13
Bei Laufenburg wird das Bett des Rheins durch Felsen so klippen-
reich und eng (15 m), daß eine reißende Stromschnelle entsteht. Eine
ähnliche, aber weit unbedeutendere befindet sich bei Rh ein selben. —
Bei Basel wendet sich der Rhein gegen Norden. Endlich nach einem
Laufe von 1200 km mündet er in zwei Hauptarmen in die Nordsee.
Der Rhein bildet von altersher eine wichtige Handelsstraße.
Vom Meere und vom Niederrhein her tragen Dampf- und Lastschiffe
die Waren bis Mannheim, Karlsruhe und Straßburg. Die Strecke
Straßburg-Basel soll demnächst für große Fahrzeuge schiffbar gemacht
werden. Kleinere Dampfbote befahren den Rhein von Konstanz bis
Schaffhausen. Von da bis Basel ist er für größere Schiffe nicht befahrbar.
Von Schaffhausen bis Basel sind mehrere große Elektrizitäts- und Kraft-
werke, die von der Wasserkraft des Rheins getrieben werden und der ganzen
Llmgegend Elektrizität für Beleuchtung und Maschinenbetrieb liefern (z. B.
Rheinfelden). — Zahlreiche feste Brücken, Schiffbrücken und Fähren ver-
mitteln den Verkehr zwischen beiden Äsern.
Die Breite des Rheins beträgt bei Konstanz 120 m, bei Basel 200 m, bei
Mannheim 300 m. — Sein Wasserspiegel liegt bei Konstanz etwa 400. bei
Waldshut 300, bei Basel 250, beim Kaiserstuhl 185, bei Maxau 100 und bei Mannheim
90 m ü. M. — Von Konstanz bis Basel ist sein Bett geschlossen; von Basel abwärts
umfaßt dasselbe zahlreiche Sandbänke und Inseln, Werder genannt. — Sein Tal ist
anfänglich schmal, da die Berge oft bis an die Äser treten. Unterhalb Basel aber
erweitert es sich in die 4—8 Stunden breite Rheinebene.
Durch die Rheinkorrektion (d. h. Verbesserung), 1817 durch Oberst Tulla
begonnen, wurde der Laus des Rheins durch starke Dämme geregelt und viel frucht-
bares Land gewonnen; die früher so häufigen Überschwemmungen bei Äochwasser
haben seitdem fast ganz aufgehört. — Altrheinarme oder Altwasser.
19. Orte am Rhein. Konstanz s. 8 16.
Stein, altertümliches Schweizerstädtchen auf der rechten Rheinseite.
Schasfhausen, gleichfalls am rechten Rheinufer, 3 km oberhalb
des Rheinfalles gelegen, die Hauptstadt des gleichnamigen Schweizerkantons
(Bezirks), war ehedem eine freie deutsche Reichsstadt.
Iestetten, eine Stunde unterhalb des Rheinfalles, im Klettgau.
Tiengen, Städtchen a. d. Wutach, 3 km oberhalb ihrer Mündung.
Waldshut, d. i. die Äüterin des Schwarzwaldes, Kreishauptstadt
(3800 E.) in schöner Lage, mit einer festen Rheinbrücke für die Eisenbahn.
Äauenstein mit 216 Einw., ist das kleinste bad. Städtchen.
Klein- und Großlaufen bürg, bei der ersten Stromschnelle.
Säckingen, Amtsstadt, i. I. 540 von dem Heidenbekehrer Fridolin
gegründet. 4200 E. Fridolinskirche. Ii, 129.
Rheinfelden, mit großen Elektrizitätswerken. — Stromschnelle.
Basel, am Rheinknie, reiche und schöne Schweizerstadt mit 129000 E.,
aus Groß- und Kleinbasel bestehend, die durch mehrere schöne Brücken
verbunden sind.
Breisach, Amtsstadt (3 600 E.), malerisch auf einem vom Kaiser-
stuhl getrennten Äügel hart am Rhein gelegen, ist eine uralte Nieder-
lassung und war früher eine so bedeutende Festung, daß man sie den
„Schlüssel zum Deutschen Reich" nannte. Die Stadt wurde mehrmals
zerstört und hatte von den Franzosen Ansägliches zu leiden. Sie besitzt
.ein hochgelegenes, schönes Münster mit einem kunstreich geschnitzten Loch-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
14
altar. (Sage!) Von dieser Stadt hat der Breisgau seinen Namen. —
Gegenüber liegt Neubreisach. — Schiffbrücke und stehende Eisenbahnbrücke.
Kehl, eine Amtsstadt (8100 E.), gegenüber von Straßburg, mit
dem es durch zwei stattliche eiserne Brücken (für Eisenbahn und Straße)
verbunden ist, hat einen Rheinhafen. Garnison.
