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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 124

1901 - Langensalza : Beyer
124 Zweiter Teil. Gesamt-Rückblick. selbstverständlich schwierig, derartige neue und große Gesichtspunkte in die Bevölkerung hineinzubringen und das Verständnis für dieselben zu wecken. Jch glaube aber, dais sich mit der Zeit die Überzeugung mehr und mehr Bahn brechen wird, dafs der Ausbau der Wasser- strafsen für beide Teile, Industrie und Landwirtschaft, notwendig ist. Die stets wachsenden Bedürfnisse derselben verlangen leichtere Wege, und als solche müssen wir neben den Eisenbahnen die Wasserstrafsen betrachten. Der Austausch der Massengüter im Binnenlande, der vor allem auch der Landwirtschaft zu gute kommt, läfst sich durch Wasserstrafsen herstellen, und so hoffe ich, dafs die Volksvertretung, diesen Gesichtspunkten nachgebend, in die Lage versetzt wird, hoffent- lich noch in diesem Jahre meinem Lande diesen Nutzen zu teil werden zu lassen.« Wenn nun auch in Bezug auf den Ausbau unserer Kanäle noch alles von der Zukunft erhofft werden mufs, so sind uns durch unsere schiffbaren Flüsse Verkehrseinrichtungen an die Hand gegeben, wie wir sie günstiger in keinem Lande der Welt anzutreffen vermögen; namentlich sind von den Nordseeströmen Rhein und Elbe, von den Ostseeströmen Oder, Weichsel und Memel hervorzuheben; in zweiter Reihe stehen Weser, Ems und Donau. Der Rhein, welcher das höchste Gebirgsland mit dem tiefsten Flachlande Europas in Verbindung bringt, durchfliefst fast auf seinem ganzen Laufe durch Deutschland die bevölkertsten und gewerblichsten Gebiete Europas. Grofsbritannien gegenüber in eines der für den Handel wichtigsten Meere einmündend, zieht er durch seine schiff- baren Nebenflüsse (welche?) die Schweiz, Elsafs-Lothringen, Baden, Württemberg, Bayern, Hessen - Nassau, Rheinland und Westfalen und endlich Frankreich und die Niederlande in sein Verkehrsgebiet. Aber nicht allein die Wasserstrafsen, sondern auch viele Eisenbahn- linien, die seine Ufer begleiten, bringen aus den genannten, wirt- schaftlich hoch entwickelten Gebieten Rohstoffe und fertige Waren herbei und begründen dadurch einen Verkehr, wie ihn dem Werte nach kein europäischer Strom aufweisen kann. Obwohl schon von Chur in Graubünden an befahrbar, beginnt die bequemere Schiff- barkeit doch erst bei Basel, doch ist auch hier der Verkehr bis nach Kehl noch ganz unbedeutend, und nur Schiffe von 320—400 Centner Tragfähigkeit befahren den Strom. Von Kehl bis Maxau gehen Schiffe von 2000—3000 Centner Ladung, von dort an ab- wärts bis 12 000 Centner. Bis Mannheim hinauf können die großen Rheindampfer mit 1,50 m Tiefgang gelangen. Den stärksten Durch- gangsverkehr hat Emmerich aufzuweisen, wo 1898: 7881730 t zu Berg (meist Erze und Weizen, dann aber auch anderes Getreide,

2. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 21

1907 - Langensalza : Beyer
I. Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge. leicht findet, gleichgültig, ob die Unterbrechung eine Verwerfung im engeren Sinne, ein sogenannter „Sprang", oder ein „Wechsel" ist. Die Steinkohlen zeigen beim Erhitzen ein verschiedenes Ver- halten, weshalb man von kurz- und lang flammigen Kohlen spricht. Bei den kurzflammigen unterscheidet man wieder backende, sinternde und magere Sorten. Die backenden finden sich stets in den mitt- leren Flözen vor, während die Backfähigkeit nach unten und oben abnimmt. Das westfälische Becken besitzt sowohl kurzflammige als auch langflammige Kohlen, wohingegen das Saargebiet und das Walden- burger Becken nur langflammige liefern und das Becken der Wurm und Inde nur kurzflammige enthält. Aber nicht nur aus diesem Grunde gebührt dem Ruhrkohlenbecken der Vorzug vor allen deutschen Lagern, sondern auch darum, weil seine Produkte lange nicht einen so starken Luftzug zu ihrer Verbrennung nötig haben, als diejenigen anderer Bezirke. Dadurch wird aber die zu starke Rauchbildung verhindert, weshalb denn auch auf allen Verkehrslokomotiven in Süd- deutschland die Ruhrkohle zur Verwendung kommt, obwohl das Saar- becken viel näher liegt. So, wie die Kohle aus dem Innern der Erde gefördert wird, kann sie dem Handel nicht übergeben werden. Durch Trenn- und Wasch Vorrichtungen wird sie zunächst in Stückkohle, ver- schiedene Sorten von Nußkohlen und Grieß gesondert und dann erst den Fabriken und Haushaltungen zugeführt. Die Ruhrkohle findet nicht nur im ganzen Norden Deutschlands, sondern auch in England, Frankreich und Holland großen Absatz, ein trefflicher Beweis für ihre hervorragende Güte. Auch das Saar-Kohlenrevier ist von großer Bedeutung. Es liegt in der Südspitze der preußischen Rheinprovinz, erstreckt sich aber auch in die bayerische Pfalz und nach Elsaß-Lothringen. Die Mitte des Reviers liegt zwischen Saarbrücken und Ottweiler. Das abbau- würdige Kohlengebirge beträgt zwischen Luisental an der Saar und Neunkirchen 25 km, die Größe, soweit es zu Tage tritt, 184 qkm. Der Kohlenreichtum des ganzen Saarbeckens wird auf 45400 Millionen Tonnen geschätzt. 60000 Arbeiter sind beschäftigt, dort jährlich etwa 12 Millionen Tonnen im Werte von 40 Millionen Mark in 24 Zechen, von denen 13 in Preußen, 7 in der Rheinpfalz und 4 in Lothringen liegen, zutage zu fördern. Der größte Teil der För- derung mit etwa 10 Millionen Tonnen fällt auf die preußischen Werke, von denen zehn sich im Besitze des Staates befinden. Der Dortmund-Ems-Kanal. Der Dortmund-Ems-Kanal, der Dortmund mit den Emshäfen in Verbindung bringt, hat eine Gesamtlänge von 270 km. Seine Breite im Wasserspiegel beträgt 30 m, in der Sohle 18 m und seine Wasser- tiefe 2,5 m. Die Baukosten belaufen sich auf rund 70 Millionen Mark.

3. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 220

1892 - Leipzig : Voigtländer
220 Königreich Bayern. [12 der Gelber aus dem Jesuitenvermögen und schmähliche Behanb-lung des gelehrten Schulmannes Ick stabt. Besonbers steigerte sich seine Verfolgungswut nach Entbeckung des Jlluminaten-orb ens. Das Volk war nahe baran, sich wiber ihn zu erheben, als er 1799 eines raschen Tobes starb. — Unter Karl Theobor hatte Österreich im Frieden zu Campo Formio das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Somit war die Nheinpfalz bereits verloren, als 7. Maximilian Iv. Joseph (Kurfürst 1799—1806, König bis 1825) von Zweibrück en-Birkenfelb die Regierung antrat. Nachbem er bei Hohenlinben 1800 gegen Napoleon gekämpft hatte, bewog ihn die Sorge um die Selbständigkeit Bayerns zumbunbe mitnapoleon; baburch erhielt Bayern bebeutenben Zuwachs, zunächst im Reichsbeputationshauptschluß die säkularisierten Bistümer Freising, Augsburg, Bamberg, Würzburg, Passau und Eichstätt ganz ober teilweise. Freilich mußte Bayern die Kriege Napoleons mitkämpfen und manchen Länbertaufch, den der rücksichtslose Gewalthaber vornahm, sich gefallen lassen, aber stets mit Vorteil. 1806 kamen die Reichsstäbte Augsburg und Linbau und die Markgrasschaft Ansbach zu Bayern; es trat dem Rheinbunbe bei, und Kurfürst Maximilian Iv. nahm den Königstitel an. f$. Bayern ein Königreich. 1. König Maximilian I. errang in neuen Kämpfen an Napoleons Seite neuen Länbergewinn (Nürnberg und die Gebiete vieler mebiatifierter Herrschaften und 1810 die Mark-grafschaft Bayreuth). 1809 kämpfte das bayrische Heer gegen die Tiroler, die unter Anbreas Hofer die ihnen verhaßte Herrschaft abzuschütteln suchten. 1812 zogen 36 000 Bayern mit nach Rußlanb; 2000 kehrten zurück. Möglichst balb, kurz vor der Leipziger Völkerschlacht, schloß sich der König im Vertrage von Rieb den Verbündeten an. Dem bei Leipzig geschlagenen französischen Heere trat der bayrische General 9srebe bei Hanau vergeblich entgegen; dann beteiligten sich 1814 die Bayern an dem Felbzuge nach Frankreich. Die Wienerbunbesakte bestätigten dem Königreiche seinen neuerworbenen Besitz, und es trat dem deutschen Bunbe bei. — Nun hatte König Max die Ausgabe, alle Teile des neugeschaffenen Staates innerlich zu einem Ganzen zu verbinben. Als Ratgeber stanb ihm babei der tüchtige und freisinnige .Minister Montgelas zur Seite; des Königs eigene Herzens-

4. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 102

1892 - Leipzig : Voigtländer
102 Königreich Preußen. [22 seinen jüngsten Bruder Jerome bildete (Hauptstadt Kassel), und gehörten zu den Departements Elbe (Hauptstadt Magdeburg); Sa'ale (Hauptstadt Halberstadt), Harz (Hauptstadt Heiligenstadt) und Oker (Hauptstadt Braunschweig). Erfurt und Umgegend wurden damals zu einer unter unmittelbarer Verwaltung Napoleons stehenden „Provinz Erfurt" gemacht. Diese hatte von 1807—1814 schwer zu leiden, wiewohl der äußere Glanz des Fürstenkongresses (27. September bis 14. Oktober 1808), auf welchem die Kaiser Napoleon und Alexander von den Rhein-bündskönigen von Bayern, Sachsen, Württemberg und Westfalen und vielen anderen kleineren Fürsten umgeben waren, auf dieses Gebiet siel. — Bei Beginn des Befreiungskrieges wurde Magdeburg ein Hauptstützpunkt der Unternehmungen Napoleons gegen die von Preußen ausgehende Bewegung zu seinem Sturze. Mehrere Schlachten des Entscheidungskampfes berührten unsere Heimat, namentlich Aorks Sieg bei Möckern und Leitz-kau (9. April 1813), die unentschiedenen Kämpfe bei Groß-görschen (2. Mai), der verräterische Überfall der Lütz ow er bei Kitzen (in der Nähe von Merseburg), Iorks glänzender Übergang über die Elbe bei Warten bürg (3. Oktober 1813). Nach den Schlachten bei Leipzig hatten die Festungen Wittenberg, Torgau und Magdeburg, ehe sie von den Franzosen befreit wurden, noch viel zu leiden. Nach langwierigen Verhandlungen über die Zukunft Sachsens wurde dann der 30. April 1815 insofern der Geburtstag der Provinz Sachsen, als an ihm ihre Zusammensetzung und Einteilung bestimmt wurde. Sie hat hauptsächlich folgende Bestandteile: die Altmark (Nordmark), das Herzogtum Magdeburg, das Fürstentum Hal berstadt, die Harzgrafschaft Wernigerode, das Fürstentum Quedlinburg, die Grafschaft Falkenstein, die bisherigen kursäch-sischen Lande (einschl. der ehemaligen Hochstister Merseburg und Naumburg-Zeitz), die Grafschaften Stol-berg-Stolberg und Stolberg-Roßla, sowie den sächsischen Anteil an Mansfeld, die freien Städte Nordhaufen und Mühlhausen, die kurmainzischen Gebiete (das Eichsseld, Erfurt rc.), Anteile der früheren gefürsteten Grafschaft Henneb erg (Schleusingen) rc. (vgl. die Karte). Unter der weisen und väterlichen Regierung der Hohen-zollern ist unsere Provinz inzwischen zu einer bedeutenden Blüte gelangt, so daß sie jetzt mit Schlesien und Rheinland zu den entwickeltsten und reichsten des preußischen Staates gehört.

5. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 262

1892 - Leipzig : Voigtländer
262 Königreich Bayern. [12 sich der Jülich-Bergsche Erbfolgestreit erneuerte, bis König Friedrich Ii. von Preußen das Recht der Sulzbacher Linie anerkannte, wogegen ihm Kurpfalz und Bayern Schlesien verbürgten (1742). — Mannheim verdankt seine heutige Gestalt diesem Kurfürsten. Das Schloß ward 1720—1729 erbaut; das Kaufhaus wurde von ihm hergestellt, die Jesuitenkirche begonnen. Ihm folgte der einzige Sproß der Sulz b ach er Linie: Karltheodor (1742—1799). Unter diesem hochbegabten Fürsten erlebte die Pfalz ihr „goldenes Zeitalter". Er liebte Pracht und Luxus, sein Hofstaat war glänzend, der Jagd war er ergeben. Für Förderung von Kunst und Wissenschaft geschah vieles. Karl Theodor stiftete 1763 zu Mannheim eine Akademie der Wissenschaften, ferner zu Kaiserslautern eine physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Auch eine deutsche Gesellschaft bildete sich, welche bedeutende litterarische Größen zu ihren Mitgliedern zählte. Das Theater zu Mannheim gehörte damals zu den besten Deutschlands (Jffland, Schiller). Zu Mannheim ward ferner 1762 eine Sternwarte gebaut, Sammlungen von Altertümern und Naturalien gegründet u. f. w. — Zu Schwetzingen legte der Kurfürst den berühmten Ziergarten an. Zu Mannheim vollendete er die Jesuitenkirche und das Zeughaus; in Heidelberg baute er die Neckarbrücke und das Karlsthor. In der Politik blieb er auf Seite Bayerns, wie sein Vorgänger. Ende des Jahres 1777 starb zu München der letzte Kurfürst Bayerns aus der Ludwigis chen Linie, Maximilian Iii. Joseph, und am 3. Januar 1778 hielt Karl Theodor als Regent von Kurpfalzbayern seinen Einzug zu München. Gegen den von ihm mit Joseph Ii. abgeschlossenen Vertrag, wonach Niederbayern und Oberpfalz an Österreich fallen sollten, wandte sich sein Erbe Herzog Kart von Zweibrücken an Friedrich Ii. von Preußen. Erst als sich schon die preußischen und österreichischen Heere gegenüberstanden, kam durch Vermittlung von Frankreich und Rußland der Friede zu Teschen (1779) zu stände, worin Österreich die Erbfolge der Zweibrücker und Birkenfelder Linie anerkannte, dagegen das Jnnviertel erhielt. Die französische Revolution brachte seit 1793 der Kurpfalz manches Leid, manche Veränderung. Die linksrheinische Pfalz ward der Tummelplatz der fremden Heere. 1793—1795 fanden bei Landau, Kaiserslautern, Pirmasens, „Schänzel", Mannheim größere Gefechte statt. Ende 1794 war das ganze linke Rheinufer in französischen Händen; am 20. September 1795 ergab sich Stadt und Festung Mannheim an General Pichegru. Nach heftigem Bombardement durch die Österreicher

