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1. Die Geschichte der Deutschen - S. 497

1824 - Herborn : Krieger
r 497 seines Gebietes dem Sieger überlassen mußte. Noch zu Anfang dieses Krieges harte Napoleon den Herzog von Braunschweig und den Fürsten von Oranten für der Regierung verlustig erklärt, Kurhessen sowie Hannover besetzen lassen, und gründete nun aus Theilen dieser Staaten und den preußischen Besitzungen auf dem reckten Elb- ufer das . Königreich Westp Halen für seinen Bruder Hieronymus. Dieser, Sachsen, das ebenfalls den Königstilel angenommen hat- te, und die übrigen nordteurschen Fürsten tra- ten dem rheinischen Bunde bei. Während in den zwei folgenden Jahren die Jünglinge Teutschlands auf den Schlachtfeldern Spaniens bluteten, rüstete sich Oesterreich, der schrankenlosen Anmaßung Napoleons müde, zu einem neuen Kampfe. Disser begann im Früh- fahr 1809, war aber schon nach drei Monathen, vbwol seine Heere sich in vielen Gefechten und ln der zweitägigen Schlackt bei Aspern und Eßlingen (21sten und 22sten Mai) mit Ruhm l. bedeckten, zum Nachtheil Oesterreichs ausge- kämpft. In dem Frieden zu Wien (14ten Oct. ) mußte dasselbe ein Gebier von 2000 Qua- dratmeilen und 5000,000 Menschen abtrercn, wel- che Napoleon mit Rußland, Baiern und Wür- temberg rheilte. , Nach dem Wiener Frieden trat die Macht Na- poleons in ihren Zentch. Wer hätte des teut- schen Volkes Errettung so nahe geglaubt, als er im Sommer 1812 eines der schönsten und stol- zesten Heere, die Europa je gesehen hat, gegen Rußland führte? Aber eben als diejenigen, wel- che am längsten vertraut und gehofft hatten, zu verzagen begannen, schlug die Stunde der Erlö- sung; Kälte, Hunger und das Sckwert der Rus- sen vernichteten die furchtbaren Heerschaaren. , '

2. Die Geschichte der Deutschen - S. 494

1824 - Herborn : Krieger
494 nur 6 ? Augsburg, Nürnberg, Frankfurt am Main, Hamburg, Lübeck und Bremen ihre Selb- standigkeit. In das Kurfürsten - Collegium tra- ten Hessen-Kassel, Salzburg, Würtcmbcrg und Baden als 4 neue Mitglieder ein. Der Groß- herzog von Toscana erhielt Salzburg und Berch- tolsgaden, der Herzog von Modena den Vreis- gau und die Orceuau; die übrigen gewonnenen Territorien wurden zur Entschädigung von Oe- sterreich, Vaiern, Wnrtemberg, Baden, Preu- ßen und der übrigen Fürsten, welche Besitzungen jenseits des Rheines verloren hatten, jedoch sehr ungleich, verwendet. Mit dieser Veränderung des Territorialzu- standcs wurden die letzten Bande zerrissen, wel- che den teutschen Reichskö per zusammeugehalten hatten, und der That nach war dieser schon zer- trümmert, als in Frankreich durch ein S e n a- tuscousult (18ten Mai Jíj04) der erste Cón- sul Napoleon Bonaparre zum Kaiser der Franzosen erhoben, aiso gewisser Maßeii dev zweite Thron Karls des Großen aufgerich°et ward. Die südteutschen Fürsten, Baiern, Wür- temberg und Baden, waren die ersten, weiche sich der neu-ausgehenden Sonne zuwandten, und wurden in dem Kriege, welcher bald darauf (im I. 1605) zwischen Frankreich und Oester- reich ausbrach, die Bundesgenossen des ersteren^ Da Oesterreich durch das Unglück des Generáis Mack in Ulm (2vsten Ocr.) und durch den Ver- lust der Schlacht bei Austerlitz (2tendec.) unterlag und den Preß bürg er Frieden (26sten Dec. 1m5) durch bedeutende Abtretun- gen erkaufen mußte; so wurden sie nicht allein durch bedeuteirden Län de r e rw e r b> sondern auch durch die S o u v e r a i n e r a r. die Kurfür- sten von Baiern und Wnrtemberg durch die Würde