Philippsburg war ehemals eine starke Festung und hatte viele Drang-
sale von den Franzosen zu erdulden. Stehende Brücke. Sage: Der Rekrut v. Ph.
Germersheim, Speier und Ludwigshafen a. Rh., am linken Ufer gelegen, gehören
zu Nheinbayern, Worms zu Lessen.
Mannheim, 84 m Kreishauptstadt an der Einmündung des Neckars
in den Rhein, ist eine reiche, in regelmäßigen Vierecken erbaute Stadt mit
bald 200000 E. Infolge seiner günstigen Lage an zwei großen Wasser-
straßen und am Treffpunkte wichtiger Bahnlinien hat sich Mannheim zur
ersten Handels- und Fabrikstadt unseres Landes und zum größten Binnen-
hafen Deutschlands entwickelt. Besonders beträchtlich ist sein Großhandel
mit Erdöl, Tabak, Getreide, Kaffee und Steinkohlen. An Fabriken befinden
sich daselbst des. chemische Fabriken, große Maschinen-, Tabak-, Ol- und
Fettfabriken (Kokosbutter), eine berühmte Spiegelfabrik, bedeutende^Kunst-
mühlen usw. — Ein äußerst lebhafter Verkehr herrscht in den Straßen
und namentlich an dem großartigen Rheinhafen, wo täglich zahlreiche Dampf-
und Schleppschiffe ein- und auslaufen. Prächtige feste Brücken führen
über den Rhein und den Neckar; fchöne Anlagen zieren die Stadt. Vor
dem Schlosse erhebt sich das erzgegoffene Reiterbild Kaiser Wilhelms I.
Prachtvoll ist die neuerbaute Festhalle, genannt der „Rosengarten".
Im Jahre 1689 wurde die Stadt von den Franzosen niedergebrannt, bald aber
wieder schöner aufgebaut und zur Residenz der Kurfürsten von der Pfalz erhoben.
Das große Residenzschloß derselben ist jedoch nur teilweise erhalten. — Garnison.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Büîsothek für Zmsmâtàhv Forschung
15
20. Zuflüsse des Rheins sind:
Die Wutach mit der Steinach, Schlücht und Schwarzach;
die obere Alb, die obere Murg;
die Wehra und die Wiese;
die Kander, der Klembach und der Neumagen;
die Elz mit der Dreisam und Glotter;
die Kinzig, links mit der Schiltach, Gutach und Schütter,
rechts mit der Wolfach und dem Äarmersbach;
die Rench, die Acher, die Büllot oder Sandbach;
die Murg mit der Oos;
die untere Alb, die Pfinz, die Salbach;
die Kraichbach, die Leimbach;
der Neckar, links mit Enz, Nagold und Würm und der Elsenz^
rechts mit dem Kocher und der Zagst;
die Weschnitz und der Main mit der Tauber.
Richtung der Flüsse; Längen- und Quertäler.
21. Die Wutach kommt aus dem Feldsee und durchströmt bald
darauf den Titisee. In der ersten Äälfte ihres Laufes hat sie eine östliche
Richtung und durchfließt ein schluchtenartiges Tal. Durch den Randen
wird sie alsdann nach Süden abgelenkt und fällt oberhalb Waldshut in
den Rhein. Kurz vor ihrer Mündung nimmt sie noch die Steinach und
die Schlücht mit der Schwarzach auf, die gleichfalls wilde Felstäler durch-
strömen. Die Schwarzach ist der Abfluß des Schluchsees.
Im Gebiet der Wutach liegen:
Neustadt i. Schw., schöngelegene Amtsstadt mit bedeutender Ahren-
fabrikation und Strohflechterei. 3600 Ew.
Löffingen, schon zur kornreichen Baar gehörig.
Lenzkirch, schönes Städtchen, in der Mitte zwischen Neustadt und dem
Schluchsee gelegen, ist gleichfalls ein Äauptort für Ähren und Strohwaren.
Bonn dors, Amtsstadt in einem Seitental der Wutach. 1700 Ew.
Stühlingen, an der Wutachtalbahn. Schloß Lohenlupfen und Sage.
Tiengen, Städtchen unfern der Wutachmündung. 2400 Ew.
22. a. Die obere Alb entspringt am Feldberg und eilt in südlicher
Richtung raschen Laufes, eine Reihe Fabriken treibend, zum Oberrhein.
Sie bildet teilweise ein wildes, tief eingeriffenes Felsental mit fast senkrecht
aufstrebenden Felswänden. Ties unten rauscht und schäumt das wilde
Wasser, während hoch oben die Straße hinführt, die man streckenweise in
die Felsen einhauen mußte. — Zn einer Erweiterung des Tales, einem
von dunkeln Tannenwäldern umsäumten Talkessel, liegt das gewerbtätige,
von zahlreichen Fremden als Luftkurort besuchte
St. Blasien, Amtsstädtchen mit 1800 Ew. Früher war daselbst
eine berühmte Fürstabtei, um welche nach und nach der Ort entstand.