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 630

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
6zo Neueste Geschichte. z. Zeitc. 2. Abschn. chen, am 4km Iun. Der Erzherzog Karl trieb zwar den Ge- neral Iourdan in mehrern Gefechten zurück: aber eine ande- re Armee unter Moreau drängte Wurmser über den Rhein, am 24sten Iun.; brach in Schwaben ein; schlug die Oestreicher bey Renchen, am 2 6sten Iun.; an der Murr, am 4ten Jul.; und den Erzherzog beyettingen, am roten Jul.; und drang in Vaiern ein. Wirtemberg schloß am 4ten 2lug., Baden am 2 2sten Aug., Frieden mit Frankreich; der schwäbische Kreis und Baiern schlossen einen Waffenstillstand, am 2/ften Jul. und /ten Sept. Iourdan trieb in mehrern Gefechten die Oest- reicher durch Franken nach der Oberpfalz. Aber der Erzherzog entzog sich Moreau durch einen vortrefflichen Marsch, schlug Iourdan bey Amberg, am 24. Aug., jagte ihn nach Wirzburg und schlug ihn daselbst völlig, am zten Sept. Die Franzosen unter Iourdan hatten die besetzten Länder sehr gemißhandelt. Die zerstreuete Armee litt daher von den erbitterten, gegen sie aufgestandenen, Landleuten den größten Verlust. Iourdan floh an die Lahn, wo ihn der Erzherzog, am i6ten Sept., aber- ruahls schlug und hinter die Sieg trieb. Moreau's Armee, die in Baiern stand, hatte die erzherzogliche Armee und die deutschen Festungen am Rhein im Rücken. Aber er riß sich aus dieser großen Gefahr durch einen der trefflichsten Rückzüge; schlug dm General de la Tour bey Biberach, am 2ten Okt; und erreich- te den Rhein. Der Erzherzog nöthigte ihn durch die Gefechte bey Emmedingen, am lyten Okt., und Schliengen, am 24stm Okt., über den Rhein zu gehen, am 2 6sten Okt. Die Oestrei- cher eroberten Kehl nach einer Belagerung vom loten Nov. bis zum §ten Jan. 1797, und die Brückenschanze, am isten Febr. Es wurde darauf ein Waffenstillstand geschlossen. — Da§ Waffenglück der -ranzosen in Italien entschied für sie den Krieg. Die französische Armee war in einem elenden Zustande, als der junge General B o n a p a r t e das Kommando übernahm. Er schlug die alliirte Armee der Oestreicher, Neapolitaner und Sar- dinier unter Beaulieu bey Montenotte, am i2ten Apr. 1796; bey Millesimo völlig, am i4ten Apr.; bey Dego, am izten Apr.; und die Sardinier bey Vico, am 2isten Apr. Der Kö- nig von Sardinien erhielt so viele Beweise von der Unzufrieden- heit seiner Untcrthanen, daß er mit den Franzosen einen nach- theiligen Frieden schloß, am 15km May, und ihnen seine Fe- stungen einräumte. Bonaparte ging über den Po, am 8ten May, und machte sich durch den blutigen Sieg bey Lodi, am roten May, zum Meister von Mailand, dem man sogleich

7. Königreich Bayern - S. 13

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 18 — Bayerns aus der Ludwigschen Linie, Maximilianiii. Joseph, und am 3. Januar 1778 hielt Karl Theodor als Regent von Kurpfalzbayern seinen Einzug zu München. Gegen den von ihm mit Joseph Ii. abgeschlossenen Vertrag, wonach Niederbayern und Oberpsalz an Österreich fallen sollten, wandte sich sein Erbe Herzog Karl von Zweibrücken an Friedrich Ii. von Preußen. Erst als sich schon die preußischen und österreichischen Heere gegenüberstanden, kam durch Vermittlung von Frankreich und Rußland der Friede zu Teschen (1779) zu stände, worin Österreich die Erbfolge der Zweibrücker und Birkenfelder Linie anerkannte, dagegen das Jnnviertel erhielt, Die französische Revolution brachte seit 1793 der Kurpfalz manches Leid, manche Veränderung. Die linksrheinische Pfalz ward der Tummelplatz der fremden Heere. 1793—1795 fanden bei Landau, Kaiserslautern, Mannheim, Pirmasens, am „Schänzel" größere Gefechte statt. Ende 1794 war das ganze linke Rheinufer in französischen Händen; am 20. September 1795 ergab sich Stadt und Festung Mannheim an General Pichegru. Nach heftigem Bombardement durch die Österreicher zog General Wurmser am 22. Novbr. wieder in die eroberte und halb zerstörte Residenz ein. Im Frieden zu Campo Formio (1797) ward vom deutschen Kaiser das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Der linksrheinische Teil der Kurpfalz, das Herzogtum Zweibrücken, das Fürstentum Leiningen u. s. w. blieben bis zum Wiener Kongreß (1815) in den Händen der Franzosen, welche hieraus das „Departement de mont Tonnerre“ mit der Hauptstadt Mainz schufen. Die zahlreichen Güter des Pfälzer Adels und der Pfälzer Klöster kamen zu Mainz unter den Hammer und bildeten die Grundlage des Reichtums vieler Familien der Vorderpfalz. Karl Theodor starb noch vor Beginn der Rastatter Verhandlungen am Spieltisch am 16. Februar 1799 zu München. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie. Den Thron von Kurpfalzbayern bestieg der letzte Sproß aus dem Hause Zwei-brücken-Birkenfeld. 9. Die Rheinpsal; bis ;ur Gegenwart. Maximilian Iv. Joseph (1799—1825). Er war ein freisinniger, aufgeklärter, wohlwollender Regent, den sein Volk mit Recht „Vater Max" genannt hat. Sein Minister war der bedeutende Staatsmann Montgelas. — Maximilian schloß sich der Politik Napoleons zu seinem Vorteile an. Im Pariser Vertrage (24. August 1801) mußte er auf das linke Rheinufer

