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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 603

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
8. Kap. Gesch. Span. u. Port. v. 178z 1). r8v2. hoz sitznehmung von Nootka-Sund vermieden, und den Nordafri- kanern die Festung Oran überließen. Nach der Hinrichtung des Königs von Frankreich Ludwigs Xvi. trat Spanien denr Bündnisse der übrigen Machte bey, welche gegen Frankreich die Waffen ergriffen hatten. Der Krieg wurde anfangs glücklich geführt. Man drang in Frankreich ein 1793, eroberte Belle- garde und versetzte die Gränzprovinzen, wo großer Mangel herrschte, in eine traurige Lage. Doch die Spanier wurden bald wieder herausgetrieben, und die Franzosen rückten in Spa- nien ein. Dies sowohl als die Gahrungen im Innern und die Eifersucht auf Großbritanniens Glück zur See bewogen die Re- gierung, mit Frankreich Frieden zu schließen 22sten Jul. 1795? und an dasselbe den spanischen Antheil von der Insel Do- mingo abzutreten. Der Friede führte bald darauf, bey Groß- britanniens fortdauernder Ueberlegenheit zur See, zu einem Bündnisse mit Frankreich gegen jene Macht, das aber eine Nie- derlage zur See nach der andern, den Verlust der Insel Mi- norka und eine große Lähnrung des Handels nach sich zog. Höchst nöthig waren daher für Spanien die Friedensprälimi- narien, welche Frankreich mir England auch für Spanien ab- schloß zu London am isten Okt. 1801, ungeachtet sich das spa- nische Ministerium sehr gegen die Abtretung der Insel Trinidad sträubte. Den Friedenspräliminarien folgte der Definitivfriede zw Amiens am r zsten Marz 1302, worin die Friedenspräliminarien bestätigt wurden. Portugal befand sich bey dem Wahnsinne seiner Königin», Marie Franziske, in einer kritischen Lage, bis der Kronprinz, oder derl Prinz von Brasilien, Johann Maria Joseph Lud- wig, am roten Fcbr. 1792 die Regentschaft übernahm. Untep derselben wurde der Staat in den Krieg mit Frankreich ver- wickelt, und ließ ein Korps zu der Spanischen Armee stoßen, die in Frankreich einrückte. Als in der Folge Spanien mit Frankreich Frieden schloß, wurde der Krone Portugal von Hei- den Mächten der Krieg erklärt, da sie nicht den Engländern ihre Häfen verschließen wollte. Um nicht den Handel zu verlieren, schlug sich Portugal auf Englands Seite, und wurde von die- ser Macht sehr unterstützt. Mitten unter diesen Unruhen er- klärte sich der Kronprinz, da aller Anschein zur Wiederherstellung der Gesundheit seiner Mutter verschwunden war, am izteniul. 1799 zum Souverain, ohne den Titel König anzunehmen. Mit Spanien wurde Friede geschlossen zu Badajoz am 6ten Iun. i8oi. Portugal trat ein Stück von Alenrejo an Spa-

2. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 616

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
616 Neueste Geschichte. 3. Zeitr. 2. Abschn. sondern auch in den europäischen Angelegenheiten einen Einfluß erhielt, dessen sich nach Friedrichs Ii. Tode keine Macht rühmen konnte. Großen Tadel verdient, daß sie ihren Lieblingen, be- sonders dem Fürsten Potemkin, sehr oft die Wohlfahrt ihres Reichs aufopferte. Zhr Nachfolger, Paul, machte große Veränderungen in der Civil - und Militärregierung, und nahm thätigen Antheil an dem französischen Kriege. Er schloß mit Oestreich und England zu dem Ende Bündnisse und schickte bei- den Mächten Hülfsheere zu. Die Franzosen wurden von den Russen und Oestreichern in Italien 1799 öfter geschlagen und mußten dieses Land räumen. Auch in der Schweiz wurden die Franzosen von den Russen und Oestreichern zurückgedrängt, doch nachdem Korsakow sich hatte bey Zürch überfallen lassen, muß- ten die Russen weichen. Da sie alle Schuld auf Oestreich scho- den und Paul I. auch sonst sich von dieser Macht beleidigt glaub- te, so zog er seine Truppen im Januar 1800 zurück. Eben so verließ er Englands Partey, da er mit demselben wegen des Be- sitzes von der Insel Malta zerfallen war, und schloß zum Nach- theile Englands die Nordische Konvention wegen der freyen Schiff- fahrt der neutralen Mächte am 16. Dec. 1 $00. Durch Pauls I. Ermordung in der Nacht vom rzsten März 1801 gewann die Lage der Dinge bald wieder eine andere Gestalt. Sein Sohn und Nachfolger Alexander I. trat mit England wieder in freundschaftliche Verhältnisse und schloß auch mit Frankreich Frie- den am 8ten Okt. 1801. Die Provinz Georgien unterwarf sich seinem Scepter, und Rußland fühlte sich glücklich unter seiner Regierung. Das friedliche Vernehmen zwischen Rußland und Frankreich wurde durch die Hinrichtung des Duc d'enghien und durch die englische Partey in Petersburg unterbrochen. Ruß- land trat ganz auf Englands Seite und verband sich mit die- ser Macht und Oestreich zu einem Kriege gegen Frankreich. Doch nach der unglücklichen Schlacht bey Austerlitz am 2ten Dec. 1805 mußte es seine Truppen zurück ziehen. Um Preu- ßen zu retten, welches einen unüberlegten unglücklichen Krieg mit Frankreich 1806 angefangen hatte, rückten abermahls Rus- sische Heere vor und thaten Wunder der Tapferkeit; aber nach dem Siege der Franzosen bey Friedland am i4ten Jun. 1807 beguemte sich Alexander zum Frieden zu Tilsit am 7ten Jul. 1807, wodurch er für sein Reich ein Stück von Neu-Ostpreu- ßen erhielt. Des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelms Ii., Re- gierung gereichte nicht überall zum Wohl des Landes. Er starb

3. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 225

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
5. Kap. Gesch. der Bulgaren, Avaren u. s. w. 225 zu rauben, waren vergeblich, 755. Kordova wurde die Resi- denz dieser Chalifen, weiche Freunde der Wissenschaften waren. Die fortdauernden Unruhen unter seinem Sohne He sch am, 788, erleichterten den Asturiern ihre Angriffe.vh e sch am starb 796. Seinem Sohne, dem üppigen Abul Hasi al Hak- kam, entrissen die Christen den den von seinen Verwandten und Großen erregten Aufstanden mehrere Provinzen. Er starb 822. Zn West-Afrika stiftete Edrist um 782 ein besondere« Reich, das Mauretanien begriff. Edrist Ii. erbauete Fes, 78fr. Fünftes Kapitel. Geschichte der Bulgaren, Avaren, Chazaren und Ungern. 1. Geschichte der Vulgaren. Aas Drängen der östlich - asiatischen Nationen gegen Westen nöthigte die an der Wolga, dem kaspischen Meere und dem Don nomadisch herum ziehenden Völker zu häufigen Einwan- derungen in die römischen Provinzen. Die Bulgaren wa- ren entweder Tataren, oder gehörten zu dem großen Volkssiam- me der Ugern. Sie waren genau verbunden mit den W l a - chen, die, nach Einigen, Ein Volk mit ihnen, nach Andern zusammen gelaufene Siaven, Gothen, Hunnen und Römer waren. Der erste Wohnsitz der Bulgaren, Groß-Bulgarien, ging von dem Don und der Wolga bis an den Kuban. Seit 487 beunruhigten sie das römische Gebiet, und 507 führte Ana- stasius gegen sie die große Mauer auf. Sie wohnten an der Nordseite der Donau, mußten seit 560 den Avaren gehorchen, und wurden von den Chazaren gedrängt. Aber 6z; warfen sie unter Kubrats Anführung das Zoch ab, und Äsparuch, sein Sohn, setzte sich in dem jetzigen Bulgarien fest. Die Bulga- ren waren nun eine mächtige, dem griechischen Reiche gefährli- che Nation. j. 2. Geschichte der Avaren. Die Avaren waren Ueberbleibsel der von den Türken vertriebenen Scheu-Sehen, nach ihren Berichten; nach den Griechen: Ogren, die dem Joche der Avaren entflohen waren und ihren Namen angenommen hatten. Ein Therl von ih- nen blieb in Cirkassten sitzen, wo diese Avaren noch jetzt fort- dauern. Die in Europa eingewanderten, um 5^5, wohnten P

4. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 226

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
22ü Mittlere Geschichte, i. Zeitr. 2. Abschn. in Dacien; verbreiteten sich, besonders unter dem mächtigen Chan Bajan, 582, über Pannonien; machten sich zum Mei- ster von Dalmatien; kriegten mit den Franken in Thüringen und den Longobarden in Italien; und unterwarfen sich die an der Donau und weiter nordwärts wohnenden Slaven, die Bul- garen, und andere Völker, bis an das schwarze Meer. Aber den mächtigen Staat trafen große Unglücksfalle. Die Slaven und die Bulgaren rissen sich von ihm los; andere Slaven er- oberten Dalmatien, 640, und die Avaren blieben beynahe auf Pannonien eingeschränkt. Weil sie dem Herzog Thassilo von Baiern gegen Karl den Gr. Beystand leisteten, so griff er sie an, eroberte Pannonien größten Theils, erbeutete in ihren Rin- gen große Reichthümer, und trieb sie nach Dacien, 796, wo sie von den Mähren und Petschenegern aufgericben wurden, 827. $. 3. Geschichte der Chazaren. Auch die Chazaren scheinen zu den Ugern gehört zu haben. Sie wohnten zwischen dem kaspischen und mäotischen Meere, waren alte Feinde der Perser und wurden von den Hunnen unter Attila unterjocht, 449. Aber sie bezwangen an- dere ugrische Stämme und breiteten sich im sechsten und sieben- ten Jahrhunderte gegen Westen über die Krimm, ingleichen über Dacien bis an die Theis aus, waren das mächtigste Volk in dortigen Gegenden, und wehrten auch die Angriffe der Ara- der ab. Die griechischen Kaiser waren gemeiniglich in freund- schaftlicher Verbindung mit ihren Chanen. 4. Geschichte der Ugern. Die Ugern, Ungern oder Hungaren gehören zu dem großen Volksstamme der Finnen. U g e r bezeichnet in der Mongolischen Sprache einen Ankömmling aus einem andern Lande, woraus man schließt, daß dieser Name mongolischen Ursprungs ist. Die Ungern selbst nannten sich, und nennen sich noch jetzt Magyaren oder Madscharen. Sie zogen im fünften Jahrhunderte als Nomaden am Irtisch herum, und scheinen dann weiter nach Westen gegangen zu seyn in das heu- tige Orenburgische Gouvernement. Von dort wurden sie durch die P e t sch e n e g e r um das Jahr 900 vertrieben, zogen sich zuerst nach der Wolga und dann nach der Donau, und besetzten das Land, das nach ihnen in der Folge Ungern genannt wurde.

5. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 237

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
io. Kap. Geschichte der Angelsachsen. 2z7 Reiche Dernicien und Deire 'geteilt. Nach dem Tode Eg, berts, Königs beider Reiche, 685, verfiel die Macht dieses Staats. Unter Andrad unterwarf sich Ekbert Nortyumber- land, aber es behielt Vasallenkönige. 5. Ostangeln, gest. von Uffa 575. Offa, König von Mercia, tödtete den König Edelbett und eroberte das Land, 6. Mercia oder M i d d e l - angeln, gest. von Krida 582 , anfangs dem Reiche Kent un- terworfen, wovon es Penda frey machte, 624. Offa legte auf sein Land den Romescot, um Erhelberts Ermordung aus- zusöhnen. Ekbert eroberte das durch innere Unruhen geschwäch- te Mercia, 82;, ließ ihm über Vasallenkönige. 7. West- sex, gest. von Berdik 495. Mehrere seiner Könige waren Monarchen. Der tapfere, weise und religiöse Ina, 68 8, machte viele Eroberungen von den Dritten, unterwarf sich Sussex, gab das Westsex-Leaga, und stiftete den Peterspfennig auf seiner Wallfahrt nach Rom, 728. Der König Ekbert, 8ov, war ein glücklicher Krieger. Er unterwarf sich Kornwallis und Venedocien, und vereinigte, durch Bezwingung der übrigen sächsischen Reiche, die Heptarchie in Einen Staat. Aber unter seiner Regierung erschienen auch die Normänner zum erstm Mahle mit Stärke auf der brittischen Küste. Er starb 8z6. Eilftes Kapitel. Geschichte der Gepiden, Rugier, Heruler, Alle mannen, Burgunder, Thüringer, Baiern, Friesen und Sachsen. $. 1. Geschichte der Gepidcn. ^ie Gepiden sind ein gothischer Stamm, der von der Nordweichsel im dritten Jahrhunderte an den Bog und Dnié- ster wanderte. Probus gab ihnen Wohnsitze an der Donau und am Dniéster, wo sie Attila bezwang. Nach seinem Tode, wurden sie daselbst und in Dacien ihren Nachbarn furchtbar, bis Alboin ihren letzten König Kunimund überwand, und den Staat zerstörte, 567. $. 2. Geschichte der Rugier und Heruler. Die Rugier gehörten zu den Sueven, mit denen sie von der Ostsee, unter beständigen Kriegen mit den Römern, stets südwärts wanderten. Attila bezwang sie. Nach seinem Tode wohnten sie an der Donau, den Gepiden westwärts, im