Die umfangreichen Klostergebäulichkeiten sind in eine Baumwollspinnerei
umgewandelt. Die schöne Klosterkirche mit ihrer mächtigen Kuppel ist
nach dem Brande von 1874 in ihrer alten Form neu erbaut.
b. Die obere oder Hauensteiner Murg durchfließt ein an Naturscbönheiten
reiches Felsental. Die dortige Gegend (von der Wehra bis gegen die Wutach) heißt
der Lotzenwald oder das Lauensteinerland.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
18
das prächtige erzgegossene Siegesdenkmal und beim Rathaus das Stand-
bild von Bertold Schwarz, dem Erfinder des Schießpulvers. Durch die
Hauptstraßen rinnt stets frisches Wasser. Freiburg hat eine Universität
(Hochschule), ist der Sitz eines Erzbischofs und besitzt bedeutende Seiden-
webereien. Die Amgegend wird der Breisgau genannt, n, H4; m, 124.
Lehrer- und Lehrerinnenseminar. Landesgefängnis (Zellengefängnis). Garnison.
Eine Stunde nördlich von Freiburg schauen von der Löhe die Ruinen der
Burg Zähringen, des Stammschlosses unseres badischen Fürstenhauses, herab.
St. Peter, an einem Quellarm der Dreisam hochgelegen, früher eine Abtei,
ist jetzt ein kath. Priesterseminar; in der Nähe liegt St. Märgen.
Elzach, Städtchen an der obern Elz, am Ende der Elztalbahn.
Waldkirch, Amtsstadt mit 5200 Ew., nahe beim Kandel, mit Stein-
schleifereien (des. Granaten), Baumwollspinnereien, Webereien, Färbereien,
Drehorgelfabriken und bedeutendem Holzhandel.
Emmendingen, Amtsstadt, mit einer großen Irrenanstalt. 7500 Ew.
llnfern davon befinden sich die umfangreichen Ruinen der Lochburg und bei
dieser eine Ackerbauschule.
Riegel, am Zusammenfluß von Dreisam, Glotter und Elz. Kanal.
En din gen, am Nordende des Kaiserstuhles, am Fuße des Katha-
rinenberges. 3100 Ew. — Kaiserstuhlbahn.
Kenzingen, mit Wein- u. Tabakbau u. Zigarrenfabriken. 2700 Ew.
Et ten he im, Amtsstadt an der Ettenbach oder Andiz. 3200 Ew.
26. a. Die Kinzig ist ein bedeutender Rebenfiuß des Rheins. Sie
entspringt unweit Freudenstadt in Württemberg. Anfänglich fließt sie
südlich bis Schiltach, dann westlich bis Äaslach und endlich nordwestlich
bis zur Mündung. Ihr gewaltiges Tal durchbricht quer beit ganzen
Schwarzwald und teilt ihn in eine südliche und nördliche Kälfte. Anfänglich
schmal und nur langsam sich erweiternd, dehnt es sich von Äaslach an zu
ziemlicher Breite aus. Bei Offenburg erreicht die Kinzig die Ebene und
mündet unterhalb Kehl in den Rhein. Durch das fruchtbare untere
Kinzigtal und das obstreiche Seitental der Gutach zieht die vielbewunderte
Schwarzwaldbahn. Renne und beschreibe die Nebenflüsse der Kinzig! Rb. § 20.
b. Orte im Gebiet der Kinzig:
Lahr, im freundlichen Schuttertale, ist eine bedeutende, reiche und
schöne Fabrikstadt mit 15000 Einwohnern; namentlich werden hier Schnupf-
und Rauchtabak, Zigarren, Zichorie, Leder- und Kartonnagen (spr. Kar-
tonnaschen, das sind Schachteln usw. aus Pappdeckel) fabriziert. Auf
einem Kügel hinter der Stadt liegt das Reichswaisenhaus. Garnison.
In der Nähe sind auf hohem Bergkegel die Ruinen der weithin sichtbaren
Burg Lohengeroldseck (526 m).
Schiltach, altertümliches Städtchen mit großem Holzhandel, an der
Vereinigung von Schiltach und Kinzig.
Wolfach, freundliches Amtsstädtchen und besuchter Kurort am Ein-
fluß der Wolfach in die Kinzig, treibt ebenfalls Holzhandel. 2100 Ew.
Ä au fach, Städtchen an der Einmündung der Gutach. Bahnen!
Äaslach, wohlhabendes Städtchen in fruchtbarer Gegend, mit einer
Seidenspinnerei und Kolzschuhfabrik.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
19
Gengenbach mit bedeutendem Lolz- und Weinhandel, war ehedem
eine wohlbefestigte freie Reichsstadt und hatte eine reiche Abtei. Z100 E.
