit China und mit Persien. So weit eines Menschen Kräfte gehen, grün- dete er den Kunstfleiß seiner Unterthanen; aber seine Nachfol- ger baueren auf diesem Grunde nicht fort. — Alle andere euro- päische und asiatische Länder, außer China, hatten nur einen Passivhandel. — Ueber alle Zweige der menschlichen Betrieb- samkeit und des Handels wurde viel geschrieben. Viertes Kapitel. Geschichte der Religion. $. 1. Herrschende Religionen. ifflcm kennt keine Veränderungen in den größern heidnischen Religionssystemen. Die christlichen Missionen und die Muham- medaner machten einige Proselyten. In Lappland und dem russischen Südosten zwang man die Heiden zum Christenthume. Die Juden blieben sehr unterdrückt.

5. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 490

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
49o Neueste Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. zosen wieder überall Meister im Felde waren. Auch gab ihnen im Quesne nach Nuyrerö Tode, 1676, die Oberhand zur See. Die Franzosen näherten sich wieder den verein. Niederlanden, 1678, aber zugleich wurde Karls Widerstand überwunden, und England alliirre sich mit Holland. Beides brachte am loten Aug. 1678 zwischen Holland und Frankreich den Frieden zu Nimwegen hervor, dem Spanien erst am 17^1 Sept. und der Kaiser am ;ten Febr. 1679 beytratm. Frankreich erhielt die Franche Komte und einen großen Strich in den Niederlanden von Spanien, und Freyburg von dkm Kaiser. $. 3. Schwedischer Krieg gegen Brandenburg und Dänemark. Karl Xi. ließ, vermöge seiner Allianz mit Frankreich, ein Korps Truppen ins Branbenburgische rücken, 1674. Friedrich Wilhelm überfiel die Schweden bey Nathenau, am i zten Iun. 1675 t schlug sie bey Fehrbellin, am i8tenzun.; und jagte sie zurück. Er verband sich mit Christian V., Könige von Däne- mark, mit Braunschweig, Lüneburg, Münster und Holland. Bremen, Verden, Wismar, der größte Theil von Pommern, wurden 1675 und 1676 erobert; die Schweden zur See drey- mal von den Dänen und Holländern geschlagen, und Schonen wurde von Christian V. angegriffen, 1676; Stettin und Stral- sund wurden 1678 erobert; und die Schweden aus Preußen, in welches sie gefallen waren, verjagt. Dieser große Erfolg wurde plötzlich gehemmt, als der Kaiser in dem Nimweger Frieden Brandenburg in: Stiche ließ, und Frankreich sich seines Verbundenen lebhaft annahm. Die Herzoge von Braunschweig verließen die Verbindung mit Gewinn von Dorwern und The- dingshauscn; Münster verließ sie gegen eine Summe Geld. Eine französische Armee ging in die brandenburgischen und ol- denburgischen Länder. Brandenburg mußte in dem Frieden zu St. Germain en Laue, am 29sten Zun. 1679 mit einem Stri- che an den pommerischen Granzen zufrieden seyn. Christian mußte in dem Frieden zu Fontainebleau, am 2ten Sept., und Lunden, am 2 6ften Sept., alle seine Eroberungen an Schwe- den zurück geben, und dem Herzog von Holstein den souverai- nen Besitz seiner Länder zugestehen, den er ihm durch persön- liche Gefangennehmung, am z osten Zun. 1675, abgedrungen hatte. §. 4. Reuliionskammern. Ludwig gründete auf die durch Erfahrung erhaltene Ueber- zeugung von der Schwäche seiner Feinde die ungerechtesten