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 286

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
286 Mittlere Geschichte. 2. Zeitr. 2. Abschn. Zweyter Abschnitt. Eigentliche Geschichte des zweyten Zeitraums. Einleitung. > geringe Zusammenhang der Begebenheiten macht diebey« behaltung der ethnographischen Erzählungsarr nothwendig. Die Ordnung der Erzählung ist folgende: i. Die Geschichte des Ka- rolingischen Hauses; 2. die Geschichte von Deutschland und Zta- lien; z. der westlichen Staaten, Frankreich, England, Spa- nien; 4. der nördlichen Staaten; 5. der wendischen Staaten; 6. der an der Donau wohnenden Nationen; 7. des griechischen Reichs; 8- der Araber, Türken und Mongolen; 9. der Kreuz- Lüge. Erstes Kapitel. Geschichte des Karolingischen Hauses. x. Karls des Großen Regierung. Karls des Gr. Negierung ist eine Reihe glücklicher Bege- benheiten. Der wichtigste, von 772 bis 8ri- dauernde, Krieg wurde zur völligen Unterwerfung der Sachsen und zur gewalt- samen Einführung des Christenthums unter ihnen geführt. Meh- rere Mahl bezwungen, ergriffen sie immer von neuem die Waf- fen. Die Eroberung ihrer Festung Ehresburg, die Unterwer- fung ihres tapfern Heerführers Wittekind, 785, die blutigste Strenge, die Verpflanzung eines Theils von ihnen in andere Gegenden, halfen vielleicht nicht so viel, als die billigen Be- dingungen , unter welchen Karl i"r König wurde. Verlängert ward ihr Widerstand, weil oft andere Kriege Karln nöthiglen, von ihnen abzulassen, nämlich der longobardische Krieg, 774, der baiersche, 788, und der damit verbundene avarische, 799. Sie sind sämmtlich oben erzählt. Zur Führung des letzten Kriegs sollte die Donau mit dem Rheine verbunden werden, welches der erste, obgleich mißlungene, Versuch dieser Art in Europa nach der Römer Zeit war. 2u einem Kriege zum Bey- stande des Emirs Zbn al Arabi gegen den Chalifen Abdor Rah- man, 778, eroberte er die Länder von den Pyrenäen bis an den Ebro und bildete daraus die Marca hispanica. Auch Mal- lorka und Minorka schlug er 799 zu seinem Reiche. Er über-

7. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 307

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
8. Kap. Gesch. d. donau: Rat. v. 8oo b. 1300. 307 Um Liefland für das Christenthum zu erobern und zu behaupten, stiftete Bischof Albert den Orden der Schwertbrüder, 1201, den der Papst Innocenz 1-1. bestätigte. Er unterwarf sich Lief- land, und kaufte 1346 Waldemar dem üi Esthland ab. 123s vereinigte sich der Orden mit dem ocutschen Orden. Die kleinen slavischen Staaten an der Donau, Kroatien, Dalmatien, Slavonien, Bosnien und Servien, waren ge- wöhnlich von den benachbarten Reichen abhängig. Achtes Kapitel. Geschichte der Nationen an der Donau. -. 1. Geschichte der Ungern. §^ie Ungern, die sich selbst Magyaren oder Madscharen nann- ten, wurden aus ihren Wohnungen im heutigen Orenburgi- schen (s. oben) von den Petschenegern vertrieben, und gingen nebst einer chazarischen Horde in die Gegend zwischen dem Dnepr und Dniester, 884. Von da breiteten sie sich gegen Westen aus, und eroberten, vom Kaiser Arnulf zu Hülfe gerufen, Pan- nonien, unter dem Groß-Woiwoden Arpad, 894. Sie wurden jetzt ihren Nachbarn fürchterlich und verwüsteten Deutsch- land, Italien und das griechische Kaiserrhum. Heinrichs und Otto's Siege endigten ihre Einbrüche in Westen. Geysa, ihr Ober-Woiwode, 972, ward Christ, und unter ihm und seinem Sohne, dem König Stephan dem Heiligen, 1022, ward die Nation ruhiger und gesitteter. Unter Peter, seinem Soh- ne, 1238, nahmen innere Unruhen ihren Anfang, die, zuwei- len gestillt, doch durch die ganze Periode unter diesem Volke herrschten. Dennoch machten die Ungern von den benachbarten Nationen viele Eroberungen. Unter Stephan dem Ii. wan- derte ein großer Haufen Komanen ein, 1124; und unter Gey- sa dem Ii., um 1152, siedelten sich viele Sachsen, Flandrer und andere Niederdeutsche in Siebenbürgen an. Unter D e l a dem Iv. verwüsteten die Mongolen das Reich, 1242. An- dreas Iii. endigte den alten Königsstamm, 1321. j. 2. Bulgarische Geschichte. Die Bulgaren setzten sich 797 unter Krumno's Anfühnrng in dem südlichen Theile der Bulgarey und in Makedonien fest, und wurden so mächtig, daß sie unter Murtagon, 828, in We- sten mit dem deutschen, in Süden mit dem griechischen Kaiser U 2

8. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 382

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
382 Neueste Geschichte, i. Zeitt. r. Abschn. unzeitigen Mißtrauen geleitet wurden, daß der Pavst ihnen nachtheilige Absichten bey der Einführung des neuen Kalenders habe. Zweytes Kapitel. Politisches Verhältniß der Nationen. $. i. Schauplatz der Begebenheiten. Älle Nationen Europens standen in einem politischen Zusam- menhänge. Das österreichisch-spanische Haus war die herr- schende Macht irn Westen und Süden. Die vereinigten Nieder- lande una England gründeten ihre Macht. Im Norden erhielt Schweden die Uebernracht. Das osmanische Reich stieg!im Anfänge dieses Zeitraums bis zu einer furchtbaren Macht, fing aber bald darauf an wieder zu sinken. H. 2. Charakter dieses Zeitraums. Die Reformation bewirkte überall, wo sie sich zeigte, außerordentliche Erschütterungen, indem diejenigen Parreyen, die durch politische Streitigkeiten getrennt waren, gewöhnlich dieselbe zum Vorwände ihrer Kriege gebrauchten. So nachthei- lig sie in dieser Rücksicht für manche Lander war, so ist doch auf der andern Seite nicht zu verkennen, daß durch dieselbe offenbar eine größere Denkfreyheit sowohl über religiöse als po- litische Gegenstände verbreitet wurde. Die Begierde, neue Länder aufzusinden, gehört ebenfalls zu den charakteristischen Zügen dieses Zeitraums. Die Entdeckung jener Länder war die zweyte Quelle großer Veränderungen in Europa. Sie hatte eine entschiedene Wirkung auf die Staatsverhandlungen, auf den innern Zustand Europens und auf die Erweiterung der menschlichen Kenntnisse. j. ;. Deutschlands politisches Verhältniß. Deutschland, im Ganzen genommen, ward politisch schwä- cher, so wie auch die Gränzen seiner Oberhoheit verengert wur- den. Hingegen war das Haus Oestreich zu einer für Deutschland und ganz Europa gefährlichen Ueberlegenheit ange- wachsen. Es besaß, außer den deutschen Provinzen, die bur-, gundischen Länder, Spanien, Neapel, Sicilien, Mailand, Böhmen und Ungern. Als man Karl den V. auf den deutschen Thron setzte, wäre es um Deutschlands Staatssystem vielleich

9. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. III

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
Vorrede. Sjlemer’$ Lehrbuch der allgemeinen Geschichte zeichnet sich vor andern, selbst von großen Geschichts- forschern ausgearbeitcten, Abrissen dieser Wissenschaft dadurch aus, daß der Plan, den man zum Grunde ge- legt hatte, vom Anfänge bis zum Ende ist fest gehalten worden. Nach demselben finden wir hier, neben den politischen Begebenheiten, die Chronologie und Geogra- phie, das politische Verhaltniß der Staaten gegen ein- ander, deren bürgerliche und Religions-Verfassung und endlich Künste und Wissenschaften aufgestellt. Werfen wir nun einen Blick auf ähnliche Bücher, so muß es uns befremden , daß man darin jene Gegenstände für die alte Geschichte sorgfältig abgehandelt, für die mitt- lere kaum berührt, für die neue aber gänzlich übergan- gen hat. Diese Folgewidrigkeit kann durchaus nicht damit entschuldigt werden, daß dieigeschichte der neuern

10. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 85

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
8. Kap. Philipps und Alexanders Regierung. 85 gen, welches die Athener durch Besetzung des Passes Thermo- pyla abwehrten, 3632 (v. Chr. 351). Doch bald erreichte er seinen Zweck. Die Phocier hatten damahls den Tempel des del- phischen Apoll beraubt. In dem daraus entstandenen heiligen Kriege riefen die Thebaner den Philipp gegen die Phocier, Athe- ner und Spartaner zu Hülse. Er brach in Phocis ein und überwand die Phocier 3636 (v. Chr. 347). Für dieses Mahl machte er indessen keinen wettern Gebrauch von seinem Siege, als daß er sich die beiden Stimmen der Phocier im Amphiktyo- nen - Gerichte beylegen ließ. Ein neuer Angriff auf Tbracien brachte einen abermahligen Krieg mir Achen hervor. Der ge- schickte und rechtschaffene General Phocion setzte dieses Mahl Philipps Glücke Schranken, zog die Perser mit in die Allianz gegen denselben, und zerstörte den makedonischen Handel. Es kam indessen bald eine günstigere Gelegenheit. Die Lokrer hat- ten sich des dem delphischen Apoll gehörigen Hafens Cirrha be- mächtigt, und die Amphikryonen trugen dem Philipp die Be- strafung derseibeir auf. Der König drang durch Thermopylä vor, und schlug die vereinigten Athener und Lokrer. 'Anstatt tu Lokris einzubrechen, bemächtigte er sich der festen Stadt Ela- tea. Die meisten Staaten verbanden sich nun gegen ihn; er schlug aber das Heer der Bundesgenossen in einem entscheiden- den Tressen bey Chäronea, 3645 (v. Chr. 338), worauf die Griechen keinen weitern Widerstand wagten, besonders da sich Philipp seines Sieges mit großer Mäßigkeit bediente, und die griechischen Staaten nur nöthigte, macedonische Besatzung in ihre festen Oerter zu nehmen und ihn zum obersten Feldherrn in einem Kriege gegen die Perser zu ernennen. Er machte dazu sogleich die Anstalten, die sein Tod unterbrach. Philipps Aus- schweifungen hatten seine häusliche Glückseligkeit zerrüttet. Er hatte seine Gemahlinn Olympias verstoßen, und war mit seinem Sohne Alexander zerfallen. Seine Ermordung durch seinen Garde-Hauptmann Pausanias schien mit diesen Streitigkeiten zusammen zu hängen, 3 647 (v. Chr. 3 3 6). §. 3. Aleranders Regierung. Alexander war zwanzig Jahre alt, als sein Vater starb. Die von demselben überwundenen Nationen warfen bey seinem Tode das Joch ab, oder wankten, und Attalus, Anfüh- rer eines schon von Philipp nach Asien gesandten Heeres, reihte es zum 'Aufruhrs. Alerander nöthigte zuerst die Griechen zu der vorigen Unterwürfigkeit: Attalus wurde hingerichtet; und
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