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 210

1845 - Halle : Anton
neutrales Gebiet, sobald er bis zum Rhein vordrang — sein Terrän reichte von den niderländisch deutschen Grenzen, wo diese an den Rhein stoßen rheinaufwa'rts bis Mann-- heim. Im Sept. 1795 hatten sich aber Jourdans Unter- commandeurs über die Neutralitätsbedingung hinweggesezt, und Championnet gieng bei Düsseldorf über den Rhein. Um dieselbe Zeit hatte sich Pichegru, der die südlichere Ar- mee am Rheine beseligte, des ganzen linken Rheinufers von Mannheim bis Hüningen bemächtigt, und Mannheim besezt. Pichegru unterhandelte in dieser Zeit mit den fran- zösischen Prinzen, namentlich mit dem Prinzen von Conde, und war ebenso von der royalistischen, als Iourdan von der republikanischen Partei gehoben; aber beide haßten sich. Oestreich hatte den Krieg gegen Frankreich schwach fortge- sezt. Im Herbste 1795 ward Clairfait gegen Iourdan, Wurmser gegen Pichegru gesandt, der einen Teil seines Heeres nach Heidelberg hatte Vorgehen laßen. Aus dieser Position wurden die Franzosen im October von den Oest- reichern (warscheinlich mit Pichegru's Einverständnis) ver- triben; und auch Clairfait trib Jourdans Truppen gegen Mainz hin zurük. Dann folgte am 30ten December ein Waffenstilstand, wärend dessen sich Clairfait mit Thugut veruneinigte und das Commando niderlegte. Hoche fürte den Krieg im Westen noch gegen den lezten Rest der Em- pörer in der Vendöe, die sich unter Charette hielten, bis dieser im März 1796 gefangen und in Nantes erschoßen ward. So hatte sich also zu Anfänge des Jahres 1796, nach dem Friden mit Toscän, Preussen, Heßen, Spanien; nach dem Waffenstilstande mit Oestreich und der gänzlichen Be- sigung der Empörungen im Inneren, der Krieg ganz nach der italienischen Seite hin concentriren können. Besonders seit die Truppen von der spanischen Grenze dahin gesandt -werden konten. Die Engländer hatten ihrerseits den Krieg zur See mit Glük fortgesezt, und nach dem schon früher ermänten Seesige bei Ouessant unter Howe noch einmal an der ge- nuesischen Küste unter Hotham (im März 1795) und bei

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 261

1845 - Halle : Anton
261 oder Befridigung der anderen Nachbarländer gewonnen hatte, nun gegen den einzigen ansehnlichen Feind, den man noch auf dem Festlande hatte, gegen Oestreich energisch zu verwenden. Da Buonaparte sigreich bis zur Etsch gekom- men war, kam es nun darauf an, daß Moreaus Armee im südlichen Deutschland eindrang; daß die Bewegungen der italienischen und der deutschen Armee combinirt wur- den. Jourdan mit seiner nördlicheren Armee solle dabei Moreaus linken Flügel beim Vordringen in Deutschland decken. Jourdan gieng bei Neuwied, Moreau bei Straß- burg über den Rhein. Der leztere drang nach Ulm und Augsburg, ja! über den Lech vor, so daß seine Avantgarde schon an den Grenzen von Tirol stund; aber Jourdan combinirte seine Operationen nicht der Verabredung gemäß mit Moreau. Er war durch Franken nach der Oberpfalz gezogen, und hier begegnete ihm der Erzherzog Karl, wel- cher im August zuerst Bernadotte bei Teiningen, dann zwei Tage nachher Jourdan bei Amberg schlug, und so, indem er die nördlichere Armee in unaufgehaltener Flucht zurüktrib, Moreaus linke Flanke bedrote. Moreau hatte Baden, Würtemberg und Baiern zu Verträgen mit Frank- reich genötigt, und zog sich nun auf eine meisterhafte Weise im September und October wider nach dem Rhein, den er am 26tcn October überschrit, zurük. Eine Combination der Bewegungen der italienischen und deutschen Armee war auf diese Weise durch des Erzherzogs Sige gehindert wor- den. Schon dies, daß auf Buonapartes Seite überal der Sig gewesen war, gab ihm nun für das Directorium not- wendig die höchste Wichtigkeit; allein er fülte auch sehr wol schon damals, wo die eigentliche Schwäche des Direc- torii seinen Siz habe; er sülte sehr wol, daß man einer Regirung trotzen und ihr, wenn man leidlich unterstützt sei, alles bieten dürfe — einer Regirung, die ganz getrent in Gesetzgebung, Justiz und Administration auseinander siel, und deren Administration nicht einmal eine Einheit bildete, sondern wider in fünf unzusammenhängende Rich- tungen sich teilte. Seitdem er in Mailand eingezogeu war, hatte er gegen die Directoren einen Ton angenommen, der