In der Nähe liegt Berghaupten mit unbedeutenden Steinkohlengruben.
Offenburg, mit über 15000 Ew., sehr freundliche Stadt mit regem
Verkehr, früher eine freie Reichsstadt, jetzt Kreishauptstadt, ist sehr gewerb-
tätig und hat eine Spinnerei und Weberei, eine Lutfabrik und großen Obst-
handel. Auf dem Markte steht ein Denkmal des Admirals Franz Drake,
der die Kartoffel zuerst nach Europa gebracht haben soll. Garnison.
In der Nähe liegen die bekannten Weinorte Ortenberg (mit schönem Schloß
auf der nahen Berghohe), Dur dach und Zell b. O.
Kork und die Amtsstadt Kehl (s. S. 14) im fruchtbaren Lanauerlande.
Triberg, schöne Amtsstadt und wichtiger Kurort im oberen Gutach-
tal, zwischen drei Bergen gelegen, hat bedeutende Uhrenfabriken. 3700 Ew.
Oberhalb des Städtchens bildet die Gutach malerische Wasserfälle, die zu
den schönsten in Deutschland zählen, indem sie in sieben Absätzen 77 m über die Felsen
herabstürzt.
Lornberg, Städtchen in malerischer Lage mit hochgelegenem alten
Schloß, besitzt eine große Steingutfabrik und Lolzschnitzereien. Kurort.
Rippoldsau an der Wolfach, vielbesuchtes Kniebisbad.
Die Quellen enthalten neben verschiedenen Salzen besonders Kohlensäure, wes-
halb das Wasser auch vielfach in Krügen versandt wird. — Kiesernadelbäder.
Zell a. L., ehedem eine freie Reichsstadt, hat große Porzellan-
fabriken und Kunsttöpfereien. (Majolika.) Station Biberach-Zell.
Appenweier, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.
27. a. Die Rench entspringt am Kniebis und zieht in nordwest-
licher Richtung zum Rhein. Ihr oberes Tal bildet einen freundlichen
Wiesengrund, umsäumt von hohen Tannenwaldungen. Das untere Tal
hat eine ziemliche Breite und ist lieblich und fruchtbar; seiner geschützten
Lage wegen erzeugt es Wein und Obst, namentlich aber viel Kirschen.
Weit bekannt ist das Renchtal durch seine vielen Mineralquellen und
Gesundbrunnen.
Diese sind meist Stahlsäuerlinge; von einigen wird das Wasser in Steinkrügen
vielfach verschickt, Auch Kiesernadelbäder werden zu Heilzwecken verabreicht.
Ein Seitensiüßchen der Rench ist der Li erb ach. Nahe bei seinem Arsprung
liegen die Ruinen des Klosters Allerheiligen in herrlichem Tannengrunde. Unter-
halb desselben beßnden sich in düsterer Felsschlucht die malerischen Wasserfälle des
Lierbachs. — Vom Renchtal aus führt über den Kniebis die belebte Kniebisstraße
einerseits nach Freudensladt in Württemberg, anderseits nach Rippoldsau.
Im Gebiet der Rench liegen:
Die während des Sommers sehr belebten Rench- und Kniebisbäder
Peterstal, Freiersbach, Griesbach und Antogast.
Oppenau, freundliches Städtchen und Bad am Ende der Renchtal-
bahn. Es hat Kienruß- und Pechfabriken und treibt Lolzhandel.
Oberkirch, sehr belebte und hübsche Amtsstadt mit 3 500 Ein-
wohnern im breiten Tale. Lier sind große Papier- und Maschinenfabriken
und bedeutende Märkte. Oppenau und Oberkirch treiben ausgedehnten
Lande! mit Schwarzwälder Kirschwaffer, das in der Gegend gebrannt wird.
Renchen, Städtchen am Ausgange des Renchtales.
2'
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Drake Franz Kniebisbäder
Peterstal
die schönste und bedeutendste die 2 km lange Kaiserstraße. 3m S., O.
und W. schließen sich neuentstandene schöne Vorstädte an die Altstadt an.
Eine vortreffliche Wasserleitung versorgt die Lauser bis in die obersten
Stockwerke mit gutem Trinkwasser. Durch unterirdische Abzugskanäle wird
das Abwasser dem überwölbten „Landgraben" zugeführt, der tunnelartig
von O. nach W. unter der Stadt hinzieht. Rund um die Residenz ziehen
sich schöne Baumanlagen und Spaziergänge.