8. Teil 3 - S. 114

1912 - Leipzig : Dürr
— 114 — durchzuführen. So begaben sich denn die deutschen Fürsten mit ihren Staatsmännern nach Wien, auch Zar Alexander erschien. Kaiser Franz machte den Wirt und ließ sich die Bewirtung des Kongresses viele Millionen kosten. Wer nach Wien kam, wollte etwas haben. Bei weitem die schwierigste Stellung auf dem Kongresse hatte von vornherein Preußen. Obwohl ihm für die Befreiung Deutschlands in erster Linie der Dank gebührte, waren doch Österreich und die meisten übrigen Staaten in dem Bemühen einig, ihm so wenig wie möglich einzuräumen, auf seiner Seite stand nur Zar Alexander. Dieser wünschte, Polen wieder zum Königreich erhoben zu sehen und beanspruchte dessen Krone. Preußen sollte dazu einige seiner polnischen Landstriche abtreten und als Ersatz dafür das Königreich Sachsen erhalten. Dieser Plan stieß auf großen Widerstand, alle Großmächte erklärten sich dagegen. Es kam so weit, daß Österreich, England und Frankreich bereits einen Vertrag zu gegenseitiger Unterstützung gegen jeden Angriff schlossen, der ihnen wegen ihrer Vorschläge widerfahren könne. Schließlich kam eine Einigung zustande. Rußland erhielt jene polnischen Gebiete außer Posen, das wieder an Preußen fiel; dafür bekam dann Preußen drei Fünftel von Sachsen und Schwedisch-Vorpommern; außerdem wurden seine westlichen Besitzungen durch größere Gebiete zu den beiden Provinzen Rheinland und Westfalen ergänzt. Dagegen kamen Ostfriesland und Hildesheim an Hannover, Ansbach und Bayreuth blieben bei Bayern. — Diese Entschädigung entsprach nicht einmal dem Besitzstände Preußens vom Jahre 1795, viel weniger demjenigen von 1805. Das war der Dank vom Hause Österreich für die Begeisterung, mit welcher das ganze preußische Volk, seine Existenz daran wagend, hinausgezogen war in den Befreiungskampf. b) Österreich erhielt die früher abgetretenen Besitzungen mit Ausnahme Belgiens zurück. Bayern ward durch die Pfalz, Würzburg Und Aschaffenburg, Hessen durch Fulda vergrößert. Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Weimar wurden zu Großherzogtümern erhoben, die drei Hansestädte und Frankfurt am Main als freie Reichsstädte anerkannt. — Rußland behielt Finnland und bekam den größten Teil des Herzogtums Warschau als Königreich Polen. Norwegen wurde mit Schweden vereinigt. Dänemark erhielt Lauenburg. Holland und Belgien wurden zu einem Königreich der Niederlande vereinigt. England behielt Malta uni) erhielt Helgoland. In Italien wurden größtenteils die von Napoleon vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. 2. Napoleons Rückkehr nach Paris. Die Kunde von den Zerwürfnissen, welche die Fürstenversammlung in Wien beherrschten, drang auch zu dem entthronten Franzosenkaiser nach Elba. Da er auch gehört hatte, daß die Franzosen und besonders das Heer mit König Ludwig unzufrieden waren, so glaubte Napoleon, es sei an der Zeit, in Frankreich wieder zu erscheinen. Am 1. März 1815 landete er in der Nähe von Cannes, und bald zeigte sich, daß seine Person im Heere noch die alte Zauberkraft aus-