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 583

1845 - Halle : Anton
583 in Italien. Eine vierte (Ss,000 M.) unter dem Erzherzoge Ferdinand gegen das Herzogtum Warschau. Aber im übri- gen Deutschland regte sich zunächst noch nichts, was den Er- wartungen des östreichischen Cabincttes entsprochen hätte. Der Rheinbund hielt fest zu Frankreich. Auch Rußland ließ kei- ne Neigung blicken, die Verhältnisse mit Frankreich aufzugeben und eine rusische Armee bewegte sich sogar gegen Gallizien. Sehr langsam war die östreichische Armee in Baiern vorgedrungen. Hätte der Feldzug schon Mitte März be- gonnen, so hätte man Napoleons Streitkräfte in Deutsch- land einzeln aufreiben können. Baiern, Baden, Würtem- berg und Heßen-Darmstadt hatten zusainmen etwa 55,000 Man zu Napoleons Disposition, aber noch war diese Heer- masse nicht vereinigt. Davoust, der einen Teil der nord- deutschen Nheinbundscontingente und französische Truppen (vereinigt zu dem Betrage von etwa 60,000 M.) comman- dirte unter dem Titel der Rheinarmee, verließ erst nach Mitte März sein Hauptquartir Erfurt. Oudinot mit etwa 15.000 Man rufte um diese Zeit erst von Hanau gegen den Lech; 25,000 Franzosen; die schon auf dem Marsche nach Spanien waren, erhielten erst wider Gegenbefelh und wur- den nach Deutschland instradirt. Sie überschritten erst am 17ten Marz den Rhein. Andere Abteilungen kamen aus dem Ineren Frankreichs hinzu. Wärend der ersten Hälfte des April erst gelang es Napoleon 150,000 Man im süd- chen Deutschland zu versammeln. Später noch kamen die französischen Garden, das sächsische Contingent unter Ber- nadette und eine im nördlichen Deutschland ausgestelte fran- zösische Division. In Italien und Dalmatien waren wol 70.000 Man Franzosen und Italiener aufgestelt, aber sie waren über das Land zerstreut, wurden zum Teil in Neapel und Rom gebraucht, und die hier nicht ge- brauchten konten sich erst langsam vereinigen. Im Herzogtum Warschau waren 26,000 Man, wovon aber 6000 Man als Beiatzung in Danzig und Thorn bleiben musten, und nicht disponibel waren. Das Zögern der Oest- reicher gewärte erst überal Zeit. Dann kam Napoleon in vier Tagen von Paris zur Donau, und übernam dem

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 656

1845 - Halle : Anton
656 selbst Napoleons Macht als eine so gesicherte anerkant sah, und nur geringer Trost war dabei, daß sich die junge Kai- serin der Franzosen bei ihrem Gemale der deutschen Inte- ressen annemen werde, denn auf bedeutende Dinge, war vorauszusehen, werde er ihr nicht den mindesten Einfluß gestatten. Am Ilten März 1810 ward sie dem Erzherzoge Karl als Napoleons Stelvertreter angelraut, und dan wie im Triumphe nach Paris gefürt, wo die Feier ihrer wirk- lichen Vermählung noch zu einem tragisch endenden Feste im Garten des östreichischen Gesandten, Fürsten Schwarzen- berg, Veranlaßung gab. Schon vorher hatte Napoleon seinen Stiefsohn, den Vicekönig von Italien, bestimter für die Zukunft bedenken mäßen, da er durch die Trennung von dessen Mutter seine ganze Stellung verändert hatte. Auf die Hofnung der Krone Italiens muste der Vicekö- nig nun verzichten. Dagegen war das Gebiet des Fürsten Primas am lten März 1810 in ein Großherzogtum Frank- furt verwandelt; auch Hanau und Fulda damit verbunden worden. Der Vicekönig und seine Erben wurden zu der- einstigen Nachfolgern m diesem Großherzogtume bestirnt. Um dieselbe Zeit begannen die Zwistigkeiten Napoleons mit seinen Bruder Louis, durch welche dieser almälig bis zur Resignation auf den holländischen Thron gebracht ward. Schon 1809 seit der Landung der Engländer auf Walchcrn war das Verhältnis des Kaisers zu seinem Bruder ein ge- spantes geworden, weil Louis zu dem Grade von Aufopfe- rung aller holländischen Interessen für Frankreich nicht zu bringen war, auf welchem Napoleon ihn zu sehen verlangte. Als der König von Holland, wie oben erwänt ward, im December 1809 in Paris war, sah er sich durch das Andrin- gen des Kaisers gezwungen, seinen Kriegsminifler Krayen- hoff, der am mutigsten dein französischen Einflüße wieder- stund, zu entlaßen, französische Besatzung in holländische Städte und an die niderländischen Küsten zu nemen, und auf alles Land südlich der Maas und Waal zu verzichten, ohne daß für diese von dem Königreiche Holland abgeschnit- tenen Districte diesem auch wider ein entsprechender Ersaz gegeben, oder nur der früher auf diesem Distrikten lastende