Die Stadt mit ihren reinlichen, breiten und Hellen Straßen macht einen sehr
freundlichen Eindruck auf jeden Besucher. Sie ist reich an prachtvoll aufgeführten
öffentlichen und anderen Gebäuden. Vor allem ist das Residenzschloß, das am Nord-
ende der Stadt liegt, erwähnenswert. Linter ihm dehnt sich der umfangreiche Schloß-
garten mit prächtigen Lustgängen, vielen freindländischen Bäumen und einem 22 rn
hoch steigenden Springbrunnen aus. An den Schloßpark schließt sich der weite Lardt-
wald und Wildpark an, ebenfalls von zahlreichen schattigen Fußwegen durchzogen.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Theater, die Bildergalerie, der
botanische Garten, das Sammlungengebäude, das Ständehaus, das Rathaus, die
Stadtkirchen, viele ansehnliche Schulgebäude, die Kasernen, der Bahnhof, das städtische
Bad, die Festhalle und der Stadtgarten mit dem 37 m hohen „Lauterberg".
llnter den Denkmälern nehmen wegen ihrer Größe und Schönheit den
ersten Rang ein das Kaiser Wilhelm-Denkmal (ein prächtiges Reiterbild am
Kaiserplatz) und das schöne Standbild des Großherzogs Karl Friedrich vor dem
Residenzschloß, beide in Erz gegossen. Auf dem großen Marktplatze erhebt sich eine
Steinpyramide. Anter ihr ruht Markgraf Karl Wilhelm, der 1715 die Stadt gegründet
und seine Residenz (von Durlach) in dieselbe verlegt hat. — Gründungssage.
Karlsruhe ist der Sitz der obersten Staatsbehörden, weshalb daselbst
zahlreiche Beamte wohnen. Die Stadt hat aber auch großen Verkehr
und lebhafte Gewerbtätigkeit (Industrie). Namentlich besitzt sie mehrere
große Brauereien, bedeutende Möbel--, Maschinen-- u. Nähmaschinenfabriken,
sowie eine Metallpatronenfabrik. Von Anterrichtsanstalten sind unter andern
des. zu erwähnen die Technische Lochschule, das Gymnasium, die Kadetten--
schule (Offiziersschule), ein Lehrerinnen-- und zwei Lehrerseminare, eine Bau-
gewerk--, Kunstgewerbe- und Kunstschule (Akademie für Maler und Bildhauer),
sowie eine Musikschule (Konservatorium).
Mühlburg, altes Städtchen mit großer Brauerei und Landschuhlederfabrik,
ist mit Karlsruhe vereinigt; hier ist der Karlsruher Rheinhasen.
Maxau, bei der Albmündung, mit Schiffbrücke und Rheinbad.
30. Pfinz, Salbach und Kraich entspringen an der badisch-württem-
bergischen Grenze, die Leimbach beim Steinsberg. 3n der ersten Lälfte
ihres Laufes durchziehen diese Flüßchen fruchtbare, flache Täler des Lügel-
landes und fließen dann durch die Ebene dem Rheine zu.
In ihrem Gebiete liegen:
Durlach, belebte Amtsstadt am Ausgange des Pfinztales und am
Fuße des Turmberges mit 13 000 Ew. Es treibt bedeutenden Gartenbau
und hat eine große Orgelbauerei, eine Nähmaschinen-- und Fahrradfabrik.
Durlach ist eine sehr alte Stadt und war früher die Residenz der Markgrafen
von Baden-Durlach. Ihr umfangreiches Schloß, die Karlsburg, wurde 1689 von den
Franzosen teilweise, die Stadt bis auf fünf Läufer zerstört.
Bretten, Amtsstadt mit 5 000 Ew., nahe der Salbachquelle und
der Württembergischen Grenze. Es ist der Geburtsort Melanchthons, der
hier ein Denkmal hat. — Sage vom Brettener Lündchen.
Bruchsal, freundliche und belebte Amtsstadt mit 15 000 Ew., am
Ausgange des Salbachtales gelegen. Es hat großen Landel mit Tabak,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Friedrich Karl Friedrich Karl_Wilhelm Karl Wilhelm Leimbach Baden-Durlach
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Lopfen u. Wein. Mehrere Zigarren-- u. andere Fabriken in der Stadt und deren
Umgebung beschäftigen viele Äände. — Strafanstalt (Zellengefängnis) — Garnison.
Bruchsal war bis 1802 die Residenz der Bischöfe von Speyer, zu deren Gebiet
die Gegend gehörte. Ihr großes, prächtig ausgemaltes Schloß mit vielen Kunst-
schätzen erregt noch heute die Bewunderung aller Besucher.
Langen brücken an der Kraich, mit einem Schwefelbad, heilsam
gegen Lalsleiden.
Lockenheim, Stadt mit 6300 Ew., treibt Landwirtsch. und Industrie.
Wies loch, Amtsstadt mit 5000 Ew. an der Leimbach, mit einer großen
Irrenanstalt. In der Nähe gräbt man Galmei, ein Zinkerz. Vgl. § 35d.