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 496

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
K 496 Neueste Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. Christian V., 1670. Seine vereitelten Vergrößerungs- plane sind schon erzählt. Ihm folgte 1699 Friedrich Iv. Karl Xi., König von Schweden, hinterließ 1697 sein blühendes und beruhigtes Reich seinem minderjährigen Sohne, Karl Xii., Unter der Vormundschaft der Großmutter dessel- den, Hedwig Eleonore, Prinzessinn von Holstein. Karl mach- te sich aber sogleich davon los, und trat die Negierung selbst an. Auf den Zar Michael Romanow folgte 1645 sein Sohn Alexei M i ch a i l 0 w i t sch. Krieg mit Polen', als die Ko- saken sich unter russischen Schutz begaben, 1654. Gewinnvol- ler Friede zu Niemez, 16;6. Krieg mit Schweden ohne Glück. Friede zu Kardis, 1661. Abermahliger Krieg mit Polen über die Kosaken, 1659. Rußland gewann wieder in dem Waffen- stillstände zu Andrussow, 1667. Krieg mit den Türken, den erst Alexius Nachfolger, 16^9, Feodor Alexiewitsch, endigte, 1682. Feodor starb 1682. Er hatte seinen Halb- bruder Peter zu seinem Nachfolger ernannt; aber Sophie, Feodors rechte Schwester, bewog die Strekzi, auch ihren rech- ten Bruder, den blödsinnigen Zw an, mit zum Zar auszuru- fen und sie zur Regentinn zu erklären. Bey einem unglückli- chen Kriege mit den Türken suchte sich Sophie selbst des Throns zu bemächtigen. Aber Peter kam ihr zuvor, und schickte sie in ein Kloster, 1689. Er ließ Zwan den Zartitel, (starb 1696,) regierte aber allein. Dieser große Prinz erwarb sich Kennt- nisse durch Unterricht und eine große Reise, 1697, und gab Rußland mit großer Weisheit und Standhaftigkeit die Gestalt anderer gesitteter europäischer Staaten. Er war zugleich einer der einsichtsvollesten Staatsmänirer und ein geschickter General. Zachzorn und Neigung zur Wollust und zum Trünke waren seine Hauptfehler. Er kannte den Werth des Menschen nicht, und opferte seine Unterthanen ohne Bedenken auf. Glückliche Fortsetzung des Kriegs mit den Türken. Das eroberte Asow blieb ihm in dem Waffenstillstände zu Karlowih, 1699. Auf- ruhr der Strelzi, die größten Theils aufgehoben werden, 1698. Aer Rest derselben wurde 1705 aufgehoben. $. 3. Oestliche Reiche. Johann Kasimir, König von Polen, legte die Negierung nieder, 1668, und starb, als Abt in Frankreich, 1672. Sein ungeschickter Nachfolger, Michael Wisnowieski, 1669, führte einen unglücklichen Krieg mit den Türken. Er starb 1 ¿71. Zohann Sobieski, sein Nachfolger, schlug die Türken

7. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 502

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
502 Neueste Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. tier, ferner Neapel, Mailand, Sardinien, und die toskani- schen Seehäfen. Frankreich gab alle Eroberungen zurück, bis auf Landau. Der Kaiser und Spanien schlossen keinen förm- lichen Frieden. Fünftes Kapitel. Der nordische Krieg. {• i. Anfängliches großes Glück der Schweden. Friedrich Iv., König von Dänemark, wollte sich von dem Ateonaer Vergleiche, in Hinsicht Schleswigs, losmachen. Au- gust Ii., König von Polen, dachte durch eine sächsische Armee sich in Polen uneingeschränkt zu machen, und glaubte Pat- kul'n, daß er Livland leicht wieder erobern könnte. Der Zar Peter 1. verlangte oen Besitz eines Hafens am baltischen Mee- re. Die Jugend des wenig versprechenden Königs von Schwe- den, Karls Xii., unterstützte ihre Hoffnungen. August brach in Livland ein, am i2ten Febr. 1700 ; Friedrich in Schles- wig, am i2ten März. Die Dänen wurden von den Truppen der Seemächte, Schwedens und des niedersächsischen Kreises zurück getrieben. Karl vereinigte seine Flotte mit der Flotte der Seemächte, und zwang Friedrichen durch einen heftigen Angriff auf Kopenhagen, am 25sten Jul., sogleich zum Frie- den zu Travendahl, unter den Bedingungen des Altonaer Ver- gleichs, am i Zten Aug. Peter I. hatte unterdessen Narva be- lagert, am iften Sept. Karl ging dahin, und schlug mit 8000 Mann die große russische Armee, und nahm sie gefangen. Bloß seiner Rachgier folgend, griffet jetzt August Ii. an, schlug die Sachsen, am yren Zul. 1701, brach in Lithauen ein, zog eine starke Parten an sich, und verlangte die Wahl eines an- dern Königs von Polen. Er eroberte Warschau; schlug Augu- sten bey Klissow, am 9ten Jul.; und drang nach Krakau, am zisten Jul. Nach dem Siege bey Pultowsk, am 2'isten Apr. 1703, eroberte er Preußen. Die Polen erklärten ihren Thron erledigt, und wählten Stanislaw Lesczinski, am 2ten Jul. 7704, zum Könige. Karl trieb die Sachsen aus dem Reiche und ließ Stanislaw zu Warschau krönen, am 24sten Sept, Während dieser planlosen Unternehmungen hatte sich Peter I. in den Besitz von Jngermanland gesetzt, 1702, und bey Nyen- schanz sogleich angefangen, St. Petersburg zu bauen. Die Russen brachen in Kurland ein, behaupteten sich daselbst, um