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 436

1845 - Halle : Anton
436 In diesem Friden erkante Franz Ii. nicht nur alle Dispositionen, welche Napoleon als König von Italien getroffen hatte, an, sondern verzichtete auch auf alles ehe- mals venedische Land, was ihm die früheren Fridensschlüße übergeben hatten. Dies Gebiet ward nun mit dem Kö- nigreiche Italien vereinigt. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg, welche in diesem Kampfe den Fremden gegen ihren Kaiser beigestanden hatten, erhielten den Kö- nigstitel und in ihren Territorien die volle Souveränetät, ohne aufzuhören zur confcderation germaniquc zu gehören. Baiern erhielt außerdem Tirol, Vorarlberg und die beiden Bistümer Brixen und Trident; ferner Burgau, Eichstädt, Passau, Lindau und einige kleinere Herschaften so wie die Reichsstadt Augsburg. Würtemberg und Baden erhielten die vorderöstreichischen Landschaften also den Breisgau, die Ortenau (die eigentlich schon dem Herzoge von Modön als Entschädigung für seine italienischen Herschaften überwiscn, aber von ihm noch nicht übernommen waren), Eonstanz und eine Reihe schwäbischer Gebiete. Oestreich erhielt für alle diese Abtretungen nur Salzburg und Berchtesgaden und Baiern trat Würzburg zur Entschädigung für Salz- burg an den zeitherigen Kurfürsten von Salzburg, ehema- ligen Großherzog von Toscän als Großherzogtum ab. Wärend dieser Actionen in Süddeutschland war ein vereinigtes Corps von Schweden und Russen im November nach dem Hannoverschen vorgedrungen. Die drei preussi- schen Armeecorps hatten Bewegungen gemacht; daß des Herzogs von Braunschweig nach Düringen; das zweite jezt von Kalkreuth gefürte gegen Bremen hin, welche Stadt es am 23ten Nov. besezte; das dritte jezt von Schmettau gefürte, bewegte sich in Franken; ein viertes bildete sich eben in Schlesien. Haugwitz mit den Forderungen des Berliner Kabinets beauftragt war am 28ten November in Napoleons Lager nach Brün gekommen. Napoleon aber, welcher voraussah, daß Preußens Entschließungen noch durcb den Ausgang einer Schlacht ganz umgestimt werden könten, wolle absichtlich vor dem in den nächsten Tagen vorauszusehenden Treffen mit den Feinden nicht über Haupt-

8. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 595

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der staatlichen Uniwälzungen. 595 Iv. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und die Auflösung des Deutschen Reiches 1806. Um die Macht des großbritannischen Reiches zu brechen, hatte Napoleon das mit England verbundene Hannover besetzen lassen, außerdem hatte er sich zum Präsidenten der „italienischen" Republik gemacht, sowie Piemont und Genua mit Frankreich vereinigt. Um das europäische Gleichgewicht wieder herzustellen, schloffen England, Österreich, Rußland und Schweden gegen Napoleon die dritte Koalition. Preußen hielt sich neutral, dagegen schlossen sich die süddeutschen Staaten Frankreich an. Durch die Besetzung Hannovers waren Weser und Elbe gesperrt, und um dem englischen Handel zu schaden, war die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Ehe die Rüstungen der Verbündeten beendigt waren, warf sich Napoleon zwischen die Österreicher und Russen, schlug die ersteren und zwang die Festung Ulm zur Ergebung. Dabei hatte er die Neutralität Preußens verletzt. (Bemadotte zog von Hannover durch das preußische Ansbach). Napoleon wandte sich nun nach Mähren und schlug die vereinigten Russen und Österreicher bei Austerlitz (2. Dezember 1805). Dagegen hatte die französisch-spanische Flotte durch die englische eine Niederlage bei Trafalgar erlitten (Nelson f), deshalb ging Napoleon auf den Frieden von Preßburg ein. Österreich verlor seine venetianischeu Besitzungen, welche dem neugeschaffenen Königreich Italien einverleibt wurden; dafür erhielt es Salzburg. Bayern und Würtemberg wurden zu Königreichen erhöht, Bayern bekam außerdem noch Tirol und Vorarlberg. Preußen, welches nach der Verletzung seiner Neutralität mit Rußland ein Bündnis geschloffen, mußte Ansbach an Bayern, Eleve und Neubutg an Frankreich abtreten und sollte dafür mit dem zu England gehörigen Hannover entschädigt werden. Nun begann Napoleon eine Familienherrschaft zu begründen. Joseph Bonaparte wurde König von Italien, Ludwig Bonaparte König von Holland, Murat, der Schwager Napoleons, erhielt Berg als Großherzogtum. Napoleon selbst hatte sich schon vorher zum König von Italien krönen lassen, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais wurde Vicekönig. Nachdem Napoleon mit den ihm verbündeten 16 deutschen 38*

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 193

1889 - München : Franz
Kreiseinteilung und Ursachen der politischen Zersetzung des Reichs. 193 Die Landfriedenskreise waren: 1. der sterreichische, vornehmlich ans habsburgischem Hausgut bestehend; 2. der bayrische, zu dem besonders wittelsbachische Besitzungen und das Erzstift Salzburg gehrten; 3. der schwbische Landfriedenskreis, aus den Stammlndern der Herzoge von Wirtenbergl), der Markgrafen von Baden und vielen kleineren Herrschaften und Reichsstdten zusammen-gesetzt; 4. der frnkische, hauptschlich aus den hohenzollerischen Mark-grafschasten Ansbach und Baireut, der Reichsstadt Nrnberg und den Stiftern von Bamberg und Wrzburg bestehend; 5. der oberrheinische, der sich vom Herzogtum Lothringen quer der den Rhein nach Hessen erstreckte; 6. der nieder- oder kurrheinische, der die Lnder der drei geistlichen Kurfrsten und wittelsbachisch-pslzische Besitzungen umspannte; 7. der westflische, der von der Reichsstadt Aachen und den Jlichisch-Kleveschen Landen am Rhein bis nach Ostftiesland und Oldenburg an der Wesermndung reichte; 8. der burgundische, der aus den habsburgischeu Niederlanden (Holland mit Belgien) und der Freigrafschaft Burgund bestand; 9. der oberschsische, der sich vom thringer Wald der die Besitzungen des Hauses Wettin, d. i. das Herzogtum und das Kurfrstentum Sachsen, die Mark Brandenburg und Pommern legte; 10. der niederschsische, von der Reichsstadt Goslar am Harz der die welfischen Lande Brauuschweig und Lneburg, die Erzstister Magdeburg und Bremen bis zu den Herzogtmern Holstein und Mecklenburg und der Hansastadt Lbeck. So suchte man wenigstens einige Ordnung und bersicht in die Politische Menge von Reichsstnden zu bringen, deren Zahl schon der 250 be-Zersplitterung trug; denn so hoch war die politische Zersplitterung Deutschlands ge- Deutschlands, stiegen, das unter Karl dem Groen eine Einheit, unter Otto dem Groen ein in 5 Stammesgebiete gegliedertes Reich, nun aber ein lockerer Bund von fast 300 Staaten und Sttchen mit geistlicher, laienfrstlicher21 oder stdtischer Hoheit unter einem selbstgewhlten Kaiser geworden war, dem fast niemand mehr gehorchte. Denn die Kaisergewalt oder die Ein-hett Deutschlands war durch diese Reichsreformatwn Maximilians I. nicht gekrftigt, der politische Zersetzungsproze, dem unser Vaterland eit dem Interregnum verfallen war, also nicht gehoben worden. Die ?Ean r'rbie eme s" unglaubliche Zersplitterung Deutschlands herbei-gefuhrt haben, waren: J das Wiederaufkommen der Volksherzogtmer unter Ludwig dem tnd, die sich dem Knigtum gegenber mehr feindlich als _ freundlich verhielten; ,i5, ') hatte Maximilian dem trefflichen Eberhard im Barte und damit dem bisher grflichen Hause Wirtenberg (jetzt Wrtemberg) die Herzogswrde verliehen. ) Laienfursten, mittelalterlicher Ausdruck fr weltliche Fürsten. 13