Schwetzingen, Amtsstadt an der Leimbach, mit 6700 Ew., in der
Rheinebene, weit bekannt durch seinen prächtigen Schloßgarten mit groß--
artigen Wasserwerken, angelegt durch den prachtliebenden Kurfürsten Karl
Theodor von der Pfalz. In der Gegend wird bedeutender Tabak--, Lopfen--
und Spargelbau betrieben. — Garnison.
Waghäusel, bei Philippsburg, ist eine bedeutende Zuckerfabrik.
31. a. Der Neckar ist ein schiffbarer Nebenfluß des Rheins. Seinen
Ursprung hat er an der badisch-württemb. Grenze zwischen den zwei Salinen
Dürrheim und Schwenningen. Drei Viertel seines Laufes gehören zu
Württemberg, ein Viertel zu Baden, in das er unterhalb Wimpfen ein-
tritt. Von seiner Quelle an fließt er im allgemeinen nördlich bis Eber-
bach; von hier an schlägt er eine westliche Richtung ein und ergießt sich
bei Mannheim (140 m breit) in den Rhein. Beschreibe seine Zuflüsse. § 20.
Das Neckartal gehört zu den anmutigsten und fruchtbarsten Gegenden von
ganz Deutschland. Es erzeugt Getreide und Obst in reicher Menge; an den Abhängen
ziehen sich grüne Rebgelände hin. Zahlreiche freundliche Dörfer und ansehnliche, reich-
belebte Städte spiegeln sich in den Fluten, während von den Äügeln uralte Schlösser
und Ritterburgen niederblicken. Das Neckartal ist reich an Salzlagern.
Der Neckar bildet eine wichtige Wasserstraße. Die meisten Waren
werden durch „Kettenschleppschiffe" stromauf und -ab befördert. Von Mannheim bis
zur württemb. Handelsstadt Äeilbronn liegt nämlich im Flußbett eine starke Kette,
an der sich die hierzu besonders eingerichteten Schiffe fortwinden. — Flößerei.
b. Orte im Neckargebiet:
Tübingen, Stuttgart und Leilbronn in Württemberg.
Wimpfen,*) unfern der Iagstmündung, ist eine Saline, die zum
Großherzogtum Lessen gehört. In dieser Gegend hat es in der Erde
große Salzlager. Daher befinden sich hier außer Wimpfen, noch zwei andere
Salzwerke, nämlich Rappenau, badisch, und Iagstfeld, württembergisch.
Neckarelz, mit Schiffbrücke für die Landstraße und fester Brücke
für die Eisenbahn.
In der Nähe ist die Burg Äornberg, die einst die Heimat der Notburga
gewesen sein soll, und auf der um d. I. 1500 Götz von Berlichingen lebte. Ii, 109, 116.
Mosbach, Kreishauptstadt mit 4000 Ew., unweit vom Neckar an
der Elzbach gelegen, ist der Lauptort des bad. Linterlandes. Idiotenanstalt.
Eberbach, Amtsstadt, mit 6100 Einw., an der Neckarbiegung und
unweit des Katzenbuckels, treibt großen Lolzhandel.
Neckargemünd an der Mündung der Elsenz. (Schiffbau.)
*) Wimpfen ist eine Enklave, d. h. ein in fremdem Gebiet liegender, kleiner Bezirk.
Zeige andere Enklaven!
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
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Zwischen Eberbach und Neckargemünd sind mehrere, kühn an jäher Felswand
gelegene Burgruinen, worunter sich des. die Burg Schadeck auszeichnet, die man ihrer
vage wegen auch das „Schwalbennest" nennt. — Große Steinbrüche.
Heidelberg, 94 m, Kreishauptst. mit 50000 Ew., hat eine berühmte
Universität, die älteste in ganz Deutschland (1386 gegr.). — Seminar, Garnison.
Heidelberg zählt unter die schönsten Städte weit und breit und ist
berühmt durch seine herrliche Lage am Fuße des Königstuhles und am
Eingang zum schönen Neckartale. Freundliche Spaziergänge durchziehen
nach allen Richtungen die herrliche Umgebung, und zwei ansehnliche Brücken
verbinden die Stadt mit dem jenseitigen Ufer. 55och über dem grünen
Fluß thront majestätisch auf einem Vorberge des Königstuhls das alte
Schloß, die großartigste und prächtigste Ruine in ganz Deutschland.
Äeidelberger Schloß.
Dieses Schloß war Jahrhunderte lang die Residenz der Kurfürsten von der
Pfalz, bis es nebst der Stadt von den Franzosen unter ihrem General Melac zerstört
wurde, zu derselben Zeit (1689), da diese Mordbrennerscharen alle Städte und Ort-
schaften von der Oos bis zum Neckar plünderten und einäscherten, die Felder ver-
wüsteten und die Bewohner mordeten oder vertrieben. § 188. Ii, 120; Iii, 123.
Sage von der Seherin Zetta und dem Wolfsbrunnen.
Die Gegend am unteren Neckar (bei Heidelberg, Schwetzingen, Mannheim,
Weinheim und Eberbach) heißt die badische Pfalz.