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 505

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
§. Kap. Der nordische Krieg v. 1700 b. 1721. 505 ner Soldat, ein geschickter Anführer in der Schlacht, aber ohne Kenntniß der hohem Kriegskunst, ein despotischer König, unfähig nachzugeben, rachgierig, aber übrigens entfernt von Ausschweifungen. 4. Erzwingung des Friedens. Die schwedische Konstitution gab den Ständen das Recht, nach Karls Tode zu wählen. Die Bereitwilligkeit seiner jün- gern Schwester, Ulrike Eleonore, Gemahlinn des Land- grafen Friedrich von Hessenkassel, eine, die königl. Gewalt ver- nichtende, Kapitulation zu unterschreiben, vermochte die Schwe- den, diese Prinzessinn dem Sohne der ältern Schwester, dem Herzoge.^arl Friedrich von Holstein, vorzuziehen, am isten März 1719. Da Görz von der holsteinischen Parrey war, so wurde sein Plan verlassen, er selbst hingerichtet, und mit den übrigen Mächten außer Rußland Friede geschlossen. Peter rächte dieses durch eine schreckliche Verwüstung der schwedischen Küste, 1719 bis 1721, und erzwang dadurch den Frieden. Schweden büßte in allen diesen Friedensschlüssen ein. Es muß- te, am 9ten Nov. 1719, an Kur - Braunschweig abtreten: Bremen, Verden, Wilshausen, und die Domkapitel zu Ham- burg und Bremen, und erhielt dafür eine Million Thaler; an Preußen, am risten Jan. 1720: Pommern bis an die Peene, Stettin und einige andere Orte, und erhielt zwey Millionen Thaler; Dänemark gab, am zten Jul. 1720, Wismar und seine Eroberungen zurück, behielt den gottorpischen Antheil an Schleswig, und erhielt von Schweden 600,000 Thaler und die' künftige Bezahlung des Sundzolles; an Rußland trat Schweden, am z osten Aug. 1721, ab: Livland, Esthland,. In- germanland , einen Theil von Karelen, und Wiburgslehn, und die Inseln an der Süd- und Ostcüsie, gegen Zahlung von zwey Millionen Thaler. Der Olivaer Friede wurde in den Prälimi- narien mit Polen 1719 bestätigt, und August Ii. von der Krone Schweden als König von Polen anerkannt; Stanislaw behielt den königl. Titel, und empfing Ein für alle Mahl eine Million Thaler.

9. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 511

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
8. Kap. Einzelne merkwürdige Begebenheiten. §n Achtes Kapitel. Einzelne merkwürdige Begebenheiten. $. i. Portugal und Spanien. Auf Peter Ii. folgte 1706 dessen Sohn, Johann V., ein schwacher, bloß mit Religionsübungen beschäftigter, Prinz. Der König von Spanien, Philipp V., war ein melan- cholischer Prinz, ohne Neigung zu den Geschäften. Er trat in der Hoffnung, zum französischen Throne zu gelangen, seine Krone an seinen Sohne Ludwig 1724 ab. Als dieser aber bald starb, so übernahm er die Regierung wieder. Die Ge- schäfte waren in den Händen der Königinn Elisabeth. $. 2. Sardinien. Der kluge, unbeständige, und unruhige Herzog Viktor Amadeus erwarb seinem Hause anfangs die Krone von Sici- lien, die er nachher mit Sardinien vertauschen mußte. Unbe, ständigkeit und Liebe zur Gräfin» von St. Sebastian bewogen ihn, seinem Sohne, Emanuel Iii., die Krone zu übertragen, 1730. Als er sich derselben wieder zu bemächtigen suchte, nahm ihn sein Sohn gefangen, am aisten Okl. 1731. Er starb am Zisten Okt. 1732. $. 3. Preußen. Der erste Herzog von Preußen, Albrecht, 1527, war ein schwacher Fürst. Er unterlag in den Streitigkeiten mit den Ständen, wegen seiner ausländischen Minister. Mit seinem Sohne Albrecht Friedrich, 1568, erhielt Kurfürst Joa- chim Ii. von Brandenburg die Mitbelehnung. Als der Her- zog den Verstand verlor, wurde der Kurfürst Johann Sieg- mund, Joachims Nachfolger, in den Mitbesitz des Herzog- thums gesetzt, l6n; und als Albr. Friedrich 1628 starb, kam das Kurhaus in alleinigen Besitz desselben. Unter Georg Wilhelm, 1619, wurde Preußen in dem schwedisch-polni- schen, und Brandenburg in dem dreißigjährigen Kriege sehr verwüstet. Wie sein Nachfolger, F r i e d r i ch W i l h e l m, sei- ne Staaten vermehrte, und durch den Traktat zu Welau, vom r yten Sept. 1657, der erste souveraine Herzog von Preußen wurde, ist oben erzählt. Mehr wurde er aber noch der Stifter der Größe des Hauses Brandenburg durch den mnern Wohl- stand, den er seinem Lande gab, und durch die Vermehrung der r'

10. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 519

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
2. Kap. Polit. Verhaltn. von 1740 b. 1810. 519 Frieden, durch welchen er einen Strich Landes in Neu-Oft - Preußen erhielt. $. 7. Spanien. Kein König von Spanien aus dem bourbonischen Hause hat die Fähigkeit gehabt, Spaniens Wunden zu heilen. Indessen gewann es in dem ösireichischen Successionskriege Parma für einen spanischen Prinzen; hatte zwar den größten Verlust in dem Kriege mit England 1762, als Verbündeter des Königs von Frankreich, nach dem mit ihm geschlossenen Familienpakte, gewann aber in dem amerikanischen Kriege gegen England vom 16. Iun. 1779 an durch diese Allianz mehr als das Verlorne wieder. Den Gelegenheit der französischen Revolution griff es Frankreich mit großem Nachtheile an, schloß, dadurch gezwun- gen, Frieden mit ihm, und verband sich darauf mit ihm gegen Englands Uebermacht zur See. Ein Zwist zwischen dem Köni- ge Karl Iv. und seinem Kronprinzen Ferdinand gab Gelegen- heit , daß Spanien an den Kaiser Napoleon abgetreten wurde, welcher seinen Bruder Joseph, bisherigen König beider Dicilieir auf den spanischen Thron setzte. Da nicht alle Spanier damit zufrieden waren, so entstand daraus eine Insurrektion, die noch nicht beendigt ist. i. 8. Dänemark und Schweden. Dänemark nahm keinen thatigen Antheil an den euro- päischen Staatshandeln, bis auf den letzten schwedisch - russischen Krieg, bey welchem es große Aufopferungen machte, ohne den mindesten Vortheil zu erreichen. Gegen die Theilnahme an dem Kriege gegen Frankreich setzte es sich standhaft, so oft es auch dazu aufgefordert wurde, und sein Handel befand sich bey seiner angenommenen Neutralität sehr wohl. Als es aber der nordischen Konvention, vom Kaiser Paul I. eingeleitet, beu- trat, sprengte eine englische Flotte dessen Verteidigungslinien vor Kopenhagen den 2. Apr. igoi, und zwang es, von der Kon- vention abzugehen. Das gute Vernehmen zwischen England und Dänemark wurde von neuem dadurch gestört, daß England die Auslieferung der dänischen Flotte durch ein Bombardement von Kopenhagen (i. 2. z. Sept. 1307) erzwang, worauf ein bis jetzt ununterbrochener Seekrig zwischen beiden Mächten ein- trat. — Schweden erholte sich nicht, so lange seine fehlen hafte Negierungsform dauerte. Es unterlag schimpflich in ei- nem Kriege gegen Rußland, und zeigte seine Kraftlosigkeit in dem siebenjährigen Kriege. Gustav Iii. gab ihm mehrere
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