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 383

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
383 bitte (1801), der das linke Rheinufer Frankreich bertie. Die ge- 1801 schdigten Fürsten wurden nach dem Reichsdeputations - Hanptschln*) (1803) durch geistliche Bistmer und freie Reichsstdte ent- 1803 schdigt. So erhielt Preußen Mnster, Paderborn. Hitdesheim, Erfurt. Mhthauseu und Nordhausen. Bayern, Wrttemberg und Baden wurden ebenfalls reichlich entschdigt. Von den geistlichen Stnden blieb nur Mainz bestehen, von achtuudoierzig Reichsstdten nur sechs. Die franzsische Nation jubelte ihrem Helden zu, der das Ausland mit Furcht erfllte, Frankreich mit Ruhm bedeckte und durch gute Gesetze den Auf-schwung frderte. Nachdem er alle Regierungsgewalt in seiner Person bereinigt hatte, machte er sich (1804) ats Napoleon I. zum Kaiser 1804 der Franzosen und lie sich bom Papste satben. Das Jahr darauf fetzte er sich die eiserne Krone der Lombarden auf und machte seinen Stief-shn Eugen Beauharnais zum Vizeknig von Italien. Als der Em-porkmmling die rheinischen Städte besuchte, buhlten deutsche Fürsten um seine Gunst. e) Er demtigt und erniedrigt Deutschland. Napoleons bermut gefiel sich in weiteren Rechtsberletzungen. Das den Englndern gehrige Hann ob er besetzte er. Den bourbonischen Herzog von Enghien lie er aus Baden entfhren und erschieen. Diese bergriffe bewogen Pitt, eine dritte Koalition zwischen England, sterreich, Rußland und Schweden zustande zu bringen (1805). Wie der Blitz brach Napoleon in Sddeutschlaud ein und nahm den sterreichischen Generat Mack mit 23000 Mann bei Mm gefangen. Zu derselben Zeit siegte der zum Tode getroffene Nelson der die franzsische Ftotte bei Trasatgar (an der Kste von Andatusien). Im Siegerschritte eilte Napoleon dann nach Osten und lieferte den Russen und sterreichern bei Austerlitz in Mhren am 2. Dezember 1805 die entscheidende Dreikaiserschlacht". welche den Frieden zu Preburg zur Folge hatte (1805). sterreich 1805 berlor durch ihn Tirol und Venedig. Bayern und Wrttemberg wur-den zu Knigreichen erhoben. Aus ihnen und dreizehn anderen Staaten bildete Napoleon (1806) den Rheinbund, der gnzlich von ihm abhing, 1806 obwohl er sich nur Protektor (Beschtzer) nennen lie. Baden und Hessen wurden Groherzogtmer. Kaiser Franz legte die deutsche Krone nieder und nannte sich Kaiser von sterreich (1806). So rhm- 1806 los ging das heilige rmische Reich nach tausendjhrigem Bestnde zu Grabe. Uneinigkeit und Selbstsucht hatten die Macht in Ohnmacht ber-wandelt. Deutsche Fürsten lieen sich von dem Korsen willig Fesseln um Hnde und Fe legen. Stufe um Stufe stieg der Gewaltige hher auf der Leiter der Macht. Alle seine Verwandten und Freunde machte er zu Fürsten von seinen Gnaden". Fragen: Wodurch bndigte Napoleon die Leidenschaften? Warum hatten die Koalitionen" keinen Erfolg? Wodurch wurde die Einziehung der Bis-tmer und Reichsstdte ein Segen? Weshalb konnte Napoleon die Deutschen so verchtlich behandeln? Die Schlacht bei den Pyramiden" von Gandy. *) Die Reichsfriedens-Deputation setzte die Entschdigung der benach-teiligten Reichsfrsten fest, Reichstag und Kaiser genehmigten sie endgltig.
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