Ladeuburg mit 3900 E., am Neckar, mitten in der reichen Ebene.
Weiter flußabwärts liegt Ilvesheim mit einer Blindenanstalt.
Mannheim an der Neckarmündung (siehe S. 14).
Wild bad, im engen Enztal, berühmtes württembergisches Bad mit
lauwarmen Quellen, des. heilsam gegen Gliederleiden (Gicht).
Pforzheim, 280 m, Amtsstadt mit 59000 E., an der Vereinigung
von Enz, Nagold und Würm gelegen, bildet die Pforte zum nördlichen
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
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5. Die Kinzigtalstraße von Offenburg über Triberg nach Donau-
eschiugen, sowie über Wolfach nach Württemberg.
6. Dierench- und Kniebisstraße von Renchen über den Kmebis-
paß nach Freudenstadt einerseits und Rippoldsau anderseits.
7. Die Murgtalstraße von Rastatt nach Freudenstadt.
8. Die Pfinztalstraße von Karlsruhe nach Pforzheim u. Stuttgart.
9. Die Kraichgaustraße von Durlach nach Breiten und Eppingen.
10. Die Odenwaldstraße von Heidelberg nach Eberbach, Mosbach
und Würzburg.
Man unterscheidet Landstraßen, Kreisstraßen und Gemeindewege.
b. Die wichtigsten Eisenbahnen (1700 km) sind meist gleichlaufend
mit den Hauptstraßen; es sind folgende:
1. Die badische Hauptbahn zieht von Mannheim über Heidelberg
und dann längs des Gebirges nach Basel und Konstanz.
2. Die Rheintalbahn zieht meist neben der Rheinstraße von Karls-
ruhe über Schwetzingen nach Mannheim.
A. Die sehenswerte Höllentalbahn, teilweise mit Zahnradbetrieb,
verbindet Freiburg mit Neustadt und Donaueschingen.
4. Die kunstvolle Schwarzwaldbahn führt von Offenburg über
Triberg nach Singen, wo sie in die Hauptbahn einmündet. Bild S. 3.
5. Die Karlsruhe-Pforzheimer Bahn, von Karlsruhe durch
das Pfinztal nach Pforzheim und Stuttgart.
6. Die Kra ich gaubahn, von Karlsruhe über Breiten und Eppingen
nach Heilbronn in Württemberg.
7. Die Odenwald bahn führt von Heidelberg über Eberbach und
Mosbach nach Würzburg am Main.
8. Die Main--Neckarbahn zieht längs der Bergstraße von Heidel-
berg nach Frankfurt a. M. (vom Neckar zum Main).
Außer den genannten bestehen noch manche Verbindungs- und Zweigbahnen.
Zeige solche auf der Karte! Welche Straßen und Bahnen sind sur deine Äeimat des.
wichtig? Wie reist man von Karlsruhe nach Konstanz, Pforzheim—straßburg re?
c. Für die Schiffahrt kommen in Betracht:
1. Der Bodensee (Dampf-, Schlepp- und Segelschiffe).
2. Der Antersee und Rhein von Konstanz bis Schaffhausen.
3. Der Rhein von Mannheim bis Straßburg-Kehl, seltener bis Basel.
Die Strecke Straßburg-Basel soll für die Großschiffahrt hergerichtet werden.
4. Der Neckar von Mannheim bis Heilbronn.
(Kettenschleppschiffe und kleine Personendampfer; Flößerei.)
5. Der Main von Wertheim bis Freudenberg.
(Dampf- und Schleppschiffe; Flößerei.)
35. Klima und Erzeugnisse (Produkte).
a. Anker Klima versteht man die allgemeine Beschaffenheit einer Gegend
nach ihren Witterungsverhältnissen (nach Wärme und Kälte, Sonnenschein und Regen,
Schnee, Nebel, vorherrschendem Wind rc).
Das Klima ist in den einzelnen Landesteilen sehr verschieden, je nachdem sie
tiefer oder höher liegen und mehr oder weniger vor rauhen Winden geschützt sind.
Am Bodensee, in der Rheinebene und deren Seitentälern, im Neckar-, Main- und
Taubertal ist es mild, auf den Äöhen des Schwarz- und Odenwaldes, wie auch auf
der Baar, dem Äcuberg und der Äardt rauh. Die höchsten Gipfel sind kaum vier
Monate hindurch ganz schneefrei.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
Vorwort.