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 394

1889 - München : Franz
394 Der dritte Koalitionskrieg 1805. Whrend Frankreich zur See abermals unglcklich kmpfte, verlief der Landkrieg unter Napoleons Fhrung um so rascher und glcklicher. Er berschritt (1. Oktober) 1805 den Rhein mit der Erklrung fr die Sddeutsch- Unabhngigkeit des deutschen Reiches zu kmpfen"und gewauu in Mischer <3ee^'e1em ersten Krieg, den er als Kaiser fhrte, die sddeutschen Staaten (Heften, Nassau. Baden, Wrttemberg und Bayern) zu Bundesgenossen. Die sterreicher, welche Napoleon (wie im 1. und 2. Koalitionskrieg) in Oberitalien erwarteten, hatten dahin ihre Hauptmacht unter ihrem tchtigsten Fhrer, dem Erzherzog Karl, geworfen, nach Schwaben da-gegen den unfhigen Mack entsandt. Dieser wurde von Napoleon in mehreren Treffen besiegt und in die Festung Ulm gedrngt, wo er sich schon nach wenigen Tagen in kleinmtigster Weise mit seinem ganzen Heere und allen Kriegsvorrten ergab. Darauf wurden die brigen Streitkrfte der sterreicher und die unterdessen erschienenen Russen der den Inn zurckgedrngt, Wien von Napoleons Schwager, dem Reitergeneral Murat, besetzt und die vereinigte russisch-sterreichische Haupt-macht, bei der sich die beiden Kaiser Franz Ii. und Alexander I. befanden, von Napoleon am ersten Jahrestage seiner Krnung (2. Dezember 1805) in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz in Mhren gnzlich ge-schlagen. Statt aber die Ankunft der russischen Verstrkungen und den Anschlu Preuens an die Koalition zu erwarten, schlo Kaiser Franz einen bereilten Waffenstillstand, der zum Abschlu des Friedens von Preburg (26. Dezember) 1805 fhrte. Darin trat sterreich das zu Campo Formio erworbene venetianische Gebiet (Venetien, Jstrien und Dalmatien) an das Knigreich Italien, Tirol mit Vorarlberg an Bayern (das nun auch die freie Stadt Augsburg erhielt), die vordersterreichischen Lande an Wrtemberg und Baden ab, erhielt als schwache Entschdigung fr diese Verluste das Salzburgische mit Berchtesgaden und gab seine Zustimmung zur Erhhung der Kurfrstentmer Bayern und Wrtem-berg zu Knigreichen. Rußland, Schweden und England traten diesem Frieden nicht bei, waren jedoch fr Napoleon zunchst unerreichbar, dagegen rchte sich dieser an dem bonrbonischen Knigshause in Neapel, das bei Ausbruch des Iii. Koalitionskrieges eine russisch-englische Flotte Entthronung hatte landen lassen, dadurch, da er (einen Tag nach Abschlu des von Neapel^ Prebnrger Friedens) von Schnbrunn aus diktierte: <,La dynastie de Naples a cease de regner" und seinen Bruder Joseph 1806 zum König von Neapel machte. Der bisherige Hof (König Ferdinand Iv. und seine Gemahlin Karoline) floh nach der Insel Sizilien, die er durch englischen Schutz behauptete. sein Andenken. Lord Hamilton trug als engl. Gesandter in Neapel viel zur Ausgrabung von Pompeji bei, die brigens schon 1748 begonnen hatte und planmig erst unter Murat 18081815 fortgesetzt wurde. *) Vgl. die Erklrung, mit welcher König Heinrich Ii. von Frankreich 1552 in das Reich einfiel. 2) 23,000 Mann, 18 Generale, 60 bespannte Kanonen und 40 Fahnen fielen so in die Hnde Napoleons. Einen Tag nach der schmhlichen Kapitulation von Ulm (20. Okt.) fiel die Schlacht von Trasalgar vor. Ulm. Wien. Austerlitz. Friede von Preburg 1805. '
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