Das vorliegende „Realienbuck" will dem Lehrer das Unterrichten, dem
Schüler das Einprägen und Wiederholen erleichtern. Es sucht deshalb fernen Schwer-
punkt in der unterrichtlichen Behandlung des Lehrstoffes, in der aufbauenden Ein-
ordnung und in möglichst einfacher und leichtfaßlicher Darstellung desselben. Das
Buch kommt aber erst in zweiter Reihe. Es setzt also die grund-
legende mündliche Entwickelung des Unterrichtsstoffes durch den
Lehrer und die vorhergehende sinnliche Anschauung als ebenso
selbstverständlich voraus, wie es ein nachfolgendes gedankenloses
Auswendiglernen seines Inhaltes verwirft. Es will nur Sufe und
Stütze sein; denn sonst würde ja der so sehr bildende Real-, d. h. Sachunterricht, zu
einem wertlosen Wortkram herabsinken.
Das Buch ist in seinem Inhalte sehr reichhaltig. Es bleibt dem Lehrer
überlassen, die für seine besonderen Schulverhältnisse am dienlichsten scheinende Stoff-
auswahl zu treffen. Das Buch geht hierin nur soweit, daß es durch verschiedene
Druckarten das Wesentliche vom Minderwichtigen, sowie das, was etwa noch in
gehobeneren Schulanstalten zur Behandlung kommen dürfte, voneinander scheidet. Die
reichlichen Zahlenangaben (wie Löhen der Berge, Größe der Städte und Länder re)
sind fast durchweg nur zum Vergleichen, nicht zum Einprägen aufgenommen. Auf
das Lesebuch als den Mittelpunkt des Unterrichts, ist durch beständige Ein-
weise (z. B. Teil I, 241; Ii, 18; Iii, 3l) überall Bezug genommen.
Die Einwohnerzahlen der Städte (mit Ausnahme der badischen), sind in Tausenden
angegeben, z. B. Stuttgart (286), d. h. Stuttgart mit 286 000 Einwohnern. Zum
Zweck eines raschen und bequemen Nachschlagens wurde auf der Rückseite dieses
Vorworts eine Einwohnertafel der wichtigsten Städte beigefügt.
Die 13. Auflage wurde, den Anforderungen des Anterrichtsplans für die badischen
Volksschulen vom 18. Aug. 1906 entsprechend, neu bearbeitet und der Inhalt wesentlich
erweitert. In dankenswerter Weise haben hierbei mehrere Lerren den Verfassern ihre
gütige Mithilfe gewährt, so besonders Äerr Schularzt Or. Steiner dahier durch freund-
liche und bereitwillige Auskunfts- und Ratserteilung bezüglich der Gesundheitslehre,
Lerr Lauptlehrer Karl Maurer dahier, der die Güte gehabt hat, die Naturlehre zu
bearbeiten und bei der Ausarbeitung der Ehemie mitzuhelfen, sowie Lerrn Schul-
kommissär Reinfurth durch die gütige Erlaubnis, die Illustrationen seines vortrefflichen
Werkes: „Die Naturlehre in der Volksschule", das wir allen Lehrern angelegentlich
empfehlen, nach Belieben verwenden zu dürfen.
Dieser 13. Auflage wurde, vielfach geäußerten Wünschen entsprechend, ein neuer
geographischer Abschnitt beigefügt: „Kulturgeographie für das 8. Schuljahr". Dieser
wurde aber erst in der letzten Zeit vollendet und erscheint daher als Anhang in dieser
Auflage, außerdem in einer billigen Sonderausgabe zum Gebrauch für solche Lehrer
und Schüler, die noch die vorige Ausgabe des Realienbuchs in Länden haben. Die
Grundsätze für die Bearbeitung der „Kulturgeographie" wie für ihre unterrichtlicke
Behandlung sind im Vorwort des Sonderheftes angedeutet.
Die Verlagshandlung hat alles aufgeboten, das Buch durch gutes Papier,
schönen Druck, zahlreiche Illustrationen (worunter eine größere Zahl Originalbilder)
und möglichst billigen Preis (der infolge der bedeutenden Erweiterung allerdings eine kleine
Erhöhung erfahren mußte) in seinem Zwecke zu fördern. Möge es denselben erfüllen
und durch Verbreitung nützlicher Kenntnisse Segen stiften! Wünsche und Vorschläge
(bezüglich Änderungen, Verbesserungen re) bittet man an die Verlagshandlung oder
einen der Verfaper einzusenden.
Ein Teil vom Reinerträge dieses Buches ist für wohltätige Zwecke bestimmt.
Mit dieser 13. Auflage (die erste erschien im Lerbst 1888) ist das „Realien-
buch" nunmehr in 311 000 Exemplaren gedruckt. In zahlreichen Schulanstalten
verschiedener Ärt hat es Eingang gefunden, auch an außerbadischen Orten und
jelbst in deutschen Schulen des Auslandes. Diese freundliche Aufnahme, für die
wir unsern wärmsten Dank aussprechen, wird uns ein Ansporn sein, der steten Ver-
vollkommnung des Buches auch fernerhin unsere ganze Sorgfalt zuzuwenden.
Karlsruhe im Februar 1911.
Die Verfasser
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert]]